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Schervorrichtung zum Abtrennen eines Glasrestes unterhalb einer Saugform
Die Erfindung betrifft eine Schervorrichtung zum Abtrennen eines Glasrestes unterhalb
einer Saugform, bei der das Schneidwerkzeug mit einer unter die Form schwinbaren
Abschlußplatte lösbar verbunden ist.
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Die Erfindung besteht darin, daß dem Schneidwerkzeug unabhängig von
der Schwingbewegung der Abschlußplatte eine in derselben Ebene, jedoch im Winkel
zur Schwingrichtung der Abschlußplatte verlaufende Bewegung erteilt wird. Dabei
kann vorteilhaft das Schneidwerkzeug als sägeartig hin und her bewegliches Messer
oder als drehbare Schneidscheibe ausgebildet sein.
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Diese zusätzliche Bewegung des Schneidwerkzeugs hat gegenüber den
bekannten Anordnungen, bei denen ein an einer unter die Form schwingbaren Abschlußplatte
angeordnetes, in gerader Richtung bewegtes Messer den Glasrest unterhalb einer Saugform
abschneiden soll, den Vorteil, daß eine einwandfreie glatte Schneidfläche ohne Verzerrungen
und ohne scharfe Kanten erreicht wird.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der neuen Einrichtung
in Abb. i im teilweise senkrechten Schnitt dargestellt.
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Abb. 2 ist eine Einzelseitenansicht mit der Schneidvorrichtung in
Betriebsstellung unter einer Saugform.
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Abb.3 zeigt im senkrechten Schnitt die Verbindung zwischen dem Abschneider
und der Abschlußplatte. Abb.4 ist eine Draufsicht auf einen Teil des Getriebes für
die hin und her gehende Bewegung des Schneidwerkzeugs, und Abb. 5 zeigt eine andere
Ausführungsform des Schneidwerkzeugs.
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In den Abb. i bis 4. ist die Abschneidvorrichtung an einer Flaschenblasemaschine
mit Saugform 15 und Halsform 16 dargestellt, die beide von einem senkrechten Drehzapfen
17 getragen werden, der durch einen Schlitten iS mit einem Rahmen i9 verbunden ist,
der einen Teil eines umlaufenden Drehgestelles bildet. Das Abschneidgetriebe wird
zum größeren Teil von einer Konsole 20 getragen, die radial vom Rahmen ig auskragt
und an diesem oberhalb des Drehzapfenschlittens iS befestigt ist.
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Das Schneidwerkzeug besteht aus einem Messer 2i, das sich quer zur
Bahn der Abschlußplatte 2a unmittelbar unter der Form 15 bewegt, um einen scherenden
oder ziehenden Schnitt auf den Glasstrang auszuüben, der die Form 15 mit der Glasschmelze
verbindet. Dies wird dadurch erzielt, daß die Abschlußplatte 22 mit einer unterschnittenen
Führung23 nahe ihrer Vorderkante versehen und das Messer 2i darin verschieblich
angeordnet wird. Der äußere Rand dieses Messers (Abb. 3) ist zweckmäßig mit einer
scharfen Schneide 24 versehen. Die Abschlußplatte 22 mit dem Messer 21 ist mit der
Konsole 2o über einen Arm 25 und eine hohle schwingbare Welle 26 verbunden, die
ihrerseits drehbar in einem senkrechten Lager -a7
am äußeren Ende
der Konsole 2o gelagert ist. Die senkrechte Bewegung der Abschlußplatte 2a gegenüber
der Form 15 erfolgt durch ein Getriebe mit einer Gabel 28 (Abb. i), die einen Halsring
29 auf der Welle 26 umfaßt, wobei die Gabel 28 an der Konsole 2o drehbar gelagert
und durch einen Arm 30 und eine Stange 31 mit einem Schlitten 32 verbunden
ist, der von einer ortsfesten Kurvenbahn 33 gesteuert wird und sich in regelmäßigen
Zeitabständen radial bewegt. Unmittelbar nach vollständiger Füllung der Vorform
15 heben geeignete bekannte Mittel (nicht dargestellt) die Form etwas über die Oberfläche
des geschmolzenen Glases, so daß die Schervorrichtung unmittelbar unter den Boden
der Form schwingen und den aus der Bodenöffnung der Form vorstehenden Glasstrang
abtrennen kann, wobei gleichzeitig die Bodenöffnung abgeschlossen wird. Diese seitliche
Bewegung der Schervorrichtung wird in bekannter Weise mittels Getriebes 34 aus Zahnstange
und Ritzel am oberen Ende der Hohlwelle 26 dadurch erzielt, daß dieses Getriebe
von einem Schlitten 35 betätigt wird, der von einer ortsfesten Kurvenbahn in regelmäßigen
Zeitabständen radial hin und her bewegt wird.
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Die Bewegung des Messers 21 erfolgt so schnell, daß ein außergewöhnlich
sauberer Schnitt erzielt wird, der die Bildung von Glasfäden an der Unterseite des
Külbels praktisch verhindert. Die Schneidbewegung des Messers 21 wird durch ein
Getriebe (Abb. i, 2 und 4) bewirkt, das aus einer in der Hohlwelle 26 drehbaren
und an beiden Enden aus dieser hinausragenden Welle 37 besteht, deren unteres Ende
ein Exzenter 38 aus Exzenterscheibe 38a und Exzenterbügel 38b trägt, das mittels
der Stange 39 an das eine Ende des Messers 2i angelenkt ist. Diese Welle 37 wird
in regelmäßigen Zeitabständen schnell, z. B. von einem Elektromotor 4o, gedreht,
der auf einer Grundplatte 4.1 auf der Oberseite der Konsole 2o steht und über ein
Ritzel 42 und Kegelrad 43 wirkt, das auf dem oberen Teil der Welle 37 (Abb. i) oberhalb
eines Wellenlagers 44 befestigt ist, so daß beide Wellen 26 und 37 gleichzeitig
ohne Behinderung durch die Zahnräder 42 und 43 gedreht werden können. Der Motor
4o wird zeitweilig durch das Schließen eines Schalters 45 eingeschaltet, der aus
einem drehbaren Schalterarm 46 besteht, der von einer feststehenden Kurvenbahn 47
betätigt wird, sobald die Schneidvorrichtung sich in die Schneidste`lung bewegt.
Leitungsdrähte 48 (Abb. i) -verbinden den Motor 4.o und den Schalter 45 mit einem
Anschlußkasten, der in geeigneter Weise an eine elektrische Stromquelle (nicht dargestellt)
angeschlossen ist. Die elektromotorische Betätigung einer Schervorrichtung ist an
sich bekannt und nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
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In -der Aufnahmestellung nimmt die Vorform 15 einen Glasposten auf
und wird dann in die Stellung nach Abb.2 angehoben. In dieser Stellung schwingt
der Arm 25 mit dem Messer 21 und der Abschlußplatte 22 unter die Vorform. Während
des Vorschubs des Messers in die Schneidstellung auf einer Bahn um die Achse der
Welle 26 wird der Schalter 45 geschlossen, so daß der Motor 4o angelassen und dadurch
die Exzenterscheibe 38a gedreht wird. Diese Exzenterscheibe 38a betätigt durch den
Bügel 38b und Stange 39 (Abb. 2) das Messer, so daß es mit einer der Drehzahl des
Motors 4o entsprechenden Geschwindigkeit hin und her geht.
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In Abb. 4 ist eine andere Art der Verbindung zwischen dem Messer 2i
und dem Exzenterbüge138b dargestellt, bei der der Messerhub verändert werden kann.
Dies wird durch Anordnung eines Hebels 5o erzielt, der am Arm 25 drehbar ist und
mit einem Ende an das Messer :2i angelenkt ist. Das andere Ende des Hebels ist mit
einer Reihe von Öffnungen 51 versehen, so daß die Verbindungsstange 39*a am Hebel
in einer beliebigen Üffnung auf einer Seite der Verbindung zwischen Hebel
50 und Arm 26 angelenkt werden kann.
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Abb.5 zeigt eine Ausführungsform der Schneidvorrichtung, bestehend
aus einer Scheibe, die schrittweise gedreht werden kann, so daß bei jedem nachfolgenden
Schnitthub dem Glas eine frische Schneidkante dargeboten wird. Bei dieser Aüsführungsform
ist die hohle Schwingwelle 26a auf einer Seite der Form 15a angeordnet und an ihrem
unteren Ende mit einem Abschneidarm 25a verbunden, der an seinem äußeren Ende eine
Abschlußplatte 22a trägt. Eine Schneidsch eibe 56 mit einer in einem Lager 58 gelagerten
Welle 57 ist neben einer Kante der Abschlußplatte 22a vorgesehen. Die Schneidscheibe
liegt mit ihrer oberen Fläche in der gleichen Ebene wie die obere Fläche der Abschlußplatte
22a. Diese Anordnung wird dadurch ermöglicht, daß ein Teil der Oberseite der Platte
22a ausgeschnitten ist, so daß eine halbkreisförmige Vertiefung 59 entsteht, in
der sich angenähert eine Hälfte der Schneidscheibe ständig befindet. Die schrittweise
Drehung der Schneidscheibe 56 wird durch ein Klinkengetriebe mit einem Steigrad
6o erzielt, das auf der Welle 57 zwischen dem Lager 58 und einem Bund.61 aufgekeilt
ist. Eine Klinke 62 ist auf einem Arm 63 drehbar, der radial vo- diesem
Bund
6 1 abgeht und greift unter dein Druck einer Feder 6.1. in die Zähne des
Steigrades 6o ein. Eine Verbindungsstange 65 ist an einem Ende am Arm 63 und am
anderen Ende an einem Exzenterbügel 66 angebracht, der eine Exzenterscheibe 67 umgibt,
die auf dem unteren Ende einer Exzenterwelle 68 sitzt, die innerhalb der Hohlwelle
aha angeordnet ist und über diese hinausragt.
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Im Betrieb erhält die Schwingwelle 26a eine Drehbewegung durch das
aus Zahnstange und Ritzel bestehende Getriebe 3.I (Abb. i), wodurch der Arm -25a
und die Schneidscheibe 56 seitlich unter die Vorform schwingen. Während der Bewegung
oder zu einem bestimmten Zeitpunkt nach Beginn der Bewegung der Schervorrichtung
unter die Form 15a bewegt sich die Klinke 62 (Abb. 5 ) im Sinne des Uhrzeigers unter
der Wirkung des Exzenters und nimmt das Steigrad 6o finit. So kann die Schneidscheibe
56 um ein vorbestimmtes Maß entweder vor oder während des tatsächlichen Abtrennens
des Külbels vom Glasvorrat gedreht werden. Während die Schervorrichtung in ihre
ursprüngliche Stellung auf einer Seite der Form i 5a zurückkehrt, bewirkt das Exzenter
mit Scheibe und Bügel 67 bzw. 66 (Abb. 5) die Bewegung der Klinke 62 gegen den Sinn
des Uhrzeigers um die Welle 57 und frei über den Umfang des Steigrades hinweg um
eine Strecke, die dem Abstand zweier benachbarter Zähne entspricht. Es ist ohne
weiteres ersichtlich, daß durch die schnelle sägenartige Hinundherbewegung des Messers
oder dessen Bewegung, derart, daß immer ein frischer Schneidkantenteil zur Wirkung
kommt, stets eine einwandfreie Trennung des Glaspostens in der Vorform von dem anhängenden
Strang erzielt wird.
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Es ist an sich nicht neu, zum Abtrennen des Glasrestes unterhalb einer
Saugform eine Schneidscheibe zu verwenden. Bei der bekannten Vorrichtung dreht sich
die für alle Saugformen gemeinsame Schneidscheibe jedoch während des Schneidvorganges
ununterbrochen um eine ortsfeste Achse und dient zugleich als Abschlußplatte für
die Saugform, demgegenüber ist erfindungsgemäß das für jede Saugform gesondert vorgesehene
Schneidwerkzeug in dem in Abb.5 dargestellten Ausführungsbeispiel besonders vorteilhaft
als eine absatzweise gedrehte, in einer schwingbaren Abschlußplatte lösbar angebrachte
und mit ihrem wirksamen Teil über den Umfang der Abschlußplatte hinausragende Schneidscheibe
ausgebildet. Durch diese Anordnung wird unter Beibehaltung der Vorzüge, die eine
Schneidscheibe im Vergleich zu einem Messer aufweist, der Fortschritt erzielt, daß
die Schneidscheibe nur während der unumgänglich notwendigen Zeit mit dem geschmolzenen
Glase in Berührung bleibt. Der Abschluß der Form nach erfolgtem Schnitt wird durch
die Bodenplatte bewirkt.