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Von innen bedienbares, abnehmbares Verdeck für den Sitz- oder Führerraum
eines Luftfahrzeugs Es ist bereits bekannt, das Verdeck des Sitz- oder Führerraumes
eines Luftfahrzeugs gleitend verschiebbar, abnehmbar und von innen bedienbar ;auszubilden,
wobei die Verbindung des Verdecks mit dem Flugzeugkörper von innen endgültig gelöst
werden kann. Bei den. bekannten Vorrichtungen ist aber das verschiebbare und abnehmbare
Verdeck durch verhältnismäßig umständliche Scharnier- und. Steuervorrichtungen mit
dem Rumpf des Luftfahrzeugs verbunden.
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Die vorliegende Erfindung sieht dagegen eine sehr einfache Anordnung
vor. Diese besteht im wesentlichen darin, daß der Rahmen des eigentlichen Verdecks,
der das Dach und die beiden Seitenflächen trägt, abnehmbar an zwei Schlitten befestigt
ist, die sich auf Schienen gleitend verschieben können, welche zu beiden Seiten
des Verdecks am Rumpf befestigt sind. Dabei können jene Schlitten vom Innern des
Sitzraumes durch eine .geeignete Einrichtung, wie ein von einer Kurbel betätigtes
System von Zahnrädern und Zahnstangen, ,auf ihren Schienen zwecks Öffmung oder Schließung
des Verdecks gesteuert wer-.den, und es ist ferner eine Einrichtung vorgesehen,
die es erlaubt, das Verdeck durch eine einzige Bewegung von jenen Schlitten zu trennen.
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Zur Erläuterung ist auf den Zeichnungen beispielshalber eine Ausführungsform
der Erfindung .dargestellt.
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Fig. i zeigt schaubildlich das abnehmbare Verdeck in einer vom Flugzeug
losgelösten Lage.
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Fig. 2 zeigt das auf seinen Schlitten befestigte Verdeck, während
es durch eine Gleitbewegung das Innere des Sitzraumes teilweise aufdeckt.
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Fig. 3, ¢, - y und 6 zeigen im einzelnen -die Vorrichtung zur Befestigung
und Freigabe des Verdecks.
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Auf den Zeichnungen sieht man bei i das ahnehmb.are Verdeck, das aus
einem Rahmen besteht, der von zwei Bügeln 2 und 3 ;gebildet wird, die durch obere
Streben ¢, und: untere Streben g, io miteinander verbunden sind. Auf den oberen
Streben ist-das eigentliche Dach befestigt, das zweckmäßig aus einem durchscheinenden
oder durchsichtigere
Stoff besteht. Die beiden Seitenflächen ;
und 8 werden ebenfalls zweckmäßig aus durchsichtigem Stoff hergestellt und auf den
Bügeln a, 3 sowie den oberen und unteren Streben 4, 5 oder 9, Io befestigt.
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Die unteren Streben g und i o tragen gabel förmige Klammern i i, die
zur Befestigung auf den Schlitten 12 und 13 mittels der fest an den Spindeln
1'5 sitzenden Muffen 1 ¢ dienen. In der Normallage greifen die Gabeln i i in Lagerungen
ein, die zwischen fest an den Schlitten sitzenden Ohren 16 liegen, und werden in
dieser Lage durch die Muffen 1 4. gehalten.
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Betätigt man mittels des Handgriffs 34 über Lenkseile 18 einen Kniehebel
17 (s. Fig. 3), so verschiebt sich der Arm i9 dieses Hebels nach vorn und nimmt
mittels der fest auf diesen Spindeln sitzenden Klötze 2o diese Spindel 15 mit. Bei
dieser Bewegung verschiebt sich die Spindel 15 nach vorn, und die Muffe 14 verläßt
die Lagerung. Dabei befindet sich eine Spindel 21 vor der Öffnung 22 der gabelförmigen
Klammern i i, die sich dann von den Spindeln 15 lösen können (s. Fig. 6), so daß,
das abnehmbare Verdeck von den Schlitten gelöst und, wenn man es nach oben stößt,
abgeworfen werden kann.
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Das ;ganze Gestänge wird in dieser Stellung durch einen Daumen 23
gehalten, der bei der Vorwärtsbewegung der Stangen 15 unter der Wirkung des Klotzes
20 zurückweicht, aber unter. dem Einfluß einer Rückholfeder 25 nach unten gezogen
wird, sobald er sich vor dem Einschnitt 24 des Klotzes 2o befindet, und dann in
diesen Einschnitt einfällt, so daß. er den Klotz 2o festlegt und die Muffe 1.1 daran
hindert, in die zwischen den Ohren 16 liegende Lagerung zurückzukehren. Sobald der
Flugzeugführer also den zur Freimachung des Verdecks notwendigen Handgriff ausgeführt
hat, kann er den Griff 34 loslassen, ohne daß sich das System wieder verriegelt.
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Wenn das Verdeck sich in der Normallage befindet, in welcher der Rahmen
auf den Schlitten 12 befestigt ist, so befinden sich die Spindeln 15 in der nach
hinten zurückgezogenen Stellung, und die gabelförmigen Klammern i i sitzen fest
auf den Muffen 14, so daß, alle Organe miteinander verbunden sind, wobei das Ganze
durch die Federn 26 in der Schließstellung gehalten wird. In dieser Stellung ist
die Einrichtung auf Fig. 3 gezeigt; das Verdeck nimmt dabei auf dein Sitzraum etwa
die auf Fig.2 gezeigte Lage ein. Dabei kann das Verdeck gleitend verschoben werden,
wie oben erwähnt, und bleibt hierbei fest mit den sich längs den Schienen =; bewegenden
Schlitten 12 verbunden.
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Zu diesem Zweck werden die Schlitten i:! mit Rollen 28 ausgerüstet,
die an den fest am Rumpf sitzenden Schienen 2; entlang rollen. Die Schlittenverschiebungen
werden durch Zahnstangen 29, die auf den Schlitten angebracht sind, sowie durch
Zahnräder 3o gesteuert, die mit diesen Zahnstangen zusammenwirken und vom Flugzeugführer
mittels der Handkurbel 3 i betätigt werden, die durch ein Gestänge 32 auf eine kleine
Zahnstange 33 einwirkt, welche mit einem kleinen, auf der Zeichnung (Fig. i und
5) nicht sichtbaren Ritzel in Eingriff steht, das auf die Achse des Zahnrades
30 gekeilt ist.
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Es ist nun leicht einzusehen, daß der Flugzeugführer unter diesen
Bedingungen bei Drehung der Handkurbel 131 eine Gleitbewegung des ganzen Systems
sowie des Verdeck längs den Schienen und damit auch längs dem Rumpf hervorruft.
Diese Gleitbewegung entspricht den normalen Bewegungen zum Öffnen und Schließen
des geschlossenen Führerraumes.
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Wenn der Flugzeugführer im Flug sich seines Verdecks entledigen will,
um beispielsweise im Fallschirm .abzuspringen, so betätigt er, wie oben gezeigt
wurde, den oben am Vorderteil der Führerraumverkleidung sitzenden Handgriff 34 (s.
Fig. i) und zieht dabei mittels der Seile 18 an dem Kniehebel 1;7. dessen Arm i9
den fest an den Spindeln 15 sitzenden Klotz nach vorn zieht. Bei dieser Vorwärtsbewegung
weicht der Daumen 23 unter Spannung seiner Rückholfeder 25 nach oben zurück, während
die Muffe 1.1 aus der zwischen den Ohren 16 befindlichen Lagerung heraustritt und
dadurch die Gabel i i freigibt, die sich mittels des Schlitzes 22, der die Spindel
21 hindurchläßt, herauslösen kann (s. Fig. 6 j. Bei dieser Bewegung wird der vorher
nach oben zurückgewichene Daumen 2 3 durch seine Feder 25 zurückgeholt und fällt
in die Kerbe 24 ein, wodurch das System in der vorderen Lage verriegelt wird.
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Die fest am Verdeck sitzenden gabelförmigen Klammern i i sind auf
diese Weise von den fest mit den Schlitten verbundenen Spindeln 21 gelöst worden,
so daß das ganze Verdeck vom Sitzraum abgehoben und voni Wind fortgerissen werden
kann.
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Man sieht also, daß, bei der erfindungs gemäl_' en Anordnung das Verdeck
durch Be -tätigung einer einfachen Handkurbel im Innern ik:s Sitzraumes geöffnet
oder geschlossen werden kann. indem es eine Gleitbewegung längs fest mit dem Rumpf
verbundenen Schienen ausführt. AuPerdem besteht aber die 1löglichkeit, daß der Flugzeugführer
sich augenblicklich des Verdecks entledigt; er braucht dazu nur an einem Handgriff=
zu ziehen, wodurch momentan und endgültig die Verbindung des Verdecks mit dem Flugzeugkörper
gelöst , wird. Der Flugzeugführer
braucht also im Flug nur ein wenig
das Verdeck 'anzuheben, damit dieses vom Wind fortgerissen wird.
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Uni den Flugzeugführer bei geöffnetem oder fortgeworfenem Verdeck
besser gegen die Einwirkungen des Gegenwindes zu schützen, können zweckmäßig .an
dem Vorderteil der Verkleidung des Sitzraumes zu beiden Seiten Windschutzklappen
35 vorgesehen werden, wie auf Fig. i angedeutet ist.