-
Ferngesteuerte Anzeigevorrichtung mit Roll- oder Gleittafeln Im Hauptpatent
694 551 ist eine ferngesteuerte Anzeigevorrichtung mit Rolltafeln beschrieben,
bei der allen Rolltafeln ein wagenartiger Mitnehmerschlitten zugeordnet und bei
der für jede Anzeigetafel ein eigener Auslösemagnet vorgesehen ist, der bei der
Betätigung die anzuzeigende Tafel mittels eines Hebels mit dem Schlitten kuppelt.
Der elektromechanische Aufwand dieser Einrichtung ist beträchtlich.
-
Nach der Erfindung wird zur Vermeidung dieses Aufwandes allen Tafeln
eine gemeinsame Nockenwelle zugeordnet, die zwar für ähnliche Anordnungen bereits
bekannt ist, die aber im Gegensatz zu den bekannten Einrichtungen die Kupplung und
Freigabe der Anzeigetafeln ohne eine Längsverschiebung der Nockenwelle bewirkt.
Diese bekannte, die Auslösung der Verklinkung der ausgewählten Tafel bewirkende
Längsverstellung ist nämlich für den Betrieb in Wind und Wetter sehr nachteilig,
da sie eine wesentliche höhere Genauigkeit der Herstellung verlangt und bei Abnutzung
daher auch schneller versagt. Bei dem Gegenstand nach der Erfindung läuft bei dem
Anzeigewechsel der Mitnehmerwagen mit den Klinkenfedern für die Mitnehmerhebel der
einzelnen. Anzeigetafeln dicht an die Nockenwelle heran, wobei. derjenige Nocken,
der für die nächste Auswahl einer Tafel eingestellt ist, die Klinkenfeder zurückdrückt.
Diese gibt dabei den Mitnehmerhebel frei. Der Mitnehmerhebel umfaßt mit seinen Nasen
den Mitnehmer der entsprechenden Anzeigetafel. Durch die Anordnung der Verklinkungsfedern
und der Mitnehmerhebel auf dem Mitnehmerschlitten kann in sehr einfacher Weise eine
für alle Tafeln dienende
Rückstelleinrichtung für die Mitnehmerhebel
vorgesehen werden, die im wesentlichen darin besteht, daß an einem Rückstellhebelsystem
eine unter allen Mitnehmerhebeln durchlaufende Rückstelischiene befestigt ist. Außerdem
ist durch die Anordnung der Mitnehmerhebel in der Weise, daß ihre Schwenkungsebenen
in der Bewegungsrichtung der Tafeln liegen, eine sehr vereinfachte Lagerung aller
Mitnehmerliebel auf einer einzigen Achse ermöglicht. Ebenso vereinfacht sich auch
die Auslösung für die aus der Anzeigestellung zurückkehrenden Anzeigetafeln, indem
auf der Achse der Mitnehuier ein allen Anzeigetafeln gemeinsamer Rückstellhebel
mit einem einzigen festen Anschlag vorgesehen ist. Das Gestange dieses einzigen
Rückstellhebels kann in einfacher Weise mit einem weiteren Hebel versehen sein,
der bei Störungen des elektrischen oder des mechanischen Teiles die notwendige Einstellung
und Auslösung der Tafeln von Hand gestattet.
-
Weiterhin werden nach der Erfindung für die gleichzeitige Anzeige
finit mehreren Anzeigetafeln, die dann insbesondere in unterschiedlicher Höhe zur
Anzeige verwendet werden, so viel Nockenwellen vorgesehen, wie die Zahl der gleichzeitig
zur Anzeige gebrachten Tafeln beträgt. Der Fortschritt besteht darin, daß nunmehr
den unterschiedlich einstellbaren Tafeln nach wie vor der gleiche Mitnehmerwagen
gemeinsam ist.
-
In den Fig. i bis 3 ist der Gegenstand der Erfindung an zwei Ausführungsbeispielen
beschrieben.
-
In Fig. i sind der Übersichtlichkeit halber nur zwei Anzeigetafeln
und ihre dazugehörigen mechanischen Teile dargestellt. Die auf den Schienen e gleitenden
Anzeigetafeln »Wien« und »Hamburg« sind in der Lage gezeichnet, in der kurz vor
dem Herausfahren der Tafel »Hamburg« diese mit dem Mitnehmerschlitten d gekuppelt
ist, während die gerade hineingefahrene Tafel von der Verbindung mit dem Mitnehmerschlitten
bereits entkuppelt ist. Die Tafeln gleiten auf Kufen b und werden auf nichtrostenden
Stahldrähten c geführt. Das Herausschieben geschieht durch ein mit Rollen versehenes
Fahrgestell d, das auf Schienen e läuft. Der Antrieb dieses Wagens erfolgt über
einen 1lotor mit Schneckengetriebe durch eine über zwei Rollen geführte Gliederkette
f, an der ein Mitnehmerstift g fest angebracht ist. Dieser wird in einem Schlitz
lt des Wagens geführt, um bei gleichem Drehsinn des Motors und der Kette
eine vor- und rückläufige Bewegung des Wagens herbeizuführen. Die Kupplung einzelner
Tafeln mit dem Wagen erfolgt jeweils durch Mitnelinierklinken i, die um eine ain
Wagen befestigte gemeinsame Achse k drehbar gelagert sind. Die freien Enden der
Klinken werden bei den nicht sichtbaren Tafeln durch abgewinkelte Blattfedern 1
gehalten.
-
Das Sichtbarmachen einer neuen Tafel geht wie folgt vor sich: Es sei
dabei angenommen, daß die Tafel »Wien« bisher sichtbar war und jetzt die Tafel »Hamburg«
eingestellt werden soll. Von der Geberstelle im Stellwerk oder im Aufenthaltsraum
des Fahrdienstleiters aus wird ein Schrittschaltwerk m gesteuert; mit diesen ist
die Steuerwelle n gekuppelt, die für jede Tafel einen Steuernocken trägt. Das Schrittschaitwerk
hat insgesamt 16 Stellungen, während nur 15 Nocken für 15 Tafeln notwendig
sind. Bei der sechzehnten Stellung wird keine Tafel sichtbar gemacht, sondern nur
die bereits ausgefahreneTafelzurückgenommen. Die Steuernocken sind also um 3"°i"
Grad gegeneinander versetzt auf der Steuerwelle aufgebracht. Durch die Einstellung
des Gebers auf »Hamburg« wird der zugehörige Steuernocken vor die abgewinkelte Blattfeder
1 gestellt. Danach wird der Motor zum Zurückschieben des Wagens eingeschaltet und
die bisher sichtbare Tafel, die durch die Klinke i mit dem Wagen gekuppelt ist,
zurückgefahren. Kurz bevor die Tafel ihre Ruhestellung im Gehäuse erreicht hat,
wird der Hebel o vorübergehend gegen einen Anschlag gedrückt und dadurch eine U-förmige
Schiene p, die Führungsschlitze für die Klinken i enthält, angehoben. Dabei wird
die mit der Tafel »Wien« gekuppelte Klinke i ebenfalls gehoben und von der ihr zugehörigen
abgewinkelten Blattfeder 1 verriegelt. In diesem Augenblick ist also keine Tafel
mit dem Wagen gekuppelt. Erst wenn dieser infolge Drehung des Mitnehmerstiftes am
Kettenrad noch weiter zurückfährt, drückt der zur Tafel »Hamburg« gehörige Nocken
die gegenüberstehende abgewinkelte Blattfeder so weit zurück, daß i ausklinkt und
sich mit der Tafel »Hamburg« bei r kuppelt. Inzwischen ist der Mitnehmerstift über
das Kettenrad gelaufen und nimmt jetzt den Wagen in der entgegengesetzten Bewegungsrichtung
mit. Dadurch fährt der Wagen zusammen mit der Tafel »Hamburg« heraus, und diese
wird sichtbar. Das Stillsetzen des Antriebsmotors erfolgt durch vorübergehendes
Üffnen eines Kontaktes t, der durch den Mitnelnnerstift betätigt wird. Bei richtiger
Stellung der ausgefahrenen Tafel wird ein Kontakt fit geschlossen, durch den eine
Rückmeldung zum Geber gegeben wird.
-
Bei Störung der Anlage aus irgendeinem Grunde, sei es z. B., daß die
Zuleitung zum Motor unterbrochen ist oder das Netz ausfällt, kann der Fahrtrichtungsanzeiger
ohne weiteres auf Handbetrieb umgestellt werden.
Dazu wird- der.
-Hebel s heruntergezogen. Dieses bewirkt ein Heben der U-Schiene p, wodurch die
gerade mit einer Tafel in Eingriff befindliche Klinke i ausgekuppelt 'wird. Danach
kann jede beliebige Tafel von Hand herausgezogen bzw: hineingeschoben werden. Nach
Beseitigung der Störung kann der elektrische Betrieb ohne jede Umschaltung wieder
aufgenommen werden.
-
In den Fig.2 und 3 ist eine Einrichtung dargestellt, bei der mehr
als eine, nämlich zwei Tafeln in unterschiedlicher Höhe hängen, und zwar in Fig.
2 im Aufriß und in Fig. 3 im Grundriß dargestellt. Die im vorigen Beispiel über
sämtliche 15 Tafeln reichende Stiftwalze ist in zwei Walzen i und 2 aufgeteilt.
jede der beiden Walzen hat eine besondere Antriebseinrichtung 3 und 4, die durch
Elektromagnete 5 und 6 gesteuert wird. .Für die Auswahl einer beliebigen Walzenstellung
ist ein Einstellschalter mit so viel Kontakten erforderlich, als jede Walze Stellungen
besitzt. Die einzelnen Walzen lassen sich jeweils auf die zugehörigen, sichtbar
zu machenden Tafeln selbständig einstellen. Hierfür braucht dann nur eine Schaltungsanordnung
gewählt zu werden, wie sie bereits bei anderen Einrichtungen benutzt wird. -Die
bisher an jede Tafel angesetzten Klinkenhebel? werden zur Vereinfachung sämtlich
auf eine Achse gelagert, die im Wagen 9 in den beiden Seitenwänden io eingespannt
ist. Geführt werden die Klinkenhebel in einer U-Schiene i i, die an den äußeren
Enden mit Verlängerungen 12 und 13 versehen ist, die ebenfalls am Wagen in den Punkten
14 und 15 .drehbar gelagert sind. Die eine Verlängerung 12 ist winkelförmig ausgebildet
und stößt bei dem Lauf des Wagens nach der Nockenwalze zu gegen einen im Winkel
gebogenen Anschlag 16. Dabei wird die U-Schiene i i angehoben und ein jeweils mit
einer Tafel in Eingriff stehender Klinkenhebel durch die darüber befindliche Winkelfeder
17 in. der ausgeklinkten Stellung festgelegt. Beim Weiterlauf des Wagens werden
die vor den eingestellten Nocken 18 und i9 befindlichen Federn 17 zurückgebogen
und geben die Klinkenhebel? frei, -die sich zunächst mit dem Vorsprung 2o auf das
Mitnehmerstück 21 der ausgewählten Tafel legen. Inzwischen wurde der Hebel 12 unter
dem Winkelhebel 16 vorbeibewegt, wonach er sich wieder geradegestellt hat. Beim
Rücklauf des Wagens weicht der Winkelhebel 16 aus, und die ausgewählten Klinkenhebel
7 kommen mit ihren Ausnehmungen 22 mit den. Vorsprüngen 21 in Eingriff und nehmen
die auf Rollen laufenden Tafeln mit. Der Antrieb, der durch einen Motor erfolgt,
kann auch dann benutzt werden, wenn - an Stelle der Laufrollen Gleitkufen verwendet
werden, die auf gespannten Drähten gleiten.
-
Zur Freigabe der Klinkenhebel 7, die im Ruhezustand an Winkelfedern
17 hängen, genügt eine geringe Kraft, die auch durch einen kleinen Elektromagneten
ausgeübt werden kann. In Fig. 3 ist diese Anordnung dargestellt. Hat der Wagen 9
seine Endstellung erreicht, so kommen die eingestellten Nocken 18 und i9, als Haken
ausgebildet, in den Bereich der Feder 17. Dabei werden die Federn 17 ausgeklinkt,
die zugehörigen Klinkenhebel 7 fallen herab und kuppeln sich daher mit den gewünschten
Tafeln, die dann beim Herausfahren des Wagens 9 gleichzeitig sichtbar gemacht werden.