DE353135C

DE353135C - Verfahren und Vorrichtung zum Betriebe von Trommelfiltern

Info

Publication number: DE353135C
Application number: DE1920353135D
Authority: DE
Original assignee: Polysius AG
Current assignee: ThyssenKrupp Industrial Solutions AG
Priority date: 1920-07-24
Filing date: 1920-07-24
Publication date: 1922-05-08

Description

Verfahren und Vorrichtung zum Betriebe von Trommelfiltern.
Die Neuerung betrifft ein Verfahren zum Betriebe von Trommelfiltern. Letztere bestehen aus einer sich um eine Achse drehenden in Zellen unterteilten und mit einem Filtertuch bespannten Trommel, welche in die einem Trog zuströmende zu entwässernde Flüssigkeit eintaucht. In den Zellen wird nacheinander eine Luftverdünnung erzeugt, unter deren Einfluß die schlammhaltige Masse an die Trommelfilterfläche gesaugt wird. Das Wasser tritt in die Zellen ein, während die entwässerte Masse am Umfang des Filtertuches haftet und von einem Abstreicher abgenommen wird. Die Stärke der auf dem Filtertuch sich bildenden entwässerten Schicht und der Grad der Entwässerung hängt ab von der Beschaffenheit des zu entwässernden Schlammes, dem Wassergehalt, der Größe der Luftverdünnung innerhalb der Trommel und der Umdrehungszahl. Das neue Verfahren bezweckt nun die Bildung der sich auf der Trommel ablagernden Schicht zu begünstigen und diese zu verstärken. Zu diesem Zweck wird dauernd oder zeitweise ein Teil der Schlammflüssigkeit dem Trog an beliebiger Stelle entnommen und oberhalb des Troges auf die Filterfläche geführt. Zwei Vorrichtungen zur Ausführung des Verfahrens sind in der Patentzeichnung dargestellt.
Abb. I und Abb. 2 erläutern einen schematischen Querschnitt solcher Trommelfilter, bei welchem die für die Erfindung nebensächlichen Teile weggelassen sind. Es bezeichnet a die mit Filtertuch bespannte in bekannter Weise durch Zellen unterteilte Filtertrommel, welche sich um eine mittlere Achse dreht, b ist der Filtertrog, in dem sich die zu entwässernde Schlammflüssigkeit c befindet.
In Abb. I befindet sich an der tiefsten Stelle des Troges bei d ein Schlammablaufrohr e, welches zu einem Druckluftheber f führt, dem von g her Druckluft zuströmt. Infolgedessen wird die durch e zulaufende Schlammflüssigkeit emporgehoben und bei h auf die Filterfläche durch ein Mundstück i geleitet, welches sich über die ganze Breite der Filtertrommel erstreckt. Es können aber auch mehrere Druckluftheberrohre nebeneinander angeordnet sein, die die Breite der Filterfläche beaufschlagen. Es ist ersichtlich, daß hierdurch im Trog selbst die angesaugte Schlammschicht verstärkt wird, so daß die Leistung des Trommelfilters sich erhöht. Der Druckluftheber kann natürlich auch im Trog selbst münden.
Wird die in Abb. I gezeichnete Vorrichtung gewählt, ist es zweckmäßig, wenn sich im Ablaufrohr e ein Ventil befindet, welches dauernd auf einen gewissen Durchfluß eingestellt ist, oder in bestimmten Zeiträumen von Hand oder maschinell betätigt wird, um dem Druckluftheber dauernd oder unterbrochen bestimmte Schlammengen zuzuleiten. Bei der Ausführungsform nach Abb. 2 taucht der Druckluftheber f in einen Schlammbehälter k ein, welcher mit dem Schlammtrog b durch ein Rohr I so in Verbindung steht, daß der Schlamm durch überlauf in den Schlammbehälter k eintritt. Die Überlaufhöhe und die Überlaufmenge kann auch hier beispielsweise durch einen Schieber eingestellt werden, der außerdem in bestimmten Zeiträumen von Hand oder maschinell bewegt sein kann, um die Menge der übertretenden Flüssigkeit nach Belieben zu regeln. Es können auch mehrere solcher Druckluftheber übereinander angeordnet sein, um die Wirkung der Vorrichtung noch zu erhöhen. Selbstverständlich können an Stelle der Druckluftheber auch Pumpen und ähnliche Vorrichtungen treten. Die Steuerung der den Ablauf bzw. Überlauf regelnden Ventile, Schieber o. dgl. kann von der Trommeldrehung selbst oder von dem Trommelvorgelege abgeleitet werden. Nötigenfalls kann ein regelbares Ubersetzungsgetriebe, z. B. ein Reibscheibenantrieb 0. dgl., zwischengeschaltet sein, um die Hubzahl und die Hubhöhe der Ventile und Schieber zu regeln und damit die Leistung des Trommelfilters zu verändern.
PATENT-ANSPRÜC : FEE : 1. Verfahren zum Betriebe von Trommelfiltern, dadurch gekennzeichnet, daß der im Filtertrog befindliche Schlamm zu einem Teil zeitweise oder ununterbrochen entweder durch Ablauf, Überlauf oder Absaugen dem Trog entnommen und auf den nicht in den Schlamm eintauchenden Teil der Filterfläche verteilt wird.

Claims

2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlamm einem Druckluftheber zugeleitet wird, oder daß der Druckluftheber im Trog selbst mündet.

3. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß am Trogboden sich ein Ablaufrohr anschließt, das mit einem Veirtil versehen sein kann, welches von Hand oder in bestimmten Zeiträumen maschinell betätigt wird, und das zum Druckluftheber führt.

4. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich am Trogmantel ein Überlauf anschließt, dessen Überlaufhöhe durch einen entweder von Hand oder in bestimmten Zeiträumen maschinell bewegten Schieber veränderlich und regelbar ist, und über den die im Trog befindliche Flüssigkeit einem Schlammbehälter zufließt, aus dem der Druckluftheber fördert.

5. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Entnahme der Flüssigkeit aus dem Trog und ihre Verteilung auf die Filterflächen durch eine Saug- und Druckpumpe beliebiger Art erfolgt, -wobei der Saugstutzen der Pumpe in die Trogflüssigkeit mündet, oder wobei dem Saugstutzen die Flüssigkeit durch natürliches Gefälle oder Überlauf zuströmt.

6. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch I bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung der den Ablauf bzw. Überlauf regelnden Ventile, Schieber o. dgl. von der Trommeldrehung oder dem Vorgelege abgeleitet wird, wobei ein regelbares lDbersetzungsgetriebe zwischengeschaltet sein kann.