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Abnehmbares Verdeck für den Sitz- oder Führerraum eines Luftfahrzeuges
Die Erfindung bezieht sich auf abnehmbare Verdecke für den Sitz- oder Führerraum
eines Luftfahrzeuges, die gleitend verschiebbar sind, und deren Verbindung mit dem
Rumpf des Luftfahrzeuges von innen endgültig gelöst werden kann nach der Art, wie
in der deutschen Patentschrift 713 342 beschrieben ist. Zweck der Erfindung
ist, die Ausbildung der Vorrichtung zur Befestigung und Freigabe des Verdecks zu
vereinfachen.
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Die Vorrichtung zur Befestigung und Freigabe des Verdecks nach dieser
Patenschrift 713 342 ist für Jagdflugzeuge sehr vorteilhaft, insbesondere in solchen,
in denen der Sitzraum eine geringe Länge aufweist.
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In zweiplätzigen Flugzeugen mit einem einzigen Sitzraum und vor allem
bei den Viersitzern, wo Raum für mehrere Personen vorgesehen werden muß, sind hingegen
größere Dimensionen notwendig. Deshalb sind auch das Gewicht des Verdecks sowie
der dafür beanspruchte Platz bedeutender, die Bedienung der Einrichtung schwieriger
und die Gefahr einer Störung des Leitwerks im Falle einer Loslösung größer.
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Diese Nachteile werden erfindungsgemäß dadurch vermieden, daß ein
oberer, in der Flugzeuglängsachse gelegener, vorn durch das Windschutzgestell und
hinten durch den Flugzeugkörper getragener Holm im Rumpf die Insassen im Falle eines
Überschlagens oder Sturzes beschützt, während das Dach aus zwei verschiebbaren und
abwerfbaren Wänden besteht.
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Außerdem werden auf diese Weise das Gewicht der verschiebbaren und
abwerfbaren Wände sowie der dafür beanspruchte Platz verringert, die Bedienung
der
Einrichtung vereinfacht und die Gefahr einer Beschädigung des Leitwerks beim Loslösen
dadurch praktisch ausgeschlossen, daß die Wände sich beiderseits des Flugzeugschwanzes
lösen. Die Verschiebung sowie der Abwurf der Wände kann auf jede gewünschte Weise
erzielt werden, ohne dafür aus dem Rahmen der Erfindung zu treten, die im allgemeinsten
Sinne jedes Flugzeug betrifft, das einen mittleren, in der Flugzeugachse über den
Sitzraum verlaufenden Holm sowie zwei verschiebbare und abwerfbare, auf beiden Seiten
dieses Holms gelegene Wände aufweist.
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Überdies sieht die Erfindung eine bevorzugte Ausführungsform vor,
in welcher der untere Rand jeder Wand an einem Schlitten befestigt ist, der auf
vom Rumpf getragenen Schienen gleitend verschiebbar ist, wobei Mittel vorgesehen
sind, um diesen unteren Rand im Notfalle augenblicklich vom Schlitten zu lösen,
während der obere Rand jeder Wand mindestens eine Gabel aufweist, in welche' eine
auf dem oberen Holm vorgesehene Schiene derart eingeführt wird, daß, wenn einmal
der untere Rand einer Wand gelöst worden ist, es genügt, auf die Wand zu drücken,
um jeglicheVerbindungderWandmitdemFlugzeugzulösen.
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In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht.
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Abb. i ist- eine Perspektivenansicht, welche die Arbeitsweise der
Anlage zeigt.
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Abb. 2 zeigt im Querschnitt eine bevorzugte Ausführungsform.
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Abb. 3 zeigt, teilweise im Schnitt, eine Seitenansicht der Ausführungsform
nach Abb. 2.
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In den Zeichnungen bedeutet i den Rumpf und A einen mit seinem vorderen
Ende am festen Windschutzgestell2 und mit seinem hinteren Ende am Flugzeugkörper
befestigten Holm, der sich auf diese Weise über den Köpfen der Insassen eines beispielshalber
vierplätzigen Sitzraumes befindet, so daß die Insassen im Falle eines Sturzes durch
diesen Holm geschützt werden. Der Sitzraum kann durch zwei gleichartige Wände B
und Bi vollständig geschlossen werden, die auf beiden Seiten des Holms A gelegen
sind. Diese beiden Wände sind derart eingerichtet, daß sie sich gleitend verschieben
lassen (vgl. Wand B in Abb. i), um normalerweise den Zugang in das Sitzrauminnere
zu erlauben, wobei sie im Notfalle augenblicklich fortgeworfen werden können.
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Beim dargestellten Beispiel trägt der untere Rand jeder Wand an jedem
Ende einen verschiebbaren Teil 3, der in ein auf dem Schlitten 15 vorgesehenes,
Auge
4 eingeführt werden kann. Die zwei verschiebbaren Teile 3 werden durch elastische
Mittel, wie z. B. Federn 5, in Verriegelungsrichtung gezogen, während ein Teil,
wie z. B: ein Hebel 6; eine gleichzeitige Entriegelung beider Teile 3 durch eine
einfache Verschiebung erlaubt. Beim Beipsiel der Abb. 3 wird dieses System durch
zwei Kabel 7. und 8 verwirklicht, die einerseits an einem der Verriegelungsorgane
und anderseits am Ende eines kleinen Hebels g befestigt sind, der mit Hilfe des
Hebels 6 um 'die Achse io gedreht werden kann. Selbstverständlich ist diese Darstellung
nur schematisch, und jedes andere Antriebssystem kann vorgesehen werden, ohne deshalb
aus dem Rahmen der Erfindung zu treten. Wie besonders aus der Abb. 2 ersichtlich,
werden die Schlitten 15 mittels Rollen 12 auf Schienen ii verschoben, die auf den
Seiten des Rumpfes i vorgesehen sind, so daß die Schlitten und dadurch die Wände
mit Hilfe irgendeiner geeigneten Vorrichtung verschoben werden können.
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Der obere Rand jeder Wand weist wenigstens eine Gabel 13 auf
(zwei in der dargestellten Ausführungsform), in welche eine auf dem mittleren Hohn
A vorgesehene Schiene 14 eingeführt wird. Auf diese Weise genügt es, sobald die
Verriegelungsteile 3 befreit werden,, auf den unteren Teil der Wand leicht nach
außen zu drücken, um dieselbe augenblicklich zu lösen, und zwar nach einer Seite
des Flugzeugs, so daß das Ruder nicht beschädigt werden kann,. wenn die Wand vom
Wind fortgerissen wird. Im dargestellten Ausführungsbeispiel trägt der Holm A Bleche
16, die in Verbindung mit elastischen Dichtungselementen 17 das Innere des Sitzraums
gegen Regen, Wind, usw. schützen.
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Die Verschiebung des Schlittens entlang der Schienen kann auf jede
gewünschte Weise gesteuert werden, z. B. vermittels Ketten 18, die in unter den
Schienen ii gelegenen Teilen i9 eingehängt werden, welche ein Entgleisen des Schlittens
verhindern. Selbstverständlich kann man jegliche andere Einrichtung vorsehen, ohne
deshalb aus dem Rahmen der Erfindung zu treten, die keineswegs auf irgendeine besondere
Ausführungsform des Schlittens begrenzt ist und ganz allgemein auf jedes abnehmbare
Verdeck für einen Flugzeugsitzraum abzielt, das in Verbindung mit einem festen,
oberen Mittelholm aus zwei unabhängigen Wänden besteht, die einerseits verschiebbar
sind und andererseits augenblicklich abgeworfen werden können.
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Die Erfindung ist außerdem dadurch gekennzeichnet, daß die Abwurfeinrichtung
die Entriegelung der Wand mittels eines Antriebs erlaubt, wobei der obere Rand jeder
Wand derart mit dem mittleren Holm verbunden ist, daß sie augenblicklich befreit
werden kann, sobald ihre Entriegelung stattgefunden hat.