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Flugzeugfahrgestell Es ist bei Flugzeugen bekannt, das Laufradpaar
in der Flugrichtung gegenüber dem Massenschwerpunkt des Flugzeuges zu verstellen.
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Man hat zu diesem Zwecke bei einem Normalfahrwerk ohne Bugrad die
Laufräder in der Flugrichtung verschiebbar angeordnet. Beim Start :des Flugzeuges
befinden sich dort die Räder nahe vor dem Schwerpunkt des Flugzeuges, beim Landen
dagegen wesentlich weiter vorn.
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Gemäß :der Erfindung sind bei einem. sowohl mit einem Bugrad als auch
mit einem Sporn bzw. Spornrad ausgerüsteten Schulflugzeug die Hauptlanderäder zur
Benutzung des Bugrades in eine hinter und zur Benutzung des Spornes bzw. Spornrades
in eine vor dem Schwerpunkt des Flugzeuges liegende Gebrauchsstellung versetzbar
oder vom Flugzeuginnern, aus verstellbar. Ein weiteres Erfindungsmerkmal besteht
in der besonderen Art der Bedienung des Bugrades.
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Durch die neue Ausbildung wird dem Flugschüler das Aufsetzen des Flugzeuges
auf den Boden sicher ermöglicht. Der Flugschüler fliegt zunächst mit Bugrad und
hinter dem Schwerpunkt des Flugzeuges liegendem Fahrgestell. Ist er in seinen Kenntnissen
fortgeschritten, so soll er die Möglichkeit haben, mit demselben Flugzeug mit vor
dem Schwerpunkt liegendem Fahrgestell bei eingezogenem oder abgenommenem Bugrad
fliegen zu können, wobei das Flugzeug dann auf dem vor dem. Schwerpunkt liegenden
Fahrgestell und dem Hecksporn aufsetzt.
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Die Verlegung des Laufradpaares in der Flugrichtung vor oder hinter
dem Massenschwerpunkt kann geschehen entweder durch Abnehmbarkeit des Laufradpaares
und Einstecken in verschiedene Führungs- bzw. Befestigungsvorrichtungen, wobei das
Bugrad in gleicher Weise .abnehmbar befestigt sein kann, oder es können auch schwenkbare
bzw. einsteckb:are Bugräder und vor und hinter dem Massenschwerpunkt verschwenkbare
Laufradpaare vorgesehen sein.
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Die Erfindung ermöglicht es also; mit dem Flugzeug wahlweise auf zwei
Rädern in Normalfahrwerksanordnung oder auf einem Fahrwerk
mit
zwei Rädern mit Bugrad landen zu können.
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Sehr häufig beobachtet man heim Schulen,
werk aus, sondern dreht kursstabiler. Es kann also mit höherer Geschwindigkeit zum
Start, zur Leegrenze, gerollt werden. Weiterhin hilft es den Start vereinfachen,
weil es sich praktisch beim Starten in Fluglage befindet. Ferner wird das Fliegen
auf mäßigen Plätzen möglich. Das Dreiradfahrwerk verhindert auf unebenem Gelände,
daß das Flugzeug in die Luft geschleudert wird, ehe es die Fluggeschwindigkeit zum
Abheben erreicht hat (Stampfbewegungen beim Start fallen fort).
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Ein großer Fehler sämtlicher Segelflieger beim Umschulen ist, daß
das Flugzeug mit zu großer Fahrt an den Boden geflogen wird. Dadurch entsteht einmal
die Gefahr des Springens (hohe Beanspruchung des Fahrwerks) und die Gefahr des überschlageng.
Beide Faktoren sind bei Verwendung des Bugradfahrwerkes völlig harmlos, da bei zu
hoher Fahrt am Boden die Maschine ähnlich wie beim Segelflugzeug an den Boden herangeflogen
werden kann und die Maschine durch ihre Lage am Boden minimalen Auftrieb erzeugt
und die Bremsen gezogen werden können. Bei Landung mit Seitenwind erfährt das Fahrgestell
keine Beanspruchung, da das Bugrad schwenkt und das Flugzeug in die Richtung dreht,
nach der es abtreibt.
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Durch die Fahrwerksanordnung gemäß der Erfindung wird .die Zeit der
Umschulung also wesentlich verkürzt. Es ist auch möglich, daß der Fluglehrer den
Schüler mit Bugradspornlandung üben lassen kann und alsdann zu normalem Fahrwerk
übergeht.
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Durch die Abnehmbarkeit bzw. Einziehbarkeit des Bugrades wird das
Flugzeug aerodynamisch günstiger.
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Die Erfindung läßt sich in verschiedener Weise ausführen. Sie ist
in der Zeichnung beispielsweise in zwei Ausführungsformen veranschaulicht, und zwar
zeigt Abb. z eine Seitenansicht des Flugzeuges mit einem hinter dem Schwerpunkt
liegenden Fahrwerk und einem Bugrad, Abb. 2 dasselbe Flugzeug als Bugradspornflugzeug
.mit vor dem Schwerpunkt liegendem Fahrwerk, Abb.3 eine .andere Ausführungsform
des Flugzeuges mit schwenkbarem Fahrwerk und eingezogenem Bugrad, Abb. q, die gleiche
Ausführung mit hinter dem Schwerpunkt liegendem Fahrwerk und ausgeschwenktem Bugrad.
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Wie in Abb. i zu ersehen ist, sind an dem
über dem Massenschwerpunkt S einstellbar; z. B. können die Hauptlanderäder c mittels
der Radstreben d in vor und hinter dem Flugzeug liegende Führungen 2,
f eingesetzt werden.
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Dadurch wird es ermöglicht, das Flugzeug, so wie in Abb. i gezeigt,
als Bugradflugzeug zu benutzen.
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Man kann aber auch, so wie in Abb. 2 gezeigt, das Fahrwerk
c, d in die vor dem Schwerpunkt liegende Führung e einsetzen, so daß das
Flugzeug nunmehr, da es mit dem Hecksporn g versehen ist, als Spornflugzeug Benutzung
finden kann.
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Hierbei ist es möglich, wie in Abb.2 gezeigt, das hier strichpunktierte
Bugrad a des Dreiradfahrwerks ebenfalls abnehmbar einzurichten, indem es reit seinen
Haltemitteln h
in eine besondere Führung i abnehmbar leicht auswechselbar
eingesetzt ist.
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In Abb. 3 ist gezeigt, daß das Fahrwerk c, d auch derart z. B. 'um
die Achse k schwenkbar angeordnet sein kann, daß mittels eines geeigneten Hebelgestänges
L seine Einstellung vor und hinter dem Schwerpunkt möglich ist. Wie die Abb. 3 und
q. ferner zeigen, kann das Bugrada mit seinem Haltegestell h um Querbolzen m ein-
und ausschwenkbar sein.
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Die Verstellung sowohl des Bugrades als auch des Fahrwerkes kann dabei
zweckmäßigerweise vom Flugzeuginnern, z. B. vom Führersitz aus, ermöglicht werden,
wobei die Bedienungsmittel mechanisch oder hydraulisch ausgebildet sein können.