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Setzwaage mit Neigungsmesser
Für viele Zwecke der Technik ist es erforderlich,
Neigungen im Gelände, Abschrägungen an Bauwerken od. dgl. mit Hilfe eines Winkelmeßgerätes
festzulegen. In der Baustellenpraxis verwendet man hierzu im allgemeinen Setzwaagen.
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Es sind bereits Setzwaagen bekannt, die aus einem rechteckig geformten
Setzwaagenkörper bestehen, in den ein Neigungsmesser in Form eines rotationssymmetrischen,
zur Hälfte mit Flüssigkeit gefüllten Hohlraumes eingebaut ist. Die Ablesung erfolgt
an einer den Hohlraum umgebenden Skala, welche in Winkelgrade geteilt ist, wobei
der Ablesung o" die Horizontalstellung der langen Anschlagkante des rechteckigen
Setzwaagenkörpers entspricht.
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Es sind ferner Setzwaagen mit nach Winkelgraden einstellbaren Libellenneigungsmessern
bekannt, bei denen die Anschlagflächen unterschiedliche Winkel miteinander bilden
und der Setzwaagenkörper die Form eines unregelmäßigen Vierecks mit nur einem rechten
Winkel aufweist.
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Schließlich ist es bekannt, bei Setzwaagen mit halbkreisförmig gebogener
Libelle zusätzlich zu der Winkelgradteilung noch eine zweite, nach Steigungswerten
bezifferte Skala anzubringen, um eine Umrechnung zu ersparen, wenn die Neigungsangaben
in diesen verschiedenen Maßeinheiten angegeben werden sollen. Derartige Mehrfachskalen
sind jedoch unübersichtlich und erschweren dadurch die Ablesung des richtigen Wertes.
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Die Erfindung geht von einer Setzwaage mit einem Neigungsmesser aus,
der aus einem rotations-- symmetrischen, zur Hälfte mit Flüssigkeit gefüllten Hohlraum
besteht, und hat zum Ziel, eine solche
Setzwaage zur wahlweisen
Ablesung der Neigung in verschiedenen Maßeinheiten einzurichten, ohne daß einer
Anzeigestellung des neigungsempfindlichen Gliedes mehrere Teilstriche verschiedener
Skalen zugeordnet sind. Zu diesem Zwecke ist der -Setzwaagenkörper erfindungsgemäß
als Dreieck, insbesondere als rechtwinkliges und/oder gleichschenkliges Dreieck
ausgebildet, und es sind den verschiedenen Anschlagflächen des Setzwaagenkör pers
mehrere voneinander unabhängige Skalen oder Skalenabschnitte zugeordnet. Die Skalen
oder Skalenabschnitte können nach Graden, Prozenten oder Verhältniszahlen der Neigung
eingeteilt sein, so daß der Benutzer die Möglichkeit hat, den eingestellten Winkel
durch Anlegen der entsprechenden Anschlagfläche des Setzwaagenkörpers ohne Umrechnungsarbeit
und unbeeinflußt von anderen Teilungen in der gewünschten Teilungseinheit direkt
abzulesen.
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Die Verwendung einer abschnittweisen Einteilung nach Graden, Prozenten
und Verhältniswerten der Neigung ist für die Skala einer Setzwaage mit einem einstellbaren
Libellenneigungsmesser bereits vorgeschlagen worden, jedoch nicht im Zusammenwirken
mit einem als Dreieck ausgebildeten Setzwaagenkörper und auch nicht unter Zuordnung
der einzelnen Skalenabschnitte zu verschiedenen Anschlagflächen des Setzwaagenkörpers.
Vielmehr beziehen sich bei der vorgeschlagenen Anordnung die Anzeigen aller Skalenabschnitte
auf die gleiche Anschlagfläche, und für jeden Skalenabschuitt ist eine besondere
Anzeigemarke erforderlich.
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Der Flüssigkeitsraum der erfindungsgemäß ausgebildeten Setzwaage
ist zusammen mit der Ringskala innerhalb, insbesondere mittig, der Dreiecksfläche
der Setzwaage angeordnet. Dabei kann die Ringskala mit dem Flüssigkeitsraum von
einem dosenartigen Einsatzkörper, vorzugsweise aus durchsichtigem Kunststoff, z.
B. Plexiglas, gebildet sein, der in eine Kreisaussparung der Dreiecksfläche eingesetzt
ist. Dem Dreieckskörper wird man eine für den Einbau der Ringskala und des Flüssigkeitsraumes
geeignete Dicke geben, die zugleich für das Anschlagen des Dreiecks vorteilhaft
ist. Der Flüssigkeitsraum kann auch in Form eines Hohlringes aus durchsichtigem
Material in eine Aussparung des Dreiecks eingesetzt sein.
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Für die Temperaturkompensation der Einstellung des Flüssigkeitsspiegels
kann man dem Flüssigkeitsraum einen Ausgleichsraum innerhalb der Dreiecksfläche
zuordnen. Dieser Ausgleichsraum kann von einem Membranhohlkörper, z. B. Gummikörper,
gebildet sein, der an den Flüssigkeitshauptraum angeschlossen ist. Die Regulierung
des Flüssigkeitsstandes in dem Hohlraum erfolgt vorteilhaft in an sich bekannter
Weise mittels einer auf den Membrankörper wirkenden Druckschraube.
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Die erfindungsgemäß ausgebildete 5 etzwaage kann auch mit Befestigungsmitteln
für das wahlweise Ansetzen eines Ständers versehen sein, um dieselbe auf diese Weise
zum Anvisieren einer Geländesteigung od. dgl. zu benutzen. An der das Visierlineal
bildenden Dreieckseite wird dann eine zusätzliche Visiereinrichtung angeordnet,
die z. B. von gegenüber dieser Seite vorstehenden, als Kimme und Korn dienenden
Ansätzen gebildet wird. Diese Ansätze können aufstellbar an den Seitenenden angeordnete
Klappen sein, die in niedergeklappter Lage die Verwendung des Gerätes als Anschlagdreieck
nicht beeinflussen.
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In der Zeichnung ist die Erfindung als Ausführungsbeispiel dargestellt,
und zwar zeigt die Abb. I eine Seitenansicht der erfindungsgemäß ausgebildeten Setzwaage
und Abb. 2 eine perspektivische Darstellung der Setzwaage mit Ständer in der Gebrauchsstellung
als Visiereinrichtung.
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Die Seiten I, 2 und 3 eines von Metallschienen oder Holzleisten gebildeten
rechteclugen Dreiecks dienen als Anschlagschienen. In der Dreieckinnenfläche 4 ist
mittig eine Kreisaussparung angeordnet, in die ein runddosenartiger, dicht abgeschlossener
Flüssigkeitsbehälter 5 eingesetzt ist. Der Flüssigkeitsspiegel 6 zeigt in dem durchsichtigen
Behälter 5 die waagerechte Lage der als Anschlagschiene benutzten Seite 3 des Dreiecks
genau an, wenn diese mit dem Flüssigkeitsspiegel parallel verläuft. Diese Lage -der
Schiene 3 ist dann vorhanden, wenn der Flüssigkeitsspiegel 6 mit der Skaleneinteilung
»Null « der Winkel teilung übereinstimmt. Die dem Flüssigkeitsbehälter 5 zugeordnete
Ringskala besteht aus mehreren Abschnitten, die in Winkelgrade, Neigungsprozente
und Steigungsverhältnisse aufgeteilt sind. Dem in Neigungsprozenten geteilten Skalenabschnitt
ist die Dreiecksseite 2 als Anschlagschiene zugeordnet. Bei waagerechter Lage der
Seite 2 wird also an der Neigungsprozentskala der Wert »Null« angezeigt.
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Mit 7 ist ein in der Dreieckinnemläche 4 angeordneter Membranhohlkörper
angedeutet, der über den Kanal 8 an den Flüssigkeitsraum 5 angeschlossen ist. Dieser
Membranhohlkörper 7 dient zur Regulierung der von der Temperatur beeinflußten Flüssigkeitsfüllung
des Raumes 5. Diese Regulierung erfolgt mittels der auf dem Hohlkörper 7 wirkenden
Druckschraube 9. Der Membrankörper 7 kann auch innerhalb des Flüssigkeitsbehälters
5 angeordnet sein.
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Abb. 2 zeigt die Verwendung des Gerätes nach Abb. I zum Anvisieren
von Geländeneigungen. Für diesen Zweck ist das Gerät in senkrechter Ebene schwenkbar
an dem Ständer Io angeordnet. Die aufklappbaren Teile II und 12 bilden als Kimme
und Korn die Visiereinrichtung. Die anvisierte Neigung kann an der Ringskala mit
Hilfe des Flüssigkeitsspiegels in der der Anschlagschiene 3 zugeordneten Teilungseinheit
abgelesen werden.