DE862525C

DE862525C - Geraet zur Messung der Verzoegerung durch Bremswirkung von in Fahrt befindlichen Fahrzeugen

Info

Publication number: DE862525C
Application number: DEO1843A
Authority: DE
Inventors: Fritz Otto
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1951-10-06
Filing date: 1951-10-06
Publication date: 1953-01-12

Description

Gerät zur Messung der Verzögerung durch Bremswirkung von in Fahrt befindlichen Fahrzeugen Bei dem bekannten Flüssigkeitspendel stellt sich die Flüssigkeit nach dem Gesetz kommunizierender Röhren in beiden Schenkeln des Meßrohres (U-Rohr) gleich hoch ein, also in die Waage. Wird ein solches Meßrohr in Richtung des waagerechten Schenkels beschleunigt, so bleibt die Flüssigkeit, dem Beharrungsprinzip entsprechend, zurück und steigt daher, der Grobe der Beschleunigung entsprechend, in dem vorderen Schenkel (Ableserohr) an, während die Flüssigkeit in dem hinteren Schenkel (Arbeitsrohr) fällt. Bei Verzögerung (negativer Beschleunigung) verhält sich der ,Flüssigkeitsspiegel umgekehrt. Die Differenz zwischen dem Ausgangspunkt und dem Endpunkt, den die Flüssigkeitssäule in dem vorderen Schenkel (Ableserohr) bei Beschleunigung oder Verzögerung erreicht, kann an einer entsprechend geeichten Skala direkt in m/sec2 abgelesen werden. Da der Ausschlag bei normalem U-Rohr und kleineren Beschleunigungen aber nur gering ist und zu Schwingungen neigt, macht die Ablesung Schwierigkeiten.
Zweck der Erfindung ist nun ein kleines, leichtes Gerät zu schaffen, das sowohl stehend, wie bei ähnlichen Geräten, aber auch an glatten Flächen hängend, z. B. an der Windschutzscheibe von Kraftfahrzeugen, in Augenhöhe angebracht werden kann und dessen Bedienung keinerlei Fachkenntnisse oder Vorbereitungen erfordert.
Durch geeignete Formgebung wird der Ausschlag in der Meßröhre so beeinflußt, daß eine einwandfreie Anzeige und Ablesung möglich ist, Die Beeinflussung des Ausschlages des Flüssigkeitsspiegels wird erreicht durch Schrågstellung des hinteren Schenkels (Arbeitsrohr), Verkleinerung der lichten Weite des vorderen Schenkels (Ableserohr) bzw. Vergrößerung des hinteren Schenkels (Arbeitsrohr) oder auch durch Kombination dieser Maßnahmen und um drei Achsen einstellbare Aufhängung der Meßröhre. Die Verwendung eines in sich geschlossenen Meßrohres verhindert ein Verdiampfen der Flüssigkeit und macht daher eine Änderung des Nullpunktes unmöglich.
Eine Einrichtung für Temperaturausgleich ist bei dieser Konstruktion nicht erforderlich, da die Nullpunkteinstellung durch Drehung des Meßrohres um die Querachse sowieso bei jeder Messung vorgenommen wird.
Das Gerät besteht im wesentlichen aus einer dem Zweck entsprechend besonders geformten Meßröhre 1 (U-Rohr), die teilweise mit einer frostsicheren IFlüssigkeit 2 gefüllt ist. Die Meßröhre ist auf einer mit Saugfüßen 3 zur Befestigung an glatten Flächen versehenen Grundplatte 4 so befestigt, daß sie sowohl um die Querachse 5 wie auch um die Hochachse 6 und die Längsachse 7 bewegt werden kann, und mit entsprechend geeichten Skalen 8 bzw. Schiebern versehen, die bei Beschleunigung oder Verzögerung (negative Beschleunigung) durch Steigen oder Fallen des Flüssigkeitsspiegels die Beschleunigung oder Verzögerung in m/sec2 anzeigen.
Ein in das Meßrohr eingebautes Ventil 9 fixiert bei Schließen desselben den Flüssigkeitsspiegel, so daß ein Ablesen des erreichten Wertes bei stehender Flüssigkeitssäule ermöglicht wird. Durch Verkleinerung der lichten Weite der Meßröhre an einer Stelle, z. B. Io, kann eine DXämpfung der Bewegung der Flüssigkeitssäule in erforderlichem Grade erreicht werden, wie bekannt.
Dämpfung und Ventil können sowohl im luft- wie flüssigkeitsgefüllten Teil des Meßrohres angeordnet sein.
Die Einstellmöglichkeit um die Hochachse gestattet, das Gerät, z. B. bei Befestigung an einer schrägen Windschutzscheibe, durch einfache Drehung um ein Gelenk 6 in Fahrtrichtung auszurichten, und die Drehbarkeit um die Querachse 5 die Einstellung des Gerätes in die Waage, wobei die Flüssigkeitssäule zugleich als Wasserwaage dient.
Die Ausrichtung um die Längsachse erfolgt entweder durch entsprechendes.Aufsetzen der Saugfüße auf die Unterlage oder durch Drehung um ein Gelenk 7 und Nachprüfung durch Schwenken des Gerätes um die Hochachse. Die Anzeige muß bei richtiger Einstellung gleich bleiben.
Durch die beschriebenen Maßnahmen wird also erreicht: I. Dauernde Betriebsbereitschaft des Gerätes, 2. direkte Ablesung der Beschleunigung und Verzögerung (negative Beschleunigung) in m/sec2, 3. gut ablesbare Skala bei kleinem Gewicht und in handlichen Abmessungen bleibendem Gerät, 4. Einstellmöglicll,keit ohne besondere Wasserwaage oder andere Hilfsmittel, 5; verschleißfreies Arbeiten des Anzeigemechanismus, 6. Benutzungsmöglichkeit hängend, z. B. an der Windschutzscheibe von Fahrzeugen in Augenhlöhe, oder auch stehend.
PATENTANSPRÜGHE: I. Gerät zur Messung der Verzögerung durch Bremswirkung von in Fahrt befindlichen Fahrzeugen, bestehend aus einem flüssigkeitsgefüllten U-Rohr und einer Ableseeinrichtung für den Stand des Flüssigkeitsspiegels im Ableserohr, dadurch gekennzeichnet, daß der nicht zur Ablesung dienende Schenkeltdes U-Rohres gegen den Ableseschenkel geneigt ist.

Claims

2. Gerät nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die flüssigkeitsgefüllten, nicht zur Ablesung dienenden Teile des U-Rohres einen größeren Durchmesser aufweisen als das Ableserohr.

3. Gerät nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das U-Rohr durch Verb in dung der oberen Schenkelenden zu einem geschlossenen System ausgestaltet und in dieser geschlossenen Leitung ein Absperrventil sowie vorzugsweise eine Drosselstelle angeordnet ist.

4. Gerät nach Anspruch 1. bis 3, dadurch gekennzeichnet, tdaß es um alle drei Achsen schwenkbar und so in seiner Lage einstellbar ist.

5. Gerät nach Anspruch I bis 4, gekennzeichnet durch die Anordnung von Saugfüßen zur Befestigung des Gerätes.