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Basisentfernungsmesser für photographische Aufnahmekameras Zusatz
zum Patent 663 519
Die Erfindung betrifft eine Verbesserung des Basisentfernungsmessers
für photographische Aufnahmekameras mit Ablenkung des einen Meßstrahls durch eine
Linse, nach Patent 663 5r9.
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Nach dem Hauptpatent wird zwischen die verschiebbare Ablenklinse und
das Scharfeinstellteil der Kamera ein Hebel veränderlicher Länge geschaltet, so
daß die Linse eine Bewegung ausführt, derart, daß eine Beschleunigung oder Verzögerung
oder beides abwechselnd der Linsenbewegung herbeigeführt wird, wodurch eine Bilderdeckung
auf dem ganzen Einstellbereich wenigstens innerhalb des Tiefenschärfebereichs des
Kameraobjektivs erzeugt wird.
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Nach der Erfindung wird eine Verbesserung oder Vereinfachung des Gegenstandes
des Hauptpatents erzielt, indem als verstellbares optisches Element eine senkrecht
zu ihrer eigenen Achse verschiebbare Linse dient, die unmittelbar unter dem Einfluß
eines von der geradlinigen Kameraeinstellbewegung betätigten Hebels oder eines Gelenkparallelogramms
steht, wobei die eine Schwinge des Parallelogramms unter dem Einfluß der Kameraeinstellbewegung
steht, d. h. als Hebel veränderlicher Länge dient und die Kuppelstange, die diese
erste Schwinge mit der zweiten verbindet, zur Führung des verstellbaren optischen
Elements dient.
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Durch diese Anordnung wird auf einfache Weise die Zwischenschaltung
des Hebels veränderlicher Länge gemäß dem Hauptpatent erzielt, und außerdem ermöglicht
diese Anordnung auf einfache Weise ein spielfreies Arbeiten, und die Wirkung der
Längenabnahme des Hebels kann genau errechnet
werden, da die Übertragung
der Bewegung des Hebels auf das verstellbare optische Element absolut linear erfolgt.
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Auf der Zeichnung ist die Erfindung r Verbindung mit einer Kleinbildkamera
rx' Objektiveinstellfassung in mehreren Ausftl@ rungsformen dargestellt, und zwar
zeigt Abb. i die Anordnung eines Parallelogramms mit Übertragung der Bewegung auf
das verstellbare optische Element durch eine Stiftschlitzführung, Abb:2 eine andere
Ausführungsform der Erfindung und Abb.3 eine dritte Ausführungsform, bei der zwischen
dein Hebelsystem und dem verstellbaren optischen Element eine kraftschlüssige Verbindung
besteht.
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In der Vorderwand i des Kameragehäuses 2 ist in der üblichen Weise
der gezahnte Einstellring 3 eingelassen, dessen Innengewinde .4 mit dem Gewinde
5 des Tubus 6 in Eingriff steht. An seinem hinteren Ende 7 besitzt der Tubus zwei
Schlitze 8, in die die Stifte 9 eingreifen, die an der Vorderwand des Kameragehäuses
starr befestigt sind. Durch diese Stifte 9., die in die Schlitze 8 eingreifen, wird
eine Drehung des Tubus 6 verhindert, so daß er sich bei einer Drehung des Ringes
3 'durch Erfassen des gezahnten Umfanges io in axialer Richtung ohne Drehung vor
und zurück bewegt. Am hinteren Ende 7 des Tubus6 befindet sich ein stiftartiger
Ansatz i i, der mit Hilfe von Schrauben oder Nieten i2 am Tubus befestigt ist.
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Im Kameragehäuse ist der Entfernungsmesser eingebaut, dessen Basis
in der üblichen Weise durch die Spiegel 13, 14 begrenzt wird. An der hinteren Kamerawand
15 ist eine Einblicköffnung 16 vorgesehen, die durch das Fenster 17 abgeschlossen
ist, und die beiden Meßstrahlen I und II können durch die Fenster 18 und i9 in der
Vorderwand i des Kameragehäuses austreten. Auf der Basis ist das Linsensystem, bestehend
aus einer Sammellinse 2o und einer Zerstreuungslinse 2i, angeordnet, die beide zusammen
für den Fall, daß ihre Achsen mit der Achse des Meßstrahls 2 zusammenfallen, keine
Ablenkung dieses Strahles ergeben. Die Sammellinse 2o befindet sich in einer Fassung
22, die am Kameragehäuse 2 befestigt ist. Die ZerstreuungslinSe 21 ist in der Fassung
23 gelagert, die an dem Schlitten 24 befestigt ist, und dieser Schlitten ist am
Kameragehäuse mit Hilfe der Schienen 25 geführt. Ferner befindet sich im Kameragehäuse
das Gelenkviereck, bestehend aus den Schwingen 26 und 27, die um die am Kameragehäuse
befestigten Zapfen 28 und 29 schwenkbar sind und deren freie Enden in den Zapfen
30 und 31 durch die Kuppelstange 32 verbunden sind. An der Schwinge 26 befindet
sich ein abgebogener Lappen 33, dessen geschliffene Kante 34 genau in Verbindung
der Achsen der Zapfen '.'.@W. und 30 liegt. Auf dieser Fläche gleitet ':@ . Spitze
des Ansatzes i i am hinteren Teil ;@ Objektivtubus. Der Kraftschluß zwi-=@sen dieser
Spitze i i und der Hebelkante 34 wird durch eine Feder 35 aufrechterhalten, die
zwischen der Kuppelstange 32 und der Gehäusewand i aufgehängt ist. Die Kuppelstange
32 ist ferner mit einer Nut 36 versehen, in der ein Stift 37 des Linsenschlittens
24 geführt ist. Bei einer Vor- und Zurückverschiebung des Objektivtubus 3 beim Drehen
des Einstellringes io wird also der Stift iz auf der Fläche 34 des Hebels z6 gleiten,
so daß das Parallelogramm unter dem Einflußb der Feder 35 entsprechend hin und her
schwingt; wobei aber die Kuppelstange 32 immer parallel zur Basisachse verbleibt.
Auf diese Weise wird zwischen Objektiveinstellfassung und die Verschiebelinse 21
lediglich der veränderliche Hebelarm 26 wirksam zwischengeschaltet, wodurch die
Berechnung ganz wesentlich vereinfacht wird, im Gegensatz zu solchen Konstruktionen,
bei denen Kurven höheren Grades verwendet werden müssen und bei denen auch die Übertragung
zwischen dem Hebel und der Verschiebelinse nicht linear erfolgt: Zweckmäßig steht
der Schlitten 24 noch unter dem Einfluß einer Zugfeder 38, die zwischen dem Schlitten
-und der Kamerawand i5 aufgehängt ist und deren Spannung geringer ist als die Spannung
der Feder 35, bezogen auf den Linsenschlitten 24.. Diese Feder dient dazu, das bei
dem Formschluß 36, 37 leicht auftretende Spiel zu beseitigen.
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Diese Feder 38 kann auch gemäß Abb. 2 dadurch ersetzt werden, däß
die Nut 36 nicht eingefräst ist, sondern daß sie durch einen federnden Arm 39 gemäß
Abb. 2 ersetzt wird, der für eine gewisse Klemmwirkung des Stiftes 37 zwischen sich
und dem übrigen Hebelarm 4o sorgt.
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. In Abb. 2 ist gleichzeitig noch eine andere Ausführungsform der
Erfindung dargestellt, bei der nicht ein Parallelogramm zur Verwendung gelangt,
sondern bei der der Hebel 40 unmittelbar auf den Stift 37 einwirkt, wodurch allerdings
nicht die gleiche Genauigkeit erzielt wird wie bei der Ausführungsform gemäß Abb.
i, da zwar die Schwenkung des Hebels 4o durch die Nase i i, die auf die Fläche 41
einwirkt, in gleicher Weise eingeleitet wird, jedoch die Führungg für den Stift
37 sich nicht parallel zur Basisachse verschiebt, sondern eine gewisse Schwenkung
ausführt. Der Kraftschluß zwischen dem Stift ii und der Fläche 41 wird wieder durch
eine Spannfeder 42 aufrechterhalten.
Bei der Ausführungsform gemäß
Abb.3 steht der Stift 37 unter dem Einfluß einer Feder 4.3, die ihn in kraftschlüssiger
Verbindung mit einer geschliffenen Fläche 44 der Kuppelstange 4.5 hält. Diese Anordnung
wirkt in genau der gleichen Weise wie' die Anordnung in Abb. i.
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Die Lage des Parallelogramms zur optischen Achse wird analog der Anordnung
des Hauptpatents nach Wunsch gewählt, d. h. j e nachdem ob nur eine Beschleunigung
der Bewegung des Linsenschlittens 2q. oder nur eine Verzögerung oder eine kombinierte
Beschleunigung und Verzögerung erzielt werden soll.