DE707438C - Klebmittel - Google Patents

Klebmittel

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DE707438C
DE707438C DES139746D DES0139746D DE707438C DE 707438 C DE707438 C DE 707438C DE S139746 D DES139746 D DE S139746D DE S0139746 D DES0139746 D DE S0139746D DE 707438 C DE707438 C DE 707438C
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DE
Germany
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suspensions
adhesive
suspension
products
dry
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Expired
Application number
DES139746D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Walter Frost
Dr Gerhard Kaellner
Otto Koelbl
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
SILESIA VER CHEMISCHER FABRIKE
Original Assignee
SILESIA VER CHEMISCHER FABRIKE
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09JADHESIVES; NON-MECHANICAL ASPECTS OF ADHESIVE PROCESSES IN GENERAL; ADHESIVE PROCESSES NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE; USE OF MATERIALS AS ADHESIVES
    • C09J181/00Adhesives based on macromolecular compounds obtained by reactions forming in the main chain of the macromolecule a linkage containing sulfur, with or without nitrogen, oxygen, or carbon only; Adhesives based on polysulfones; Adhesives based on derivatives of such polymers
    • C09J181/04Polysulfides

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Adhesives Or Adhesive Processes (AREA)

Description

  • Klebmittel Hochmolekulare organische Körper, welche durch Umsetzung von .organischen Verbindungen mit mindestens zwei negativen, austauschbaren Resten mit Schwefel oder schwefelabgebenden Stoffen, wie z. B. wasserlöslichen Metallpolysulfiden, hergestellt werden, sind seit langem als außerordentlich widerstandsfähig gegen Angriffe vieler organischer Stoffe bekannt und haben infolge dieser Eigenschaften auch bereits in die Technik Eingang gefunden, und zwar in der Hauptsache zur Herstellung von Gegenständen weichgummiähnlicher Beschaffenheit.
  • Die genannten hochmolekularen Schwefelverbindungen werden nach bekannten Verfahren auch in Form von wäßrigen Suspensionen hergestellt, welche äußerlich mit dem Kautschuklatex eine gewisse Ähnlichkeit besitzen.
  • Da nun einerseits die Verwendung des Kautschuklatex als Klebmittel allgemein bekannt ist, anderseits aber auch die genannten schwefelhaltigen Kondensationsprodukte teilweise sowohl kautschukartige wie klebrige Eigenschaften besitzen, lag der Gedanke nahe, auch letztere Körperklassen in Form ihrer latexförmigen Suspensionen als Klebmittel anzuwenden, zumal deren meiste Vertreter gegen Wasser und organische Lösungsmittel gute Beständigkeit aufweisen. Es zeigte sich aber, daß diejenigen Stoffe dieser Körperklasse, welche klebrige Eigenschaften besitzen, zu weich und harzig für diesen Zweck sind. Die elastischen und festeren- Produkte dagegen besitzen keine oder unzureichende Klebkraft.
  • Letzteres gilt besonders auch von den am längsten bekannten und technisch am weitesten verbreiteten PolysulfidkondensationspTodukten, welche aus Alkalip:olysudfid und Äthylenchlorid hergestellt worden sind. Da diese Produkte in allen Lösungsmitteln unlöslich sind, wäre ihre Verwendung als Klebmittel in Form ihrer latexartigen Suspensionen 'besonders wertvoll gewesen. Es zeigte sich jedoch, daß außer mangelhafter Klebrigkeit die Produkte noch die Eigenschaft besitzen, beim Trocknen ihrer wäßrigen Suspensionen nicht wie Kautschuklatex einen zusammenhängenden Film, sondern von Rissen durchzogene oder gar schuppenförmige überzüge zu geben.
  • Es wurde nun gefunden, daß sich auch die Suspensionen dieser Produkte mit Vorteil als Klebmittel verwenden lassen, wenn sie aus Alkalipolystilfid und Athylenchlorid in Ge-en wart geringer Mengen von solchen organischen Verbindungen, deren Radikale nur an einer Bindung negativ substituiert sind, in sonst an sich bekannter Weise hergestellt worden sind. Solche Verbindungen sind z. B. Monohalogenkohlenwasserstoffe, wie Äthylchlorid, Ätliylbron -iid, Allylbromid, Benzylchlorid, ferner Säurechloride, z. B. Acetyl-oder Benzoylchlorid; Säureanhydride, z. B. Essigsiiureanhydrid, leicht reagierende Ester, z. B. Methylsulfat; organische Säuren, z. B. Essigsäure, ebenso auch Verbindungen, die eine Mercaptan- oder eine Thioschwefelsäuregruppe enthalten. Die durch diese Zusätze bewirkte Beeinflussung der Umsetzung und des Endproduktes äußert sich darin, daß die enthaltenen Produkte klebriger und weicher sind und daß ihre wäßrigen Suspensionen infolge dieser veränderten Eigenschaften fähig sind, auf irgendwelche Gegenstände aufgetragen zu zusammenhängenden, dehnbaren und elastischen Schichten zusammenzutrocknen, welche grobe Haftfestigkeit an anderen Materialien und eine gute Klebkraft aufiveisen.
  • Als lösungsmittelbeständige Klebmittel verwendet man erfindungsgemäß direkt die gut mit Wasser ausgewaschene, wäßrige Suspension der nach vorstehendem Verfahren erhaltenen klebrigen Kondensationsprodukte in jeder beliebigen Konzentration, indem man die zu klebenden Gegenstände mit der Suspension behandelt und diese eintrocknen läßt. Gewebe, Papierbahnen, Pappe, Leder, Gummi, Holzplatten, Kunststoffe, Metalle und sonstige beliebige Materialien, welche mit den genannten Suspensionen überzogen oder i:mpr:ig@niert und dann getrocknet wurden, lassen sich je nach dein Grad der Klebrigkeit des angewandten Produktes in der Kälte oder unter Erwärmung auf 70 bis So" C durch Anwendung von nur geringem Druck miteinander fest verkleben oder doublieren. Eine ahnliehe feste Verbindung ist aber auch zu erhalten, wenn man frisch mit der Suspension behandelte Gegenstände in enger Berührung miteinander trocknen läßt.
  • Sehr gut eignen sich die Suspensionen naturgemäl's auch zum Zusammenkleben schwefelhaltiger Kondensationsprodukte oder deren vulkanisierbaren Mischungen. Die Verklebungen sind dicht und fest gegen Wasser, gegen organische Lösungsmittel, öle und Fette. Sie sind ferner weich, biegsam und elastisch. Man kann die Suspensionen auch in Mischung mit Füllstoffen anwenden, und zwar sowohl mit solchen, welche selbst abbinden, wie Zement o. dgl., als auch mit nicht selbst abbindenden. So liefert z. B. eine Suspension von etwa 5o % Trockengehalt, die aus i Mol Dichlor;ithan und i Mol Natriumpolysulfid unter Zusatz von o,oi Mol Äthylbromid hergestellt wurde, mit einem auf den Trockengehalt der Suspension berechneten Zusatz von ioo;'o Kreide, Kaolin, Gips oder Zement eine kittartige Klebmasse, welche sich sehr gut zum Aneinanderkitten von Steinen, Zementplatten, Kacheln, aber auch von Holz, Pappe usw. eignet und hochbeständig ist gegen organische Lösungsmittel. Ferner lassen sich mit diesen Massen Fugen in Behältern, in Mauerwerk, an Rohrleitungen usw. abdichten. Durch Zusatz von Pigmenten zu den Suspensionen kann man der Klebmasse jede beliebige Farbe verleihen.
  • Will man die Klebmassen nach dem Zusammenkleben der Gegenstände verfestigen, so setzt man den genannten Suspensionen Füllstoffe, wie Ruß, Kreide, Kaolin, sowie Vulkanisationsbeschleuniger und Zinkoxyd zu und wendet dann nach dem Zusammenkleben der Gegenstände eine Wärmebehandlung an, indem man beispielsweise 30 Minuten auf 14o' erhitzt, ein Verfahren, welches bekanntlich bei den schwefelhaltigen Kondensationsprodukten allgemein gebräuchlich und mit der Vulkanisation des Kautschuks vergleichbar ist.
  • Man kann schließlich die genannten Suspensionen auch zum Verkleben von Zellstoff:-, Textil-, Leder- oder Asbestfasern anwenden, indem sie mit den Fasern vermischt werden. Aus diesem Gemisch kann inan nach dem Entfernen des Wassers und Trocknen z. B. Platten pressen, welche sich als Dichtungsmaterial eignen. Beispiel i Man bringt i kg Äthylenchlorid im Gemisch mit 3,2 g «ith5-1(-hlorid oder 5,45 g Äthylbromid mit einer wäßrigen Lösung von i,74kg Natritnntetrasulfid vom spez. Gewicht von etwa 1,2 bis 1,3 bei Gegenwart von 309 frisch gefälltem Ma gnesiumhydroxyd zur Reaktion und wischt die entstandene Suspension aus. Streicht man diese Suspension auf Papier oder,Gewebe, `aßt trocknen und drückt zwei derartig behandelte Streifen mit den bestrichenen Seiten unter Erw;irmung auf etwa 70°C aufeinander, so tritt eine festhaftende Verklebung (,i». Beispiel 2 Man läßt i kg Äthylenchlorid mit i2,6 g Benzylchlovid oder 12,6g Methylsulfat gemischt auf eine 474 kg Natriumtetrasulfid enthaltende wäßrige Lösung bei Gegenwart von Magnesiumhydroxyd einwirken. Die entstandene Suspension wird ausgewaschen. Bestreicht man wie in Beispiel i Papier, Pappe, Gewebe oder Leder mit diesen Suspensionen, so kann man die bestrichenen Teile mach dem Trocknen durch leichtes Aneinanderdrücken in der Kälte zusammenkleben. Beispiel 3 i kg Äthylenchlorid im Gemisch mit 20g Essigsäureanhydrid oder Benzoylchlorid werden mit 1,74 1-,9 Natriumtetrasulfid in wäßriger Lösung bei Gegenwart von Magnesumhydroxyd umgesetzt. Aus der ausgewaschenen Suspension des Kondensationsproduktes kainn folgende Mischung hergestellt werden: Zoo Gewichtsteile Suspension von 5o0/() Trockengehalt, 0,3 Teile Dib.enzthiazolyldisulfid, o, i 5 Teile Tetramethylthiuramdisulfid, io Teile Zinkoxyd und 5 Teile Eisenoxydrot. Mit diesem Gemisch bestrichene Gegenstände können nach dem Trocknen durch Aufeinanderpressen verklebt und darauf zur Verfestigung der Klebstellen einer z. B. 30 Minuten langen Erhitzung auf 1¢o° unterworfen werden. Beispiel q. Eine Suspension eines gemäß Beispiel i hergestellten Kondensationsproduktes, welches einen Trockengehalt von 6o °,ü aufweist, wird mit einer Menge von 6% seines Gewichts Kaolin oder Zement vermengt. Die Mischung kann als kittartige Klebmasse zum Abdichten von Behältern oder Rohrleitungen benutzt werden. Beispiel 5 Die nach den Beispielen i bis 3 hergestellten Suspensionen ,oder Mischungen werden wie folgt zum Konfektionieren der verschiedensten Artikel verwendet. Platten oder geformte Gegenstände aus Kautschukoder Kunststoffen, wie z. B. Äthylenpolysulfidkondensationsprodukte, werden untereinander oder mit Gegenständen aus Eisen fest zusammengefügt, indem man die zu verklebende Fläche beiderseits mit einer der Suspensionen bestreicht, trocknen läßt und dann -unter gelinder Erwärmung aufeinanderpreßt. Bei Verwendung der unter Beispiel 3 angegebenen Mischung führt die dort erwähnte Wärmebehandlung zu einer weiteren Verfestigung. Dabei können vulkanisierbare Artikel bei geeigneter Zusammensetzung vor der Vulkanisation zusammengeklebt und dann vulkanisiert werden.
  • Beispiel 6 i kg Zellstoffasern werden mit ß kg der nach Beispiel i hergestellten Suspension von 50010 Trockengehalt vermischt; die Masse wird gegebenenfalls nach dem Absaugen oder Abpressen der Hauptmenge des Wassers getrocknet und dann unter Druck verdichtet. Die so hergestellten Faserplatten können als Kunstleder oder Dichtungsmaterial verwendet werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRIICII: Verwendung von wäßrigen Suspensionen von Äthylenpolysulfidkondensationspro,dukten, die in Gegenwart geringer Mengen von solchen organischen Verbindungen, deren Radikale nur an einer Bindung negativ substituiert sind, z. B. von Athylchlorid, in sonst an sich bekannter Weise hergestellt worden sind, als gegebenenfalls ofentrocknende Klebmittel.
DES139746D 1938-02-02 1938-02-02 Klebmittel Expired DE707438C (de)

Priority Applications (1)

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DES139746D DE707438C (de) 1938-02-02 1938-02-02 Klebmittel

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DES139746D DE707438C (de) 1938-02-02 1938-02-02 Klebmittel

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DE707438C true DE707438C (de) 1941-06-21

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ID=7541174

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DES139746D Expired DE707438C (de) 1938-02-02 1938-02-02 Klebmittel

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DE (1) DE707438C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1117803B (de) * 1957-03-18 1961-11-23 Minnesota Mining & Mfg Verfahren zur Herstellung eines duennen, festhaftenden, gegen Loesungsmittel und Druckeinwirkung widerstandsfaehigen Abdichtungsfilms

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1117803B (de) * 1957-03-18 1961-11-23 Minnesota Mining & Mfg Verfahren zur Herstellung eines duennen, festhaftenden, gegen Loesungsmittel und Druckeinwirkung widerstandsfaehigen Abdichtungsfilms

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