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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Operon, ein das Operon tragendes
Expressionsplasmid, eine Cotransformante, die einen Expressionsvektor
für ein
fremdes Protein und ein beliebiges Expressionsplasmid umfasst, und
ein Verfahren zum Produzieren eines fremden Proteins, welches das
Exprimieren eines fremden Proteins durch die Verwendung der Cotransformante
umfasst, welche in der Lage ist, ein fremdes Protein in einer solubilisierten
Form und in einem Status, der eine korrekte Konformation aufweist,
zu exprimieren.
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Ein
Triggerfaktor ist ein Protein, über
das herausgefunden wurde, dass es ein cytoplasmatischer Faktor ist,
der für
den in vitro Transport zu einer Membran mit proOmpA, einem Vorläufer des äußeren Membranproteins
OmpA von E. coli, notwendig ist [Crooke, E. und Wickner, W., Proc.
Nat. Acad. Sci. USA 84, 5216–5220
(1987)]. Zusätzlich
wurde ein tig-Gen als ein Gen cloniert, das einen Triggerfaktor
mit einem Molekulargewicht von 48 kDa codiert [Guthrie, B. und Wickner,
W., J. Bacteriol. 172, 5555–5562
(1990)]. Auf der Basis der Analyse der Aminosäuresequenz ist herausgefunden
worden, dass der Triggerfaktor eine FK506-gebundenes Protein (FKBP)-Domäne besitzt
und dass alle Aminosäurereste,
die für
jede Expression der Bindungsaktivität mit FK506 und für eine Aktivität der Peptidylprolyl-Isomerase
(PPlase) erforderlich sind, in dem Triggerfaktor konserviert sind
[Callebaut, I. und Mornon, J. -P., FEBS Lett. 374, 211–215 (1995)].
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Dort
ist berichtet worden, dass der Triggerfaktor auch als PPlase identifiziert
worden ist, welche an die 50S-Untereinheit eines Ribosoms von E.
coli gebunden ist, und dass der Triggerfaktor die Prolyl-Isomerisierung
bei der in vitro-Neufaltung der mutierten RNase T1 wesentlich
verstärkt
[Stoller, G. et al., EMBO J. 14, 4939–4948 (1995)]. Darüber hinaus
ist durch ein Experiment unter Verwendung eines quervernetzenden
Reagenzen herausgefunden worden, dass der Triggerfaktor an eine
im Entstehen begriffene Polypeptidkette an einem Ribosom von E.
coli gebunden ist [Valent, Q. A. et al., EMBO J. 14, 5494–5505 (1995);
Hesterkamp, T. et al., Proc. Nat. Acad. Sci. USA 93, 4437–4441 (1996)].
Zusätzlich
ist bekannt gewesen, dass der Triggerfaktor die Bindung eines nicht
gefalteten Proteins von GroEL verstärkt [Kandror, O. et al., EMBO
J. 14, 6021–6027 (1995);
Kandror, O. et al., J. Biol. Chem. 272,1730–1734 (1997)].
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PPlase
wirkt auf den Prolin-Rest in einer Peptidkette und katalysiert cis-trans-Isomerisierung von
Konformationen, die eine Peptidbindung betreffen. Diese Reaktion
wird als ein die geschwindigkeitsbestimmender Schritt eines Faltungsprozesses
des Proteins angesehen. Zusätzlich
wird angenommen, dass das Protein aus der Familie der PPlasen an
Faltung, Neufaltung, Zusammenlagerung und Dissoziation, Transport
der Proteine und dergleichen innerhalb der Zellen beteiligt ist.
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Zusätzlich hat
sich gezeigt, dass der Triggerfaktor die Faltung mehrerer Proteine
in vitro unterstützt [Scholz,
C. et al., EMBO J. 16, 54–58
(1997)]. Die aktuelle Funktion des Triggerfaktors war jedoch bisher
nicht bekannt.
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Nishihara
et al. (Appl. Environ. Microbiol. 64: 1694–1699, 1998) beschreiben Plasmide,
die zur kontrollierten Expression des DnaK-DnaJ-GrpE und/oder GroEL-GroES-Chaperon-Teams
verwendet werden können,
um die Untersuchung der Wirkungen dieses Chaperon-Teams auf Faltung
oder Zusammenbau von rekombinanten Proteinen in Escherichia coli
zu ermöglichen.
Ein typisches, auf pACYC184 basierendes Plasmid, das erhalten worden
war, konnte die Dnak-DnaJ-GrpE
und GroEL-GroES-Chaperon-Hauptteamgruppen von separaten Promotoren
exprimieren, wenn L-Arabinose beziehungsweise Tetracyclin in einer
von der Dosis abhängigen
Weise zugegeben wurden. Coexpression der DnaK-DnaJ-GrPE und/oder
GroEL-GroES-Chaperon-Teamgruppen in geeigneten Spiegeln führte zu
einer deutlichen Stabilisierung und Akkumulation von Cryj2 ohne
ausgedehnte Aggregation. Experimente, die mit Mutanten durchgeführt wurden,
denen jedes der Chaperon-Proteine (DnaK, DnaJ, GrpE, GroEL und GroES)
oder der Hitzeschock-Transkriptionsfaktor σ32 fehlte, ergaben,
dass beide Chaperon-Teamgruppen entscheidend an der Faltung von
Cryj2 beteiligt sind, dass sie aber auf unterschiedliche Weisen
beteiligt sind.
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Die
Europäische
Patentanmeldung EP 0885 967-A2 beschreibt ein künstliches Operon, das Polynucleotide,
welche jedes der Chaperone DnaK, DnaJ und GrpE codieren, umfasst,
ein Expressionsplasmid, welches das Operon trägt, eine Cotransformante, die
durch das Einführen
des Expressionsplasmids zusammen mit einem Expressionsvektor für ein fremdes
Protein in E. coli hergestellt wurde, und ein Verfahren zum Produzieren
eines fremden Proteins unter Verwendung der Cotransformante.
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Guthrie
und Wickner (J. Bacteriol. 1990, 172(10): 5555–5562) offenbaren, dass der
Triggerfaktor ein häufig
vorkommendes Protein im Cytosol von E. coli ist, das proOmpA für die in
vitro-Translokation über
innere Membranvesikel stabilisieren kann. Das Gen, das den Triggerfaktor
von E. coli codiert, wurde isoliert und sequenziert, was die Konstruktion
von Stämmen
erlaubte, bei denen die Expression des Triggerfaktors leicht reguliert
wird. Sie fanden keinen Defekt in der in vivo-Rate von Synthese
oder Sekretion von proOmpA in Zellen, die vom Triggerfaktor befreit
worden waren. Es wird angenommen, dass der primäre physiologische Defekt in vom
Triggerfaktor befreiten oder ihn überproduzierenden Zellen in
der Anreicherung von filamentösen
Zellen besteht; die Filamentbildung des Stammes, der den Triggerfaktor überproduziert,
wird durch ein Vielfachkopien-Plasmid unterdrückt, welches das essentielle
Teilungsgen ftsZ exprimiert, was nahelegt, dass dem Triggerfaktor
eine wichtige Rolle bei der Zellteilung zukommt.
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Bei
der Expression eines fremden Proteins durch E. coli sind zahlreiche
Anstrengungen zur Unterdrückung
der Aggregation und zur Stabilisierung eines gewünschten fremden Proteins durch
die Coexpression von Chaperonen gemacht worden. Es ist jedoch schwierig
gewesen, vorauszusagen, welches der Chaperone coexprimiert werden
muss, um für
ein bestimmtes Protein wirksam zu sein, so dass zur Zeit ein übermäßiges Austesten
durchgeführt
wird, um die wirksamen Chaperone zu bestimmen. Zusätzlich gibt
es einige Fälle,
in denen ausreichende Wirkungen durch Coexpression bekannter Chaperone
nicht erreicht werden können.
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Demzufolge
besteht das technische Problem der vorliegenden Erfindung darin,
Mittel und Verfahren bereitzustellen, die in E. coli exprimierten
Proteine zu stabilisieren und ihre Aggregation zu unterdrücken.
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Die
Lösung
des Problems wird durch die Ausführungsformen
erreicht, die durch die Patentansprüche bereitgestellt werden.
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Im
Hinblick auf die vorstehend genannten Probleme ist es eine Aufgabe
der vorliegenden Erfindung, ein Operon bereitzustellen, das Gene
umfasst, die jeden der Triggerfaktoren GroEL und GroES codieren,
wobei das Operon in der Lage ist, ein fremdes Protein in einer solubilisierten
Form und in einem Status, der eine korrekte Konformation aufweist,
zu exprimieren.
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In
einer Ausführungsform
liefert die vorliegende Erfindung ein Expressionsplasmid, das das
Operon trägt,
und ein Expressionsplasmid für
einen Triggerfaktor.
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In
einer anderen Ausführungsform
liefert die vorliegende Erfindung eine Cotransformante, welche beide
der vorstehend genannten Expressionsplasmide und einen Expressionsvektor
für ein
fremdes Protein beherbergt.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
liefert die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Produzieren
eines fremden Proteins, welches das Exprimieren eines fremden Proteins
durch die Verwendung der Cotransformante umfasst.
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Diese
und andere Aufgaben der vorliegenden Erfindung werden aus der nachstehenden
Beschreibung deutlich werden.
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Zusammengefasst
betrifft die vorliegende Erfindung folgendes:
- [1]
ein Operon, welches ein Gen, das einen Triggerfaktor codiert, ein
Gen, das GroEL codiert, und ein Gen, das GroES codiert, umfasst;
- [2] ein Plasmid, das in der Lage ist, jeweils einen Triggerfaktor,
GroEL und GroES zu exprimieren, wobei das Plasmid das Operon nach
Punkt [1] trägt;
- [3] ein Plasmid, das in der Lage ist, einen Triggerfaktor zu
exprimieren, wobei das Plasmid ein Gen trägt, welches den Triggerfaktor
unter der Kontrolle eines induzierbaren Promotors codiert;
- [4] eine Cotransformante, die das Plasmid nach dem Punkt [2]
oder [3] und ein Expressionsplasmid für ein fremdes Protein beherbergt;
und
- [5] ein Verfahren zum Produzieren eines fremden Proteins, welches
das Exprimieren dieses fremden Proteins durch die Cotransformante
nach Punkt [4] umfasst.
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Die
vorliegende Erfindung wird durch die hierin nachstehend gegebene
genaue Beschreibung und die begleitenden Abbildungen, die nur zur
Erläuterung
dienen und daher die vorliegende Erfindung nicht begrenzen, besser
verstanden werden und worin:
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1 eine
schematische Darstellung ist, die pTf13 (etwa 5,9 kB) zeigt, worin
araB p/o der araB-Promotor/Operator ist, tig ein Strukturgen für einen
Triggerfaktor ist, pACYC-Ori ein Replikationsursprung ist, der vom
Plasmid pACYC stammt, Cmr das Gen für Chloramphenicol-Resistenz
und araC der araC-Aktivator/Repressor ist;
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2 eine
schematische Darstellung ist, die pG-Tf1 (etwa 8,4 kB) zeigt, worin
Pzt-1p der Pzt-1-Promotor
ist, groES und groEL Gene sind, die GroES bzw. GroEL codieren, tig
ein Strukturgen für
einen Triggerfaktor ist, tetR der tetR-Repressor ist, Cmr das Gen
für Chloramphenicol-Resistenz
ist und pACYC-Ori ein Replikationsursprung ist, der vom Plasmid
pACYC stammt.
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3 die
analytischen Ergebnisse der Solubilisierung von murinem Endostatin
durch Coexpression mit einem Triggerfaktor einer SDS-PAGE zeigt,
worin S eine lösliche
Fraktion und I eine unlösliche
Fraktion ist; und
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4 die
analytischen Ergebnisse der Solubilisierung von menschlichem ORP150
durch Coexpression mit einem Triggerfaktor einer SDS-PAGE zeigt,
worin S eine lösliche
Fraktion und I eine unlösliche
Fraktion ist.
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Eine
der großartigen
Eigenschaften des künstlichen
Operons der vorliegenden Erfindung beruht darauf, dass das Operon
Gene umfasst, die jeweils einen Triggerfaktor, GroEL und GroES codieren
(die Gene werden entsprechend als tig-Gen, groEL-Gen und groES-Gen bezeichnet).
Da das Operon der vorliegenden Erfindung jedes des vorstehend genannten
tig-Gens, groEL-Gens und groES-Gens umfasst, kann eine ausgezeichnete
Wirkung erzielt werden, insofern dass ein lösliches Expressionsprodukt
effizient erhalten werden kann, wenn das Operon mit einem Gen, welches
ein fremdes Protein codiert, coexprimiert wird.
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In
der vorliegenden Erfindung betrifft der Ausdruck „Triggerfaktor" einen Faktor, der
als ein cytoplasmatischer Faktor entdeckt wurde, der für den in
vitro Transport zu einer Membran mit proOmpA, einem Vorläufer des
externen Membranproteins OmpA von E. coli, erforderlich ist.
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Der
Triggerfaktor ist ein Faktor, der die in SEQ ID NO:1 dargestellte
Aminosäuresequenz
besitzt [Guthrie, B. und Wickner, W., J. Bacteriol. 172, 5555–5562 (1990)].
In der vorliegenden Erfindung umfasst der Triggerfaktor auch einen
Faktor mit einer Sequenz, in der eine Mutation als Substitution,
Deletion, Addition oder Insertion einer oder mehrerer Aminosäurereste
in die Aminosäuresequenz,
die in der vorstehend genannten SEQ ID NO:1 dargestellt ist, eingeführt ist,
solange der Faktor in der Lage ist, ein fremdes Protein in einer
solubilisierten Form und in einem Status einer korrekten Konformation
durch Coexpression mit einem fremden Gen, welches ein fremdes Protein
codiert, zu exprimieren.
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In
dem Operon der vorliegenden Erfindung kann das tig-Gen, dass einer
Aminosäuresequenz
des Triggerfaktors entspricht, verwendet werden. Das tig-Gen schließt ein Gen,
das die in SEQ ID NO:2 dargestellte Nucleotidsequenz umfasst, ein
[Guthrie, B. und Wickner, W., J. Bacteriol. 172, 5555–5562 (1990)].
Das Gen, das die in SEQ ID NO:2 dargestellte Nucleotidsequenz umfasst,
kann zum Beispiel aus dem Kohara-Clon Nr. 148 [Kohara, Y. et al.,
Cell 50, 495–508
(1987)] erhalten werden.
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Zusätzlich beschreibt
die vorliegende Erfindung das tig-Gen als ein Gen mit einer Sequenz,
in der eine Substitutions-, Deletions-, Additions- oder Insertionsmutation
einer oder mehrerer Basen in die vorstehend genannte, in SEQ ID
NO:2 dargestellte Nucleotidsequenz eingefügt ist, solange es sich um
ein Gen handelt, welches einen Faktor codiert, der in der Lage ist,
ein fremdes Protein in einer solubilisierten Form und in einem Status
einer korrekten Konformation durch Coexpression mit einem fremden
Gen zu exprimieren.
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In
der vorliegenden Erfindung umfasst das tig-Gen auch ein Gen, das
eine DNA umfasst, die in der Lage ist, unter stringenten Bedingungen
an eine beliebige DNA zu hybridisieren, die ausgewählt ist
aus der Gruppe, bestehend aus einer die in SEQ ID NO:2 dargestellte
Nucleotidsequenz umfassenden DNA. Ferner wird eine DNA mit einer
Sequenz beschrieben, in der eine Substitutions-, Deletions-, Additions-
oder Insertionsmutation einer oder mehrerer Basen in die vorstehend
genannte, in SEQ ID NO:2 dargestellte Nucleotidsequenz eingefügt ist,
solange es sich um ein Gen handelt, welches einen Faktor codiert,
der in der Lage ist, ein fremdes Protein in einer solubilisierten
Form und in einem Status einer korrekten Konformation durch Coexpression
mit einem fremden Gen zu exprimieren.
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Die
Bedingungen für
die Hybridisierung umschließen
Bedingungen, die zum Beispiel in Molecular Cloning: A Laboratory
Manual, 2. Aufl. [Sambrook J. et al., Cold Spring Harbour Laboratory
Press, New York (1989)] und dergleichen beschrieben worden sind.
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Die
Aminosäuresequenzen
für GroEL
und GroES, die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, werden
in SEQ ID No:3 beziehungsweise 4 dargestellt [Hemmingsen, S.M. et
al., Nature 333, 330–334
(1988)]. Die vorliegende Erfindung beschreibt auch GroEL und GroES
als Faktoren, die jeweils eine Sequenz aufweisen, in der eine Substitutions-,
Deletions-, Additions- oder Insertionsmutation eines oder mehrerer
Aminosäurereste
in jede der Aminosäuresequenzen,
die in den vorstehend genannten SEQ ID NO:3 und 4 dargestellt sind,
eingeführt
ist, solange die Faktoren äquivalente
Funktionen zu Wildtyp-GroEL und -GroES mit den vorstehend genannten,
in den SEQ ID NO:3 beziehungsweise 4 dargestellten Sequenz aufweisen.
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Die
Gene groEL und groES, die in dem Gen der vorliegenden Erfindung
verwendet werden können, umschließen Gene,
die jeweils die in den SEQ ID NO:5 beziehungsweise 6 dargestellten
Nucleotidsequenzen umfassen [Hemmingsen, S.M. et al., Nature 333,
330–334
(1988)]. Sowohl das groEL-Gen als auch das groES-Gen können zum
Beispiel aus dem Plasmid pGroll [Nishihara, K. et al., Appl. Environ.
Microbiol. 64, 1694–1699
(1988)] erhalten werden.
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt das Gen groEL und das Gen groES
auch als Gene, die jeweils eine Sequenz aufweisen, in der eine Substitutions-,
Deletions-, Additions- oder Insertionsmutation einer oder mehrerer
Basen in jede der Nucleotidsequenzen, die in den vorstehend genannten
SEQ ID NO:5 und 6 dargestellt sind, eingeführt ist, solange jedes der
Gene einen Faktor codiert, welcher eine äquivalente Funktion zu den
vorstehend genannten Wildtyp-GroEL und -GroES aufweist.
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Darüber hinaus
umschließen
das Gen groEL und das Gen groES auch Gene, die jeweils eine DNA umfassen,
welche in der Lage ist, unter stringenten Bedingungen an eine beliebige
DNA zu hybridisieren, welche aus der Gruppe ausgewählt ist,
die aus einer DNA, die die in SEQ ID NO:5 oder 6 dargestellte Nucleotidsequenz
besitzt, und aus einer DNA mit einer Sequenz besteht, in der eine
Substitutions-, Deletions-, Additions- oder Insertionsmutation einer
oder mehrerer Basen in die vorstehend genannte, in SEQ ID NO:5 und
6 dargestellte Nucleotidsequenz eingeführt ist, so lange jedes der
Gene einen Faktor codiert, welcher eine äquivalente Funktion zu den
vorstehend genannten Wildtyp-GroEL und -GroES aufweist.
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In
dem Operon der vorliegenden Erfindung ist die Anordnung des tig-Gens,
des groEL-Gens und des groES-Gens nicht speziell begrenzt. Beispiele
umschließen
ein Operon, das aufeinanderfolgend als groES-groEL-tig und dergleichen
angeordnet ist.
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In
dem Operon der vorliegenden Erfindung können das tig-Gen, das groEL-Gen
und das groES-Gen unter der Kontrolle eines Promotors liegen.
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Der
Promotor zur Kontrolle der Transkription des Operons, das unter
der Kontrolle des Promotors liegt, ist aus dem Gesichtspunkt der
Regulierung von jedem Expressionsspiegel eines Triggerfaktors, von
GroEL und GroES bevorzugt ein induzierbarer Promotor. Beispiele
für den
induzierbaren Promotor umschließen
zum Beispiel lac, tac, trc, trp, ara, Pzt-1, PL und
T7. Jeder der Promotoren lac, tac und trc kann durch Verwendung von
Isopropyl-β-D-thiogalctopyranosid
(IPTG) induziert werden; jeder der Promotoren trp, ara, Pzt-1 kann
mit 3-Indolacrylsäure
(IAA), L-Arabinose
beziehungsweise Tetracyclin induziert werden; und der PL-Promotor
kann durch eine hohe Temperatur (42°C) induziert werden. Auch der
T7-Promotor, der spezifisch und stark durch T7-RNA-Polymerase transkribiert
wird, kann verwendet werden. In diesem Fall kann der T7-Promotor
mit IPTG induziert werden, indem ein E. coli Stamm verwendet wird,
der einen lysogenisierten λ-Phagen
beherbergt, welcher das Gen für
die T7-RNA-Polymerase stromabwärts
des lac-Promotors ligiert trägt.
Unter den Promotoren sind aus dem Gesichtspunkt der leichten Durchführbarkeit
von Manipulationen zur Induktion lac, trp, ara und Pzt-1 vorzuziehen.
Der Promotor ist in einem bekannten Vektor enthalten, und er kann
verwendet werden, indem er unter Verwendung eines Restriktionsenzyms
und dergleichen in geeigneter Weise ausgeschnitten wird.
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Zusätzlich kann
in dem Operon der vorliegenden Erfindung ein Faktor, der von einem
Operon codiert wird, durch den Besitz eines Terminators, zum Beispiel
durch rrnBT1T2 repräsentiert,
stabiler exprimiert werden. Der Terminator ist in einem bekannten
Vektor enthalten, und er kann verwendet werden, indem er unter Verwendung
eines Restriktionsenzyms und dergleichen in geeigneter Weise ausgeschnitten
wird.
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Konkrete
Beispiele des Operons der vorliegenden Erfindung umschließen zum
Beispiel ein Operon, welches die in SEQ ID NO:7 dargestellte Nucleotidsequenz
umfasst.
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Eine
der großartigen
Eigenschaften des Plasmids der vorliegenden Erfindung beruht darauf,
dass das Plasmid ein Gen trägt,
welches einen Triggerfaktor codiert, oder es trägt das Operon.
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Es
ist bevorzugt, dass in dem Plasmid der vorliegenden Erfindung ein
Faktor, der durch ein Gen codiert wird, welches einen Triggerfaktor
codiert, oder Faktoren (Triggerfaktor, GroEL und GroES), die durch
ein Operon codiert werden, exprimiert werden können, indem ein induzierbarer
Promotor verwendet wird.
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Wenn
das Plasmid der vorliegenden Erfindung in eine Wirtszelle eingeführt wird,
können
zusätzlich
ein gewünschtes
fremdes Protein und ein Plasmid, welches ein Gen trägt, das
einen Triggerfaktor codiert, oder ein Gen, das das Operon auf dem
selben Plasmid codiert, verwendet werden. Zusätzlich können ein Plasmid, welches ein
Gen, das einen Triggerfaktor codiert, oder ein Gen trägt, das
das Operon codiert, und gleichzeitig ein Plasmid, welches ein Gen
trägt,
das ein fremdes Protein codiert (nachstehend hierin als „Coexpressionsplasmid" bezeichnet), verwendet
werden. Unter diesen Plasmiden ist das Coexpressionsplasmid unter
dem Gesichtspunkt, dass es nicht notwendig ist, für jedes
fremde Protein ein Plasmid herzustellen, welches ein gewünschtes
fremdes Protein und ein Gen, das einen Triggerfaktor codiert, oder
ein Gen, das das Operon codiert, trägt, und unter dem Gesichtspunkt
der Stabilität
des Plasmids in einer Wirtszelle bevorzugt.
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Um
den Expressionsspiegel und den Expressionszeitpunkt des Triggerfaktors
oder der Faktoren, die durch das Operon codiert werden, zu optimieren,
ohne den Expressionsspiegel des fremden Proteins zu senken, ist
es vorteilhaft, dass die Expression des Triggerfaktors oder der
Faktoren, die durch das Operon codiert werden, unabhängig von
der Expression eines gewünschten
Proteins reguliert werden können.
Auf Grund der vorstehend genannten Aspekte ist es vorzuziehen, dass
die induzierbaren Promotoren, die für die Expression des Triggerfaktors
oder der Faktoren, die durch das Operon codiert werden, sich von
den Promotoren, die für die
Expression eines gewünschten
Proteins verwendet werden können,
unterscheiden.
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Wenn
ein Coexpressionsplasmid als das Plasmid verwendet wird, kann jeder
beliebige Expressionsvektor verwendet werden, solange er ein Replikon
trägt,
welches keine Unverträglichkeit
mit einem Expressionsvektor des gewünschten Proteins in einer verwendeten
Wirtszelle, einschließlich
zum Beispiel E. coli, zeigt. Wenn zum Beispiel ein Vektor, der ein
ColE1-Replikon trägt,
wobei der Vektor zum Beispiel pBR322 einschließt, als ein Expressionsvektor
für ein
gewünschtes
Protein verwendet wird, umschließt das Plasmid, das zur Expression
des Triggerfaktors oder der Faktoren, die durch das Operon codiert
werden, verwendet wird, das p15A-Replikon,
welches in pACYC-Plasmidderivaten vorkommt.
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Konkrete
Beispiele für
das Expressionsplasmid der vorliegenden Erfindung umschließen die
Coexpressionsplasmide pTf13 und pG-Tf1. Schematische Darstellungen
von jedem dieser Coexpressionsplasmide werden in den 1 beziehungsweise
2 gezeigt.
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pTf13
und pG-Tf1 können
jeweils zum Beispiel durch die in den nachstehenden Beispielen 1
und 2 beschriebenen Verfahren erhalten werden.
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Die
Cotransformante der vorliegenden Erfindung kann erhalten werden,
indem das Plasmid der vorliegenden Erfindung (Coexpressionsplasmid)
und ein Expressionsvektor für
ein fremdes Protein in eine geeignete Wirtszelle eingeführt werden.
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Der
Expressionsvektor für
ein fremdes Protein, der in der vorstehend beschriebenen Cotransformante verwendet
wird, ist nicht speziell begrenzt. Der Vektor umschließt einen
Vektor, der in der Lage ist, ein gewünschtes, fremdes Protein in
dem Cytosol von Zellen zu exprimieren oder in das Periplasma von
Zellen zu sekretieren und Verträglichkeit
mit dem Coexpressionsplasmid zu zeigen. Im Einzelnen sind jene Vektoren,
in denen die Expression eines gewünschten, fremden Proteins durch
einen induzierbaren Promotor induziert wird, zu bevorzugen. Der
induzierbare Promotor umschließt
die gleichen Promotoren wie jene, die vorstehend aufgelistet wurden.
Der Triggerfaktor oder die Faktoren, die von einem künstlich
geschaffenen Operon codiert werden, können unabhängig von einem gewünschten,
fremden Protein zur Expression induziert werden, indem ein Promotor
ausgewählt
wird, der sich von dem Promotor, der für die Induktion der Expression
des Triggerfaktors oder der Faktoren, die von einem Operon codiert
werden, unterscheidet.
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Zusätzlich kann
der Expressionsvektor für
ein fremdes Protein ein Gen für
einen Selektionsmarker tragen, falls der Fall es erfordert. Beispiele
für solche
Gene für
einen Selektionsmarker umschließen
Gene für Ampicillinresistenz
(Ampr), Gene für Kanamycinresistenz (Kmr) und Gene für Chloramphenicolresistenz
(Cmr). Eine Doppelselektion der Cotransformante
kann ermöglicht
werden, indem ein Gen für
einen Selektionsmarker verwendet wird, das sich von jenem, das in
dem Plasmid der vorliegenden Erfindung (Coexpressionsplasmid) enthalten
ist, unterscheidet.
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Der
Expressionsvektor für
ein fremdes Protein ist bevorzugt ein Vektor, der unter dem Gesichtspunkt der
korrekten Bildung von Disulfidbindungen in dem entstandenen fremden
Protein in der Lage ist, in das Periplasma von Zellen zu sekretieren.
Beispiele für
den Expressionsvektor umschließen
zum Beispiel einen Vektor mit einem Gen, das ein Polypeptid codiert,
das sich aus der Addition eines Signalpeptids wie etwa OmpA, OmpT,
MalE oder β-Lactamase
an ein gewünschtes
fremdes Protein ergibt. Der Expressionsvektor kann zum Beispiel
erhalten werden, indem ein Gen, das das Signalpeptid codiert, durch
gentechnische Verfahren an eine Stelle angefügt wird, die dem N-Terminus
eines gewünschten
fremden Proteins entspricht, und das entstandene Gen in einen bekannten
Vektor inkorporiert wird.
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Zusätzlich kann
in dem Expressionsvektor für
ein fremdes Protein der vorliegenden Erfindung eine Sequenz enthalten
sein, die die Reinigung eines gewünschten Proteins erleichtern
kann, dargestellt zum Beispiel durch die Expression als ein Fusionsprotein
mit einem Protein wie etwa β-Galactosidase,
Glutathion-S-Transferase
oder einem Maltose-gebundenen Protein; Expression als Histidinmarkierte
Proteine oder dergleichen.
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Der
Wirtsorganismus, der in der vorliegenden Erfindung verwendet werden
kann, umschließt
zum Beispiel E. coli-Stämme.
Konkrete Beispiele für
die Stämme umschließen allgemein
verwendete Stämme
wie etwa HB101, JM109, MC4100, MG1655 und W3110; und zahlreiche
Mutanten, einschließlich
Protease-Mutanten wie etwa degP-Mutanten, ompT-Mutanten, tsp-Mutanten,
Ion-Mutanten, clpPX-Mutanten,
hslV/U-Mutanten, Ion-clpPX-Doppelmutanten und Ion-clpPX-hslV/U-Dreifachmutanten;
plsX-Mutanten; rpoH-Mutanten wie etwa rpoH-Deletionsmutanten und
rpoH-Missense-Mutanten und dergleichen.
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In
der vorliegenden Erfindung können
Protease-Mutanten wie Ion-clpPX-Doppelmutanten
und Ion-clpPX-hslV/U-Dreifachmutanten, plsX-Mutanten und rpoH-Mutanten unter dem
Gesichtspunkt der stabileren Expression des fremden Proteins vorteilhaft
verwendet werden. Unter den rpoH-Mutanten sind die rpoH-Deletionsmutanten
unter dem Gesichtspunkt der stabileren Expression des fremden Proteins
bevorzugt.
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Hier
ist eine bevorzugte Ion-clpPX-Doppelmutante der Stamm KY2783, der
von dem E. coli-Stamm W3110 abstammt, wobei der Stamm KY2783 durch
Einführen
von Doppel-Deletionsmutationen in die Ion- und clPX-Gene entstanden
ist. Der Stamm KY2783 wurde als E. coli-Stamm KY2783 bezeichnet
und gekennzeichnet und ist unter der Zugangsnummer FERM BP-6244
im National Institute of Bioscience and Human-Technology, Agency
of Industrial Science and Technology, Ministry of International
Trade and Industry hinterlegt, dessen Adresse 1–3, Higashi 1-chome, Tsukuba-shi,
Ibaraki-ken, 305-8566, Japan ist; Datum der ersten Hinterlegung:
3. Februar 1998.
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Auch
der Ausdruck "Ion-clpPX-hslV/U-Dreifachmutante" betrifft eine Mutante,
die durch weiteres Mutieren des hslV/U-Gens, welches HslV/U-Protease
codiert, in die vorstehend beschriebene Ion-clpPX-Doppelmutante
hergestellt wird. Ein Vorzug wird dem Stamm KY2893 gegeben, der
vom E. coli-Stamm W3110 abstammt, der Stamm KY2893 ist durch Einführen der
Dreifachmutationen in die Gene Ion, clpPX und hslV/U entstanden.
Der Stamm KY2893 wurde als E. coli-Stamm KY2893 bezeichnet und hinterlegt
und ist unter der Zugangsnummer FERM BP-6243 im National Institute
of Bioscience and Human-Technology, Agency of Industrial Science
and Technology, Ministry of International Trade and Industry hinterlegt,
dessen Adresse 1–3,
Higashi 1-chome, Tsukuba-shi, Ibaraki-ken, 305-8566, Japan ist;
Datum der ersten Hinterlegung: 3. Februar 1998.
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Das
fremde Protein, das in der vorliegenden Erfindung exprimiert werden
soll, kann jedes beliebige Protein sein, solange es ein fremdes
Protein ist, das in E. coli destabilisiert und/oder desolubilisiert
werden kann. Konkrete Beispiele für die fremden Proteine umschließen Interferone,
Interleukine, Interleukin-Rezeptoren, Interleukin-Rezeptor-Antagonisten,
Granulocytenkolonie stimulierende Faktoren, Granulocyten-Makrophagenkolonie
stimulierende Faktoren, Makrophagenkolonie stimulierende Faktoren,
Erythropoietin, Thrombopoietin, Leukämie hemmende Faktoren, Stammzellen-Wachstumsfaktoren,
Tumornekrose-Faktoren, Wachstumshormone, Proinsulin, Insulin-ähnliche
Wachstumsfaktoren, Fibroblasten-Wachstumsfaktoren, von Blutplättchen stammende
Wachstumsfaktoren, transformierende Wachstumsfaktoren, Hepatocyten-Wachstumsfaktoren,
Knochen bildende Faktoren, Nerven-Wachstumsfaktoren, ciliare neurotrophe
Faktoren, Gehirn-stämmige
neurotrophe Faktoren, Glia-stämmige
neurotrophe Faktoren, Neurotrophine, Angiogenese-Hemmer, Prourokinase,
Gewebe-Plasminogen-Aktivatoren, Blutgerinnungsfaktoren, Protein
C, Glucocerebrosidase, Superoxid-Dismutase, Renin, Lysozym, P450,
Prochymosin, Trypsin-Hemmer, Elastase-Hemmer, Lipocortin, Reptin,
Immunoglobuline, Einzelketten-Antikörper, Komplement-Komponenten, Serumalbumin,
Zedernpollen-Allergene, Hypoxie-induzierte Stressproteine, Proteinkinasen,
Proto-Onkogen-Produkte, Transkription-Regulierungsfaktoren und Virus-konstituierende
Proteine.
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Das
Verfahren zur Einführung
des Plasmids der vorliegenden Erfindung in E. coli zusammen mit
einem Expressionsvektor für
ein fremdes Protein umschließt
ein gebräuchliches
Verfahren wie etwa das Calciumchlorid-Verfahren, das Rubidiumchlorid-Verfahren
oder das Elektroporationsverfahren. Die Cotransformante kann unter
Verwendung eines Reagenzes in Abhängigkeit vom Gen für den Selektionsmarker
durchmustert werden. Die Expression des fremden Proteins kann zum
Beispiel durch Western-Blotanalyse bestätigt werden.
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Eine
der großartigen
Eigenschaften des Verfahrens zum Produzieren eines fremden Proteins
beruht darauf, dass das Verfahren das Exprimieren des fremden Proteins
durch die Verwendung der vorstehend beschriebenen Cotransformante
umfasst. Das fremde Protein kann zum Beispiel durch einen Prozess
produziert werden, welcher umfasst: Kultivierung einer Transformante
unter Induktionsbedingungen, bei denen der Expressionsspiegel des
Triggerfaktors oder der Expressionsspiegel von sowohl Triggerfaktor,
GroEL als auch GroES in einer Höhe
liegt, die für
Stabilisierung und/oder Solubilisierung eines zu exprimierenden
fremden Proteins geeignet ist; Ernten der Zellen; Aufbrechen der
geernteten Zellen; Isolieren und Reinigen des fremden Proteins aus
der Lösung
der aufgebrochenen Zellen im Einklang mit dem von dem gewünschten
fremden Protein abhängigen
Reinigungsverfahren.
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Die
Induktionsbedingungen unterscheiden sich in Abhängigkeit der induzierbaren
Promotoren, die für das
Plasmid der vorliegenden Erfindung verwendet werden, und dem Expressionsvektor
für ein
fremdes Protein, solange die Bedingungen in der Weise sind, dass
der Expressionsspiegel des Triggerfaktors oder der Expressionsspiegel
von sowohl Triggerfaktor, GroEL als auch GroES jeweils in einer
Höhe liegt,
die für
Stabilisierung und/oder Solubilisierung des fremden Proteins geeignet
ist. Zum Beispiel können
die Induktionsbedingungen wie folgt bestimmt werden.
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Zuerst
wird die induktive Substanz für
den Promotor unter Variierung verschiedener Zugabekonzentrationen
und des Zeitpunktes der Zugabe zugegeben. Die Zellen, in denen das
fremde Protein exprimiert wird, werden geerntet und jede der geernteten
Zellen wird aufgebrochen, um einen zellfreien Extrakt zu erhalten. Jeder
der erhaltenen Extrakte wird zum Beispiel der SDS-PAGE unterworfen,
und anschließend
werden die Proteinen zugeschriebenen Banden in dem Gel durch Anfärbung mit
Coomassie-Brilliant-blau oder durch Silberfärbung sichtbar gemacht. Unter
den sichtbar gemachten Banden können
geeignete Induktionsbedingungen für die Bande, die einem fremden
Protein zugeschrieben wird, untersucht werden, indem die Konzentration
der Bande durch Densitometrie oder andere Verfahren bestimmt werden.
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Die
Kulturbedingungen für
die Cotransformante unterscheiden sich in Abhängigkeit von den Zellen, die als
Wirtszellen verwendet werden, und sind nicht speziell begrenzt.
Der Spiegel an exprimiertem, fremdem Protein kann in der gleichen
Weise bestimmt werden wie die Bestimmung der Induktionsbedingungen,
indem verschiedene Kulturzeiträume
und Kulturtemperaturen festgesetzt werden, um das fremde Protein
unter den jeweiligen Kulturbedingungen zu exprimieren.
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Das
Verfahren zur Isolierung und Reinigung eines fremden Proteins umschließt zum Beispiel
Reinigungsverfahren für
Protein wie etwa Aussalzen, Ionenaustausch-Chromatographie, hydrophobe Chromatographie,
Affinitätschromatographie,
Gelfiltrationschromatographie und dergleichen.
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Darüber hinaus
betrifft eine andere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung einen Kit, welcher das Operon oder das
Plasmid oder die Cotransformante der Erfindung umfasst.
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Vorteilhafterweise
umfasst der Kit der vorliegenden Erfindung darüber hinaus optional (a) Reaktionspufferlösung(en)
und/oder Lösung(en)
zur Lagerung. Teile des Kits der Erfindung können individuell in Ampullen
oder in Kombination in Behältern
oder in Multi-Behälter-Einheiten
verpackt werden. Der Kit der vorliegenden Erfindung kann vorteilhaft
verwendet werden, um das Verfahren der Erfindung durchzuführen, und
könnte unter
anderen für
eine Vielzahl von Anwendungen, die vorstehend genannt werden, eingesetzt
werden, z.B. in diagnostischen Kits oder als Forschungsmittel. Zusätzlich kann
der Kit der Erfindung Nachweismittel enthalten, die für wissenschaftliche
und/oder diagnostische Zwecke geeignet sind. Die Herstellung der
Kits folgt bevorzugt Standardverfahren, die Fachleuten auf dem Gebiet
bekannt sind.
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Demzufolge
kann der Kit verwendet werden, um das Verfahren der vorliegenden
Erfindung durchzuführen.
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Im
Text der Beschreibung werden mehrere Dokumente zitiert. Es besteht
jedoch kein Zugeständnis, dass
jedes zitierte Dokument tatsächlich
Stand des Wissens für
die vorliegende Erfindung ist.
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Die
vorliegende Erfindung wird hierin nachstehend mit Hilfe der nachstehenden
Beispiele genauer beschrieben, wodurch der Rahmen oder der Geist
der vorliegenden Erfindung aber nicht eingeschränkt werden soll.
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Beispiel 1: Konstruktion
von pTf113
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Ein
Fragment mit etwa 2,6 kB, das das tig-Gen trug, wurde mit XmnI und
NruI aus dem Kohara-Clon Nr. 148 [Kohara, Y. et al., Cell 50, 495–508 (1987)]
ausgeschnitten und umfasste einen Triggerfaktor, und anschließend wurden
an dem entstandenen XmnI-NruI-Fragment die Enden in glatte Enden überführt, um
ein tig-Gen-Fragment zu ergeben. Das pAR3-Plasmid [Perez-Perez,
J. und Guitierrez, J., Gene 958, 141–142 (1995)] wurde mit PstI
gespalten, und anschließend
wurden die Enden des entstandenen linearisierten Plasmidfragmentes
in glatte Enden überführt, um
ein pAR3-Fragment zu erhalten. Das, wie vorstehend beschrieben,
erhaltene tig-Gen-Fragment
wurde in das pAR3-Fragment ligiert, wodurch pTf13 konstruiert wurde.
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Beispiel 2: Konstruktion
von gG-Tf1
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Ein
Fragment mit etwa 2,5 kB, welches das tig-Gen trug, wurde mit Bsp12861I
und NruI aus dem vorstehend genannten Kohara-Clon Nr. 148 ausgeschnitten,
und anschließend
wurden an dem entstandenen Bsp12861I-NruI-Fragment die Enden in
glatte Enden überführt, um
ein tig-Gen-Fragment zu ergeben. Das pGrol1-Plasmid (Nishihara,
K. et al., Appl. Environ. Microbiol. 64, 1694–1699 (1998)] wurde mit SmaI
stromabwärts
vom groEL-Gen gespalten, und anschließend wurde das entstandene,
glattendige tig-Gen-Fragment in das linearisierte Plasmidfragment
ligiert, um pG-Tf1 zu erhalten.
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Beispiel 3: Herstellung
der Cotransformante zur Expression von murinenm Endostatin
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E.
coli-Stamm BL21 wurde mit pTB01#8 [O'Reilly, M.S. et al., Cell 88, 277–285 (1997);
verfügbar
gemacht von Dr. Thomas Boehm und Dr. Judah Folkman aus dem Children's Hospital, Harvard
Medical School] (50 ng), welches murines Endostatin codierte, und
entweder pTf13 oder pG-Tf1 (jeweils 50 ng) transformiert, um eine
Cotransformante zu erhalten. Hier wurde die Transformation durch
das Calciumchlorid-Verfahren durchgeführt.
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Die
Cotransformante, die pTf13 und pTB01#8 beherbergte, wurde durch
Durchmusterung mit einer Platte, die Chloramphenicol und Ampicillin
in Konzentrationen von 20 μg/ml
beziehungsweise 50 μg/ml
enthielt, erhalten. Der entstandene Clon, in dem der Triggerfaktor
zusammen mit dem murinen Endostation coexprimiert wurde, wurde NK365
genannt.
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Die
Cotransformante, die pG-Tf1 und pTB01#8 beherbergte, wurde durch
Durchmusterung mit einer Platte, die Chloramphenicol und Ampicillin
in Konzentrationen von 20 μg/ml
beziehungsweise 50 μg/ml
enthielt, erhalten. Der entstandene Clon, in dem der Triggerfaktor,
GroEL und GroES zusammen mit dem murinen Endostation coexprimiert
wurden, wurde NK364 genannt.
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Als
ein vergleichendes Beispiel wurden jede der Cotransformanten hergestellt,
eine, in der GroEL und GroES mit murinem Endostatin coexprimiert
wurden; eine, in der DnaK, DnaJ und GrpE mit murinem Endostatin
coexprimiert wurden; beziehungsweise eine, in der DnaK, DnaJ, GrpE,
GroEL und GroES mit murinem Endostatin coexprimiert wurden.
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Der
Clon, in dem DnaK, DnaJ, GrpE, GroEL und GroES mit murinem Endostatin
coexprimiert wurden, wurde durch Cotransformation mit pG-KJE8 und
pTB01#8 und Durchmusterung mit einer Platte, die Chloramphenicol
und Ampicillin in Konzentrationen von 20 μg/ml beziehungsweise 50 μg/ml enthielt,
erhalten. Der entstandene Clon wurde NK363 genannt.
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PG-KJE8
wurde in der nachstehend beschriebenen Weise mit einem Plasmid hergestellt,
das in der Lage war, die Chaperon-Expression genauer zu regulieren,
indem eine rrnBT1T2-Terminatorsequenz stromabwärts des dnaK-dnaJ-grpE-Gens
in pG-KJE6 inseriert wurde [Nishihara, K. et al., Appl. Environ.
Microbiol. 64, 1694–1699
(1988)]. Zuerst wurde pKJE7 mit KpnI an der KpnI-Stelle, die stromabwärts des dnaK-dnaJ-grpE-Gens
liegt, gespalten, um ein linearisiertes KpnI-Fragment zu erhalten,
und anschließend wurden
am entstandenen KpnI-Fragment die Enden in glatte Enden überführt. Als
nächstes
wurde die rrnBT1T2-Sequenz, die aus pTrc99A (hergestellt von Pharmacia)
an der XmnI-Stelle ausgeschnitten worden war, an das glattendige
Fragment ligiert, wodurch Plasmid pKJE9 entstand. Anschließend wurde
pKJE9 an der XmnI-Stelle gespalten, und ein glattendiges tetR-Pzt1p-groES-groEL-Fragment wurde in
der gleichen Weise wie im Falle der Herstellung von pG-KJE6 inseriert.
Ein Plasmid, in dem das tetR-Pzt1p-groES-groEL-Fragment in der gleichen
Ausrichtung wie pG-KJE6 inseriert war, wurde selektiert, und das
Plasmid wurde pG-KJE8 genannt.
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Beispiel 4: Expression
von murinem Endostatin
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Die
Expression von murinem Endostatin wurde unter Verwendung von jeder
der in Beispiel 3 erhaltenen Cotransformanten untersucht. Die Kultivierung
wurde unter Verwendung von L-Medium durchgeführt (Zusammensetzung: 1% Bactotrypton,
0,5% Hefeextrakt, 0,5% NaCl, 20 μg/ml
Chloramphenicol und 50 μg/ml Ampicillin).
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Jede
der Cotransformanten wurde bei 37°C
kultiviert. Die Expression des Chaperons wurde durch Zugabe von
L-Arabinose (Endkonzentration: 10 mg/ml) zu einem Medium für NK365
zu Beginn der Kultivierung induziert. Alternativ wurde die Expression
des Chaperons durch Zugabe von Tetracyclin (Endkonzentration 10 ng/ml)
zu einem Medium für
NK364 induziert. Anschließend,
sobald die Klett-Einheit etwa 60 betrug, wurde die Expression von
Endostatin durch Zugabe von 10 mM MgSO4 und
3 × 109 PbE/ml λ-Phage
CE6 (hergestellt von Novagen) zu einem Kulturmedium induziert.
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Die
Expression von GroEL und GroES zusammen mit murinem Endostatin wurde
durch Zugabe von Tetracyclin (50 ng/ml) zu Beginn der Kultivierung
von NK363 und Zugabe von 10 mM MgSO4 und λ-Phage CE6 in
gleicher Weise, wie vorstehend beschrieben, zu einem Kulturmedium,
wenn die Klett-Einheit etwa 60 betrug, induziert.
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Zusätzlich wurde
die Expression von DnaK, DnaJ, GrpE zusammen mit murinem Endostatin
induziert, indem L-Arabinose (10 mg/ml) zu Beginn der Kultivierung
zugegeben wurde, und, wenn die Klett-Einheit etwa 60 betrug, sowohl
MgCl2 als auch λ-Phage CEG zu einem Kulturmedium
zugegeben wurden.
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Darüber hinaus
wurde die Expression von DnaK, DnaJ, GrpE, GroEL und GroES zusammen
mit murinem Endostatin induziert, indem L-Arabinose (10 mg/ml) und
Tetracyclin (20 ng/ml) zu Beginn der Kultivierung zugegeben und,
wenn die Klett-Einheit
etwa 60 betrug, MgCl2 und λ-Phage CEG
zu einem Kulturmedium zugegeben wurden.
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Nachdem
die Induktion die Expression von Endostatin über 2 Stunden durchgeführt worden
war, wurden die Zellen geerntet. Die erhaltenen Zellen wurden mittels
Ultraschall aufgebrochen, und anschließend wurden die aufgebrochenen
Zellen bei 8200 × g
zentrifugiert, wodurch eine lösliche
Fraktion von einer unlöslichen Fraktion
getrennt wurde. Jede der Fraktionen wurde der SDS-PAGE in einer
Menge eines 8-μg Äquivalents
an zellulärem
Protein unterzogen. Hier wurde eine von NK365 erhaltene Fraktion,
die die Expression des Triggerfaktors nicht induziert, als eine
Kontrolle verwendet. Die Ergebnisse werden in 3 dargestellt.
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Wie
auf der linken Tafel von 3 dargestellt, wurde in dem
Fall der Coexpression von murinem Endostatin, das normalerweise
nicht solubilisiert ist und als Einschlusskörperchen in E. coli exprimiert
wird, mit GroEL und GroES der größte Teil
an Endostatin in der löslichen
Fraktion nachgewiesen, jedoch wurde eine geringe Menge murines Endostatin
auch in der unlöslichen
Fraktion nachgewiesen. Darüber
hinaus wurde auch im Falle der Coexpression von murinem Endostatin
mit DnaK, DnaJ, GrpE oder der Coexpression von murinem Endostatin
mit DnaK, DnaJ, GrpE, GroEL und GroES murines Endostatin in der
unlöslichen
Fraktion nachgewiesen.
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Auf
der anderen Seite wurde, nach den Ergebnissen der rechten Tafel
aus 3, in beiden Fällen
der Coexpression von murinem Endostatin mit dem Triggerfaktor und
der Coexpression von murinem Endostatin mit dem Triggerfaktor, GroEL
und GroES das exprimierte Endostatin nur in der löslichen
Fraktion nachgewiesen, in der unlöslichen Fraktion jedoch nicht
nachgewiesen. Zusätzlich
wurde beim Vergleich mit der Kontrolle, bei der es keine Coexpression
eines fremden Proteins zusammen mit einem Triggerfaktor oder mit
dem Triggerfaktor, GroEL und GroES gab, beobachtet, dass die lösliche Fraktion
erhöht
war.
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Wie
vorstehend beschrieben, kann im Vergleich mit der Coexpression mit
jedem der Chaperone GroEL und GroES; DnaK, DnaJ, GrpE; und DnaK,
DnaJ, GrpE, GroEL und GroES eine unerwartete, ausgezeichnete Solubilisierungswirkung
für ein
fremdes Protein durch Coexpression mit dem Triggerfaktor oder mit
dem Triggerfaktor, GroEL und GroES erhalten werden.
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Beispiel 5: Herstellung
einer Cotransformante für
die Expression von menschlichem ORP150
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E.
coli-Stamm JM109 wurde mit Plasmid pORP4 (50 ng), welches menschliches
ORP150 und jeweils (jeweils 50 ng) pTf13 oder pG-Tf1 codiert, erhalten
aus Beispiel 1 oder 2, und pGro1 transformiert, das ein Plasmid
ist, welches GroEL und GroES beherbergt, [Nishihara, K. et al.,
Appl. Environ. Microbiol. 64,: 1694–1699 (1988)]. Hier wurde die
Transformation mit dem Calciumchlorid-Verfahren durchgeführt.
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Die
Cotransformante von pTf13 und pORP4 wurde durch Durchmusterung mit
einer Platte, die Chloramphenicol und Ampicillin in Konzentrationen
von 20 μg/ml beziehungsweise
50 μg/ml
enthielt, erhalten. Der entstandene Clon wurde NK360 genannt.
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Die
Cotransformante von pG-Tf1 und pORP4 wurde durch Durchmusterung
mit einer Platte, die Chloramphenicol und Ampicillin in Konzentrationen
von 20 μg/ml
beziehungsweise 50 μg/ml
enthielt, erhalten. Der entstandene Clon wurde NK340 genannt.
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Die
Cotransformante von pGro11 und pORP4 wurde durch Durchmusterung
mit einer Platte, die Chloramphenicol und Ampicillin in Konzentrationen
von 20 μg/ml
beziehungsweise 50 μg/ml
enthielt, erhalten. Der entstandene Clon wurde NK341 genannt.
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Beispiel 6: Expression
von menschlichem ORP150
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Die
Expression von menschlichem ORP150 wurde für jeden Clon NK360, NK340 und
NK341, die in Beispiel 5 erhalten worden waren, untersucht. Die
Kultivierung wurde unter Verwendung von L-Medium durchgeführt (Zusammensetzung:
1% Bactotrypton, 0,5% Hefeextrakt, 0,5% NaCl, 20 μg/ml Chloramphenicol
und 50 μg/ml
Ampicillin).
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Jede
der Cotransformanten wurde bei 37°C
kultiviert. Die Expression von Chaperon und ORP150 wurde durch Zugabe
von Tetracyclin (Endkonzentration 10 ng/ml) und IPTG (Endkonzentration
1 mM) zu jedem der Kulturmedien von NK340 und NK341 induziert, wenn
die Klett-Einheit etwa den Wert 40 erreicht hatte. Die Expression
des Triggerfaktors wurde durch Zugabe von L-Arabinose (Endkonzentration:
10 mg/ml) zu einem Kulturmedium von NK360 induziert, wenn die Klett-Einheit
etwa den Wert 20 erreicht hatte. Anschließend wurde die Expression von
ORP150 durch Zugabe von IPTG (Endkonzentration: 1 mM) induziert,
wenn die Klett-Einheit etwa den Wert 40 erreicht hatte.
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Zwei
Stunden nach Zugabe von IPTG wurden alle Zellen geerntet. Die erhaltenen
Zellen wurden mittels Ultraschall aufgebrochen, und anschließend wurden
die aufgebrochenen Zellen bei 8200 × g zentrifugiert, wodurch
eine lösliche
Fraktion von einer unlöslichen
Fraktion getrennt wurde. Jede der Fraktionen wurde der SDS-PAGE in einer Menge
eines 8 μg-Äquivalents
an zellulärem
Protein unterzogen. Hier wurde eine von NK341 erhaltene Fraktion,
die die Expression der Chaperone (GroEL, GroES) nicht induziert,
als eine Kontrolle verwendet. Die Ergebnisse werden in 4 dargestellt.
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Aus
den Ergebnissen in 4 wird deutlich, dass die Hälfte des
exprimierten ORP150 durch Coexprimieren von ORP150, das normalerweise
nicht solubilisiert ist und als Einschlusskörperchen in E. coli exprimiert wird,
mit GroEL, GroES oder mit dem Triggerfaktor löslich wird und dass durch Coexpression
mit GroEL und GroES und dem Triggerfaktor nahezu das gesamte ORP150
löslich
wird.
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Das
Operon und das Plasmid der vorliegenden Erfindung zeigen hervorragende
Eigenschaften im Hinblick darauf, dass das fremde Protein in einem
stabilisierten Status und in einem solubilisierten Status durch Coexpression
eines gewünschten
fremden Gens exprimiert werden kann. Zusätzlich zeigt die Cotransformante
der vorliegenden Erfindung eine hervorragende Wirkung darin, dass
das fremden Protein in einem stabilisierten Status und in einem
solubilisierten Status exprimiert werden kann. Darüber hinaus
kann im Einklang mit einem Verfahren zum Produzieren eines fremden
Proteins der vorliegenden Erfindung eine hervorragende Wirkung im
Hinblick auf die Expression des fremden Proteins in einem stabilisierten
Status und in einem solubilisierten Status gezeigt werden. Im Einklang
mit der vorliegenden Erfindung ist es ermöglicht worden, ein fremdes
Protein in E. coli durch gentechnische Verfahren effizient zu produzieren.
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