DE703215C

DE703215C - Photographische oder kinematographische Kamera mit Entfernungsmesser

Info

Publication number: DE703215C
Application number: DE1936S0122445
Authority: DE
Original assignee: Siemens and Halske AG; Siemens AG
Current assignee: Siemens and Halske AG; Siemens AG
Priority date: 1936-04-25
Filing date: 1936-04-25
Publication date: 1941-03-04

Description

Photographische oder kinematographische Kamera mit Entfernungsmesser Die Erfindung betrifft eine photographische oder kinematographische Kamera mit mehreren auf einem gemeinsamen Träger angeordneten, durch dessen Bewegung gegeneinander auswechselbaren, bezüglich der Entfernungseinstellung untereinander gekuppelten Objektiven. Bei solchen Apparaten ist es bekannt, mit dem gemeinsamen Einstellglied aller Objektive einen Zeiger zu verbinden, der gegenüber einer Entfernungsskala eingestellt werden kann. Diese Anordnung hat den Nachteil, daß es erst einer Entfernungsmessung mittels eines besonderen Entfernungsmessers und der Ablesung des mit diesem Instrument ermittelten Wertes bedarf, ehe die Entfernungseinstellung der Objektive vorgenommen werden kann, oder man muß sich damit begnügen, den Abstand des Aufnahmeobjekts von der Kamera zu schätzen, ein Verfahren, das namentlich bei Objektiven von hoher relativer Öffnung nur in seltenen Fällen für eine gute Bildwiedergabe ausreicht.
Es ist nun zwar auch schon vorgeschlagen worden, bei einer photographischen oder kinematographischen Kamera mit mehreren auf einem gemeinsamen Träger befestigten und bezüglich der Entfernungseinstellung untereinander gekuppelten Objektiven in Abhängigkeit von der Bewegung des gemeinsamen Trägers eine selbsttätige Kupplung oder Entkupplung zwischen dem in Arbeitsstellung kommenden bzw. diese verlassenden Objektiv und einem Basisentfernungsmesser vorzunehmen. Diese Anordnung hat den großen Nachteil, daß beim Objektivwechsel der Entfernungsmesser und besonders der bewegliche Spiegel erhebliche Stöße erhält, die sich nachteilig auf den Entfernungsmesser auswirken und die Genauigkeit der Messung beeinträchtigen müssen.
Gemäß der Erfindung werden diese Mängel dadurch beseitigt, daß ein alle Objektive gemeinsam einstellendes, ortsfest an der Kamera angebrachtes besonderes Organ mit dem verstellbaren Teil eines Basisentfernungsmessers gekuppelt ist. Die Notwendigkeit, zwischen dem jeweils in Aufnahmestellung befindlichen Objektiv und dem Entfernungsmesser eine Verbindung herzustellen und diese später wieder zu lösen, wird durch die neue Anordnung völlig vermieden. Ein Wechsel der Aufnahmeobjektive untereinander bleibt somit völlig ohne Einfluß auf den Entfernungsmesser, und dieser kann auch bei längerer Benutzung in seiner Meßgenauigkeit nicht beeinträchtigt werden.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel-des Erfindungsgegenstandes an Hand einer kinematographischen Kamera, und zwar in Fig. i in Ansicht von vorn, in Fig.2 als Schnitt nach der Schnittlinie ABCDEF in Fig. i.
Die Kameravorderwand i und die Rückwand 2 weisen Lager ia und 2a auf für eine Hohlachse 3, auf der eine zur Kameravorderwand parallele Revolverscheibe q, und ein an der Kamerarückwand liegender Drehgriff 2,5 befestigt sind. Die Revolverscheibe 4. trägt mehrere Objektive 5, 6 und 7, von denen jedes einen Zahnkranz 8 aufweist, der mit dem Schneckengang für die Entfernungseinstellung verbunden ist. In die Zahnkränze 8 aller Objektive greift ein Zahnrad 9 ein, das auf einer innerhalb der hohlen -Achse 3 liegenden Achse io befestigt ist. Die Achse io kann von der Kamerarückwand aus durch einen auf ihr angebrachten Drehgriff i i gedreht werden, um die Objektive 5, 6 und 7 auf den richtigen Abstand des Objekts einzustellen. Die verschiedenen Brennweiten der Objektive werden dabei in an sich bekannter Weise berücksichtigt durch verschiedene Steigungen der Einstellschneckengänge.
Die Achse i o ist nun innerhalb der Hohlachse3 mit einem Gewinde 12 versehen, auf das eine Mutter 13 aufgeschraubt ist. Die Mutter 13 steht durch Schrauben o. dgl., die durch Schlitze 14. der Hohlachse 3 hindurchgehen, in fester Verbindung mit einem Ring 15. Dieser Ring verschiebt sich also bei einer Verdrehung des Griffes i i mit der Achse i o gegenüber der Hohlachse 3, ohne sich zu drehen. Bei einer Drehung des Griffes 25 und der Hohlachse 3 dagegen dreht er sich mit, ohne sich zu verschieben.
Gegen eine seitliche Fläche des Ringes 15 legt sich unter der Wirkung einer Feder 16 ständig ein einarmiger Hebel 17 an, der auf einem ortsfesten Zapfen 18 lose drehbar gelagert ist. Der Arm 17 trgt an seinem Drehpunkt den schwenkbaren' Spiegel i9 eines Basisentfernungsmessers, der im übrigen einen Prismenwürfel (oder einen teilweise, z. B. halbdurchlässigen Spiegel) 2o und eine Einblicköffnung :21 aufweist. Die beiden Ausblicköffnungen des Entfernungsmessers sind mit 22 und 23 bezeichnet.
Die beschriebene Einrichtung wirkt in folgender Weise: In Abhängigkeit von der mit Hilfe des Knopfes i i eingeleiteten Entfernungseinstellung aller auf der Revolverscheibe befestigten Objektive wird der Ring 15 um einen mehr oder weniger großen Betrag verschoben. Diese Bewegung hat eine Sch-,venkung des Hebels 17 und damit des Spiegels 19 zur Folge. Infolge passender Wahl der Steigung des Gewindes 12 und der sonstigen Abmessungen der Übertragungseinrichtung wird hierdurch erreicht, daß die vom Aufnahmeobjekt entworfenen Teilbider des Entfernungsmessers sich stets dann in Übereinstimmung befinden, wenn alle Objektive so eingestellt sind, daß sie scharfe Abbildungen des Objekts auf der lichtempfindlichen Schicht ergeben würden.
Ein Auswechseln der Objektive untereinander, das durch Verdrehen des Griffes 25 erfolgt, bleibt ohne Einfluß auf die Einstellung des Entfernungsmessers, weil bei dieser Bewegung nur die mit dem Steuerhebel 17 zusammenwirkende Fläche des Ringes 15 sich in ihrer eigenen Ebene verdreht.
Die nur als Beispiel dienende eben beschriebene Ausführungsfarm kann in mancherlei Hinsicht abgeändert werden, ohne daß der Bereich der Erfindung hierdurch verlassen wird. Wesentlich ist nur, daß der bewegliche Teil eines Bäsisentfernungsmessers mit dem gemeinsamen Einstellglied mehrerer Objektive verbunden wird.

Claims

PATLNTANSnizüc11L: i. Photographische oder kinematographische Kamera mit mehreren auf einem gemeinsamen Träger angeordneten, durch dessen Bewegung gegeneinander auswechselbaren, bezüglich der Entfernungseinstellung untereinander gekuppelten Objektiven, dadurch gekennzeichnet, daß ein alle Objektive (5, 6,7) bezüglich der Objektentfernung gemeinsam einstellendes, ortsfest an der Kamera angebrachtes besonderes Organ ( i o, i i ) mit dem verstellbaren Teil (i 9) eines Basisentfernungsmessers dauernd gekuppelt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß bei k3nzentrischerAnordnung der Objektive (5, 6, 7) auf einer Revolverscheibe (4) die Bewegungsübertragung nach dem Entfernungsmesser (17 bis 23) von einem konzentrisch zur Drehachse der Revolverscheibe (4) liegenden Teil (15) abgeleitet wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch i, bei der jedes der gemeinsam einzustellenden Objektive einen Zahnkranz aufweist, der mit einem konzentrisch zur Revolverscheibe gelagerten Zahnrad in Eingriff steht, dadurch gekennzeichnet, daß dieses Zahnrad (9) über weitere Verbindungsmittel (i o, 13, 15) sowohl mit dem von Hand zu betätigenden Einstellmittel (i i) für die Schärfeneinstellung als auch dem Basisentfernungsmesser (17, 18, 19) verbunden ist. q..
Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das der gemeinsamen Entfernungseinstellung aller Objektive (,5, 6,7) dienende Zahnrad (9) in an sich bekannter Weise auf einer Achse (io) befestigt ist, die von einer zum Umschalten der Revolverscheibe (4) dienenden Hohlachse (3) umschlossen wird, wobei diese Achse (i o) und die Hohlachse (3) zweckmäßig bis an die Rückseite der Kamera durchgeführt und hier mit Betätigungsmitteln ( i i, 2 5) versehen sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch i und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungsübertragung der Objektiveinstellung auf den Entfernungsmesser (17, 19) mit Hilfe eines auf der Einstellachse (io) befindlichen Gewindes (i a) und einer beim Einstellvorgang längs verschiebbaren Mutter (13) erfolgt, deren Bewegung auf einen außerhalb der Hohlachse @ (3) liegenden Ring (15) und von diesem auf den Entfernungsmesser übertragen wird.