-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung einer
einzelsträngigen
RNA, die eine spezifische Nukleinsäuresequenz enthält, in einer
Probe, das den Nachweis und die Quantifizierung viraler RNA und
bakterieller mRNA ermöglicht
und in der Diagnose infektiöser
Erkrankungen und der Abschätzung der
Wirksamkeit therapeutischer Mittel für infektiöse Erkrankungen wirksam ist.
Die vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls ein Verfahren zur Herstellung
großer
Mengen DNA und RNA, die eine spezifische Nukleinsäuresequenz
enthalten, was zur Klonierung nützlicher
Gene und zur Erforschung unbekannter Gene verwendet werden kann.
Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin einen Reagenziensatz
zur Verwendung in diesen Verfahren.
-
Bestimmungen
biogener Verbindungen erfordern hohe Spezifität und Sensitivität. Sequenz-spezifische
Hybridisierbarkeit einer Nukleinsäure mit einer komplementären Nukleinsäure (einer
Nukleinsäuresonde) wird
in Bestimmungen einer spezifischen Nukleinsäure eingesetzt. Messbare Signale,
die der Menge des Hybridisierungsprodukts entsprechen, sind unabdingbar
für die
Quantifizierung einer Ziel-Nukleinsäure. In der klinischen Diagnose
sind hoch sensitive Signale erforderlich, da die Proben üblicherweise
sehr geringe Mengen der Ziel-Nukleinsäuren enthalten.
-
Zur
Quantifizierung einer Ziel-Nukleinsäure in einer Probe wurde ein
Sandwich-Bestimmung
genanntes Verfahren angewendet, das die Festphasen-Hybridisierung
der Ziel-Nukleinsäure mit
einer markierten Nukleinsäuresonde,
die messbare Signale auf Membranen, Kügelchen (beads) oder Gelen
abgibt, beinhaltet. In praxi werden zwei für verschiedene Sequenzen innerhalb
der Ziel-Nukleinsäure
spezifische Nukleinsäuresonden
verwendet: eine erste, mit einem Farbstoff mit einer sichtbaren
Farbe, einer fluoreszierenden Verbindung oder einem Enzym, das die
Entstehung eines solchen Farbstoffs oder einer fluoreszierenden
Verbindung katalysiert, markierte Nukleinsäuresonde, und eine zweite,
an einer Festphase immobilisierte Sonde. Diese Sonden werden zu
einer Probe zugegeben und hybridisieren mit der spezifischen Nukleinsäure in der
Probe, wobei sie einen Komplex an der festen Phase bilden. Die Reaktionsmischung
wird dann in den Überstand
und die Festphase getrennt, um die nicht hybridisierte erste Sonde
zu entfernen (B/F-Trennung). Die spezifische Nukleinsäure in der
Probe kann durch die Messung der Markierung auf der Festphase bestimmt
werden. Ist die Markierung ein Enzym, das die Entstehung eines Farbstoffs
mit einer sichtbaren Farbe oder einer fluoreszierenden Verbindung
katalysiert, wird eine Vorstufe des Farbstoffs oder der fluoreszierenden
Verbindung als Enzymsubstrat zu der Probenlösung nach der B/F-Trennung zugegeben,
und die entstehende Farbe oder fluoreszierende Verbindung wird gemessen.
-
Da
klinische Proben die Ziel-Nukleinsäure (virale Nukleinsäure) üblicherweise
in sehr geringen Mengen enthalten, wurde speziell in der Diagnose
von Virusinfektionen versucht, durch eine Sandwich-Bestimmung mit
einer chemiluminiszenten Verbindung als Enzymsubstrat oder einer
vorangehenden Präamplifizierung
der Ziel-Nukleinsäure
in den Proben durch die Polymerase-Kettenreaktion (PCR), die Signalintensität und -sensitivität für eine sensitive
und reproduzierbare Bestimmung zu erhöhen.
-
Ein
anderes, auf der PCR beruhendes, für die Bestimmung einer Ziel-Nukleinsäure bekanntes
Verfahren ist die kompetitive PCR. Bei diesem Verfahren wird die
PCR in Gegenwart einer bestimmten Konzentration einer Nukleinsäure durchgeführt, die
eine zu der der Ziel-Nukleinsäure
(ein Kompetitor) in der Probe ähnliche Basensequenz
hat, und die Konzentration der Ziel-Nukleinsäure wird durch den Amplifizierungsgrad
der Ziel-Nukleinsäure
abgeschätzt.
In praxi wird mit einer Probe eine PCR in Gegenwart verschiedener
Konzentrationen einer Nukleinsäure
durchgeführt,
die eine zu einem Primer komplementäre, terminale Sequenz besitzt und
die gleichzeitig von dem Amplifikationsprodukt der Ziel-Nukleinsäure durch
Trennverfahren, wie etwa Elektrophorese, unterscheidbar ist (zum
Beispiel durch die Länge).
-
Der
homogene, trägerfreie
Ansatz für
eine auf PCR beruhende Quantifizierung einer Ziel-Nukleinsäure wurde
ebenfalls vorgeschlagen. Zum Beispiel veröffentlichten die genannten
Erfinder ein Bestimmungsverfahren, in dem die Anfangsmenge der Ziel-Nukleinsäure durch
die Messung der Fluoreszenz der Reaktionslösung nach jedem PCR-Zyklus
während
der PCR in Gegenwart einer fluoreszierenden, interkalierenden Verbindung bestimmt
wird (JP-A-5-237000; Igaku-no-Ayumi 173 (12) (1995), 959–963; Analytical
Biochemistry 229 (1995), 207–213).
Da die PCR-Amplifikationsprodukte doppelsträngige DNA sind, wird in diesem
Bestimmungsverfahren eine fluoreszierende, interkalierende Verbindung,
die ihre Fluoreszenzcharakteristik durch die Einlagerung in eine
doppelsträngige
Nukleinsäure,
zum Beispiel durch Erhöhung
der Fluoreszenzintensität,
verändert,
vor der PCR-Amplifizierung
zu den Probenlösungen
zugegeben, und die Fluoreszenzintensität der Reaktionslösung wird
beobachtet, um die Anfangsmenge der Ziel-Nukleinsäure aus
dem Muster der Fluoreszenzverstärkung
zu bestimmen. Weiterhin ermöglicht
es dieses Verfahren, die Amplifikation der Ziel-Nukleinsäure durch fluorimetrische
Messung der Reaktionslösung
in einem geschlossenen Reagiergefäß zu verfolgen und kann daher
das Problem falsch positiver Ergebnisse umgehen, die auf eine Verschleppung
der Amplifikationsprodukte zurückzuführen sind,
da eine Probennahme der Reaktionslösung aus dem Reagiergefäß unnötig ist.
-
Gegenwärtig liegt
die Nachweis- oder Quantifizierungsgrenze der Sandwich-Bestimmung
für eine Ziel-Nukleinsäure bestenfalls
bei etwa 105 Kopien, selbst wenn die erste,
mit mehreren Enzymmolekülen
markierte Sonde verwendet wird, um eine große Menge einer luminiszierenden
Verbindung in einem für
eine relativ hohe Sensitivität
bekannten enzymatischen Chemiluminiszenzsystem zu erzeugen, weil
die nicht spezifisch an der Festphase adsorbierte erste Sonde ein
beträchtliches
Hintergrundsignal (Hintergrund) abgibt und daher Fehler in der Messung
der Festphasen-Hybridisierung auf der Oberfläche erzeugt.
-
Zur
Vermeidung nicht spezifischer Adsorption der ersten Sonde an einem
festen Träger
wurden die hydrophile Oberflächenbehandlung
des Trägers,
die Absättigung
adsorptiver Stellen auf der Trägeroberfläche mit
Protein, durch Waschen des festen Trägers nach der B/F-Trennung und die
Verwendung einer Reinigungslösung
mit hohem Detergenzgehalt, die ein oberflächenaktives Mittel enthält, erprobt.
-
Die
chemische hydrophile Oberflächenbehandlung
ist jedoch auf einige Arten von Trägern, in Abhängigkeit
vom Material des Trägers,
nicht anwendbar und kann technisch schwierig sein. Auch die Beschichtung der
Trägeroberfläche mit
Protein zur Absättigung
der Adsorptionsstellen auf dem Träger kann zu einer anderen Art
nicht spezifischer Adsorption führen,
die auf eine Wechselwirkung zwischen der Proteinbeschichtung und dem
Nukleinsäuresegment
oder der Markierung der ersten Sonde zurückzuführen ist. Waschschritte nach
der B/F-Trennung können
aufgrund operativer Beschränkungen
nicht unbegrenzt ausgedehnt werden, und das der Reinigungslösung zugesetzte
oberflächenaktive
Mittel kann die Zersetzung des auf dem Träger gebildeten Hybrids auslösen.
-
In
einer kompetitiven PCR-Bestimmung ist es erforderlich, die PCR zur
Analyse einer Probe mit Probenlösungen
durchzuführen,
die einen Kompetitor in verschiedenen Konzentrationen enthalten,
die im Bereich der vorhergesagten Konzentration der Ziel-Nukleinsäure liegen.
Daneben ist die Trennung von Probenlösungen, die aus den Reagiergefässen entnommen
werden, nach der PCR, zum Beispiel durch Elektrophorese, erforderlich.
Daher ist die Bestimmung durch kompetitive PCR schwierig zu automatisieren
und ungeeignet für die
klinische Diagnostik, die eine schnelle Handhabung einer großen Anzahl
von Proben erfordert. Weiterhin muß aufgrund der erforderlichen
Entnahme von Probenlösungen
aus den Reagiergefässen
das Problem Falsch-Positiver gelöst
werden, das auf Verschleppung von Amplifikationsprodukten bei der
praktischen Anwendung der PCR-Bestimmung zurückzuführen ist.
-
Auf
PCR beruhende Bestimmungen in Gegenwart eines fluoreszierenden,
interkalierenden Farbstoffs haben das Problem, daß sich der
interkalierende Farbstoff in andere doppelsträngige DNA einlagert, wenn die Probe
eine große
Menge einer anderen doppelsträngigen
DNA, wie etwa genomische DNA, zusätzlich zu der spezifischen
Nukleinsäure
enthält,
und so einen beträchtlichen
Hintergrund erzeugt, da sie auf der Fähigkeit eines fluoreszierenden,
interkalierenden Farbstoffs beruhen, sich in eine doppelsträngige Nukleinsäure einzulagern. Weiterhin
können
in auf PCR beruhenden Bestimmungen, die ein Paar zu der spezifischen
Nukleinsäuresequenz
komplementäre
Oligo-DNAs als Primer für
die Kettenverlängerung
verwenden, die Primer in Abhängigkeit
von ihren Basensequenzen miteinander hybridisieren und sich durch
gegenseitige Verwendung als Matrizen verlängern, um Primer-Dimere zu
erzeugen. Da die Einlagerung eines fluoreszierenden, interkalierenden
Farbstoffs in eine doppelsträngige
Nukleinsäure
nicht spezifisch ist, erzeugt die Entstehung eines solchen Primer-Dimers das Problem
eines hohen Hintergrunds.
-
Die
Nachfrage nach Automatisierung in der klinischen Diagnostik wird
sich wahrscheinlich weiter erhöhen,
um schnelle und reproduzierbare Analysen einer großen Anzahl
von Proben zu verwirklichen. Die PCR beinhaltet das wiederholte
schnelle Erhitzen und Kühlen
der Reaktionslösungen
und erfordert eine exakte Temperaturkontrolle während der Erhitzung und Abkühlung, da
die Genauigkeit und Reproduzierbarkeit dieser Abläufe die
Ergebnisse der PCR beeinflussen kann. Es ist jedoch nicht einfach,
ein voll automatisiertes Gerät mit
genügend
hohem Inkubations-Vermögen
bereitzustellen, um diese Erfordernisse und eine ausreichend hohe
Durchsatzkapazität
zu erfüllen.
-
Weiterhin
geht im Fall von RNA als der viralen Nukleinsäure in den meisten Viren der
PCR die Synthese von cDNA durch eine Reverse Transkriptase voraus,
die RNA als Matrize benutzt, und daher sind im Wesentlichen zwei
Schritte erforderlich.
-
Für die Amplifizierung
eines Ziel-Nukleotids bei konstanter Temperatur ist das so genannte
NASBA-Verfahren bekannt. Das NASBA-Verfahren ist scheinbar leicht
zu automatisieren, da Erhitzen oder Kühlen unnötig sind, erfordert aber eine
Sandwich-Bestimmung oder elektrophoretische Trennung der amplifizierten RNA
und kann daher die auf diese Abläufe
zurückzuführenden
Probleme nicht lösen.
-
WO
91/04340 beschreibt ein isothermes Verfahren zur Nukleinsäureamplifizierung,
in dem die Ziel-DNA am 3'-Ende
geschnitten wird, um eine spezifische Sequenz zu erhalten, an die
ein Promotorprimer hybridisieren kann. Eine doppelsträngige DNA,
die einen funktionellen Promotor enthält, wird durch die Aktivität einer
DNA-abhängigen
DNA-Polymerase erzeugt. Transkripte werden von dem erhaltenen doppelsträngigen DNA-Molekül durch
die Aktivität
einer DNA-abhängigen
RNA-Polymerase unter Verwendung des Promotors erzeugt. Ein an das
3'-Ende der RNA
bindendes Oligonukleotid dient als Primer für die reverse Transkription,
die einen DNA/RNA-Heteroduplex liefert, an dem die RNA abgebaut
wird. Der Promotorprimer kann dann an das entstandene DNA-Molekül binden.
-
Wenn
RNA amplifiziert werden soll, bindet zuerst ein Primer an das RNA-Molekül und wird
dann durch eine RNA-abhängige
DNA-Polymerase verlängert.
Der RNA-Strang wird abgebaut, gefolgt von der Synthese des zweiten
Strangs, wodurch ein doppelsträngiges
DNA-Molekül erhalten
wird, das einen funktionellen Promotor beinhaltet, der zur Erzeugung
von RNA dienen kann.
-
Ishiguro
et al. (Anal. Biochem. 229 (1995), 207–213) veröffentlichen eine quantitative
Bestimmung für Hepatitis
C Virus-RNA durch PCR in Gegenwart eines fluoreszierenden Interkalators.
-
Der
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines
einfachen und genauen Verfahrens zur Bestimmung einer einzelsträngigen RNA,
die eine spezifische Nukleinsäuresequenz
enthält,
in einer Probe bei nahezu konstanter Temperatur ohne wiederholtes
schnelles Aufheizen und Abkühlen
der Reaktionslösung
in einer PCR oder der Verwendung eines Trägers bei der Messung der amplifizierten
RNA, wobei alle Verfahrensschritte bevorzugt in einem geschlossenen
Reagiergefäß durchgeführt werden.
-
Die
genannten Erfinder entwickelten eine Nukleinsäuresonde, die komplementär zu einer
spezifischen Nukleinsäuresequenz
in der Ziel-Nukleinsäure
und mit einem fluoreszierenden, interkalierenden Farbstoff markiert
ist, um bei Bindung an die Ziel-Nukleinsäure ein messbares Fluoreszenzsignal
abzugeben (JP-A-7-185599/EP-A-714986/Nucleic Acid Research 24 (24)
(1996), 4992–4997).
Die Nukleinsäuresonde
erzeugt durch die Hybridisierung mit der Ziel-Nukleinsäure ein
messbares Fluoreszenzsignal und ermöglicht daher den Nachweis der
Hybridisierung und die Quantifizierung des Hybridisierungsprodukts
ohne Abtrennung der nicht hybidisierten Sonde. Weiterhin haben die
genannten Erfinder die Synthese einer RNA mit der spezifischen Nukleinsäuresequenz
unter Verwendung einer Nukleinsäure-Polymerase
und Nukleinsäureprimern
in Gegenwart der Nukleinsäuresonde
bei konstanter Temperatur entwickelt, insbesondere die Amplifizierung
und die Bestimmung der Ziel-RNA bei konstanter Temperatur ohne Verwendung
eines Trägers,
bevorzugt in einem geschlossenen System, und haben die vorliegende
Erfindung ausgeführt.
-
Gemäß Anspruch
1 der vorliegenden Anmeldung stellt die vorliegende Erfindung ein
einfaches und genaues Verfahren zur Bestimmung einer einzelsträngigen RNA,
die eine spezifische Nukleinsäuresequenz enthält, in einer
Probe bei nahezu konstanter Temperatur bereit, unter Verwendung
mindestens der folgenden Reagenzien (A) bis (I), das einen Schritt
der Zugabe der Reagenzien (A) bis (I) nacheinander (in beliebiger Reihenfolge),
in Kombination von mindestens zweien oder alle gleichzeitig und
einen
Schritt der Messung eines Fluoreszenzsignals in Gegenwart des Reagenz
(I) mindestens einmal nach Zugabe mindestens der Reagenzien (A)
bis (H) enthält;
- (A) eine erste einzelsträngige Oligonukleinsäure, die
komplementär
ist zu einer Sequenz neben dem 5'-Ende
der spezifischen Nukleinsäure
in der einzelsträngigen
RNA,
- (B) eine zweite einzelsträngige
Oligo-DNA, die komplementär
ist zu einer Sequenz am 3'-Ende innerhalb der
spezifischen Nukleinsäuresequenz,
- (C) eine RNA-abhängige
DNA-Polymerase,
- (D) Desoxyribonukleosidtriphosphate,
- (E) eine dritte einzelsträngige
Oligo-DNA, die (1) eine Promotorsequenz für eine DNA-abhängige
RNA-Polymerase, (2) eine Verstärker
(Enhancer)-Sequenz für
den Promotor und (3) eine Sequenz vom 5'-Ende innerhalb der spezifischen Nukleinsäuresequenz,
in dieser Reihenfolge vom 5'-Ende,
hat,
- (F) eine DNA-abhängige
DNA-Polymerase,
- (G) eine DNA-abhängige
RNA-Polymerase,
- (H) Ribonukleosidtriphosphate, und
- (I) eine vierte einzelsträngige,
zu der spezifischen Nukleinsäuresequenz
komplementäre
Oligo-DNA, die so markiert ist, daß sie ein messbares Fluoreszenzsignal
bei Hybridisierung mit einer die spezifische Nukleinsäuresequenz
enthaltenden Nukleinsäure
abgibt.
-
Gemäß den Ansprüchen 19
bis 23 in der vorliegenden Anmeldung stellt die vorliegende Erfindung ebenfalls
ein Reagenz oder einen Reagenziensatz zur Durchführung des oben genannten Verfahrens
bereit, und besonders gemäß Anspruch
19 stellt die vorliegende Erfindung einen Reagenziensatz zur Durchführung des
Verfahrens gemäß Anspruch
1 bereit, der mindestens beinhaltet
ein erstes Reagenz, das
die erste einzelsträngige
Oligonukleinsäure
enthält,
ein
zweites Reagenz, das Tris-Acetat, Magnesiumacetat, Kaliumacetat,
Sorbit und Dimethylsulfoxid enthält,
ein
drittes Reagenz, das Dithiothreit, Desoxyribonukleosidtriphosphate,
Ribonukleosidtriphosphate, Rinderserumalbumin, die zweite einzelsträngige Oligo-DNA
und die dritte einzelsträngige
Oligo-DNA enthält,
ein
viertes Reagenz, das eine RNA-abhängige DNA-Polymerase, eine
DNA-abhängige
DNA-Polymerase,
eine DNA-abhängige
RNA-Polymerase und einen RNase-Inhibitor enthält und
ein fünftes Reagenz,
das die vierte einzelsträngige
Oligo-DNA enthält.
-
Besonders
gemäß Anspruch
20 stellt die vorliegende Erfindung einen Reagenziensatz zur Durchführung des
Verfahrens gemäß Anspruch
1 bereit, der mindestens beinhaltet
ein erstes Reagenz, das
die erste einzelsträngige
Oligonukleinsäure
enthält,
ein
zweites Reagenz, das Tris-Acetat, Magnesiumacetat, Kaliumacetat,
Sorbit und Dimethylsulfoxid enthält,
ein
drittes Reagenz, das Dithiothreit, Desoxyribonukleosidtriphosphate,
Ribonukleosidtriphosphate, Rinderserumalbumin, die zweite einzelsträngige Oligo-DNA,
die dritte einzelsträngige
Oligo-DNA und die vierte einzelsträngige Oligo-DNA enthält, und
ein
viertes Reagenz, das eine RNA-abhängige DNA-Polymerase, eine
DNA-abhängige
DNA-Polymerase,
eine DNA-abhängige
RNA-Polymerase und einen RNase-Inhibitor enthält.
-
Gemäß Anspruch
21 stellt die vorliegende Erfindung weiterhin einen Reagenziensatz
zur Durchführung
des Verfahrens gemäß Anspruch
1 bereit, der mindestens beinhaltet
ein erstes Reagenz, das
die erste einzelsträngige
Oligonukleinsäure
enthält,
ein
zweites Reagenz, das Tris-Acetat, Magnesiumacetat, Kaliumacetat,
Sorbit und Dimethylsulfoxid enthält,
ein
drittes Reagenz, das Dithiothreit, Desoxyribonukleosidtriphosphate,
Ribonukleosidtriphosphate, Rinderserumalbumin, die zweite einzelsträngige Oligo-DNA
und die dritte einzelsträngige
Oligo-DNA enthält,
ein
viertes Reagenz, das die vierte einzelsträngige Oligo-DNA, eine RNA-abhängige DNA-Polymerase, eine DNA-abhängige DNA-Polymerase,
eine DNA-abhängige
RNA-Polymerase und einen RNase-Inhibitor enthält.
-
Besonders
gemäß Anspruch
22 stellt die vorliegende Erfindung ein Reagenz zur Durchführung des Verfahrens
gemäß Anspruch
1 bereit, das mindestens die erste einzelsträngige Oligonukleinsäure, die
zweite einzelsträngige
Oligo-DNA, die dritte einzelsträngige
Oligo-DNA, die vierte einzelsträngige
Oligo-DNA, eine RNA-abhängige
DNA-Polymerase, eine DNA-abhängige
DNA-Polymerase, eine DNA-abhängige
RNA-Polymerase, Desoxyribonukleosidtriphosphate, Ribonukleosidtriphosphate,
Tris-Acetat, Magnesiumacetat, Kaliumacetat, Sorbit, Dimethylsulfoxid,
Dithiothreit, Rinderserumalbumin und einen RNase-Inhibitor beinhaltet, und
zwar ein durch Mischen aller Komponenten erhaltenes Einzelreagenz.
-
1 zeigt die Ergebnisse der
Elektrophorese eines 2%-igen Agarosegels des Produkts der PCR mit der
zweiten und dritten einzelsträngigen
Oligo-DNA in Beispiel 1. Spuren 2 bis 4: bekannte Konzentrationen der
Standard-DNA, Spuren 5 bis 7: 0.2 bis 5 μl des PCR-Produkts.
-
2 zeigt die Ergebnisse der
Elektrophorese eines 2%-igen Agarosegels nach den Reaktionen bei verschiedenen
Magnesiumacetat-Konzentrationen in Beispiel 2. Der Pfeil zeigt das
spezifische Produkt an (etwa 300 bp). Die Magnesiumacetat-Konzentrationen
sind als Endkonzentrationen angegeben.
-
3 zeigt die Ergebnisse der
Elektrophorese eines 2%-igen Agarosegels nach den Reaktionen bei verschiedenen
Kaliumacetat-Konzentrationen in Beispiel 3. Der Pfeil zeigt das
spezifische Produkt an (etwa 300 bp). Die Kaliumacetat-Konzentrationen
sind als Endkonzentrationen angegeben.
-
4 zeigt die Ergebnisse der
Elektrophorese eines 2%-igen Agarosegels nach den Reaktionen bei verschiedenen
Sorbit-Konzentrationen in Beispiel 4. Der Pfeil zeigt das spezifische
Produkt an (etwa 300 bp).
-
5 zeigt die Ergebnisse der
Elektrophorese eines 2%-igen Agarosegels nach den Reaktionen in Gegenwart
verschiedener Konzentrationen der Standard-DNA in Beispiel 5. Der
Pfeil zeigt das spezifische Produkt an (etwa 300 bp).
-
6 zeigt die Ergebnisse der
Elektrophorese eines 12% Harnstoff enthaltenden Polyacrylamidgels nach
der Reaktion der 133mer RNA, die zu einer benachbarten Sequenz am
5'-Ende der spezifischen
Nukleinsäuresequenz
innerhalb der 133mer RNA komplementäre erste einzelsträngige Oligo-DNA
und verschiedene RNase H-Konzentrationen in Beispiel 6. Die Pfeile
zeigen das 133mer und das 72mer an.
-
7 zeigt die Ergebnisse der
Elektrophorese eines 2%-igen Agarosegels nach den Reaktionen in Gegenwart
verschiedener Konzentrationen der Standard-RNA in Beispiel 7. Der
Pfeil zeigt das spezifische Produkt an (etwa 300 bp).
-
8 zeigt die Ergebnisse der
Elektrophorese eines 2%-igen Agarosegels der Reaktionsprodukte mit verschiedenen
Konzentrationen der Standard-RNA (106 Kopien/5 μl) nach RNase
A- oder DNase I-Behandlung in Beispiel B. Das DNA-Produkt und das
RNA-Produkt sind angezeigt.
-
9 zeigt die Ergebnisse der
densitometrischen Quantifizierung der Produkte mit der Standard-RNA (106 Kopien/5 μl) bei verschiedenen Reaktionszeiten
nach RNase A- oder DNase I-Behandlung, gefolgt von einer Elektrophorese
eines 2%-igen Agarosegels in Beispiel 9.
-
10 zeigt die Ergebnisse
der Elektrophorese eines 2%-igen Agarosegels der Produkte mit der Standard-RNA
(106 Kopien/5 μl) bei verschiedenen Reaktionszeiten
in Beispiel 10.
-
11 zeigt die Ergebnisse
einer Fluoreszenzmessung nach Zugabe der vierten einzelsträngigen Oligo-DNA
zu den in 10 gezeigten,
in Beispiel 10 erhaltenen Produkten.
-
12 zeigt die Ergebnisse
der Fluoreszenzmessung nach verschiedenen Reaktionszeiten mit der Standard-RNA
(106 Kopien/5 μl) in Gegenwart der vierten
einzelsträngigen
Oligo-DNA in Beispiel 11.
-
13 zeigt die Ergebnisse
der Fluoreszenzmessung nach verschiedenen Reaktionszeiten mit der Standard-RNA
(106 Kopien/5 μl) in Gegenwart der vierten
einzelsträngigen
Oligo-DNA mit einem modifizierten 3'-Ende (mit ddTTP am 3'-Ende) in Beispiel
11.
-
14 zeigt die Ergebnisse
der Elektrophorese eines 2%-igen Agarosegels nach verschiedenen
Reaktionszeiten mit der Standard-RNA (106 Kopien/5 μl) in Gegenwart
der vierten einzelsträngigen
Oligo-DNA mit einem modifizierten 3'-Ende (mit ddTTP am 3'-Ende) in Beispiel 12.
-
15 zeigt die Ergebnisse
der densitometrischen quantitativen Analyse des in 14 gezeigten Elektrophoretogramms in
Beispiel 12.
-
16 zeigt die Ergebnisse
der Fluoreszenzmessung nach verschiedenen Reaktionszeiten mit der Standard-RNA
(106 Kopien/5 μl) in Gegenwart der vierten
einzelsträngigen
Oligo-DNA mit einem modifizierten 3'-Ende (mit ddTTP am 3'-Ende) in Beispiel
13.
-
17 zeigt die Ergebnisse
der Fluoreszenzmessung nach verschiedenen Reaktionszeiten mit der Standard-RNA
(104, 105 und 106 Kopien/5 μl) in Gegenwart der vierten
einzelsträngigen
Oligo-DNA mit einem modifizierten 3'-Ende (mit ddTTP am 3'-Ende) in Beispiel
14.
-
18 zeigt den Verlauf der
Fluoreszenzverstärkung
bei einer Reaktionszeit von 3 Stunden in Abhängigkeit der Anfangskonzentration
der Standard-RNA, auf Basis der in 17 gezeigten,
in Beispiel 14 erhaltenen Amplifikationsprofile.
-
19 zeigt die Struktur der
in den Beispielen verwendeten vierten einzelsträngigen Oligo-DNA, YO-271. Die
DNA-Einheit auf der linken und der fluoreszierende, interkalierende
Farbstoff, Oxazolgelb, auf der rechten Seite sind durch den in dieser
Figur gezeigten Linker verbunden, so daß sich der fluoreszierende
Farbstoff in einen Doppelstrang bei der Bildung des Doppelstrangs
durch die DNA-Einheit einlagern kann.
-
Die
vorliegende Erfindung wird nun genau beschrieben.
-
Gemäß Anspruch
1 der vorliegenden Erfindung stellt die vorliegende Erfindung ein
Verfahren zur Bestimmung einer einzelsträngigen RNA, die eine spezifische
Nukleinsäuresequenz
enthält,
in einer Probe (eine Ziel-RNA) bereit. Hierbei bedeutet Bestimmung
sowohl qualitative Bestimmung der RNA in einer Probe als auch quantitative
Bestimmung der RNA in einer Probe.
-
Die
spezifische Nukleinsäuresequenz
bedeutet eine Basensequenz innerhalb der einzelsträngigen RNA,
die am 5'-Ende mit
der Sequenz (3) in der weiter unten genannten einzelsträngigen Oligo-DNA
beginnt und am 3'-Ende
mit einer zu der weiter unten genannten zweiten einzelsträngigen Oligo-DNA
komplementären Sequenz
endet. Die spezifische Nukleinsäuresequenz
kann willkürlich
definiert sein, muß aber
eine Sequenz enthalten, die spezifisch genug ist, um die Ziel-RNA
von anderen Nukleinsäuren
zu unterscheiden. Besonders wenn eine durch ihre 5'- und 3'-Enden ausreichend
von anderen Nukleinsäuren
als der Ziel-Nukleinsäure
unterscheidbare Sequenz als die spezifische Nukleinsäuresequenz
ausgewählt
wird, verbessert sich die Spezifität der Synthese einer einzelsträngigen RNA,
die die spezifische Nukleinsäuresequenz
gemäß der vorliegenden
Erfindung besitzt.
-
Weiterhin
verbessert sich die Spezifität
der Bestimmung gemäß der vorliegenden
Erfindung weiter, wenn die spezifische Nukleinsäuresequenz darüberhinaus
eine interne Sequenz enthält,
die die Ziel-Nukleinsäure
ausreichend von anderen Nukleinsäuren
unterscheidet.
-
In
der vorliegenden Erfindung wird schließlich eine große Menge
einer RNA mit der spezifischen Nukleinsäuresequenz synthetisiert, wenn
die Ziel-RNA in der Probe vorhanden ist.
-
Das
Reagenz (A) ist eine erste Oligonukleinsäure, die komplementär zu einer
Sequenz neben dem 5'-Ende
der spezifischen Nukleinsäuresequenz
innerhalb der Ziel-RNA ist. Das Reagenz ermöglicht es, die Ziel-RNA am
5'-Ende der spezifischen
Nukleinsäuresequenz
zu schneiden, so daß bei
Bindung einer zweiten einzelsträngigen
Oligo-DNA an die Ziel-RNA eine RNA-abhängige DNA-Polymerase cDNA an
dem entstandenen RNA-Fragment mit der spezifischen Nukleinsäuresequenz
am 5'-Ende als Matrize
in Gegenwart der weiter unten genannten Reagenzien (B) bis (D) synthetisiert,
um eine cDNA mit einer zu der spezifischen Nukleinsäuresequenz
komplementären
Sequenz am 3'-Ende
zu liefern. Wenn, zum Beispiel, eine DNA als die erste Oligonukleinsäure zusammen
mit RNase H zugegeben wird, wird die Ziel-RNA dort geschnitten,
wo die erste Oligonukleinsäure
an die Ziel-RNA bindet, um so die erste Base der spezifischen Oligonukleinsäure am 5'-Ende zu erhalten.
Alternativ kann ein DNAzym oder Ribozym, das eine einzelsträngige Nukleinsäure an einer spezifischen
Stelle katalytisch spaltet (Proc. Natl. Acad. Sci. USA 94 (1997),
4262–4266),
als erste Oligonukleinsäure
verwendet werden.
-
RNase
H spaltet eine RNA in einem RNA-DNA-Heteroduplex unspezifisch. Daher
wird, wenn RNase H verwendet wird, die RNase H im Wesentlichen,
zum Beispiel durch Erhitzen oder durch Zugabe eines bekannten RNase
H-Inhibitors vor der Zugabe von Reagenz (B) deaktiviert. Im Fall
der Erhitzung ist es ausreichend, die Temperatur auf 60–70°C zu erhöhen und
diese Temperatur für
eine ziemlich kurze Zeit zu halten. Wenn RNase H verwendet wird,
geht dementsprechend, nachdem das Reagenz (A) und RNase H nacheinander
oder gleichzeitig zugegeben werden, der Zugabe der Reagenzien (B)
bis (I) eine entsprechende Inkubationszeit voraus. Ein DNAzym oder
ein Ribozym als Reagenz (A) kann hingegen alleine oder zur selben
Zeit wie andere Reagenzien ohne die Notwendigkeit einer Erhitzung
oder der Zugabe eines Inhibitors zugegeben werden.
-
Das
Reagenz (B) ist eine zweite einzelsträngige Oligo-DNA, die komplementär zu einer
Sequenz am 3'-Ende
innerhalb der spezifischen Nukleinsäuresequenz ist. Das Reagenz
(B) hybridisiert mit der Ziel-RNA, so daß eine RNA-abhängige DNA-Polymerase
cDNA an der RNA als Matrize in Gegenwart der weiter unten genannten
Reagenzien (C) bis (D) synthetisiert, um eine cDNA mit einer Sequenz
am 5'-Ende zu liefern,
die komplementär
zu einer Sequenz am 3'-Ende
innerhalb der spezifischen Nukleinsäuresequenz ist. Die zweite Oligonukleinsäure wird
in einer Menge von 0.02 bis 1 μM
in der Gegenwart der Ziel-Nukleinsäure zugegeben.
-
Das
Reagenz (C) ist eine RNA-abhängige
DNA-Polymerase, und das Reagenz (D) ist das Substrat von Reagenz
(C), Desoxyribonukleosidtriphosphate. In der Gegenwart der Reagenzien
(B) bis (D) wird eine cDNA mit einer zum 3'-Ende der spezifischen Nukleinsäuresequenz
innerhalb der Ziel-RNA komplementären Sequenz am 5'-Ende synthetisiert.
-
Der
cDNA in Form eines DNA-RNA-Doppelstrangs mit der Matrizen-RNA wird
Gelegenheit gegeben, mit einer dritten einzelsträngigen Oligo-DNA als dem weiter
unten genannten Reagenz (E) zu hybridisieren. Hierzu wird zum Beispiel
5 bis 20% Dimethylsulfoxid (hier im Folgenden DMSO genannt) zugegeben,
um die komplementäre
Bindung zwischen der DNA und RNA weniger stabil zu machen. DMSO
beeinträchtigt
die Wirkung der anderen Reagenzien nicht und wirkt nur ausreichend,
wenn es so zugegeben wird, daß es
gemeinsam mit dem DNA-RNA-Doppelstrang mindestens vor der DNA-Synthese
durch die Reagenzien (D) bis (F) vorliegt. Da einige RNA-abhängige DNA-Polymerasen,
repräsentiert
durch die aviäre
Myoblastomvirus-Polymerase (hier im Folgenden AMV Reverse Transkriptase),
RNA in einem DNA-RNA-Doppelstrang, wenn auch mit geringen Aktivitäten, schneiden,
kann ein solches Enzym mit RNA-abbauender Aktivität in einer
Alternative als das oben genannte Reagenz (C) verwendet werden.
Es ist besonders bevorzugt, die Wirkung von DMSO und die Wirkung
einer RNA-abhängigen
DNA-Polymerase, wie etwa CMV Reverse Transkriptase, zu verwenden,
obwohl es ausreichend ist, die Wirkung beider alleine zu verwenden.
Durch die Wirkung von DMSO und/oder einer RNA-abhängigen DNA-Polymerase
wird die RNA in dem RNA-DNA-Doppelstrang abgebaut und/oder getrennt,
wodurch eine einzelsträngige
DNA zurückbleibt.
-
Das
Reagenz (E) ist eine dritte einzelsträngige Oligo-DNA mit (1) einer
Promotorsequenz für
eine DNA-abhängige
RNA-Polymerase, (2) einer Enhancersequenz für den Promotor und (3) einer
Sequenz am 5'-Ende
innerhalb der spezifischen Nukleinsäuresequenz, in dieser Reihenfolge
vom 5'-Ende. Die
dritte Oligo-DNA wird in einer Menge von 0.02 bis 1 μM in Gegenwart
der Ziel-Nukleinsäure
zugegeben. Die Region (3) in der dritten Oligo-DNA bindet an das
3'-Ende der in Gegenwart
der Reagenzien (B) bis (D) synthetisierten DNA. In Gegenwart der
Reagenzien (D) und (F) verlängert
daher eine DNA-abhängige DNA-Polymerase
komplementär
das 3'-Ende der
dritten DNA unter Verwendung der DNA als Matrize und das 3'-Ende der DNA unter Verwendung
der dritten Oligo-DNA als Matrize, um eine vollständig doppelsträngige DNA
zu liefern.
-
Das
Reagenz (F) ist eine DNA-abhängige
DNA-Polymerase. In der vorliegenden Erfindung wird es besonders
bevorzugt, eine geringere Zahl von Reagenzien durch Verwendung eines
einzelnen Enzyms einzusetzen, das sowohl als RNA-abhängige DNA-Polymerase
als Reagenz (C) wie auch als DNA-abhängige DNA-Polymerase wirkt.
Zum Beispiel ist AMV Reverse Transkriptase, die die Aktivität der beiden
Polymerasen besitzt, besonders für
die Verwendung in der vorliegenden Erfindung vorzuziehen, da sie
auch, wie oben beschrieben, die RNA-Kette in einem DNA-RNA-Doppelstrang
abbaut und auch im Handel erhältlich
ist.
-
Das
Reagenz (G) ist eine DNA-abhängige
RNA-Polymerase, und das Reagenz (H) ist das Substrat von Reagenz
(G), Ribonukleosidtriphosphate. Die in Gegenwart der Reagenzien
(D) bis (F) synthetisierte doppelsträngige DNA hat eine Promotorregion
für eine
DNA-abhängige
RNA-Polymerase an einem Ende. In Gegenwart der Reagenzien (G) und
(H) folgt daher auf die Synthese der DNA unmittelbar die Synthese
einer einzelsträngigen
RNA mit der spezifischen Nukleinsäuresequenz. Spezifische Beispiele
der DNA-abhängigen RNA-Polymerase
als Reagenz (G) schließen
T7 RNA-Polymerase, T3 RNA-Polymerase und SP6 RNA-Polymerase ein.
-
Die
in Gegenwart der Reagenzien (G) bis (H) synthetisierte einzelsträngige RNA
besitzt die spezifische Nukleinsäuresequenz.
Daher veranlaßt
das gleichzeitige Vorliegen der synthetisierten einzelsträngigen RNA
mit den Reagenzien (B) bis (F) den erneuten Beginn der oben genannten
Reaktionsfolge. Es ist daher in der vorliegenden Erfindung möglich, die
oben genannte doppelsträngige
DNA mit einer Promotorregion an einem Ende aus einer sehr geringen
Menge der Ziel-RNA in der Probe nur durch Zugabe der entsprechenden Reagenzien
zu der Probe zu synthetisieren, und zwar ohne kaum automatisierbare
Abläufe,
wie etwa Erhitzung, und die doppelsträngige DNA bewirkt die Synthese
einer einzelsträngigen
RNA mit der spezifischen Nukleinsäuresequenz. Die synthetisierte
einzelsträngige
RNA nimmt an der nächsten
Runde der Synthese der doppelsträngigen
DNA teil. Demgemäß vermehrt
sich die einzelsträngige
RNA mit der spezifischen Nukleinsäuresequenz im Lauf der Zeit
drastisch.
-
Die
Syntheserate der einzelsträngigen
RNA mit der spezifischen Nukleinsäuresequenz und die Endmenge
der synthetisierten einzelsträngigen
RNA hängen
von der Menge der Ziel-RNA
in der Probe ab. Dementsprechend ermöglicht die Verwendung des Reagenz
(I) in der vorliegenden Erfindung die Bestimmung der Ziel-RNA in
der Probe.
-
Das
Reagenz (I) ist eine vierte einzelsträngige, markierte, die zu der
spezifischen Nukleinsäuresequenz
komplementäre
Sequenz enthaltende Oligo-DNA, die ein meßbares Fluoreszenzsignal bei
Hybridisierung mit einer die spezifische Nukleinsäuresequenz
enthaltenden Nukleinsäure
liefert. Die vierte Oligo-DNA kann, zum Beispiel, eine mit einem
fluoreszierenden, interkalierenden Farbstoff verbundene DNA sein.
Die DNA-Einheit ist 6 bis 100 Nukleotide lang, vorzugsweise 10 bis
30 Nucleotide lang, um die Spezifität für die spezifische Nukleinsäuresequenz
in der Bestimmung zu gewährleisten.
Natürlich
muß die
DNA-Einheit zu einer Sequenz innerhalb der spezifischen Nukleinsäuresequenz
komplementär
sein, die die Ziel-Nukleinsäure ausreichend
von anderen Nukleinsäuren
unterscheidet.
-
Die
DNA-Einheit hat bevorzugt eine Sequenz am 3'-Ende, die nicht komplementär zu der
spezifischen Nukleinsäuresequenz
ist oder ein chemisch modifiziertes 3'-Ende hat, so daß das 3'-Ende nicht durch die Aktivität der bereits
vorhandenen RNA-abhängigen
DNA-Polymerase bei Hybridisierung mit der synthetisierten einzelsträngigen RNA
mit der spezifischen Nukleinsäuresequenz
verlängert
wird.
-
Wenn
die DNA-Einheit mit einer anderen Nukleinsäure hybridisiert wird, lagert
sich der fluoreszierende, interkalierende Farbstoff in den entstandenen
Doppelstrang ein und ändert
seine Fluoreszenzcharakteristik. Hierzu kann der fluoreszierende,
interkalierende Farbstoff mit der DNA-Einheit durch einen Linker
entsprechender Länge
verbunden sein. Jeder Linker, der den fluoreszierenden, interkalierenden
Farbstoff nicht an der Einlagerung in den Doppelstrang hindert,
kann ohne Beschränkung
verwendet werden. Ein bifiunktioneller Kohlenwasserstoff-Linker
mit funktionellen Gruppen an beiden Enden ist wegen seiner unkomplizierten
Verwendung in der Modifikation von Oligonukleotiden besonders bevorzugt.
In einer Alternative kann ein im Handel erhältlicher Kit (C6-Thiolmodifier,
Handelsname, Clontech) verwendet werden.
-
Der
fluoreszierende, interkalierende Farbstoff ist nicht im Besonderen
eingeschränkt,
solange er bei Einlagerung in einen Doppelstrang seine Fluoreszenzcharakteristik ändert, zum
Beispiel Fluoreszenz mit einem Maximum anderer Wellenlänge abgibt.
Es sind jedoch solche mit Hinblick auf die Erleichterung der Fluoreszenzmessung
besonders bevorzugt, die die Fluoreszenz durch die Einlagerung verstärken. Genauer
sind, zum Beispiel, Thiazol-Orange, Oxazol-Gelb und deren Derivate
besonders bevorzugte fluoreszierende, interkalierende Farbstoffe,
da sie eine deutliche Änderung
in der Fluoreszenz zeigen.
-
Der
fluoreszierende, interkalierende Farbstoff kann mit beliebigen Stellen
der DNA-Einheit
verbunden sein, einschließlich
dem 5'-Ende, dem
3'-Ende und der
Mitte, so lange die Verbindung weder die Einlagerung des fluoreszierenden,
interkalierenden Farbstoffs in einen Doppelstrang behindert, noch
die DNA-Einheit an der Hybridisierung mit RNA hindert.
-
Das
Reagenz (I) gibt ein meßbares
Fluoreszenzsignal in Gegenwart der in Gegenwart der doppelsträngigen DNA,
der Reagenzien (G) und (H) synthetisierten, einzelsträngigen RNA
mit der spezifischen Nukleinsäuresequenz
ab. Überraschenderweise
wurde gefunden, daß die
synthetisierte einzelsträngige
RNA als Matrize für
DNA-Synthese in Gegenwart der Reagenzien (B) bis (D) dient, sogar
wenn das Hybrid aus der RNA und der vierten Oligo-DNA ein Fluoreszenzsignal
abgibt. Mit anderen Worten finden in der vorliegenden Erfindung
eine Reihe von Abläufen,
Synthese von DNA an RNA, Synthese doppelsträngiger DNA und Synthese von
RNA an doppelsträngiger
DNA in Gegenwart der entsprechenden Reagenzien, in Gegenwart der
vierten Oligo-DNA statt.
-
Daher
kann die Ziel-Nukleinsäure
in einer Probe durch Messung des Fluoreszenzsignals von Reagenz (I)
bestimmt werden, das nach Zugabe der Reagenzien (A) bis (H) mindestens
einmal zugegeben wird. Das Reagenz (I) kann gleichzeitig mit den
anderen Reagenzien zugegeben werden, da die Anwesenheit der vierten Oligonukleinsäure keinerlei
Hindernis für
die Synthese einer einzelsträngigen
RNA mir der spezifischen Nukleinsäuresequenz darstellt.
-
Wenn
das Fluoreszenzsignal nur einmal gemessen wird, folgt auf die Zugabe
der Reagenzien (A) bis (H) eine ausreichende Inkubationszeit zur
Synthese der einzelsträngigen
RNA mir der spezifischen Nukleinsäuresequenz. Das Reagenz (I)
muß vor
der Messung zugegeben werden, zum Beispiel gleichzeitig mit den anderen
Reagenzien. Diese Art der Messung wird als Endpunktbestimmung bezeichnet,
und die Ziel-Nukleinsäure
in einer Probe kann, zum Beispiel, durch Vergleich mit Ergebnissen
bestimmt werden, die durch Anwendung des Verfahrens mit Lösungen erhalten
wurden, die bekannte Mengen der Ziel-Nukleinsäure enthalten. In der vorliegenden
Erfindung folgt bevorzugt der Zugabe der Reagenzien (A) bis (H)
eine zeitliche Messung der Fluoreszenzsignale unmittelbar oder nach
einer bestimmten Zeitspanne. Obwohl die vierte DNA während der Synthese
der einzelsträngigen
RNA wiederholt an die synthetisierte RNA bindet und sich von ihr
löst, ist
es möglich,
die Vermehrung der einzelsträngigen
RNA zu verfolgen, da die gemessenen Fluoreszenzsignale von der gebundenen
vierten DNA mit den RNA-Mengen zum Zeitpunkt der Messungen korrelieren.
Die Messung kann kontinuierlich oder diskontinuierlich in konstanten
Intervallen erfolgen. Der zeitliche Verlauf des Fluoreszenzsignals
kann daher durch dauernde Messung verfolgt werden, und die Menge
(Ausgangsmenge) der Ziel-RNA in einer Probe kann, zum Beispiel,
durch die Zeit bestimmt werden, die erforderlich ist, um ein stabiles
Fluoreszenzsignal nach Zugabe der Reagenzien (A) bis (H) zu erhalten,
oder durch die Zeitspanne zwischen der Zugabe der Reagenzien (A)
bis (H) und einem deutlichen Anstieg des Fluoreszenzsignals.
-
Wie
später
in den Beispielen gezeigt werden wird, sind in der vorliegenden
Erfindung alle der oben genannten Reagenzien (A) bis (I) bevorzugt
frei von Chloriden. Weiterhin wird bevorzugt ein Acetat, wie etwa Magnesiumacetat
oder Kaliumacetat, zusätzlich
zu den Reagenzien (A) bis (H) verwendet. Ein Acetat wird spätestens
zum Zeitpunkt der Synthese der einzelsträngigen DNA in Gegenwart der
Reagenzien (B) bis (D), bevorzugt in einer Konzentration von 5 bis
20 mM für
Magnesiumacetat, von 50 bis 200 mM für Kaliumacetat, zugegeben.
In der vorliegenden Erfindung wird weiterhin die Verwendung von
Sorbit bevorzugt. Sorbit wird spätestens
zum Zeitpunkt der Synthese der einzelsträngigen DNA in Gegenwart der
Reagenzien (B) bis (D) zugegeben. Weiterhin wird auch die Verwendung
eines Proteins, wie etwa Rinderserumalbumin, und eines Reduktionsmittels,
wie etwa Dithiothreit, die Verwendung eines RNase-Inhibitors mit
Hinblick auf die Hemmung des Abbaus der synthetisierten einzelsträngigen RNA
durch RNase bevorzugt. Darüberhinaus
wird auch eine Puffersubstanz bevorzugt verwendet, um die Reaktionslösung innerhalb
eines für
die entsprechend verwendeten Enzyme aktiven pH-Bereichs zu halten.
Als Puffersubstanz wird Tris-Acetat besonders bevorzugt. Diese Reagenzien
werden spätestens
zum Zeitpunkt der Synthese der einzelsträngigen DNA in Gegenwart der
Reagenzien (B) bis (D) zugegeben. Die Verwendung dieser optionalen
Reagenzien führt
zu einer Erhöhung
der Menge der als Produkt synthetisierten einzelsträngigen RNA.
-
Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung ermöglicht die Bestimmung einer
Ziel-RNA in einer Probe bei konstanter Temperatur ohne Erhitzung.
Die konstante Temperatur kann, ohne jede Beschränkung, jede Temperatur sein,
bei der die als Reagenzien (A), (B), (E) und (I) in der vorliegenden
Erfindung verwendeten entsprechenden Oligonukleinsäuren hybridisieren
können,
und die Enzyme als Reagenzien (C), (F) und (G) aktiv sind. Genauer
gefaßt,
wird die Temperatur aus einem Bereich von 35 bis 60°C gewählt. Die
Temperatur muß nicht
genau konstant sein, und es ist ausreichend, die Temperatur nahezu
konstant zu halten.
-
Wie
aus der obigen Erklärung
ersichtlich, können
die Reagenzien im Bestimmungsverfahren gemäß Anspruch 1 nacheinander,
in Kombination von mindestens zweien oder alle gleichzeitig zugegeben
werden. Wenn alle Reagenzien gleichzeitig zu der Probe zugegeben
werden, kann insbesondere die Bestimmung der Ziel-RNA in einem geschlossenen
Gefäß realisiert
werden, um das Problem der Verschleppung der synthetisierten einzelsträngigen RNA
zu lösen,
die erfolgen kann, wenn das Gefäß geöffnet oder
geschlossen wird.
-
Die
vorliegende Erfindung gemäß oben beschriebenem
Anspruch 1 kann, zum Beispiel, mit einem Reagenziensatz, der mindestens
ein erstes Reagenz beinhaltet, das eine erste einzelsträngige Oligonukleinsäure enthält, ein
zweites Reagenz, das Tris-Acetat, Magnesiumacetat, Kaliumacetat,
Sorbit und Dimethylsulfoxid enthält,
ein drittes Reagenz, das Dithiothreit, Desoxyribonukleosidtriphosphate,
Ribonukleosidtriphosphate, Rinderserumalbumin, eine zweite einzelsträngige Oligo-DNA
und eine dritte einzelsträngige
Oligo-DNA enthält,
ein viertes Reagenz, das eine RNA-abhängige DNA-Polymerase, eine
DNA-abhängige
DNA-Polymerase, eine
DNA-abhängige
RNA-Polymere und einen RNase-Inhibitor enthält und ein fünftes Reagenz,
das eine vierte einzelsträngige
Oligo-DNA enthält,
und durch Zugabe dieser Reagenzien in numerischer Reihenfolge zu
einer Probe durchgeführt
werden. Wenn die vorliegende Erfindung gemäß Anspruch 21 die erste einzelsträngige Oligonukleinsäure nicht
erfordert, kann das erste Reagenz weggelassen werden.
-
Die
vorliegende Erfindung gemäß oben beschriebenem
Anspruch 1 kann, zum Beispiel, auch mit einem Reagenziensatz, der
mindestens ein erstes Reagenz beinhaltet, das eine erste einzelsträngige Oligonukleinsäure enthält, ein
zweites Reagenz, das Tris-Acetat, Magnesiumacetat, Kaliumacetat,
Sorbit und Dimethylsulfoxid enthält,
ein drittes Reagenz, das Dithiothreit, Desoxyribonukleosidtriphosphate,
Ribonukleosidtriphosphate, Rinderserumalbumin, eine zweite einzelsträngige Oligo-DNA,
eine dritte einzelsträngige
Oligo-DNA und eine vierte einzelsträngige Oligo-DNA enthält, und
ein viertes Reagenz, das eine RNA-abhängige DNA-Polymerase, eine
DNA-abhängige
DNA-Polymere, eine DNA-abhängige
RNA-Polymerase und einen RNase-Inhibitor enthält, und durch Zugabe dieser
Reagenzien in numerischer Reihenfolge zu einer Probe durchgeführt werden.
Wenn die vorliegende Erfindung gemäß Anspruch 21 die erste einzelsträngige Oligonukleinsäure nicht
erfordert, kann das erste Reagenz weggelassen werden.
-
Die
vorliegende Erfindung gemäß oben beschriebenem
Anspruch 1 kann, zum Beispiel, auch mit einem Reagenziensatz, der
mindestens ein erstes Reagenz beinhaltet, das eine erste einzelsträngige Oligonukleinsäure enthält, ein
zweites Reagenz, das Tris-Acetat, Magnesiumacetat, Kaliumacetat,
Sorbit und Dimethylsulfoxid enthält,
ein drittes Reagenz, das Dithiothreit, Desoxyribonukleosidtriphosphate,
Ribonukleosidtriphosphate, Rinderserumalbumin, eine zweite einzelsträngige Oligo-DNA
und eine dritte einzelsträngige
Oligo-DNA enthält,
ein viertes Reagenz, das eine vierte einzelsträngige Oligo-DNA, eine RNA-abhängige DNA-Polymerase, eine
DNA-abhängige
DNA-Polymerase, eine DNA-abhängige
RNA-Polymere und einen RNase-Inhibitor enthält, und durch Zugabe dieser
Reagenzien in numerischer Reihenfolge zu einer Probe durchgeführt werden.
Wenn die vorliegende Erfindung gemäß Anspruch 21 die erste einzelsträngige Oligonukleinsäure nicht
erfordert, kann das erste Reagenz weggelassen werden.
-
Die
vorliegende Erfindung gemäß oben beschriebenem
Anspruch 1 kann, zum Beispiel, auch mit einem Reagenz, das mindestens
eine erste einzelsträngige
Oligonukleinsäure,
eine zweite einzelsträngige
Oligo-DNA, eine dritte einzelsträngige
Oligo-DNA, eine vierte einzelsträngige
Oligo-DNA, eine RNA-abhängige DNA-Polymerase,
eine DNA-abhängige
DNA-Polymerase,
eine DNA-abhängige
RNA-Polymerase, Desoxyribonukleosidtriphosphate, Ribonukleosidtriphosphate,
Tris-Acetat, Magnesiumacetat, Kaliumacetat, Sorbit, Dimethyl sulfoxid,
Dithiothreit, Rinderserumalbumin und einen RNase-Inhibitor beinhaltet,
und durch Zugabe des Reagenz zu einer Probe durchgeführt werden.
-
Die
Konzentration jeder Komponente der oben genannten Reagenziensätze oder
des Reagenz sollte so eingestellt werden, daß jede Komponente in einer
erforderlichen Menge in einer Probe vorhanden ist, wenn sie zu der
Probe zugegeben wird. Wie zuvor beschrieben, kann ein einzelnes
Enzym, daß die
Aktivität
sowohl einer RNA-abhängigen
DNA-Polymerase als auch einer DNA-abhängigen DNA-Polymerase besitzt
als RNA-abhängige
DNA-Polymerase und DNA-abhängige
DNA-Polymerase verwendet werden.
-
Die
vorliegende Erfindung wird nun im Folgenden durch Bezugnahme auf
Beispiele genauer beschrieben.
-
BEISPIEL 1 Herstellung
doppelsträngiger
DNA
-
Eine
doppelsträngige,
aus einem DNA-Einzelstrang mit der SP6-Promotorsequenz am 5'-Ende und einem komplementären DNA-Einzelstrang
bestehende DNA wurde hergestellt.
70 μl einer Reaktionslösung der
folgenden Zusammensetzung wurde in ein PCR-Gefäß pipettiert.
10.7 mM
Tris-HCl Puffer (pH 8.3)
53.6 mM Kaliumchlorid
2.36 mM
Magnesiumchlorid
0.268 mM jeweils dATP, dGTP, dCTP und dTTP
0.257 μM dritte
einzelsträngige
Oligo-DNA
(Sequenz) 5' ATT
TAG GTG ACA CTA TAG AAT ACA ACA CTC CAC CAT AGA TCA CTC CCC TG 3'
0.257 μM zweite
einzelsträngige
Oligo-DNA
(Sequenz) 5' ACT
CGC AAG CAC CCT ATC A 3'
0.032
U/μl im
Handel erhältlicher
DNA-abhängiger
DNA-Polymerase (AmpliTaq, Handelsname, Perkin Elmer)
-
Dann
wurde 5 μl
einer 1865 bp doppelsträngigen
DNA (10–6 Kopien),
die die Basen 1 bis 1863 in humaner Hepatitis C-Virus (HCV) cDNA
enthält,
als Standard-DNA zugegeben. Für
die Basen-Nummerierung sollte die Literatur (Kato et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 87 (1990), 9524 – 9528) verglichen werden.
-
Dann
wurde die Reaktionslösung
erhitzt und für
9 Minuten bei 95°C
inkubiert, und ein Inkubationszyklus mit den folgenden Schritten
(1) bis (3) wurde 40 mal wiederholt.
- (1) Inkubation
bei 95°C
für 30
Sekunden,
- (2) Inkubation bei 65°C
für 30
Sekunden und
- (3) Inkubation bei 72°C
für 1 Minute.
-
Nach
40 Inkubationszyklen wurde die Reaktionslösung entnommen und einer Elektrophorese
mit einem 2%-igen Agarosegel mit anschließender Ethidiumbromid-Färbung unterzogen.
-
1 zeigt die Ergebnisse auf
dem Ethidiumbromid-gefärbten
Gel. 1 zeigt deutlich
einzelne DNA-Banden von etwa 320 bp, was die Herstellung einer DNA
mit der folgenden Basensequenz, die die SP6-Promotorsequenz (unterstrichen)
am 5'-Ende enthält, und
eines komplementären
Strangs durch das oben genannte Verfahren anzeigt.
(Sequenz)
5' ATT TAG GTG ACA CTA TAG AAT ACA A- (Basen
11 bis 300 in der HCV-cDNA) 3'
-
BEISPIEL 2 Einfluß der Magnesiumacetat-Konzentration
-
Die
für die
vorliegende Erfindung optimale Magnesiumacetat-Konzentration wurde
untersucht. Reaktionslösungen
der folgenden Zusammensetzungen wurden hergestellt, und 14 μl der Reaktionslösungen wurde
in PCR-Gefäße pipettiert.
85.7
mM Tris-Acetat (pH 8.1)
16.1, 32.1 oder 48.2 mM Magnesiumacetat
214.3
mM Kaliumacetat
21.4% DMSO
32.1% Sorbit
2.1 mM jeweils
ATP, GTP, CTP und UTP
2.1 mM jeweils dATP, dGTP, dCTP und dTTP
214 μg/ml BSA
0.12
mM zweite einzelsträngige
Oligo-DNA
(Sequenz) 5' ACT
CGC AAG CAC CCT ATC A 3'
-
Dann
wurden 10 μl
einer Standard-DNA (104 Kopien, 105 Kopien, 106 Kopien
und 107 Kopien/10 μl) oder 10 μl DNA-freier TE-Puffer (10 mM
Tris-HCl (ph 8.0) mit 0.1 mM EDTA) als Negativkontrolle zugegeben. Die
Standard-DNA war eine doppelsträngige
DNA mit einem DNA-Strang folgender Sequenz und einem komplementären DNA-Strang.
(Sequenz)
5' ATT TAG GTG ACA
CTA TAG AAT ACA A- (Basen 11 bis 300 in der HCV-cDNA) 3'
-
Die
Reaktionslösungen
wurden mit 100 μl
Mineralöl überschichtet
und bei 45°C
für 5 Minuten
inkubiert. Anschließend
wurde 5 μl
einer mit den folgenden Enzymen zusammengestellten Lösung zugegeben,
und die Reaktion wurde bei 45°C
für 1 Stunde
durchgeführt.
30
U/μl im
Handel erhältliche
SP6 RNA-Polymerase (Takara Shuzo Co., Ltd.)
12 U/μl im Handel
erhältlicher
RNase-Inhibitor (Takara Shuzo Co., Ltd.)
-
Dann
wurde 0.6 μl
einer dritten einzelsträngigen
Oligo-DNA (2.75 μM)
zugegeben.
(Sequenz) 5' ATT
TAG GTG ACA CTA TAG AAT ACA ACA CTC CAC CAT AGA TCA CTC CCC TG 3'
-
Anschließend wurde
0.4 μl AMV
Reverse Transkriptase (37 U/μl,
Takara Shuzo Co., Ltd.) als RNA-abhängige DNA-Polymerase und als
DNA-abhängige
DNA-Polymerase zugegeben. Nach 2 Stunden Inkubation bei 45°C wurde 5 μl der Reaktionslösungen einer
Elektrophorese mit einem 2%-igen Agarosegel unterzogen. Nach der
Elektrophorese wurde das Gel mit 10000-fach verdünntem SYBR Green II® (Takara
Shuzo Co., Ltd.) für
30 Minuten angefärbt.
-
2 zeigt das Muster auf dem
angefärbten
Gel. Eine maximale Produktmenge wurde in Gegenwart von Magnesiumacetat
in einer Endkonzentration von 15 mM erhalten.
-
BEISPIEL 3 Einfluß von Kaliumacetat
-
Die
für die
vorliegende Erfindung optimale Kaliumacetat-Konzentration wurde
untersucht. Reaktionslösungen
der folgenden Zusammensetzungen wurden hergestellt, und 14 μl der Reaktionslösungen wurde
in PCR-Gefäße pipettiert.
85.7
mM Tris-Acetat (pH 8.1)
28.9 mM Magnesiumacetat
214.3,
235.7, 257.1 oder 278.6 mM Kaliumacetat
21.4% DMSO
32.1%
Sorbit
2.1 mM jeweils ATP, GTP, CTP und UTP
2.1 mM jeweils
dATP, dGTP, dCTP und dTTP
214 μg/ml BSA
0.12 μM zweite
einzelsträngige
Oligo-DNA
(Sequenz) 5' ACT
CGC AAG CAC CCT ATC A 3'
-
Dann
wurden 10 μl
einer Standard-DNA (103 Kopien, 104 Kopien, 105 Kopien
und 106 Kopien/10 μl) oder 10 μl DNA-freier TE-Puffer (10 mM
Tris-HCl (ph 8.0) mit 0.1 mM EDTA) als Negativkontrolle zugegeben. Die
Standard-DNA war eine doppelsträngige
DNA mit einem DNA-Strang folgender Sequenz und einem komplementären DNA-Strang.
(Sequenz)
5' ATT TAG GTG ACA
CTA TAG AAT ACA A- (Basen 11 bis 300 in der HCV-cDNA) 3'
-
Die
Reaktionslösungen
wurden mit 100 μl
Mineralöl überschichtet
und bei 45°C
für 5 Minuten
inkubiert. Anschließend
wurde 5 μl
einer mit den folgenden Enzymen zusammengestellten Lösung zugegeben,
und die Reaktion wurde bei 45°C
für 1 Stunde
durchgeführt.
30
U/μl im
Handel erhältliche
SP6 RNA-Polymerase (Takara Shuzo Co., Ltd.)
12 U/μl im Handel
erhältlicher
RNase-Inhibitor (Takara Shuzo Co., Ltd.)
-
Dann
wurde 0.6 μl
einer dritten einzelsträngigen
Oligo-DNA (2.75 μM)
zugegeben.
(Sequenz) 5' ATT
TAG GTG ACA CTA TAG AAT ACA ACA CTC CAC CAT AGA TCA CTC CCC TG 3'
-
Anschließend wurde
0.4 μl AMV
Reverse Transkriptase (37 U/μl,
Takara Shuzo Co., Ltd.) als RNA-abhängige DNA-Polymerase und als
DNA-abhängige
DNA-Polymerase zuge geben. Nach 2 Stunden Inkubation bei 45°C wurde 5 μl der Reaktionslösungen einer
Elektrophorese mit einem 2%-igen Agarosegel unterzogen. Nach der
Elektrophorese wurde das Gel mit 10000-fach verdünntem SYBR Green II® (Takara
Shuzo Co., Ltd.) für
30 Minuten angefärbt.
-
3 zeigt das Muster auf dem
angefärbten
Gel. Sogar wenn die anfängliche
Kopienzahl der Ziel-Nukleinsäure
103 betrug, wurde das Produkt in Gegenwart
von Kaliumacetat in einer Endkonzentration von 120 mM erhalten.
Eine maximale Reaktionseffizienz wurde somit in Gegenwart einer
von Kaliumacetat in einer Endkonzentration von 110 bis 130 mM erhalten.
-
BEISPIEL 4 Einfluß von Sorbit
-
Die
für die
vorliegende Erfindung optimale Sorbit-Konzentration wurde untersucht.
20 μl von
den Reaktionslösungen
der folgenden Zusammensetzungen wurden in PCR-Gefäße pipettiert.
60
mM Tris-Acetat (pH 8.1)
20.3 mM Magnesiumacetat
187.5
mM Kaliumacetat
15% DMSO
22.5, 16.8, 13.5 oder 11.3% Sorbit
(Endkonzentration:
15, 11.3, 9 oder 7.5%)
1.5 mM jeweils ATP, GTP, CTP und UTP
1.5
mM jeweils dATP, dGTP, dCTP und dTTP
150 μg/ml BSA
0.3 μM zweite
einzelsträngige
Oligo-DNA
(Sequenz) 5' ACT
CGC AAG CAC CCT ATC A 3'
0.3 μM dritte
einzelsträngige
Oligo-DNA
(Sequenz) 5' ATT
TAG GTG ACA CTA TAG AAT ACA ACA CTC CAC CAT AGA TCA CTC CCC TG 3'
-
Dann
wurden 5 μl
einer Standard-RNA (103 Kopien, 104 Kopien, 105 Kopien
und 106 Kopien/5 μl) oder 5 μl RNA-freier TE-Puffer als Negativkontrolle
zugegeben. Die Standard-RNA
hatte die folgende Sequenz.
(Sequenz) 5' GAA UAC AA- (Basen 11 bis 300 in der
HCV-RNA) 3'
-
Die
Reaktionslösungen
wurden mit 100 μl
Mineralöl überschichtet
und bei 65°C
für 10
Minuten inkubiert, und dann konnten die Gefäße für 5 Minuten in eiskaltem Wasser
ruhen.
-
Dann
wurde 5 μl
einer mit den folgenden Enzymen zusammengestellten Lösung zugegeben,
und die Reaktion wurde bei 45°C
für 4 Stunden
durchgeführt.
36
U/μl im
Handel erhältliche
SP6 RNA-Polymerase (Takara Shuzo Co., Ltd.)
12 U/μl im Handel
erhältlicher
RNase-Inhibitor (Takara Shuzo Co., Ltd.)
9 U/μl AMV Reverse
Transkriptase (Takara Shuzo Co., Ltd.) als RNA-abhängige DNA-Polymerase
und als DNA-abhängige
DNA-Polymere.
-
5 μl der Reaktionslösungen wurden
einer Agarosegelelektrophorese unterzogen. Nach der Elektrophorese
wurde das Gel mit 10000-fach verdünntem SYBR Green II® (Takara
Shuzo Co., Ltd.) für
30 Minuten angefärbt.
-
4 zeigt das Muster auf dem
angefärbten
Gel. Die deutlichen 300 bp-Banden wurden in Gegenwart von Sorbit
in einer Endkonzentration von 7.5 bis 11.3% erhalten, sogar wenn
die Ausgangsmenge der Ziel-Nukleinsäure 103 Kopien
betrug. Die maximale Reaktionseffizienz wurde somit erhalten, wenn
die Sorbit-Endkonzentration 7.5 bis 11.3% betrug.
-
BEISPIEL 5 Amplifizierung
doppelsträngiger
DNA als Ziel-Nukleinsäure
-
Die
Menge des Amplifikationsprodukts aus verschiedenen Konzentrationen
einer doppelsträngigen DNA
als Ziel-Nukleinsäure
wurde untersucht. Eine Reaktionslösung der folgenden Zusammensetzung
wurde hergestellt, und 19 μl
der Reaktionslösung
wurde in PCR-Gefäße pipettiert.
63.2
mM Tris-Acetat (pH 8.1)
21.3 mM Magnesiumacetat
197.4
mM Kaliumacetat
22.5% DMSO
22.5% Sorbit
1.6 mM jeweils
ATP, GTP, CTP und UTP
1.6 mM jeweils dATP, dGTP, dCTP und dTTP
157.9 μg/ml BSA
0.055 μM zweite
einzelsträngige
Oligo-DNA
(Sequenz) 5' ACT
CGC AAG CAC CCT ATC A 3'
-
Dann
wurden 5 μl
einer Standard-DNA (103 Kopien, 104 Kopien, 105 Kopien
oder 106 Kopien/5 μl) oder 5 μl RNA-freier TE-Puffer als Negativkontrolle
zugegeben. Die Standard-DNA
war eine doppelsträngige
DNA mit einem DNA-Strang folgender Sequenz und einem komplementären DNA-Strang.
(Sequenz)
5' ATT TAG GTG ACA
CTA TAG AAT ACA A- (Basen 11 bis 300 in der HCV-cDNA) 3'
-
Die
Reaktionslösungen
wurden mit 100 μl
Mineralöl überschichtet
und bei 45°C
für 5 Minuten
inkubiert. Anschließend
wurde 5 μl
einer mit den folgenden Enzymen zusammengestellten Lösung zugegeben,
und die Reaktion wurde bei 45°C
für 1 Stunde
durchgeführt.
30
U/μl im
Handel erhältliche
SP6 RNA-Polymerase (Takara Shuzo Co., Ltd.)
12 U/μl im Handel
erhältlicher
RNase-Inhibitor (Takara Shuzo Co., Ltd.)
-
Dann
wurde 2.75 μl
einer dritten einzelsträngigen
Oligo-DNA (2.75 μM)
zugegeben.
(Sequenz) 5' ATT
TAG GTG ACA CTA TAG AAT ACA ACA CTC CAC CAT AGA TCA CTC CCC TG 3'
-
Anschließend wurde
0.4 μl AMV
Reverse Transkriptase (37 U/μl,
Takara Shuzo Co., Ltd.) als RNA-abhängige DNA-Polymerase und als
DNA-abhängige
DNA-Polymerase zugegeben. Nach 2 Stunden Inkubation bei 45°C wurde 5 μl der Reaktionslösungen einer
Elektrophorese mit einem 2%-igen Agarosegel unterzogen. Nach der
Elektrophorese wurde das Gel mit 10000-fach verdünntem SYBR Green II® (Takara
Shuzo Co., Ltd.) für
30 Minuten angefärbt.
-
5 zeigt das Muster auf dem
angefärbten
Gel. Immer wenn die Ausgangsmenge der Ziel-Nukleinsäure 103 Kopien/5 μl oder mehr betrug, wurden Banden
von etwa 300 bp nachgewiesen, und die Bandenintensität war von
der Ausgangsmenge der Nukleinsäure
abhängig,
was auf die Möglichkeit
einer Bestimmung einer doppelsträngigen
DNA als Ziel-Nukleinsäure mit
hoher Sensitivität
hindeutet.
-
BEISPIEL 6 Spezifische
Spaltung von RNA mit der ersten einzelsträngigen Oligonukleinsäure und
RNase H
-
RNA
wurde am 5'-Ende
einer spezifischen Nukleinsäuresequenz
mit einer ersten einzelsträngigen
Oligonukleinsäure
und RNase H gespalten.
-
Eine
Reaktionslösung
der folgenden Zusammensetzung wurde hergestellt, und 7.2 μl der Reaktionslösung wurde
in PCR-Gefäße pipettiert.
40
mM Tris-HCl-Puffer (pH 8.0)
4 mM Magnesiumchlorid
1 mM
Dithiothreit
1 μM
erste einzelsträngige
Oligo-DNA (11mer)
(Sequenz) 5' GTC GCC CCC AA 3'
-
Dann
wurde 1.8 μl
RNA (133mer, 5.7 μM)
zugegeben, auf eine 10-minütige
Erhitzung auf 65°C
folgte schnelles Abkühlen
in eiskaltem Wasser. Die 133mer RNA hatte die folgende Sequenz.
(Sequenz)
5' (Vektorsequenz)
GGG AAA GCU UGC AUG CCU GCA GGU CGA CUC UAG AGG AUC CCC GGG UAC
CGA GCU CGA AUU CC (Sequenz von HCV) U
UGG GGG CGA CAC UCC ACC AUA GAU CAC UCC CCU GUG AGG AAC UAC
UGU CUU CAC GCA GAA AGC GUC UAG C 3'
(Die der 11mer DNA komplementäre Sequenz
ist unterstrichen.)
-
Nach
5-minütiger
Inkubation bei 37°C
wurde 1 μl
RNase H (0.01, 0.001, 0.0001 oder 0.00001 U/μl, Takara Shuzo Co., Ltd.) zugegeben,
und die Reaktion wurde bei 37°C
für 1 Stunde
durchgeführt.
Zu den Reaktionslösungen
wurden 2 μl
Gelauftragspuffer (0.1 M Tris-HCl
(pH 8.0) mit 60 mM EDTA, 0.25% Bromphenolblau und 40% Sucrose) und
dann 12 μl
Formamid zugegeben. Nach 5-minütiger
Inkubation bei 65°C
wurde 12 μl
der Reaktionslösungen
einer Elektrophorese auf einem Polyacrylamidgel mit 12% Harnstoff
unterzogen.
-
Das
Acrylamidgel wurde dreimal für
je 5 Minuten mit Wasser gewaschen und mit 10000-fach verdünntem SYBR
Green II® (Takara
Shuzo Co., Ltd.) für
30 Minuten angefärbt.
-
Getrennt
davon wurde eine Reaktionslösung
der folgenden Zusammensetzung hergestellt, und 10.8 μl der Reaktionslösung wurde
in PCR-Gefäße pipettiert.
40
mM Tris-Acetat-Puffer (pH 8.1)
37 mM Magnesiumacetat
347
mM Kaliumacetat
22% Sorbit
1 mM Dithiothreit
0.9 μM erste einzelsträngige Oligo-DNA
(11mer)
(Sequenz) 5' GTC
GCC CCC AA 3'
-
Dann
wurde 1.8 μl
RNA (133mer, 5.7 μM)
zugegeben, auf eine 10-minütige
Erhitzung auf 65°C
folgte schnelles Abkühlen
in eiskaltem Wasser.
-
Nach
5-minütiger
Inkubation bei 37°C
wurde 1 μl
RNase H (0.01, 0.001, 0.0001 oder 0.00001 U/μl, Takara Shuzo Co., Ltd.) zugegeben,
und die Reaktion wurde bei 37°C
für 1 Stunde
durchgeführt.
Zu den Reaktionslösungen
wurden 2 μl
Gelauftragspuffer und dann 10 μl
Formamid zugegeben. Nach 5-minütiger
Inkubation bei 65°C
wurden 12 μl
der Reaktionslösungen
einer Elektrophorese auf einem Polyacrylamidgel mit 12% Harnstoff
unterzogen.
-
Das
Acrylamidgel wurde dreimal für
je 5 Minuten mit Wasser gewaschen und mit 10000-fach verdünntem SYBR
Green II® (Takara
Shuzo Co., Ltd.) für
30 Minuten angefärbt.
-
6 zeigt die mit den entsprechenden
Reaktionslösungen
unterschiedlicher Zusammensetzung erhaltenen Ergebnisse. Wurde der
Tris-HCl-Puffer in Gegenwart von RNase H in Endkonzentrationen von 0.000001
und 0.00001 U/μl
verwendet, verschwand die Bande des 133mer, und Banden von 60 bis
70mer wurden nachgwiesen. Eine noch höhere Endkonzentration von RNase
H führte
zu weitergehendem Abbau des 133mer. Wurde hingegen der Tris-Acetat-Puffer
in Gegenwart von RNase H in einer Endkonzentration von 0.0007 U/μl verwendet,
verschwand die Bande des 133mer, und eine Bande eines 60 bis 70mer
wurde nachgwiesen. Diese Bande stimmt in der Wanderungsgeschwindigkeit
mit dem RNA-Fragment überein,
das erhalten wird, wenn die 133mer RNA dort geschnitten wird, wo
die erste einzelsträngige
Oligonukleinsäure
an das 133mer bindet.
-
Somit
war es möglich,
die Ziel-RNA am 5'-Ende
der spezifischen Nukleinsäuresequenz
mit der ersten einzelsträngigen
Oligo-Nukleinsäure
und RNase H zu schneiden.
-
BEISPIEL 7 Amplifizierung
von RNA als Ziel-Nukleinsäure
-
Die
vorliegende Erfindung wurde mit verschiedenen Konzentrationen Ziel-RNA
durchgeführt,
und die Amplifikationsprodukte wurden untersucht. Eine Reaktionslösung der
folgenden Zusammensetzung wurde hergestellt, und 20 μl der Reaktionslösung wurde
in PCR-Gefäße pipettiert.
60
mM Tris-Acetat (pH 8.1)
20.3 mM Magnesiumacetat
187.5
mM Kaliumacetat
22.5% DMSO
22.5% Sorbit
1.5 mM jeweils
ATP, GTP, CTP und UTP
1.5 mM jeweils dATP, dGTP, dCTP und dTTP
150 μg/ml BSA
0.3 μM dritte
einzelsträngige
Oligo-DNA
(Sequenz) 5' ATT
TAG GTG ACA CTA TAG AAT ACA ACA CTC CAC CAT AGA TCA CTC CCC TG 3'
0.3 μM zweite
einzelsträngige
Oligo-DNA
(Sequenz) 5' ACT
CGC AAG CAC CCT ATC A 3'
-
Dann
wurden 5 μl
einer Standard-RNA (102 Kopien, 103 Kopien, 104 Kopien,
105 Kopien oder 106 Kopien/5 μl) oder 5 μl RNA-freier
TE-Puffer als Negativkontrolle zugegeben. Die Standard-RNA hatte
die folgende Sequenz.
(Sequenz) 5' GAA UAC AA- (Basen 11 bis 300 in der
HCV-RNA) 3'
-
Die
Reaktionslösungen
wurden mit 100 μl
Mineralöl überschichtet
und bei 65°C
für 10
Minuten inkubiert, und dann konnten die Gefäße für 5 Minuten in eiskaltem Wasser
ruhen. Dann wurde 5 μl
einer mit den folgenden Enzymen zusammengestellten Lösung zugegeben,
und die Reaktion wurde bei 45°C
für 4 Stunden durchgeführt.
36
U/μl im
Handel erhältliche
SP6 RNA-Polymerase (Takara Shuzo Co., Ltd.)
12 U/μl im Handel
erhältlicher
RNase-Inhibitor (Takara Shuzo Co., Ltd.)
9 U/μl AMV Reverse
Transkriptase (Takara Shuzo Co., Ltd.) als RNA-abhängige DNA-Polymere
und als DNA-abhängige
DNA-Polymerase.
-
5 μl der Reaktionslösungen wurde
einer Agarosegelelektrophorese unterzogen. Nach der Elektrophorese
wurde das Gel mit 10000-fach verdünntem SYBR Green II® (Takara
Shuzo Co., Ltd.) für
30 Minuten angefärbt.
-
7 zeigt das Muster auf dem
angefärbten
Gel. Wie in 7 gezeigt,
wurden Banden von etwa 300 bp nachgewiesen, wenn die Ausgangskonzentration
der Ziel-RNA 103 Kopien/5 μl oder mehr
betrug, und die Bandenintensität
war von der Ausgangsmenge der RNA abhängig. Somit war es möglich, die
Ziel-RNA mit hoher Sensitivität
durch die vorliegende Erfindung nachzuweisen. Die Menge des Amplifikationsprodukts
erhöhte sich
im Lauf der Zeit und war von der Ausgangsmenge der Ziel-RNA abhängig.
-
BEISPIEL 8 Identifizierung
des Amplifikationsprodukts
-
Amplifikationsprodukte
wurden nach der Behandlung mit DNase oder RNase identifiziert. Es
wurde dem Verfahren in Beispiel 7 bis zur Anwendung der Enzyme in
5 μl TE-Puffer als Negativkontrolle
und in 5 μl einer
Standard-RNA (105 Kopien oder 106 Kopien/5 μl) gefolgt. Die Standard-RNA
war wie folgt.
(Sequenz) 5' GAA
UAC AA- (Basen 11 bis 300 in HCV-RNA) 3'
-
Als
Standard-DNA wurde eine doppelsträngige DNA mit einem DNA-Strang
folgender Sequenz und einem komplementären Strang verwendet.
(Sequenz)
5' ATT TAG GTG ACA
CTA TAG AAT ACA A- (Basen 11 bis 300 in HCV-cDNA) -3'
-
Nach
dem Verfahren wurde jede Reaktionslösung bei 65°C für 30 Minuten inkubiert. 6 μl der drei
verschiedenen Reaktionslösungen,
die Standard-RNA (69 ng/μl)
und die Standard-DNA
(6 ng/μl)
wurden in jeweils 3 Gefäße pipettiert.
Zu einem davon wurde 0.6 μl
RNase A (0.5 mg/ml) zugegeben, zu einem anderen wurde 0.6 μl DNase I
(1 mg/ml) zugegeben, und zu dem verbleibenden wurde nichts zugegeben.
Die drei Gefäße jeder
Gruppe wurden bei 37°C
für 1 Stunde
inkubiert, und 5 μl
jeder Reaktionslösung
wurden einer Elektrophorese mit einem 2%-igen Agarosegel unterzogen.
Nach der Elektrophorese wurde das Agarosegel mit 10000-fach verdünntem SYBR
Green II® (Takara
Shuzo Co., Ltd.) für
30 Minuten angefärbt.
Die Zusammensetzungen der Reaktionslösungen mit der Standard-RNA
(69 ng/μl)
und der Standard-DNA (6 ng/μl)
waren die gleichen wie die Zusammensetzung der anderen, mit dem
Verfahren in Beispiel 7 erhaltenen Reaktionslösungen, außer das die Enzyme weggelassen
wurden.
-
8 zeigt, daß das durch
DNase I-Behandlung des DNA-Produkts erhaltene RNA-Produkt aus 106 Kopien der Ziel-Standard-RNA in der Bandenintensität 345 ng
der Standard-RNA
entspricht. Die durch DNase I-Behandlung erhaltene Bande des RNA-Produkts
stimmte bezüglich
der Wanderungsgeschwindigkeit mit der Bande der Standard-RNA überein.
-
Andererseits
stimmte die durch Amplifizierung von 106 Kopien
der Ziel-Standard-RNA,
gefolgt von einer RNase A-Behandlung des RNA-Produkts erhaltene
Bande bezüglich
der Wanderungsgeschwindigkeit nahezu mit der Standard-DNA überein.
-
Somit
wurden sowohl das RNA-Produkt als auch das DNA-Produkt gleichzeitig
aus der Ziel-RNA synthetisiert.
-
BEISPIEL 9 Zeitverläufe der
RNA-Produktion und DNA-Produktion
-
Die
Zeitverläufe
der DNA-Produktion und der RNA-Produktion wurden verfolgt. Eine
Reaktionslösung der
folgenden Zusammensetzung wurde hergestellt, und 33 μl der Reaktionslösung wurde
in 10 PCR-Gefäße pipettiert.
61
mM Tris-Acetat (pH 8.1)
20.5 mM Magnesiumacetat
189.2
mM Kaliumacetat
21.7% DMSO
12% Sorbit
15 mM Dithiothreit
1.5
mM jeweils ATP, GTP, CTP und UTP
1.5 mM jeweils dATP, dGTP,
dCTP und dTTP
151 μg/ml
BSA
0.3 μM
dritte einzelsträngige
Oligo-DNA
(Sequenz) 5' ATT
TAG GTG ACA CTA TAG AAT ACA ACA CTC CAC CAT AGA TCA CTC CCC TG 3'
0.3 μM zweite
einzelsträngige
Oligo-DNA
(Sequenz) 5' ACT
CGC AAG CAC CCT ATC A 3'
-
Dann
wurden 8.3 μl
einer Standard-RNA (106 Kopien/5 μl) oder TE-Puffer
als Negativkontrolle in fünf Gefäße pipettiert.
Die Standard-RNA hatte die folgende Sequenz.
(Sequenz) 5' GAA UAC AA- (Basen
11 bis 300 in der HCV-RNA) 3'
-
Die
Reaktionslösungen
wurden mit 100 μl
Mineralöl überschichtet
und bei 65°C
für 10
Minuten inkubiert, und dann konnten die Gefäße für 5 Minuten in eiskaltem Wasser
ruhen. Nach 10-minütiger
Inkubation bei 44°C
wurde 8.6 μl
einer mit den folgenden Enzymen zusammengestellten Lösung zugegeben.
Nach 0-, 1-, 2-, 3- und 4-stündiger
Reaktion bei 44°C
wurde je ein Gefäß der Standard-RNA
und der Negativkontrolle entnommen und auf Eis gestellt.
32.8
U/μl im
Handel erhältliche
SP6 RNA-Polymerase (Takara Shuzo Co., Ltd.)
11.8 U/μl im Handel
erhältlicher
RNase-Inhibitor (Takara Shuzo Co., Ltd.)
8.2 U/μl AMV Reverse
Transkriptase (Takara Shuzo Co., Ltd.) als RNA-abhängige DNA-Polymerase
und als DNA-abhängige
DNA-Polymerase.
-
5 μl der Reaktionslösungen in
jedem Gefäß wurde
einer Elektrophorese mit einem 2%-igen Agarosegel unterzogen. Nach der
Elektrophorese wurde das Gel mit 10000-fach verdünntem SYBR Green II® (Takara Shuzo
Co., Ltd.) für
30 Minuten angefärbt
und photographiert. Die Bandenintensitäten (OD) in der Photographie
wurden dann mit einem Densitometer gemessen.
-
Der
Rest jeder Reaktionslösung
wurde bei 65°C
für 20
Minuten erhitzt, und 10 μl
jeder Reaktionslösung
wurde in drei Gefäße pipettiert.
Zu einem davon wurde 1 μl
RNase A (0.5 mg/ml) zugegeben, zu einem anderen wurde 1 μl DNase I
(1 mg/ml) zugegeben, und zum letzten wurde 1 μl TE-Puffer zugegeben. Alle
drei Gefäße von jeder
Gruppe wurden bei 37°C
für 1 Stunde
inkubiert, und dann wurde 5 μl
jeder Reaktionslösung einer
Elektrophorese mit einem 2%-igen Agarosegel unterzogen. Nach der
Elektrophorese wurde das Gel mit 10000-fach verdünntem SYBR Green I® (Takara
Shuzo Co., Ltd.) für
30 Minuten angefärbt
und photographiert. Die Bandenintensitäten (OD) in der Photographie
wurden dann mit einem Densitometer gemessen.
-
9 zeigt den aus den Bandenintensitäten im Elektrophoretogramm
bestimmten Zeitverlauf der DNA-Produktion und der RNA-Produktion.
Die RNA-Produktion war etwa 40-mal größer als die DNA-Produktion.
Weiterhin erhöhten
sich sowohl die RNA-Produktion als auch die DNA-Produktion schlagartig
2 Stunden nach Beginn der Reaktion. Somit zeigten sowohl die RNA-Produktion
als auch die DNA-Produktion durch das Verfahren der vorliegenden
Erfindung ähnliche
Amplifikationskurven.
-
BEISPIEL 10 Bestimmung
von Amplifikationsprodukt mit der vierten einzelsträngigen Oligo-DNA
-
Ein
RNA-Produkt in Reaktionslösungen
wurde durch Messung des Fluoreszenzsignals mit einer vierten einzelsträngigen Oligo-RNA
bestimmt. Zunächst
wurden 20 μl
einer Reaktionslösung
mit der folgenden Zusammensetzung in 30 PCR-Gefäße pipettiert.
60 mM Tris-Acetat
(pH 8.1)
20.3 mM Magnesiumacetat
187.5 mM Kaliumacetat
22.5%
DMSO
12% Sorbit
1.5 mM jeweils ATP, GTP, CTP und UTP
1.5
mM jeweils dATP, dGTP, dCTP und dTTP
150 μg/ml BSA
0.3 μM dritte
einzelsträngige
Oligo-DNA
(Sequenz) 5' ATT
TAG GTG ACA CTA TAG AAT ACA ACA CTC CAC CAT AGA TCA CTC CCC TG 3'
0.3 μM zweite
einzelsträngige
Oligo-DNA
(Sequenz) 5' ACT
CGC AAG CAC CCT ATC A 3'
-
Dann
wurden 5 μl
einer Standard-RNA (106 Kopien/5 μl) und TE-Puffer
als Negativkontrolle zu jeweils 15 Gefäßen zugegeben. Die Standard-RNA
hatte die folgende Sequenz.
(Sequenz) 5' GAA UAC AA- (Basen 11 bis 300 in der
HCV-RNA) 3'
-
Die
Reaktionslösungen
wurden mit 100 μl
Mineralöl überschichtet
und bei 65°C
für 10
Minuten inkubiert, und dann konnten die Gefäße für 5 Minuten in eiskaltem Wasser
ruhen. Nach 10-minütiger
Inkubation bei 44°C
wurde 5 μl
einer mit den folgenden Enzymen zusammengestellten Lösung zugegeben.
Nach 0-, 1-, 2-, 3- und 4-stündiger
Reaktion bei 44°C
wurden je drei Gefäß der Standard-RNA
und der Negativkontrolle entnommen und auf Eis gestellt.
36
U/μl im
Handel erhältliche
SP6 RNA-Polymerase (Takara Shuzo Co., Ltd.)
12 U/μl im Handel
erhältlicher
RNase-Inhibitor (Takara Shuzo Co., Ltd.)
9 U/μl AMV Reverse
Transkriptase (Takara Shuzo Co., Ltd.) als RNA-abhängige DNA-Polymerase
und als DNA-abhängige
DNA-Polymerase.
-
5 μl der Reaktionslösung in
jedem Gefäß wurde
einer Elektrophorese mit einem 2%-igen Agarosegel unterzogen. Nach der
Elektrophorese wurden die Reaktionslösungen in den drei zu den jeweiligen
Reaktionszeiten entnommenen Gefäßen gemischt
und 5 μl
jedes Gemisches wurde einer Elektrophorese mit einem 2%-igen Agarosegel
unterzogen. Nach der Elektrophorese wurde das Agarosegel mit 10000-fach
verdünntem SYBR
Green II® (Takara
Shuzo Co., Ltd.) für
30 Minuten angefärbt
und photographiert.
-
Zu
50 μl jedes
Gemisches wurden 100 μl
Meßpuffer
mit der folgenden Zusammensetzung zugegeben.
40 mM Tris-Acetat
(pH 8.1)
13 mM Magnesiumacetat
125 mM Kaliumacetat
10
mM Dithiothreit
2 U/μl
RNase-Inhibitor
37.5 nM vierte einzelsträngige Oligo-DNA (hier im Folgenden
YO-271 genannt)
(Sequenz) 5' CTC
GC*G GGG GCT G 3'
(*
zeigt die mit dem fluoreszierenden, interkalierenden Farbstoff Oxazol-Gelb
markierte Stelle an. Die Sequenz der Basen 1 bis 11 in der DNA-Einheit
ist komplementär
zur Sequenz der Basen 223 bis 233 in der HCV-cDNA). Der fluoreszierende
Farbstoff war mit der DNA-Einheit,
wie für
YO-YPF-271 in Nucleic Acid Research 24 (24) (1996), 4992–4997 beschrieben,
verbunden. Die Struktur von YO-271 ist wie folgt:
-
-
Die
Reaktionslösungen
wurden bei 65°C
für 15
Minuten inkubiert und schnell in eiskaltem Wasser für 5 Minuten
abgekühlt.
Dann wurden die Reaktionslösungen
bei 37°C
für 10
Minuten inkubiert und in auf 37°C vorgeheizte
fluorimetrische Küvetten
gefüllt,
und die Fluoreszenzintensitäten
wurden bei einer Anregungswellenlänge von 490 nm und einer Emissionswellenlänge von
510 nm gemessen.
-
10 zeigt die Ergebnisse
der Elektrophorese, und 11 zeigt
die Resultate der Messungen der Fluoreszenzsignale der vierten einzelsträngigen Oligo-DNA
(YO-271). Wie aus 11 ersichtlich,
erhöhte
sich das Fluoreszenzsignal von YO-271 schlagartig in 2 Stunden bei
der Standard-RNA, wohingegen es keine Erhöhung der Fluoreszenzintensität bei der
Negativkontrolle gab. Somit ermöglichte
die Verwendung der vierten einzelsträngigen Oligo-DNA den spezifischen
Nachweis des Amplifikationsprodukts.
-
BEISPIEL 11 Modifizierung
des 3'-Endes der
vierten einzelsträngigen
Oligo-DNA
-
Während der
Synthese einer einzelsträngigen
RNA in Gegenwart einer vierten einzelsträngigen Oligo-DNA kann die Verlängerung
der DNA am 3'-Ende
durch die Aktivität
einer zugleich vorliegenden RNA-abhängigen DNA-Polymerase zu einem
Anstieg eines nicht spezifischen Signals führen. Daher wurde das 3'-Ende der Oligo-DNA
durch Behandlung mit Terminaler Transferase (TdT) modifiziert (Anhängen von
ddTTP), und deren Einfluß wurde
untersucht.
-
Die
TdT-Behandlung wurde in einer Reaktionslösung (Gesamtvolumen 50 μl) mit der
folgenden Zusammensetzung bei 37°C
für 1 Stunde
durchgeführt.
100
mM Natriumkakodyl-Puffer (pH 7.2)
1 mM Kobaltchlorid
0.1
mM Dithiothreit
0.5 mM ddTTP
0.6 U/μl TdT (Takara Shuzo Co., Ltd.)
37.3 μM vierte
einzelsträngige
Oligo-DNA (YO-271)
-
Das
modifizierte Produkt wurde durch Phenol-Chloroform-Extraktion, gefolgt
von der Reinigung aus der wäßrigen Phase
mit einer im Handel erhältlichen
Säule (Chroma
Spin-10, Handelsname, Toyobo Co., Ltd.), isoliert und durch Messung
der OD260 nachgewiesen.
-
Das
erhaltene TdT-behandelte YO-271 und nicht behandeltes YO-271 wurden
für die
Messung der Fluoreszenzsignale in der vorliegenden Erfindung verwendet.
50 μl der Reaktionslösungen folgender
Zusammensetzungen (mit nicht behandeltem YO-271 oder TdT-behandeltem
YO-271) wurden in jeweils 10 Gefäße pipettiert.
69
mM Tris-Acetat (pH 8.1)
20.3 mM Magnesiumacetat
187.5
mM Kaliumacetat
21.5% DMSO
12% Sorbit
15 mM Dithiothreit
1.5
mM jeweils ATP, GTP, CTP und UTP
1.5 mM jeweils dATP, dGTP,
dCTP und dTTP
150 μg/ml
BSA
0.3 μM
dritte einzelsträngige
Oligo-DNA
(Sequenz) 5' ATT
TAG GTG ACA CTA TAG AAT ACA ACA CTC CAC CAT AGA TCA CTC CCC TG 3'
0.3 μM zweite
einzelsträngige
Oligo-DNA
(Sequenz) 5' ACT
CGC AAG CAC CCT ATC A 3'
112.5
nM TdT-behandeltes YO-271 oder nicht behandeltes YO-271
-
Dann
wurden 12.5 μl
einer Standard-RNA (106 Kopien/5 μl) oder TE-Puffer
als Negativkontrolle in jeweils fünf Gefäße zugegeben. Die Standard-RNA
hatte die folgende Sequenz.
(Sequenz) 5' GAA UAC AA- (Basen 11 bis 300 in der
HCV-RNA) 3'
-
Die
Reaktionslösungen
wurden mit 100 μl
Mineralöl überschichtet
und bei 65°C
für 10
Minuten inkubiert, und dann konnten die Gefäße für 5 Minuten in eiskaltem Wasser
ruhen. Nach 10-minütiger
Inkubation bei 44°C
wurde 12.5 μl
einer mit den folgenden Enzymen zusammengestellten Lösung zugegeben.
Nach 0-, 1-, 2-, 3- und 4-stündiger
Reaktion bei 40°C
wurden Gefäße der Standard-RNA
und der Negativkontrolle entnommen und in eiskaltes Wasser gestellt.
34.2
U/μl im
Handel erhältliche
SP6 RNA-Polymerase (Takara Shuzo Co., Ltd.)
12 U/μl im Handel
erhältlicher
RNase-Inhibitor (Takara Shuzo Co., Ltd.)
8.4 U/μl AMV Reverse
Transkriptase (Takara Shuzo Co., Ltd.) als RNA-abhängige DNA-Polymerase
und als DNA-abhängige
DNA-Polymerase.
-
Ein
50 μl Aliquot
jeder Reaktionslösung
wurde mit 100 μl
Verdünnungspuffer
der folgenden Zusammensetzung gemischt, bei 44°C für 5 Minuten inkubiert und in
eine auf 44°C
vorgeheizte fluorimetrische Küvette
gefüllt,
und die Fluoreszenzintensität
wurde bei einer Anregungswellenlänge
von 490 nm und einer Emissionswellenlänge von 510 nm gemessen.
40
mM Tris-Acetat (pH 8.1)
13 mM Magnesiumacetat
125 mM Kaliumacetat
10
mM Dithiothreit
2 U/μl
RNase-Inhibitor
-
12 bzw. 13 zeigen die Ergebnisse mit dem nicht
behandelten bzw. dem TdT-behandelten YO-271.
-
Im
Fall des nicht behandelten YO-271 gab es einen Anstieg des Fluoreszenzsignals
in Gegenwart der Negativkontrolle, und das Fluoreszenzsignal in
Gegenwart der Negativkontrolle unterschied sich nicht wesentlich
von dem in Gegenwart der Standard-RNA. Im Fall des ddTTP-behandelten
YO-271 hingegen gab es einen deutlichen Unterschied zwischen dem
Fluoreszenzsignal in Gegenwart der Negativkontrolle und in Gegenwart der
Standard-RNA. Somit wird es für
die RNA-Synthese in Gegenwart der vierten einzelsträngigen Oligo-DNA in
der vorliegenden Erfindung bevorzugt, das 3'-Ende der DNA so zu modifizieren, daß die Verlängerung
der DNA am 3'-Ende
durch die Aktivität
der RNA-abhängigen
DNA-Polymerase verhindert wird.
-
BEISPIEL 12 RNA- oder
DNA-Synthese in Gegenwart der vierten einzelsträngigen Oligo-DNA
-
Die
Einflüsse
des in Beispiel 11 hergestellten ddTTP-behandelten YO-271 auf RNA- oder DNA-Synthese
in Gegenwart einer vierten einzelsträngigen Oligo-DNA wurden untersucht.
50 μl einer
Reaktionslösung der
folgenden Zusammensetzung wurde in 10 Gefäße pipettiert.
60 mM Tris-Acetat
(pH 8.1)
2.3 mM Magnesiumacetat
187.5 mM Kaliumacetat
21.5%
DMSO
12% Sorbit
15 mM Dithiothreit
1.5 mM jeweils
ATP, GTP, CTP und UTP
1.5 mM jeweils dATP, dGTP, dCTP und dTTP
150 μg/ml BSA
0.3 μM dritte
einzelsträngige
Oligo-DNA
(Sequenz) 5' ATT
TAG GTG ACA CTA TAG AAT ACA ACA CTC CAC CAT AGA TCA CTC CCC TG 3'
0.3 μM zweite
einzelsträngige
Oligo-DNA
(Sequenz) 5' ACT
CGC AAG CAC CCT ATC A 3'
112.5
nM TdT-behandeltes YO-271
-
Dann
wurden 12.5 μl
einer Standard-RNA (106 Kopien/5 μl) oder TE-Puffer
als Negativkontrolle in jeweils fünf Gefäße zugegeben. Die Standard-RNA
hatte die folgende Sequenz.
(Sequenz) 5' GAA UAC AA- (Basen 11 bis 300 in der
HCV-RNA) 3'
-
Die
Reaktionslösungen
wurden mit 100 μl
Mineralöl überschichtet
und bei 65°C
für 10
Minuten inkubiert, und dann konnten die Gefäße für 5 Minuten in eiskaltem Wasser
ruhen. Nach 10-minütiger
Inkubation bei 44°C
wurde 12.5 μl
einer mit den folgenden Enzymen zusammengestellten Lösung zugegeben.
Nach 0-, 1-, 2-, 3- und 4-stündiger
Reaktion bei 40°C
wurden Gefäße der Standard-RNA
und der Negativkontrolle entnommen und in eiskaltes Wasser gestellt.
342
U/μl im
Handel erhältliche
SP6 RNA-Polymerase (Takara Shuzo Co., Ltd.)
12 U/μl im Handel
erhältlicher
RNase-Inhibitor (Takara Shuzo Co., Ltd.)
8.4 U/μl AMV Reverse
Transkriptase (Takara Shuzo Co., Ltd.) als RNA-abhängige DNA-Polymerase
und als DNA-abhängige
DNA-Polymerase.
-
5 μl der Reaktionslösung in
jedem Gefäß wurden
einer Elektrophorese mit einem 2%-igen Agarosegel unterzogen. Nach der
Elektrophorese wurde das Gel mit 10000-fach verdünntem SYBR Green II® (Takara
Shuzo Co., Ltd.) für
30 Minuten angefärbt
und photo graphiert. Die Bandenintensitäten (OD) in der Photographie wurden
mit einem Densitometer gemessen.
-
14 zeigt die Ergebnisse
der Elektrophorese, und 15 zeigt
die Ergebnisse der OD-Messung des Elektrophoretogramms. In Gegenwart
der Standard-DNA stieg das Amplifikationsprodukt im Lauf der Zeit an,
wohingegen es in Gegenwart der Negativkontrolle keinen Anstieg des
Amplifikationsprodukts gab. Somit hemmte die Gegenwart der vierten
einzelsträngigen
Oligo-DNA die RNA-Synthese in der vorliegenden Erfindung nicht.
-
BEISPIEL 13 Analyse der
Zeitabhängigkeit
der Menge des Amplifikationsprodukts bei Verwendung der vierten einzelsträngigen Oligo-DNA
-
Die
RNA-Produktion wurde mit dem in Beispiel 11 hergestellten YO-271
als der vierten einzelsträngigen
Oligo-DNA über
einen Zeitraum verfolgt. Zunächst
wurde 50 μl
einer Reaktionslösung
der folgenden Zusammensetzung in 10 Gefäße pipettiert.
60 mM Tris-Acetat
(pH 8.1)
20.3 mM Magnesiumacetat
187.5 mM Kaliumacetat
21.5%
DMSO
12% Sorbit
15 mM Dithiothreit
1.5 mM jeweils
ATP, GTP, CTP und UTP
1.5 mM jeweils dATP, dGTP, dCTP und dTTP
150 μg/ml BSA
0.3 μM dritte
einzelsträngige
Oligo-DNA
(Sequenz) 5' ATT
TAG GTG ACA CTA TAG AAT ACA ACA CTC CAC CAT AGA TCA CTC CCC TG 3'
0.3 μM zweite
einzelsträngige
Oligo-DNA
(Sequenz) 5' ACT
CGC AAG CAC CCT ATC A 3'
112.5
nM TdT-behandeltes YO-271
-
Dann
wurden 12.5 μl
einer Standard-RNA (106 Kopien/5 μl) oder TE-Puffer
als Negativkontrolle in jeweils fünf Gefäße zugegeben. Die Standard-RNA
hatte die folgende Sequenz.
(Sequenz) 5' GAA UAC AA- (Basen 11 bis 300 in der
HCV-RNA) 3'
-
Die
Reaktionslösungen
wurden mit 100 μl
Mineralöl überschichtet
und bei 65°C
für 10
Minuten inkubiert, und dann konnten die Gefäße für 5 Minuten in eiskaltem Wasser
ruhen. Nach 10-minütiger
Inkubation bei 44°C
wurde 12.5 μl
einer mit den folgenden Enzymen zusammengestellten Lösung zugegeben.
Nach 0-, 1-, 2-, 3- und 4-stündiger
Reaktion bei 40°C
wurden Gefäße der Standard-RNA
und der Negativkontrolle entnommen und in eiskaltes Wasser gestellt.
34.2
U/μl im
Handel erhältliche
SP6 RNA-Polymerase (Takara Shuzo Co., Ltd.)
12 U/μl im Handel
erhältlicher
RNase-Inhibitor (Takara Shuzo Co., Ltd.)
8.4 U/μl AMV Reverse
Transkriptase (Takara Shuzo Co., Ltd.) als RNA-abhängige DNA-Polymerase
und als DNA-abhängige
DNA-Polymerase.
-
Ein
50 μl Aliquot
jeder Reaktionslösung
wurde mit 100 μl
Verdünnungspuffer
der folgenden Zusammensetzung gemischt, bei 44°C für 5 Minuten inkubiert und in
eine auf 44°C
vorgeheizte fluorimetrische Küvette
gefüllt,
und die Fluoreszenzintensität
wurde bei einer Anregungswellenlänge
von 490 nm und einer Emissionswellenlänge von 510 nm gemessen.
40
mM Tris-Acetat (pH 8.1)
13 mM Magnesiumacetat
125 mM Kaliumacetat
10
mM Dithiothreit
2 U/μl
RNase-Inhibitor
-
16 zeigt die Ergebnisse
der Fluoreszenzmessung. In Gegenwart der Standard-RNA stieg die
Fluoreszenzintensität
im Lauf der Zeit an, wohingegen die Fluoreszenzintensität in Gegenwart
der Negativkontrolle nicht anstieg. Das Fluoreszenzprofil stimmte
nahezu mit den Ergebnissen der elektrophoretischen Quantifizierung
in Beispiel 12 überein.
Somit ermöglichte
es die Verwendung der vierten einzelsträngigen Oligo-DNA, den Zeitverlauf
der spezifischen Amplifizierung (RNA-Synthese) zu verfolgen.
-
BEISPIEL 14 Messung eines
Fluoreszenzsignals bei Verwendung der vierten einzelsträngigen Oligo-DNA
-
Die
Fluoreszenzintensität
des in Beispiel 11 hergestellten ddTTP-behandelten YO-271 wurde
in Gegenwart bekannter Konzentrationen der Ziel-RNA gemessen. Zunächst wurde
50 μl einer
Reaktionslösung
der folgenden Zusammensetzung in 17 PCR-Gefäße pipettiert.
60 mM Tris-Acetat
(pH 8.1)
20.3 mM Magnesiumacetat
187.5 mM Kaliumacetat
21.5%
DMSO
12% Sorbit
15 mM Dithiothreit
1.5 mM jeweils
ATP, GTP, CTP und UTP
1.5 mM jeweils dATP, dGTP, dCTP und dTTP
150 μg/ml BSA
0.3 μM dritte
einzelsträngige
Oligo-DNA
(Sequenz) 5' ATT
TAG GTG ACA CTA TAG AAT ACA ACA CTC CAC CAT AGA TCA CTC CCC TG 3'
0.3 μM zweite
einzelsträngige
Oligo-DNA
(Sequenz) 5' ACT
CGC AAG CAC CCT ATC A 3'
112.5
nM TdT-behandeltes YO-271
-
Dann
wurden 12.5 μl
einer Standard-RNA (104 oder 105 Kopien/5 μl) und TE-Puffer
als Negativkontrolle in jeweils vier Gefäße pipettiert. Getrennt davon
wurde 12.5 μl
der Standard-RNA (106 Kopien/5 μl) in fünf Gefäße pipettiert.
-
Die
Standard-RNA hatte die folgende Sequenz.
(Sequenz) 5' GAA UAC AA- (Basen
11 bis 300 in der HCV-RNA) 3'
-
Die
Reaktionslösungen
wurden mit 100 μl
Mineralöl überschichtet
und bei 65°C
für 10
Minuten inkubiert, und dann konnten die Gefäße für 5 Minuten in eiskaltem Wasser
ruhen. Nach 10-minütiger
Inkubation bei 44°C
wurde 12.5 μl
einer mit den folgenden Enzymen zusammengestellten Lösung zugegeben.
Nach 0-, 1- (nur für
106 Kopien/5 μl der Standard-RNA), 2-, 3- und
4-stündiger
Reaktion bei 44°C
wurde je ein Gefäß der Standard-RNA
und der Negativkontrolle entnommen und in eiskaltes Wasser gestellt.
34.2
U/μl im
Handel erhältliche
SP6 RNA-Polymerase (Takara Shuzo Co., Ltd.)
12 U/μl im Handel
erhältlicher
RNase-Inhibitor (Takara Shuzo Co., Ltd.)
8.4 U/μl AMV Reverse
Transkriptase (Takara Shuzo Co., Ltd.) als RNA-abhängige DNA-Polymerase
und als DNA-abhängige
DNA-Polymerase.
-
Ein
50 μl Aliquot
jeder Reaktionslösung
wurde mit 100 μl
Verdünnungspuffer
der folgenden Zusammensetzung gemischt, bei 44°C für 5 Minuten inkubiert und in
eine auf 44°C
vorgeheizte fluorimetrische Küvette
gefüllt,
und die Fluoreszenzintensität
wurde bei einer Anregungswellenlänge
von 490 nm und einer Emissionswellenlänge von 510 nm gemessen.
40
mM Tris-Acetat (pH 8.1)
13 mM Magnesiumacetat
125 mM Kaliumacetat
10
mM Dithiothreit
1 U/μl
RNase-Inhibitor
-
17 zeigt die bei den jeweiligen
Reaktionszeiten gemessenen Fluoreszenzintensitäten nach Abzug der Hintergrund-Fluoreszenzintensität. Die Auftragung
der auf den Fluoreszenzprofilen basierenden Fluoreszenzintensitäten bei
einer Reaktionszeit von 3 Stunden gegen die Ausgangskonzentrationen
der Ziel-RNA (18) zeigt
eine Konzentrationsabhängige
Fluoreszenzverstärkung.
Somit wurde eine Eichkurve auf der Basis der durch die Messung der
Fluoreszenzintensität
erhaltenen Amplifikationskurve erhalten, die die Korrelation zwischen
der Ausgangskonzentration der Ziel-RNA und der Fluoreszenzverstärkung zeigt.
Somit konnte durch Messung der Fluoreszenzintensität einer
Probe, die die Ziel-RNA in einer unbekannten Konzentration enthält, die
Ausgangsmenge der Ziel-RNA bestimmt werden.
-
Wie
soweit beschrieben, ermöglicht
die vorliegende Erfindung die Bestimmung einer einzelsträngigen RNA,
die eine spezifische Nukleinsäuresequenz
enthält,
in einer Probe bei nahezu konstanter Temperatur ohne wiederholtes
Erhitzen und Kühlen
der Reaktionslösungen.
Weiterhin ermöglicht
das Verfahren der vorliegenden Erfindung eine hoch sensitive, spezifische,
homogene Bestimmung einer Ziel-Nukleinsäure ohne Verwendung eines Trägers.
-
In
der vorliegenden Erfindung wird, ausgehend von einer sehr geringen
Menge einer einzelsträngigen RNA
in einer Probe, eine doppelsträngige
DNA mit einer Promotorregion für
eine DNA-abhängige
RNA-Polymerase an einem Ende synthetisiert, und durch die doppelsträngige DNA
werden viele RNA-Einzelstränge
erzeugt. Die synthetisierte einzelsträngige RNA ist an der nächsten Syntheserunde
der doppelsträngigen
DNA beteiligt. Demzufolge steigt die in der Abfolge der Reaktionen
als Zwischenstufe synthetisierte einzelsträngige RNA im Lauf der Zeit
drastisch an. Da die Rate der RNA-Synthese und die Endmenge der
synthetisierten RNA von der Menge der Ziel-RNA in der Probe abhängen, ist
jedoch die Bestimmung der Ziel-RNA durch die Messung der Menge der
synthetisierten RNA möglich.
-
Die
vierte einzelsträngige
Oligo-DNA in der vorliegenden Erfindung verstärkt die Fluoreszenzintensität bei Hybridisierung
mit der einzelsträngigen
RNA in der Reaktionslösung,
und ermöglicht
so die Bestimmung der Ausgangsmenge der Ziel-RNA in der Probe durch
die Messung der Fluoreszenzintensität der Reaktionslösung.
-
Somit
kann das Bestimmungsverfahren der vorliegenden Erfindung bei nahezu
konstanter Temperatur durchgeführt
werden, da die Reaktionen durch die Bindung von Primern an die als
Zwischenprodukte synthetisierte einzelsträngige RNA und DNA ablaufen,
und es kann leicht automatisiert werden, da es für das Priming im Gegensatz
zur PCR kein wiederholtes schnelles Erhitzen und Abkühlen der
Reaktionslösungen
erfordert. Weiterhin ermöglicht
es die Verwendung der vierten einzelsträngigen Oligo-DNA in der vorliegenden
Erfindung, die RNA-Synthese durch Messung der Fluoreszenzintensität während der
einzelsträngigen
RNA zu verfolgen. Daher ist es möglich,
ein einfaches Einschrittverfahren für die genaue, schnelle, homogene,
qualitative und quantitative Bestimmung einer Ziel-RNA zur Anwendung
in der klinischen Diagnostik, ohne die Notwendigkeit einer Elektrophorese
oder einer Sandwich-Bestimmung des Reaktionsprodukts, bereitzustellen.
-
Auf
der Basis der Vervielfachung einer spezifischen RNA-Sequenz bei
konstanter Temperatur stellt die vorliegende Erfindung ebenfalls
ein einfaches Verfahren zur Herstellung von RNA bereit, das unter
milderen Bedingungen als in der herkömmlichen chemischen Synthese
und der RT-PCR durchgeführt
werden kann.