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Die
Erfindung betrifft neue prokaryotische Expressionssysteme, welche
eine antibiotikumfreie Selektion ermöglichen, sowie deren Verwendung
zur Herstellung von rekombinanten Proteinen.
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Bekannte
prokaryotische Expressionsplasmide enthalten, zusätzlich zu
einem oder mehreren Antibiotikumresistenz-Gen(en), zusätzliche
DNA-Sequenzen, die nicht notwendig sind und den Zellmetabolismus belasten.
Diese umfassen DNA-Sequenzen, die aus dem Klonierungsprozess resultieren,
DNA-Segmente, welche Überreste
von Mehrzweckvektoren sind, wie etwa z.B. spezifische Promotoren
für die
in vitro-Synthese von mRNA und spezifische Phagen-Replikationsursprünge für die Synthese
von einzelsträngiger
DNA, und erstrecken sich auf rudimentäre duplizierte Vektorsequenzen,
welche die Ursache von unerwünschten
Plasmid-Umstellungen sein können.
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Die
Gegenwart eines Plasmids und insbesondere eines Expressionsvektors
verursacht eine zusätzliche
metabolische Belastung für
die Zelle. Dies führt
zu einem Selektionsdruck, welcher die Bildung von Zellen ohne Plasmide
begünstigt,
die durch antibiotische Selektion im Wesentlichen verhindert werden
kann.
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Antibiotika
wie etwa Ampicillin, Tetracyclin, Kanamycin und Chloramphenicol
werden allgemein für
die Selektion verwendet. Besonders die Verwendung von β-Lactam-Antibiotika,
wie etwa Ampicillin, ist für
die Herstellung (Fermentierung) von therapeutischen Produkten problematisch.
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Aus
den oben diskutierten Gründen
wird eine antibiotische Plasmid-Selektion mit Hilfe von β-Lactam-Antibiotika
in derzeitigen Verfahren nicht verwendet. In einigen Fällen stellte
sich das verwendete Wirt/Vektor-System als so stabil heraus, dass
es möglich
war, eine Plasmidselektion während
der Vorkultur und während
der Hauptfermentierung wegzulassen (Weir, A.N.C. und Mountain, A.,
EP 0 651 803 ). Dies geht
jedoch im Allgemeinen mit einer reduzierten Produktausbeute einher.
In Fällen,
in denen die antibiotische Selektion unerlässlich ist, wird Tetracyclin
oft als Alternative zu Ampicillin verwendet (Carter, P. et al.,
1992). Im Gegensatz zu den β-Lactam-Antibiotika
sind die Tetracycline keine reaktiven chemischen Verbindungen und können nicht
durch enzymatische Modifikation während der Fermentierung inaktiviert
werden. Das Tetracyclin-Resistenzgen codiert für ein Protein, welches die
Bakterienmembran modifiziert und somit das Antibiotikum am Eindringen
in die Zelle hindert.
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Struhl,
K. und Mitarbeiter (Struhl, K. et al., 1976) zeigen unter Verwendung
von Imidazol-Glycerin-Phosphat-Dehydratase (HIS3) als Beispiel,
dass eine geeignete E.coli-Mutante (hisB) direkt mit Hilfe von Plasmiden
komplementiert werden kann, welche Hefen-DNA enthalten, und dass
das durch HIS3 codierte Hefeenzym in E.coli funktionell exprimiert
wird. Diese Fähigkeit
von Genen, Mutationen in E.coli zu komplementieren, wurde als Selektionskriterium
zum Klonieren von beispielsweise (Komplementierungklonieren) weiteren Hefegenen
verwendet (LEU2, URA3, TRP5 und ARG4).
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E.coli-Wirtsstämme mit
einer stabilen Mutation (Reversionrate > 10–10; vorzugsweise nicht
reversionsfähige
Deletionsmutanten) sind für
die Sektion durch Komplementierung erforderlich. Die Reversionsrate
von bekannten Mutationen liegt jedoch in der Größenordnung von < 10–10 (Schlegel,
H.G., 1981).
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Die
bekannten E.coli-Laborstämme
unterscheiden sich hinsichtlich ihres Genotyps in einzelnen Mutationen,
weiche in vielen Fällen
durch ungerichtete Mutagenese durch Bestrahlung (Röntgenstrahlen
oder UV-Strahlen), chemische Mutagene (z.B. Basenanaloga, salpetrige
Säure und
alkylierende Verbindungen) oder biologische Techniken (z.B. Phage
Mu und Transposon-Mutagenese
(Bachmann, B.J., 1986) erzeugt wurden.
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Die
Aufgabe der Erfindung war die Entwicklung eines stabilen prokaryotischen
(vorzugsweise E.coli) Wirt/Vektor-Systems (Expressionssystems),
welches eine Plasmidselektion durch Antibiotika vermeidet. Das Selektionsprinzip
basiert auf der Komplementierung einer stabilen Auxotrophie der
prokaryotischen Wirtszelle durch ein geeignetes Hefegen.
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Die
Erfindung betrifft einen minimalen prokaryotischen Expressionsvektor,
der mit dem Genom prokaryotischer Organismen nicht homolog rekombiniert
werden kann, umfassend
- a) einen Replikationsursprung,
- b) ein eukaryotisches Auxotrophie-Markergen
- c) einen Promotor, der in Prokaryoten funktionell aktiv ist,
und
- d) ein unter der Kontrolle des Promotors zu exprimierendes Fremdgen
(Fremdsequenz).
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Das
eukaryotische Auxotrophie-Markergen kompensiert einen Defekt (Mutation)
in einer lebensnotwendigen metabolischen Route des Organismus.
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In
diesem Zusammenhang befinden sich die Transkription des Auxotrophie-Markergens und die
Transkription des zu exprimierenden Fremdgens vorzugsweise in entgegengesetzten
Richtungen. Es ist ebenfalls bevorzugt, dass das Markergen zu dem
als Wirtszelle verwendeten prokaryotischen Organismus heterolog
ist. Es ist zusätzlich
bevorzugt, dass die Expression des Auxotrophie-Markergens in dem
in dieser Erfindung beschriebenen Wirt/Vektor-System 1% oder weniger des gesamten
Proteins, das in der Wirtszelle exprimiert wird, ausmacht, wenn
die Auxotrophie in der Wirtszelle komplementiert ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist der erfindungsgemäße Expressionsvektor
dadurch gekennzeichnet, dass der Leserahmen des Auxotrophie-Markergens
und des zu exprimierenden Gens entgegengesetzt orientiert sind und
durch denselben Transkriptionsterminator oder in Serie angeordnete
mehrere Transkriptionsterminatoren abgeschlossen werden.
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Ein
Auxotrophie-Markergen wird als ein solches Gen verstanden, welches
unter selektiven Kulturbedingungen das Zellwachstum von auxotrophen
Wirtsstämmen
ermöglicht.
Besonders bevorzugte Markergene sind Hefegene. Wenn E.coli als Wirtsorganismus
verwendet wird, sind Mutanten mit einem Defekt in der Biosyntheseroute
von Tryptophan, Leucin oder Uracil bevorzugt, welche dann durch
das Markergen komplementiert werden können.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine prokaryotische auxotrophe
Wirtszelle, welche einen erfindungsgemäßen Vektor enthält, wobei
diese Wirtszelle eine Mutation (Deletion) in einem Gen aufweist,
welche durch das Selektionsmarkergen des Expressionsvektors komplementiert
wird, und wobei die Deletion oder Mutation die Wirkung hat, dass
kein funktionelles Produkt des Wirtszellgens exprimiert wird. Die
Deletion befindet sich vorzugsweise in einem essenziellen chromosomalen
Gen, welches dem Auxotrophie-Markergen des Expressionsvektors entspricht.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines
prokaryotischen Expressionssystems, umfassend Einbringen eines erfindungsgemäßen Expressionsvektors
in eine prokaryotische auxotrophe Zelle mit einer Deletion in einem
Gen, welches dem Auxotrophie-Marker des Expressionvektors entspricht,
wobei die Deletion oder Mutation die Wirkung hat, dass kein funktionelles
Produkt des Wirtszellgens exprimiert wird.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
eines heterologen Proteins durch heterologe Expression eines gewünschten
Proteins unter Verwendung eines erfindungsgemäßen Expressionsvektors in einer
erfindungsgemäßen Wirtszelle,
und Isolieren des Expressionsprodukts aus den Zellen oder dem Überstand,
wobei die Fermentierung in einem Minimalmedium oder in einem synthetischen
Komplettmedium durchgeführt
wird.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
eines prokaryotischen Expressionssystems, welches dadurch gekennzeichnet
ist, dass ein erfindungsgemäßer Expressionsvektor
in eine prokaryotische Wirtszelle mit einer Mutation in einem chromosomalen
Gen, welches durch das Auxotrophie-Markergen des Expressionsvektors
komplementiert wird, eingebracht wird, und die chromosomale Mutation
die Wirkung hat, dass kein funktionelles Produkt des chromosomalen
Wirtszellgens exprimiert werden kann.
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In
der vorliegenden Erfindung wurde anstelle der herkömmlichen
Selektion mit Antibiotika ein neues E.coli-Wirt/Vektor-System entwickelt,
welches auf der Komplementierung einer essenziellen chromosomalen E.coli-Auxotrophie
(trpC, pyrF) durch die Plasmid-codierte Expression eines geeigneten
Hefegens (TRP1, URA3) basiert. Zusätzlich:
- i)
neue Expressionsvektoren, die hinsichtlich der Größe optimiert
wurden (minimiert wurden), wurden unter Verwendung minimaler funktioneller
Elemente (Selektionsmarker, Replikationsursprung und Expressionskassette)
konstruiert,
- ii) nicht reversionsfähige
Wirtsstämme
wurden durch homologe Rekombination (Deletion) eines gewünschten
chromosomalen E.coli-Gens (trpC, pyrF) isoliert, und
- iii) die Komponenten des neuen Wirt/Vektors-Systems (Expressionsplasmide
und Wirtsstämme)
wurden hinsichtlich der Funktion und Leistung auf der Grundlage
der Expression eines Vorlagegens (Interferon-α-2b) überprüft.
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Hierfür wurden:
- i) E.coli-Wirtsstämme mit stabilen Mutationen
(Deletionen) der chromosomalen Gene trpC und pyrF und
- ii) Vektoren, welche die komplementierenden Hefegene TRP1 (Tschumper,
G., 1980) oder URA3 (Rose, M., 1984) enthalten,
konstruiert.
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Doppelmutanten
oder Deletionsmutanten werden vorzugsweise als stabile Wirtsstämme konstruiert.
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Die
erfindungsgemäßen Minimalvektoren
sind vorzugsweise sehr klein (kleiner als 2000 bp) und enthalten
nur die absolut essenziellen Elemente eines Expressionsplasmids,
d.h. einen Replikationsursprung, ein heterologes Selektionsmarkergen
und eine heterologe Expressionskassette, und diese haben die kleinstmögliche Größe, um homologe
Rekombination mit dem Genom der prokaryotischen Wirtszelle zu vermeiden.
Eine homologe Rekombination im Sinne der Erfindung bedeutet den
Austausch von DNA-Sequenzen
zwischen dem erfindungsgemäßen Vektor
und dem Genom der Wirtszelle. Eine homologe Rekombination kann auftreten,
wenn eine beträchtliche
Sequenz-Kompatibilität
(mindestens 50–1000
bp) zwischen dem Vektor und dem Genom besteht. Weniger Übereinstimmung
in der Sequenz (unterhalb von 50 bp) führt nicht in einem nachweisbaren
Ausmaß zu
homologer Rekombination in der Bedeutung der vorliegenden Erfindung.
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Beispiele
geeigneter Wirtszellen sind E.coli-TrpC-Mutanten, welche durch eine
inaktive N-(5-Phospho-ribosyl)-anthranilat-isomerase (EC 5.3.1.24)
gekennzeichnet sind, und pyrF-Mutanten, welche durch eine inaktive
Orotidin-5-phosphat-decarboxylase
(EC 4.1.1.23) gekennzeichnet sind. Die Mutanten sind nicht in der Lage,
Tryptophan oder Uracil zu synthetisieren und können daher nicht auf Nährmedien
wachsen, welche diese Komponenten nicht enthalten. Im Gegensatz
dazu zeigen sie normales Wachstum auf Komplettmedium, da Tryptophan
und Uracil in ausreichenden Mengen vorhanden sind.
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Die
auxotrophen trpC- und pyrF-Mutanten werden durch ein erfindungsgemäßes Plasmid
komplementiert, welches das fehlende oder defekte Gen für die jeweilige
Biosynthese ohne eine Mutation enthält. Die komplementierenden
Gene stammen jedoch nicht aus E.coli sondern aus der Hefe Saccharomyces
cerevisiae. Sie codieren für
dieselben Enzyme wie die korrespondierenden E.coli-Gene. Aufgrund
der schwachen Funktion der Hefenpromotoren ist ihre Transkription
in E.coli geringer als die Transkription endogener analoger E.coli-Gene
des Wirts. Die Plasmid-codierte Expression des Hefegens URA3 (pBR322-Plasmidderivat) beträgt z.B. nur ein Drittel der
Expression des analogen chromosomalen pyrF-Gens (Rose, M., 1984).
Dies hat den Vorteil, dass die Markergene trotz des Gendosiseffekts
nicht überexprimiert
werden und die Zelle nicht zusätzlich
metabolisch gestresst wird.
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Plasmide
sind extrachromosomale (episomale) zirkuläre doppelsträngige DNA-Moleküle, welche
eine Länge
von mehreren Tausend Nukleotid-Bausteinen aufweisen und in einer
Anzahl von mehreren bis zu mehreren Hundert Kopien pro Zelle existieren.
Sie haben ein DNA-Segment, den sogenannten Replikationsursprung,
welches eine autonome Plasmidreplikation/Amplifikation unabhängig von
der chromosomalen DNA-Replikation erlaubt.
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Es
wurde ein stabiles E.coli-Wirt/Vektor-System entwickelt, welches
die Plasmidselektion durch Antibiotika vermeidet. Das Selektionsprinzip
basiert auf der Komplementierung einer stabilen E.coli-Auxotrophie durch
ein geeignetes Hefegen.
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Die
E.coli-Wirtsstämme
enthalten vorzugsweise eine stabile, vorzugsweise nicht reversionsfähige Mutation
(Deletion) in den chromosomalen Genen trypC und/oder pyrF, sowie
ein Expressionsplasmid, welches die komplementierenden Hefegene
TRP1 und/oder URA3 enthält.
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Die
Basis-Expressionsplasmide sind gekennzeichnet durch:
- i) die Abwesenheit von Antibiotika-Resistenzgenen, und
- ii) ihre sehr geringe Größe (< 2000 bp).
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Sie
enthalten nur die absolut essenziellen Elemente für die Replikation
in E.coli und die Expression eines gewünschten Gens:
- i) einen Replikationsursprung,
- ii) ein Selektionsmarkergen und
- iii) eine prokaryotische oder eukaryotische Expressionskassette
(Gentherapie), und die Größe dieser
Plasmidelemente ist so gering wie möglich.
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Der Replikationsursprung
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Der
Replikationsursprung für
die autonome Replikation des Plasmids in der Zelle ist von einem
prokaryotischen Plasmid abgeleitet, vorzugsweise von einem natürlichen
E.coli-Plasmid. Die meisten heutzutage verwendeten E.coli- Plasmide sind Derivate
des Klonierungsvektors pBR322 (Boliver,
F. et al., 1979), dessen Replikon (Ursprung der DNA-Replikation)
auf dem Plasmid pMB1 basiert (Sutcliffe, G. et al. 1979), welches
sich nur geringfügig
von dem Plasmid ColE1 unterscheidet. Die Replikation des Plasmids
pBR322 wird auch als Replikation des ColE1-Typs
bezeichnet (Backman, K. et al., 1978). Die minimale DNA-Sequenz,
welche für
eine autonome Replikation des pBR322-Plasmids verantwortlich
ist, wurde durch Backman, K. et al. 1978 reduziert auf eine 580–650 bp
fange DNA-Sequenz. Die Plasmid-Kopienanzahl pro Zelle wird durch
die Art des Replikationsursprungs bestimmt. Je nach der Anzahl von
Kopien pro Zelle, die erreicht werden kann, bezeichnet man Plasmide
als solche mit geringer Kopienanzahl (ca. 10 Kopien, pACYC-Plasmide),
mit mittlerer Kopienanzahl (ca. 50 Kopien, pBR-Plasmide) und mit
hoher Kopienanzahl (ca. 500 Kopien, pUC-Plasmide). Der Replikationsursprung
für hohe
Kopienanzahlen der pUC-Plasmide beruht auf einer Punktmutation im
pBR-Replikationsursprung (Chambers, S.P. et al., 1988). Die Expressionsausbeute
eines Gens korreliert im Allgemeinen mit der Kopienanzahl des zu
exprimierenden Gens.
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Die Expressionskassette
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Eine
Expressionskassette (heterologe Transkriptionseinheit) besteht aus:
- i) einem Promotor,
- ii) einer ribosomalen Bindungsstelle,
- iii) einer Mehrfach-Klonierungsspaltstelle und
- iv) einem Transkriptionsterminator (rho-unabhängige Termination).
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Die
Mehrfach-Klonierungsspaltstelle dient zur Insertion des Gens (strukturellen
Gens), das exprimiert werden soll, und zu diesem Zweck besteht sie
aus mindestens zwei Restriktionsendonukleasen-Spaltstellen, die
in dem Vektor nur einmal vorhanden sind. Es sind solche Spaltstellen
bevorzugt, welche dem Promotor gegenüber liegen, welche die Nukleotidsequenz
für ein
ATG-Startcodon in
ihrer Erkennungssequenz enthalten, wie etwa die Erkennungssequenzen
für die
Restriktionsenzyme NcoI, BspHI, SpHI und NdeI.
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Dies
erleichtert die präzise
Verbindung zwischen Promotor und strukturellem Gen.
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Ein
Promotor ist ein DNA-Fragment, welches die Kontrollsignale für den Start
der mRNA-Synthese und für
die Häufigkeit,
mit der dieses mRNA-Molekül
gebildet werden soll, enthält,
und ist funktionell aktiv in einer Expressionskassette. Ein typischer
natürlicher
E.coli-Promotor ist 80–300
Basenpaare lang und enthält
mehrere charakteristische (homologe) Regionen, welche den verschiedenen
Promotoren gemeinsam sind und welche durch Sequenzvergleiche bestimmt
worden sind (Rosenberg, M. und Court, D., 1979; Harley, C.B. und Reynolds,
R.P., 1987). Diese hochkonservierten Regionen sind:
- i) die Erkennungsstelle für
die RNA-Polymerase mit dem Motiv 5'-TTGACA-3', welches sich 35
Basenpaare vor dem Start der mRNA-Synthese befindet,
- ii) die Pribnow-Schaller-Box oder sogenannte TATA-Box mit der
Codon-Prototyp-Sequenz
5'-TATAAT-3', welche 10 Basenpaare
vor dem Start der mRNA-Synthese positioniert ist, und
- iii) eine AT-reiche Region um die Position "-43" herum
in starken Promotoren.
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Je
nach der Häufigkeit,
mit der ein Promotor gelesen wird, unterscheidet man zwischen schwachen und
starken Promotoren. Ein Unterschied wird auch zwischen konstitutiven
und regulierbaren (induzierbaren, dereprimierbaren) Promotoren gemacht.
Ein guter Promotor im Sinne der industriellen Produktion von Proteinen
ist im Allgemeinen ein starker, streng regulierter Promotor, der
während
der Zellvermehrung inaktiv ist und der falls erforderlich spezifisch
angestellt werden kann, z.B. am Ende einer Fermentierung. Diese
Erfordernisse einer sehr hohen und gleichzeitig streng kontrollierbaren
Promotoraktivität
haben zur Konstruktion der Hybridpromotoren geführt, die heutzutage vorzugsweise
verwendet werden. Im Falle des Tac-Hybridpromotors, welcher einfach reguliert
werden kann, wurde die "-35"-Region des starken konstitutiven trp-Promotors
mit einer "-10"-Region des induzierbaren
lac-Promotors fusioniert (DeBoer, H.A. et al., 1983; Amann, E. et al.,
1983). Ein weiteres Beispiel ist der T5-PN25/03/04-Hybridpromotor
(Stüber,
D. et al., 1990), welcher auf einem starken konstitutiven T5-Bakteriophagen-Promotor basiert
und durch Kombination/Insertion von zwei lac-Operatoren (lacO) rekonstruiert
wurde, um einen starken Promotor zu bilden, der einfach reguliert
werden kann. Der tac- wie auch der T5-PN25/03/04-Hybridpromotor
werden durch den lacI-Repressor negativ reguliert, welcher die Transkription
des Promotors durch Wechselwirkung mit dem lac-Operator(en) verhindert.
Das Hinzufügen
des natürlichen
Induzierers Lactose oder des sehr starken nicht metabolisierbaren
Lactoseanalogons Isopropyl-β-D-thiogalactopyranosid
(IPTG) führt
zu einer Ablösung
des lacI-Repressors und somit zur Bildung der gewünschten
mRNA und Proteinsynthese.
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Transkriptionsterminatoren
sind DNA-Sequenzen mit einer Länge
von 50–100
Basenpaaren, welche der RNA-Polymerase das Signal für die Terminierung
der mRNA-Synthese geben. Sie sind strukturell durch die Bildung
einer Hairpinförmigen
Sekundärstruktur
charakterisiert, was aus komplementärer Basenpaarung resultiert
(meistens G/C-reich). Funktionell agieren sie unabhängig von
der Orientierung. Sehr effiziente (starke) Terminatoren am 3'-Ende einer Expressionskassette sind
empfehlenswert, um die RNA-Polymerase daran zu hindern, "durchzulesen" (read through),
insbesondere, wenn starke Promotoren verwendet werden. Ineffiziente
Transkriptionsterminatoren können
zur Bildung einer Operon-artigen mRNA führen, was der Grund sein kann
für eine
unerwünschte
Plasmid-codierte Genexpression. Des Weiteren verhindert die Sekundärstruktur am
3'-Ende der mRNA,
die durch den Terminator hervorgerufen wird, die Zersetzung durch
3'-Exonucleasen (Higgins,
C.F. et al., 1993), was die Halbwertszeit der mRNA erhöhen kann
und demnach auch die Menge an synthetisiertem Protein erhöhen kann.
Beispiele oft verwendeter Transkriptionsterminatoren sind der Terminator
T0 des Bakteriophagen λ (Schwarz,
E. et al., 1978), der fd-Bakteriophagenterminator (Beck E. und Zink, B.,
1981) und der Terminator T1 des E.coli-rrnB-Operons. (Brosius, J.
et al., 1981).
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Für eine effiziente
Initiierung der Proteinbiosynthese ist auch eine ribosomale Bindungsstelle
(RBS) erforderlich. Sie umfasst die Sequenz vom ATG- Startcodon bis zur
sogenannten Shine-Dalgarno-Sequenz mit dem Konsens-Motiv AGGA. Der Abstand
zwischen dem ATG-Startcodon und der SD-Sequenz variiert zwischen
5–15 Basenpaaren
und ist A/T-reich. Der Abstand zwischen dem Startpunkt der mRNA-Synthese
und dem ATG-Translationsstartcodon variiert im Allgemeinen zwischen
15–80
Basenpaaren.
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Alle
Sequenzen sind geeignet als Fremdsequenz im Sinne der Erfindung.
Solche Nukleinsäuresequenzen
codieren vorzugsweise für
Polypeptide, welche eine Wirkung auf den Metabolismus im menschlichen Körper haben.
Solche Proteine oder Polypeptide sind vorzugsweise therapeutisch
relevante Polypeptide wie etwa Cytokine, Proteine oder Proteinhormone.
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Es
gibt eine große
Anzahl von Techniken zur Herstellung von E.coli-Mutanten, welche
für die
Konstruktion von E.coli-Wirtsstämmen
geeignet sind. Sie reichen von der Mutagenese der gesamten Zelle,
gefolgt von einer Selektion des gewünschten Phänotyps bis zur spezifischen
Mutagenese individueller Basen oder genau definierter Gene oder
Genomabschnitte. Die Verfahren sind von Miller, J.H. (1972), Neidhardt,
F.C. et al. (1987) und Winnacker, E.-L. (1985) beschrieben.
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Ein
stabiler, nicht reversionsfähiger
Auxotrophie-Marker wurde durch die gezielte Deletion des kompletten
Gens oder eines großen
Genfragments durch homologe Rekombination nach der Methode von Hamilton
C.M. et al., 1989 in Wirtsstämme
eingeführt.
Der ursprüngliche
Genotyp wird bei dieser Technik bewahrt, d.h. es werden keine zusätzlichen
Mutationen in das E.coli-Genom eingeführt. Das Prinzip der Genaustauschtechnik
ist detaillierter unter Verwendung der Konstruktion einer tryC-Deletionsmutante
als Beispiel erläutert.
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Es
ist vorgesehen, beispielsweise das komplette trpC-Gen (1355 bp)
aus dem Tryptophan-Operon von E.coli zu deletieren (Yanofsky, C.
et al., 1981). Hierzu werden die flankierenden Regionen (jeweils
700–800
bp) des trpC-Gens mit Hilfe von PCR unter Verwendung geeigneter
Primer und chromosomaler E.coli-DNA
als Matrize amplifiziert. Die Überhänge der
Primer enthalten einmalige Spaltstellen für Restriktionsenzyme, um die amplifizierten
DNA-Fragmente der Gene trpD und trpB in den Vektor pMAK705 in einer
direkten Fusion zu ligieren. Der Vektor pMAK705 ist gekennzeichnet
durch einen temperaturempfindlichen Replikationsursprung (einem
Replikationsursprung aus pSC101), welcher bei 44°C inaktiv ist, sowie durch ein
Chloramphenicol-Resistenzgen. Um das chromosomale trpC-Gen zu deletieren,
wird das pMAK705-trpD/B-Plasmid in den gewünschten E.coli-Stamm transformiert.
Eine Voraussetzung für
eine homologe Rekombination zwischen dem Plasmid und dem E.coli-Chromosom
ist ein Rekombinations-kompetenter E.coli-Stamm (recA+-Genotyp). Stämme mit
einem recA–-Genotyp
können
keine homologe Rekombination durchführen und sind daher nicht geeignet.
Die transformierten Zellen werden bei 44°C in Gegenwart von Chloramphenicol
kultiviert. Da das Plasmid bei 44°C
aufgrund seines temperaturempfindlichen Replikationsursprungs (orits) sich nicht repliziert, überleben
nur jene Zellen, welche den Vektor in das Chromosom integriert haben,
beispielsweise durch homologe Rekombination. Die Co-Integrate werden
isoliert und unter Chloramphenicol-Selektion über mehrere Passagen bei 30°C kultiviert.
Der chromosomal lokalisierte Replikationsursprung des Plasmids pMAK705-trpD/B, welcher
bei dieser Temperatur aktiv ist, führt zu einer drastischen Reduktion
der Wachstumsrate der Co-Integrate. Zellen, welche das Plasmid aus
dem Chromosom durch eine zweite Rekombination entfernt haben, wachsen
wieder normal. Sie enthalten das vom Chromosom abgetrennte Plasmid,
welches sich bei 30°C
in Gegenwart von Chloramphenicol repliziert. Das Ergebnis ist, dass
Zellen, welche Plasmide enthalten, die Co-Integrate im Wachstum überholen
und nach mehreren Passagen in der Kultur dominieren. Wie in 1 dargestellt,
kann das integrierte Plasmid auf zwei verschiedene Arten A und B
aus dem Chromosom herausgetrennt werden. Das Plasmid enthält dann
das zu deletierende Gen trpC (B) oder es liegt wiederum in seiner ursprünglichen
Form in der Zelle (A) vor, je nach dem homologen Rekombinationsereignis.
Zellen, welche ein Plasmid mit dem chromosomalen trpC-Gen enthalten,
haben sehr wahrscheinlich die gewünschte trpC-Deletion. Sie werden
aufgrund von Restriktionsanalyse der Plasmide identifiziert und
werden von dem Plasmid durch eine einzige Kultur bei 44°C und mehreren
Kulturen bei 30°C
in Abwesenheit von Chloramphenicol geheilt. Anschließend werden
die Klone hinsichtlich der trpC-Auxotrophie durch Ausplattieren
von einzelnen Kolonien auf einem Medium mit und ohne Tryptophan
(Replika-Plattierung) getestet.
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Spezielle E.coli-Wirt/Vektor-Systeme
und Wirtsstämme
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Ein
sehr streng reguliertes Wirt/Vektor-System wurde speziell für die Expression
von Proteinen entwickelt, die für
E.coli toxisch sind, um eine Basisexpression eines Gens zu verhindern,
welche immer noch Störungen
hervorrufen könnte.
Das T7-Polymerasesystem von Studier, F. et al., 1990 basiert auf
einer speziellen RNA-Polymerase aus dem Bakteriophagen T7, welcher
absolut selektiv und spezifisch für den T7-Promotor ist. Da die
E.coli-RNA-Polymerase
des Wirts diesen T7-Promotor nicht erkennt, wird die T7-Polymerase zum Zeitpunkt
der Induzierung bereitgestellt, durch
- i) Infizieren
der Kultur mit einem geeigneten Phagen, wie z.B. dem λ-Bakteriophagenderivat
CE6 oder
- ii) durch Induzieren einer chromosomal integrierten T7-Polymerase
unter der Kontrolle eines lacUV5/lacI-Promotors.
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Die
speziellen E.coli-Wirtsstämme
BL21 (DE3) und HMS174 (DE3), welche ein T7-Polymerasegen enthalten,
wurden durch chromosomale Insertion des lysogenen λ-Bakteriophagenderivats
DE3 erzeugt. Dieses System, welches oft in Forschungslaboratorien
verwendet wird, ist für
industrielle Zwecke weniger geeignet, denn:
- i)
nur eine beschränkte
Anzahl von Wirtsstämmen
(2) sind vorhanden,
- ii) das DE3-Lysogen ist in einem Fermenter nicht absolut stabil
und
- iii) das Wachstum der Zellen stagniert nach der Induktion, und
somit ist ein Wachstum auf hohe Zelldichten schwierig.
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Die
folgenden Beispiele, Publikationen, Sequenzprotokolle und Figuren
erläutern
die Erfindung weiter, deren Schutzbereich sich aus den Patentansprüchen ergibt.
Die beschriebenen Verfahren sollen als Beispiele verstanden werden,
welche den Gegenstand der Erfindung auch nach Modifikationen noch
beschreiben.
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Die
Figuren zeigen:
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1:
Konstruktion von E.coli-trpC-Deletionsmutanten durch eine Genaustauschtechnik.
Die Sequenzen, welche das zu deletierende trpC-Gen flankieren, werden
in den Vektor pMAK705 integriert. Nur solche E.coli-Stämme, die
durch homologe Rekombination transformiert sind und durch Integration
das Plasmid in das Chromosom integriert haben und bei 44°C unter Zugabe
von Chloramphenicol kultiviert wurden, überleben, da das Plasmid sich
bei 44°C
nicht replizieren kann (Co-Integratbildung).
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Anschließendes Kultivieren
bei 30°C
unter Chloramphenicol-Selektion führt zu einer zweiten homologen
Rekombination, in der das Plasmid aus dem Chromosom ausgeschnitten
wird. Dieses Aufbrechen des Co-Integrats kann zu dem ursprünglichen
Plasmid pMAK705-trpD/B (A) oder zu einem pMAK705-trpD/C/B-Plasmidderivat führen, welches
zusätzlich
das trpC-Gen enthält
(B). Das trpC-Gen auf dem E.coli-Chromosom wird nur im Fall B deletiert.
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2:
Konstruktion der Basisvektoren OripBR-TRP1, OripBR-URA3 und OripBR-TET:
Die Plasmide OripBR-TRP1 (1497 bp), OripBR-URA3 (1697 bp) und OripBR-TET
(2012 bp) werden unter Verwendung der Spaltstellen SfiI und XhoI
durch Ligieren der Markergene TET, URA3 und TRP1, die aus den Plasmiden pBR322, yEP24 und yRP7 isoliert wurden, gebildet,
zusammen mit einem DNA-Segment, welches den Replikationsursprung
aus pBR322 enthält.
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3:
Die Nukleotidsequenz der Expressionskassette, die aus dem T5-PN25/03/04-Hybridpromotor,
der ribosomalen Bindungsstelle RBSII, einer Mehrfach-Klonierungsspaltstelle
(NdeI/SalI/XmaI/EcoRV/CelII) und dem λ-T0-Terminator besteht.
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Allgemeine Methoden:
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Standardmethoden
wurden verwendet, um die DNA zu manipulieren, wie beschrieben in
Sambrook, J. et al. (1989) in: Molecular Cloning: A Laboratory Manual.
Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor, New York.
-
Die
molekularbiologischen Reagenzien wurden gemäß den Instruktionen des Herstellers
verwendet.
-
Als
Replikationsursprung wurden der Replikationsursprung aus dem Vektor
pBR322 (mittlere Kopienanzahl) und aus dem
Vektor pUC20 (hohe Kopienanzahl) verwendet. Die minimale DNA-Sequenz
für die
autonome Replikation dieser Plasmide ist zwischen 580 bis 650 bp
(Backman, K. et al., 1978).
-
Die
Hefegene TRP1 und URA3 wurden als Selektionsmarkergene ausgewählt. Das
Tetracyclin-Resistenzgen wurde verwendet, um isogene Standardreferenzplasmide
herzustellen.
-
Beispiel 1
-
Konstruktion der Basisvektoren
OripBR-TRP1, OripBR-URA3 und OripBR-TET
-
1.1 Konstruktion des Basisvektors
OripBR-TRP1
-
Das
Plasmid OripBR-TRP1 setzte sich aus zwei DNA-Fragmenten zusammen,
die durch die Polymerasekettenreaktion (PCR) gemäß dem Verfahren von Mullis,
K.B. und Faloona, F.A., 1987 erhalten wurden. In einer ersten PCR-Reaktion wurde der
Replikationsursprung aus dem Plasmid pBR
322 von
bp-Position 2517–3160 gemäß der Publikation
von Sutcliffe J.G., 1979 amplifiziert unter Verwendung der Primer
N1 (SEQ ID NO:1) und N2 (SEQ ID NO:2).
und pBR
322 als Matrizen-DNA. Eine einmalige SfiI-Restriktionsendonukleasen-Spaltstelle wurde
mit Hilfe des 5'-überhängenden
Endes des PCR-Primers N1 eingeführt,
und eine einmalige XhoI-Restriktionsendonukleasen-Spaltstelle wurde
mit Hilfe des 5'-überhängenden
Endes des PCR-Primers N2 eingefügt.
-
Das
TRP1-Hefegen (5'-flankierende
Region und das TRP1 strukturelle Gen) wurde von bp-Position 22–777 gemäß der Publikation
von Tschumper, G. und Carbon, J., 1980 in einer zweiten PCR-Reaktion
amplifiziert unter Verwendung der Primer N3 (SEQ ID NO:3) und N4
(SEQ ID NO:4).
und YRP7
(Kopetzki, E. et al., 1989) als Matrizen-DNA. Eine einmalige SfiI-Spaltstelle und NotI-Spaltstelle wurden
mit Hilfe des 5'-überhängenden
Endes PCR-Primers N3 eingefügt,
und ein zweites Translations-Stoppcodon, der fd-Transkriptionsterminator des Bakteriophagen
fd von Position 1522–1570
(Beck, E. und Zink, B., 1981), sowie zwei einmalige Restriktionsendonukleasen-Spaltstellen (MAKHI
und XhoI) wurden am 3'-Ende
der codierenden Region des TRP1 strukturellen Gens mit Hilfe des
5'-überhängenden
Endes des PCR-Primers
N4 eingefügt.
-
Die
beiden mit SfiI und XhoI verdauten PCR-Fragmente wurden nach der
Aufreinigung durch Agarosegelelektrophorese ligiert. Anschließend wurde
der E.coli-K12-Stamm JA300 (thr, leuB6, thi, thyA, trpC1117, hsrK,
HsmK, strR; DSMZ 4776) (Quelle: "Deutsche
Sammlung für
Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH) mit Hilfe von Calciumchlorid
gemäß dem Verfahren
nach Hanahan, D., 1983 oder durch Elektroporation gemäß dem Protokoll
von Fiedler, S. und Wirth, R., 1988 transformiert. Die Transformanten
wurden auf Agarplatten in M9-Minimalmedium selektiert (Herstellung:
siehe Sambrook, J. et al., 1989) und 0,5% (w/v) Casaminosäuren (Säure-hydrolysiertes
Casein enthält
kein Tryptophan) von der Difco Company selektiert und anschließend in Flüssigkultur
kultiviert. Das gewünschte
Plasmid OripBR-TRP1 (1497 bp) wurde durch Restriktionskartierung identifiziert.
-
1.2 Herstellung des Basisvektors
OripBR-URA3
-
Das
Plasmid OripBR-URA3 bestand aus zwei PCR-Fragmenten wie das Plasmid
OripBR-TRP1. Es wurde jedoch anstelle des TRP1-Selektionsmarkergens das URA3-Hefegen
verwendet. Erste PCR-Reaktion: siehe Beispiel 1.1.
-
Das
URA3-Hefegen (5'-flankierende
Region und das URA3 strukturelle Gen) von bp-Position 75–1030 gemäß der Publikation
von Rose, M., 1984 wurde in einer zweiten PCR-Reaktion amplifiziert
unter Verwendung der Primer N5 (SEQ ID NO:5) und N6 (SEQ ID NO:6).
und YEp24
(Botstein, D. et al., 1979) als Matrizen-DNA. Eine einmalige SfiI-Spaltstelle und NotI-Spaltstelle wurden
mit Hilfe des 5'-überhängenden
Endes des PCR-Primers N5 eingeführt,
und ein zweites Translations-Stoppcodon, der fd-Transkriptionsterminator
des Bakteriophagen fd (anti-native Orientierung) von Position 1522
bis 1570 (Beck, E. und Zink, B., 1981) sowie zwei einmalige Restriktionsendonukleasen-Spaltstellen (BamHI
und XhoI) wurden am 3'-Ende
der codierenden Region des TRP1 strukturellen Gens mit Hilfe des
5'- überhängenden Endes des PCR-Primers
N6 eingefügt.
-
Die
beiden mit SfiI und XhoI verdauten PCR-Fragmente wurden nach Aufreinigung
durch Agarosegelelektrophorese ligiert. Anschließend wurde der E.coli-K12-Stamm
CSH28 (Δlacpro,
supF, trp, pyrF, his, strA, thi) (Quelle: Cold Spring Harbor Laboratory,
New York; Miller, J. H., 1972) mit Hilfe von Calciumchlorid gemäß dem Verfahren
nach Hanahan, D., 1983 oder durch Elektroporation gemäß dem Protokoll
von Fiedler, S. und Wirth, R., 1988 transformiert. Die Transformanten
wurden auf Agarplatten in M9-Minimalmedium
(Herstellung: siehe Sambrook, J. et al., 1989) enthaltend 0,5 (w/v)
Casaminosäuren
von der Difco Company und 5 mg/ml Tryptophan selektiert und anschließend in
Flüssigkultur
kultiviert. Das gewünschte
Plasmid OripBR-URA3 (1697 bp) wurde Restriktionskartierung identifiziert.
-
1.3 Konstruktion des eine
Antibiotikumresistenz enthaltenden Referenzvektors OripBR-TET
-
Das
Plasmid OripBR-TET bestand aus zwei PCR-Fragmenten wie die Plasmide
OripBR-TRP1 und OripBR-URA3. Anstelle des TRP1- oder URA3-Selektionsmarkergens
wurde jedoch das Tetracyclin-Resistenzgen (TET) aus dem Plasmid
pBR322 verwendet. Erste PCR-Reaktion: siehe
Beispiel 1.1.
-
Das
TET-Resistenzgen (Promotor und das TET strukturelle Gen) von bp-Position 3–1275 gemäß der Publikation
von Sutcliffe, J.G., 1979 wurde in einer zweiten PCR-Reaktion unter
Verwendung der Primer N7 (SEQ ID NO:7) und N8 (SEQ ID NO:8)
sowie
pBR322 (Sutcliffe, J.G., 1979) als Matrizen-DNA amplifiziert. Eine
einmalige SfiI-Spaltstelle und NotI-Spaltstelle wurden mit Hilfe
des 5'überhängenden
Endes des PCR-Primers N7 eingeführt,
und der fd-Transkriptionsterminator
des Bakteriophagen fd (anti-native Orientierung) von Position 1522
bis 1570 (Beck, E. und Zink, B., 1981) sowie zwei einmalige Restriktionsendonukleasen-Spaltstellen
(XhoI und XbaI) wurden am 3'-Ende
der codierenden Region des TET strukturellen Gens mit Hilfe des
5'- überhängenden Endes des PCR-Primers
N8 eingefügt.
-
Die
beiden mit SfiI und XhoI verdauten PCR-Fragmente wurden nach Aufreinigung
durch Agarosegelelektrophorese ligiert. Anschließend wurde der E.coli-K12-Stamm
JA300 (thr, leuB6, thi, thyA, trpC1117, hsrK, HsmK, strR; DSMZ 4776)
(Quelle: "Deutsche
Sammlung für
Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH) mit Hilfe von Calciumchlorid
gemäß dem Verfahren
nach Hanahan, D., 1983 oder durch Elektroporation gemäß dem Protokoll
von Fiedler, S. und Wirth, R., 1988 transformiert. Die Transformanten
wurden selektiert (Agarplatten) in LB-Komplettmedium (Herstellung:
siehe Sambrook, J. et al., 1989) enthaltend 12,5 μg/ml Tetracyclin,
und wurden anschließend
in Flüssigkultur
kultiviert. Das gewünschte
Plasmid OripBR-TET (2012 bp) wurde durch Restriktionskartierung
identifiziert.
-
1.4 Entfernen einer NdeI-Spaltstelle
in den Plasmiden OripBR-TRP1, OripBR-URA3 und OripBR-TET
-
Eine
unerwünschte
NdeI-Spaltstelle, welche sich zwischen den beiden PCR-Fragmenten zwischen den
Spaltstellen NotI und SfiI während
der Ligierung der Basisvektoren OripBR-TRP1, OripBR-URA3 und OripBR-TET
gebildet hatte, wurde anschließend
mit Hilfe eines NotI/SfiI-Nukleotidadapters entfernt. Hierzu wurden
die Plasmide OripBR-TRP1, OripBR-URA3 und OripBR-TET mit NotI und
SfiI verdaut, die Vektorfragmente wurden durch Agarosegelelektrophorese
aufgereinigt und mit einem NotI/SfiI-Nukleotidadapter ligiert. Die
gewünschten
Plasmide wurden durch Restriktionskartierung identifiziert (fehlende
NdeI-Spaltstelle).
-
Der
NotI/SfiI-Adapter wurde durch Hybridisierung von gegenseitig komplementären Oligonukleotiden N9
(SEQ ID NO:9) und N10 (SEQ ID NO:10) hergestellt. Hierzu wurden
10 nmol jedes der Oligonukleotide N9 und N10 in 100 μl 12,5 mmol/l
Tris-HCl, pH 7,0 und 12,5 mmol/l MgCl2 gemischt,
das Gemisch wurde für
5 min auf 95°C
erwärmt
und anschließend
langsam auf Raumtemperatur abgekühlt.
N9:
5'-AGGCCGGGGGGGGGC-3'
N10. 5'-GGCCGCCCCCCCCCGGCCTATA-3'
-
-
Beispiel 2
-
Konstruktion der prokaryotischen
Expressionskassette
-
Die
verwendete Expressionskassette (heterologe Transkriptionseinheit)
bestand aus den folgenden Elementen:
- i) dem
regulierten T5-PN25/03/04-Hybridpromotor
(Bujard, H. et al., 1987; Stüber,
D. et al., 1990),
- ii) einer synthetischen ribosomalen Bindungsstelle RBSII (Stüber, D.
et al., 1990),
- iii) einer Mehrfach-Klonierungsspaltstelle mit den einmaligen
Spaltstellen NdeI, SalI, XmaI, EcoRV und CelII und
- iv) dem λ-T0-Bakteriophagen-Transkriptionsterminator
(Schwarz, E. et al., 1978).
-
Der
T5-PN25/03/04-Hybridpromotor (3:
bp-Position: 1–87)
wurde mit dem λ-T0-Terminator verbunden (3:
bp-Position: 146–241)
mit Hilfe eines EcoRI-RBSII-NdeI/SalI/XmaI/EcoRV/CelII-Linkers.
-
Die
Expressionskassette wurde erhalten durch Rekonstruktion eines pDS56/RBSII-Plasmids
(Stüber, D.
et al., 1990). Hierzu wurde ein Derivat des pDS56/RBSII-Plasmids
mit EcoRI und CelII verdaut, und das durch Agarosegelelektrophorese
aufgereinigte EcoRI/CelII-pDS56-Vektorfragment wurde mit einem EcoRI-RBSII-NdeI/SalI/XmaI/EcoRV/CelII-Linker
ligiert.
-
Der
EcoRI-RBSII-NdeI/SalI/XmaI/EcoRV/CelII-Linker wurde durch Hybridisieren
der gegenseitig komplementären
Oligonukleotide N11 (SEQ ID NO:11) und N12 (SEQ ID NO:12) hergestellt.
10 nmol jedes der Oligonukleotide N11 und N12 wurden in 100 μl 12,5 mmol/l
Tris-HCl, pH 7,0 und 12,5, mmol/l MgCl2 gemischt, das
Gemisch wurde für
5 min auf 95°C
erwärmt
und anschließend
langsam auf Raumtemperatur abgekühlt.
N11:
5'-CATTAAAGAGGAGAAATTAACTATGGTATGGTCGACCCCGGGGATATCGC-3'
N12: 5'-TCAGCGATATCCCCGGGGTCGACCATACCATAGTTAATTTCTCCTCTTTAATGAATT-3'
-
EcoRI-RBSII-NdeI/SalI/XmaI/EcoRV/CelII
Linker
-
Das
gewünschte
Plasmid p16074a wurde durch Restriktionskartierung identifiziert,
und die Expressionskassette wurde durch DNA-Sequenzierung überprüft.
-
Beispiel 3
-
Konstruktion der Expressionsplasmide
OripBR-TRP1-EK, OripBR-URA3-EK und OripBR-TET-EK
-
Die
Expressionskassette (3) des Plasmids p16074a, bestehend
aus dem regulierten T5-PPN25/03/04-Hybridpromotor,
der synthetischen ribosomalen Bindungsstelle RBSII, einer Mehrfach-Klonierungsspaltstelle
mit den einmaligen Spaltstellen NdeI, SalI, XmaI, EcoRV und CelII
und dem λ-T0-Terminator wurde
durch PCR amplifiziert und in die Plasmide OripBR-TRP1, OripBR-URA3
und OripBR-TET inseriert.
-
3.1 Konstruktion des Expressionsplasmids
OripBR-TRP1-EK
-
Die
Expressionskassette (
3) wurde mit Hilfe von PCR unter
Verwendung der Primer N13 (SEQ ID NO:13) und N14 (SEQ ID NO:14)
und mit
dem Plasmid p16074a als Matrizen-DNA amplifiziert. Eine einmalige
BamHI-Spaltstelle wurde am 3'-Ende
der Expressionskassette (λ-T0-Terminator) mit Hilfe
des PCR-Primers N14 eingeführt.
-
Das
PCR-Produkt wurde mit den Restriktionsendonukleasen XhoI und BamHI
verdaut, und das ca. 255 bp lange XhoI/BamHI-Fragment wurde nach
der Aufreinigung durch Agarosegelelektrophorese in ein ca. 1490
bp langes XhoI/BamHI-OripBR-TRP1-Vektorfragment ligiert (Beispiel
2). Das gewünschte
Plasmid OripBR-TRP1-EK (1728 bp) wurde durch Restriktionskartierung
identifiziert und die durch PCR amplifizierte Sequenz der Expressionskassette
wurde durch DNA-Sequenzierung verifiziert.
-
3.2 Konstruktion des Expressionsplasmids
OripBR-URA3-EK
-
Das
Expressionsplasmid OripBR-URA3-EK (1928 bp) wurde analog zu dem
Plasmid OripBR-TRP1-EK hergestellt. Es wurde jedoch der Basisvektor
OripBR-URA3 anstelle des Basisvektors OripBR-TRP1 verwendet.
-
3.3 Konstruktion des Referenzplasmids
OripBR-TET-EK
-
Die
Expressionskassette (
3) wurde mit Hilfe von PCR unter
Verwendung der Primer N13 (SEQ ID NO:13) und N14 (SEQ ID NO:15)
und dem Plasmid p16074a als
Matrizen-DNA amplifiziert. Eine einmalige XbaI-Spaltstelle wurde am 3'-Ende der Expressionskassette
(λ-T0-Terminator)
mit Hilfe des PCR-Primers N15 eingeführt.
-
Das
PCR-Produkt wurde mit den Restriktionsendonukleasen XhoI und XbaI
verdaut und das ca. 255 bp lange XhoI/XbaI-Fragment wurde nach der
Aufreinigung durch Agarosegelelektrophorese in das ca. 2000 bp lange
XhoI/XbaI-OripBR-TET-Vektorfragment ligiert (Beispiel 2). Das gewünschte Plasmid
OripBR-TET-EK (2243 bp) wurde durch Restriktionskartierung identifiziert
und die Sequenz der durch PCR amplifizierten Expressionskassette
wurde durch DNA-Sequenzierung verifiziert.
-
Beispiel 4
-
Konstruktion der Expressionsplasmide
OripUC-TRP1-EK, OripUC-URA3-EK und OripUC-TET-EK
-
Der
Replikationsursprung für
mittlere Kopienanzahl des Plasmids pBR322 wurde durch den Replikationsursprung
für hohe
Kopienanzahl aus einem pUC-Plasmid
in den Plasmiden OripUC-Trp1-EK, OripUC-URA3-EK und OripUC-TET-EK ersetzt.
-
Hierzu
wurde der pUC-Replikationsursprung mit Hilfe von PCR unter Verwendung
der Primer N1 (SEQ ID NO:1) und N2 (SEQ ID NO:2) (Beispiel 1) und
dem Plasmid pUC20 als Matrizen-DNA amplifiziert. Das mit SfiI und
NotI verdaute ca. 650 bp lange SfiI/NotI-pUC-Replikationsursprungsfragment
wurde nach der Aufreinigung durch Agarosegelelektrophorese in die
entsprechenden Vektorfragmente SfiI/NotI-OripBR-TRP1-EK, SfiI/NotI-OripBR-URA3-EK
und SfiI/NotI-OripBR-TET-EK ligiert. Die gewünschten Plasmide OripUC-TRP1-EK,
OripUC-URA3-EK und OripUC-TET-EK wurden aufgrund ihrer erhöhten Plasmid-Kopienanzahl
identifiziert (3-5-fach erhöhte
Plasmidausbeute gemäß der Standardpräparation).
-
Beispiel 5
-
Konstruktion von IFN-α2b-Expressionsplasmiden
-
5.1 Synthese des Interferon-α2b-Vorlagegens
-
Die
Expressionsvektoren wurden hinsichtlich der Plasmidstabilität und IFN-α2b-Synthese getestet
unter Verwendung eines Interferon-α2b-Gens (Met-IFN-α2b strukturelles
Gen ohne eine Signalsequenz) als Vorlagegen, welches heterolog exprimiert
werden soll.
-
Das
chemisch hergestellte Met-IFN-α2b
strukturelle Gen basiert auf der im Index Nominum (International
Drug Directory 1992/1993) angegebenen Aminosäuresequenz für das reife
IFN-α2b.
Das Met-IFN-α2b strukturelle
Gen enthält
zusätzlich
ein ATG-Startcodon. Die synthetische ribosomale RBSII-Bindungsstelle und eine
einmalige EcoRI-Spaltstelle befinden sich stromaufwärts am 5'-Ende des Met-IFN-α2b strukturellen
Gens (Stüber
D. et al., 1990). Die Codons, die in E.coli vorzugsweise verwendet
werden (E.coli-Codonverwendung) wurden
beim Gendesign des Met-IFN-α2b
Gens berücksichtigt.
Zusätzlich
wurden geeignete einmalige Restriktionsendonukleasen-Spaltstellen
innerhalb der codierenden Region und an den Enden des Met-IFN-α2b strukturellen
Gens eingefügt
(EcoRI und HindIII) zur Konstruktion von Varianten des Gens und
zum Reklonieren des Met-IFN-α2b-DNA-Segments.
-
Das
IFN-α2b-Gen
(RBSII-Met-IFN-α2b-Gen)
wurde von der Genosys Company (Genosys Biotechnologies Inc. Cambridge,
England) aus Oligonukleotiden, die durch chemische Synthese hergestellt
wurden, hergestellt. Das doppelsträngige RBSII-Met-IFN-α2b-Gen wurde
durch Anheften und Ligieren der Oligonukleotide und anschließendes Klonieren
in die EcoRI- und HindIII-Spaltstelle
des E.coli-Standardvektors pBluescriptSK(+) der Stratagene Company
(Stratagene GmbH, Heidelberg, Deutschland) zusammengestellt. Die vorbestimmte
DNA-Sequenz des klonierten RBSII-Met-IFN-α2b strukturellen Gens wurde
durch DNA-Sequenzierung bestätigt.
Anschließend
wurde das ca. 535 bp lange EcoRI/HindIII-RBSII-Met-IFN-α2b-Segment
in ein pDS56/RBSII-Plasmid,
welches mit EcoRI und HindIII verdaut worden war, hineinkloniert
(pDS-IFN). Dies erlaubt die Übertragung
des RBSII-Met-IFN-α2b-Gens
in Form eines ca. 540 bp langen EcoRI/CelII-RBSII-Met-IFN-α2b-Fragments.
-
5.2 Konstruktion der IFN-α2b-Expressionsplasmide
-
Das
RBSII-Met-IFN-α2b-Gen
wurde aus dem Plasmid pDS-IFN in Form eines ca. 540 bp langen EcoRI/CelII-RBSII-Met-IFN-α2b-Fragments
isoliert und anschließend
in jedes der Plasmide OripBR-TRP1-EK, OripBR-URA3A3-EK, OripBR-TET-EK,
OripUC-TRP1-EK, OripUC-URA3-EK und OripUC-TET-EK ligiert, welche
mit EcoRI und CelII verdaut worden waren. Die gewünschten
Plasmide OripBR-TRP1-EK-IFN, OripBR-URA3-EK-IFN, OripBR-TET-EK-IFN,
OripUC-TRP1-EK-IFN, OripUC-URA3-EK-IFN und OripUC-TET-EK-IFN wurden
durch Restriktionskartierung identifiziert.
-
Beispiel 6
-
Konstruktion von nicht
reversionsfähigen
trpC- und pyrF-E.coli-Wirtsstämmen
-
Die
gewünschten
Auxotrophie-Marker trpC und pyrF wurden in leicht erhältliche
Laborstämme
durch gezielte Deletion des kompletten Gens oder eines größeren Genfragments
mit Hilfe von homologer Rekombination gemäß dem Verfahren von Hamilton
C.M. et al., 1989 eingeführt.
-
6.1 Konstruktion der Deletionsplasmide
-
6.1.1 Konstruktion des
Deletionsplasmids pMAK705-trpD/B
-
Um
das komplette chromosomale trpC-Gen (1355 bp) zu deletieren, wurden
jeweils 700–800
bp der 5'-flankierenden
Region (trpD) und der 3'-flankierenden
Region (trpB) mit Hilfe von PCR kloniert, und wurden in den Vektor
pMAK705 (Hamilton C.M. et al., 1989) in direkter Fusion (trpD/B)
mit Hilfe einer gemeinsamen Spaltstelle (NotI) mit den PCR-Primern
eingefügt.
Die DNA-Sequenz
des Tryptophan-Operons von E.coli ist von Yanofsky, C. et al., 1981
angegeben.
-
Die
5'-flankierende
Region des trpC-Gens (trpD) wurde unter Verwendung der Primer N16
(SEQ ID NO:16) und N17 (SEQ ID NO:17)
und chromosomaler E.coli-DNA
als Matrize amplifiziert. Eine einmalige BamHI-Spaltstelle wurde am 5'-Ende mit Hilfe der
Primer N16 eingefügt,
und eine einmalige NotI-Spaltstelle wurde am 3'-Ende des amplifizierten trpD-Fragments
mit Hilfe des Primers N17 eingefügt.
-
Die
5'-flankierende
Region des trpC-Gens (trpB) wurde unter Verwendung der Primer N18
(SEQ ID NO:18) und N19 (SEQ ID NO:19)
und chromosomaler
E.coli-DNA als Matrize amplifiziert. Eine einmalige NotI-Spaltstelle wurde
am 5'-Ende mit Hilfe
des Primers N18 eingefügt,
und eine einmalige SpHI-Spaltstelle wurde am 3'-Ende des amplifizierten trpB-Fragments
mit Hilfe des Primers N19 eingefügt.
-
Das
trpD-PCR-Fragment wurde mit BamHI und NotI verdaut (ca. 710 bp)
und das trpB-PCR-Fragment wurde mit NotI und SpHI verdaut (ca. 820
bp). Nach der Aufreinigung durch Agarosegelelektrophorese wurde das
DNA-Fragment in das ca. 5650 bp lange BamHI/SpHI-pMAK705-Vektorfragment
ligiert mit Hilfe einer 3-Fragmenten-Ligierung in einer direkten
Fusion über
die gemeinsame NotI-Spaltstelle. Das gewünschte Plasmid pMAK705-trpD/B
(7104 bp) wurde durch Restriktionskartierung identifiziert und die
durch PCR amplifizierte trpD/B-Sequenz
wurde durch DNA-Sequenzierung verifiziert.
-
6.1.2 Konstruktion des
Deletionsplasmids pMAK705-ΔpyrF
-
Um
ca. 260 bp von der codierenden Region des chromosomalen pyrF-Gens
zu deletieren, wurden 700–800
bp der flankierenden pyrF-Region der jeweils mit Hilfe von PCR kloniert
und in direkter Fusion (ΔpyrF) in
den Vektor pMAK705 über
die gemeinsame Spaltstelle (XbaI), welche durch die PCR-Primer eingefügt wurde,
ligiert. Die DNA-Sequenz des pyrF-Operons von E.coli wurde veröffentlicht
durch Turnbough, C.L. Jr. et al., 1987. Die 5'-flankierende Region des ΔpyrF-Gens
wurde unter Verwendung der Primer N20 (SEQ ID NO:20) und N21 (SEQ
ID NO:21)
und chromosomaler
E.coli-DNA als Matrize amplifiziert. Eine einmalige BamHI-Spaltstelle wurde
am 5'-Ende mit Hilfe
des Primers N20 eingefügt,
und eine einmalige XbaI-Spaltstelle wurde am 3'-Ende des amplifizierten DNA-Fragments mit Hilfe
des Primers N21 eingefügt.
-
Die
3'-flankierende
Region des ΔpyrF-Gens
wurde unter Verwendung der Primer N22 (SEQ ID NO:22) und N23 (SEQ
ID NO:23)
und chromosomaler E.coli-DNA
als Matrize amplifiziert. Eine einmalige XbaI-Spaltstelle wurde am 5'-Ende mit Hilfe des
Primers N22 eingefügt,
und eine einmalige SpHI-Spaltstelle wurde am 3'-Ende des amplifizierten DNA-Fragments mit Hilfe
des Primers N23 eingefügt.
-
Das
5'-flankierende ΔpyrF-Fragment
wurde mit BamHI und XbaI verdaut (ca. 600 bp), und das 3'-flankierende ΔpyrF-Fragment
wurde mit XbaI und SpHI verdaut (ca. 690 bp). Nach der Aufreinigung
durch Agarosegelelektrophorese wurden die DNA-Fragmente in einer
direkten Fusion in das ca. 5650 bp lange BamHI/SpHI-pMAK705-Vektorfragment
mit Hilfe einer 3-Fragmentenligierung über die gemeinsame XbaI-Spaltstelle
einligiert. Das gewünschte
Plasmid pMAK705-ΔpyrF
(6788 bp) wurde durch Restriktionskartierung identifiziert, und
die durch PCR amplifizierte pyrF-Sequenz wurde durch DNA-Sequenzierung
verifiziert.
-
6.2 Isolierung von E.coli-Deletionsmutanten
-
Der
Vektor pMAK705 ist charakterisiert durch einen temperaturempfindlichen
Replikationsursprung (Replikationsursprung aus pSC101), welcher
bei 44°C
inaktiv ist, und durch ein Chloramphenicol-Resistenzgen. Um ein
chromosomales Gen zu deletieren, wird das geeignete pMAK705-Plasmidderivat in
den gewünschten
E.coli-Stamm transformiert. Eine Voraussetzung für eine homologe Rekombination
zwischen dem Plasmid und dem E.coli-Chromosom ist ein Rekombinations-kompetenter
E.coli-Stamm (recA+-Genotyp). Stämme, deren
Genotyp recA– ist,
können
keine homologe Rekombination durchführen und sind daher nicht geeignet.
-
Der
E.coli-K12-Stamm UT5600 (ara, proC-14, leuB6, azi-6, lacY1, tsx-67,
entA403, trpE38+, rpsL109, xyl-5, mtl-1,
thi-1, ΔompT)
(Grodberg, J. und Dunn, J.J., 1988) wurde mit dem Plasmid pMAK705-trpD/B
und mit dem Plasmid pMAK705-ΔpyrF
transformiert. Nach der Zugabe der Plasmid-DNA wurde der Transformationsansatz
für 30
min auf Eis inkubiert, für
5 min bei 37°C
(Hitzeschock) und für
30 min bei 30°C.
Der Transformationsansatz wurde in 3 ml LB-Medium, welches 20 μg/ml Chloramphenicol
enthielt, gegeben, und die Zellen wurden über Nacht kultiviert. Um Plasmid-Co-Integrate
zu selektieren, d.h. Zellen zu selektieren, welche das Plasmid in
das Chromosom mit Hilfe homologer Rekombination integriert haben,
wurden 300 μl
einer 10–5-Verdünnung der Über-Nacht-Kultur
auf LB-Agarplatten, die 20 μg/ml
Chloramphenicol enthielten, ausplattiert. Die Agarplatten wurden
in einem Inkubator auf 50–60°C vorgewärmt und,
nachdem die Zellen ausplattiert worden waren, unmittelbar bei exakt
44°C inkubiert.
Da das pMAK705-Plasmid bei dieser Temperatur sich nicht repliziert,
wachsen nur solche Zellen zu Kolonien heran, welche das Plasmid
chromosomal integriert haben. Die Co-Integrat-Kandidaten wurden anschließend zwei-
bis dreimal auf LB-Agarplatten, enthaltend 20 μg/ml Chloramphenicol, bei 44°C zur Aufreinigung
für 2–3 Passagen
kultiviert (Verdünnungsabstrich).
-
Um
die Co-Integrate aufzubrechen und das Plasmid, welches sich von
dem Chromosom abgelöst
hat, zu entfernen, wurde ein aufgereinigter Co-Integrat-Klon für mehrere
Passagen (2–6)
in LB-Medium bei 30°C in
Abwesenheit von Chloramphenicol kultiviert. Anschließend wurden
die Zellen durch Verdünnung
auf LB-Medium getrennt und auf den gewünschten Genotyp hin getestet.
-
6.2.1 Charakterisierung
der Deletionsmutante UT5600 (ΔtrpC)
-
Die
Zellen/Klone, die durch Verdünnung
auf LB-Medium getrennt worden waren, wurden hinsichtlich der gewünschten
trp-Auxotrophie durch Ausplattieren auf Medium (M9-Minimalmedium,
enthaltend 0,5% Casaminosäuren)
mit Tryptophan (50 mg/ml) und ohne Tryptophan (Replika-Plattierung) analysiert.
Zusätzlich wurde
die Chloramphenicol-Empfindlichkeit der Klone durch Ausplattieren
auf LB-Medium mit Chloramphenicol (20 μg/ml) und ohne Chloramphenicol überprüft. Zusätzlich wurde
die chromosomale trpC-Deletion
durch vergleichende PCR-Analyse zwischen dem Ursprungsstamm und
der Deletionsmutante unter Verwendung der PCR-Primer N1 und N4 und
der entsprechenden chromosomalen DNA als Matrizen-DNA bestätigt. Das PCR-Produkt
des ursprünglichen
Stammes war ca. 2900 bp lang, wie theoretisch berechnet, und das
der trpC-Deletionsmutante war ca. 1430 bp lang.
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6.2.2 Charakterisierung
der Deletionsmutante UT5600 (ΔpyrF)
-
Die
durch Verdünnung
auf LB-Medium getrennten Zellen/Klone wurden hinsichtlich der gewünschten pyrF-Auxotrophie
durch Ausplattieren auf Medium (M9-Minimalmedium enthaltend 0,5%
Casaminosäuren)
mit Uracil (20 mg/ml) und ohne Uracil analysiert. Zusätzlich wurde
die Chloramphenicol-Empfindlichkeit
der Klone durch Ausplattieren auf LB-Medium mit Chloramphenicol
(20 μg/ml)
und ohne Chloramphenicol überprüft. Zusätzlich wurde
die chromosomale pyrF-Deletion durch vergleichende PCR-Analyse zwischen
dem ursprünglichen
Stamm und der Deletionsmutante unter Verwendung der PCR-Primer N5
und N8 und der entsprechenden chromosomalen DNA als Matrizen-DNA überprüft. Das
PCR-Produkt des ursprünglichen
Stammes war ca. 1550 bp lang, wie theoretisch berechnet, und das
der pyrF-Deletionsmutante war ca. 1290 bp lang.
-
Beispiel 7
-
Expression eines heterologen
Vorlagegens (IFN-α2b)
-
Das
neue Wirt/Vektor-System basierend auf einer Antibiotikum-freien
Selektion durch Komplementierung einer Auxotrophie wurde hinsichtlich
seiner Funktion und Leistung unter Verwendung des Interferon-α2b als Vorlagegen,
welches heterolog exprimiert werden sollte, ausgewertet.
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7.1 Selektion durch Komplementierung
der trpC-Auxotrophie
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Um
das IFN-α2b-Gen
zu exprimieren, wurde der E.coli-K12-Stamm UT5600 (ΔtrpC) (Beispiel
6) jeweils mit einem der Expressionsplasmide OripBR-TRP1-EK-IFN, OripUC-TRP1-EK-IFN,
OripBR-TET-EK-IFN und OripUC-TET-EK-IFN, die in Beispiel 5 beschrieben
sind, transformiert. Die transformierten UT5600 (ΔtrpC)/OripBR-TRP1-EK-IFN-
und UT5600(ΔtrpC)/OripUC-TRP1-EK-IFN-Zellen wurden bei
37°C in
einer Schüttelkultur
in M9-Minimalmedium enthaltend 0,5% Casaminosäuren (Difco) kultiviert, und
die Referenzzellen UT5600 (ΔtrpC)/OripBR-TET-EK-IFN
und OripUC-TET-EK-IFN wurden in M9-Minimalmedium enthaltend 0,5% Casaminosäuren (Difco)
und 50 mg/ml Tryptophan und 12,5 μg/ml
Tetracyclin bei 37°C
bis zu einer optischen Dichte bei 550 nm (OD550)
von 0,6–0,9
kultiviert und anschließend
mit IPTG induziert (1–5
mmol/l endgültige
Konzentration). Nach einer Induktionsphase von 4–8 Stunden (h) bei 37°C wurden
die Zellen durch Zentrifugieren geerntet (Sorvall RC-5B-Zentrifuge,
GS3-Rotor, 6000 rpm, 15 min), mit 50 mmol/l Tris-HCl-Puffer, pH 7,2 gewaschen
und bei –20°C bis zur
weiteren Verarbeitung gelagert.
-
7.2 Selektion durch Komplementierung
der pyrF-Auxotrophie
-
Um
das IFN-α2b-Gen
zu exprimieren, wurde der E.coli-K12-Stamm UT5600 (ΔpyrF) (Beispiel
6) jeweils mit einem der Expressionsplasmide OripBR-URA3-EK-IFN, OripUC-URA3-EK-IFN,
OripBR-TET-EK-IFN und OripUC-TET-EK-IFN, die in Beispiel 5 beschrieben
sind, transformiert. Die transformierten UT5600 (ΔtrpC)/OripBR-URA3-EK-IFN-
und UT5600(ΔtrpC)/OripUC-URA3-EK-IFN- Zellen wurden bei
37°C in
einer Schüttelkultur
in M9-Minimalmedium enthaltend 0,5% Casaminosäuren (Difco) kultiviert, und
die Referenzzellen UT5600 (ΔtrpC)/OripBR-TET-EK-IFN
und OripUC-TET-EK-IFN wurden in M9-Minimalmedium enthaltend 0,5% Casaminosäuren (Difco)
und 20 mg/ml Uracil und 12,5 μg/ml
Tetracyclin bei 37°C
bis zu einer optischen Dichte bei 550 nm (OD550)
von 0,6–0,9
kultiviert und anschließend
mit IPTG induziert (1–5
mmol/l endgültige Konzentration).
Nach einer Induktionsphase von 4–8 Stunden (h) bei 37°C wurden
die Zellen durch Zentrifugieren geerntet (Sorvall RC-5B-Zentrifuge, GS3-Rotor,
6000 rpm, 15 min), mit 50 mmol/l Tris-HCl-Puffer, pH 7,2 gewaschen
und bei –20°C bis zur
weiteren Verarbeitung gelagert.
-
7.3 Expressionsanalyse
im Standardsystem
-
Die
Synthese von IFN-α2b
wurde in den UT5600(ΔtrpC)-
oder UT5600(ΔpyrF)-Zellen, die mit den
Expressionsplasmiden OripBR-TRP1-EK-IFN, OripUC-TRP1-EK-IFN, OripBR-URA3-EK-IFN, OripUC-URA3-EK-IFN,
OripBR-TET-EK-IFN
und OripUC-TET-EK-IFN transformiert worden waren, analysiert. Hierzu
wurden Zellpellets aus drei Einheiten mit OD550 (1
OD550 = 1 ml Zellsuspension mit einem OD550 von 1) des zentrifugierten Kulturmediums
in 0,25 ml 10 mmol/l Tris-HCl, pH 7,2 resuspendiert, und die Zellen
wurden durch Ultraschallbehandlung lysiert (2 Impulse von 30 sek
bei 50% Intensität),
durchgeführt
mit einem Sonifier® Cell Disruptor B15 von
der Firma Branson (Heusenstamm, Deutschland). Die unlöslichen
Zellkomponenten wurden sedimentiert (Eppendorf 5415 Zentrifuge,
14000 rpm, 5 min), und der Überstand
wurde mit 1/5-Volumen (vol) 5 × SDS-Probenpuffer
(1 × SDS-Probenpuffer: 50
mmol/l Tris-HCl, pH 6,8, 1% SDS, 1% Mercaptoethanol, 10% Glycerin,
0,001% Bromphenol-Blau) gemischt. Die Fraktion (Pellet) mit dem
unlöslichen
Zellrückstand
wurde in 0,3 ml 1 × SDS-Probenpuffer
enthaltend 6–8
M Harnstoff resuspendiert, die Proben wurden für 5 min bei 95°C inkubiert
und wieder zentrifugiert. Anschließend wurden die Proteine durch
SDS-Polyacrylamid-Gelektrophorese
(PAGE) aufgetrennt (Laemmli, U.K., 1970) und mit Coomassie Brilliant
Blue R-Farbstoff gefärbt.
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Das
synthetisierte IFN-α2b-Protein
war homogen und fand sich ausschließlich in der Fraktion mit dem unlöslichen
Zellrückstand
in Form von unlöslichen
Proteinaggregaten, den sog. Einschlusskörpern (inclusion bodies, IBs).
Die Expressionsausbeute war vergleichbar mit dem Ausmaß der Messgenauigkeit
in allen Klonen/Zellen und betrug zwischen 30–50% bezogen auf das gesamte
E.coli-Protein.
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Beispiel 8
-
Untersuchung
der Plasmidstabilität
-
Vor
der Induktion der Zellen wurde eine Probe genommen (Beispiel 7)
und ein Plasmidstabilitätstest wurde
durchgeführt.
Hierzu wurden die Proben direkt mit M9-Minimalmedium enthaltend
0,5% Casaminosäuren
verdünnt,
und 300 μl
jedes Verdünnungsschritts
wurden auf einer nicht selektiven Agarplatte ausplattiert (M9-Minimalmedium,
ergänzt
mit 0,5% Casaminosäuren,
50 mg/ml Tryptophan and 20 mg/l Uracil). Anschließend wurden
400 einzelne Kolonien aus jedem Klon zunächst mit einem Zahnstocher
auf einer geeigneten selektiven Agarplatte abgestrichen (M9-Minimalmedium
enthaltend 0,5% Casaminosäuren
oder M9-Minimalmedium ergänzt
mit 0,5% Casaminosäuren,
50 mg/l Tryptophan, 20 mg/ml Uracil und 12,5 μg/ml Tetracyclin) und anschließend auf
einer nicht selektiven Agarplatte (M9-Minimalmedium, ergänzt mit
0,5% Casaminosäuren,
50 mg/l Tryptophan und 20 mg/l Uracil). Die Anzahl von Plasmid enthaltenden
Zellen wurde aus der Anzahl von Zellen bestimmt, welche eine Kolonie
auf beiden Agarplatten bildeten. Zellen, welche auf der selektiven Agarplatte
nicht wachsen, haben das Plasmid zur Komplementierung der Auxotrophie
oder zur Bildung der Antibiotika-Resistenz (TET-Referenzplasmide) verloren. Vor der
Induktion der Zellen betrug die Plasmidstabilität 100% für alle Kulturen, unabhängig von
der Selektionsmethode und unabhängig
vom Plasmidtyp.
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