DE703136C - Antrieb von Kraftfahrzeugen - Google Patents
Antrieb von KraftfahrzeugenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Antrieb von zwei- oder mehrrädrigen Kraftfahrzeugen
durch in Fahrzeugrädern eingebaute und mit diesen mnlaufendeKolbenkraftmaschinen
für ein unter Druck stehendes Treibmittel, deren Arbeitszylinder wechselweise an
eine gesteuerte Druckmittelzu- und -ableitung angeschlossen sind. Bei den bekannten Antrieben
ist eine Verstellung des Zeitpunktes
xo der Öffnung des Druckmitteleinlasses zum Druckmittelauslaß bzw. zur Stellung des Kolbens
nur zum Teil oder gar nicht möglich. Sie lassen also eine stufenlose Regelung der
Kraftmaschine für alle Geschwindigkeiten und auch für Richtungsumkehr nicht zu, so daß
hierfür umständliche Getriebe und Kupplungen zusätzlich benötigt werden, die aber nur
stufenweise Regelung ermöglichen. Soweit bei den bekannten Antrieben für die Druckmittelzufuhr
und -ableitung die gleichen Leitungen und Steuerorgane benutzt werden, entstehen
in der Steuerung erhebliche Verzögerungen, welche die Antriebsgeschwindigkeit der Kraftmaschinen
stark herabsetzen.
Erfindungsgemäß werden diese Nachteile beseitigt und ein sowohl in der Herstellung
als auch in der Unterhaltung wirtschaftlicher, stufenlos regelbarer Antrieb für Kraftfahrzeuge
dadurch geschaffen, daß für die Druckmittelzufuhr und -ableitung getrennte Leitungen
vorhanden sind, die mit auf gegenüberliegenden Seiten eines jeden Rades auf der Radachse angeordneten getrennten Steuerungsvorrichtungen
verbunden sind, die sowohl zueinander als auch zu der Stellung der Arbeitskolben der Kraftmaschinenzylinder verstellt
werden können.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel nach der Erfindung schematisch dargestellt.
Es zeigt
Abb. ι das Fahrgestell eines vierrädrigen Kraftfahrzeuges in perspektivischer Ansicht,
Abb. 2 das Schema einer einzylindriger Kraftmaschine mit Steuerungsvorrichtungen
Nach Abb. ι besteht das Fahrgestell des Kraftfahrzeuges im wesentlichen aus den zum
Teil federnd ausgebildeten Rahmenquer streben ι für die paarweise vorn und hinten
angeordneten Räder 2 und einer die Querstreben ι verbindenden Längsverstrebung 3
In den vier Rädern 2 sind Kolbenkraftmaschinen für ein unter Druck stehendes Treibmittel
eingebaut. Die Kraftmaschine eines jeden Rades 2 besteht aus drei sternförmig angeordneten
Arbeitszylindern 4, 5, 6, deren Ar beitskolben auf feststehende, als Kurbelwellen
ausgebildete Achsstummel arbeiten, so daß die Arbeitszylinder 4, 5, 6 mit den Rädern 2
umlaufen. Für die Druckmittelzufuhr und -ableitung sind auf den Kurbelwellen Steuerungseinrichtungen angeordnet, welche je einen, mit
to der Radnabe bzw. dem Kurbelgehäuse umlaufenden Steuerungsteil in Form eines Drehschiebers
und einen ortsfesten, aber durch Drehung verstellbaren Steuerungsteil besitzen. Die Steuerungsvorrichtungen für die
as Druckmittelzuführung stehen über Leitungen 7 mit einem Druckmittelverteiler oder
ein Umkehrventil 8 und dieses über eine Leitung 9 mit einem Druckmittelsammelbehälter
in Verbindung, welcher gleichzeitig in Form eines geschlossenen Rohres die Längsverstrebung
3 für das Fahrzeuggestell bildet. Die Verstellung der Steuerungsvorrichtungen an
den Rädern erfolgt über Gestänge 10, 11,
12, 13 mit einer am Fahrgestell drehbeweg lieh
angeordneten Welle 14 durch einen Handhebel 15. Der Hebel 13 ist gleichzeitig mittels
Kugelgelenkes o. dgl. mit einem Hebel 16 des Druckmittelverteilers oder Druckmittelumkehrventils
8 bei ihrer Öffnung beweglich verbunden. Die Steuerungsvorrichtungen für die Ableitung
des Druckmittels verbinden bei ihrer öffnung über Leitungen 17, Verteiler ventil 8,
Auspuffleitungen, Schalldämpfer o. dgl. mit der Außenluft.
Als Druckmittel kann Preßluft oder Dampf benutzt werden. Für die Erzeugung von Preßluft
kann an beliebiger Stelle des Fahrzeuges ein von einer Kraftmaschine, wie z. B. Verbrennungskraftmaschine,
angetriebener Kompressor vorgesehen werden, welcher für ständige Auffüllung des Druckmittelsammelbehälters
3 sorgt. Bei Verwendung von Dampf als Druckmittel wird das Fahrzeug wie bei Dampflokomotiven mit einer Dampferzeugungsanlage
ausgerüstet.
Das dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt für jede Kraftmaschine an den Rädern 2 nur
ein verstellbares Steuerglied für die Druckmittelzufuhr und -ableitung. Es können selbstverständlich
für die Druckmittelzuführung und -ableitung getrennte Steuerglieder, Gestänge und Handhebel vorgesehen werden.
Auf diese Weise kann sowohl der Zeitpunkt des Beginns der Einströmung des Druckmittels
in die einzelnen Arbeitszylinder als auch der Zeitpunkt des Beginns der Ausströmung
geregelt werden. Ebenso kann der Grad der Füllung der Arbeitszylinder mit dem Druckmittel
und damit die Leistung der Arbeitszylinder beliebig verändert werden. Es können ferner mit dem Treibmittel alle vier
Räder abgebremst und Vorwärts- oder Rückwärtslauf der Räder mit beliebiger Geschwindigkeit
veranlaßt werden. Mit Hilfe des Verteilerventils 8 können die Leitungen 7 und 17
wahlweise für die Druckmittelzufuhr und -ableitung verwendet werden, wodurch sich Vorwärts-
und Rückwärtsantrieb ergibt. Alle Steuervorgänge können durch den Handhebel 15 vom Innern des Fahrzeuges bewirkt wer- ·<·
den, welcher zu diesem Zweck in mehreren Ebenen verstellbar angeordnet ist.
In dem in Abb. 2 wiedergegebenen Schema einer Kraftmaschine für den Antrieb der
Räder des Kraftfahrzeuges ist 18 der Arbeitszylinder,
19 der Arbeitskolben, 20 das Kurbelgehäuse, 21 die als Kurbelwelle ausgebildete
Achse des Rades 2, 22 und 23 die Steuerungsvorrichtungen für die Druckmittelzufuhr
und -ableitung, 24 und 25 die Verbindungsleitungen zwischen den beiden Steue- rungsvorrichtungen
und dem jeweiligen Arbeitszylinder. Von den Steuerungsvorrichtungen führen die Leitungen 7 über das nicht
gezeichnete Verteilerventil 8 nach dem Sammelbehälter 3 und die Leitungen 17 nach den
Ableitungskanälen des Ventils 8 der Abb. 1. Die Steuerungsvorrichtungen 22 und 23 für
den Druckmitteleinlaß und -auslaß sind auf" gegenüberliegenden Seiten des Arbeitszylinders
auf der feststehenden Achse 21 des Rades 2 angeordnet.
Die Wirkungsweise des Antriebes des Kraftfahrzeuges ist wie folgt:
Durch Öffnung bzw. entsprechende Stel- >«>5
lung des Hauptventils oder Verteilers 8 mittels des Handhebels 15 wird unter gleichzeitiger
Verstellung der Steuerungsvorrichtungen für den Druckmitteleinlaß mittels der Gehänge
10 bis 14 aus dem Druckmittelsammel- >»°
behälter 3 über die Leitung 9, den Verteiler 8, die Leitungen 7 und die Kanäle der nicht gezeichneten
Steuerungsvorrichtungen für den Einlaß das Druckmittel in die einzelnen Arbeitszylinder
der in den Rädern 2 angeordne- ««5 ten Kraftmaschinen geleitet. Das Fahrzeug
setzt sich darauf in Bewegung und steuert mit seinen von den Radnaben beeinflußten
Steuerungsvorrichtungen für den Auslaß den Druckmittelauslaß über die Leitungen 17, das iao
Verteilerventil 8 und die Auspuffleitungen usw. am Ende des Arbeitshubes der einzelnen
Arbeitszylinder. Die Druckmittelzufuhr nach den Arbeitszylindern kann durch Verstellung
des Handhebels 15 stufenlos beliebig geändert werden. Die Arbeitszylinder sind im Bereich
des oberen Totpunktes des Arbeitskolbens ständig im Nebenschluß sowohl an die Druckmittelzufuhr
als auch an die Druckmittelableitung angeschlossen, welche durch die
hierfür vorgesehenen Steuerungsieinrichtungen so gesteuert werden, daß die Arbeitszylinder
wechselweise an die Druckmittelzufuhr und an die Druckmittelableitung angeschlossen
werden. Wird das Druckmittel durch Verstellung der mit Drehschiebern ausgerüsteten
Steuerungsvorrichtungen für den Druckmitteleinlaß nun in die Arbeitszylinder geleitet,
wenn deren Arbeitskolben sich auf ihren oberen Totpunkt zu bewegen, so erfolgt eine
Bremsung und schließlich eine Umkehr der Drehrichtung der Räder 2. Dies kann entweder
durch die Steuerungsvorrichtungen an den Achsen der Räder 2 oder durch das Umkehr-
bzw. Verteilerventil 8 veranlaßt werden, durch welches die Leitungen 7 für die Druck-
»5 mittelzufuhr und die Leitungen 17 für die
Druckmittelableitung oder umgekehrt verwendet werden können. Beim Befahren von Kurven
regelt sich die Druckmittelzufuhr selbsttätig so, daß die Füllung für die Kraftmaschine
der außenliegenden Räder sich vergrößert und die Füllung für die Kraftmaschine der innenliegenden Räder sich verkleinert,
so daß die außenlaufenden Räder schneller angetrieben werden als die innenlaufenden
Räder. Die Erfindung kann mit gleichem Erfolg für zweirädrige Kraftfahrzeuge mit Vorder- oder Hinterradantrieb bzw.
beides, für dreirädrige Fahrzeuge und für Fahrzeuge mit mehr als vier Rädern angewendet
werden.
Claims (2)
1. Antrieb von zwei- oder mehrrädrigen Kraftfahrzeugen durch in den Fahrzeugrädern
eingebaute und mit diesen umlaufende Kolbenkraftmaschinen für ein unter Druck stehendes Treibmittel, deren
Arbeitszylinder wechselweise an eine gesteuerte Druckmittelzu- und -ableitung angeschlossen
sind, dadurch gekennzeichnet, daß für die Druckmittelzu- und -ableitung getrennte Leitungen (7, 17) vorhanden
sind, die mit auf gegenüberliegenden Seiten eines jeden Rades (2) auf der Radachse
(21) angeordneten getrennten Steuerungsvorrichtungen
(22, 23) verbunden sind, die sowohl zueinander als auch zu der Stellung der Arbeitskolben (19) der
Kraftmaschinenzylinder (18) verstellt werden können.
2. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellglieder
der Steuerungsvorrichtungen (22, 23) auf jeder der feststehenden Radachsen (2.1) drehbeweglich angeordnet sind.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1938F0084458 DE703136C (de) | 1938-02-11 | 1938-02-11 | Antrieb von Kraftfahrzeugen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1938F0084458 DE703136C (de) | 1938-02-11 | 1938-02-11 | Antrieb von Kraftfahrzeugen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE703136C true DE703136C (de) | 1941-03-01 |
Family
ID=7114285
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1938F0084458 Expired DE703136C (de) | 1938-02-11 | 1938-02-11 | Antrieb von Kraftfahrzeugen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE703136C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE941955C (de) * | 1951-12-29 | 1956-04-19 | Theodor Klatte Fa | Hydrostatisches Antriebsaggregat, insbesondere fuer Kraftfahrzeuge |
-
1938
- 1938-02-11 DE DE1938F0084458 patent/DE703136C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE941955C (de) * | 1951-12-29 | 1956-04-19 | Theodor Klatte Fa | Hydrostatisches Antriebsaggregat, insbesondere fuer Kraftfahrzeuge |
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