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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Konstruktion und Verwendung von
Expressionsplasmiden zur Herstellung von rekombinantem Interleukin-4
(IL-4) und Interleukin-4-Muteinen.
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Hintergrund der Erfindung
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Reifes
menschliches Interleukin-4 (IL-4) ist aus 129 Aminosäuren mit
50%iger Homologie zu Maus-IL-4 zusammengesetzt. IL-4 ist das einzige
Zytokin, von dem bekannt ist, dass es die Differenzierung von T-Helferzellen auf
einen TH2-Phänotyp ausrichtet(Mosmann und
Sad, Immunol. Today 17, 138–146,
1996). IL-4 signalisiert auf Lymphozyten und weiteren Zellen durch
einen heterodimeren Komplex aus 2 Zytokin-Rezeptoren, dem IL-4Rα und der
allgemeinen γ-Kette
(γc). Antagonistische
IL-4-Mutanten sind beschrieben worden (Kruse et al., EMBO J. 11,
3237–3244,
1992). 3 Aminosäuren
nahe am C-Terminus (R121, Y124 und S125) sind zur Bindung an die γc-Kette wichtig.
Die Einführung
von Asp (D) in diese Positionen blockiert die Rezeptor-Dimerisierung
und Transmembran-Signalisierung.
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Das
Interleukin-4-Doppelmutein (IL-4-DM) ist eine IL-4-Variante mit
2 Aminosäureänderungen
in Position 121 und 124, bezeichnet als IL-4 R121D Y124D. IL-4-DM
vermag sowohl IL-4- als auch IL-13-Aktivitäten zu blockieren. Im Gegensatz
zu allen Einzelstelle-Mutanten ist keine restliche agonistische
Aktivität
für dieses Mutein
jemals herausgefunden und festgestellt worden. Es wird davon ausgegangen,
dass sich diese agonistischen Eigenschaften von IL-4-DM zur Behandlung
von Krankheiten eignen, bei denen eine TH2-Entwicklung und/oder
eine IgE-Produktion involviert sind (Ryan, J. Allergy Clin. Immunol.
99, 1–5,
1997).
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Wie
in verschiedenen Veröffentlichungen
beschrieben, können
prokaryotische Organismen zur Erzeugung von rekombinantem IL-4 und
von IL-4-Muteinen
verwendet werden. Leider weisen die beschriebenen Systeme eine Anzahl
von Nachteilen (niedriger Exprimierungsspiegel, niedrige Stabilität des Expressionsvektors)
auf, welche eine Produktion von IL-4 und von IL-4-Muteinen in großem Maßstab unmöglich oder
wirtschaftlich nicht durchführbar
machen.
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L.R.
PTITSYN und I.B. ALTMAN: BULLETIN OF EXPERIMENTAL BIOLOGY AND MEDICINE,
Band 119, Nr. 1, Januar 1995, Seiten 77–79, ist betitelt mit "Recombinant Escherichia
coli strains provide high-level expression of human Interleukin-3
und Interleukin-4".
Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung unterscheidet sich von
dieser zitierten Literatur dadurch, dass ein E. coli-T5-Promotor
im beanspruchten Operon betroffen ist.
US 4,689,409 bezieht sich auf eine
Steigerung der mikrobiellen Exprimierung von Polypeptiden, und S.C.
MAKRIDES: MICROBIOLOGICAL REVIEWS, Band 60, Nr. 3, 1. September
1996, Seiten 512–538,
betrifft "Strategies
for achieving highlevel expression of genes in Escherichia coli".
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Die
Hauptkriterien für
ein wirksames und sicheres Exprimierungssystem sind:
- – hohe
Produktausbeute
- – steuerbare
stabile Exprimierung/Expression
- – Stabilität des Exprimierungs/Expressionsvektors
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Einige
Merkmale eines Exprimierungs/Expressionsplasmids sind für die oben
aufgelisteten Kriterien wichtig (Hannig et al., TIBTECH. 16, 54–60, 1998).
Diese sind:
- – Promotor
- – ribosomale
Bindungsstelle (rbs)
- – Codon-Einsatz
des entsprechenden Gens
- – Transkriptionsterminator
- – Resistenzgen
- – Exprimierungs/Expressionsregulierung
- – Replikationsursprung
(origin of replication = ori)
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Zusammenfassung der Erfindung
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Es
wurden Expressionsplasmide für
IL-4 und IL-5-Muteine mit Modifikationen in allen der relevanten Elemente
für ein
effizientes und sicheres Expressionssystem erzeugt. Die Qualität und Eignung
des entsprechenden Expressionssystems wurden hauptsächlich gemäß den folgenden
Kriterien eingestuft:
- – Ausbeute des IL-4 und der
IL-Muteine
- – Plasmidstabilität
- – Aufrechterhaltung
des Induktionsvermögens
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Konstruktion
und Verwendung von Expressionsplasmiden zur in großem Maßstab durchführbaren
Herstellung von rekombinantem Interleukin-4 (IL-4) und von Interleukin-4-Muteinen
zur Verfügung
zu stellen. Außerdem
sollte das neu entwickelte Wirt/Vektorsystem zur Expression weiterer
Proteine (von Zytokinen, Wachstumsfaktoren, löslichen Rezeptoren, Antikörpern usw.)
geeignet sein.
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In überraschender
Weise ist herausgefunden worden, dass Bakterien, die mit Plasmiden
gemäß der vorliegenden
Erfindung transformiert sind, Exprimierungsumsätze, Plasmid- und Exprimierungsstabilitätswerte ergeben,
die um ein Vielfaches höher
als diejenigen sind, die nach Transformierung der identischen Wirte
mit im Stand der Technik bekannten Plasmiden beobachtet wurden.
Daher sind die Plasmide der vorliegenden Erfindung zur Herstellung
von rekombinantem Interleukin-4 und von Interleukin-4-Muteinen viel
geeigneter als alle bisher bekannten Plasmide.
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Das
neu entwickelte Vektorsystem enthält die folgenden Elemente:
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T5-Promotor
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Der
E. coli-Phage-T5-Promotor zusammen mit 2 lac-Operator-Sequenzen
stammt aus dem pQE30-Plasmid (Qiagen), das zur pDS-Familie von Plasmiden
gehört
(Bujard et al., Methods Enzymol. 155, 416–433, 1987, und Stüber et al.,
Immunological Methods, I. Lefkovits und B. Pernis, Herausgeber,
Academic Press, Inc., Band IV, 121–152, 1990).
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T7 g10-Ribosom-Bindungsstelle
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Die
ribosomale Bindungsstelle (rbs) stammt aus der Region stromaufwärts vom
Gen 10 des Phagen T7 (T7 g 10-Führer).
Gen 10 von Phage T7 codiert für
das Überzugsprotein,
welches das Hauptprotein ist, das nach T7-Infektion exprimiert wird.
Die T7 g10-rbs wurde aus dem Vektor pET-9a erhalten (Studier et
al., Methods Enzymol. 185, 60–89,
1990). Der T7 g10-Führer überspannt
eine Region von ca. 100 bp (Olins et al., Gene 227–235, 1988).
Im endgültigen
Expressionskonstrukt ist die Region stromaufwärts der XbaI-Stelle gelöscht/zerstört. Die
T7 g10-Führer-Sequenz überspannt
nun 42 bp und beherbergt 1 Basenaustausch von G nach A in Position
3638 des bevorzugten Plasmids.
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Codon-Einsatz der natürlichen
IL-4-Sequenz
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Als
wirkungsvolle Maßnahme
zur synonymen Codon-Einsatzvorgabe kann der Codon-Adaptionsindex (CAI)
zur Voraussage des Expressionsspiegels eines gegebenen Gens von
Nutzen sein (Sharp et al., Nucleic Acids Res. 15, 1281–1295, 1987,
und Apeler et al., Eur. J. Biochem. 247, 890–895, 1997). Der CAI wird als geometrischer
Mittelwert relativer synonymer Codon-Einsatz- (relative synonymous codon
usage = RSCU)-Werte, die jedem in einem Gen verwendeten Codon entsprechen,
dividiert durch den maximal möglichen CAI
für ein
Gen derselben Aminosäure-Substanz,
berechnet. RSCU-Werte für
jedes Codon werden aus sehr hoch exprimierten Genen eines besonderen Organismus,
z.B. von E. coli, berechnet und stellen die beobachtete Häufigkeit
eines Codon dar, dividiert durch die Häufigkeit, die unter der Annahme
eines gleichwertigen Einsatzes der synonymen Codone für eine Aminosäure erwartet
wird. Hoch exprimierende Gene, z.B. Gene, die ribosomale Proteine
eincodieren, weisen im Allgemeinen hohe CAI-Werte ≥ 0,46 auf.
Gering exprimierte Gene wie lacI und trR in E. coli weisen niedrige
CAI-Werte ≤ 0,3
auf.
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Der
berechnete E. coli-CAI-Wert für
die natürliche
IL-4-Sequenz beträgt
0,733. Dies bedeutet, dass das natürliche Gen gut geeignet für eine Exprimierung
in E. coli auf hohem Niveauspiegel sein sollte. Dennoch weist ein
synthetisches Gen mit optimalem E. coli-Codon-Einsatz (CAI-Wert
= 1) das Potenzial auf, den Exprimierungsspiegel noch weiter zu
steigern. Deshalb wurden synthetische IL-4- und IL-4-Mutein-Gene
entworfen und kloniert.
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Transkriptionsterminator
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Das
T7-DNA-Fragment, enthaltend den Transkriptionsterminator Tϕ,
stammt aus dem Vektor pET-9a (Studier et al., Methods Enzymol. 185,
60–89,
1990). Transkriptionsterminatoren bestimmen die Punkte, wo der mRNA-RNA-Polymerase-DNA-Komplex
dissoziiert, um dadurch die Transkription zu beenden. Das Vorliegen
eines Transkriptionsterminators am Ende eines hoch exprimierten
Gens weist mehrere Vorteile auf: er minimiert die Aktivität der RNA-Polymerase,
die ansonsten in unnötige
Transkription verwickelt sein könnte,
er beschränkt
die mRNA-Länge
auf ein Minimum, wodurch der Energieverbrauch in Grenzen gehalten
wird, und, da eine starke Transkription den Replikationsursprung
stören
kann, steigert ein Transkriptionsterminator die Plasmidstabilität durch
Beibehaltung der Anzahl der Kopien (Balbas und Bolivar, Methods
Enzymol. 185, 14–37,
1990).
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Resistenzgen
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Das
kan-Resistenzgen stammt aus dem Vektor pET-9a (Studier et al., Methods
Enzymol. 185, 60–89, 1990).
Ursprünglich
ist jenes das kan-Gen von Tn903 aus dem Vektor pUC4KISS (Barany,
Gene 37, 111–123, 1985).
Im bevorzugten Plasmid weisen das kan-Gen und das IL-4- und IL-4-Mutein-Gen
umgekehrte Orientationen auf, so dass es keine Steigerung des kan-Genprodukts nach
Induktion wegen Ablese-Durchtranskription aus dem T5-Promotor geben
sollte. Kanamycin wurde als selektiver Marker gewählt, weil
es das bevorzugte Antibiotikum für
GMP-Zwecke ist. Außerdem
sind kan-Gen-basierte
Vektoren stabiler als Ampicillin-resistente (bla)-Plasmide. Ampicillin-Selektion
neigt dazu, in Kulturen verloren zu gehen, da die Arznei durch das
ausgeschiedene β-Lactamase-Enzym
abgebaut wird. Die Art bakterieller Resistenz gegen Kanamycin beruht
auf einer Aminoglycosid-Phosphotransferase,
die das Antibiotikum inaktiviert.
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Exprimierungs/Expressionsregulierung
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Gesteuerte
Gen-Expression ist absolut notwendig zum Erstellen eines stabilen
Plasmid-Systems, besonders wenn das Protein von Interesse gegen
die Wirtszelle zerstörerisch
ist. Das bevorzugte Plasmid verwendet ein lacbasiertes induzierbares
System aus einem lac-Repressorgen (lacI) und 2 synthetische lac-Operator-Sequenzen,
die stromabwärts
vom E. coli-Phage-T5-Promotor
kondensiert sind. Der lacIq-Promotor und das
lacI-Strukturgen wurden aus dem Vektor pTrc99A isoliert (Amann et
al., Gene 69, 301–315,
1988). Iq ist eine Promotormutation, die
zu einer Überproduktion
des lacI-Repressors
führt.
Der Wild-Typ-lac-Repressor ist ein tetrameres Molekül, das 4
identische Untereinheiten von jeweils 360 Aminosäuren umfasst. Das lac-Repressor-Tetramer
ist ein Dimer aus 2 funktionellen Dimeren. Die 4 Untereinheiten
werden durch ein 4-Helix-Bündel
zusammengehalten, das aus den Resten 340 bis 360 gebildet ist. Wegen
der Isolierung des lacI-Gens aus dem Vektor pTrc99A durch einen
NarI-Schnitt werden die Reste jenseits der Aminosäure 331
zerstört
bzw. gelöscht,
und es werden 10 Aminosäuren,
die im Normalfall im lacI-Gen nicht eincodiert sind, hinzugefügt. Es ist
bekannt, dass Mutationen oder Löschungen/Zerstörungen,
die im C-endständigen
Teil von lacI, jenseits der Aminosäure 329, auftreten, funktionelle
Dimere ergeben, die phänotypisch ähnlich dem Wild-Typ-Repressor
erscheinen (Pace et al., TIBS 22, 334–339, 1997).
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Replikationsursprung (origin
of replication = ori)
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Der
Replikationsursprung (ori) des bevorzugten Plasmids stammt aus dem
Vektor pET-9a, dessen ori ursprünglich
wiederum aus pBR322 hervorgeht. Das bevorzugte Plasmid trägt daher
das pMB1 (ColE1)-Replikon. Plasmide mit diesem Replikon sind Mehrfachkopie-Plasmide,
die in einer "entspannten" Weise replizieren
bzw. vervielfältigen.
Ein Minimum von 15 bis 20 Plasmid-Kopien wird in jeder bakteriellen Zelle
unter normalen Wachstumsbedingungen aufrecht erhalten. Die tatsächliche
Anzahl für
das bevorzugte Plasmid liegt innerhalb dieses Bereichs. Replikation
des ColE1-Typ-ori wird durch ein 555-Nucleotid-RNA-Transkript, RNA
II, ausgelöst,
das ein beständiges
Hybrid mit seiner Templat-DNA nahe dem ori bildet. Das RNA II-DNA-Hybrid wird
dann durch RNase H am ori gespalten, um eine freie 3'-OH zu ergeben, die
als Primer für
DNA-Polymerase I dient. Dieses Primen der DNA-Synthese ist negativ
reguliert durch RNA I, einem 108-Nucleotid-RNA-Molekül, das komplementär zum 5'-Ende der RNA II
ist. Wechselwirkung der Antisense-RNA I mit RNA II verursacht eine
Konformationsänderung
in RNA II, wodurch die Bindung der RNA II an die Templat-DNA inhibiert
und als Folge davon die Auslösung
einer Plasmid-DNA-Synthese verhindert werden. Die Bindung zwischen
den RNA I und II wird durch ein kleines Protein von 63 Aminosäuren (das
Rop-Protein, Repressor of primer) gesteigert, welches durch ein
Gen eincodiert wird, das 400 Nucleotide stromabwärts vom Replikationsursprung
angeordnet ist und vorliegt (Sambrook et al., Molecular Cloning,
Cold Spring Harbor, 1989). Löschung
des Rop-Gens führt
zu einer Steigerung der Kopiezahl und aufgrund eines Gen-Dosierungseffekts zu
erhöhten
Expressionsspiegeln des Plasmid-eincodierten heterologen Gens. Diese
Beobachtung wurde auch für
die getesteten IL-4-Expressionsvektoren gemacht. Es stellte sich
aber heraus, dass Rop-Plasmide instabil sind und sehr rasch während der
Fermentation unter nicht-selektiven Bedingungen verloren gehen. Daher
enthält
das Replikon des bevorzugten Plasmids das Rop-Gen, um eine hohe
Plasmidstabilität
zu gewährleisten.
Dem bevorzugten Plasmid fehlt das Mob-Gen, das zur Mobilisierung
benötigt
wird, und es ist daher nicht dazu befähigt, seinen eigenen Konjugaltransfer
von einem Bakterium zum anderen zu lenken.
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Im
bevorzugten Plasmid wurden alle Elemente, die zur Plasmidreplikation
und -resistenz sowie zur regel- und steuerbaren Expression nicht
notwendig sind, gelöscht
bzw. zerstört.
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Beispielsweise
kann ein natürliches
Interleukin-4- oder Interleukin-4-Mutein-Gen
anstatt eines synthetischen Gens mit optimalem E. coli-Codon-Einsatz verwendet
werden. Der bevorzugte Transkriptionsterminator ist Tϕ,
aber weitere Terminatoren wie rrnB T2 oder aspA können ebenfalls
verwendet werden.
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Die
im Laufe der Erstellung des Expressionssystems angewandten Verfahren
werden nun angegeben.
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Materialien und Verfahren
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Enzyme
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Restriktionsendonucleasen,
alkalische Kälberdarm-Phosphatase,
T4-Polynucleotid-Kinase und T4-DNA-Ligase wurden von Boehringer
Mannheim und GIBCO-BRL gekauft und gemäß den Empfehlungen des Lieferanten
verwendet.
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Rekombinante DNA-Verfahren
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Standard-Klonierverfahren
sind in Sambrook et al. beschrieben (Molecular Cloning, Cold Spring
Harbor, 1989). Transformationen wurden gemäß M. Scott durchgeführt (Seed
und Aruffo, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 84, 3365–3369, 1987). Als Wirte für Transformationen
wurden die E. coli-Stämme DH5α (GIBCO BRL) und
W3110 (ATCC 27325) vorrangig verwendet. Der Genotyp von W3110 ist
K12, F–,
[N(rmD – rrnE)]λ–.
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Isolierung
der Plasmid-DNA in großem
Maßstab
wurde mit Qiagen-Tips (Qiagen) durchgeführt. Extraktion von DNA-Fragmenten
aus Agarose-Gelen erfolgte mit Jetsorb (Genomed) gemäß den Empfehlungen
des Lieferanten.
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Oligonucleotide
zur Stelle-gelenkten Mutagenese, für PCR-Reaktionen und zur Sequenzierung
wurden von MWG Biotech, Pharmacia Biotech oder von GIBCO BRL erhalten.
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Die
Mutagenese-Versuche wurden mit dem Verfahren von Deng und Nickoloff
(Deng und Nickoloff, Anal. Biochem. 200, 81–88, 1992) mit dem "Unique Site Elimination
Mutagenesis"-System
von Pharmacia Biotech durchgeführt.
Der Primer zur Rekreation der T7 g10-rbs weist die folgende Sequenz
auf:
5'TCAATTGTGAGCGGATAACAATTTCACACATCTAGAAATAATTTTGTTTAACTTTAAGAA3' (Seq. 1)
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Alle
Konstrukte und DNA-Sequenzen wurden mit Farbstoff-Terminator-Zyklus-Sequenzierung
mit AmpliTaq-DNA-Polymerase, FS an einem ABI 373A-Sequenziergerät (Applied
Biosystems) durchgeführt.
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Die
Erfindung wird nun noch detaillierter durch die folgenden Beispiele,
Figuren und Sequenz-Informationen erläutert:
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1 bis 4:
Konstruktion des bevorzugten Expressionsplasmids (Abkürzungen:
IL-4-TM = IL-4-Triplemutein; IL-4-DM = IL-4-Doppel-Mutein)
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5:
Plasmidstabilität
der IL-4-Mutein-Expressionsvektoren pRO21.1.0 und pRO2.1.O. Der
Vektor pRO2.1.O bleibt vollkommen stabil über 78 Generatoren ohne antibiotische
Selektion. Dagegen geht der Expressionsvektor pRO21.1.O, der auf
dem im Handel verfügbaren
Plasmid pET-30a (Novagen) basiert, sehr rasch verloren. Lediglich
16 % der Kolonien enthalten das Plasmid nach 78 Generatoren ohne
Kanamycin-Selektion.
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6:
Aufrechterhaltung der Induktion und des Expressionsvermögens des
bevorzugten IL-4- und IL-4-Mutein-Expressionsvektors.
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Beispiele
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Beispiel 1
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Plasmid-Stabilitätstest
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Die
Plasmid-Stabilitätstests
wurden immer mit einer in flüssigem
Stickstoff eingefrorenen Kultur begonnen. Der OD600-Wert
der aufgetauten Kultur wurde bestimmt, die Kultur wurde bis 10–4 in
PBS-Puffer verdünnt
und auf LB-Agar-Platten ohne Antibiotikum plattiert.
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1
mL der aufgetauten Kultur wurde in 100 mL Pepton-Medium (30 g Soja-Pepton, 20 g Hefeextrakt,
5 g KH2PO4, 20 g
Glycerin, 1 g MgSO4 × 7 H2O/L,
pH = 7,0) inokuliert und bei 37°C
mit 280 U/min 24 h lang inkubiert.
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Der
OD600-Wert der gezüchteten Kultur wurde bestimmt,
die Kultur wurde bis auf 10–6 in PBS-Puffer verdünnt und
auf LB-Agar-Platten ohne Antibiotikum plattiert, um gut abgetrennte
Kolonien zu ergeben.
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100 μL aus der
gezüchteten
Kultur wurden in 100 mL Pepton-Medium inokuliert und bei 37°C mit 280 U/min
24 h lang inkubiert. Diese Vorgehensweise wurde 8 Mal wiederholt.
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100
gut abgetrennte Kolonien aus den LB-Platten wurden auf LB-Platten
mit Kanamycin (25 μg/mL) und
auf LB-Platten ohne Kanamycin netzartig ausgebreitet und bei 37°C über Nacht
inkubiert. Der Prozentsatz resistenter Kolonien wurde jeden Tag
bestimmt.
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Die
Anzahl der Generatoren pro Tag wurde gemäß der folgenden Formel: log[OD600END/OD600BEG]log2 berechnet.
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Für die Expressionsstudien
wurde 1 mL gezüchtete
Kultur 100-fach in LB-Medium verdünnt und wie beschrieben (siehe
Beispiel 2) gehandhabt.
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Beispiel 2
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Expression
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Zur
Expression von Interleukin-4 und Interleukin-4-Muteinen in kleinem
Maßstab
wurden Zellen in LB-Medium (10 g Bacto-Tryton, 5 g Hefeextrakt,
10 g NaCl pro L, pH = 7,5) gezüchtet,
bis der OD600-Wert einen Wert von 0,8 bis
1,0 erreichte. Die Expression wurde durch Zugabe von IPTG auf eine
Endkonzentration von 0,5 mM induziert, und die Inkubation wurde
5 h lang fortgesetzt. Die Zellen wurden durch Zentrifugation geerntet.
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Zur
SDS-PAGE-Analyse wurden Zell-Pellets in SDS-PAGE-Beladungspuffer
auf eine Konzentration von 1 OD600-Einheit/100 μL resuspendiert.
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