DE272905C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 272905 KLASSE 77 h. GRUPPE

ROBERT BASSEL in BERLIN.

Es sind bereits Flugzeuge bekannt, welche mit Hub- und Vortriebschrauben, mit Tragflächen, welche aus einzelnen Klappen gebildet werden, und mit einem Fahrgestell ausgerüstet sind. Ferner ist es auch nicht mehr neu, diesen Tragflächen die Form von Fallschirmen zu geben, und schließlich sind gegenläufige Schrauben mit ineinanderliegenden Wellen allgemein bekannt.

ίο Das Flugzeug gemäß der Erfindung besteht aus einem Fallschirm in Form eines Satteldaches von rechteckiger Grundfläche. Die Giebelseiten sind mit Stoff verkleidet und dienen als Stabilisierungsflächen. Die rechteckigen Dachflächen sind mit beweglichen Jalousieklappen versehen, welche sich je um eine Achse drehen lassen und im geschlossenen Zustande beim Fall den Fallschirm schließen, beim Flug im geöffneten Zustande sich in die Bewegungsrichtung einstellen. Die Klappen sind mit durchgehender Zugverbindung verbunden und lassen sich vom Führerstande einstellen. Der untere Teil ist in gleicher Weise aus vier steifen Stäben gebildet und trägt an einem unteren Querstab den beweglich aufgehängten Führersitz und die Maschine in der Mitte des Querstabes. Von diesem Punkte nach der Mitte des Firstes des Fallschirmes gehen zwei Schraubenwellen, eine hohle äußere und eine innere, welche über dem Firste zwei Luftzugschrauben tragen, die in entgegengesetzter Richtung angetrieben werden. Auf den Enden der vorderen Kante υ sitzen zwei Räder α, α und ebenfalls auf der Maschinen- und Führerachse w zwei Räder b, b. Diese vier Räder dienen dem Anlauf und. Ab-

flug, und erstere schützen gleichzeitig das zwischen ihnen befindliche Tiefensteuer c, letztere behindern das Aufstoßen des Führersitzes beim Landen.

Die Vorteile des Apparates bestehen in der Möglichkeit des steileren Aufstieges, wie Fig. 1 veranschaulicht, weil die Zugkraft schräg nach oben gerichtet' ist und durch Anwendung des Höhensteuers d auch senkrechten Aufstieg ermöglicht, in der größeren Sicherheit, da der Apparat im Gleitflug und im Fallschirmflug bei stillstehender Maschine landen kann, und in der leichten Zerlegbarkeit, weil nach Abnahme der vier Räder und der Seitenwände alle Teile leicht handlich verpackt und ebenso wieder zusammengesetzt werden können.

In den beiliegenden Figuren ist S der Schwerpunkt.

Fig. ι zeigt den Apparat von der Seite zum Abflug bereit.

Er ruht auf den vier Rädern α, α und b, b. Das Tiefen- und Höhensteuer c und d stehen parallel der Schraubenwelle, die beiden Seitensteuer e, e, welche unabhängig voneinander bewegt werden können, sind zwischen den hinteren Stäben s, s und t, t drehbar befestigt. Die Klappen sind geöffnet und stehen parallel der Schraubenwelle, so daß keine Fläche Luftwiderstand gibt.

Fig. 2 zeigt eine Ansicht von oben,

Fig. 3 den Schnitt durch die Schraubenwelle,

Fig. 4 eine Ansicht des Apparates von vorn und

Fig. 5 eine Ansicht von der Seite beim Gleitflug.

Durch das Tiefensteuer c kann dem Apparat,

sobald es aus der Parallellage gedreht wird, eine flachere Neigung gegeben werden und durch das Höhensteüer d in gleicher Weise eine steilere Flugrichtung, weil in beiden Fällen ein Drehmoment um den Schwerpunkt entsteht. Der Abstieg kann als Gleitflug erfolgen. Hierbei werden die vorderen Jalousieklappen geschlossen und die beiden Höhensteuer dieser Fläche parallel gestellt, wie Fig. 5 zeigt. Hierbei stellt sich der Schwerpunkt S ungefähr senkrecht zur Mitte der geschlossenen vorderen Fläche.

Der Abstieg kann auch als Fallschirmflug erfolgen, wie Fig. 6 zeigt. Hierbei werden die Klappen auf beiden Flächen geschlossen und die Höhensteuer parallel der Schraubenwelle gestellt. Durch diese Höhensteuer kann dem Fallschirmabstieg eine seitliche Bewegung gegeben werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Schraubenflieger, welcher mit aus Klappen zusammengesetzten Flächen ausgestattet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Fallschirmfläche eine rechteckige Grundrißform und satteldachartige Bauart mit bekleideten Giebelflächen und jalousieartig verstellbaren Klappen besitzt, wobei durch die Mitte des Firstes und des Grundrisses der Fallschirmfläche die Schraubenachse hindurchgeht, welche infolge geeigneter Ausbildung des Fahrgestelles eine nur geringe Neigung gegen die Horizontale besitzt, solange das Flugzeug auf dem Boden ruht.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.