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Nähmaschine mit Beschneidvorrichtung Die Erfindung bezieht sich auf
Verbesserungen von Beschneidvorrichtungen und im besonderen bei Beschnei,dvorrichtungen
von Nähmaschinen; ein Hauptzweck der Erfindung ist die Schaffung einer dauerhaften
Antriebseinrichtung für eine Beschneidvorrichtung, welche die Herstellung von glatt
beschnittenen und scharf gekrümmten Stoffkanten bewirken kann.
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In den Zeichnungen ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise
dargestellt, und zwar ist Fig. i eine hintere Seitenansicht, teilweise im Schnitt,
einer Nähmaschine mit der verbessertenAntriebsvorrichtung für das Schneidinesser.
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Fig.2 ist eine im vergrößerten Maßstab dargestellte vordere Endansicht
der Maschine, teilweise im Schnitt.
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FinG. 3 veranschaulicht in einer Ansicht eine Einzelheit des das Schneidmesser
einrückenden Hebels.
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Fig.4 ist eine Draufsicht, teilweise im waagerechten Schnitt, auf
die Nämaschine und die damit vereinigte Antriebsvorrichtung für das Schneidmesser.
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Fig.5 stellt einen im wesentlichen senkrechten Schnitt durch die Gegenwellenkurbel
und den -lenker dar.
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Fig.6 veranschaulicht in einem Längsschnitt den von der Kurbel bewegten
Lenker nach der Linie 6-6 der Fig. 5.
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Fig.7 veranschaulicht einen Querschnitt durch den Lenker nach der
Linie 7-7 der Fig. 6. 1
Die Erfindung betrifft insbesondere eine Verbesserungsvorrichtung,
die in dem Patent 647 023 beschrieben ist.
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Die verbesserte Messerantriebsvorrichtung ist an einer Nähmaschine
dargestellt, die ein Rahmengestell hat, welches eine Grundplatte i aufweist, von
deren einem Ende die Werkstücktragsäule z emporragt. An dem anderen Ende der Grundplatte
i befindet sich der Ständer 3 für den Maschinenarm ,4, welcher an seinem freien
Ende in einen Kopf 5 ausläuft, der die Säule :z überhängt.
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In dem Maschinenarm 4 ist die waagerecht liegende Antriebswelle 6
gelagert, die an dem einen Ende das mit einer Schnurscheibe vereinigte Schwungrad
7 trägt. An ihrem anderen Ende ist die Maschinenantriebswelle 6 mit einer Kurbelscheibe
8 versehen, die eine aufrecht stehende Nadelstange 9 mit Nadel io auf und ab bewegt.
Die Nadelstange g ist zur Ausführung von längs gerichteten Aufun.dabbewegungen in
einem Schwingrahmen i i gelagert, welcher an seinem oberen Ende auf einem Lagerzapfen
12 schwingbar aufgehängt ist, der in dem. Maschinenkopf 5 befestigt ist, so daß
der Rahmen i i uin eine Achse parallel zur Umdrehungsachse der Maschinenantriebswelle
6 ausschwingt. Dem Rahmen i i werden Schwingbewegungen durch einen Kurbelarm 13
übertragen, der an dein einen Ende einer Schwingwelle 14 sitzt, die in dein Maschinenarm
4 waagerecht gelagert ist, wie dies im besonderen in der Patentschrift 564 364 beschrieben
und dargestellt ist. Die Nadel io arbeitet bei der Bildung von Doppelsteppsticken
mit
dem üblichen Greifer (nichtdargestellt) zusammen, der innerhalb des oberen Endes
der Werkstücktragsäule 2 an.,eord-. net ist. r'k@` ;@ Beim Arbeiten der Nähmaschine
wir Arbeitsstück ständig durch ein Vorschubrad'-15 vorgeführt, das durch eine geschlitzte
Stichplatte 16 hindurch hervorragt, die auf dem oberen Ende der Säule :2 befestigt
ist; die Vorschublinie liegt in der senkrechten Ebene der seitlichen Bewegung der
Nadel io. Das Vorschubrad 15 kann durch irgendeine Antr-iebsvorrichtung in Umlauf
versetzt werden; die vorliegende Antriebsvorrichtung für das Vorschubrad ist ähnlich
derjenigen nach der obenerwähnten Patentschrift 564364. Es ist zu bemerken; daß'die
Nadel.io, während sie sich in dem Arbeitsstück befindet, sich seitlich in der Vorschubrichtung
bewegt und daß die Zurückbewegungen der Nadel bewirkt werden, während sie sich außerhalb
des Stoffes befindet, so daß der Vorschub des Arbeitsstückes durch die Nadel unterstützt
wird. Dem Vorschubrad gegenüber ist ein Rollfuß oder eine Drückerrolle 17 dicht
neben und auf der einen Seite der Ebene der Nadelaufundabbewegung angeordnet; dieseDrückerrolle
wird von dem unteren Ende der üblichen, durch eine Feder, niedergedrückten Drückerstange
18 getragen, welche in dem Maschinenarmkopf 5 gelagert ist.
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Mittels der Schrauben ig ist auf der Unterseite des Maschinenarmes
q. ein Lagerbock 2o befestigt, in welchem eine Messerstange 2 i zur Ausführung einer
längs gerichteten Hinundherbewegung in einer aufrecht stehenden, schräg verlaufenden
Bahn gelagert ist. Von dem unteren Ende der Messerstange 21 wird ein Messerhalter
22 getragen, an dem ein den Stoff abtrennendes Schneidmesser 23 mittels der Schrauben
_4 befestigt ist. Während die Schneidkante des Messers gerade ist, verläuft sie
vorzugsweise in der Richtung des Vorschubs schräg nach unten, wie dies durch die
gestrichelten Linien in Fig. 2 angedeutet ist. Das Messer 23 hat eine Bewegungsbahn,
in der es den Stoff im wesentlichen parallel zur Nahtrichtung und auf der der Drückerrolle
i7*gegenüberliegenden Seite der Nadelbahn abtrennt.
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Auf der Messerstange 21 ist ein Bund 25 befestigt, der durch einen
Lenker 26 mit einem Arm 27 eines Lagerbocks gelenkig verbunden ist, welcher von
dem unteren Ende einer Antriebsstange 28 getragen wird. Diese Antriebsstange
28 ist auf eine senkrechte Aufundabbewegung in Führungsschlitzen beschränkt,
die in dem Maschinenkopf 5 vorgesehen sind; die Stange28 hat an ihrer äußeren Kante
eine Nut 3o, die einen Kupplungszapfen 31 aufnehmen kann. Dieser Kupplungszapfen
31 wird voll dein freien Ende eines Kurbelarmes 32 getragen, der sich von dem einen
Ende einer Schwingwelle 33 in .waagerechter Richtung nach vorn erstreckt, Zwobei
die Schwingwelle im wesentlichen par-4jlel zur Maschinenantriebswelle 6 verläuft;
'"die Schwingwelle 33 ist zur Ausführung einer Schwingbewegung und einer längs gerichteten
Bewegung- in Lagerlappen 34 an dem Maschinenarm auf dessen Hinterseite gelagert.
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Die Schwingwelle 33 hat an dem dem Kurbelarm 32 gegenüberliegenden
Ende eine in der Umfangsrichtung verlaufende "Tut 35, die von einem entsprechend
genuteten Lappen 36 an einem das Schneidmesser ausrückenden Handhebel 37 umfaßt
wird. Der Handhebel 37 ist schwenkbar auf einer waagerecht liegenden Lagerschraube
39 gelagert, die quer zur Maschinenantriebswelle6 verläuft und in eine Nabe
q.o an dem Maschinenarm d. eingeschraubt ist. Der Handhebel 37 hängt unter dem Maschinenaren
q. herab, so daß er von der Vorderseite der Maschine bequem zugänglich 'ist; dieser
Handhebel wird durch die Wirkung einer Feder in eine Richtung gedrückt, in der der
Kupplungszapfen 31 freigebbar in der Nut 30 der Antriebsstange 28 gehalten wird.
Eine Schraubenfeder 4.1 greift ipit ihren beiden Enden an dem Maschinenarm .4 bzw.
an der Messerstange 21 an, um letztere aus ihrer Arbeitslage zurückzuziehen und
hierdurch die Antriebsstange 28 emporzuheben, wenn der Handhebel 37 so bewegt wird,
daß- der Kupplungszapfen von der Antriebsstange 28 getrennt wird.
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Auf der Hinterseite des Lagerbockes .2o ist eine Hilfsplatte 2o' befestigt,
deren oberes Ende in einem gewissen Abstand von dem Lagerbock 2o liegt, um dazwischen
einen Einrückhandhebel für das Beschneidinesser aufzunehmen. Dieser Handhebel weist
die zugehörigen Hebelteile q.2, 43 auf, welche nebeneinander auf einem Zapfen q.4.
schwingbar gelagert sind. Der Hebelteil 42 hat einen seitlich abgebogenen Artsatz
45, welcher das obere Ende des Hebelteils 43 überhängt, und an diesem Ansatz ist
eine gebogene Feder 46 befestigt, die sich auf den Hebelteil 4.3 unterhalb dessen
Lagerachse auflegt; diese Feder 46 wirkt dahin, die Hebelteile 42, 43 nachgiebig
gegen gegenseitige Bewegung zu sichern. Der Hebelteil 43 des Handhebels wird durch
eine Feder 47 nachgiebig gegen einen ortsfesten Anschlagstift 48 gehalten, der von
der Platte 2o' nach innen ragt und die übliche unwirksame Stellung des Handheuets
4.2, 43 bestimmt. Der abgebogene Ansatz 45 des Hebelteils 42 kann mit dem oberen
Ende der Messerstange 21 beim Bewegen des Handhebels 42, 4.3 in Eingriff kommen,
und da die gebogene Feder 46 stärker als die Feder 47 ist, kann die
Messerstange
21 durch den Handhebel niedergedrückt werden, bis der Kupplungszapfen 31 in die
Nut 30 der Antriebsstange 28 eintritt.
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Da aber die Einrückbewegung der Messerstange 21 dazu dient, die Aufundabbewegungder
Antriebsstange28 durch die Schwingwelle 33 einzuleiten, so wirkt die schnell darauffolgende
Aufwärtsbewegung der Messerstange 21 mit der Antriebsstange 28 auf den Handhebelansatz
4.5, bevor der Hebelteil 4.3 des Han.dhebel.s von dem Arbeiter freigegeben werden
kann. Zu dieser Zeit wirkt zunächst die Feder 4.6 dahin, dem Hebelteil 42 des Handhebels
zu ermöglichen, mit Bezug auf den Hebelteil 43 nachzugeben, wodurch die Erschütterung
aufgenommen wird, die sonst auf die Hand des Arbeiters übertragen werden würde.
Der Handhebelteil q.3 ist beim Ausführungsbeispiel mit einem Kopfbolzen49 versehen,
welcher als Führung für den unteren Arm des Teils 42 des Handhebels dient. Aus der
obigen Beschreibung geht hervor, daß die das Beschneidmesser tragende Stange 21
mit der Schwingwelle 33 während des Arbeitens der Maschine auf Wunsch des Arbeiters
gekuppelt bzw. von ihr entkuppelt werden kann.
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Vön der Schwingwelle 33 erstreckt sich ein gegabelter Schwingarm 5o
nach hinten, der auf der Schwingwelle starr befestigt ist; die in einem Abstand
voneinander liegenden Teile 51, 52 dieses Armes sind mit waagerecht in Ausrichtung
liegenden Bohrungen versehen, die gleitbar einen Zapfen 53 aufnehmen (Fig. 5), -#yelcher
parallel zur Schwingwelle 33 verläuft. Der Zapfen 53 hat eine längs verlaufende
Bohrung 5.4, in die ein Docht 55 eingelegt werden kann. Die Bohrung 54 wird von
mehreren radialen Kanälen 56 geschnitten, die in dem Zapfen vorgesehen sind, um
das Schmiermittel den ,Lagerflächen in den Schwingarinteilen 51, 52 für den Zapfen
53 zuzuleiten.
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Auf dem Gleitzapfen 53 ist starr zwischen den Schwingarmteilen 51,
52 mittels einer-Schraube 57 das durchbohrte untere Ende eines aufrecht stehenden
Lenkers 58 befestigt. Mit seinem anderen Ende umfaßt der Lenker 58 schwingbar einen
Kurbelzapfen 59; der von einer Kurbelscheibe 6o an dem einen Ende einer umlaufenden
Gegenwelle 61 hervorragt. Der Lenker 58 wird gegen Bewegung in der Längsrichtung
des Kurbelzapfens 59 durch einen Bund 62 gesichert, der auf dem Kurbelzapfen befestigt
ist. Die Gegenwelle 61 verläuft parallel zur Maschinenantriebswelle 6 und ist in
geflanschten Buchsen 63, 64 gelagert, die in waagerechten Lagern 65, 66 eines Lagerbocks
67 befestigt sind. Der Lagerbock 67 ist mittels Schrauben 68 auf dem Maschinenarm
d. befestigt, so daß die für die Gegenwelle bestimmten Lager dieses Lager-Bocks
6; sich von dem Maschinenarm .4 nach hinten erstrecken.
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Auf dem einen Ende der Gegenwelle 61 ist eine Schnurscheibe 69 befestigt,
die durch einen Schnurriemen 70 mit einer Schnurscheibe 71 verbuliden ist,
welche von der Rotorwelle 72 eines Elektromotors 73 getragen wird. Der Elektromotor
73 ist auf einem Lagerbock 74 angebracht, welcher mittels der Schrauben 75 auf der
hinteren Seite des Ständers 3 des Nähmaschinentragarms befestigt ist und ist mit
einem Schalter 76 versehen. Die Schnurschei.ben 69 und 71 sind vorzugsweise so bemessen,
daß die Gegenwelle 61 mit einer geringeren Geschwindigkeit als die Umdrehungsgeschwindigkeit
der Rotorwelle 72 umläuft.
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Um Schmiermittel den Lagern der Gegenwelle zuzuführen, ist jedes Lager
65, 66 mit einem aufrecht stehenden und senkrecht durchbohrten Auge 77 versehen,
wobei die Bohrungen 78 in den Augen in Ausrichtung mit den Lagerbohrungen 79 (Fig.5)
liegen, welche Schmiermittelbehälter unterhalb der Bohrungen in den Lagern bilden.
Eine jede Buchse 63 und 64 hat einen verengten Kanal 8o, welcher die Bohrung 78
mit der Lagerfläche der Buchse verbindet, sowie einen größeren Kanal 81, der in
Ausrichtung mit dem Behälter 79 liegt. Vorzugsweise ist in dem Behälter 79 ein Docht
82 angebracht, der durch den Kanal 81 hindurch in Berührung mit der Gegenwelle 61
kommt. Die Augenbohrung 78 wird an ihrem oberen Ende durch ein unter Federwirkung
stehendes Ventil 83 nachgiebig abgeschlossen, während die Buchse 63 bzw.
64. an ihrer Wellenlagerfläche mit sich schneidenden Schraubennuten 84 versehen
ist. Das in die Bohrung 78 durch das Ventil 83 hindurch eingeführte Öl gelangt durch
die Kanäle 8o, 81 hindurch in den Behälter 79, von wo es durch den Docht 82 zu der
Welle geführt und durch die Nuten 84 in der Längs- und Umfangsrichtung der Wellenlagerfläche
der Buchse verteilt wird.
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Der Lenker 58 ist in seiner Längsrichtung mit einer Bohrung 85 (Fig.
6) versehen, deren oberes Ende zwecks Bildung eines Behälters 86 neben dem Kurbelzapfen
59 verbreitert ist.. An dem unteren Teil des Behälters 86 mündet eine quer verlaufende
Bohrung 87, ,die den genannten Behälter mit der Kurbelzapfenlagerfläche des Lenkers
verbindet. In der quer verlaufenden Bohrung 87 ist ein Docht 88 untergebracht, der
den Kurbelzapfen 59 berührt. Das obere Ende des Behälters wird vorzugsweise durch
ein unter Federwirkung stehendes Ventil 99 nachgiebig abgeschlossen, während
das untere Ende der Bohrung 85 in Ausrichtung mit einem radialen Kanal 9o liegt,
der in dem röhrenförmigen Gleitzapfen 53 vorgesehen ist.
Die Kurbel-
und Lenkerverbindung 'zwischen der Gegenwelle 61 und den Schwingarmteilen 51, 52
wird teilweise von einem Ö1-schutzkasten 9z umfaßt, der im wesentlichen im senkrechten
Querschnitt C-förmig gestaltet ist; dieser Kasten hat einen seitlich verlaufenden
Lappen 92, der durch Schrauben 93 an der unteren Seite des Lagers 65 befestigt ist.
Der untere Teil des Kastens 9i hat Seitenwandungen 9i', wodurch ein Behälter für
das sich ansammelnde Schmiermittel gebildet wird, das von "der Antriebsvorrichtung
abge-_ worfen wird.
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Aus der obigen Beschreibung geht hervor, daß, wenn der Elektromotor
73 arbeitet, das Schwingglied, welches aus ;der Schwingwelle 33 dem Kurbelarm 32
und dem Schwingarm 5o besteht, ständig bewegt wird, wobei die Aufundabbewegung des
Schneidmessers 23 davon abhängt, ob der Kupplungszapfen 3i sich in Eingriff mit
der Antriebsstange 28 befindet oder nicht. Durch Ausschwenken des Handhebels 37
nach rechts (Fig. i) wird die Schwingwelle 33 in der Längsrichtung verschoben, wodurch
der Kupplungszapfen 31 von der Antriebsstange 28 entkuppelt wird. Die Gleitzapfenverbindung
53 zwischen dein Lenker 58 und dem Schwingarm 50 läßt den Lenker 58 bei den längs
gerichteten Bewegungen der Schwingwelle 33 unbeeinfiußt.
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Das Schneidmesser 23 kann dadurch unwirksam gemacht werden, daß man
den Elektromotor 73 von seiner Kraftquelle abschaltet, wodurch die Nähmaschine ohne
Bewegen irgendeines Teiles der Beschneidv orrichtung arbeiten kann. Andererseits
können die Beschneidvorrichtung und die Stoffvorschubvorrichtun:g der Nähmaschine
gemeinsam arbeiten, ohne daß genäht wird, indem man lediglich die Nadel io von der
Nadeltstange entfernt.