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Fliegender Kran Die Erfindung bezieht sich auf fliegende Lasthebegeräte
und betrifft einen dreibeinigen fliegenden Kran mit vollständig verkleideten Luftschrauben.
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Bekannt sind bisher fliegende Lasthebegeräte, deren Funktion im wesentlichen
darin besteht, eine im allgemeinen schwere und sperrige Last vom Boden aufzunehmen,
aber diese Geräte haben meistens aus Leistungsgründen eine vom Hubschrauber, abgeleitete
Auftriebsvorrichtung, und diese Vorriohtung besitzt in der Regel eine große Tragschraube.
Und selbst wenn man dies Krönnte, würde diese Verleidung dem Piloten der Maschine
einen großen Teil seines Gesichtsfeldes wegnehmen, die Kanzel nuß aber vollstäldig
frei sein derart, daß sie dem Piloten ein leichtes Steuern des Gerätes in Bodennähe
und während des Fluges gestattet. Gegenstand der Erfindung ist daher ein fliegender
Kran mit vollständig verkleideten Luftschrauben, bei dem sowohl für die Schraubenblätter
als auch für das Bodenpersonal jede Gefahr vermieden wird und die dank einer besonderen
Anordnung ihrer Pilotenkanzel eine vollkommen freie Panoramasicht gestattet bei
Bodenmanövern und Flugmanövern unter besonders schwierigen Bedingungen.
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Der erfindungsgemäße fliegende Kran weist folgende Kennzeichen auf
Je eine Triebwerkgruppe mit verkleideten Luftschrauben ist an beiden Enden eines
Querträgers angeordnet, und jede Triebwerkgruppe kann um die Längsachse dieses Trägers
schwenken. Der Querträger ist in seiner Mitte rechtwinklig mit einem Längsträger
verbunden und bildet mit ihm eine T-Konstruktion. Zweckmäßig sind die Träger als
Gitterwerk ausgebildet. Die Verkleidung der Luftschrauben ist für die Aufnahme des
gesamten Brennstoffvorrates ausgebildet.
Die Luftschrauben sind
im Innern der beiden Triebwerkgruppen derart angeordnet, daß ihre Schubkräfte die
gleiche Richtung haben, ihre Wellen, sind zueinander parallel und liegen symmetrisch
und senkrecht zur gemeinsamen Schwenkachse der Triebwerkgruppen.
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Rotierende Leistungs- und Schuberzeuger, z. B. Turbotriebwerke, sind
nebeneinander im Inneren jeder Triehrierkgruppe angeordnet, die Wellen dieser Triebwerke
schneiden die gemeinsame Schwenkachse und sind parallel zu den Luftschmu-. benwellen,
und ihr Restschub hat die gleiche Richtung wie die Luftschraubenschubkräfte. Zwischen
den Triebwerken und den Luftschrauben ist vorteilhaft eine einzige zentrale mechanische
Verbindung angeordnet. Gemäß weiterer. Erfindung stützt sich die Tragkonstruktion
am Boden auf drei einziehbaren Fahrwerkbeinen von beträchtlicher Höhe ab. von denen
zwei vorne nahe den Enden des Querträgere und das dritte hinten am freien Ende des
Längsträgers gelagert sind. Die Fahrwerkbeine tragen federnd aufgehängte Räder,
die beiden Vorderräder sind angetrieben und steuerbare Zwischen dem Hinterbein und
dem Längsträger ist eine Pilotenkanzel angeordnet. Das Gesichtsfeld ist in allen
Richtungen frei, nach vorne, nach den Seiten, nach oben und nach unten. Ein Führerstand
gestattet die Steuerung der Maschine durch getrennte und gemeinsame Änderung der
luftsehraubensteigung, der Triebwerketellung und durch die Einstellung der Turbotriebwerke.
gehört besonders ein Lasthaken an einem von einer Winde bedienten
Tragseil. Das Tragseil befindet sich im Lot des Schwerpunktes der Maschine und in
der durch die Triebwerkschwenkachse gehenden senkrechten Ebene.
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Die Anordnung der Fahrwerkbeine ist derart, daß die Aufsetzpunkte
der beiden vorderen Beine sich vor und seitlich außerhalb der kote ihrer Anlenkpunkte
am Gerüst befinden, so daß sie einerseits einen möglichst hohen Durchgang und andererseits
eine möglichst große Stützweite gewährleisten. Weitere Einzelheiten und Vorteile
der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels,
das in der Zeichnung dargestellt ist; in dieser zeigen in perspektivischer Ansicht
Fig. 1 einen dreibeinigen fliegenden Kran in Bodenstellung; Fig. 2 eine Triebwerkgruppe
aus Fig. 1; Fig. 3 den Kran nach Fig. 1 im Flug, und zwar ohne Last und mit eingezogenen
Beinen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besitzt die
aus Dreiecksfachwerken bestehende Konstruktion eines dreibeinigen fliegenden Krans
folgende Teile (Fig. 1): 1) einen Querträger 1a in Richtung yo, yo1, der in 0 senkrecht
von einer Symmetrieebene geschnitten wird, die durch die orthogonalen Achsen xo
xol und zo z01 definiert wird, und der an seinen beiden Enden Triebwerkgruppen 2d
und 2g trägt, die in Pfeilrichtung f um yo yot schwenken können und deren Symmetrieachsen
alle
Lagen zwischen den zur Achse x0 X0' und zur Achse z0 z0l parallelen
Richtungen einnehmen können; 2) einen Längsträger 1b in Richtung x0 x01, der fest
mit dem Querträger 1 a verbunden ist und an seinem freien' Ende eine Pilotenkanzel
3. trägt; 3) zwei vordere Fahrwerkbeine 4g, 4d, die schwenkbar um die parallel und
symmetrisch zu x0 x01 liegenden Achsen x1 x1' und x2 x2' angelenkt sind, sowie ein
hinteres Fahrwerkbein 5, das schwenkbar um eine zu y0 y01 parallele Achse y1 y11
angelenkt ist. Diese drei Beine können im Flug entsprechendden Pfeilen f1, f11,
f1" eingezogen werden und in die Stellung in Fig. 3 gelangen. Die vorderen Beine
sind derart geneigt, saß ihre Aufsetzpunkt ß und ß1 nach vorn und seitlich außen
gegenüber dem Lot der Anlehkungspunkte verschoben sind, um die freie Durchgangsfläche
unter dem Kran sowie die Seiten des Aufsetzdreiecks (α - # - #1) zu vergrößern;
4) einen Lasthaken 6 und eine Winde 7, die sich nahe am Punkt 0 befinden und des
Anhängen der Last 10, deren Aufhängung durch Hilfsseile 8 vervollständigt werden
kann, ermöglichen,
Drehzapfen 15g (links) und 15d (rechts) mit den Achsen yo yo1 gestatten
das Schwenken der Triebwerkgruppen, z. B. in Richtung f und verbinden sie mit dem
Träger 1a. Die Einzelsteuerung 16 und die Gesamtsteuerung 17 der Luftschraubensteigung
sowie die Steuerung 18 der Turbotriebwerkdrehzahl liegen in dem Holm 19; es handelt
sich um Vorrichtungen mit Drehgelenken oder mit anderen analogen Bauelementen, wie
sie in ähnlichen Fällen üblicherweise benutzt werden. Eine besondere Ausbildung
der Verkleidungen 20g (links) und 20d (rechts) gestattet die Unterbringung des Treibstoffs
21.
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Zur Vereinfachung der Beschreibung wurden die normalen, üblichen Kreisläufe
(Schmierung, Temperaturkontrolle usw. ) weggelassen; sie sind dem Fachmann bekannt
und werden hier wie üblich angebracht.
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Die für das Gleichgewicht des Gerätes im Flug geforderten Bedingungen
werden erreicht, wenn die Schubkraftresultierenden der Luftschrauben bei verschiedenen
Neigungen der Triebwerkgruppen durch die Achse yo yo1 gehen und wenn der Schwerpunkt
der Maschine sich in gleichem Abstand zu diesen Resultierenden und unterhalb der
Achse yo yol befindet.
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Zum Verständnis, wie das Gerät fliegt, werden im folgenden die Gleichgewichtsbedingungen
aufgeführt, die erforderlich sind zum senkrechten Abheben, zum Schwebeflug und zum
Flug in Iängsrichtung des Gerätes.
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Beim senkrechten Abheben erfolgt eine Steigbewegung, wenn die Hauptresultierende
der Schubreaktionsk,räfte größer ist als das Gewicht der Maschine und von entgegengesetzter
Richtung,
wobei alle Kräfte senkrechte Richtung haben: Der Schwebeflug wird erreicht, wenn
die Hauptresultierende der Schubreaktionskräfte zusammen mit dem Gewicht Null wird.
Der Flug in Längsrichtung wird durch eine gleichzeitige Neigung der beiden resultierenden
Schubreaktionskräfte jeder Triebwerkgruppe gegenüber der Senkrechten erreicht. Diese
Neigung erzeugt das Auftreten einer gemeinsamen, nicht senkrechten und z. B. in
Längsrichtung verlaufenden Resultierenden aus Gewicht und den Schubkraftresultierenden:
Die Üblichen Steuervorgänge um die Nick-, Gier- und Roll-' achsen erfolgen durch
unterschiedliche oder einheitliche Neigung der Resultierenden der Schubreaktionskräfte
jeder Triebwerkgruppe gegenüber der Senkrechten, und zwar verbunden oder nicht verbunden
mit einer unterschiedliche. oder einheitlichen Schubänderung der Luftschrauben jeder
Triebwerkgruppe.
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Alle Eingriffe, welche die oben beschriebenen Vorgänge erzeugen, erfolgen
auf einfache Weise durch unterschiedliche oder einheitliche Änderung der Steigung
jeder Luftschraube, durch unterschiedliche oder einheitliche Änderung der Neigung
der Triebwerkgruppen gegenüber der Senkrechten sowie durch Änderung der Drehzahl
der Turbotriebwerke.
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Der Kran ist beispielsweise zu einem Einsatz fähig, der aus einem
schnellen Anflug ohne Nutzlast sowie einem darauffolgenden wiederholten Umladen
schwerer oder sperriger Lasten besteht. In Fig. 3, die die Maschine im Anflug ohne
Nutzlast zeigt, sind die Fahrwerkbeine 4g, 4d)5 hydrauliaoh eingesogen 'worden,
um den Strömungswiderstand
zu vermindern. Ebenso sieht man in.Fig.
3, daß die Symmetrieachsen der Triebwerkgruppen gegenüber der Senkrechten derart
geneigt sind, daß sie Auftrieb und Vortrieb erzeugen, was Waagrechtflug ergibt.
Selbstverständlich kann diese Neigung unterschiedlich sein je nachdem, ob der Kran
leer ist oder eine Last trägt, weil sich dann die für das Gleichgewicht maßgeblichen
Kräfte ändern und der Luftwiderstand der Last hinzukommt.
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Ein fliegender Kran nach der Erfindung weist folgende Vorteile auf
Dank der verkleideten Luftschrauben kann er eich ohne Gefahr Hindernissen (Masten,
Bäume usw.), wie sie üblicherweise bei Flugeinsätzen dieser Art von Hebegeräten
angetroffen werden, nähern; im Falle des Transports besonders schwerer oder sperriger
Ladungen verfügt der Kran über eine große Transportkapazität und zwar wegen der
Leistungsfähigkeit der verkleideten Luftschrauben und wegen der Anordnung seiner
tragenden Teile, die einen breiten und hohen Durchgang mit erhöhter Tiefe gestattet;
das Gesichtsfeld von der Kanzel aus ist hervorragend und gestattet eine gleichzeitige
Beobachtung der Ladung und'der Manöversteuerung sowie der gesamten Maschine während
der Flugsteuerung; die Konstruktion ist vereinfacht durch das Fehlen üblicher Verkleidungen
wie Flugzeugrumpf, Tragflügel und Zeitwerk; die Betriebssicherheit ist befriedigend
dank der mechanischen Verbindung aller Triebwerke mit allen Luftschrauben.
Beim
Ausfall eines oder mehrerer Triebwerke bleibt so immer eine gewisse Gesamtleistung
verfügbar, die proportional zu der Anzahl der in Betrieb bleibenden Triebwerke ist
und weiter auf alle Luftschrauben verteilt wird. Selbstverständlich sind im Rahmen
des Erfindungsgedankens Änderungen möglich: z. B. kann man die Anzahl oder die relative
Lage der Luftschrauben oder der Triebwerke sowie die Art der Lastanhängung ändern,
oder man kann die Maschine zum Anheben von Lasten aus der Schwebeflugstellung heraus
einsetzen oder zum Transport einer am Ende des Tragseils hängenden last.