DE708090C - Verfahren zum gleichmaessigen Beschichten von Zylindern, insbesondere Druckformzylindern, mit lichtempfindlichen Massen - Google Patents
Verfahren zum gleichmaessigen Beschichten von Zylindern, insbesondere Druckformzylindern, mit lichtempfindlichen MassenInfo
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Description
- Verfahren zum gleichmäßigen Beschichten von Zylindern, insbesondere Druckformzylindern, mit lichtempfindlichen Massen Die vollkommen gleichmäßige, im Umfang endlose Beschichtung von Zylindern, insbesondere Druckformzylindern, bereitet bekannglich erhebliche Schwierigkeiten. Durch die vorliegende Erfindung wird ein sehr einfaches und dabei wirksames Verfahren zur Erreichung dieses Zieles geschaffen. Die Beschichtung wird vorgenommen, während sich der zylinderartige Körper in aufrechter Stellung befindet, und zwar wird der Körper aufrecht in ,einen Behälter eingebracht, der bis zu der erforderlichen Höhe mit der Beschichtungsflüssigkeit gefüllt wird, worauf man diese aus dem Behälter wieder ausläßt, bevor man den zu beschichtenden Körper wieder herausnimmt.
- Es sind schon Verfahren zum Beschichten von aufrecht stehenden Druckformzylindern vorgeschlagen worden. Gemäß einem älteren Vorschlag geht die Beschichtung so vor sich, daßeine ringförmige Wanne, welche die Beschichtungsflüssigkeit enthält, an dem zu beschichtenden Zylinder entlang geführt wird. Hierbei ist es erforderlich, daß die Innenseite der Wanne während des Hinuntergleitens der Wanne sorgfältig gegen die Zylinder. oberfläche .abgedichtet bleibt, und es findet eine ständige reibende Berührung zwischen der zu beschichtenden Oberfläche und dein Dichtungsmaterial statt. Dies ist in vielen Fällen sehr unerwünscht, insbesondere dann, wenn der zu beschichtende Zylinder zuvor mit einer Deckschicht versehen wurde. Hinzu kommt, daß die ältere Vorrichtung jedesmal haargenau auf die Dicke des betreffenden Zylinders Leingestellt werden muß.
- Das Verfahren nach der vorliegenden Erfindung ist ungleich einfacher, sowohl hinsichtlich der erforderlichen Vorrichtung als auch hinsichtlich der Durchführung des Verfahrens. So bedarf es beispielsweise üherhaupt keiner besonderen Abänderungs- oder Einstellungsmaßnahmen für die Beschichtung von Zylindern verschiedenen Umfangs.
- In vielen Fällen ist es zweckmäßig, den zu bieschichtenden zylinderartigen Körper vor bzw. während der Beschichtung zu erwärmen, um das schnelle Festtrocknen der Beschichtungsflüssigkeit zu unterstützen. Man bemißt. vorzugsweise die Erwärmung so, daß die-' Flüssigkeit in dem Maße antrocknet, wie sie aus dein Beschichtungsbehälter wieder abgelassen wird.
- Bei richtiger Bemessung der verschiedenen Arbeitsbedingungen, die im Einzelfall von der Art der Beschichtungsflüssigkeit, der gewünschten Schichtdicke u. dgl. abhängen, gelingt bei dem Verfahren nach der Erfindung eine vollkommen gleichmäßige Beschichtung.
- Zur Sicherung des gleichmäßigen Antrocknens der Kopierlösung auf dem Zylindermantel ist es ferner oft zweckmäßig, eine gleichbleibende Ausflußgeschwindigkeit der Flüssigkeit aus dem Behälter einzuhalten.
- Die Erfindung wird im folgenden an Hand der beiliegenden Zeichnung des näheren erläutert. Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel des Beschichtungsbehälters mit einem darin aufgestellten, zu beschichtenden Zyliiiderniantel im Längsschnitt.
- Der oben offene Behälter a ist am oder nahe dem Boden mit einem nach unten gehenden Rohr f versehen, in welchem sich ein Abschlußventil g befindet.
- In den Behälter a wird der zu beschichtende Zylindermantel c z. B. auf eine @elastische Platte b aus Gummi o. dgl. gestellt, in die er sich durch sein Gewicht eindrückt, derart, daß dadurch das Eindringen von Beschichtungsflüssigkeit in das Innere des Zylindermantels oder Hohlzylinders c verhindert wird. Zum gleichen Zweck und um eine Hebung des Zylindermantels c durch die Beschichtungsflüssigkeit zu verhindern, kann erforderlichenfalls auf ihn ein Gewicht e gesetzt werden. Dieses stellt man zweckmäßig auf eine Platte d, durch die auch der Eintritt von Beschichtungsflüssigkeit am oberen Ende des Zylindermantels c verhindert werden kann, wenn diese Flüssigkeit über den oberen Rand des Mantels c steigen sollte, oder man macht statt dessen die Platte d selbst entsprechend schwer.
- Man läßt nun die lichtempfindliche Kopierlösung lt durch das Rohr f und das Ventit g von unten her in den Behälter a eintreten, bis der ganze Zwischenraum zwischen dem Zylindermantel c und der Innenwand des Behälters a mit der Flüssigkeit gefüllt ist. Der Eintritt der Flüssigkeit vom unteren Ende des Gefäßes her hat den Vorteil, daß die Bildung von Luftblasen in der Kopierlösung auf diese Weise wirksam verhindert werden kann.
- Nachdem der Behälter a in der angegebenen Weise mit der Beschichtungsflüssigkeit annähernd bis zum oberen Rande des Zylindermantels c gefüllt worden ist, läßt man die Flüssigkeit durch das gleiche Rohr f am Boden des Behälters a langsam wieder aus-%eten. Dabei bleibt dann eine Schicht von der erforderlichen Dicke auf der Oberfläche dpes Zylindermantels c haften. Um zu ver-,hindern, daß nach dem Absinken des Flüssigkeitsspiegels im Behälter a von dem dabei freigelegten Teil der Zylinderoberfläche noch Flüssigkeit in Tropfen oder Streifen an ihr entlang nach unten fließt und so zur Bildung verdickter Beschichtungsstellen Veranlassung gibt, ist es wichtig, daß die Flüssigkeit schnell nach dem Zylindermantel festtrocknet. Hierfür kann man den Zylindermantel vor Einsetzen in den Behälter a erwärmen. Wenn und soweit diese vorherige Erwärmung des Zylindermantels nicht ausreicht, kann man ihm auch während der Beschichtung noch Wärme zuführen, sei es, indem man in sein Inneres erhitzte Körper, wie erwärmten Sand o. dgl., hineinbringt, oder eine erwärmte Flüssigkeit, wie mittels eines Thermostaten erwärmtes Wasser, durch ihn hindurchleitet, sei es auch durch elektrische Beheizu.ng o. dgl. Gegebenenfalls genügt auch diese Erwärmung während der Beschichtung, sofern sie nur vor dem Beginn des Ablassenn der Beschichtungsflüssigkeit .anfängt.
- Da die Flüssigkeit beim Beginn ihres Ablassenn aus dem Behälter a natürlich eine wesentlich höhere Flüssigkeitssäule bildet als gegen das Ende, so würde sie im Beginn schneller abfließen als gegen den Schluß, und @es könnte in bestimmten Fällen dadurch eine Ungleichmäßigkeit in der Beschichtung eintreten, insbesondere wenn die Flüssigkeit sehr schnell an der Zylinderoberfläche festtrocknet. In solchen Fällen ist es wichtig, die Ausflußgeschwindigkeit so zu regeln, daß der Flüssigkeitsspiegel im Behälter a sich gleichmäßig langsam senkt. Das läßt sich auf verschiedene Weise erreichen. Steht der Behälter a hoch und hat das Rohr f eine erhebliche Länge, die auf Wunsch noch durch einen angeschlossenen Schlauch vergrößert werden kann, z. B. die Länge von i m oder mehr, so spielt die Höhe der Flüssigkeitssäule im Behälter a keine so ausschlaggebende Rolle mehr für die Ausflußgeschwindigkeit der Lösung. Wenn auch in diesem Falle die Ausflußgeschwindigkeit keine vollkommen konstante ist, so genügt die so erzielte Gleichmäßigkeit in den betreffenden Fällen dann doch zumeist.
- Andererseits kann man die Geschwindigkeitsreglung natürlich durch entsprechende Verstellung des - Ventils g herbeiführen, das man dann also, in dem Maße wie die Flüssigkeit im Behälter a absinkt, stärker öffnet. Diese Art der Regelung besitzt ,aber den Nachbeil, daß sie nicht unbedingt selbsttätig stattfindet. Indessen läßt sich natürlich auch ein sich selbsttätig allmählich stärker @äffnendes VL&niil in den Abflußstutzen des Behälters einbauen. Auch kann man so verfahren, daß man die Kopierlösung aus dem Behälter a mit gleichbleibender Geschwindigkeit ,absaugt, oder daß man sie in ein Gefäß ablaufen läßt, das mit dem Beschichtungsbehälter a durch einen kommunizierenden Schlauch verbunden ist und während des Ablaufens der Flüssigkeit aus dem Behälter a mit entsprechender Geschwindigkeit von oben nach unten bewegt wird.
- Da der Zwischenraum zwischen der Wandeng des Beschichtungsbehälters .a und dem Zylindermantel c nur verhältnismäßig klein ist, so entsteht dort beim Absinken der Flüssigkeit nur wenig Luftzug, und die Luft in diesem Raum bleibt daher leicht feucht, wodurch der Trockenprozeß verlangsamt werden kann. Um das zu verhindern, kann man beim Ablassen der Beschichtungsflüssigkeit aus dem Behälter a in ihm oberhalb des Flüssigkeitsspiegels eine Luftbewegung herbeiführen, z. B. mit Hilfe eines Ventilators, oder man kann auch Luft durch diesen Raum hindurch- oder absaugen bzw. erwärmte trokkene Luft in ihn einleiten.
- Um den Zutritt von Staub zur Beschichtungsflüssigkeit bzw. der Zylinderoberfläche während der Beschichtung mit Sicherheit au verhindern, kann die obere Öffnung des Behälters a natürlich zugedeckt werden, z. B. durch eine Glasplatte o. dgl. oder durch ein das Hindurchführen von Luft gestattendes feines Drahtnetz oder durch eine mit einem U-förmig nach unten gebogenen Luftabzugsrohr versehene Platte o. dgl.
- Statt die Beschichtungsflüssigkeit durch sein sich an den Ablaßhahn anschließendes Rohr/ ,oder einen entsprechenden Schlauch in den Behälter a einzulassen, kann man natürlich auch einen Zuleitungsschlauch von oben her in den Behälter ,a :einhängen, wobei zweckmäßig wiederum dafür zu sorgen ist, daß er bis oder nahe bis zum Boden des Behälters a reicht, um die Bildung von Luftblasen in der Flüssigkeit zu verhindern.
- Durch das beschriebene Verfahren wird eine vollkommen gleichmäßige, endlose Beschichtung der Zylinderoberfläche in verhältnismäßig kurzer Zeit und ohne große oder umständliche Apparatur gewährleistet. Beispielsweise benötigt man für die Beschichtung eines 5o cm hohen Zylindermantels mit einer lichtempfindlichen Schicht in der angegebenen Weise etwa 1/4 Stunde.
- Obwohl das beschriebene Verfahren in erster Linie für die gleichmäßige Beschichtung von sog. Zylindermänteln, also Hohlzylindern, bestimmt ist, die dann in bekannter Weise ,auf die mit den Achsstumpfen versehenen Spindeln aufgeschoben bzw. aufgespannt werden, ist das Verfahren doch auch für mit den Achsstumpfen versehene Metallvollzylinder ,anwendbar. Soll dabei eine Beschichtung des unteren Achsstumpfs verhindert werden, so kann man im Boden des Beschichtungsbehälters eine geeignete öffnung für den Durchtritt dieses Achsstumpfs anordnen, die von einem Dichtungsring umgeben wird, auf welchen sich dann die Stirnfläche des Zylinders selbst aufsetzt.
Claims (3)
- PATENTANSPRÜCHE r. Verfahren zum gleichmäßigen Beschichten von Zylindern, insbesondere Druckformzylindern, mit lichtempfindlichen Massen, dadurch gekennzeichnet, daß der zu beschichtende zylinderartige Körper aufrecht in einen Behälter eingebracht wird, der bis zu einer der zu beschichtenden Zylinderfläche entsprechenden Höhe mit der Beschichtungsflüssigkeit gefüllt wird, worauf man diese aus dem Behälter ausläßt.
- 2. Verfahren nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß der zu beschichtende Zylindermantel oder Zylinder vor bzw. während der Beschichtung derart erwärmt wird, daß die Beschichtungsflüssigkeit schnell an ihm festtrocknet, und zwar vorzugsweise in dem Maße, wie die Flüssigkeit .aus dem Behälter abgelassen wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß man die Beschichtungsflüssigkeit mit gleichbleibender oder annähernd gleichbleibender Geschwindigkeit ,aus dem Behälter :austreten läßt. q.. Verfahren nach Anspruch r und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Unterstützung der beschleunigten Trocknung des Zylindermantels o. dgl. beim Ablassen der Beschichtungsflüssigkeit aus dem Behälter in diesem oberhalb des Flüssigkeitsspiegels eine Luftbewegung herbeiführt bzw. Luft durch- oder absaugt bzw. erwärmte, trockene Luft -einleitet.
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