DE2801994C2

DE2801994C2 - Objektiv mit einer Kupplungsvorrichtung

Info

Publication number: DE2801994C2
Application number: DE2801994A
Authority: DE
Inventors: Albert Baab; Paul Ing.(grad.) 6550 Bad Kreuznach Himmelsbach
Original assignee: Jos Schneider Optische Werke Ag 6550 Bad Kreuznach; Jos Schneider Optische Werke GmbH
Current assignee: Jos Schneider Optische Werke GmbH
Priority date: 1978-01-18
Filing date: 1978-01-18
Publication date: 1983-02-17
Also published as: FR2415319A1; US4229094A; FR2415319B3; GB2012974B; DE2801994A1; GB2012974A; JPS54104333A

Description

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Die Erfindung betrifft ein Objektiv mit einer Kupplungsvorrichtung, des zur Verlagerung der Schärfentiefenebene verschwenkbar und zur Vermeidung perspektivischer Verzerrung allscHig parallel aus der Achse verschiebbar ist und bei dem die Antriebsbewegung für die Vorwahlblende und/oder den Verschluß kameraseitig erfolgt

Es sind Objektive dieser Art bekannt, die sine Optimierung der Schärfentiefe nach der Scheimpflug-'sehen Regel und eine Entzerrung stürzender Linien nicht nur mit Hilfe von Zusatzgeräten, beispielsweise einem Balgengerät sondern auch für Kameras mit starren Gehäusen ermöglichen. Für den Benutzer einer solchen Kamera ist es eine große Bereicherung der Aufnahmetechnik hinsichtlich der photographischen Gestaltungsmöglichkeit, wenn sich beide Funktionen mit Hilfe dieser speziellen Objektive an solchen Kameras ausführen lassen.

Es ist nachteilig, daß bei Kameras, die mit einer kameraseitigen Blendenautomatik versehen sind, die automatische Steuerung der Blende bei diesen Objektiven nicht genutzt werden kann, da kein Verbindungselement zwischen Kamera und Objektiv vorhanden ist, welches die kameraseitige Antriebsbewegung auf entsprechende Verstellmittel der Blende und/oder des Verschlusses überträgt. Der Benutzer muß also die Blende vor dem Belichtungsvorgang von Hand auf den vorgewählten Blendenwert schließen und nach der Aufnahme zur Beurteilung des Sucherbildes die Blende von Hand wieder auf die volle öffnung bringen. Somit kann von dem Vorteil einer kameraseitigen Blendenautomatik bei diesen Objektiven nicht Gebrauch gemacht werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Objektiv mit kameraseitiger Steuerung der Blende und/oder des Verschlusses zu schaffen, bei dem durch Verschwenken der Schärfebersich bei photographi scben Aufnahmen wesentlich erweitert (Scheimpflug-'sche Regel) und durch allseitig paralleles Verschieben aus der Achse heraus perspektivische Korrekturen vorgenommen werden können (perspective adjustment-Effekt), Weiterhin soll das Objektiv zur Ausführung notwendiger Funktionen während des Belichtungsvorganges mit einem Übertragungsmechanismus ausgestattet sein, der axiale und radiale Verschiebungen ausgehend von den kameraseitigen Antriebsmitteln für die Blende und/oder den Verschluß zum Objektiv hin zuläßt und der eine getriebliche Übertragung der Antriebsfunktionen aus der Kamera zuverlässig ausführen kann.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst daß eine in dem Objektiv angeordnete Kardanwelle vorgesehen ist, die als Kupplungselement das kameraseitige Antriebselement mit dem Blenden-Verschlußkörper verbindet und welche die kameraseitig gesteuerten Antriebsbewegungen auf Verstellmittel an den Blenden-Verschlußkörper überträgt

Gemäß einer zweckmäßigen Ausführungsform ist vorgesehen, daß die Kardanwelle derart im Objektiv angeordnet ist, daß diese den für die Ausführung der Verstellfunktion erforderlichen Raum umgeht und dabei die Bewegung verlustarm auf den Blenden-Verschlußkörper überträgt

Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß die Kardanwelle durch eine biegsame Welle ersetzt werden kann.

In der Zeichnung ist ein zweckmäßiges Ausführungsbeispiel eines erfhtdungsgemäßen Objektivs mit Kupplungsvorrichtung dargestellt Es zeigt

Fig. 1 ein Objektiv im Schnitt an einer Kamera in Normalstellung,

F i g. 2 das Objektiv im Schnitt an der Kamera in einer Schwenkstellung,

F i g. 3 das Objektiv im Schnitt an der Kamera in einer Tiefstellung.

In F i g. 1 ist eine Spiegelreflexkamera 1 mit einem auswechselbaren Objektiv 2 dargestellt Das Objektiv 2 setzt sich aus einem Objektivkörper 3 und aus in einem Linsenfassungskörper 4 gelagerten optischen Linsen 5, 6, 7 und 8 zusammen. Zwischen den Linsen 6 und 7 befindet sich ein Blenden-Verschlußkörper 9, in den eine Blende 10 und ein Verschluß 11 untergebracht sind. Die Blende 10 ist als Vorwahlblende ausgebildet und wird, wie auch der Verschluß 11, über übertragungsmittel von der Kamera 1 her automatisch gesteuert. Die Einstellung der Blende 10 auf einen vorgewählten Wert erfolgt in an sich bekannter Weise über einen am Objektivkörper 3 angeordneten Blendeneinstellring 12. Zur Scharfeinstellung des aufzunehmenden Objekts ist im Objektivkörper 3 ein Entfernungseinstellring 13 mit an sich bekannten Einstellmechanismen vorgesehen. Im hinteren Teil des Objektivs 2 ist der Objektivkörper 3 unterbrochen und mit einem Balg 14, der zur Lichtabdeckung dient, versehen. In diesem Teilgebiet des Objektivkörpers 3 ist eine Verstellrichtung 15 eingesetzt, mit deren Hilfe da«, Objektiv 2 über eine Gewindespindel 16 um einen Drehpunkt 17 in verschiedene Winkelstellungen verdreht werden kann= Weiterhin trägt der Objektivkörper 3 eine Führungsplatte 18 mit einem zur optischen Achse senkrecht und einem zur optischen Achse waagerecht angeordneten Schwalbenschwanz, davon ist in der F i g. 1 nur der eine zuletzt genannte Schwalbenschwanz 19 sichtbar. In die Schwalbenschwänze greift je ein Verstellelement 20 und 22 ein. Bei Betätigen eines Bedienknopfes 21, der mit

dem Verstellelement £'■ verbunden ist, erfolgt über einen Schraubenantrieb eine Höhen- bzw, Tiefenverstellung des gesamten optischen Systems mit dem Blenden-Versehlußkörper 9, Bei Betätigen eines Bedienknopfes 23, der mit dem Verstellelement 22 verbunden ist, erfolgt über einen Schraubenantrieb eine seitliche Verstellung des gesamten optischen Systems mit dem Blenden-Verschlußkörper 9.

Mit Hilfe dieser Kreuz-Schalbenschwanzführung kann also die gesamte Optik mit dem Linsenfassungskörper 4 beliebig aus der optischen Achse heraus verstellt werden.

An dem Objektivkörper 3 sind für beide Einstellmöglichkeiten entsprechende Markierungsskalen 38 bzw. 39 aufgebracht

Um aber den Vorteil der kameraseitig gesteuerten Blendenautomatik bei einem derartigen Objektiv ausnutzen zu können, sind die üblichen starren Übertragungsmittel nicht zu verwenden.

Überlegungen führten dazu, eine Kardanwelle 24 als Übertragungsmittel in das Objektiv 2 einzusetzen, weiche die kameraseitig gesteuerten Antriebsbewegungen auf die an sich bekannten Verstellmittel ?.uf den Blenden-Verschlußkörper 9 überträgt

Das Objektiv 2 wird durch Bajonettverschluß od. dgl. an die Kamera 1 angesetzt, dabei faßt ein Steg 25 einer objektivseitigen Welle 26 in eine Stirnnut 27 eines kameraseitigen Antriebselementes 28. Die Kamera 1 wird mittels eines Bedienknopfes 29 gespannt, wobei alle für die Aufnahme erforderlichen Vorgänge für den Filmtransport, für die Blende 10, für den Verschluß 11 und für den nicht dargestellten Spiegel bei diesem Spannvorgang eingestellt werden.

Die mit dem Antriebselement 28 drehbar gekuppelte Welle 26 weist ein Zahnrad 30 auf, das in ein am hinteren Ende der Kardanwelle 24 befindliches Zahnrad 31 eingreift Die Kardanwelle 24 ist mit zwei Gelenken 32 und 33 versehen. Der dem Objekt zugekehrte vordere Teil 34 der Kardanwelle 24 ist durch eine Cleitnut 35 verjüngt ausgebildet Ein Zahnrad 36, das mit einem entsprechenden Gegenprofil zur Gleitnut 35 versehen ist ist am Blenden-Verschlußkörper 9 ortsfest-drehbar gelagert und überträgt mittels eines Zahnrades 37 die Steuerungsbewegung des Antriebselementes 28 auf den Blenden-Verschlußkörper 9.

Bei dem Auslösen der Kamera 1 führt die Welle 26 eine Bewegung im Gegendrehsinn aus,,wobei die Blende 10 auf den vorgewählten Wert abgeblendet wird, anschließend erfolgt die Belichtung durch den Verschluß 11. Nach diesem Aufnahmevorgang wird die Blende 10 in die Offenstellung zurückgeführt.

F i g. 2 zeigt das Objektiv 2 in einer Schwenkstellung gegenüber der Kamera 1 Durch Betätigen der Verstelleinrichtung 15 wird das Objektiv 2 um den Drehpunkt 17 verschwenkt Der Balg 14 wird im unteren Teil des Objektivs 2 zusammengedrückt und im oberen Teil des Objektivs 2 auseinandergezogen. Der vordere Teil 34 der Kardanwelle 24 gleitet tiefer in das Zahnrad 36. Das zweite Gelenk 33 der Kardanwelle 24 führt eine Knickbewegung aus. Die Verbindung zwischen dem kameraseitigen Antriebselement 28 und den Verstellmitteln für die Blende 10 und für den Verschluß 11 bleibt bestehen. Die Verschwenkung kann sowohl nach unten als auch nach oben erfolgen. Das Objektiv 2 ist in Verbindung mit der kameraseitigen Blendenautomatik somit voll funktionsfähig.

Dieser Schwenkvorgang dient dazu, den Schärfebereich bei photographischen Aufnahmen zu erweitern. Es

kommt also die Seneimpflug'sche Regel zur Anwendung, die besagt, daß bei Schwenkung des Objektivs aus der optischen Achse eine Verlagerung der senkrechten Einstellebene in die Waagerechte eintritt und dies in dem Ausmaß, wie sich Film-, Blenden- und Einstellebene in einem imaginären Punkt im Endlichen treffen. Bei normaler Einstellung treffen sich Film-, Blenden- und Einstellebene in einem Punkt im Unendlichen.

In Fig.3 ist gegenüber der Fig. 1 das Objektiv 2 in Tiefstellung dargestellt Durch Betätigen des Bedienknopfes 21 wird, wie oben beschrieben, der Linsenfassungskörper 4 mit dem gesamten optischen System 5,6, 7, 8 und dem Blenden-Verschlußkörper 9 parallel zur optischen Achse nach unten bewegt Der vordere Teil des Objektivkörpers 3 führt diese Bewegung mit aus. Die Gelenke 32 und 33 der Kardanwelle 24 führen eine Knickbewegung aus. Das Objektiv 2 ist in Verbindung mit der kameraseitig gesteuerten Blendenautomatik voll funktionsfähig.

Wird der Bedienknopf 21 in entgegengesetzter Richtung verdreht, so erfolgt eine Höhenverstellung.

Bei einer Betätigung des Bedienkno^s 23 wird, wie oben beschrieben, eine seitliche Verschiebung — parallel zur optischen Achse — des Objektivs 2 erreicht

Durch die Hoch- bzw. Tiefverstellung und/oder der seitlichen Verstellung wandert der Bildkreis des Objektivs und verlagert das Bildformat an den Rand. Damit wird erreicht daß der Vordergrund unterdrückt wird, um dafür ein hochragendes Gebäude od. dgl. ohne stürzende Linien auf das Bildformat zu bekommen.

Die in den Figuren dargestellte Anordnung der Getriebeverbindung vom kameraseitigen Antriebselement zum Blenden-Verschlußkörper gewährleistet nicht nur volle Funktion in jeder Stellung, sondern sie schafft auch gleichzeitig den für die Verstellung des Objektivkörpers notwendigen Raum Beispielsweise ist die Fassung der letzten Linse bis unmittelbar an die Kardanwelle herangerückt

Die Kardanwelle ermöglicht eine Lagevariation des von ihr angetriebenen Blenden-Verschlußkörpers in Richtung der optischen Achse, parallel zur optischen Achse, wie auch schräg zur optischen Achse, wobei jede der genannten Auswanderungen sowohl einzeln, wie auch gemeinsam durchführbar sind. Es ist eine schnelle Bedienung und dabei eine winkelgetreue Übertragung der Drehwege aus der Kamera in den Blenden-Verschlußkörper gewährleistet. Gleichzeitig ist die Lösung raumsparend und erfordert nur geringe Drehmomente für diese Übertragung.

Bei Kameras mit Schlitzverschluß wird nur die Blende allein von der Kardanwelle gesteuert.

1 Kamera

2 Objektiv

3 Obj*;kijvkörper

4 Linsenfassungskörper

5 erste Linse

6 zweite Linse

7 dritte Linse
8 vierte Linse

9 Blenden-Versehlußkörper

10 Blende

11 Verschluß

12 Blendeneinstellring

<" 13 Entfernungseinstellring

14 Balg

15 Verstelleinrichtung

16 Gewindespindel

17	Drehpunkt	29 Bedienknopf an 1
18	Führungsplatte	30 Zahnrad an 26
19	Schwalbenschwanz	31 Zahnrad an 24
20	erstes Verstellelement	32 erstes Gelenk
21	Bedienknopf für 20	. 33 zweites Gelenk
22	zweites Verstellelement	34 vorderes Teil von 24
23	Bedienknopf für 22	35 Gleitnul
24	Kardanwelle	36 Zahnrad
25	Steg	37 Zahnrad
26	Welle	in 38 Markicrungsskala fürScheimpflug
27	Stirnnut	39 Markierungsskala für PA-Effekt
28	Antriebselement in 1
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Claims

Patentansprüche;

1. Objektiv mit einer Kupplungsvorrichtung, das zur Verlagerung der Schärfentiefenebene verschwenkbar und zur Vermeidung perspektivischer Verzerrung allseitig parallel aus der Achse verschiebbar ist und bei dem die Antriebsbewegung für die Vorwahlblende und/oder den Verschluß kameraseitig erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß eine in dem Objektiv (2) angeordnete Kardanwelle (24) vorgesehen ist, die als Kupplungselement das kameraseitige Antriebselement (28) mit dem Blenden-Verschlußkörper (9) verbindet und weiche die kameraseitig gesteuerten Antriebsbewegungen auf Verstellmittel an dem Blenden-Verschlußkörper is (9) überträgt

2. Objektiv mit einer Kupplungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kardanwelle (24) derart in dem Objektiv (2) angeordnet ist, daß diese den für die Ausführung der Verstellfubf3ion erforderlichen Raum umgeht und die Bewegung verlustarm auf den Blenden-Verschlußkörper (9) überträgt

3. Objektiv mit einer Kupplungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die 2s Kardanwelle (24) durch eine biegsame Welle ersetzbar ist