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Diese
Erfindung betrifft chemisch getriebene bzw. gereifte bzw. gelockerte
Backwaren, wie z.B. chemisch getriebenes Brot und andere damit verwandte
Backwaren. Insbesondere betrifft die Erfindung chemisch getriebenes
Brot und verwandte Backwaren, die mit Kohlendioxid aus einer chemischen
Quelle, wie z.B. einem Carbonatfaktor, getrieben bzw. gelockert
bzw. aufgehen gelassen werden. Zum Beispiel betrifft diese Erfindung
ein System unter Verwendung von Natriumbicarbonat zur Herstellung
eines chemisch getriebenen gebackenen Brots, dessen Eigenschaften
Hefe-getriebenem Brot ähnlich
sind.
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Diese
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung von chemisch
getriebenen Backwaren, wie z.B. chemisch getriebenem Brot ohne Verwendung
von Hefe als Quelle für
das Treibmittel Kohlendioxid. Insbesondere betrifft diese Erfindung
ein Verfahren zur Herstellung von chemisch getriebenen Backwaren
ohne Verwendung von Hefe als Treibmittel, das gleichwohl Eigenschaften
erzielt, die Hefe-getriebenen Backwaren ähnlich sind.
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Diese
Erfindung betrifft auch einen chemisch getriebenen Teig, der erhitzt
wird, um chemisch getriebene Backwaren, wie z.B. Brot herzustellen.
Insbesondere betrifft die Erfindung einen chemisch getriebenen Teig
zur Herstellung von chemisch getriebenen Backwaren ohne Verwendung
von Hefe als primäre
Quelle für das
Treibmittel Kohlendioxid, die gleichwohl nach dem Erhitzen ähnliche
Eigenschaften haben wie Backwaren, die primär mit Hefe getrieben sind.
Der erfindungsgemäße chemisch
getriebene Teig kann als frischer Teig erhitzt werden oder gekühlt oder
tiefgefroren und danach erhitzt werden, um chemisch getriebene Backwaren herzustellen.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Herkömmliche
Backwaren, wie z.B. Brote, werden unter Verwendung von Hefe hergestellt.
Bezüglich Brot
wird davon ausgegangen, dass die Hefe die wichtigen Funktionen erfüllt, Laibvolumen
und Krumentextur zu ergeben und signifikant zum Geschmack beiträgt. Ein
weiterer Vorteil der Verwendung von Hefe ist ein verringerter pH-Wert,
der die Lagerungsbeständigkeit
des Brots erhöht.
Die Treibmittelwirkung der Hefe hängt ab von (i) der Fähigkeit
der Hefe, Kohlendioxid und Alkohol zu erzeugen durch Abbau fermentierbarer
Zucker und (ii) der einzigartigen Fähigkeit der Teigmatrix, die
freigesetzten Gase festzuhalten.
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Es
sind Backwaren mit beständiger
Qualität
gewünscht.
Demgemäß ist es
wünschenswert
in der Lage zu sein, konsistente Backwaren ohne Verwendung von Hefe
herzustellen. Die Produktivität
in der Backwarenindustrie würde
verbessert werden mit (i) der Elimination der Fermentierung und
(ii) einer Verringerung der Aufgehzeiten. Bis jetzt sind Hefe-getriebene
Backwaren, von denen Brot die größte Kategorie
ist, nicht erfolgreich dupliziert worden auf eine Art und Weise,
die kommerziell tragfähig
ist durch die Verwendung von chemischen Treibmitteln, um Hefe zu
ersetzen.
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Chemische
Treibmittel, wie z.B. Backpulver werden derzeit ohne Hefe verwendet
in Kuchen, Muffins, Plätzchen
und dergleichen. Solche herkömmlichen
chemisch getriebenen Produkte werden im Allgemeinen nicht hergestellt
durch Fermentierung und beruhen sowohl auf chemischen Treibmittelsystemen
und der Lockerung durch in den Teig eingeschlagene Luft.
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Gegenwärtige Backpulver
umfassen ein Gemisch aus Natriumbicarbonat oder einer anderen Carbonatquelle,
einen oder mehre re saure Bestandteile und einen oder mehrere inerte
Bestandteile, wie z.B. Stärke. Ein
gewöhnliches
Haushaltsbackpulver umfasst Natriumaluminiumsulfat (SAS oder Natriumalaun)
und Monocalciumphosphatmonohydrat (MCP), um ein sogenanntes „doppelt
wirkendes" Backpulver
zu bilden. Es wird angenommen, dass das MCP benötigt wird, um die Gaszellen
vorzubilden (d.h. zur Nukleation in dem Teig oder Rührteig).
Andere doppelt wirkende Backpulver umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf,
Kombinationen aus natriumsaurem Pyrophosphat (SAPP), Natriumaluminiumphosphat
(SALP) und MCP.
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Es
sind US-Patente erteilt worden, die Treibmittelsysteme, Teige, Brot
und die Brotherstellung betreffen. Solche Patente zeigen eine andauernde
Anstrengung, verbesserte Treibmittelsysteme, Teige und Brote und
verbesserte Brotherstellungsverfahren zu entwickeln. Insbesondere
scheint es, dass sich die Anstrengungen fokussiert haben auf die
Entwicklung von verbesserten chemischen Treibmittelsystemen, daraus
hergestellten Produkten und verbesserte Verfahren zur Herstellung
von chemisch getriebenem Brot. Einige dieser Patente werden nachfolgend
erwähnt.
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Das
US-Patent 2,816, das am 12. Oktober 1842 an Abel Conant erteilt
wurde, offenbart ein chemisches Treibmittelsystem in einem Teig,
worin Weinsäure,
Weinsteinrahm, Zitronensäure,
Alaun oder irgendeine andere bekannte Säure, in einem trockenen Zustand,
oder irgendeine Verbindung von Säuren
oder irgendeine Verbindung von der Säure oder Säuren der Hauptbestandteil ist
bzw. sind, in einem trockenen Zustand, wodurch das Verfahren von
diesem Patent umfasst das Vermischen der trockenen Säure oder
Säuren oder
der trockenen Verbindung, in einem trockenen Zustand, mit trockenem
Mehl; und im Auflösen
von Saleratus oder anderem Alkali in ausreichender Menge von reinem
Wasser, Süßmilch oder
anderer Flüssigkeit,
um die Säu ren
in dem Mehl zu neutralisieren und es zu einem Teig zu machen.
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Das
US-Patent 6,418, das am 1. Mai 1849 an Patentinhaber: Henry Jones
erteilt wurde, offenbart, dass Weizen von feiner Qualität (oder
anderes Getreide, aus dem das herzustellende Mehl hergestellt wird), zu
Weinsäure
zugegeben wird. Dies wird mit dem Mehl gut vermischt und die beiden
werden durch eine Mehlsichtungsmaschine geführt und zwei bis drei Tage
unberührt
gelassen. Anschließend
werden das Mehl und die Säure
mit Natriumbicarbonat (oder Kaliumbicarbonat) in feinem Pulver,
Natriumchlorid, Hutzucker in feinem Pulver vermischt und das Ganze
wird gründlich
miteinander vermischt und sodann durch eine Mehlsichtungsmaschine
geführt.
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Das
US-Patent 3,060,031, das am 23. Oktober 1962 an John H. Moriarty
et al. erteilt wurde, offenbart ein Verfahren zur Herstellung von
chemisch getriebenem Brot unter Verwendung von Komponenten, umfassend
eine Aminosäure,
Zucker-basierten Geschmacksstoff, ein GDL und Natriumbicarbonat.
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Das
US-Patent 3,501,314, das am 17. März 1970 an Thomas P. Kichline
et al. erteilt wurde, beschreibt eine Treibmittelsäure, die
ein Alkalimetall-aluminiumsaures Phosphat (z.B. SALP) ist.
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Das
US-Patent 3,736,151, das am 7. April 1981 an Robert E. Benjamin
erteilt wurde, beschreibt ein Treibmittel, das gebildet wird aus
saurem Natriumaluminiumphosphat in Gegenwart von Wasser und einem Bindemittel.
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GDL
wurde zusammen mit Natriumhydrogencarbonat in dem US-Patent 4,741,907,
das am 3. Mai 1988 an Toshiaki Furuhashi erteilt wurde, als Bestandteil
für ein
Mehrschichtteigsystem beschrieben, das angeblich die Säure und
die Base während
des Mischens und Formens separat hält. Die Kombination wird angeblich
in einer Dose umgesetzt.
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Das
US-Patent 3,096,178, das am 2. Juli 1963 an James W. Tucker erteilt
wurde (das '178-Patent), beschreibt
einen chemisch getriebenen Hefeteig, bei dem Natriumaluminiumphosphat
mit Natriumbicarbonat verwendet wird. Das '178-Patent beschreibt wie das Natriumaluminiumphosphat
im Überschuss
verwendet werden kann und wie dies dem Hefebrotteig angeblich wünschenswerte
Eigenschaften verleiht. Anders als die vorliegende Erfindung verwendet
dieses '178-Patent
jedoch Hefe. Das '178-Patent
beschreibt auch, wie das Aufgehen bei Umgebungstemperatur oder bei
einer erhöhten
Temperatur, z.B. 150°F,
durchgeführt
werden kann.
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Das
US-Patent 3,170,795, das am 23. Februar 1965 an Arlee A. Andre erteilt
wurde (das '795-Patent), beschreibt
trockene Gemische, die zur Herstellung von chemisch getriebenen
Backwaren ohne Hefe verwendet werden, wobei ein Mehl mit hohem Proteingehalt
(mit einem Proteingehalt von mindestens 18%, bestimmt nach dem Kjeldahl-Verfahren)
und ein Glucono-δ-lacton (GDL) als
primäre
Treibmittelsäure
erforderlich sind. Das '795-Patent
beschreibt wie optional ein Gemisch aus Glucono-δ-lacton (langsam wirkendes saures
Treibmittel) mit einer geringeren Menge (bis zu einem Drittel der
Menge an Glucono-δ-lacton)
eines schnell wirkenden sauren Treibmittels, umfassend Natriumaluminiumphosphat,
verwendet werden kann. Beispiel 1 dieses '795-Patents beschreibt, dass die Bestandteile
zuerst vermischt werden, bevor der Teig gebildet wird durch Anfeuchten
der trockenen Bestandteile. Optional werden die Treibmittel zu einem
späten
Zeitpunkt des Vermischungszyklus der trockenen Bestandteile zugegeben,
wenn ein schnell wirkendes saures Mittel verwendet wird, um eine
vorzeitige Reaktion soweit wie möglich
auszuschließen.
Dieses '795-Patent lehrt nicht
und enthält
keinen Hinweis auf die Bedeutsamkeit irgendeiner bestimmten Reihenfolge
des Zugebens des Bicarbonats während
des Teigmischzyklus, wie die Erfinder entdeckt haben.
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Es
sind Forschungsergebnisse bezüglich
chemisch getriebenem Brot veröffentlicht
worden. Holmes und Hoseney berichten in zwei Artikeln (1987, Cereal
Chemistry, 64(5): 343–348
und 348–351),
dass sie die Wirkung von Salzen auf Teigvermischungseigenschaften
und finale Brotvolumina in dem ersten Artikel untersucht haben.
Nach Holmes und Hoseney verringert sich das Laibvolumen im Vergleich
zu Hefe allein, wenn SALP oder MCP mit Hefe zugegeben wurden. Es
wurde festgestellt, dass die Menge an Gesamtsalz in dem Laib sowie
die Typen der vorhandenen Ionen wichtig sind. Der zweite Artikel
behandelte tiefgefrorenen Teig. Angeblich wurden gleiche Mengen
an Soda und SAS zugegeben, zusammen mit Hefe, dies verbesserte jedoch
nicht das Laibvolumen.
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Die
WO 98/14064 und die WO 98/14065, die jeweils am 9. April 1998 veröffentlicht
wurden und den Titel „Method
of Preparing Dough" tragen,
betreffen Verfahren zur Herstellung von Teigzusammensetzungen und
eine Teigzusammensetzung formuliert aus zwei getrennten Rührteigen.
Keine dieser veröffentlichten PCT-Patentanmeldungen
lehrt oder enthält
einen Hinweis auf die Erfindung der Anmelderin.
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Die
WO 98/14064 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung einer Teigzusammensetzung.
Nach diesem Verfahren wird ein Rührteig
gebildet, der Wasser, ein Treibmittel und Mehl enthält. Nach
der Bildung des Rührteigs
werden ein komplementäres
Treibmittel, zusätzliches
Mehl und andere Nebenbestandteile zu dem Rührteig zugegeben und vermischt,
um einen Teig zu bilden, worin die Treibmittel gleichförmig durch
den Teig verteilt sind und der Teig ergibt nach dem Backen ein höheres spezifisches
Volumen. Die Erfindung betrifft auch eine Teigzusammensetzung, die
formuliert ist aus einem Rührteig,
wobei der Rührteig
Wasser, ein Treibmittel und Mehl umfasst. Nach der Bildung des Rührteigs
werden ein komplementäres
Treibmittel, zusätzliches Mehl
und weitere Nebenbestandteile zu dem Rührteig zugegeben und vermischt,
um einen Teig zu bilden. Alternativ kann das komplementäre Treibmittel
in einer nicht reaktiven Form zu dem Rührteig zugegeben werden, sofern
es nicht mit dem anderen Treibmittel reagiert, bis der Teig gebildet
wird.
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Die
WO 98/14065 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung einer Teigzusammensetzung.
Nach dem Verfahren wird zunächst
ein Rührteig
gebildet, der Wasser und eine Treibmittelsäure enthält. Des Weiteren wird ein zweiter
Rührteig
gebildet, der Wasser und eine Treibmittelbase enthält. Nach
der separaten Bildung jedes der Rührteige, werden der erste und
der zweite Rührteig
miteinander kombiniert, um einen Teig zu formulieren, wobei der
Teig schnell aufgeht und nach dem Backen ein höheres spezifisches Volumen
ergibt. Die Erfindung betrifft auch eine Teigzusammensetzung, die
aus zwei separaten Rührteigen
formuliert wird, wobei ein erster Rührteig Wasser und eine Treibmittelsäure und
ein zweiter Rührteig
Wasser und eine Treibmittelbase umfassen.
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Die
GB 1 586 584 beschreibt
eine Treibmittelsäure-Zusammensetzung,
umfassend ein Kalium-modifiziertes Natriumaluminiumphosphat, ein
Kalzium, Kalium-modifiziertes Natriumaluminiumphosphat; und ein Alkalimetall-saures
Pyrophosphat sowie ein mit einer solchen Treibmittelzusammensetzung
hergestellten Teig.
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Kein
Dokument scheint die Teigrezeptur oder das besondere Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung einschließlich
des chemisch getriebenen Brots oder des chemisch getriebenen Teigs
gemäß der vorliegenden
Erfindung zu beschreiben oder nahe zu legen. Somit besteht trotz
der früheren
Anstrengungen auf diesem Gebiet zur Entwicklung verbesserter chemischer
Treibmittelsysteme, verbesserten chemisch getriebenen Brots und
verbesserten chemisch getriebenen Teigs, nach wie vor ein starkes
Bedürfnis
nach solchen verbesserten chemischen Treibmittelsystemen, die die
Charakteristika von Brot ergeben, das aus Hefe hergestellt worden
ist, einschließlich
einer Verringerung der Fermentierungszeiten, und ein akzeptables
gewünschtes Laibvolumen
aufrechterhalten.
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AUFGABEN DER
ERFINDUNG
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Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, ein chemisch getriebenes Backprodukt
wie z.B. Brot oder andere darin verwandte Backwaren bereitzustellen,
die ähnliche
Eigenschaften wie Hefe-getriebene
Backwaren besitzen.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung
von chemisch getriebenen Backwaren, wie z.B. Brot und anderen damit
verwandten Backwaren, bereitzustellen.
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Diese
und andere Aufgaben werden durch diese Erfindung gelöst, die
nachfolgend näher
beschrieben wird.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung von chemisch getriebenem
Brot, das herkömmlichem Hefe-getriebenen
Brot sehr ähnlich
ist, wie z.B. Weißbrot,
wobei jedoch keine Hefe als primäre
Quelle des Treibmittelgases verwendet wird.
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Chemisch
getriebenes Brot, als Beispiel für
erfindungsgemäße chemisch
getriebene Bachwaren, wird hergestellt durch Kombinieren von Mehl,
Flüssigkeit,
Treibmittelsäuren,
einem Carbonatfaktor und anderen typischen Brotzutaten.
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Die
vorliegende Erfindung verwendet ein Gemisch aus Treibmittelsäuren, einen
Carbonatfaktor einschließlich,
jedoch nicht beschränkt
auf, Alkalimetallcarbonat und neuartige Verarbeitungsbedingungen,
um ein chemisch getriebenes Backprodukt herzustellen, das ähnliche
Eigenschaften wie ein Hefe-getriebenes Backwarenerzeugnis
besitzt.
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Die
neuartigen Verarbeitungsbedingungen umfassen eine spezielle Reihenfolge,
in der die Komponenten des erfindungsgemäßen chemischen Treibmittelsystems
zugegeben werden müssen,
die Abwesenheit der Fermentierung und die Verringerung der Aufgehzeit.
Insbesondere muss der Carbonatfaktor zu einem späten Zeitpunkt in dem Teigmischverfahren
zugegeben werden und darf nicht zu Beginn des Teigmischverfahrens
mit anderen trockenen Bestandteilen zugegeben werden.
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Der
erfindungsgemäße chemisch
getriebene Teig kann verwendet werden zur Herstellung jedes beliebigen
chemisch getriebenen Backprodukts, wie z.B. Hamburgerbrötchen; Wiener-Wurst-Brötchen; Tortillas; Gorditas;
Brezeln; Flachbrot; vorgebackene Brötchen; Bagels; Weiß-, Holzofen-,
Weizenvollkorn- und Roggenbrot; angereichertem Brot, Brötchen und
Semmeln; Milchbrot, -brötchen
und -semmeln; Vollkornweizenbrötchen
und -semmeln; Rosinenbrot, -brötchen
und -semmeln; Pizzakrusten; Süßteigen,
wie z.B. Erzeugnissen vom Karamellbrötchentyp; Doughnuts; dänischem
Gebäck
und Spezialitätenbroten
und dergleichen. Der erfindungsgemäße chemisch getriebene Teig
kann verwendet werden, um gekühlte
Teigprodukte sowie tiefgefrore ne Teigprodukte herzustellen, die
erhitzt werden müssen,
um das Endprodukt herzustellen.
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GENAUE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung umfasst ein Verfahren zur Herstellung eines chemisch getriebenen
bzw. gereiften bzw. gelockerten Teigs durch ein Teigmischverfahren,
umfassend: (a) das Zugeben einer wirksamen Menge von (i) mindestens
einer langsam freisetzenden Treibmittelsäure und (ii) mindestens einer
wärmeaktivierten Treibmittelsäure zu trockenen
Zutaten oder einem durch Vermischen einer Flüssigkeit mit den trockenen
Zutaten hergestellten Teig, wobei die mindestens eine langsam freisetzende
Treibmittelsäure
und die mindestens eine wärmeaktivierte
Treibmittelsäure
in beliebiger Reihenfolge, getrennt voneinander oder zusammen, zugegeben
werden, um trockene Zutaten oder einen Teig herzustellen, mit der
Maßgabe,
dass, wenn trockene Zutaten hergestellt werden, die behandelten
trockenen Zutaten weiterverarbeitet werden, um einen Teig herzustellen,
und (b) das Zugeben einer wirksamen Menge eines Carbonatfaktors
zu einem späten
Zeitpunkt in dem Treibmischverfahren, um den erfindungsgemäßen chemisch
getriebenen Teig herzustellen, wobei der Carbonatfaktor in dem Teigmischverfahren
zeitlich so spät
wie möglich
zugegeben wird, während
noch ein gleichförmiges
Vermischen innerhalb des Teigs erreicht wird und ein zufriedenstellendes
Backwarenerzeugnis hergestellt wird. Der chemisch getriebene Teig
kann gemäß dieser
Erfindung weiterverarbeitet werden, um ein erfindungsgemäßes chemisch
getriebenes Backwarenerzeugnis herzustellen.
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Bei
einer Verfahrensausführungsform
kann eine der Treibmittelsäuren
zu den trockenen Zutaten oder zu dem Teig zugegeben werden und die
andere der Treibmittelsäuren
kann zu dem Teig zugegeben werden. Bei einer anderen Verfahrensausführungsform können beide
Treibmittelsäuren
(i) und (ii) zu dem Teig zugegeben werden. Bei einer weiteren Verfahrensausführungsform
ist die zuerst zugegebene Treibmittelsäure mindestens eine wärmeaktivierte
Treibmittelsäure
und die zweite zugegebene Treibmittelsäure ist mindestens eine langsam
freisetzende Treibmittelsäure.
Bei einer weiteren Verfahrensausführungsform ist die erste zugegebene
Treibmittelsäure
mindestens eine langsam freisetzende Treibmittelsäure und
die zweite zugegebene Treibmittelsäure ist mindestens eine wärmeaktivierte
Treibmittelsäure.
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Bezüglich des
Verfahrens zur Herstellung des chemisch getriebenen Teigs oder Backwarenerzeugnisses,
wird das Vermischen und Herstellen des Teigs durchgeführt mit
jeder beliebigen herkömmlichen
Vorrichtung, die zur geeigneten Teigentwicklung fähig ist.
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Ein
wichtiges Unterscheidungsmerkmal dieser Erfindung liegt in der Reihenfolge
der Zugabe der Komponenten und des Timings von deren Zugabe. Andere
wichtige Unterscheidungsmerkmale dieser Erfindung umfassen die Eliminierung
der Fermentierung und die Verringerung der Aufgehzeit.
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In
der Literatur bezüglich
der Herstellung chemisch getriebenen Brots wird die Reihenfolge
der Zugabe der Komponenten nicht als kritisch betrachtet. Die Reihenfolge
der Zugabe der Komponenten gemäß der vorliegenden
Erfindung muss jedoch so sein, dass der Carbonatfaktor nicht am
Anfang mit anderen trockenen Zutaten zu dem Gemisch zugegeben werden
darf. Dies steht im Gegensatz zu dem was bei anderen chemisch getriebenen
Brotapplikationen gemacht wird und ergibt ein überraschendes vorteilhaftes
Ergebnis. Der Ausdruck „trockene
Zutaten" bezieht
sich, so wie er hier verwendet wird, auf ein Gemisch aus Zutaten,
wie z.B. Mehl und andere Zutaten, ohne ein Treibmittelsystem, die
zur Herstellung eines Teigs verwendet werden können. Dieses Gemisch ist typischerweise
trocken oder im Wesentlichen trocken. Ein Treibmittelsystem ist
ein System, dessen Hauptfunktion darin besteht, Kohlendioxid oder
andere Gase als Treibmittel bereitzustellen. Im Rahmen der vorliegenden
Erfindung können
verschiedene Mehle verwendet werden. Für den Fachmann ist ersichtlich,
dass sowohl die Qualität
als auch die Quantität
des Proteins im Hinblick auf die Auswahl des Mehls und die Menge
des eingesetzten Mehls bedeutsam sind.
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Der
Ausdruck "Teig" bezieht sich, so
wie er hier verwendet wird, auf ein kohäsives Gemisch der Mixtur trockener
Zutaten, optional enthaltend eine oder mehrere Zutaten eines Treibmittelsystems,
mit einem flüssigen
Bindemittel. Das flüssige
Bindemittel ist typischerweise Wasser, obgleich verschiedene Flüssigkeiten
verwendet werden können
einschließlich
flüssiger
Süßungsmittel,
wie z.B. HFCS („high
fructose corn syrup"), Öle, wie
z.B. Pflanzenöle,
Gemische davon und dergleichen.
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Der
Ausdruck „Carbonatfaktor" umfasst, so wie
er hier verwendet wird, und ist nicht beschränkt auf, jegliche Zusammensetzung
oder Kombination von Zusammensetzungen, die als Quelle für Kohlendioxid
oder andere Treibmittelgase in einem Teigsystem und einem Backwarenerzeugnis
fungieren. Die Ausdrücke „Carbonatfaktor" und „Sodafaktor" umfassen, sind jedoch
nicht beschränkt
auf, Carbonat, Bicarbonat, Soda, Gemische davon und dergleichen.
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Der
Ausdruck „Krume" umfasst, so wie
er hier verwendet wird, eine Schnitte Brot, schließt jedoch
die Kruste dieser Schnitte Brot aus.
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Das
Krumenkorn von Brot ist illustriert in Principles of Cereal Science
and Technology, 2. Ausgabe, von R.C. Hoseney, American Association
of Cereal Chemists, Inc., (AACC) St. Paul, MN., USA, 1986, 1994, das
hierin in seiner Gänze
durch Bezugnahme aufgenommen wird.
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Die
Erfinder haben entdeckt, dass das Zugeben einer Kombination aus
SALP und GDL (Glucono-δ-lacton
oder δ-Lacton
der Gluconsäure)
zu einem frühen
Zeitpunkt oder nahe am Anfang des Teigmischverfahrens, wobei das
Natriumbicarbonat später
zuzugeben ist, das Volumen und die Qualität der Krume eines chemisch
getriebenen Backwarenerzeugnisses stark erhöht.
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Demgemäß bezieht
sich eine Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung auf ein Verfahren, wie es hierin beschrieben
wird, zur Herstellung eines nicht hefegetriebenen Teigs, d.h. eines
chemisch getriebenen Teigs, für
Backwaren-Erzeugnisse. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
wird ein Gemisch aus beiden Treibmittelsäuren, mindestens einer wärmeaktivierten
Treibmittelsäure
und mindestens einer langsam freisetzenden Treibmittelsäure, mit
den trockenen Zutaten zugegeben, gefolgt von der Zugabe des Carbonatfaktors zu
einem späteren
Zeitpunkt in dem Teigmischverfahren.
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Der
Ausdruck „zu
einem späten
Zeitpunkt" bedeutet,
so wie er hier verwendet wird, wenn er in Bezug auf die Stufe des
Vermischens verwendet wird, zeitlich so spät wie möglich in dem Teigmischverfahren,
während
noch ein gleichförmiges
Vermischen innerhalb des Teigs erreicht wird und ein zufriedenstellendes
Backwarenerzeugnis hergestellt wird.
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Die
Zeit des Vermischens des Teigs wird bestimmt durch die finale Konsistenz
und andere Eigenschaften des Teigs, die der Bäcker wünscht. Diese Information ist
dem Fachmann leicht er sichtlich, insbesondere nach der Lektüre dieser
Beschreibung. Die verwendeten Gerätschaften und Zutaten beeinflussen
die Länge der
Vermischungszeit. Sobald der Carbonatfaktor zugegeben ist, wird
der Bäcker
den Teig gerade nur solange vermischen, um den Carbonatfaktor gleichförmig oder
im Wesentlichen gleichförmig
innerhalb des Teigs zu verteilen. Die Länge der Vermischungszeit, bis
dies geschieht, hängt
neben anderen Variablen bis zu einem gewissen Grad von den verwendeten
Gerätschaften
ab. Die Länge
der Vermischungszeit vor Zugabe des Carbonatfaktors zu dem Teig
plus die Länge
der Vermischungszeit nach dem Zugeben des Carbonatfaktors zu dem
Teig summiert sich zu der gesamten Vermischungszeit, welche die
Zeit ist, die die optimalen Eigenschaften des Teigs, wie vom Bäcker bestimmt,
ergibt.
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Der
Ausdruck „mit" bedeutet, so wie
er in dieser Beschreibung und in den Ansprüchen verwendet wird, (ungefähr) zur
gleichen Zeit.
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Optionale
Komponenten, wie z.B. Salz, Texturmodifizierer, Lagerungsbeständigkeitsverlängerer,
Teigkonditionierungsmittel, Süßungsmittel,
Backfett, Fette, Emulgatoren, Öle,
Geschmackszutaten, Gemische davon und dergleichen, können in
der erfindungsgemäßen Rezeptur,
falls gewünscht,
enthalten sein und zu den trockenen Zutaten oder zu dem Teig zugegeben
werden. Andere Zusatzstoffe, die zugegeben werden können, sind
dem Fachmann auf dem Gebiet der Brotherstellung und anderer Backwarenerzeugnisse
und dergleichen bekannt.
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Erfindungsgemäß wird ein
Gemisch aus Treibmittelsäuren
benötigt.
Insbesondere werden mindestens eine wärmeaktivierte Treibmittelsäure und
mindestens eine langsam freisetzende (oder Zeitfreisetzungs-) Treibmittelsäure benötigt.
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Es
kann jede beliebige wärmeaktivierte
Treibmittelsäure
verwendet werden, wie z.B. SALP (Natriumaluminiumphosphat), Natriumaluminiumsulfat,
Dimagnesiumphosphat, Dicalciumphosphatdihydrat, verkapselte Säuren und
Gemische davon, oder dergleichen. Im Hinblick auf die damit erhaltenen
Ergebnisse ist es vorteilhaft, als wärmeaktivierte Treibmittelsäure Natriumaluminiumphosphat
zu verwenden, insbesondere Levn-Lite® Natriumaluminiumphosphat.
Levn-Lite® ist
eine eingetragene Marke von Solutia Inc., 10300 Olive Boulevard,
P.O. Box 66760, St. Louis, MO., 63166-6760, für Natriumaluminiumphosphat.
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Glucono-δ-lacton (δ-Lacton der
Gluconsäure
oder GDL, worin "δ" delta ist) ist die
bevorzugte langsam freisetzende Treibmittelsäure, obgleich jede beliebige
langsam freisetzende Treibmittelsäure oder eine Kombination aus
Treibmittelsäuren
mit dem langsamen graduellen Freisetzungsprofil von GDL verwendet
werden kann. Es ist bekannt, dass GDL langsam zu Gluconsäure hydrolisiert.
Die Gluconsäure
reagiert sodann mit dem Carbonatfaktor, um das Kohlendioxidgas als
Treibmittel (CO2) freizusetzen. Folglich
verursacht GDL eine langsame kontinuierliche Freisetzung von CO2, was eine bekannte Eigenschaft von GDL
ist. Beispiele für
andere geeignete langsam freisetzende Säuren, die verwendet werden
können,
umfassen SAPP, Monocalciumphosphat, verkapselte Säuren, feine
granuläre
Fumarsäure,
Gemische davon und dergleichen. Langsam freisetzende Säuren, die
SAPP sind, werden beschrieben in Cereal Foods World, Heidolph, Barbara,
Band 41(3), Seiten 118–126
(1996), welches hierin in Gänze
durch Bezugnahme aufgenommen wird. Verschiedene SAPPs werden darin
beschrieben, die verschiedene Reaktivitäten und zeitliche Freisetzungsverhalten
zeigen. Solche SAPPs wären
zur Ausführung
dieser Erfindung geeignet. Kombinationen verschiedener SAPPs können verwendet
werden, um das gewünschte
wirksame langsame Freisetzungsverhalten zu ergeben.
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Verkapselte
Säuren
sind Säuren,
die von einer Beschichtung umgeben sind, wie z.B. aus Fetten, Kohlenhydraten,
Protein und dergleichen, um eine Timing-Funktion für den Zugang
zu der Säure
zu ergeben. Das Timing wird bestimmt durch die Wechselwirkung der
verkapselnden Beschichtung mit der Umgebung. Zum Beispiel kann der
physikalische Abrieb der Beschichtung Zugang zu der Säure ergeben;
somit wäre
die Säure „schlafend" bis ein abreibendes
Vermischen statt findet. Als zweites Beispiel würde eine fettlösliche Beschichtung
die Säure
schützen
bis die verkapselte Säure
mit einer fettigen Komponente vermischt wird. Bei einem weiteren
Beispiel schmilzt die Beschichtung bei einer Temperatur oberhalb
Raumtemperatur, um Zugang zu der Säure während Verarbeitung bei einer
Temperatur oberhalb Raumtemperatur zu ergeben. Bei einem weiteren
Beispiel würde
eine hydrophile Beschichtung Zugang zu der verkapselten Säure ergeben,
wenn die verkapselte Säure
auf eine wässrige
Komponente trifft. Im Rahmen dieser Erfindung kann jede beliebige
Verkapselung verwendet werden, die geeignet ist, Zugang zu der verkapselten
Säure während der
Verarbeitung zu ergeben. Der Fachmann wird nach Lektüre dieser
Beschreibung erkennen, dass die Art und die Dicke der Beschichtung
die Freisetzungszeit bestimmen.
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Der
Carbonatfaktor ist nicht beschränkt
und kann jeder beliebige Carbonatfaktor sein, der für herkömmliche
Treibanwendungen geeignet ist, wobei Natriumbicarbonat bevorzugt
wird. Andere geeignete Carbonate umfassen beispielhaft Ammoniumbicarbonat,
Kaliumbicarbonat, amorphes Calciumcarbonat, verkapseltes Soda, Gemische
davon und dergleichen. Die Konzentration des Carbonatfaktors sollte
im Bereich von etwa 2 Gew.-% bis etwa 10 Gew.-%, bezogen auf das
Mehl, liegen. Bevorzugt werden etwa 4 Gew.-% bis etwa 8 Gew.-%,
bezogen auf Mehl, und mehr bevorzugt etwa 4,5 Gew.-% bis etwa 6,5
Gew.-%, bezogen auf Mehl, verwendet. Der Carbonatfaktor kann von
jedem beliebigen Grad sein, wie z.B. Grad 1, 2, 3 oder 4, oder Gemische
davon oder jeder Grad, der wirksam ist im Ergeben des Carbonatfaktors
in einer Form, die verfügbar ist
für die
Reaktion mit der Säurekomponente.
Bei der Ausführung
dieser Erfindung wird eine wirksame Konzentration des Carbonatfaktors
verwendet, obgleich verschiedene Mengen verwendet werden können.
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Die
Konzentration des Carbonatfaktors diktiert die Konzentration der
jeweils benötigten
Treibmittelsäurekomponente.
Die erforderliche Menge der Treibmittelsäure wird berechnet auf der
Grundlage des theoretischen Neutralisierungswerts für die Treibmittelsäure. Die
Menge der wärmeaktivierten
Treibmittelsäure
ist diejenige Menge, die theoretisch benötigt wird, um etwa 30 Gew.-%
bis etwa 65 Gew.-%, bevorzugt etwa 45 Gew.-% bis etwa 55 Gew.-%,
und am meisten bevorzugt etwa 50 Gew.-% des Carbonatfaktors zu neutralisieren.
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Die
Menge der langsam freisetzenden Treibmittelsäure ist diejenige Menge, die
benötigt
wird, um theoretisch etwa 100 – x
Gew.-% des Carbonatfaktors zu neutralisieren. Die Menge 100 – x ist
die Menge des Carbonatfaktors, die verbleibt, nachdem x Gew.-% des
Carbonatfaktors durch die wärmeaktivierte
Treibmittelsäure
neutralisiert worden sind.
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Falls
gewünscht,
kann eine zusätzliche
Menge entweder der wärmeaktivierten
Treibmittelsäure
oder der langsam freisetzenden Treibmittelsäure oder einer Kombination
davon verwendet werden. Die Menge der zusätzlichen Treibmittelsäure ist
diejenige Menge, die erforderlich ist, um einen theoretischen Überschuss
von oberhalb 0 Gew.-% bis etwa 30 Gew.-% des Carbonatfaktors, bevorzugt
etwa 5 Gew.-% bis etwa 20 Gew.-% des Carbonatfaktors, zu neutralisieren.
Wenn überschüssige Treibmittelsäure verwendet
wird, ist diese bevorzugt eine langsam freisetzende Treibmittelsäure. Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es vorteilhaft, mit GDL zu überneutralisieren
durch Zugabe von mehr GDL als erforderlich ist zur Neutralisierung
von 100 – x Gew.-%
des Carbonatfaktors.
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Die
bei der Ausführung
dieser Erfindung verwendete Flüssigkeit
ist bevorzugt Wasser oder hauptsächlich
Wasser. Die bei dem Vermischungsverfahren der vorliegenden Erfindung
verwendete Flüssigkeitstemperatur
sollte bevorzugt etwa Umgebungstemperatur sein und mehr bevorzugt
im Bereich von etwa 18°C
bis etwa 28°C
liegen. Die Flüssigkeitstemperatur
sollte nicht oberhalb von 28°C
liegen, da erhöhte
Temperaturen zu einem verringerten Backwarenerzeugnisvolumen führen könnten. Ohne
an eine Theorie gebunden zu sein, wird angenommen, dass die Treibmittelkomponenten
bei erhöhten
Temperaturen unvorteilhafterweise vorzeitig reagieren könnten. Demgemäß sollte
die Temperatur ausreichend niedrig sein, dass eine solche vorzeitige
Reaktion zwischen den Treibmittelkomponenten nicht verursacht wird.
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Wie
voranstehend beschrieben wurde, verwendet die vorliegende Erfindung
herkömmliche
Gerätschaften
für Bäckereiverfahrensstufen,
um ein befriedigendes chemisch getriebenes Backwarenerzeugnis gemäß der vorliegenden
Erfindung herzustellen. Somit erfordert die vorliegende Erfindung
keine neuen Gerätschaften
für den
herkömmlichen
kommerziellen Bäcker. Ähnlich wie
bei herkömmlichen
Backwarenverfahren vermischt der die vorliegende Erfindung ausführende Fachmann
die Zutaten, um einen Teig herzustellen. Der Teig wird zu in geeigneter
Weise geformten und dimensionierten einzelnen Produktportionen geformt.
Der geformte Teig wird sodann aufgehen gelassen. Schließlich wird
der aufgegangene Teig erhitzt, um das erfindungsgemäße Backwarenerzeugnis
zu ergeben.
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Bei
hefegetriebenen Produkten ist eine Fermentierungsstufe erforderlich,
da Hefe ein lebender Organismus ist, der ausreichend Zeit benötigt, um
zu wachsen, sich zu vermehren und zu metabolisieren, um genügend CO2 als Treibmittel zu produzieren. Das erfindungsgemäße chemisch
getriebene System ist im Gegensatz dazu eine chemische Reaktion,
die eine solche Fermentierungsstufe nicht erfordert. Demgemäß wird durch
Auslassen der Fermentierungsstufe Zeit eingespart. Die Stufe des
Aufgehens bzw. Aufgehenlassens kann erfindungsgemäß durchgeführt werden
bei Temperaturen unterhalb von etwa 40°C. Das Aufgehen kann vorteilhafterweise
durchgeführt
werden bei Umgebungstemperaturen wie z.B. Temperaturen im Bereich
von etwa 18°C
bis etwa 30°C.
Die erfindungsgemäße Stufe
des Aufgehens kann durchgeführt
werden im Bereich von Feuchtigkeiten wie z.B. einer relativen Feuchtigkeit
im Bereich von 0% oder etwa 0% bis etwa 100%, jedoch bevorzugt von
etwa 20% bis etwa 75%. Obgleich bei der Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ein
Feuchtigkeitsschrank oder ein Schrank mit kontrollierter Umgebung
verwendet werden kann, ist dies nicht erforderlich, da die relative
Feuchtigkeit und Temperatur der Umgebung ausreichend sind. Das Aufgehen
der geteilten Teigportionen kann unterschiedliche Zeiten erfordern,
z.B. von etwa 15 Minuten bis etwa 70 Minuten. Im Allgemeinen ergeben
Aufgehzeiten von bis zu etwa 50 Minuten akzeptable Ergebnisse, obgleich
die übliche Aufgehzeit
etwa 15 Minuten bis etwa 20 Minuten beträgt. Die Aufgehzeiten variieren
in Abhängigkeit
von der Temperatur und der relativen Feuchtigkeit. Darüber hinaus
kann die Aufgehzeit, falls gewünscht,
bei höheren Temperaturen
verringert werden.
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Das
Erhitzen des nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
chemisch getriebenen Teigs über
eine ausreichende Zeit auf eine ausreichende Temperatur, um ein
erfindungsgemäßes chemisch
getriebenes Backwarenerzeugnis herzustellen, wird unter Bedingungen
durchgeführt,
die für
herkömmliche
hefegetriebene Backwarenerzeugnisse typisch sind.
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Diese
Erfindung kann ausgeführt
werden unter Verwendung eines Mehrkomponententrockengemischs, das
geeignet ist zur Bildung eines erfindungsgemäßen chemisch getriebenen Teigs
und das mindestens zwei Komponenten umfasst, die in geeigneter Weise
kombiniert werden können,
wobei jede Komponente eine Zusammensetzung ist und wobei die Zusammensetzungen
insgesamt eine wirksame Menge langsam freisetzender Treibmittelsäure, wärmeaktivierter
Treibmittelsäure
und Carbonatfaktor und optional Mehl enthalten, mit der Maßgabe, dass,
wenn Mehl verwendet wird, der Hauptteil des Mehls oder das ganze
Mehl und der Hauptteil des Carbonatfaktors oder der gesamte Carbonatfaktor
in separaten Komponenten enthalten sind.
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Bevorzugt
wird die Mehrkomponententrockenmischung in mindestens zwei Zusammensetzungen
eingeteilt – wobei
eine Zusammensetzung des Gemischs die langsam freisetzende Treibmittelsäure und
die wärmeaktivierte
Treibmittelsäure
enthält
und eine andere Komponente des Gemischs den Carbonatfaktor enthält. Falls
gewünscht;
kann die die Treibmittelsäuren
enthaltende Zusammensetzung zuerst vermischt werden, um einen Teig
ohne Carbonatfaktor zu bilden. Die andere Komponente mit einem Carbonatfaktor
wird später
zu dem Teig zugegeben, um einen erfindungsgemäßen chemisch getriebenen Teig
zu bilden.
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Die
langsam freisetzende Treibmittelsäure und die wärmeaktivierte
Treibmittelsäure
können
in getrennten Zusammensetzungen vorliegen. Es ist bevorzugt, dass
der Hauptteil der trockenen Zutaten, wie z.B. Mehl, (falls enthalten)
in der Zusammensetzung bzw. den Zusammensetzungen, die die Säuren enthält bzw. enthalten,
ist. Wenn eine Säure
und ein Carbonatfaktor in der gleichen Zusammensetzung sind, dann
wird ein Teil des Mehls oder eine inerte Zutat benötigt, um
das System zu stabilisieren, so wie es bei Backpulvern gemacht wird
und dem Fachmann bekannt ist. Das Mehrkomponententrockengemisch
wird verwendet, um den chemisch getriebenen Teig wie zuvor beschrieben
herzustellen.
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Ein
Tag altes Wonder® Bread (Interstate Brands
Corp., 12 East Armor Boulevard, Kansas City, MO., 64115, U.S.A.)
wurde hier als ein Standardbrot verwendet. Es wurden verschiedene
physikalische und chemische Eigenschaften gemessen. Zu den gemessenen
Eigenschaften gehörten
drei Texturparameter, die sich aus einer Texturprofilanalyse (TPA)
ableiten, was eine dem Fachmann wohlbekannte Technik ist. TPA quantifiziert
das Verhalten eines Würfels
Brot während
und nach der Deformation. Diese Technik produziert eine graphische
Kurve, die im Allgemeinen eine Gruppe von zwei oder drei Peaks hat.
Die Analyse der Peaks ergibt diese drei Eigenschaften:
- (i) Fedrigkeit – ein
Maß dafür, wie gut
die deformierte Probe in ihren undeformierten Zustand zurückkehrt, nachdem
die deformierende Kraft entfernt worden ist, berechnet als Verhältnis. Die
Fedrigkeit ist dimensionslos.
- (ii) Kohäsivität – ein Maß für die Stärke der
internen Bindungen der Probe, berechnet als Verhältnis der Fläche der
zweiten Kurve zur Fläche
der ersten Kurve. Die Kohäsivität ist dimensionslos.
- (iii) Härte – ein Maß für die Kraft,
die erforderlich ist, um eine gegebene Deformation zu erhalten,
berechnet durch Bestimmung der Höhe
des ersten Peaks, wenn die TPA-Kurve nur zwei Peaks enthält oder
der Höhe des zweiten
Peaks, wenn die TPA-Kurve drei Peaks enthält. Die Einheiten der Härte sind
Gramm.
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Das
spezifische Volumen des Brots wurde berechnet. Das spezifische Volumen
ist das Volumen (cm3 gemessen mit einem
Rapssamenvolumenverdrängungsapparat)
des gebackenen Brots, dividiert durch sein gebackenes Gewicht (Gramm)
und besitzt die Einheiten cc/g.
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Die
berechneten Eigenschaften des einen Tag alten Wonder Bread sind
in Tabelle 1 gezeigt. Tabelle
1
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Probenherstellung
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A. Vermischen:
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Teigproben
wurden mit einem 100 Gramm National Pin Mixer hergestellt. Unter
Verwendung einer Zielteigcharakteristika-Richtschnur wurde bestimmt, dass eine
optimale Mischzeit für
die spezielle Mischvorrichtung bei den verwendeten Zutaten etwa
6,5 Minuten beträgt.
Der hergestellte Teig war akzeptabel trocken und extensibel.
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Wenn
für einen
Test eine Formulierung hergestellt wurde, wurden trockene Zutaten
einschließlich
der wärmeaktivierten
Treibmittelsäure
und der langsam freisetzenden Treibmittelsäure gewogen, in eine Mischschüssel gegeben
und etwa 1 Minute lang gemischt. Die nassen Zutaten (Wasser, Pflanzenöl und HFCS)
wurden zugegeben und ein Zeitmesser wurde auf 6,5 Minuten eingestellt.
Das Natriumbicarbonat (Carbonatfaktor) wurde so spät wie möglich zu
dem Gemisch zugegeben, um noch eine gleichförmige Einarbeitung zu erreichen.
Im Allgemeinen war dies die Zeit, zu der noch etwa 3 Minuten an
Teigvermischungszeit verblieben. Das Natriumchlorid wurde mit dem
Carbonatfaktor zugegeben.
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B. Formen:
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Der
Teig wurde unter Zuhilfenahme einer Teigausrollmaschine geformt.
Bei diesen Beispielen wurde die Teigausrollmaschine auf eine Dicke
von 3/16 Zoll eingestellt. Jedes lange abgeflachte Stück des Teigs
aus der Teigausrollmaschine wurde aufgerollt und zwischen den Handflächen des
Bedieners bearbeitet, um die Oberflächen zusammenzuzwingen, um
die Sichtbarkeit der Rolllinien zu minimieren, so wie es von einem
mechanischen Former durchgeführt
werden würde.
Die Enden wurden auch bearbeitet, um eine glatte Oberfläche zu bilden.
Das geformte Stück
wurde in eine gefettete Form gegeben.
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C. Aufgehen:
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Nach
dem Formen wurde der Teig in einem Schrank mit kontrollierter Umgebung
aufgehen gelassen und zwar gemäß AACC Approved
Method (10-09), die herkömmlicherweise
für hefegetriebenes
Brot verwendet wird. Die Bedingungen waren etwa 32°C und 75%
relative Feuchtigkeit (RH).
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D. Backen
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Das
Backen wurde gemäß herkömmlicher Übung typischerweise
bei etwa 218°C über 20 Minuten durchgeführt.
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E. Bewertung:
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Nach
dem Backen wurden die Laibe abkühlen
gelassen und dann in Plastiktüten
gelagert. Die Laibe wurden am nächsten
Tag bewertet.
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BEISPIEL 1
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Die
Komponenten einer für
die Erfindung beispielhaften Formulierung sind in Tabelle 2 gezeigt.
Die Zutaten wurden in Konzentrationen bezogen auf das Mehlgewicht
zugegeben. Tabelle
2
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Das
voranstehend beschriebene Verfahren wurde durchgeführt. Der
resultierende Teig wurde zu einem Laib von etwa 180 Gramm geformt.
Dieser Laib wurde in einem Schrank 30 Minuten lang aufgehen gelassen.
Der aufgegangene Laib wurde etwa 18 Minuten bei 218°C gebacken.
Die Ergebnisse der Charakterisie rungstests sind in Tabelle 3 für den durch
diese Formulierung hergestellten gebackenen Laib gezeigt. Tabelle
3
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Die
Ergebnisse zeigen, dass die Formulierung ein Brot ergab, das mit
dem Zielbrot vergleichbar war.
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BEISPIELE 2 und 3
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Die
Formulierung der Beispiele 2 und 3 waren dieselben wie in Beispiel
1, Tabelle 2. Der Teig des Beispiels 2 wurde hergestellt durch ein
Verfahren ähnlich
dem von Beispiel 1. Der Teig von Beispiel 3 wurde hergestellt durch
Zugeben der Säuren
später
in der Teigmischzeit, zusammen mit dem Natriumbicarbonat. Die Beispiele
2 und 3 wurden etwa 15 Minuten lang unter Raumbedingungen aufgehen
gelassen. Die gemessenen Ergebnisse für die Beispiele 2 und 3 waren:
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Die
Ergebnisse zeigen, dass überraschenderweise
die Reihenfolge der Zugabe der Treibchemikalien einen Einfluss auf
die Eigenschaften des erfindungsgemäßen gebackenen Produkts hat. BEISPIEL
4 Tabelle
4
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Der
Teig und das Brot wurden nach ähnlichen
Verfahren, wie voranstehend für
Beispiel 1 beschrieben, hergestellt. Die Analyse des aus der Formulierung
in Tabelle 4 resultierenden Brots ergab ein spezifisches Volumen
von 5,51 cc/g, eine Härte
von 71,8 g, eine Fedrigkeit von 0,821, eine Kohäsivität von 0,637 und einen Feuchtigkeitsgehalt
von 37,91%.
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VERGLEICHSBEISPIEL
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In
diesem Vergleichsbeispiel wurde ein hefegetriebenes gebackenes Brot
hergestellt, das für
den Stand der Technik beispielhaft ist. Tabelle
5
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Der
Teigkonditionierer war Arkady®, erhalten von ADM Arkady,
100 Paniplus Road, Olathe, KS, 66061. Die Monoglyceride waren Dimodan® ES
K (Danisco Ingredients USA, Inc., 201 New Century Parkway, P.O. Box
26, New Century, KS., 66031). Das Mehl, das Pflanzenöl, die Hefe
(Fleischmann's Bread
MachineYeast), das Natriumchlorid und der Zucker waren geschäftsgekauft.
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Die
Herstellung des Laibs folgte der AACC Approved Method 10-10B mit dem Titel „Optimized Straight-Dough
Bread-Making Method" mit
einigen kleineren Abweichungen, wie hier beschrieben. Zur Kombination
der Zutaten und der Teigentwicklung wurde ein Pinmixer verwendet.
Die Hefe und das Wasser wurden zuerst in die Mischschüssel gegeben
und 30 Sekunden lang gemischt. Die trockenen Zutaten (außer Natriumchlorid)
und das Öl
wurden zugegeben und das Vermischen etwa 3 Minuten lang fortgesetzt.
Das Natriumchlorid wurde zugegeben. Das Vermischen wurde weitere
3,5 Minuten fortgesetzt.
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Der
Teig wurde in einen Schrank mit kontrollierter Umgebung bei 30°C, 85% RH
gegeben; die Fermentationszeit betrug 80 Minuten. Der Teig wurde
unter Verwendung einer Teigausrollmaschine mit einem Abstand von
3/16 Zoll zwischen den Rollen niedergeschlagen und anschließend für weitere
30 Minuten in den Schrank gestellt. Der Teig wurde mit einer Teigausrollmaschine
niedergeschlagen und weitere 15 Minuten fermentiert. Um den Teig
zu formen wurde dieser zweimal ausgerollt – einmal mit einem Rollenabstand
von 5/16 Zoll und anschließend
mit einem Abstand von 3/16 Zoll. Die Lage wurde von Hand gerollt,
um die Laibform zu bilden. Der Teig wurde in eine gefettete Form
gegeben, um in dem gleichen Schrank 50 Minuten aufzugehen (bis der Teig
die Kante der Form um etwa 1,5 cm überragte). Der Laib wurde 25
Minuten lang bei 218°C
gebacken. Das Brot wurde abkühlen
gelassen, bevor es zur Lagerung über
Nacht in eine Plastiktüte
gesteckt wurde. Die Bewertung des Laibs wurde am nächsten Tag
durchgeführt.
Siehe Tabelle 6. Tabelle
6
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Die
vorliegende Erfindung ist als das beschrieben worden, was als ihre
bevorzugte Ausführungsform angesehen
wird. Es sollte jedoch beachtet werden, dass die Erfindung auf andere
Art und Weise ausgeführt werden
kann als spezifisch illustriert und beschrieben, ohne den Geist
und Bereich der Erfindung zu verlassen.