-
Leuchtbildwaage zur Anzeige von Tara-, Brutto- und Nettogewichten
es
sind Leuchtbildwaagen zur Anzeige der Tara-, Brutto- und Nettogewichte auf einem
Ableseschirm bekannt, bei denen die Belastung auf zwei voneinander unabhängige,
gleichachsig gelagerte Neigungspendel übertragen wird, wobei das eine Neigungspendel
in der Ausschlagsstellung festiklemmbar ist.
-
Zur gleichzeitigen Projektion der drei Gewichtsanzeigen bei Waagen
dieser Art ist es ferner bekannt, drei zu projizierende Skalen vorzuschen, von denen
die eine an dem festklemmbaren Neigungspendel und die l)eidell anderen Skalen gemeinsam
an dem zweiten Neigungspendel befestigt sind, wobei die erste Skala von einer feststehenden
Optik und von den beiden anderen Skalen die eine durch die gleiche Optik und die
allclere durch eine mit dem anderen Neigungspendel ausschwingende Optik durchleuchtet
wird. Die Gewichtsangaben werden gemeinsam auf eine Mattscheibe projiziert.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrund, eine Leuchtbildanzeige der
Tara-, Brutto- und Nettogewichte bei einer Leuchtbildwaage mit nur einem Neigungspndel
und einer einzigen Skala zu ermoglichen, um auf diese Weise wesentliche Vereinfachung
und damit Verbilligung der Waage zu erreichen. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe
vor allelll dadurch gelöst, daß bei Anordnung eines einzigen Neigungspendels mit
nur einer Skala und einer an sich bekannten, in Richtung der Skala schwenkbaren
Optik diese Optik um eine in der Verlängerung der Drehachse des Neigungspendels
liegende Achse im Ausmaß des Bereichs der zweck mäßig entsprechend in negativen
Teil verlängerter Skala schwenkbar angeordnet ist. Ferner wird nach einem weiteren
Merkmal der Erfindung bei fest angeordneter Mattscheibe der Strahlengang zwischnell
Ci neul beweglichen unteren Spiegel null eillell
oder mehreren festen
oberen Spiegeln parallel zur Schwingungsebene des Neigungspendels und durch die
Verlängerung von dessen Drehachse geführt.
-
Bei jeder andersartigen Führung des Lichtstrahles mutl tlie Mattscheibe
mit dem Neigungspendel schwenkbar angeordnet sein, wenn eine Drehung des Bildes
auf der Mattscheibe bei Verschwenken der Optik vermieden werden soll. Werden diese
beiden FOrderungen erfüllt, so ist Anordnung des festen oberen Spiegels bzw, der
Mattscheibe beliebig. Durch die Anordnung nach der Erfindung ergubt sich also der
weitere Vorteil, daß die Mattscheibe in jeder beliebigen I.age und Richtung angeordnet
werden kann. ohne daß dadurch die erzielten Vorteile beeinträchtigt werden. Die
bekannte ogenannte Verstelloptik. die zur Lösung der der Erfindung zugrunde liegenden
Aufgabe verwendet wird. besteht aus Larnpe. Kondensator, Objektiv und Spiegel, die
in Richtung der Skala von Hani vertstellbar sind. Bei einer bekannten Projektionswaagen
ist zwar auch schon eine Verstellung der Optik in Richtung der Skala vorhanden,
diese ist aber so gering, daß lediglich die projizierte Nullularke mit der feststehenden
Anzeigemarke in Übereinstimmung gebracht werden kann, um auf diese Weise die unbelastete
Waage einregulieren zu können. Für diese bekannte Einregulierung der Leuchtbildanzeige
auf die Nullage geniigt ein ganz kleiner Verstellbereich der Optik, da nur geringfügige
Verinderungen infolge Verschmutzens der Wiegebrücke auszugleichen sind. hiit dieser
bekannten Verstelloptik können aber Taragewichte nicht ausgeglichen werden. weil
ihr Schwenkbereich zu gering ist.
-
Würde die bisher bekannte Führung des Strahlengange zum Anzeigen der
Taragewichte verwendet. so würde sie sowohl ein Schwenken als auch Unscharfwerden
des Bildes bei dem für die Taraanzeige notwendigen großen Schwenkbereich mit sich
bringen. Durch einfache Übertragung der bekannten Verstelloptik auf den Erfindung
zugrunde liegenden Gegenstand liißt sich also die Aufgabe nicht ohne weiteres lösen.
-
Abb. I T zeigt in Vorderansicht und Abb. 2 in Seitenansicht den Aufbau
der Leuchbildwaage im Schema.
-
Abb. 3 bis 6 zeigen ebenfalls schematisch die verschiedenden Ausschläge
des Neigungspendels mit tlem auf der Mattscheibe erscheinenden Leuchtbild.
-
Abb. 7 bus 10 zeigen in gleicher Weise verschiedene Ausfürungsformen
bei der Führung ddes Strahlenganges und der Anordung der Mattscheibe, wobei die
Abb. 8 die grundrißliche. Darstellung der Abb. 7 ist.
-
Mi I I ist das Gehäuse, mit 2 das Neigungspendel bezeichnet, das
in den festen Pfannen 3 gelagert ist.
-
An dem Neigungspendel 2 ist die Skala 4 befestigt, die optisch durchleuchtet
wird und den dem ;Äusschlag des Pendels (nach Aufbringen eines Gewichts) entsprechenden
Teil der Skala auf eine oder zwei Mattscheiben 5 projiziert, auf denen dann das
eweilige Gewicht abgelesen werden kann. Die nach iler Erfindung verwendete einzige
Skala kann normal ausgebildet sein, d. h. die Werte von Null l>is zur Höchstlast
anzeigen. Man kann jedoch zweckmäßig nachträglich noch einmal die Taralast zur Anzeigte
bringen, wenn die Skala nach der negative Seite verlängert wird so daß sie auch
auf dieser Seite von Null an bis zur höchsten gewählten Taralast die Gewichtswerte
anzeigt.
-
Die an sich bekannte Verstelloptik besteht aus der Lichtquelle 6,
dem Kondensator 7, dem Objektiv 8, dem unteren ebenfalls beweglich angeordneten
Spiegel oder Prisma g und dem oberen festen einfachen oder Doppelspiegel 10.
-
Die Verstelloptik ist nach der Erfindung an einem Pendelarm 11 befestigt,
der sich um die Achse 12 dreht, die in der Verlängerung der Schneidenachse des Neigungspendels
2 (Abb. 2) liegt. Der Ausschlag dieses Armes 11 wird mittels der Kurbel 13 und Spindel
14 von Hand bewirkt, wobei die Spindelmutter 15 auf der Spindel 14 hin und her gleitet
und durch das Federblatt 16 o. dgl. den Arm 1 1 mitnimmt. Diese Federverbindung
bezweckt, daß die Federung in Richtung der Bewegung der Spindelmutter 15, also tangential
zur Skala. nicht wirksam wird, wohl aller radial zu dieser. I)urch Drehen der Handkurbel
I3 kann der Arm 1 1 in jede beliebige Stellung innerhalb weiter gewünschter Grenzen
längs der Skala gebracht und dementsprechend auch die Optik längs der Skala 4 verschoben
werden.
-
Um zu verhindern, daß bei Belastung der Waage über die vorgesehene
Höchstlast (max. Ausschlagsbereich des Pendels) falsche Gewichtsanzeigen erfolgen,
erheilt das Pendel 2 einen zusätzlichen Zeiger I7 (Abb. I), der bei Erreichen des
Höchstausschlages an einem Gegenzeiger t8 einspielt und so unabhängig von der durch
Verdrehen der Kurbel I3 bewirkten Einstellung der Optik das Erreichen der Höchstlast
anzeigt.
-
I)as Verwiegen geht in folgender Weise mit der Waage nach der Erfindung
vor sich (Abb. 3 bis 6): Die unbelastete Waage wird zunächst durch Drehen der Kurbel
I3 und damit durch Verschieben der Optik so eingestellt, daß der feste Zeiger 19
auf der Ablesescheibe 5 auf Null zeigt. Durch Aufbringen der Taralast erscheint.
wie bei jeder bekannten Waage, das Gewicht an der Mattscheibe 5 (Abb.3). Nunmehr
wird die Kurbel 13 so lange gedreht, bis an der Ablesescheibe 5 die Nullmarke der
Skala mit dem festen Zeiger 19 in Übereinstimmung gebracht ist (Stellung gemäß Abb.
4). Die Verstellung der Optik entspricht nunmehr dem durch die Taralast hervorgerufenen
Ausschlag T.
-
Wird nunmehr das zu bestimmende Nettogewicht aud die Waage gebracht,
so schwingt gemäß Abb. 5 die Skala 4 um den mit V bezeichneten Winkel aus, und es
erscheint alsdann auf dem Leuchtbild das (beispielsweise mit50 kg angegebene) Nettogewicht.
-
Naturgemäß wird nichts an der Wiegung veriindert, wenn beispielsweise
ein die Taralast darstellentles Gefsiß von der Waage abgenommen und abseits der
Waage gefüllt wird, sofern zwischen zeitlich an der Kurbel und damit der Optik nichts
verstellt worden ist.
-
Wird nach anzeige des Nettogewichts, wie in Äl)b. 5 dargestellt,
die Waage völlig entlastet, dann
erscheint auf der nach der negativen
Seite hin verlängerten Skala 4 wiederum als Kontrolle automatisch das Taragewicht
(Stellung Abb. 6).
-
Umgekehrt kann bei gleichzeitigem Aufbringen von Tara- und Nettogewicht
(des Bruttogewichtes) jede Wägung, bei der eine Entmahme des Nettoegewichtes oder
Teilen desselben erfolgt, mit der Waage nach der Erfindung durchgeführt werden.
-
Ebenso läßt sich nachträglich in dem beschriebenen Beispiel das Bruttogewicht
festellen, wenn die Optik in ihre ursprüngliche Stellung zurückgekurbelt wird. Jede
andere Verwiegung ist entsprechend ausführbar.
-
Um ein stets waagerechtes und scharfes Bild auf der Mattscheibe 5'
zu erhalten, ist die Einhaltung der eingangs erwähnten Bedingungen über die Führung
des Strahlenganges der Verstelloptik notwendig, was nachstehend an Hand der Abb.
7 bis 10 naher erläutert werden soll.
-
Von tlem Spiegel 9 (Abb. 2 und 7) läuft der Lichstrahl 20 nach dem
oberen Spiegel 10 parallel zur Schwingungsebene des Pendels und durch die Verlängerung
der Drehachse 12. Vom Spiegel 10 umgelenkt fällt er gemäß Abb. 8 als Strahl 21 bzw.
21 waagerecht auf die Mattscheibe 5. Wird die Optik aus der Stellung des Lichtstrahles
20 beispielsweise in tlie Stellung des Lichtstrahles 20 verstellt, so verläuft der
Lichtstrahl unveränder parallel zur Schwingungsebene des Pendels und weiterhin durch
die Verlangerung der Drechachse 19.
-
Die Verstellung von 20 und 20' bewirkt lediglich ein Wandern des
Strahlenganges in horizontaler Richtung auf der Marrscheibe 5, ohne daß dabei jedoch
das Bild unscharf wird oder sich verdreht. Da die Wanderung des Strahlenganges auf
der Mattscheibe innerhalb des scharf ausgeleuchteten Lichtkreises der Optik liegt.
bleibt das Bild in jeder stellung scharf. abwohl der 5 Strahlengang in den Grenzstellungen
21 und 21' gemäß Abb. 8 im Grundriß etwas geneigt auf die Mattscheibe 5 fällt. Die
Tiefenschärfe tler Optik reicht in jedem Falle atis, das Bild scharf auszuleuchten.
-
Gemäß der Ausführungsform nach Abb. 9 ist der Spiegel 10 beispielsweise
um 90 um eine vertikale Achse geschwenkt, um das Bild auf die in diesem Fall seitlich
angeordnete Mattscheibe 5 zu projizieren. Dadurch verläuft das Skalenbild senkrecht
von oben nach unten durch die Mattscheibe 5, so daß auch die entsprechenden Strahlengänge
21 und 21' ebenfalls in vertikaler Richtung wandern.
-
Wie in Abb. 9 des weiteren gestrichelt angegeben ist, kann der feste
Spiegel 10 bzw. die Mattscheibe 5 auch unterhalb der Drehachse 12 in der mit 10
bzw. 5' angedeuteten Lage angeordnet werden. Die Mattscheibe 5' ist beipielweise
nach unten geneigt dargestellt, während die Mattscheibe 5 in oder oberen Stellung
(Abb. 9) nach oben zeigt.
-
Die Abb. 10 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel hinsichtlöich
der Anordnung der Skala 4, die hier seitlich der Drehachse 12 liegt. Auch hier läuft
das Strahlenbündel vom jetzt seitlich liegenden beweglichen Spiegel 9 (Abb. 2) parallel
zur Schwin gungsebene des Neigungspendels durch die Verlängerung der Drehachse 12,
wird jedoch vorher durch einen eingeschalteten Spiegel (nicht gezeichnet) nach vorn
auf die Mattscheibe 5 umgelenkt. tuch in diesem Falle. wie im Falle der Abb. 9,
bleibt das Bild senkrecht. Die Teilstrücke des Strahlenganges sind entsprechend
den Darstellungen der Abb. 7 und 8 mit 20 und 20' bzw. 21 und 21' zeichnet.