DE704122C - Verfahren zur Erhoehung der Anfaerbbarkeit von Cellulosederivaten - Google Patents

Verfahren zur Erhoehung der Anfaerbbarkeit von Cellulosederivaten

Info

Publication number
DE704122C
DE704122C DE1938D0077508 DED0077508D DE704122C DE 704122 C DE704122 C DE 704122C DE 1938D0077508 DE1938D0077508 DE 1938D0077508 DE D0077508 D DED0077508 D DE D0077508D DE 704122 C DE704122 C DE 704122C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
cellulose derivatives
increasing
colorability
compounds
dyeability
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE1938D0077508
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Rudolf Gewehr
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Deutsche Rhodiaceta AG
Original Assignee
Deutsche Rhodiaceta AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Deutsche Rhodiaceta AG filed Critical Deutsche Rhodiaceta AG
Priority to DE1938D0077508 priority Critical patent/DE704122C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE704122C publication Critical patent/DE704122C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08KUse of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
    • C08K5/00Use of organic ingredients
    • C08K5/16Nitrogen-containing compounds

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Artificial Filaments (AREA)

Description

  • Verfahren zur Erhöhung der Anfärbbarkeit von Cellulosederivaten Die Herstellung von künstlichen Gebilden aus Cellulosederivaten mit erhöhter Anfärbbarkeit gegenüber den Wollfarbstoffen ist ein technisches Problem von großer Bedeutung. Eine große Anzahl von Verfahren ist bereits vorgeschlagen worden. Grundsätzlich lassen sich diese in zwei verschiedene Gruppen einteilen, bei der einen wird der zu formenden Masse vor ihrer endgültigen Formung ein Zusatz einverleibt, der die Anfärbbarkeit erhöhen soll, bei der anderen dagegen wird dem geformten Gebilde durch eine Nachbehandlung eine erhöhte Anfärbbarkeit erteilt.
  • Es ist nun bekannt, natürlichen oder künstlichen geformten Gebilden aus Cellulosederivaten dadurch eine erhöhte Anfärbbarkeit gegenüber Farbstoffen zu verleihen, daß man diese Gebilde nach ihrer Formung mit Lösungen behandelt, welche hochmolekulare Verbindungen mit basischen Imino- oder Aminogruppen und dem teilweise ungesättigten Radikal enthalten.
  • Eine solche nachträgliche Behandlung des bereits geformten Gebildes bringt mancherlei Schwierigkeiten mit sich und verteuert das Herstellungsverfahren.
  • Es wurde nun gefunden, daß eine Erhöhung der Anfärbbarkeit von Cellulosederivaten, die sich nach bekannten Verfahren aus Lösungen in organischen Lösungsmitteln zu künstlichen Gebilden verarbeiten lassen, ohne Einführung eines besonderen Arbeitsganges erreicht werden kann, wenn man den künstlichen Gebilden vor ihrer endgültigen Formung N-aralkylierte Amino- oder Iminogrtlppen enthaltende Verbindungen oder ihre Salze zusetzt, die sich strukturell von der Gruppe ableiten lassen. Diese Stoffe können verschiedenen Verbindungsklassen angehören. Es kommen besonders in Frage die Aralkylverbindungen von Guanidin, Dicyandiamid, Aminoguanidin, Dicyandiamidin, Bi, guanid, Guanazol, Melamin und Hexamethylentetramin.
  • Die gemäß der vorliegenden Erfindung anwendbaren Verbindungen dieses Typus sind zugleich dadurch charakterisiert, daß sie in Wasser unlöslich oder schwer löslich, dagegen in organischen Lösungsmitteln löslich sind, die für die Herstellung von künstlichen Gebilden aus Acetylcellulose technisch Verwendung finden.
  • Zusätze von io bis 2oo;'o dieser Verbindungen, bezogen auf das Celluloseacetat des Spinnkollodiums, ergeben eine Anfärbuarkeit gegenüber Wollfarbstoffen, die der der Wolle gleichkommt, ohne daß die textiltechnischen Eigenschaften des gesponnenen Fadens wesentlich beeinflußt werden.
  • Die im Patent 696 696 beschriebene Nachbehandlung mit basisch oder verseifend wirkenden Stoffen bewirkt auch in diesem Falle eine zusätzliche Erhöhung der Anfärbbarkeit.
  • Versucht man an Stelle der N-aralkylierten Verbindungen unter den gleichen Bedingungen nicht aralkylierte Amino- oder Iminogruppen enthaltende Verbindungen, welche die Atomgruppierung einmal oder mehrmals enthalten, wie die nicht substituierten oder alkylierten Verbindungen, z. B. Methylguanidin oder Dicyandiamid, zu verwenden, so ist keine Erhöhung der Anfärbbarkeit festzustellen. Die von der Erfinderin gefundene Tatsache, daß besonders die aralkylsubstituierten Verbindungen vom obengenannten Typus in hervorragendem Maße für die Erhöhung der Anfärbbarkeit künstlicher Gebilde geeignet sind, ist um so überraschender, als durch die Aralkylierung der Gehalt der Substanzen an basischem Stickstoff beträchtlich vermindert wird.
  • Die Aralkylierung erfolgt nach bekannten Verfahren und kann bis zum vollständigen Ersatz aller Amino- und Iminowasserstoffatome geführt werden. Als Aralkylierungsmittel hat sich vorzugsweise das besonders gut zugängliche Benzylchlorid als geeignet erwiesen, doch können auch alle anderen geeigneten Aralkylierttngsmittel angewandt werden.
  • Beispiel i 5.1 Teile Umsetzungsprodukt von Dicyandiamid mit Benzylchlorid, welches nach dem Reitligen i 5,20'0 \; und 8.00,ö Cl enthält, werden zusammen mit 3o6 Teilen Celluloseacetat in i i oo Teilen Aceton gelöst. Die Lösung wird nach dem Trockenspinnverfahren in bekannter Weise versponnen. Die Farbstoffe Alizarinsaphirol A 3 R (G. Schultz, Farbstofftabellen, 7. Aufl., Leipzig 1932, Bd.II, S.13), Anthrachinongrün GXNO (G. Schultz, Farbstofftabellelt, 7. Aufl., Leipzig 1932, Nr. 1207, Bd. 1, S.535) Supranolrot BB (G. Schultz, Farbstoff -tabellen, 7. Aufl., Leipzig 1932, Bd.1I, S. 201), Orange 1I (G. S c h u 1 t z, Farbstofftabellen, 7. Aufl., Leipzig 1932, Bd.1, Nr. i 89), Flavazin E 3 G t (G. Schultz, Farbstofftabellen, 7. Aull., Leipzig 1932, Bd. 11, S. i i o), Alizarindirektblau AR, A 2 G (G. S c h u 1 t z, Farbstofftabellen, 7. Aufl., Leipzig 1932, Bd. II, S.9, Erg.-Bd. 11, S. i i i), Alizarinbrillantreinblau R (G. Schultz, Farbstofftabellen, 7. Aufl., Leipzig 1932, Bd.II, S.81, Sulfongelb R usw. (G. Schultz, Farbstofftabellen, 7. Aufl., Leipzig 1932, Bd. 1I, S.201) färben nach den üblichen Verfahren die so hergestellte Zellwolle in gleicher `'eise wie Wolle an. Beispiel 2 Das Umsetzungsprodukt von Guanidinriitrat mit Benzylchlorid in stark alkalischem wäßrigem Medium (N-Gehalt: 6,6010) wird in der gleichen Konzentration wie in Beispiel i mit Celluloseacetat zu Acetatkunstseide versponnen. Die Kunstseide zeigt mit zahlreichen sauren Wollfarbstoffen die gleiche Anfärbbarkeit wie Wolle.
  • Beispiel 3 Das beim Erhitzen von Aminoguanidincarbonat mit Benzylchlorid anfallende Reaktionsprodukt, welches nach dem Reinigen 950%o Stickstoff enthält, wird in einer Konzentration von 150'o, bezogen auf feste Substanz, dem Accetatkunstseidenspinnkollodium zugefügt. Die beim Verspinnen erhaltene Seide ist mit sauren Wollfarbstoffen gut anfärbbar.
  • Beispiel Das in Gegenwart von Alkali bei 9o° erhaltene Reaktionsprodukt von Dicyandiamidinsulfat mit Benzylchlorid, welches nach mehrmaligem Auswaschen mit Wasser und Petroläther einen N-Gehalt von 6,2% hat, wird aus einer Acetonlösung, welche 5;4% dieses Produktes und 21,607o Celluloseacetat enthält, nach dem Trockenspinnverfahren versponnen. Die hierbei erhaltenen Fäden sind mit Wollfarbstoffen gut anfärbbar. Die Aufziehgeschwindigkeit der Farbstoffe ist in vielen Fällen wesentlich größer als die der Wolle.
  • Beispiel 5 Das bei der Umsetzung von Guanazol mit Benzylchlorid in der Siedehitze erhaltene acetonlösliche Harz wird in eine Celluloseacetatspinnlösung eingerührt, so daß etwa i 5 % der Festsubstanz von diesem 8,9% N enthaltendem Harz vorhanden sind, und die Lösung in der üblichen Weise versponnen. Die gesponnene Kunstseide ist mit Orange II, Alizarinsaphirol A3R, Supranolrot BB und Sulfocyaninschwarz BB intensiv anfärbbar.
  • Beispiel 6 Das Reaktionsprodukt von Melamin (i, 3, 5-Triaminotriazen) mit Benzylchlorid in wäßriger alkalischer Lösung, das nach wiederholtem Auswaschen mit Wasser und Petroläther ein acetonlösliches Harz mit 9,6% Stickstoff ergibt, wird in einer Menge von i 5 0lo, berechnet auf Celluloseacetat, dem Spinnkollodium zugesetzt. Die hieraus ersponnene Acetatkunstseide ist mit sauren Wollfarbstoffen gut anfärbbar.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Erhöhung der Anfärbbarkeit von künstlichen Gebilden aus Cellulosederivaten, dadurch gekennzeichnet, daß diesen Gebilden vor ihrer .endgültigen Formung in Wasser schwer oder unlösliche N-aralkylierte Amino- oder Iminogruppen enthaltende Verbindungen oder ihre Salze zugesetzt werden, die sich strukturell von der Gruppe ableiten lassen.
DE1938D0077508 1938-03-15 1938-03-15 Verfahren zur Erhoehung der Anfaerbbarkeit von Cellulosederivaten Expired DE704122C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1938D0077508 DE704122C (de) 1938-03-15 1938-03-15 Verfahren zur Erhoehung der Anfaerbbarkeit von Cellulosederivaten

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1938D0077508 DE704122C (de) 1938-03-15 1938-03-15 Verfahren zur Erhoehung der Anfaerbbarkeit von Cellulosederivaten

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE704122C true DE704122C (de) 1941-03-24

Family

ID=7062466

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1938D0077508 Expired DE704122C (de) 1938-03-15 1938-03-15 Verfahren zur Erhoehung der Anfaerbbarkeit von Cellulosederivaten

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE704122C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
CH391151A (de) Verfahren zur Herstellung von neuen wasserunlöslichen Bisazofarbstoffen
DE1242791B (de) Verfahren zum Herstellen von metallsulfidhaltigen Fasern, Faeden oder Folien aus regenerierter Cellulose
DE1014708B (de) Verfahren zum Faerben von Gebilden aus Polymeren oder Copolymeren auf der Basis von Acrylnitril
DE704122C (de) Verfahren zur Erhoehung der Anfaerbbarkeit von Cellulosederivaten
DE909491C (de) Verfahren zur Herstellung von Faeden oder Fasern aus Casein
DE450153C (de) Verfahren zur Herstellung von gefaerbten Folien, Blaettern, Platten, plastischen Koerpern und aehnlichen nichtfadenfoermigen Gegenstaenden aus alkalischen, durch Saeure regenerierbaren Celluloseloesungen
DE844636C (de) Verfahren zur Verbesserung der Lichtbestaendigkeit von kuenstlichen Faeden oder Fasern
DE1100873B (de) Verfahren zur Herstellung von Polyvinylchlorid-Spinnloesungen
DE512160C (de) Verfahren zur Herstellung von Faeden oder Filmen aus Loesungen von AEthern und Estern der Cellulose
DE498157C (de) Verfahren zur Herstellung kuenstlicher Gebilde, insbesondere von Kunstseide
DE1669385A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Polyacrylnitrilfasern
DE662935C (de) Verfahren zur Herstellung von Azofarbstoffen auf der Faser unter Verwendung alkalischer Loesungen von alkaliempfindlichen Diazoniumverbindungen
DE764033C (de) Verfahren zur Herstellung gefaerbter Faeden und Folien aus Farbstoff enthaltender Viscose
DE584682C (de) Verfahren zur Herstellung von Kreppgeweben
DE898655C (de) Verfahren zur Herstellung von Faeden, Fasern, Filmen oder anderen Verformungsprodukten aus Viscose mit verringerter Quellbarkeit in Wasser sowie verminderter Alkaliloeslichkeit
DE178308C (de)
DE958693C (de) Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Gebilden, wie Faeden oder Fasern, aus Polyacrylnitril
DE98437C (de)
DE710726C (de) Verfahren zur Herstellung von Gebilden, wie Faeden und Filme, aus Schwefel und Stickstoff enthaltenden Cellulosederivaten
AT201024B (de) Verfahren zum Verküpen von Küpenfarbstoffen
DE582855C (de) Trockenspinnverfahren zur Herstellung hohlfaediger Celluloseacetatseide von milchig mattem Glanz
AT208500B (de) Verfahren zur Herstellung von synthetischen Fasern aus Polyacrylnitrilpolymerisaten oder Mischpolymerisaten mit überwiegendem Anteil an Acrylnitril
DE540997C (de) Tinte
DE637829C (de) Verfahren zur Herstellung von gefaerbten kuenstlichen Gebilden aus Celluloseestern
DE1745802C (de) Verfahren zur Herstellung transparent gefärbter Formkörper auf Basis regenerier ter Cellulose mit organischen in Wasser schwerlöslichen Farbstoffen