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Klebeblatt oder -streifen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Herstellung von Klebeblättern oder -streifen aus mit Bindemitteln verfertigtem Trägermaterial,
wie Papier, die auf einer oder beiden Seiten oder auf Teilen derselben mit Klelbestoff
versehen sind.
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Es ist bereits bekannt, Cellulosebahnen mit Kautschuk und Schellacklösungen
zu, durchtränken, um sie wasserfest zu machen. Ferner ist auch diel Verstellung
von Klebestreifen streifen bekannt, bei der eine Papierunterlage mit Harz und Plastifizierungsmitteln
impriigrniert wird. Empfohlen wurde auch die Verwendung von wäßrigen Leimlösungen
und, Leimglycerinlösungen zur Verfestigung celluloselhaltigerUnterlagen, doch sind
diese Erzeugnisse gegenüber Feuchtigkeit und wechselnden Temperaturen empfindlich.
Außerdem halten sie, wenn sie bei Spritzr-oder Malverfahren als Abdeckschablone
verwendet werden, die aufgetragene Farbe oder den Lack nicht an der Oberfläche fest,
so daß die Farbe öder der Lack durchschlägt oder sogar von Gier Oberfache abfließt,
wodurch ein fehlerfreies Lackieren dann üiberhaupt in Frage gestellt wird.
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Gemäß der Erfindung wird das Träger= material mit einer klebefreitrocknenden
Lösung
aus harz und Kautschuk oder einer alkalischen Emulsion aus
Harz und Kautschuk. gegebenenfalls unter Zusatz von Weichmaclhutngsmitteltn, verfestigt
und kann dann noch auf einer Seite mit einem Lacküberzug abgedeckt werden.
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Hierdurch entsteht ein Klebeblatt oder -streifen, der sich von den
bekannten dadurch vorteilhaft unterscheidet. daß er bei stark schwankenden Temperaturen
und Feuchtigkeiten von gleichmäßiger Beschaffenheit bleibt und hei Verwendung als
Abdeckschablone bei Spritz- oder Malverfahren das Eindringen und Durchschlagen der
Farben oder Lacke verhindert und die Farben auf der Schablonenoberfläche festhält,
so daß ein Auslaufen der Farbe oder des Lacks vermieden wird.
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Bei der Ausführung des Verfahrens gemäß der Erfindung wird als Trägermaterial
solches aus CeIlulosefaserstoffen (Papier) verwendet. Besonders geeignet ist poröses,
ungeleimtes, saugfähiges, unsatiniertes Papier; ferner Papiere, die gerillt, oberflächengekörnt
oder gekreppt sind. Die Verfestigungsmasse hält die einzelnen Cellulosefasern zusammen,
so daß kein Spalten oder Abblättern des Papiers beim Abziehen des Streifens eintritt.
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Zum Verfestigen der Trägermasse werden benutzt: a) Lösungen von Harz
und Kautschuk oder b) alkalische Emulsionen von Harz und Kautschuk oder c) Gemische
der vorgenannten Stoffe mit wäßrigen Lösungen von tierischem Leim oder mit Glycerin
oder mit beiden oder d) Gemische der vorgenannten Stoffe mit Weichmachungsmitteln,
z. B. mit Ölen, wie Leinöl oder Holzöl.
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Als Harze werden Naturharze, insbesondere Kolophonium, oder Kunstharze,
wie z. B. Phenolaldehy dharze, Alkydharze und adere gleichwertige Kondensations-
oder Polymerisationsharze, verwendet.
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Der Kautschuk wird in Form von Kreppkautschuk, geräuchertem Blattkautschuk,
Kautschukregenerat oder Kautschukdispersionen, wie Latex, oder Dispersionen von
vulkanisiertem Kautschuk unter Beimischung von Regenerat angewendet.
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Die mit Klebstoff zu überziehende Fläche der verfestigten Unterlage
muß sich fest mit dem durch Druck anregbaren Klebstoff vereinigen, damit der Klebstoff
zuverlässig auf der Unterlage verankert wird, jedoch darf dieser nicht zum Anhaften
an gegen ihn anliegenden. nicht mit Klebstoff überzogenen Rückseiten des Streifens
neigen.
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Bei der Imprägnierung darf die verwendete Menge des Imprägnierungsmittels
nicht die 2
zum Absättigen der Unterlage erforderliche Menge üiberschreiten,
so daß ' die Bildung einer merklichen Schicht des Imprägnierungsmittels auf der
Olberfläclie der Unterlage vermieden wird, da sonst die Klebestreifen leim Aufrollen
zusammenbacken und auch nicht mehr befähigt sein würden, angestrichene Farben oder
Lacke aufzunehmen. Die so erhaltenen Klebestreifen oder -blätter behalten. besonders
wenn geripptes oder gekrepptes Papier als Unterlage dient. ihre volle Biegsamkeit.
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Kolophonium und andere Harze besitzen an sich schon eine ausreichende
Bindekraft, um die Unterlage zu verfestigen und zu verdichten. Um jedoch die Biegsamkeit
einer so behandelten Unterlage zu erhöhen und gleichzeitig die Festigkeit des Klebestreifens
zu steigern, wird der Tränkungsmasse gemäß dem Verfahren der Erfindung Kautschuk
hinzugesetzt. Dadurch wird auch die Biegsamkeit des Klebestreifens auch bei niedrigeren
Temperaturen erhöht. Auch die Verwendung wäßriger Emulsionen aus Naturkautschuk
und Harz ist möglich.
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Den Kautschuk-Harz-Lösungen können geeignete Weichmachungsmittel zugesetzt
werden. Für gewisse Zwecke können halbtrocknende oder trocknende Öle verwendet werden.
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Zur H erstellung der Kautschuklösung kann, um die Zähflüssigkeit der
Imprägnierungslösung möglichst niedrig zu halten, mastizierter Kautschuk benutzt
werden. Nach dem Mastizieren des Kautschuks werden dieseln zunächst die Natur- oder
Kunstharze und dann das Lösungsmittel zugesetzt. Man kann aber auch Kautschuk und
Harz in dem organischen Lösungsmittel unmittelbar lösen. Beispiel
Krepp-Kautschuk .. 25 bis 7 5 %o, |
Kolophonium ...... 75 bis a3%. |
2o bis 4o % dieser Mischung werden in So bis 6o0% organischer Losungsmittel gelöst.
Besonders günstige Esrgelbnisse erhält man mit einer Lösung aus:
Kautschuk ... t o %, |
Kolophonium . 2o%. |
Oleumsprit ... 7o%l. |
Unter Oleumsprit ist ein Lösungsmittel zu verstehen, das einen Erdölkohlenwasserstoff
mit einem Destillationsbereich von 152 bis 218' C und mit einem spezifischen Gewicht
von o.816 darstellt.
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Die Aufnahmefähigkeit des Klebestreifens gemäß der Erfindung für Anstrichmittel
(1_acke, Farben tisw.) wird durch den "Zusatz indifferenter Füllstoffe, z. B. Schl'äminkreide,
zu der Kautschuk-Harz-Mischung erhöht; man setzt z. B. 3 bis 8%, vorzugsweise 60%
Füllstoff, bezogen auf die Gesamtmenge der
Inllpnragnierungsflüssiglkeit,
zcu. Die Füllstoffe lagern sich teilweise auf der Papieroberfläche alt und verhindern
durch Aufsaugen der aufgetragenen Farbe oder des aufgetragenen Lacks diese am Abfließen
von demn Klebestreifen.
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Ein Beispiel für die Verwendung von Kautschukregenerat wird nachstehend
angegeben
Kolophonium .. . .. .. . . ... .. .. etwa 5o0%0, |
Kautschuk (Schlauchregenerat) . . - 3 2%, |
Füllstoff (Schläminlkreide) ...... - I4%, |
Kreppkautschuk . . . . . . . . . . . . . . 4%. |
Dabei kann das Verhältnis von Feststoffen zu dem organischen Lösungsmittel wie folgt
benmessen werden:
Feststoffe (Kolophonium, |
Kautschuk und |
3o bis 5o%ö, |
Lösungsmittel .. .. .. .. . 7o his 5o%0. |
Zweckmäßig verwendet man auf 4o%ö Feststoffe 6o% Lösungsmittel.
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Der Kautschuk kann durch bekannte Mittel vulkanisiert werden. Man
kann die Vulkanisationsmittel unmittelbar der Imprägnierungslösung zusetzen und
die Vulkanisation durch eine Wärmebehandlung des imprägnierten Streifens bewirken.
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An Stelle der organischen Lösungsmittel können zur Dispersion des
Kautschuks und der Harzstoffe auch Wasser oder wäßrige lÖsungen verwendet werden.
Während bei Verwendung organischer Lösungsmittel gemäß den obigen Beispielen größere
Mengen H larz als Kautschuk verwendet werden, wird bei Kautschukemulsionen in wäßrigem
Medium der Harzgehalt, verglichen zurr Kautschuk, zweckmäßig geringer gehalten,
so daß z.B3. o,5 his o,7 Teile, vorzugsweise o.6 Teile Harz auf I Teil Kautschuk
entfallen. Beispiel
Kautschuk (Schllauchregenerat) . . 459%, |
Kreppkautschuk ....... ....... 5%, |
Füllstoff (Schlämmkreide) ..... 2o%, |
Harz (Kolophonium) .......... 3o%ö. |
Als Dispersionsbeschleuniger kann, insbesondere bei Verwendung saurer Harze, wie
Kolophonium, eine kleine Menge Natriumhydroxyd, z.B. 2,5% der Gesamtmenge der festen
Bestandteiles, oder ein anderes Dispersionsmittel verwendet werden.
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Es können auch wäßrige Emulsionen von dispergiertem Kautschuk, Latex
oder Kautsclhukdegenerat, verwendet werden, in denen der Kautschuk in disperser
Phase vulkanisiert wird. So kann beispielsweise Kautschukmilch mit einenm Gehalt
voll etwa 3o%o Feststoffen, der etwa 5% Ammoniak zugesetzt wurde, unter Zusatz von
3%0 Schwefel, 5% Zinkoxyd und I,5% Piperidin benutzt werden. Diese Emulsion wird
in einen Vulkanisator gelbraclht und hei eurem Druck voll 2,8I Atm. etwa ½ Stunde
lang erbitzt. Dir erforderlicheNlenge Harzstoff, beispielsweise o,4 bris o,6 Teile,
bezogen auf die Feststoffmenge dies Kautschuks, kann entweder vor oder nach der
Vulkanisation zugesetzt werden. Die so erhaltene Kautschuk-Harz-Emnulsion kann null
unmittelbar zur Imprägnierung des Papiers verwendet werden.
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Ein Beispiel einer Harzlösung, die sich hesonders zur. Verwendung
mnit einer in dieser Weise erhaltenen Kautschukdispersion eignet, ist wie folgt:
Alkyd- oder Phthlalsaure- |
glycerinharz . . . . . . . . . etwa j o %0, |
Benzin oder Xylol ...... - 3o%0. |
Die in den obigen Beispielen angeführten Imprägnierflüssigkeiten können ferner zusammen
mit Lösungen von tierischem Leim oder glycerinhaltigem Leim benutzt werden. Dies
empfiehlt sich besonders hei Verwendung von wäßrigen Emulsionen. Zweckmäßig wird
die Leimlösung der wäßrigen Emulsion in annähernd gleichen Volumteilen zugesetzt.
Vorzugsweise werden Leimlösungen verwendet, die ein Verhältnis von heim zu Kautschuk-Harz-Feststoffen
von etwa I:3 ergeben. Glycerin kann in Mengen von etwa ½ bis 3mal dem Leimgehaltzugesetztwerden.
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Die Papierunterlage kann mnit den obigen Kautschuk-Harz-Lösungen entweder
in einem organischen Lösungsmittel gelöst oder in wäßriger Lösung imprägniert werden,
und zwar durch Auftragen der Masse auf die Oberfläche oder durch Hindurchziehen
der Unterlage durch die Lösung; die Trocknung erfolgt durch Aufhängen auf Gestellen.
Nach dem Trocknen wird der auf Druck allsprechende Klebstoff aufgetragen.
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Auf die eine Seite des Klebestreifens kann ferner ein Überzug zur
Bildun g eines an sich für Klebestreifen bekannten Schutzlackfilms aufgetragen werden,
z. B. eine dünne Lösung von Schellack in Alkohol, um das Zusammenkleben beine Aufrollen
oder Stapeln zu verhüten. Für den Überzug eignen sieh auch alle Celluloseesterlacke.
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Zumin gleichenZweck könnenauchZwischenlagen ans Pergamentpapier oder
regenerierter Cellulose-benutzt werden.