DE568909C - Hebelwaage mit Horizontalpendel - Google Patents

Hebelwaage mit Horizontalpendel

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DE568909C
DE568909C DE1930568909D DE568909DD DE568909C DE 568909 C DE568909 C DE 568909C DE 1930568909 D DE1930568909 D DE 1930568909D DE 568909D D DE568909D D DE 568909DD DE 568909 C DE568909 C DE 568909C
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    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01GWEIGHING
    • G01G1/00Weighing apparatus involving the use of a counterweight or other counterbalancing mass

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  • Physics & Mathematics (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Measurement Of Mechanical Vibrations Or Ultrasonic Waves (AREA)

Description

  • Hebelwaage mit Horizontalpendel Gegenstand der Erfindung ist die Kombination eines Horizontalpendels mit einer Hebelwaage, die es gestattet, ein Gewicht, das bisher etwa auf den io-8. Teil genau bestimmbar war, noch um den ioo- bis iooofachen Betrag genauer festzustellen. Die Güte einer Waage wird durch ihre Empfindlichkeit gekennzeichnet. :Ulan versteht unter dem Begriff Empfindlichkeit allgemein den Ausschlag eines Waagebalkenzeigers in Skalenteilen für ein Milligramm Überbelastung. Um eine Wägung möglichst genau ausführen zu können, besteht das Bestreben, diesen Ausschlag möglichst groß zu machen. Die bekannten besten Hebelwaagen lassen jedoch keine genaueren Wägungen als auf den io-$. Teil der Belastung erreichen. Wenn die Empfindlichkeit weiter erhöht werden soll, so ist das nur durch Einführung eines neuen Prinzips möglich. Ein solches wird im folgenden beschrieben.
  • In der Geophysik gibt es ein äußerst empfindliches Instrument für Neigungsmessungen -das Horizontalpendel. Man hat mit diesem Neigungen der Erdoberfläche bis auf 1/1o0, bis 1/1",o Bogensekunde genau nachweisen können - ein Betrag, an den man mit irgendeinem anderen Hilfsmittel bei weitem nicht herankommt.
  • Ein Horizontalpendel ist bekanntlich nichts weiter als ein gewöhnliches Pendel, dessen Drehachse jedoch nicht wie bei diesem horizontal liegt, sondern nahezu vertikal steht. Der kleine Winkel der Achse gegen die Vertikale ist im folgenden immer mit tp bezeichnet (Abb. i a1. Er wird meistens in den Grenzen eine Bogenminute bis ein Grad gewählt. Würde dieser Winkel gleich Null gemacht, d. h. die Drehachse genau vertikal gestellt, so würde diese Anordnung hier labil und physikalisch wie praktisch unbrauchbar werden.
  • Die Achse des Horizontalpendels ist entweder zwischen Spitzen gelagert (wie in Abb. i a), oder das Pendel ist in bekannter Weise an Fäden aufgehängt (vgl. Abb. i). Die Pendelmasse na schwingt demnach in einer gegen die horizontale Ebene um denselben Winkel (p nach unten geneigten Ebene.
  • Die Wirkungsweise dieses Horizontalpendels geht aus der Abb. i hervor. Hier ist p eine Platte mit drei Fußschrauben, m die Pendelmasse, a die Pendellänge oder der Pendelarm, s,. und s2 die Befestigungspunkte der dünnen Aufhängedrähte, deren virtuelle Verbindungslinie die Drehachse darstellt, die gegen die Vertikale um den Winkel T geneigt sein muß.
  • Je kleiner dieser Winkel c, gewählt wird, um so größer ist die Empfindlichkeit des Horizontalpendels gegen Bodenneigungen senkrecht zur Richtung des Pendels. Wenn man die Drehungsachse, in der Abb. i also die Verbindungslinie beider Befestigungspunkte s, und s2, in einen Winkel von etwa 3,5 Minuten gegen die Vertikale bringt, so bekommt man beim Neigen dieser Achse um den Winkel ß (was man durch Neigen der Platte p um den angedeuteten Winkel ß erreicht) an dem Horizontalpendel einen seitlichen Ausschlag um einen Winkelbetrag a in der angegebenen Richtung, der tausendmal so groß ist als der Winkel f3, um den man Platte und Achse gedreht hat. Man kann mit dieser Einrichtung somit die Neigung der Fußplatte tausendmal so genau messen, als es sonst möglich ist.
  • Um den Vergrößerungsfaktor des Horizontalpendels zu ermitteln, ist es nur nötig, den Neigungswinkel p der Drehachse gegen die Vertikale zu bestimmen. Der reziproke Wert 99 im Bogenmaß gibt die Vergrößerung an. Denn es ist z. B. 99 von 3,5 Minuten im Bogenmaß etwa gleich o,ooi, also somit iooo.
  • Die Erfindung besteht nun darin, ein solches kleines Horizontalpendel an dem Waagebalken einer Präzisions-Balkenwaage derart anzuordnen, daß seine Drehachse gegen die in Längsrichtung durch den Waagebalken gehende Vertikalebene geneigt ist und daß sein Pendelarm auf dieser Ebene senkrecht steht. Man macht sich damit die Neigungsempfindlichkeit des Horizontalpendels für eine sehr genaue Ablesung der Waageballkeneinstellung zunutze. Denkt man sich zum Verständnis der Wirkungsweise die Waage nach Abb. a zunächst ohne das Horizontalpendel a, in, so würde beispielshalber i mg Übergewicht auf der einen Schale eine Neigung des Balkens nach dieser Seite, also an dem Zeiger g einen Teilstrich Ausschlag, verursachen. Die Waage würde sich bei diesem Ausschlag in der neuen Ruhelage befinden. Man könnte so das Gewicht des Gegenstandes, wenn man jeweils nur die ganzen Teilstriche abliest, nur auf i mg genau bestimmen.
  • Mit dem Horizontalpendel a, m jedoch wäre die Waage bei i Teilstrich Ausschlag noch nicht in der Ruhelage, da j a auf Grund der Neigung des Waagebalkens um i Teilstrich sich das Pendel a, m in derselben Richtung, in der sich die Schale gesenkt hat, um einen vielfachen Winkel gedreht hat. Da nun das Pendel nt auf derselben Seite wie das z-mg-Gewiclit noch mit seinem Gewicht, multipliziert mit dem Hebelarm a - sin a (a = Pendellänge, a = Winkel entsprechend Abb. i), angreift, wird sich die Waage mit dem Horizontalpendel a, in noch weiter neigen, bis eine neue Ruhelage erreicht wird, die wie bei jeder Hebelwaage durch die im Schwerpunkt angreifende entgegenwirkende Direktionskraft der Schwere bestimmt ist. Die Ausschläge des Horizontalpendels a, m werden an einer Skala abgelesen.
  • Man verfährt nun bei einer Wägung mit dem Horizontalpendelzeiger a an der oberen Skala genau so, wie man es sonst an dem unteren Zeiger gewohnt ist, indem man z. B. Teile des Übergewichts durch Reiter kompensiert oder aus der bekannten Empfindlichkeit der Waage berechnet. Nur kann man jetzt hier, da ja der obere Zeiger je nach der Empfindlichkeit eine bis iooofach vergrößerte Bewegung des Waagebalkens ausführt, dasselbe Gewicht bis auf l/iooo mg genau bestimmen. An der oberen Skala würde doch, wenn wir auf die eine Schale l/iooo mg legen würden, der Horizontalpendelzeiger sich um i Teilstrich bewegen, während ohne Horizontalpendel auf der unteren Skala erst bei einem tausendmal größeren Übergewicht die Waage einen Ausschlag von i Skalenteil geben würde.
  • Man erreicht so mit einer gewöhnlichen Horizontalpendelhebelwaage ohne schwierige oder teure Hilfsmittel leicht eine Genauigkeit, die man auf einem anderen Wege sonst nicht erhalten kann. Man kann auch hier noch bequemer als bei einer einfachen Hebelwaage eine Spiegelablesung mit Fernrohr benutzen statt Zeiger und Skala.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Präzisions-Balkenwaage, dadurch gekennzeichnet, daß ein an sich bekanntes Horizontalpendel (a, m) an dem Waagebalken derart angebracht ist, daß seine Drehachse gegen die in Längsrichtung durch den Waagebalken gehende Vertikalebene geneigt ist und daß sein Pendelarm (a) auf dieser Ebene in der Horizontallage des Waagebalkens senkrecht steht, so daß es bei einer Neigung des Waagebalkens nach der tiefer liegenden Seite desselben ausschwingt und dabei einerseits durch sein zusätzliches Drehmoment den Ausschlag des Waagebalkens und damit die Empfindlichkeit der Waage sowie andererseits deren Anzeigegenauigkeit durch seine den jeweiligen kleinen Gewichtsdifferenzen entsprechenden und zu deren Ermittlung dienenden großen Winkelausschläge erhöht.
DE1930568909D 1930-06-19 1930-06-19 Hebelwaage mit Horizontalpendel Expired DE568909C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE971903C (de) * 1949-11-10 1959-04-09 Zeiss Carl Fa Vorrichtung zur vergroesserten Anzeige kleiner Neigungen und Vorrichtung zur Stabilisierung der Visierlinien von Fernrohren

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE971903C (de) * 1949-11-10 1959-04-09 Zeiss Carl Fa Vorrichtung zur vergroesserten Anzeige kleiner Neigungen und Vorrichtung zur Stabilisierung der Visierlinien von Fernrohren

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