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Maschine zum Anformen des Fußes an Kelchgläser Die Erfindung betrifft
eine Maschine zum Anformen des Fußes an Kelchgläser mit einem um eine Mittelsäule
absatzweise umlaufenden, Haltevorrichtungen zum Einspannen der zu bearbeitenden
Gläser aufweisenden Drehgestell, mittels welcher dem Erfindungszweck entsprechend
das Anschweißen des Fußes an Stielgläser und seine Formgebung in betriebstechnisch
für die Massenfabrikation vorteilhafter, in den Patentansprüchen gekennzeichneter
Weise ermöglicht wird.
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Der Erfindungsgegenstand ist auf der Zeichnung schematisch dargestellt.
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Abb. i zeigt eine Seitenansicht der Maschine mit teilweisem Schnitt,
Abb. 2 desgleichen, jedoch um go° verdreht, Abb. 3 eine Teildraufsicht mit Schnitt,
Abb. 4 desgleichen, jedoch in anderer Lage, und Abb. 5 einen Teilschnitt nach Linie
A-8 der Abb. i.
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Ein passender Stuhl i trägt eine durch Muttern 2, 3 in der Höhenlage
ein- und feststellbare Mittelsäule 4, welche durch Nut 5 und Feder 6 in einem Stuhl
7 nicht drehbar gestützt ist. Das obere Ende der Mittelsäule 4 trägt an einer Nabe
52 drehbar ein durch Streben 46 gehaltenes Armkreuz 47, welches zweckmäßig aus vier
Armen mit Handhaben 5o besteht (Abb. i, 2, 3). Die freien Enden dieser Arme 47 enthalten
in geeigneten Lagerbüchsen 7 j e eine durch einen beliebigen Antrieb in hin und
her gehende Umdrehung versetzbare, senkrecht nach unten gerichtete Hülse 8, deren
untere Enden mit einem an sich bekannten Einspannfutter g, io für Stielgläser i
i versehen sind (Abb. i und 6).
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Unterhalb der Stielglaseinspannfutter g, io und fest am Stuhl 7 ist
ein Zapfen 48 (Abb. i und 4) waagerecht angeordnet, welcher zur dreh- und verschiebbaren
Lagerung eines Behälters 13 zur Aufnahme flüssigen Glases und eines verstellbaren
Schablonenträgers 20 zum Anformen des Stielglasfußes dient. Zweckmäßig werden zwei
Schablonen 12, 17 gegenüberliegend vorgesehen, damit während der Arbeitsstellung
der einen Schablone die andere abwärts gerichtete zwecks Kühlung in bekannter Weise
in einen Wasserbehälter 49 eingetaucht werden kann. Die Schablonen bestehen aus
einem flachen Teller 12, welcher auf einem Schaft ruht und mit diesem in einem Hülsenträger
15 mittels eines Handhebels 16 auf und ab bewegt werden kann. Mit der freien Tellerseite
ist eine Schablone 17 mit Handhebel 22 gelenkig verbunden, welche einen nach der
Mittelsäule 4 gerichteten Schlitz aufweist, so daß der Stiel des zu b°arbeitenden
Glases i i von diesem eingeschlossen werden kann. In Abb. i ist die Gläserfußschablone
12, 17 oben in der Schließ-und Arbeitslage, dagegen unten in der Offen-und Kühlstellung
veranschaulicht. Die Schablonenteller lassen sich in ihrer gegenseitigen Lage und
Entfernung ein- und feststellen, je nachdem es die Form und Größe der Glasfüße erfordert.
Um die jeweilige Arbeitslage
des Schablonenträgers 15 zu sichern,
ist beispielsweise am Stuhl ? eine Scherenführung i9 angeordnet (Abb. i und 5).
In gleicher Weise ist auch der erwähnte Behälter 13 mit seinem ebenfalls längsverschieblichen,
aber undrehbaren Träger 2o geführt. Zwecks vereinfachter Handhabung ist der Schablonenträger
15 durch eine Ansatzhülse 21 mit dem Träger 2o drehbar gekuppelt. Der Behälter 13
ist ebenso wie die Schablonen I2, 17 durch ein gemeinsames Hebelwerk 16, 51 heb-
und senkbar eingerichtet.
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Die Arbeitslage für' das Anformen des Fußes ist jeweils dann gegeben,
wenn die Glasdrehachse und die Schab'lonenmitte zusammenfallen. Diese Lage kann
einerseits durch passende Anschläge, anderseits durch einen federnden Arretierstift
23 (Abb. 4) der Nabe 52, welcher in Ausnehmungen 24 der Mittelsäule 4 eingreift,
herbeigeführt werden. In dieser Arbeitslage erfolgt auch der hin und her schwingende
Antrieb des Gläsereinspannfutters 9, io zweckmäßig durch Reibräder 25, welche jeweils
in ein gemeinsames unverschieblich gelagertes Reibrad 26 eingreifen (Abb. 1, 2,
3). Letzteres steht mit einem Zahnradvorgelege 27, 28, 38 (Abb.3) und einem Kegelradpaar
29, 30 im Eingriff, wobei das Kegelrad 3o durch ein Schwingkurbel-und
SFhubstangengetriebe 34 32, 33 an sich bekannter Art eine hin und her gehende Bewegung
vermittelt. Die Schubstangenkurbel 33 wird durch eine Schnurscheibe 34 o. dgl. in
Umdrehung versetzt, die ihrerseits ihren Antrieb durch einen Riemen 35 o. dgl. und
Elektromotor 36 erhält. Dieser Antrieb ist mit Hilfe eines Gestells 37 und eines
Elektromotors 36 mit der Mittelsäule 4 fest verbunden, so daß der Eingriff aller
Getriebeteile in jeder. Höhenlage gesichert bleibt. -Das Anformen des Glasfußes
am Stiel des Kelchglases 11 (Abb. i und 2) geht folgendermaßen vor sich: Nach Ein-
und Feststellen der der Gläsergröße entsprechenden Höhenlage der Mittelsäule 4 wird
mittels einer der Handhaben 5o das Armkreuz 47 in die in Abb. i und 3 veranschaulichte
Arbeitsstellung gebracht, wobei das Werkstück i i vorher in Arbeitsstellung I in
das Spannfutter 9, io so eingesetzt ist, daß das freie Glasstielende nach unten
gerichtet ist. In der Arbeitsstellung II gelangt das Reibrad 25, welches mit dein
Spannfutter 9, io fest verbunden ist, mit dem Reibrad 26 in Eingriff, dadurch wird
eine hin und her gehende Drehbewegung des Werkstückes i i herbeigeführt. Zwecks
Anschweißens des Glasfußes an den Glasstiel wird außerdem im Behälter 13 (Abb. i
und 5) eine entsprechende Menge flüssigen Glases bereitgehalten und mit Hilfe des
längs- und höhenverschieblichen Trägers 20 in passender Weise gegen das freie Ende
des Glasstieles so herangeführt, daß eine Schweißüng beider Teile ermöglicht wird.
Hierauf wird unter Zurückführen des Behälters 13 in seine Ruhelage, wie in Abb.
i veranschaulicht, die inzwischen tropfenförmige Stielwulst so zwischen die Schablonen
12, 17 eingeführt, daß der angeschweißte Glasposten unter Drehen des Glases um seine
Achse zwischen dem Teller 12 und der den Stiel des Glases gabelartig umgreifenden
Schablone 17 unter Druck auf den jeweiligen Handhebel 22 zu dem gewünschten flachen
Glasfuß geformt wird. Alsdann läßt sich die Schablone zurückziehen und durch Abwärtsschwenken
zwecks Kühlens in das Wasserbecken 49 eintauchen. Das Kühlen von Formwerkzeugen
an Glasbearbeitungsmaschinen ist bekannt und nicht Gegenstand der Erfindung. Nunmehr
kann durch Weiterschalten des Drehkreuzes 47 das nächste inzwischen in der Arbeitsstellung
I eingespannte Werkstück in gleicher Weise behandelt werden, während das vorherige
Arbeitsstück auf seiner waagerechten Laufbahn beim Übergang von Stellung II nach
Stellung I zunächst noch in Umdrehung versetzt wird, wobei das jeweilige Reibrad
25 an einem passenden festen Reibkranzsegment 40, welches mit der Mittelsäule fest
verbunden ist, in Eingriff kommt (Abb. 2, 3 und 4). Hierbei wird der Glasfuß mit
Hilfe einer Gleitbahn 39 gegen Formveränderung bis zur hinreichenden Erstarrung
gestützt. Dieser Vorgang findet etwa während einer Vierteldrehung des Armkreuzes
47 statt. Bei der folgenden Vierteldrehung des Armkreuzes 47 wird das selbsttätige
Öffnen des Spannfutters 9, io herbeigeführt, indem die Hülse io vermittels ihres
Schaftes 41, welcher in der Hülse 8 auf und ab verschieblich geführt ist, gehoben
wird (Abb. i und 4). Zu diesem Zweck trägt das obere freie Ende des Schaftes 41
eine Rolle 42 o. dgl. (Abb. i), welche auf einer passenden, an der Mittelsäule 4
befestigten steigenden Kurvenbahn 43 läuft. Nach Beendigung dieser Vierteldrehung
des Armkreuzes 47 findet dann zweckmäßig in Arbeitsstellung I die Auswechslung des
Arbeitsstückes statt. Im Verlauf der dritten Vierteldrehung des Armkreuzes 47 verbleibt
das je-
weilige Spannfutter 9, io infolge der Kurvenbahnform 43 und Laufrolle
42 in seiner Offenlage, damit das in der Stellung I eingesetzte Werkstück in eine
zentrale Lage. des Futters gelangt. Aus diesem Grunde ist ein Führungsbügel 44 (Abb.
2 und 3) an dier Mittelsäule 4 fest angeordnet, an dem das abwärts gerichtete freie
Ende des Glasstieles in bekannter Weise entlanggleitet. Gleichzeitig wird das jeweilige
Futter, ähnlich wie bereits beschrieben, durch das zugehörige Reibrad 25 und ein
passendes Kranzsegment 45 in
Drehung versetzt, so daß ein selbsttätiges
Zentrieren des Werkstückes i i ermöglicht wird. Nach dem Zentriervorgang läßt die
geneigte Kurvenbahn 43 wieder ein Schließen des Spannfutters zu, und die nächsten
Vorgänge können sich wiederholen wie beschrieben.