DE1067771B

DE1067771B - Bedruckbares Verkleidungs-, insbesondere Bucheinbandmaterial

Info

Publication number: DE1067771B
Application number: DEP20347A
Authority: DE
Inventors: Alfred Bruce Malmquist
Original assignee: EI Du Pont de Nemours and Co
Current assignee: EIDP Inc
Priority date: 1957-03-21
Filing date: 1958-03-18
Publication date: 1959-10-29
Also published as: GB829674A; US2919206A

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung betrifft vinylharzüberzogene Substrate, wie gewebte und nicht gewebte Stoffe, die bedruckbar sind und sich auch in anderer Weise als Bezugs-, Verkleidungs- oder Abdeckmaterialien, insbesondere für die Buchbinderei, eignen.

Unter »Bucheinbandmaterial« ist nachfolgend das äußere, auf die Einbandpappe während der Bucheinbindung aufgebrachte Deckmaterial zu verstehen.

Aus gutem Grund ist mit Nitrocelluloselacken überzogenes Gewebe viele Jahre hindurch das überwiegend verwendete harzüberzogene Bucheinbandmaterial gewesen. Der Buchbinder benötigt ein Einbandmaterial, das eine besondere Kombination von Eigenschaften aufweist, die bisher mit allen anderen Materialien nicht erreicht werden konnte.

Im Idealfall sollte ein Bucheinbandmaterial mit den eingeführten Bucheinband-Druckfarben, die üblicherweise auf Basis mit trocknendem öl modifizierter Alkydharze aufgebaut sind, bedruckbar, für die normalen lithographischen Druckverfahren geeignet, für die üblichen Klebstoffe des Buchbinders und Druck-, überlackierungen annahmefähig, insbesondere an den Faltstellen gegen Abrieb und Rißbildung beständig, mit milden Säuberungsmitteln, wie warmem Wasser und Reinigungsmitteln, abwaschbar sein und keine nachteiligen Auswirkungen auf Oberflächen ergeben, mit denen Bücher normalerweise längere Zeit in Berührung kommen, wie die Umschläge und Einbände anderer Bücher und Möbellackierungen.

Bisher kommen von allen leicht verfügbaren Materialien die mit Nitrocelluloselacken überzogenen Gewebe diesen Anforderungen am nächsten. Aber auch dieses Material unterliegt bestimmten Beschränkungen; so unterliegt es z. B. bei starkem oder längerem Gebrauch einem sehr starken Verschleiß und einer sehr starken Rißbildung an Faltstellen und Kanten.

Die vinylharzüberzogenen Gewebe, die in den vergangenen Jahren auf vielen Anwendungsgebieten in großem Umfang zum Einsatz gekommen sind, sind dafür bekannt, viele erwünschte Eigenschaften, wie eine gute Biege- und Scheuerfestigkeit, zu besitzen. Dementsprechend hat sich die Aufmerksamkeit der Hersteller von Bucheinbandstoffen den Vinylharzen in dem Bestreben zugewandt, ein verbessertes Einbandmaterial zu entwickeln. Aber schon der Umstand, daß bis heute vinylharzüberzogene Einbände in der Buchbinderei praktisch nicht anzutreffen sind, zeigt den Mißerfolg der bisher in dieser Richtung unternommenen Versuche.

Die typischen Beschränkungen bisher bekannter yinylharzüberzogener Bucheinbandmaterialien bestanden in der schlechten Bedruckbarkeit mit den eingeführten Bucheinband-Druckfarben, d. h. einer schlechten Farbaufnahme und Deckkraft, übermäßig langen Bedruckbares Verkleidungs-,
insbesondere Bucheinbandmaterial

Anmelder:

E. I. du Pont de Nemours and Company, Wilmington, Del. (V. St. A.)

Vertreter: Dr.-Ing, W. Abitz, Patentanwalt,
München 27, Gaußstr. 6

Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 21. März 1957

Alfred Bruce Malmquist, Stony Point, N. Y.

(V. St. A.),
ist als Erfinder genannt worden

Trockendauer, schlechten Haftfestigkeit der Farbe und der Unverträglichkeit mit den üblichen Klebstoffen des Buchbinders und Drucküberlackierungen. Weiterhin führen die in bisher bekannten vinylharzüberzogenen Bucheinbandmaterialien . verwendeten Weichmacher leicht zur Schädigung anderer Bucheinbände und von Möbellackierungen, da bei längerem Kontakt mit diesen ein Auswandern des Weichmachers auftritt.

Die Erfindung schafft ein flexibles vinylharzüberzogenes Bucheinbandmaterial, welches leicht mittels der üblichen lithographischen Verfahren bedruckt und verziert werden kann, insbesondere ein verbessertes bedruckbares Bucheinbandmaterial, das .sich für normale Buchbinderarbeiten eignet.

Es wurde eine neue Kombination von Überzugsmassen gefunden, die bei Aufbringung in.der hier beschriebenen Weise auf eine Gewebeunterlage ein hochwertiges vinylharzüberzogenes Bucheinbandmaterial liefert. Das einzigartige erfindungsgemäße .Überzugssystem für die Gewebeunterlage setzt sich zusammen aus (A) einer Grundüberzugsmasse, die als wesentliche filmbildende Komponenten ein Butadien-Acrylnitril-Mischpolymerisat und ein mit demselben verträgliches vinylchloridhaltiges Harz enthält, und (B) einer Decküberzugsmasse, die als wesentliche filmbildende Komponenten ein mit trocknendem öl modifiziertes Alkydharz, ein mit diesem verträgliches vinylchloridhaltiges Harz und ein mit einwertigem aliphatischem Alkohol modifiziertes Harnstoff-Formaldehyd-Harz enthält.

909 640/393

Unter dem Ausdruck »vinylchloridhaltiges Harz« sind Polyvinylchlorid und bzw. oder Mischpolymerisate von Vinylchlorid mit einem anderen äthylenartig ungesättigten Monomeren, wie z. B. Vinylacetat, Vinylidenchlorid, Fumarsäureäthylester und -methylester, zu verstehen. In den Mischpolymerisaten ist das Vinylchlorid in einer Menge von mindestens 50% enthalten.

Obwohl mit den Komponenten und Mengenverhältnissen auch etwas außerhalb der nachfolgend angegebenen Grenzen eine gewisse Verbesserung der Bedruckbarkeit gegenüber bekannten vinylharzüberzogenen Bucheinbandmaterialien erzielbar sind, müssen diese Grenzen doch beachtet werden, um den optimalen Ausgleich der verschiedenen Eigenschaften, der Bedruckbarkeit, Dauerhaftigkeit und leichteren Verarbeitbarkeit nach der Buchbindetechnik, zu erhalten; die nachfolgend definierten Grenzen sind insoweit kritisch.

Die folgenden Beispiele erläutern besondere Ausführungsformen der Erfindung. Alle Teil- und Prozentangaben beziehen sich auf Gewicht.

Beispiel 1

Ein weißes Bucheinbandmaterial wird hergestellt, indem man auf eine gebleichte Baumwollbahn von 102 cm Breite und einem Quadratmetergewicht von 125,5 g einseitig mit der folgenden Masse eine Grundschicht aufbringt:

Grundüberzugsmasse

Gewichtsprozent

auf

Trockenbasis

Wäßrige Dispersion eines Mischpolymerisates aus etwa 55% Butadien und etwa 45% Acrylnitril (42% Festbestandteile) ..

Titandioxyd

Calciumcarbonat

15%ige Lösung des Kaliumsalzes eines Polyacrylharzes in Wasser

Wäßrige Dispersion eines Mischpolymerisates aus etwa 75% Vinylchlorid und etwa 25% Vinylidenchlorid (52% Festbestandteile)

27,04 11,67 29,19

100,00 Die Grundüberzugsmasse wird auf das Grundgewebe durch das übliche Rakeln aufgebracht, und zwar in einer solchen Menge, daß ein Überzugstrokkengewicht von 47,5 g/m² erhalten wird.

In dem nassen Film vorhandene flüchtige Lösungsmittel werden verdampft, indem man das Behandlungsgut bei 127 bis 138° C durch einen Spannrahmenofen leitet.

Die nicht überzogene Seite des mit dem Grundüberzug versehenen Gewebes wird mittels einer Rakel mit folgender Leimmasse überzogen:

Leimüberzugsmasse

20

25

30

	Gewicht auf Naßbasis	sprozent auf Trocken basis
Wäßrige Polyvinylacetatdisper- sion (55 % Festbestandteile)... Kaolin	19,79 14,49 7,24 15,25 42,49 0,74	32,25 43,00 21,45 1,12
Stärke	100,00	2,18
2,6%ige Lösung des Na-Salzes von Carboxymethylcellulose (von hohem Viskositätsgrad) in Wasser	100,00
Wasser
Tierleim

40

45 Man bringt den Leimüberzug (welcher der USA.-Patentschrift 2 650170 entspricht) in einer solchen Menge auf die dem Grundüberzug abgewandte Seite des Gewebes auf, daß ein Uberzugstrockengewicht von etwa 13,6 g/m² erhalten wird.

Das mit dem Grundüberzug versehene und rückseitig geleimte Gewebe wird dann durch Hindurchführen zwischen erhitzten glatten Druckwalzen in üblicher Weise kalandert, um Glätte und Gleichmäßigkeit des Grundüberzugs zu erhöhen.

Auf die mit dem Grundüberzug versehene Seite des kalanderten Gewebes wird dann eine Decküberzugsmasse folgender Zusammensetzung aufgebracht:

Decküberzugsmasse

Gewichtsprozent

Trockenbasis

Die wäßrige Lösung des Kaliumsalzes des Polyacrylharzes stellt ein wasserlösliches Dickungsmittel dar; sie dient zur Erleichterung der Behandlung und ist nicht kritisch, weil andere derartige wasserlösliche Dickungsmittel, wie z. B. das Natriumsalz der Carboxymethylcellulose, Stärke und anderes, verwendet werden können. Das Dickungsmittel kann auch vollständig fortgelassen werden, wobei die in einem Überzugsgang aufgebrachte Menge an Überzugsmasse verringert wird. Titandioxyd und Calciumcarbonat dienen als Füllmittel und stellen keine wesentlichen Bestandteile' dar.

- In den Mengenangaben »auf Naßbasis« sind die flüssigen Bestandteile der Zubereitung im Zustande ihrer Aufbringung eingeschlossen, während die Mengenangaben »auf Trockenbasis« nur nichtflüssige Bestandteile umfassen.

30%ige Lösung eines teilweise hydrolysierten Mischpolymerisates aus 91'% Vinylchlorid, 3 % Vinylacetat und 6% Vinylalkohol in Methyläthylketon

60%ige Lösung eines mit Butanol modifizierten Harnstofr-Formaldehyd-Harzes in Butanol ....

Alkydharz (Reaktionsprodukt aus Phthalsäureanhydrid und Pentaerythrit mit etwa 75 % Leinöl, bezogen auf das Gewicht des modifizierten Alkydharzes,
modifiziert)

Dipropylenglykol-dibenzoat

Titandioxyd

SiO₂ (aus einem Gel ausgefällt) ..

43,48

13,05

100,00 100,00

5 6

Die Decküberzugsmasse wird unter Anwendung der gezogen, wobei man die Menge an entfernter Druckgleichen Überzugs- und Trockeneinrichtung und farbe beobachtet. Bei keinem der obigen für die Begleichen Methoden wie der Grundüberzug in einer druckbarkeitsprüfung hergestellten und bedruckten solchen Menge aufgetragen, daß ein Überzugstrocken- Blättern wird eine merkliche Menge an Druckfarbe gewicht von 13,6 g/m² erhalten wird. 5 entfernt.

Die Oberfläche des mit dem Decküberzug versehenen Prüfung der Drucküberlackierung: Je zehn bei den Gewebes wird nun unter Verwendung üblicher gra- beiden oben beschriebenen Druckmethoden erhaltenen vierter Prägewalzen mit einem feinkörnigen Muster Blätter werden mittels einer üblichen Auftragewalze versehen. Durch die Prägung wird sowohl das Aus- mit einer Standard - Buchbinderüberlackierung (auf sehen als auch die Abriebfestigkeit des überzogenen io Cellulosenitratbasis) versehen. Trockenzeit und Haft-Gewebes verbessert. festigkeit sind normal. Die überzogene Oberfläche

Ein in dieser Weise hergestelltes Bücheinbandmate- wird bei 2monatigem Altern der Proben bei 38° C

rial hat folgende Eigenschaften: nicht klebrig, während im Gegensatz hierzu die meisten bisherigen vinylharzüberzogenen Bucheinbände

Gesamtquadratmetergewicht, g 200 15 bei dieser Prüfung versagen.

Schleifenbiegsamkeit, Zoll*) 1,8 Buchbinde- und Klebeprüfung: Unter Anwendung

Zugfestigkeit Kette/Schuß üblicher Buchbindemethoden wurden zahlreiche Bücher

pounds/Zoli**) ' 61/61 ^unter Verwendung der im obigen Beispiel erhaltenen,

„ -ο, .. . ·/v'Vwc'i,"» "*«Γ' ei o/CIO bedruckten Einbandblätter hergestellt. Die Eignung

Zerreißfestigkeit, Kette/Schuß, g***) .. 512/512 _{2o füf das Budlbinden ist;} einschließlich der Eignung für

Bestimmt nach die Eckenausbildung und Etuiherstellung, völlig be-

*2 S^rÜr^VOrsct^r!i^t ⁵J⁰Jl₁ friedigend. Es wurden gewöhnliche Buchbinderkleb-

**) Prüfvorschrift 5102' , & , , , ,? · .,.■ ■, < _Ττ n±c ^- 1 -i.

***) Prüfvorschrift 5132 stoffe verwendet, und hinsichtlich der Haftfestigkeit

der Federal Spec. CCC-T-191b, »Textile Test Methods«, vom der Einbandblätter wie äußeren Vorsatzblätter treten

15. Mai 1951. 25 keine Schwierigkeiten auf.

Waschbarkeitsprüfung: Eine Anzahl der bei der

Zur Prüfung der Weichmacherauswanderung wer- vorstehenden Buchbindeprüfung erhaltenen Bücher

den Proben des Produkts mit Lackierungen aus Möbel- wird durch Anfassen mit schmutzigen Händen be-

lacken und mit mit Nitrocelluloselack überzogenen schmutzt; die Einbände werden dann mit grober

Bucheinbänden 2 Monate bei 38° C und einem Druck 30 Baumwollgaze abgewaschen, die mit einer Lösung

von 35,2 g/cm² in Oberflächenberührung gebracht. An eines Haushaltswaschmittels in warmem Wasser an-

keiner der geprüften Oberflächen war eine Beschädi- gefeuchtet ist; andere Einbände werden mit einem

gung festzustellen. Tuch abgewischt, das mit einem für die Trockenreini-

Prägetest: In der Buchbindetechnik werden oft zur gung üblichen Lösungsmittel angefeuchtet ist. Nach

Schaffung einer glatten Druckfläche kleine Zonen 35 dreißig solcher Beschmutzungs- und Reinigungsgänge

eines vorher geprägten Einbandmaterials flachgepreßt. lassen die Einbände keinen sichtbaren Schaden er-

Das in dem vorliegenden Beispiel erhaltene Produkt kennen.

konnte nach dieser Methode mit gutem Erfolg behan- Abrieb- und Strapazierprüfung: In einem »Tromdelt werden. meltest« wird die Abrieb- und allgemeine Strapazier-Prüfung auf Bedruckbarkeit: Aus dem nach dem 40 festigkeit von Büchern, die mit dem erfindungsgemäßen vorliegenden Beispiel erhaltenen Produkt werden bedruckten Einbandmaterial versehen sind, mit der-2800 Blätter im Einbandformat (etwa 46-58 cm) ge- jenigen von Büchern verglichen, die mit dem üblichen schnitten. Nach 15tägiger Alterung bei den normalen bedruckten Pyroxylinum-Einbandmaterial hergestellt Umgebungsbedingungen werden die Blätter auf der sind. Bei dieser Prüfung werden zehn Bücher in eine geprägten Seite nach der üblichen lithographischen 45 verschlossene Holzkiste gepackt, die etwa die Größe Technik auf einer Harrison-Offsetpresse unter Ver- eines »Caskets« (1,8 m Länge) hat, deren Innenflächen wendung einer Standard-Lithographiefarbe vom Typ durch ein Netzwerk sich kreuzender Nuten aufgerauht eines mit trocknendem öl modifizierten Alkydharzes und deren Enden mit schwerem Segeltuch ausgekleidet bedruckt, die gemäß USA.-Patentschrift 2 049 507 sind. Die Kiste wird mit einer Geschwindigkeit von hergestellt ist. Die Farbaufnahme und Deckkraft sind 50 5V2 U/min 1500mal um ihre Querachse gedreht. Wähhervorragend. Es tritt bei keinem der 2800 Blätter rend jeder vollständigen Umdrehung rutschen die eine Neigung der Druckplatte auf, »blind zu werden« Bücher auf einer Strecke von 3,6 m über das rauhe oder die Farbaufnahmefähigkeit zu verlieren, wie es Holzinnere und prallen dabei auf jedes Kistenende, oft beim Bedrucken der bisherigen Buchbindemate- Dieser Prüfung wurden fünf mit dem erfindungsrialien aus vinylharzüberzogenem Gewebe der Fall 55 gemäßen Produkt und fünf mit einem der bisher bewar. Zur Trocknung der Druckfarbe ist nur die für kannten, mit Nitrocelluloselack überzogenen Gewebe Bindearbeiten normale Trockenzeit (weniger als eingebundenen Bücher unterworfen. Bei den Büchern 24 Stunden) erforderlich. mit Nitrocelluloseeinband trat an Faltstellen und Kan-Fünfzig weitere Blätter des im vorliegenden Bei- ten ein beträchtlicher Verschleiß und eine beträchtspiel erhaltenen Produktes wurden in üblicher Weise 60 liehe Rißbildung auf, während die mit dem Produkt auf einer Miehle-Zweifarben-Lithographiepresse mit gemäß der Erfindung eingebundenen Bücher keine Rißgleich gutem Erfolg bedruckt. bildung und nur einen sehr geringen Verschleiß

Prüfung der Farbhaftung: Die Farbhaftung auf den zeigten.

obigen bedruckten und getrockneten Blättern erwies _R . · 1 ο

sich bei der bekannten Cellophan-Klebebandprüfung 65 ei spie

als hervorragend. Bei dieser Prüfung wird ein 13 cm Ein Bucheinbandmaterial, das im wesentlichen die

langer und 2,5 cm breiter Cellophan-Klebebandstrei- gleichen Eigenschaften wie das Produkt von Beispiel 1

fen auf die bedruckte Fläche aufgelegt und durch Rei- hat, wird nach der gleichen Arbeitsweise, jedoch unter

ben angedrückt, um einen guten Kontakt mit der Ober- Verwendung des folgenden Grundüberzuges herfläche sicherzustellen, und dann mit einem Ruck ab- 70 gestellt:

Gruridüberzugsmasse

Wäßrige Butadien-Acrylnitril-Mischpolymerisatdispersion (wie im Beispiel 1)

Titandioxyd

Calciumcarbonat

15°/oige wäßrige Lösung des K-Salzes eines Polyacrylharzes

Wäßrige Vinylchlorid-Vinylidenchlorid-Mischpolymerisatdispersion (wie im Beispiel 1) ..

Gewichtsprozent

auf

Trockenbasis

auf Naßbasis

100,00 100,00

Beispiel 3

Ein Bucheinbandmaterial, das im wesentlichen die gleichen Eigenschaften wie das im Beispiel 1 erhaltene Produkt hat, wird gemäß Beispiel 1 mit der einzigen Ausnahme hergestellt, daß man folgende Grundüberzugsmasse verwendet:

Grundüberzugsmasse

Wäßrige Butadien-Acrylnitril- '. Mischpolymerisatdispersion

: (wie im Beispiel 1)

Titandioxyd

Calciumcarbonat

15°/oige wäßrige Lösung des

K-Salzes eines Polyacrylharzes Wäßrige Vinylchlorid-Vinyliden-■. chlorid-Mischpolymerisatdispersion (wie im Beispiel 1) ..

Gewichtsprozent

auf Naßbasis

2,62

11,30

30%igeLösung eines Vinylchlorid-

■ ■ Vinylacetat-Mischpolymerisates in Methyläthylketon (wie im

- Beispiel 1) .'.......-..

oOVoige Lösung eines mit Butanol modifizierten Harnstoff-Formaldehyd-Harzes in Butanol' ....

,Alkydharz (wie im Beispiel 1) ...

Dipropylenglykol-dibenzoat

.Titandioxyd ..:.,...·.......

'Si D₂ .(aus Gel ausgefällt) .■

Gewichtsprozent

auf

Trockenbasis

auf

Trocken- 3<> basis

45,22

11,67

29,19

100,00 100,00 Beispiel 4

Ein Bucheinbandmaterial, das im wesentlichen die gleichen Eigenschaften wie das gemäß Beispiel 1 erhaltene Produkt hat, wird nach der gleichen Arbeitsweise wie im Beispiel l.mit der Ausnahme hergestellt, daß man folgende Decküberzugsmasse verwendet:

■'■;·■ ■ Decküberzugsmasse

Wie die obigen besonderen Ausführungsformen der Erfindung und die Prüfungen der erhaltenen Produkte zeigen, schafft die Erfindung ein flexibles, bedruckbares Material, welches sich besonders zum Einbinden der Einbandpappen eignet, die beim Binden von Büchern Verwendung finden. Dieses Material beseitigt in nicht zu erwartender Weise die Mangel der bisherigen vinylchloridharzüberzogenen Einbandmaterialien, wie schlechte Bedruckbarkeit, die Nichtverwendbarkeit im Rahmen der üblichen aufeinanderfolgenden Arbeitsgänge beim Buchbinden und die nachteilige Weichmacherauswanderung. Die Erfindung beseitigt ferner die Mangel von mit Nitrocelluloselack überzogenen Bucheinbandmaterialien, wie Kantenverschleiß und Rißbildung an den Faltstellen und Biegelinien, ohne daß dabei irgendeine der erwünschten Eigenschaften leidet.

Bei Durchführung der Erfindung können verschiedene Fasergutqualitäten und -arten verwendet werden. Das Fasergut kann dicht oder locker gewoben oder ungewoben sein sowie aus natürlichen wie synthetischen Fasern bestehen; auch auf andere flexible Unterlagen, wie Papier, kann das bedruckbare Uberzugssystem aufgebracht werden.

Ein wesentlicher, in Grund- wie Decküberzug enthaltener Filmbildner ist das vinylchloridhaltige Harz. Im Grundüberzug muß das Vinylchlorid enthaltende Harz mit dem Butadien-Acrylnitril-Mischpolymerisat so weit verträglich sein, daß eine stabile wäßrige Dispersion der beiden wesentlichen Filmbildner hergestellt werden kann. Im Decküberzug muß das Vinylchlorid enthaltende Harz mit dem mit trocknendem öl modifizierten Alkydharz in einem solchen Grade verträglich sein, daß aus diesen beiden wesentlichen Filmbildnern eine stabile homogene Lösung in einem der gewöhnlichen Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemische herstellbar ist.

Während die Beispiele die Verwendung der bevorzugten vinylchloridhaltigen Harze im Grund- wie Decküberzug erläutern, können auch andere Harze verwendet werden, wie die Homopolymeren von Vinylchlorid und die Copolymeren von Vinylchlorid mit einem anderen äthylenartig ungesättigten Monomeren, wie z. B. Fumarsäureester niedriger aliphatischer Alkohole, Vinylfluorid und Acrylsäure. Grund- und Decküberzug können das gleiche oder unterschiedliche Vinylharz enthalten.

Als mit einwertigem aliphatischem Alkohol modifizierte Harnstoff-Formaldehyd-Harze eignen sich besonders die gemäß USA.-Patentschrift 2191957 erhaltenen Produkte. Diese Stoffe stellen Stabilisierungsmittel für das vinylchloridhaltige Harz dar und inhibieren eine Zersetzung bei längerer Einwirkung aktinischer Strahlen.

Der Ausdruck »Butadien-Acrylnitril-Mischpolymerisat« umfaßt die Produkte der in der USA.-Patentschrift 1 973 000 beschriebenen Art.

Das mit trocknendem öl modifizierte Alkydharz ist vorzugsweise mit Leinöl modifiziert, aber im Rahmen der Erfindung liegen viele Abwandlungen des mit trocknendem öl modifizierten Alkydharzes. Die Menge des trocknenden Öls oder der trocknenden Fettsäure soll vorzugsweise zwischen etwa 50 und 80% vom Gewicht des Harzes liegen. Andere trocknende öle (oder Säuren) wie z. B. Holzöl oder Sojabohnenöl eignen sich zur Herstellung der für die Decküberzugsmasse verwendeten Harze. An Stelle der Phthalsäure können andere polybasische Säuren, wie Terephthal-, Adipin-, Bernstein-, Sebacinsäure und ähnliche Säuren verwendet werden. An Stelle von Pentaerythrit sind

Claims

9 10

andere mehrwertige Alkohole, wie z. B. Glykol, Di- der Gewebeüberzugstechnik bekannten Methoden er-

äthylenglykol und Glycerin, brauchbar. folgen.

Im Rahmen der Erfindung können den erfindungs- Der aufzubringenden Menge an Überzugsmasse

gemäßen Überzugsmassen die aus der Gewebeüber- oder der Zahl der aufzubringenden Überzüge sind

zugstechnik bekannten Modifizierungsmittel, wie Füll- 5 keine besonderen Grenzen gesetzt, aber vorzugsweise

stoffe, Pigmente, Stabilisierungsmittel u. dgl., einver- arbeitet man mit einem Überzug jeder Masse mit

leibt werden. einem Trockengewicht des Überzuges von etwa 17

Besonders wertvolle Produkte können gemäß vor- bis 34 g/m².

liegender Erfindung innerhalb folgender Grenzen er- Die Eignung als Bucheinbandmaterial ist zwar oben

halten werden: io besonders hervorgehoben, aber das erfindungsgemäße

_ ,., ,_.,., Produkt kann auch leicht anderen Zwecken angepaßt

Grunduberzug GewiAtsteile _{werdenj bd} ^_{n dne Oberfläche} erforderlich ist, die

Vinylchloridhaltiges Harz 85 bis 15 mit Druckfarben vom Typ der mit trocknendem öl

Butadien-Acrylnitril-Mischpolymerisat 15 bis 85 modifizierten Alkydharze bedruckbar ist oder andere,

15 für die erfindungsgemäßen Produkte kennzeichnende

Decküberzug Eigenschaften erforderlich sind, z. B. für Gepäck-

Vinylchloridhaltiges Harz 80 bis 50 stücke, Behälter für Erzeugnisse der Phototechnik,

Mit trocknendem Öl modifiziertes Futterale für optische Geräte, Schutzhüllen für

Alkydharz 15 bis 30 Schreibmaschinen und zahlreiche andere Produkte ver-

,,.. . .. ,· , .. , a „ , , 2o wendet werden, für die flexible bedruckte Überzüge

Mit einwertigem aliphatischen! Alkohol , , .. , . ' &

modifiziertes Harnstoff-Formaldehyd- ertorderlicn sind.

Harz 5 bis 20 Patentansprüche:

Wenn man mit geringeren Mengen Butadien-Acryl- 1. Bedruckbares Verkleidungs-, insbesondere

nitril-Mischpolymerisat im Grundüberzug arbeitet, so 25 Bucheinbandmaterial auf Grundlage von Polyme-

wird er zu hart, zerbrechlich und spröde, bei einer ren bzw. Mischpolymeren des Vinylchlorids mit

größeren Menge weich und nachgiebig. Das Misch- insbesondere Textilunterlage, dadurch gekenn-

polymerisat verleiht dem Grundüberzug seine Füllig- zeichnet, daß die Unterlage insbesondere einseitig

keit; wenn hierzu die üblichen, normalerweise für die- mit einem Grundüberzug, welcher ein vinylchlorid-

sen Zweck verwendeten Vinylharzweichmacher auge- 30 haltiges Harz und ein Butadien-Acrylnitril-Misch-

wandt werden, so erhält man eine nachteilige Weich- polymerisat enthält, und einem Decküberzug ver-

macherauswanderung, Störung der Annahmefähigkeit sehen ist, welcher ein vinylchloridhaltiges Harz,

für Druckfarben und geringere Haftung der auf die ein mit trocknendem öl modifiziertes Alkydharz

Oberflächenschicht aufgebrachten Druckfarben. und ein mit einwertigem aliphatischen! Alkohol

Die Anwesenheit eines mit trocknendem öl modifi- 35 modifiziertes Harnstoff-Formaldehyd-Harz entzierten Alkydharzes im Vinylharzdecküberzug ist für hält, wobei die Überzüge gegebenenfalls in an sich die Bedruckbarkeit des Produktes, insbesondere im bekannter AVeise auch Modifizierungsmittel, wie Hinblick auf das Anhaften der Farbe wesentlich. Die Füllstoffe u. dgl., enthalten.

erwünschten Eigenschaften des Bucheinbandmaterials 2. Material nach Anspruch 1, dadurch gekennwerden innerhalb der obigen Bereiche erzielt. Beim 40 zeichnet, daß der Grundüberzug 85 bis 15 Teile Arbeiten mit geringeren Anteilen des mit trocknen- des vinylchloridhaltigen Harzes und 15 bis 85 Teile dem öl modifizierten Alkyldharzes wird das Anhaften des Butadien-Acrylnitril-Mischpolymerisates und der Druckfarben sehr schlecht; bei Verwendung der Decküberzug 80 bis 50 Teile des vinylchloridgrößerer Anteile erhält man eine in störender Weise haltigen Harzes, 15 bis 30 Teile des mit trocknenklebrige oder erweichte Oberfläche. 45 dem öl modifizierten Alkydharzes und 5 bis

Die zur Leimung verwendete Überzugsmasse ist 20 Teile des mit einwertigem aliphatischem Alko-

zwar nicht eigentlicher Gegenstand der Erfindung, hol modifizierten Harnstoff-Formaldehyd-Harzes

aber vorzugsweise wird ein Leimüberzug der im Bei- enthält.

spiel 1 beschriebenen Art aufgebracht, um der nicht 3. Material nach Anspruch 1 oder 2, dadurch geüberzogenen Gewebeseite bestimmte. Eigenschaften, 50 kennzeichnet, daß es einseitig überzogen und seine wie Steifheit, Kräuselfestigkeit und Annahmefähigkeit nicht überzogene Seite mit einem polyvinylacetatfür Klebstoffe, zu verleihen. haltigen Leim geleimt ist.

Außer durch das bei den oben beschriebenen Aus-

führungsformen angewendete Rakeln kann die Auf- In Betracht gezogene Druckschriften:

bringung der Überzugsmassen auch nach anderen, in 55 Kunststoffe, 1954, S. 181.

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