DE618837C - Photographisches Entzerrungsgeraet - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Entzerrungsgerät, welches dazu dient, verzerrte photographische Bilder (Negative oder Diapositive) durch Umphotographieren unter einem beliebigen Abbildungsverhältnis zu entzerren.

Derartige Apparate, welche hauptsächlich verwendet werden, um Flugbilder zu restituieren, die für die Herstellung von Karten bestimmt sind, bestehen im wesentlichen aus einem Vorlagenhalter, einem Objektiv und einem Projektionstisch, die in einem geeigneten Stativ gegenseitig einstellbar angebracht sind. Meist finden bei diesen Geräten

fs zum gegenseitigen Verschieben von Gegenstands-, Bild- und Objektivebene als Leitwinkel dienende rechte Winkel oder Scherensysteme Verwendung. Die Verwendung derartiger Apparate wird als bekannt vorausgesetzt.

Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, den Antrieb für die Neigungslenker unmittelbar vom Objektivträger und Vorlagenhalter abzuleiten, um weder an ein bestimmtes noch überhaupt an ein Getriebe zur zwangläufigen Verschiebung von Objektiv, Vorlagenhalter und Projektionstisch gebunden zu sein.

Erfindungsgemäß wird dies bei einer Einrichtung zum zwangläufigen Neigen von Vorlagenhalter und Projektionstisch mittels zweier auf Vorlagenhalter und Projektionstisch senkrecht zu deren zur optischen Achse rechtwinkeligen und einander parallelen Schwenkachsen errichteter Lenker, die sich mit ihren einander zugekehrten Enden in ein Führungsgelenk kreuzen, das parallel zur optischen Achse derart zwangläufig verschiebbar ist, daß; ein von der Gelenkachse auf die optische Achse gefälltes Lot diese jeweils unter einem der Gegenstandsweite gleichen Abstand von der Schwenkachse des Projektionstisches schneidet, dadurch erreicht, daß zwei nebeneinander angeordnete Zahnstangen vorgesehen sind, von denen die eine mit dem verschiebbaren Objektivträger und die andere mit dem verschiebbaren Vorlagenhalter verbunden ist und die über zwei auf einer gemeinsamen Welle lose sitzende Zahnräder mit zwei weiteren Zahnstangen in Eingriff stehen, von denen die eine an dem Gestell befestigt und die andere mit einem parallel zur optischen Achse verschiebbaren Führungsgelenk gekuppelt ist.

Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes, und es ist:

Abb. ι eine Seitenansicht von rechts nach links gesehen,

Abb. 2 eine Seitenansicht von links nach rechts gesehen, Abb. 3 eine Vorderansicht und

Abb. 4 eine Einzelheit in Draufsicht.

I ist ein Stativ, an welchem die verschiedenen Geräteteile mit zugehörigen Einstell-

mitteln angeordnet sind, ζ der Negativhalter, 3 ein Objektiv und 4 ein Projektionstisch. Der Negativhalter 2 ist in den Gleitstücken 5 und 6 drehbar gelagert, welche in ihrer Höhenlage verstellbar sind. Das Objektiv 3. ist von einem Ouerarm.7 getragen, dessen Enden zu Muttern 8, 9 ausgebildet sind, weiche auf am Stativ 1 drehbar gelagerte und gleichgängige Schrauben 10 und 11 geschraubt sind. Diese Schrauben werden durch Kegelräder 12, 13, von denen in der Zeichnung nur das für die Schraube 10 dargestellt ist, von einer mit einem Handrad 14 versehenen Achse 15 aus angetrieben, wodurch die Muttern 8 und 9 zwangläufig der Gewindesteigung entsprechend verstellt werden. Die Gleitstücke 5 und 6 gleiten gewindelos auf ihren Spindeln. Auf der Mutter 8 ist ein starrer Winkel um den Drehzapfen 22 schwenkbar angeordao net, dessen Schenkel 16 und 17 einen rechten Winkel bilden. Der Schenkel 16 ist verschiebbar in einer · Hülse 18' geführt, welche um einen am Stativ 1 fest angebrachten Zapfen 19 schwenkbar ist. Der Schenkel 17 ist in einer »5 Hülse 20 verschiebbar geführt, die um einen Drehzapfen 21 schwenkbar am Gleitstück 5 befestigt ist. Der Drehzapfen 22 kann in waagerechter Richtung verschoben werden, wodurch die Einstellung für Objektive verschiedener Brennweiten ermöglicht wird.

Durch Drehen der Schrauben 10 und 11 in der einen oder anderen Richtung mittels, des Handrades 14 werden die Muttern 8 und 9 und mit ihnen das Objektiv 3 nach oben oder unten geschoben und gleichzeitig auch die Gleitstücke 5 und 6 mitsamt dem Negativhalter'2. Hierbei wird bei jedem Vergrößerungsgrad das' gegenseitige Verhältnis des Abstandes zwischen dem festen Drehzapfen 19 für den unteren Schenkel 16, dem Drehzapfen 22 und dem Negativhalter 2 stets derart geändert, daß stets ein scharfes Bild des Negatives unter Beleuchtung desselben durch die Lichtquelle 23 (Abb. 3) auf dem Projekts tionstisch 4 erhalten wird.

Um die Einstellungsbewegung des Negativhalters 2 und des Objektivs 3 weiterhin zu kontrollieren und zu erleichtern, ist ein mit dem aus den Schenkeln 16 und 17 bestehenden Winkel zusammenarbeitendes scherenähnliches Hebelgetriebe vorhanden. ■ Dieses weist (Abb. 2) zwei um einen am Stativ ι fest angebrachten Drehzapfen 24 schwenkbare Gelenkstangen 25 auf, an deren Enden Gelenkstangen 26 angelenkt sind, deren andere Enden um einen Zapfen 27 schwenkbar sind, der am Gleitstück 6 fest angeordnet ist. Im weiteren sind an die Gelenkstangen 25 Lenkstangen 28 angelenkt, die mittels eines Drehzapfens 9' an die Mutter 9 schwenkbar angeschlossen sind. Es wird somit beim Dre-I; hen der Schrauben 10, 11 die Mutter 9 in gleicher Weise wie die Mutter 8, welche mit der Mutter 9 gemeinsam das Objektiv 3 trägt, verschraubt, und gleichzeitig wird mittels der aus den Gelenkstangen 25, 26, 28 gebildeten Schere das Gleitstück 6 gezwungen, dieselbe Bewegung auszuführen wie das Gleitstück 5, d. h. wie der Negativhalter 2. Dieses Scherengetriebe wird verwendet, weil es große Kräfte übertragen kann urid somit die Einstellungsgenauigkeit des Winkels ergänzt.

Es kann aber auch nur der starre Winkel 16,17 allein oder nur die Schere 25, 26, 28 allein verwendet werden.

Die Gelenkzapfen 29 und der Drehzapfen 9' können verstellbare Exzenter anordnungen aufweisen, durch welche die Länge der Lenkstangen verändert werden kann. Dadurch kann die Schere Objektiven von verschiedenen Brennweiten angepaßt werden. ■ Um bei geneigtem Negativ- und Projektionstisch die Bildschärfe zu erhalten, ist es erforderlich, gleichzeitig mit der Einstellung des .Abbildungsverhältnisses, bezogen auf die optische Achse, den Negativhalter 2 und den Projektionstisch 4 stets so zu neigen, daß deren Ebenen und die Objektivebene in derselben Linie sich schneiden. Zu diesem Zwecke ist mit der Drehachse 2' des Negativhalters 2 ein Arm 30 und mit der Drehachse 4' des Projektionstisches 4 ein Arm 31 fest verbunden, deren Längsachsen sich in einem Gelenk 30', 31', 32 kreuzen, das' dem Drehzapfen 22 diagonal gegenüberliegt. Die Arme 30 und 31 sind hierbei in; Führungen 30', 31' (Abb. 3) verschiebbar geführt, welche um die Achse 32 schwenkbar an einem Schlitten 34 angebracht sind. Der Schlitten 34 ist an einer vertikal verlaufenden, am Stativ 1 befestigten Stange 35 parallel zur optischen Achse verschiebbar. Die Verschiebungen des Schlittens 34 und damit die Neigungen des Negativhalters 2 mittels des Armes 30 und des Tisches 4 mittels des Armes 31 sind von der Einstellung des Objektivs abhängig. Deshalb ist mit.der bewegliehen, mit dem Objektiv 3 starr verbundenen Mutter 9 eine Zahnstange 36 und mit dem den Negativhalter 2 tragenden Gleitstück 6 eine Zahnstange 37 fest ver- tio bunden. Ferner ist eine Zahnstange 38 fest an dem Stativ 1 angebracht und eine Zahnstange 39 vorgesehen, die am Stativ parallel zu den genannten Zahnstangen in Richtung der optischen Achse verschiebbar ist. Die gegenseitige Lage der Zahnstangen ist im Grundriß in der Abb. 4 ersichtlich. Zwischen diesen Zahnstangen und im Eingriff mit diesen sind auf der Achse 40 zwei zueinander drehbare Zahnräder 41 und 42 vorgesehen. Weiter läuft über im Stativ drehbar angebrachte Rollen 43 ein endloses Zugmittel 44,

dessen eines Trum mittels eines Armes 45 mit der Zahnstange 39 und dessen anderes Trum mittels eines Armes 46 mit dem die Stangen 30 und 31 steuernden Schlitten 34 fest verbunden sind.

Wenn nun die mit dem Gleitstück 6 verbundene Zahnstange 37 angehoben wird, was bei Einstellung des Negativhalters 2 eintritt, so wird das Zahnrad 42, welches zwischen der Zahnstange 37 und der festen Zahnstange 38 läuft, unter Wirkung der Zahnstange 37 längs der Zahnstange 38 nach oben gerollt, jedoch nur um die halbe Strecke, um welche die Zahnstange 37 gehoben wird.

Die Zahnstange 39 würde dabei um die gleiche Strecke wie die Zahnstange 37 gehoben. Während dieser Bewegung bewegt sich aber gleichzeitig noch mit dem Objektiv die Zahnstange 36 und dreht dabei das Zahn-

ao rad 41, das zwischen der Zahnstange 36 und der am Stativ beweglichen Zahnstange 39 läuft. Dadurch wird die Zahnstange 39 in bezug auf die Zahnradachse 40 um gleich viel nach unten verschoben, wie die Zahnstange 36 nach oben geht. Die resultierende Bewegung der Zahnstange 39 ist also gleich der Differenz der Verschiebung der Stange 37 und der der Stange 36 und ist, also gleich der Strecke, um die das Gelenk 30', 31' verschoben werden muß, damit ein von der Gelenkachse 32 auf die optische Achse gefälltes Lot diese jeweils unter einem der Gegenstandsweite gleichen Abstand von der Schwenkachse des Projektionstisches 4 schneidet. Diese Bewegung wird durch das endlose Zugmittel 44 auf den Schlitten 34 übertragen, der sich dadurch um eine der Senkung der Zahnstange 39 entsprechende Größe hebt. Bei dieser Bewegung des Schlittens 34, wobei gleichzeitig auch der Negativhalter 2 und das Objektiv 3 auf die vorher beschriebene Weise gehoben werden, werden der Negativhalter 2 und der Projektionstisch 4 derart geneigt, daß deren Ebenen und die Objektivebene sich in derselben Linie schneiden. Durch Verschiebung des Schiittens 34 auf die optische Achse zu, was¹ mittels eines Handrades 47 geschehen kann, ist die Möglichkeit zur rechtwinkeligen Projektion erhalten.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Einrichtung zum zwangläufigeh Neigen von Vorlagenhalter und Projektionstisch an photographischen Entzerrungsgeräten durch zwei Vorlagenhalter und Projektionstisch. senkrecht zu deren zur optischen Achse rechtwinkeligen und einander parallelen Schwenkachsen errichtete Lenker, die sich mit ihren einander zugekehrten Enden in einem Führungsgelenk kreuzen, das parallel zur optischen Achse derart zwangläufig verschiebbar ist, daß ein von der Gelenkachse auf die optische Achse gefälltes Lot diese jeweils unter einem der Gegenstandsweite gleichen Abstand von der Schwenkachse des Projektionstisches schneidet, gekennzeichnet durch zwei nebeneinander angeordnete Zahnstangen (36, 37), von denen die eine (36) mit dem verschiebbaren Objektivträger (9) und die andere (37) mit dem verschiebbaren Vorlagenhalter (6) verbunden ist und die über zwei auf einer gemeinsamen Welle (40) lose sitzende Zahnräder (41, 42) mit zwei weiteren Zahnstangen (38, 39) in Eingriff stehen, von denen die eine (38) an dem Gestell befestigt und die andere (39) mit dem parallel zur optischen Achse verschiebbaren Führungsgelenk (32, 46) gekuppelt ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen