DE538887C

DE538887C - Einstellvorrichtung fuer photographische Aufnahmeapparate mit Hilfe eines Entfernungsmessers

Info

Publication number: DE538887C
Application number: DE1930538887D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1930-02-01
Filing date: 1930-02-01
Publication date: 1931-11-27

Description

Den Gegenstand der Erfindung bildet eine Einstellvorrichtung für photographische Aufnahmeapparate mit Hilfe eines Entfernungsmessers, bei welcher eine durch die Einstellung des Objektivs bewegte Kurve durch Übertragungsmittel einen Teil des Entfernungsmessers einstellt.

Das Neue bei der Erfindung besteht darin, daß in diese Bewegungsübertragung von der Kurve auf den Entfernungsmesser eine zweite Kurve eingeschaltet ist.

Durch diese Anordnung werden Unterschiede, welche in der Lage der ersten Anordnung durch Ungenauigkeiten im Apparat eintreten, ausgeglichen, da die erste Kurve viel steiler gewählt werden kann als eine einzige zur Einstellung dienende Kurve und diese auch zur Verkürzung des Hebelarmes in der Nähe des angelenkten Endes des Klappbodens liegen kann.

Die Erfindung betrifft weiter bei photographischen Aufnahmeapparaten mit Verstellung des Objektivs in einer Schneckenfassung die Anbringung einer kreisbogenförmig ausgebildeten Kurve an dem drehbaren Teil der Schneckenfassung, so daß sie an dessen Drehung teilnimmt, wodurch die Kurve eine erhebliche Länge erhalten kann, da ihre Länge nicht mehr von der Brennweite des Objektivs abhängig ist. Hierdurch wird eine hohe Präzision erreicht, da diese mit der Länge der Kurve wächst.

Auf der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung beispielsweise dargestellt.

Es zeigen Abb. 1 eine Klappkamera, bei welcher der Objektivträger verschiebbar ist, mit der Einrichtung gemäß der Erfindung in Seitenansicht, Abb. 2 und 3 einen photographischen Aufnahmeapparat, bei welchem das Objektiv oder ein Teil desselben, z. B. nur die Vorderlinse, in einer Schneckenfassung verstellbar ist, mit der Einrichtung gemäß der Erfindung, und zwar zeigt Abb. 2 eine Vorderansicht und Abb. 3 eine Seitenansicht eines Teiles der Kamera. 4-5

Bei der Ausführungsform nach Abb. 1 ist an dem in bekannter Weise verstellbaren Objektivträger α eine Leiste b befestigt, an deren hinterem Ende eine ansteigende Kurve c vorgesehen ist. Auf dieser Kurve c legt sich der Hebel d mit einem Ansatz / an seinem freien Ende auf. Der Hebel d wird durch eine Feder e gegen die Kurve c gedrückt. Der Hebel d ist auf einer Welle j im Gehäuse des Entfernungsmessers h befestigt. Auf dieser Welle s sitzt, an deren Drehung teilnehmend, eine Kurvenscheibe k, welche bei Drehung der Welle s durch den Hebel d auf den unteren Spiegel g des Entfernungsmessers einwirkt, der an einem Ende drehbar gelagert ist und dessen Zapfen g¹ durch eine Feder / gegen die Daumenscheibe gedrückt wird. Bei Verschieben des Objektivträgers nach Ausziehen bis zum Unendlichkeitsanschlag be-

kannter Ausbildung zwecks Einstellung des Apparates nimmt die Leiste b, c an der Verschiebung teil, und ihre Kurve c schwingt den Hebel d aus und dreht dadurch unter Vermittlung der Welle j und Kurvenscheibe k den Spiegel g. Erscheint das aufzunehmende Objekt richtig in dem Entfernungsmesser, so ist auch der Apparat auf die richtige Entfernung eingestellt. Die Kurven c, b¹ und k ίο sind abhängig von der Art und Brennweite des Objektivs und von der Ausführung und Übersetzung des Entfernungsmessers. Statt des in der Zeichnung angedeuteten Entfernungsmessers mit zwei Spiegeln, von welchen der eine feststehend und der andere beweglich ist, kann auch jeder andere für den vorliegenden Zweck geeignete Entfernungsmesser Anwendung finden. Z. B. wäre bei einem Entfernungsmesser mit verstellbarer Linse diese durch den Hebel d einzustellen oder bei einem Entfernungsmesser mit Prismen diese. Es kann auch ein Entfernungsmesser mit kleiner Mattscheibe Anwendung finden. Beim Schließen des Apparates legt sich der Hebel d durch eine Führungsleiste 0 bzw. durch die verlängerte Leiste b, c selbsttätig in das Kameragehäuse zurück. Diese Entfernungsmeßeinrichtung erfordert daher keine besondere Bedienung. Bei der Ausführungsform nach Abb. 2 und 3 ist die Schneckenfassung m, welche in bekannter Weise durch die Handhabe m¹ gedreht wird, mit einem Ansatz b¹ versehen, welcher kurvenförmig verläuft. Diese Kurve schwingt bei Drehung der Schneckenfassung m den Hebel d¹ aus, der mittels Kurvenscheibe k auf den Spiegel g einwirkt. Der Hebel d¹ wird durch eine Feder gegen die vordere Fläche des Ansatzes b¹ gehalten. Statt des Ansatzes b¹ könnte die Schneckenfassung auch mit einer kurvenförmig verlaufenden Nut versehen sein, in welcher der Hebel d¹ mit seinem freien Ende eingreift. Der die Kurve bildende Ansatz b¹, welcher kreisbogenförmig verläuft, kann eine Länge bis zu einem vollständigen Kreis haben. Bei dieser Anordnung kann bei genügender Länge der Kurve b¹ die zweite Kurve in Fortfall kommen.

Bei der Ausführungsform nach Abb. 2 und 3 ist der Entfernungsmesser h an dem Objektivträger befestigt, während er bei der Ausführungsform nach Abb. 1 an dem Apparatgehäuse sitzt. Bei beiden Ausführungsformen kann als zweite im Entfernungsmesser liegende Kurve gegebenenfalls eine bereits im Entfernungsmesser vorhandene Kurve Anwendung finden, welche alsdann entsprechend auszubilden ist.

Der Entfernungsmesser kann statt ein Sonderteil des Apparates zu sein, ein Bestandteil des Gehäuses oder des Objektivträgers bilden. So kann z. B. eine Wand des Gehäuses oder ein Arm des Objektivträgers hohl ausgebildet werden und dieser die Entfernungsmeßeinrichtung aufnehmen. Zwecks Raumersparnis kann der Entfernungsmesser auch ausziehbar ausgebildet werden.

Auch bei Einstellung des Objektivs durch Schneckengang kann der Entfernungsmesser an dem Apparatgehäuse angeordnet werden, wobei alsdann die Übertragungshebelanordnungen entsprechend gewählt werden müssen. Diese Anordnung ist besonders für nichtausziehbare Aufnahmeapparate geeignet. Es ist alsdann auch nur ein Hebel erforderlich.

An Stelle der Kurven b, c bzw. b¹ kann auch eine Schrägfläche treten. Auch kann der Ansatz / des Hebels d oder dieser Hebel selbst verstellbar sein. Ferner kann die Kurve b, c und b¹ umlegbar, angelenkt oder ein Teil des Laufbodens sein.

Zwecks Anpassung an das Objektiv werden die Kurven durch Feilen korrigiert, oder die Kurven b, c, b¹,. k können zu diesem Zwecke auch durch Stellschrauben o. dgl. senkrecht, waagerecht oder beliebig verstellbar oder auch auswechselbar sein, oder der Anschlag f kann an dem Hebel d einstellbar sein. Die Einrichtungen erfordern keine Bedienung beim Öffnen und Schließen der Kamera und auch nicht bei Aufnahmen. Umlegen von Hebeln oder Linsen ist nicht notwendig.

Zwecks Scharfeinstellung bei Anwendung von Versatzlinsen, Gelbfilter, auswechselbaren Objektiven, Teleobjektiven usw., die eine mehr oder weniger große Änderung der Brennweite des normalerweise benutzten Objektivs hervorrufen oder eine von diesem abweichende Brennweite haben, können zur Behebung der hierdurch entstandenen Kurvenunterschiede Ausgleichsvorrichtungen vorgesehen werden, z. B. einstellbare Anschläge /.

Auch kann statt der Einstellung des Entfernungsmessers durch die Bewegung des Objektivs, des Objektivträgers o. dgl. umgekehrt durch die Bewegung eines Teiles des Entfernungsmessers das Objektiv, der Objektivträger ο. dgl. eingestellt werden. Auch no kann man bei Einstellung vom Entfernungsmesser aus anstatt das Objektiv zu verstellen, bei Nahaufnahmen z. B. von 2 bis 3 m eine Versatzlinse vorlegen.

Claims

Patentansprüche:

i. Einstellvorrichtung für photographische Aufnahmeapparate mit Hilfe eines Entfernungsmessers, bei welcher eine durch die Einstellung des Objektivs bewegte Kurve durch Übertragungsmittel

einen Teil des Entfernungsmessers einstellt, dadurch gekennzeichnet, daß .in diese Übertragungsmittel eine zweite Kurve (k) eingeschaltet ist.
2. Einstellvorrichtung nach Anspruch i, bei welcher eine an der Axialverschiebung des Objektivs teilnehmende Kurve einen in dem am'Apparatgehäuse angeordneten Entfernungsmesser drehbar gelagerten Hebel ausschwingt, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Drehwelle (s) des Hebels (d, d¹) die zweite Kurve (k) sitzt, welche den Teil (Spiegel g) des Entfernungsmessers verstellt.
3. Einstellvorrichtung nach Anspruch 1 und 2 für photographische Aufnahmeapparate mit Verstellung des Objektivs in einer Schneckenfassung, dadurch gekennzeichnet, daß die eine kreisbogenförmig ausgebildete Kurve (b¹) an dem drehbaren Teil (m) der Schneckenfassung befestigt ist und an dessen Drehung teilnimmt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen