DE419830C - Pendelvorrichtung zum Anzeigen der wahren Lotrechten oder Wagerechten auf schwingenden Koerpern, Schiffen, Flugzeugen o. dgl. - Google Patents

Pendelvorrichtung zum Anzeigen der wahren Lotrechten oder Wagerechten auf schwingenden Koerpern, Schiffen, Flugzeugen o. dgl.

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DE419830C
DE419830C DER60832D DER0060832D DE419830C DE 419830 C DE419830 C DE 419830C DE R60832 D DER60832 D DE R60832D DE R0060832 D DER0060832 D DE R0060832D DE 419830 C DE419830 C DE 419830C
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DE
Germany
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pendulum
pointer
ship
rotation
axis
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Expired
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DER60832D
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English (en)
Inventor
Peter Fuesgen
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Rheinische Metallwaaren and Maschinenfabrik AG
Original Assignee
Rheinische Metallwaaren and Maschinenfabrik AG
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Publication date
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    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01CMEASURING DISTANCES, LEVELS OR BEARINGS; SURVEYING; NAVIGATION; GYROSCOPIC INSTRUMENTS; PHOTOGRAMMETRY OR VIDEOGRAMMETRY
    • G01C9/00Measuring inclination, e.g. by clinometers, by levels
    • G01C9/02Details
    • G01C9/08Means for compensating acceleration forces due to movement of instrument

Landscapes

  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Radar, Positioning & Navigation (AREA)
  • Remote Sensing (AREA)
  • Vibration Prevention Devices (AREA)
  • Navigation (AREA)

Description

  • Pendelvorrichtung zum Anzeigen der wahren Lotrechten oder Wagerechten auf schwingenden Körpern, Schiffen, Flugzeugen o. dgl. Die harmonischen Schwingungen eines Schiffes, eines Flugzeuges oder eines ähnlichen bewegten Körpers erzeugen bekanntlich Beschleunigungen, und zwar zentripetale und tangentiale. Dazu kommt die translatorische Fahrtbeschleunigung. Die den Beschleunigungen entsprechenden Kräfte setzen sich mit den Schwerkräften des (nicht kräftefreien) künstlichen Horizontes, beispielsweise eines Pendels, zusammen, so daß die als scheinbare Schwerkraft erscheinende Resultante nicht lotrecht gerichtet ist, also Mißweisungen des Pendels hervorruft. Die Mißweisungen werden auch nicht durch Dämpfung des Pendels oder der Libelle verhindert; durch die Dämpfung erfolgt lediglich eine schnellere Einstellung des Pendels oder der Libelle in eine (falsche) Ruhelage.
  • Die Erfindung bezweckt eine Einrichtung zu schaffen, welche die durch harmonische Schwingungen des Pendelträgers veranlaßte falsche Einstellung eines Pendels, dessen Drehachse parallel einer Hauptachse des Schiffes oder eines ähnlichen bewegten Körpers verläuft, selbsttätig berichtigt.
  • Eine nähere Untersuchung ergibt, daß außer dem Einfluß der etwaigen Fahrtbeschleunigung des bewegten Körpers, Schiffes o. dgl. auch die Zentripetalbeschleunigung bei nicht allzu starkem Schlingern vernachlässigt werden kann und die Tangentialbeschleunigung des Pendelaufhängepunktes nur mit ihrer wagerechten Komponente berücksichtigt zu werden braucht.
  • Die Zeichnung zeigt in Abb. r und a schematische Darstellungen zur Erläuterung des Grundgedankens der Erfindung und in Abb. 3 bis 5 zwei Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung, und zwar Abb. 3 ein erstes Ausführungsbeispiel in Seitenansicht, Abb. q. ein zweites Ausführungsbeispiel in Seitenansicht und Abb. 5 eine Draufsicht zu Abb. .I.
  • In Abb. r sei a die Spur der Schlingerachse auf der durch die Schwingungsebene des Pendels gelegten Ouerebene. Es ist hierbei angenommen, daß die Schlingerachse ihre Lage immer beibehält. b sei der Aufhängepunkt des Pendels in der Mittellage des Schiffes und b, die augenblickliche Lage des Aufhängepunktes. Die Verbindungslinie des Drehpunktes a mit dem Pendelaufhängepunkt schwingt die zwischen den Winkeln a und - a. Sie ist für den Punkt b1 um den Winkel a" von der Mittellage entfernt.
  • Faßt man das Schiff ebenfalls als ein Pendel auf, so ist in dem gezeichneten Augenblick die Tangentialbeschleunig<tng p" des Aufhängepunktes b, worin r der Schwingungsradius des Pendelaufhängepunktes und T die Zeitdauer einer einfachen Schwingung des Schiffes ist. Die wagerechte Komponente dieser Beschleunigung px t,o, ist, wenn der Winkel, den die Linie b-a mit der Lotrechten bildet, mit j bezeichnet wird: oder indem man cos a, - i setzt und sin y . sin a.x gegenüber cos y vernachlässigt. Dieser Wert p" t," wird an der Pendelmasse c ebenfalls wagerecht, aber entgegengesetzt aufgetragen: mit der Erdbeschleunigung g ergibt sich dann die Richtung der Resultierenden und damit der Ruhelage des Pendels durch die Gleichung: Setzt man zur Vereinfachung tg ß, = ,6x sin a, - ctx, was bei den kleinen Winkeln zulässig ist, so ist: Diese Formel ist wegen der verschiedenen Vernachlässigungen nicht genau richtig. Der größte Fehler gegenüber der genauen Ermittlung ergibt sich für die Nullage des Schiffes, also für a, = o. Für diesen Fall ist nach der vereinfachten Formel (ohne Rücksicht auf die Größen h und T): ßx - 0, während sich beispielsweise für 1a - 8 m (ia ist die Höhe des Punktes b über a), Y=35°, T - 6,67 Sekunden (1a = 4,5 Doppelschwingungen in der Minute, a =5a nach genauer Berechnung, die hier übergangen werden soll, ergibt: ßx = - 3 Minuten.
  • Praktisch reicht also die abgeleitete vereinfachte Formel vollständig aus.
  • Der Wert ist für einen bestimmten Pendelaufhängepunkt auf einem bestimmten Schiffe eine konstante Größe; die Abweichung ß" des Pendels von der Senkrechten ist also der augenblicklichen Schräglage des Schiffes proportional.
  • Befindet sich das Schiff bei einer Schlingerbewegung in einer äußersten Schieflage, also gerade vor der Umkehr der Bewegung, so ist die Abweichung des Pendels am größten; beispielsweise ist für h_-_Sm, T = 6,67 Sekunden (n - 4,5 Doppelschwingungen in der Minute), ax=a-5°: ßx = o, 90 ° = 54 Muten.
  • Um diesen Betrag zeigt also das nicht berichtigte-Pendel falsch an.
  • Aus Abb. a ist zu entnehmen, daß bei einem Ausschlag ax des Schiffes der Ausschlag des Pendels in bezug auf das Schiff, der bei richtiger Anzeige des Pendels ebenfalls a" sein müßte, tatsächlich aber um den Betrag ßx zu groß ist, insgesamt also (ax -f- ßx) beträgt. Um von diesem Winkel (a" -E- ß,) auf den wahren Ausschlag ax zu kommen, müßte man eine Übersetzung anwenden. Es zeigt sich nun, daß diese übersetzung sowohl von dem augenblicklichen Ausschlag a, als auch von dem zugehörigen größten Ausschlag a unabhängig ist und nur aus konstanten Größen sich zusammensetzt, also selbst konstant ist. Es ist nämlich: Diese Übersetzung läßt sich in einfacher Weise dadurch verwirklichen, daß' gemäß Abb. 3 das eigentliche Pendel d mit seinem Einheitshebelarm einen Hebelarm e von der Länge bewegt, so daß der Arm e mit dem Zeiger m die Lage der wahren Lotrechten oder Wagerechten angibt.
  • An der mit dem schwingenden Körper, Schiff o. dgl., verbundenen Lagerplatte f ist iin Punkte i das Pendel d gelagert, das über seinen Drehpunkt hinaus nach oben um das Maß »i« verlängert ist und dort, als Gabel ausgebildet, einen Zapfen umfaßt, der an einem Hebel e von der Länge sitzt. Dieser Hebel e gibt beim Schwingen des Körpers, Schiffes o. dgl. in seiner mittleren Lage die wahre Lotrechte, die mit dem Hebel verbundenen Pfeile in geben die wahre Wagerechte an.
  • Hat das Schiff Schlagseite, so ist die beschriebene Einrichtung auch brauchbar. Es muß dann die Lagerplatte f um den Punkt r mittels des Handrades s so verstellt werden, daß in der (schiefen) Mittellage des Schiffes die beiden Lager i. und k sich senkrecht übereinander befinden. Die richtige Einstellung der Lagerplatte f wird durch das an dem Zeigerarm e angebrachte Kimmfernrohr l festgestellt oder überprüft.
  • Bei der zweiten Ausführungsform, Abb.4 und 5, ist das Kimmfernrohr l nicht am Zeigerarm e angebracht, sondern es ist auf dein Zapfen k unabhängig vom Zeigerarm e schwingbar gelagert, wo es durch ein Schnekkengetriebe il und ein Handrad o auf die Kimm gerichtet werden kann. Die Mittellage des Pendels ist dann richtig eingestellt, wenn der am Zeiger na angebrachte wagerechte Faden q, Abb. 5, mit dem wagerechten Faden des auf der Kimm gehaltenen Fernrohres l in Deckung ist. Einfacher wird im letzteren Fall die Handhabung der überprüfungseinrichtung, wenn man im oder am Fernrohr keine Marke anbringt,. weil der zweite Punkt zum Feststellen einer Ziellinie durch den wagerechten Faden q des Zeigers gegeben ist. Auch kann an die Stelle des Fernrohres ein einfacher Zielpunkt treten.
  • An Stelle der Hebelübersetzung zwischen dem Pendel d und dem Zeigerarm e kann auch eine Zahnradübersetzung oder irgendeine andere zweckmäßige übertragung angeordnet werden.
  • Zu bemerken ist noch, daß das berichtigte Pendel andere Drehachsen haben kann als parallel zu den Hauptachsen des bewegten Körpers, Schiffes o. dgl., dann ist die Berichtigung zwar nicht vollständig, aber das Pendel zeigt auch dann immer noch genauer als ein nichtberichtigtes.

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Pendelvorrichtung zum Anzeigen der wahren Lotrechten oder Wagerechten auf schwingenden Körpern, Schiffen, Flugzeugen o. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Pendel (d) und dem Zeiger (ni) eine von der Lage des Pendels zum Schwingungsmittelpunkt des Pendelträgers, Schiffes o. dgl., und von der Schwingungsdauer des letzteren abhängige Übersetzung (e) angeordnet ist, durch welche die durch die Schwingungen des Pendelträgers, Schiffes o. dgl., veranlaßte Mißweisung aufgehoben wird.
  2. 2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehachse (i) des Pendels (d) und diejenige (k) des Zeigers (m) am schwingenden Körper, Schiff o. dgl., so gegeneinander verstellbar sind, daß sie in der Mittellage des schwingenden Körpers, Schiffes o. dgl., sich senkrecht übereinander befinden (Abb. 3 und d.).
  3. 3. Vorrichtung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß am Zeigerarm (e) eine Ziellinie, Fernrohr (l) o. dgl., derart angeordnet ist, daß sie dann, wenn die Drehachsen von Pendel und Zeiger richtig eingestellt sind, auf den Horizont zeigt. .
  4. 4. Vorrichtung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß um die Drehachse (k) des Zeigers (m) eine auf den Horizont einstellbare Ziellinie (L -Abb. d und 5) schwingbar angeordnet ist, welche dann anzeigt, daß die Drehachse (i) des Pendels (d) und diejenige (k) des Zeigers (m) richtig eingestellt sind, wenn die auf den Horizont gerichtete Ziellinie (L) einen am Zeiger (m) angebrachten wagerechten Faden (q -Abb. 5) schneidet.
  5. 5. Vorrichtung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Kontrolleinrichtung ein in der Drehachse (k) des Zeigers (in) liegender Zielpunkt angeordnet ist, der bei richtiger Einstellung mit einem am Zeiger angeordneten zweiten Zielpunkte (q) und dem angeschnittenen Punkte der Kimm eine gerade Linie bilden muß.
  6. 6. Vorrichtung nach Anspruch i, 2 und 5, dadurchgekennzeichnet, daß an Stelle des Zielpunktes ein um die Drehachse (k) des Zeigers (-in) schwingbares gewöhnliches Fernrohr (l) ohne Fadenkreuz angeordnet ist.
DER60832D 1924-04-09 1924-04-09 Pendelvorrichtung zum Anzeigen der wahren Lotrechten oder Wagerechten auf schwingenden Koerpern, Schiffen, Flugzeugen o. dgl. Expired DE419830C (de)

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