DE699271C

DE699271C - Geraet zur Messung der Schwerkraft

Info

Publication number: DE699271C
Application number: DE1935A0076924
Authority: DE
Original assignee: Askania Werke AG
Current assignee: Askania Werke AG
Priority date: 1935-08-30
Filing date: 1935-08-30
Publication date: 1940-11-26

Description

Gerät zur Messung der Schwerkraft Die Erfindung betrifft ein Gerät zur Messung der Schwerkraft sowie ein Verfahren zur Anwendung dieses Gerätes. Es handelt sich um ein Gravimeter, das im wesentlichen aus einem federnd abgestützten Pendel besteht, dessen Schwerpunkt über dem (fiktiven) Drehpunkt liegt.
Die bekannten Pendel dieser Art sind sog. astasierte Pendel, bei welchen die Lage des Massenschwerpunktes am Pendelarm oder die Größe der Masse in bezug auf die Federkrlaft derart gewählt ist, daß nach Horizontierung des Gerätes das Pendel sich in der Vertikalen im stabilen. Gleichgewicht befindet und infolgedessen nach einer Auslenkuntg selbsttätig wieder in die Vertikale zurückkehrt.
Der Erfindung gemäß soll in Abweichung von diesem bekannten Gerät an Stelle eines astasierten Pendels ein solches verwendet werden, bei dem die Lage des Massenschwerpunktes am Pendelarm und/oder die Größe der Masse in bezug auf die Federkraft derart gewählt sind, daß das Pendel nach der Horizontierung in der Vertikalen im labilen Gleichgewicht ist und sich demzufolge nach kleiner Auslenkung in die eine oder andere Gleichgewichtslage (Seitenlage) ieinstellt. -Auf diese Weise ergibt sich der Vorteil, daß die Bedienung des Gerätes beim Messen zu beiden Seiten der Vertikalen erheblich vereinfacht wird, weil im Gegensatz zum astasierten Pendel für den Übergang von einer Seite auf die andere nicht mehr eine Änderung der Neigang des ganzen Gerätes mittels der Horizontierschrauben notwendig ist, sondern bei unveränderter Aufstellung des Gerätes eine Rückführung des Pendels aus der einen Gleichgewichtslage (Seitenlage) über dieser tikale herüber genügt, um das Pendel zu veranlassen, sich alsdann in die andere Gleichgewichtslage (Seitenlage) einzustellen.
Hinzu kommt, daß erfahrungsgemäß die Horizontierschrauben mit Ungenauigkeiten behaftet sind, die Meßfehler im Gefolge haben, die durch Verwendung des Pendels- gemäß der Erfindung vermieden werden.
Es empfiehlt sich, das Meßgerät bei der Aufstellung in bekannter Weise, z. B. durch Verstellen der Fußschrauben, so einzurichten, daß die Pendelausschläge zu beiden Seiten der Vertikalen möglichst gleich sind. Dabei bedarf es in dieser Hinsicht einer besonderen Sorgfalt dann nicht, wenn die Schwerkraft aüs der Summe der Pendelausschläge nach bei den Seiten abgeleitet wird. Selbst wenn das Gerät nicht genau waagerecht eingerichtet ist, so bleibt doch die Summe der Pendelausschläge so lange gleich, wie die Schweilraft sich nicht ändert, weil ein zu großer Ausschlag diesseits der Vertikalen durch einen zu kleinen Ausschlag jenseits berichtigt wird Die Summe der Ausschläge nach beiden Seiten ändert sich jedoch, sobald die Schwerkraft einen anderen Wert einnimmt, weil diese in beiden Pendellagen in gleicher Weise einwirkt. Es braucht also das Gerät nur annähernd horizontiert zu werden, weil kleine Fehler, d. h. kleine Abweichungen von der genau waagerechten Einstellung, keine Meßfehler verursachen.
Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes.
In dieser stellte die LinieL-L das Lot dar.
Das Pendel 3 ist so eingespannt, daß sein fiktiver Drehpunkt 0 und sein SchwerpunktS in der VertikalenL-L liegen. Wird das Pendel 3 durch eine Art Amplitudengeber aus seiner labilen Gleichgewichtslage nach links oder rechts herausgebracht, so zieht die Schwerkraft das Pendel zur Seite. Da die elastische Kraft des Pendels infolge der Anordnung der Pendelmasse kleiner ist als die auf das Pendel wirkende Schwerkraft P, so- kippt das Pendel in eine seitliche Gleichgewichtslage G, bei der sich die Drehmomente E-8d und P sin Psinp aufheben. Zum Ausgleich vonNeigungsfehlern des ganzen Gerätes kann das Pendel diesseits und jenseits der Vertikalen L-L zum Ausschlag gebracht werden.
PATEN'TAN SPRÜCI-IE: I. Gerät zur Messung der Schwerkraft mit einem - federnd abgestützten. Pendel, dessen Schwerpunkt über dem (fiktiven) Drehpunkt liegt, dadurch gekennzeichnex, daß die Lage des Massenschwerpunktes am Pendelarm und/oder die Größe der Masse in bezug auf die Federkraft derart gewählt sind, daß das Pendel in der Vertikalen im labilen Gleichgewicht ist.

Claims

2. Verfahren zur Anwendung des Meßgerätes nach Anspruch I, bei dem zu beiden Seiten der Vertikalen nacheinander gemessen wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Gerät bei der Aufstellung derart geneigt wird, daß die Ausschläge des Pendels nach beiden Seiten möglichst gleich groß werden, daß bei der darauffolgenden Messung das Pendel ohne Änderung dër Neigung des Gesamtgerätes aus der einen Gleichgewichtslage (Seitenlage) über die Vertikallage hinausgeführt wird, so daß es sich alsdann selbsttätig in die andere Gleichgewichtslage (Seitenlage) einstellt, und daß die Schwerkraft aus der Summe der Pendelausschläge nach beiden Seiten abgeleitet wird.