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Aufsatz für Schmelzöfen Die Erfindung bezieht sich auf einen Aufsatz
für Schmelzöfen,-insbesondere für Öfen zum Erschmelzen leicht entzündlicher, z.
B. inagnesiumhaltiger Legierungen. Hierzu werden bei den bekannten Vorrichtungen
schmiedeeiserne Kessel und in der Hauptsache offene, durch Gas- öder Ölfeuerung
beheizte Schmelzöfen benutzt. Vereinzelt sind über den Schmelzöfen Blechhauben einfachster
Ausiührung angebracht. Legierungen, die in der Hauptsache Magnesium enthalten, haben
den großen «Nachteil, daß sie sich beim Schmelzen unter der Einwirkung der Hitze
und vor allem des Luftsäuerstoffes leicht entzünden und unter explosionsartigen
Erscheinungen verbrennen: Durch das aus dem Schmelztiegel herausspritzende Schmelzgut
besteht nicht nur die Gefahr einer Weiterverbreitung des Brandes, vielmehr werden
durch die Schnelligkeit, mit der der Brand weitergetragen wird, auch die in der
-Nähe weilenden Menschen in Gefahr gebracht. Die über den Öfen vorgesehenen Blechhauben
bieten hierbei gar keinen Schutz, da sie den auftretenden Temperaturen nicht standhalten.
Ebensowenig haben sich die an einzelnen Stellen benutzten Abgasventilatoren bewährt,
da sie zunächst beim Absaugen der Gase und Dämpfe sehr viel Frischluft ansaugen,
also die Brandgefahr eigentlich noch erhöhen, während andererseits bei einem Brand
der Ventilator meist so beschädigt wird, claß eine weitere Benutzung nicht mehr
möglich ist. plan hat zwar schon versucht, die Gefahr der Entzündung derartiger
Legierungen dadurch zu verringern, daß auf die Oberfläche des Schmelzgutes eine
Salzschicht aufgebracht wird. Es ist aber nicht zu vermeiden, daß bei starker Bewegung
des Schmelztiegels die Salzschicht abreißt und dadurch dein Sauerstoff der Luft
doch
Zutritt auf großer Fläche ermöglicht wird. Es ergab sich daher die Aufgabe, ein
Mittel zu finden, das beim Schmelzen und Gießen von leicht entzündlichen, infolge
ihrer vielseitigen Verwendungsmöglichkeit aber außerordentlich wertvollen Legierungen
eine Entzündungsmöglichkeit weitgehend verhindert und vor allen Dingen bei etwaiger
Selbstentzündung die Brandgefahr und ihre Folgen eindämmt und vermindert.
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Gemäß der Erfindung besteht dieses Mittel darin, daß der eigentliche,
den Schmelztiegel aufnehmende Schmelzofen von einem Aufsatz umgeben ist an dem eine
vordere Arbeitsöffnung und seitliche Schlitze so angeordnet sind, daß der Schmelztiegel,
ohne den Aufsatz zu verlassen, von außen aus dem Ofen in die Entleerungsstellung
und wieder zurück in den Ofen gebracht werden kann. Zweckmäßig bestehen die seitlichen
Schlitze rechts und links aus je einem waagerechten Schlitz und einem mit der senkrechten
Ofenmitte übereinstimmenden Schlitz. Hierbei weisen die waagerechten Schlitze nahe
der vorderen Arbeitsöffnung je eine Raste auf, die zur Aufnahme der Tragstange beim
Entleeren des Schmelztiegels dienen, wobei die Rasten so weit nach rückwärts angeordnet
sind, daß beim Kippen des Tiegels mit dem flüssigen Schmelzgut der Tiegel innerhalb
des Aufsatzes bleibt. Vorteilhaft ist der Aufsatz an seinem oberen Ende durch eine
Abgashaube abgedeckt.
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Infolge dieser Ausbildung zeichnet sich der Schmelzofen mit Aufsatz
durch besondere Zweckmäßigkeit aus. lluß auch .dem im Tiegel befindlichen Einsatz
größere Hitze zugeführt werden, so kann durch die Anordnung des den Schmelzofen
umgebenden Aufsatzes erreicht werden, daß der Sauerstoff der Luft keinen ungehinderten
Zutritt zum Schmelzgut hat, sondern durch eine Art Schornstein bildenden Aufsatz
vorwiegend nach oben abgeleitet wird. Eine derartige Ableitung g der Luft erfolgt
auch dann noch, wenn der Tiegel- mit der Legierung aus dem eigentlichen Ofen herausgehoben
ist und in die Formen ausgeleert werden soll. Durch Absetzen der Tragstange in die
vorgesehenen Rasten bleibt der Tiegel finit seinem Inhalt auch beim Kippen innerhalb
des Aufsatzes. Erfolgt nun trotzdem eine Selbstentzündung des Inhaltes des Schmelztiegels,
so hängt der Tiegel innerhalb eines vom Aufsatz -ebildeten Schutzraumes, so daß
ein Übergreifen des Brandes auf außerhalb des Aufsatzes liegende Teile verhütet
ist, während zugleich die Bedienungspersonen geschützt sind und eine wirksame Bekämpfung
des Brandes durch eine Beschränkung auf einen kleinen Raum wesentlich erleichtert
wird. Da die vordere Arbeitsöffnung des Aufsatzes bis auf den Fußboden des Arbeitsraumes
reicht, so ist es zudem möglich die mit der Legierung zu füllenden Formen bis unmittelbar
an den Schmelztiegel Heranzubringen oder aber den Inhalt des Tiegels in kleinere
Gießpfannen umzufüllen. Die Entzündung des Inhaltes einer solch kleinen Pfanne vermag
natürlich bei weitem nicht die Folgen herbeizuführen, die bei der Entzündung eines
ganzen Schmelztiegels möglich sind. Vor allem aber sind durch den Schmelzofen mit
Aufsatz die bisher mit der Herstellung von Gegenständen aus leicht entzündlichen
Legierungen Beschäftigten in hohem Maße gegen Gefahr geschützt, da selbst beim Brand
eines Tiegels die Wirkungen nicht mehr so verheerend sein können.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt, und zwar zeigt Abb. i einen Schmelzofen mit Aufsatz von vorn, teilweise
im Schnitt, Abb.2 einen waagerechten Schnitt nach Linie II-II in Abb. i und Abb.
3 eine Seitenansicht des Aufsatzes. In einer Vertiefung im Boden 5 ist ein aus feuerfester
Masse bestehender Schmelzofen 6 von etwa kreisförmiger Gestaltung eingesetzt, der
mit einem Ansatz 7 zur Aufnahme eines Brenners versehen ist. Der Schmelzofen 6 weist
oben eine Offnung 8 auf, durch die ein Schmelztiegel 9 in den Ofen 6 eingesetzt
werden kann, der dann auf einem im Feuerraum des Schmelzofens 6 angeordneten Sockel
io ruht. Rund um den Sockel io läuft ein kreisförmiger Raum i i zur Aufnahme der
vorn Brenner kommenden Feuergase, die dann durch einen nach oben sich konisch verjüngenden
Raurn 12 am Schmelztiegel 9 entlang streichen und nach außen entweichen.
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Über dem Fußboden 5 des Arbeitsraumes ist der Schmelzofen von einer
im waagerechten Schnitt etwa U-förmigen Schutzwand 13 umgeben, die einen Schutzraum
1.1 bildet. Wä B-rend bei dem dargestellten Beispiel die Rückseite des Schutzraumes
14 von einer festen Wand 15 gebildet wird, ist der sich über dein Schmelzofen erhebende
Aufsatz ;in seiner Vorderseite mit einer torbogenä hnlichen Arbeitsöffnung 16 versehen.
In einiger Höhe über dein Fußboden 5 gellt von der Arbeitsöffnung 16 ein Schlitz.
17 zunächst waagerecht nach hinten bis zur Mittelachse des Schmelzofens und daran
anschließend ein Schlitz. iS senkrecht nach unten. Die rechtwinklig aneinanderstoßenden
Schlitze 17, 18 dienen dazu, den an einer Stange 19 liiingenden Schmelztiegel 9
von der Vorderseite des Aufsatzes 14 her in den von dem Aufsatz umgebenen
Schutzraum io einzuführen und den Tiegel z' 9 darin in den Schmelzofen 6 einzusetzen.
Die . Kanten der vorderen Arbeitsöffnung 16 und
der Schlitze 17,
IS sind zum Schutz gegen Beschädigung eisenarmiert. Oberhalb des senkrechten Schlitzes
IS ist zu beiden Seiten des Schutzraumes 1.1 in der Aufsatzwand 13 je ein Schauloch
20 vorgesehen, das zur= Beobachtung des eingesetzten Tiegelinhaltes dient. Zur Ableitung
der Verbrennungsgase usw. ist der Aufsatz an seinem oberen Ende mit einer Abgashaube
:2i abgedeckt.
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Die Benutzung des mit einem Auf: at7. Schmelzofens erfolgt folgendermaßen.
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Der mit denn zri schmelzenden Stoff gefüllte Tiegel 9 wird mit der
durch seine Griffe @chenden Stange ig oder einer geeigneten "Lange angehoben und
durch die Schlitze 1;. i S in den Schmelzofen 6 eingesetzt. Nach dem l-#-rscllmelzen
des lletalles wird der Tiegel q mit Hilfe der Tragstange ig wieder aus dein Schmelzofen
6 heraus- und bis zur Höhe des waagerechten Schlitzes 17 emporgehoben. Damit nun
der Schmelztiegel 9 auch beim Ausleeren innerhalb des Schutzraumes 14. bleiben
kann, ist in Jedem der beiden waagerechten Schlitze 17 eine Rast 23
angeordnet, -in die die Tragstange ig des Schmelztiegels 9 einlegt und der Tiegel
9 so gekippt werden 1calui, claß sich sein Inhalt in eine Form oder eine Kelle ergießt,
die in die Arbeitsöffnung IG des Aufsatzes gebracht ist. Entzündet sich nun der
Inhalt des Schmelztiegels 9 auf irgendeine Weise, so befindet sich der Schmelztiegel
9 lislch immer innerhalb des Schutzraumes 14. l:in Uniherspritzen des flüssigen
Metalles wird durch die Aufsatzwandungen 13 und i.i verhindert, während die Löschung
des Brancle: durch seine Begrenzung sehr erleichtert Nvi rd. 'Natürlich ist die
Erfindung nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt, vielmehr sind
auch andere Ausführungen und Änderungen möglich.