DE102852C

DE102852C -

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Publication number: DE102852C
Application number: DENDAT102852D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Erfindung bezieht sich auf eine Lokomotive mit zwei Cylindern, bei welcher in jedem Cylinder zwei Kolben in entgegengesetzter Richtung und unabhängig von einander arbeiten.

Das Wesen der vorliegenden Erfindung besteht in der Anordnung einer einfachen Steuerung, welche namentlich die Verwendung der bei Lokomotiven bekannten Coulissensteuerung ermöglicht. Die Dampfkanäle sind derart angeordnet, dafs ein einfacher Muschelschieber zur Steuerung beider Kolben eines Cylinders genügt, während je zwei Kolben auf eine Treibachse derartig wirken, dafs die Störungen durch die bewegten Massen sich ausgleichen können.

Der Gegenstand vorliegender Erfindung ist auf beiliegender Zeichnung dargestellt.

Fig. ι ist eine Ansicht einer Lokomotive mit der neuen Dampfmaschine; der Cylinder ist dabei im Schnitt gezeichnet.

Fig. 2 ist ein Längsschnitt.

Fig. 3 ist ein Horizontalschnitt.

Fig. 4 zeigt schematisch die Kurbelstellungen der einzelnen Räder.

Mit A ist der Dampfcylinder bezeichnet, in welchem die beiden Kolben B gedichtet sind.

C ist der Vertheilungsschieber, welcher die Gestalt eines einfachen Muschelschiebers besitzt.

c ist ein Dampfeinlafskanal, welcher von dem Schieberspiegel nach der Cylindermitte, also genau zwischen beide Kolben führt.

c¹ ist ein Dampfeinlafskanal, welcher von dem Spiegel nach dem hinteren Ende des Cylinders führt; dieses hintere Ende des Cylinders ist, wie aus Fig. 3 hervorgeht, durch einen Kanal mit dem vorderen Ende des Cylinders verbunden. Es folgt hieraus ohne Weiteres, dafs unter dem Einflüsse des Muschelschiebers die beiden Kolben in Bewegung gesetzt werden müssen, und dafs der Dampf abwechselnd gleichzeitig auf beide äufsere Seiten und dann auf die Innenseite der Kolben wirken mufs.

Die Bewegung des vorderen Kolbens wird durch eine Stange E auf eine in dem vorderen Theil der Maschine gelagerte Kurbelwelle F und von dieser auf die Mittelräder J übertragen. Der hintere Kolben überträgt seine Bewegung direct durch die Stange M auf das Rad K; es folgt hieraus, dafs die beiden Räder K J in gleichmäfsiger Weise angetrieben werden.

Bei einer Lokomotive der neuen Art sind sämmtliche Bewegungen der Massen in der denkbar günstigsten Weise ausgeglichen, so dafs die Lokomotive ohne Stofs-, Nick- und Schlingbewegungen arbeitet.

Claims

Patent-Anspruch:

Lokomotive mit zwei Cylindern (A) und vier Kolben (B), von denen je zwei in einem Cylinder in entgegengesetzter Richtung sich bewegen und durch je einen Muschelschieber (C) und einen Umlauf kanal (D) gesteuert, sowie derart mit dem Gestänge verbunden werden, dafs die beiden vorderen Kolben durch Kurbelantrieb (EFH) auf eine gekröpfte vordere Treibradachse, die hinteren Kolben aber unmittelbar auf die hintere Treibradachse derartig wirken, dafs die Störungen durch die bewegten Massen sich ausgleichen können.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.