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Die
Erfindung betrifft im allgemeinen eine Etikettiervorrichtung. Insbesondere
betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Aufbringen selbstklebender
Etiketten auf eine Oberfläche,
wobei die Etiketten von dem Typ sind, der auf einer länglichen
Trägerbahn bereitgestellt
wird.
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Zahlreiche
Etikettiervorrichtungen zum Aufbringen dieses Etikettentyps sind
bekannt, wobei jede jedoch ihre eigenen Nachteile aufweist. Ein
bedeutendes Problem, das durch herkömmliche Etikettiervorrichtungen
nicht gelöst
wird, besteht darin, dass diese nicht dazu geeignet sind, ein einzelnes Etikett
auf eine Oberfläche
aufzubringen.
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Einige
bekannte Etikettiervorrichtungen verwenden mechanische Indexsysteme,
die die Trägerbahn
durchstoßen
oder die Registrierlöcher
in Eingriff nehmen, die in der Bahn ausgebildet sind, um eine vorbestimmte
Länge der
Bahn zuzuführen,
sobald ein Auslöser
oder dergleichen manuell betätigt
worden ist. Diese Etikettiervorrichtungen können jedoch lediglich mit Etiketten
eines vorbestimmten Typs oder einer vorbestimmten Länge oder
einem vorbestimmten Bereich von Längen verwendet werden.
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Andere
bekannte Etikettiervorrichtungen machen es erforderlich, dass der
Benutzer auf das Ende des Etiketts acht gibt, wenn es aufgebracht
wird, und den Zuführmechanismus
außer
Betrieb setzt (indem die Etikettiervorrichtung beispielsweise geneigt
wird), um das nächste
Etikett auf der Bahn daran zu hindern, abgegeben zu werden. Derartige
Etikettiervorrichtungen erfordern ein gewisses Geschick auf Seiten
des Benutzers.
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Bei
diesen beiden allgemeinen Typen bekannter Etikettiervorrichtungen
ist ein äußerer Vorgang
oder Eingriff nötig,
um ein einzelnes Etikett abzugeben und auf eine Oberfläche aufzubringen.
Der industrielle oder der repetitive Einsatz mit hoher Geschwindigkeit
derartiger Etikettiervorrichtungen ist daher beschränkt.
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Ein
bekannter Typ einer Etikettiervorrichtung ist in der DE-A-25 55
910 beschrieben.
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Die
vorliegende Erfindung strebt danach, eine Etikettiervorrichtung
bereitzustellen, die auf eine Oberfläche ein einzelnes selbstklebendes
Etikett unbestimmter Länge
abgeben und aufbringen kann. Es wird ferner angestrebt, dass dies
mit der Etikettiervorrichtung ohne einen Eingriff von außen erreicht
wird, mit der Ausnahme der Wechselwirkung zwischen der Etikettiervorrichtung
und der Oberfläche,
auf die das Etikett aufgebracht werden soll.
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Der
Begriff "selbstklebendes
Etikett", wie er durchgängig in
dieser Beschreibung verwendet wird, meint ein Blatt bzw. einen Bogen
aus Papier oder einem anderen Material, wobei eine Schicht aus druckempfindlichem
Klebstoff auf wenigstens einem Teil von dessen Oberfläche aufgebracht
ist: Auf einer Seite des Bogens kann ein Bild und/oder Text angezeigt werden.
Beispiele für
derartige selbstklebende Etiketten umfassen Produktverpackungsetiketten, Adressetiketten,
Briefmarken, Preisaufkleber und so fort.
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Gemäß einem
Aspekt der Erfindung wird eine Vorrichtung zum Aufbringen eines
selbstklebenden Etiketts auf eine Oberfläche bereitgestellt, die relativ
zur Vorrichtung beweglich ist, wobei das Etikett auf einer länglichen
Trägerbahn
getragen ist, auf deren einer Seite mehrere Etiketten in Längsrichtung voneinander
beabstandet kleben, wobei die Vorrichtung folgendes umfasst:
eine
Kante, über
welche die Bahn gezogen wird, wodurch, wenn eine Kraft entlang der
Bahn aufgebracht wird, die eine Abziehschwelle übersteigt, die Bahn von dem
Etikett abgezogen wird und das Etikett an der Kante abgegeben wird,
ein
Andruckmittel, das um einen eingestellten Abstand von der Kante
entfernt angeordnet ist und das dem Andrücken des Etiketts an die Oberfläche dient, während diese
abgegeben wird, um dadurch das Etikett an die Oberfläche anzukleben
und
Mittel für
das Anlegen einer Abziehkraft, die größer als die Abziehschwelle
ist, während
der Abgabe wenigstens eines ersten Abschnitts des Etiketts, der
den eingestellten Abstand überspannt,
um die Abgabe des Etiketts einzuleiten, wobei die Abziehkraft während der
Abgabe des ersten Abschnitts des Etiketts aktiv ist und während der
Abgabe eines zweiten Abschnitts des Etiketts nicht aktiv ist,
wobei,
wenn die Abziehkraft nicht aktiv ist, das Abgeben aufgrund einer
zusätzlichen
Kraft fortgeführt wird,
die entlang der Bahn durch einen Abschnitt des Etiketts ausgeübt wird,
der an der Oberfläche
klebt.
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Bei
der Abziehkraft kann es sich um eine einzelne Kraft handeln, die
auf die Bahn aufgebracht wird, oder es kann sich um eine Kombination
mehrerer Kräfte
handeln, die zusammen wirken. In beiden Fällen sollte die resultierende
Kraft auf das Band wenigstens dazu ausreichen, die Abziehschwelle
zu übersteigen,
um die Abgabe des Etiketts einzuleiten.
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Vorzugsweise
ist ein Mittel zum Anlegen einer Aufnahmekraft bereitgestellt, die
unter der Abziehschwelle liegt und die während wenigstens eines Abschnitts
des Abgabezyklus einwirkt, um die abgezogene Trägerbahn von der Kante aufzunehmen. Das
Mittel für
das Anlegen der Abziehkraft kann das Mittel für das Anlegen der Aufnahmekraft
enthalten. Die Aufnahmekraft kann außerdem einen Bestandteil der
Abziehkraft bilden.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird eine Vorrichtung zum Aufbringen
eines selbstklebenden Etiketts auf eine Oberfläche bereitgestellt, die relativ
zur Vorrichtung beweglich ist, wobei das Etikett auf einer länglichen
Trägerbahn
getragen ist, auf deren einer Seite mehrere Etiketten in Längsrichtung
voneinander beabstandet kleben, wobei die Vorrichtung folgendes
umfasst:
eine Kante, über
welche die Bahn gezogen wird, wodurch, wenn eine Kraft entlang der
Bahn aufgebracht wird, die eine Abziehschwelle übersteigt, die Bahn von dem
Etikett abgezogen wird und das Etikett an der Kante abgegeben wird,
ein
Andruckmittel, das um einen eingestellten Abstand von der Kante
entfernt angeordnet ist und das dem Andrücken des Etiketts an die Oberfläche dient, während diese
abgegeben wird, um dadurch das Etikett an die Oberfläche anzukleben
und
Mittel für
das Aufbringen in einem ersten Modus zum Anlegen einer Antriebskraft
und in einem zweiten Modus zum Anlegen einer Aufnahmekraft entlang
der Trägerbahn
hergerichtet ist, wobei die Antriebskraft größer als die Abziehschwelle
ist, um die Abgabe des Etiketts einzuleiten, und über wenigstens
den ersten Abschnitt des Etiketts einwirkt, der den eingestellten Abstand überspannt,
und über
den letzten Abschnitts des Etiketts inaktiv ist, wobei die Aufnahmekraft
unterhalb der Abziehschwelle liegt und ausreicht, die abgezogene
Trägerbahn
von der Kante aufzunehmen und
wobei während der Abgabe des letzten
Abschnitts des Etiketts, wenn die Antriebkraft inaktiv ist, eine
relativ zur Vorrichtung vollführte
Bewegung der Oberfläche
und eines Abschnitts des Etiketts, der an dieser Oberfläche anhaftet,
eine zusätzliche
Kraft entlang der Trägerbahn
bereitstellt, wobei die Aufnahmekraft und die zusätzliche
Kraft gemeinsam die Abziehschwelle so übersteigen, dass die Abgabe
des Etiketts fortgesetzt wird.
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In
dieser Ausführungsform
können
sowohl die Antriebskraft als auch die Aufnahmekraft auf den abgezogenen
bzw. den Abfallabschnitt der Trägerbahn
aufgebracht werden, die die Kante verlässt, an der das Etikett abgegeben
wird. Auf diese Art und Weise kann jede Kraft dahin wirken, die
Bahn um die Kante zu ziehen.
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Während der
Abgabe des letzten Abschnitts des Etiketts, kann die zusätzliche
Kraft, die dadurch entsteht, dass das Etikett teilweise an der Oberfläche anhaftet,
dahin wirken, die Bahn in Richtung der Abgabekante zu ziehen. Die
zusätzliche
Kraft alleine kann ausreichen, um die Abziehschwelle zu übersteigen,
oder sie kann zusammen mit der Aufnahmekraft wirken, um die Abziehschwelle
zu übersteigen.
In beiden Fällen
kann die Abgabe des Etiketts fortfahren.
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Gemäß einem
noch weiteren Aspekt der Erfindung wird eine Vorrichtung für das Aufbringen
eines selbstklebenden Etiketts auf eine Oberfläche bereitgestellt, die relativ
zur Vorrichtung beweglich ist, wobei das Etikett auf einer länglichen
Trägerbahn
getragen ist, auf deren einer Seite mehrere Etiketten in Längsrichtung
voneinander beabstandet kleben, wobei die Vorrichtung folgendes
umfasst:
eine Kante, über
welche die Bahn gezogen wird, wodurch, wenn entlang der Bahn eine
Kraft angelegt wird, die eine Abziehschwelle übersteigt, die Bahn vom Etikett
abgezogen wird und das Etikett an der Kante abgegeben wird,
Aufnahmemittel
für das
Aufnehmen der abgezogenen Trägerbahn
von der Kante, wobei das Aufnahmemittel so hergerichtet ist, dass
an die Bahn eine Aufnahmekraft angelegt wird, die unter der Abziehschwelle
liegt,
ein Andruckmittel, das um eine eingestellten Abstand von
der Kante entfernt angeordnet ist und das dem Andrücken des
Etiketts an die Oberfläche
dient, während
das Etikett abgegeben wird, wodurch das Etikett auf die Oberfläche geklebt
wird und Mittel für
das Anlegen einer Verstärkungskraft
entlang der Trägerbahn,
um die Aufnahmekraft zu verstärken,
wobei die Aufnahmekraft und die Verstärkungskraft gemeinsam die Abziehschwelle
so übersteigen,
dass die Abgabe des Etiketts eingeleitet wird, wobei die Verstärkungskraft
wenigstens über
einen ersten Abschnitt des Etiketts, der den eingestellten Abstand überspannt,
aktiv ist und über
einen letzten Abschnitt des Etiketts nicht aktiv ist und
wobei
während
der Abgabe des letzten Abschnitt des Etiketts, wenn die Verstärkungskraft
nicht aktiv ist, eine relativ zur Vorrichtung vollführte Bewegung
der Oberfläche
und eines Abschnitts des Etiketts, der an dieser Oberfläche anhaftet,
eine zusätzliche
Kraft entlang der Trägerbahn
bereitstellt, wobei die Aufnahmekraft und die zusätzliche
Kraft gemeinsam die Abziehschwelle so übersteigen, dass die Abgabe
des Etiketts fortgesetzt wird.
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In
dieser Ausführungsform
kann die Aufnahmekraft während
eines ganzen Abgabezyklus anliegen und die Verstärkungskraft kann aufgebracht
werden, um die Abgabe des Etiketts einzuleiten. Die Aufnahmekraft
kann auf den abgezogenen bzw. den Abfallabschnitt der Trägerbahn
aufgebracht werden, der die Kante verlässt, an der das Etikett abgegeben wird. Die
Aufnahmekraft kann somit das Ziehen der Bahn um die Kante unterstützen, kann
jedoch nicht ausreichend sein, ein Etikett nur mit eigener Kraft
abzugeben.
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Die
Verstärkungskraft
kann auf einen Abschnitt der Bahn aufbracht werden, der sich der
Abgabekante nähert.
In einer Ausführungsform
kann die Verstärkungskraft
auf eine Vorderseite des Etiketts aufgebracht werden, das abgegeben
wird. Somit können
das Etikett und die Bahn in Richtung der Abgabekante gedrückt werden,
und zwar wenigstens während
der Abgabe des ersten Abschnitts des Etiketts.
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Die
erfindungsgemäße Etikettiervorrichtung kann
automatisch ein einzelnes Etikett auf die Oberfläche ohne einen Vorgang oder
einen Eingriff von außen
aufbringen. Dies liegt daran, dass die Abziehkraft zum Überwinden
der Abziehschwelle, gleichviel ob es sich dabei um eine einzelne.
antreibende Kraft oder um eine kombinierte Wirkung einer Aufnahmekraft
und einer zusätzlichen
Kraft handelt, lediglich für den
ersten Abschnitt des Etiketts und nicht für den letzten Abschnitt auf
der Bahn aufgebracht werden kann. Für den letzten Abschnitt kann
das Etikett selbst die zusätzliche
Kraft auf die Bahn aufbringen, die dazu erforderlich ist, dass der
Abgabezyklus vollendet wird. Sobald der Abgabezyklus abgeschlossen worden
ist, wenn das Etikett vollständig
von der Bahn getrennt ist, dann kann es passieren, dass auf die Bahn
keine ausreichende Kraft mehr wirkt, um das nächste Etikett abzugeben. Die
Aufnahmekraft kann dann auf die Bahn wirken und diese Aufnahmekraft, die
unterhalb der 5Abziehschwelle liegt, kann sodann nicht ausreichend
sein, um die Abgabe des nächsten Etiketts
einzuleiten.
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Die
erfindungsgemäße Etikettiervorrichtung kann
verwendet werden für:
das
Aufbringen von Etiketten für
eine Vielzahl von Zwecken;
das Aufbringen von Briefmarken,
wenn diese auf einer Trägerbahn
vorhanden sind;
das Aufbringen von Preisaufklebern;
das
Aufbringen jedweden Materials, das auf einer Trägerbahn vorhanden ist und von
dieser entfernt werden kann, indem die Bahn um eine Kante gezogen
wird, beispielsweise um eine Kante einer Abziehplatte.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden nun unter Bezugnahme auf die begleitenden
Zeichnungen beschrieben.
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1 zeigt eine Querschnittsansicht
von der Seite einer Etikettiervorrichtung gemäß einer ersten bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung vor dem Start eines Etikettaufbringzyklus.
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2 zeigt eine Querschnittsansicht
von der Seite der Etikettiervorrichtung von 1 während des
Etikettaufbringzyklus.
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3 zeigt eine Querschnittsansicht
von der Seite einer Etikettiervorrichtung gemäß einer zweiten bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung vor dem Start eines Etikettaufbringzyklus.
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4 und 5 zeigen Querschnittsansichten von der
Seite der Etikettiervorrichtung von 3 während des
Etikettaufbringzyklus.
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Die 1 und 2 zeigen Querschnittsansichten von der
Seite einer ersten bevorzugten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Etikettiervorrichtung 10.
Die 1 zeigt die Etikettiervorrichtung 10 vor
dem Start eines Etikettaufbringzyklus und 2 zeigt die Etikettiervorrichtung 10 während des Aufbringen
des Etiketts.
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Die
Etikettiervorrichtung 10 wird verwendet, um selbstklebende
Etiketten 12 aufzubringen, wobei die Etiketten 12 von
der Art sind, die auf einer länglichen
Trägerbahn 14 bereitgestellt
sind, wobei die Etiketten 12 auf dem Trägerband 14 in Längsrichtung voneinander
beabstandeter Beziehung angeordnet sind.
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Ein
Etikett 12A soll auf eine Oberfläche 16 eines Produkts 18 aufgebracht
werden, das entlang eines Förderbandes
(nicht gezeigt) befördert
wird. Die 1 und 2 zeigen, wie sich das Produkt 18 unterhalb
der stationären
Etikettiervorrichtung 10 von links nach rechts bewegt.
In einer alternativen Ausführungsform
jedoch ist das Produkt 18 stationär und die Etikettiervorrichtung 10 wird
von rechts nach links (wie es in den 1 und 2 dargestellt ist) entlang
des Produkts 18 bewegt. Die Etikettiervorrichtung 10 kann
verwendet werden, um ein Etikett 12A auf eine beliebige
Oberfläche
des Produkts 18 aufzubringen.
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Die
Etikettiervorrichtung 10 umfasst eine Abziehplatte 20 mit
einer unteren Kante 22, um die die Bahn 14 gezogen
wird. Wenn eine Kraft entlang der Bahn 14 aufgebracht wird,
die eine Abziehschwelle übersteigt,
dann wird das Etikett 12A in Richtung der Kante 22 gedrückt, ein
Abfallabschnitt 14A der Bahn 14 wird von der Rückseite
des Etiketts 12A weggezogen und das Etikett 12A bewegt
sich weiter vorwärts, um
an der Kante 22 in Richtung der Oberfläche 16 abgegeben zu
werden.
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Druckmittel
sind in Form einer Abreibwalze 24 angrenzend an die Kante 22 angeordnet.
Die Walze 24 kann frei um eine Achse rotieren, die eine
feststehende Ausrichtung relativ zu der Abziehplatte 20 und
deren Kante 22 aufweist. Im Gebrauch bildet der unterste
Abschnitt der Abreibwalze 24 mit der Oberfläche 16 einen
Druckpunkt 26 (siehe 2),
der dazu dient, das Etikett 12A gegen die Oberfläche 16 zu
drücken,
um somit das Etikett 12A an der Oberfläche 16 anhaften zu
lassen. Der Druckpunkt 26 ist, wie nachstehend beschrieben
werden wird, in einem eingestellten Abstand von der Kante 22 angeordnet.
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Ein
Antriebsmechanismus stellt eine Abziehkraft entlang der Bahn 14 bereit,
die dazu nötig
ist, die Abgabe des Etiketts 12A von der Kante 22 einzuleiten.
Der Antriebsmechanismus umfasst eine Antriebswalze 28 und
ein gegenüberliegendes
Walzensegment 30 mit einem begrenzten Kontaktkurvenbogen 32.
Die Länge
des Kontaktkurvenbogens 32 entspricht dem vorstehenderwähnten, eingestellten
Abstand oder ist größer als
dieser, und zwar aus einem Grund, der nachstehend erläutert werden
wird. Der Abfallabschnitt 14A der Bahn 14 wird
zwischen die Antriebswalze 28 und dem gegenüberliegenden
Walzensegment 30 durchgeführt.
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Von
jedem der Enden der Antriebswalze 28 stehen Achsenelemente 34 ab,
auf denen diese rotiert. Die Achsenelemente 34 werden innerhalb
länglicher
Schlitze 36 getragen, die innerhalb eines Rahmens oder
einer Struktur der Etikettiervorrichtung 10 bereitgestellt
sind. Die Schlitze 36 befinden sich somit in einer feststehenden
Position relativ zu der Abziehplatte 20 und die Achsenelemente 34 können innerhalb
der Schlitze 36 gleiten, um es der Antriebswalze 28 zu
ermöglichen,
sich zu dem gegenüberliegenden
Walzensegment 30 hin und von diesem weg zu bewegen. Die
Antriebswalze 28 ist mittels einer Feder in Richtung der
in 1 gezeigten unteren
Position vorgespannt, so dass diese weg von dem gegenüberliegenden
Walzensegment 30 und der Abfallträgerbahn 14A gedrückt wird.
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Das
Walzensegment 30 kann um eine Achse rotiert werden, die
relativ zu der Abziehplatte 20 feststehend ist. In der
dargestellten Ausführungsform
ist das Walzensegment 30 mittels einer Feder vorgespannt,
um, wie in 1 dargestellt,
entgegen dem Uhrzeigersinn in Richtung einer Startposition zu rotieren.
Stoppmittel (nicht gezeigt) können
bereitgestellt sein, um die Rotation in dieser Richtung zu der Startposition
zu beschränken.
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Im
Gebrauch wird der Antriebsmechanismus (einschließlich der Antriebswalze 28 und
dem gegenüberliegenden
Walzensegment 30) in einem ersten Modus betrieben, um eine
Antriebskraft auf die Bahn 14 aufzubringen, sowie in einem
zweiten Modus um eine Aufnahmekraft aufzubringen. Die Antriebskraft ist
größer als
die Abziehschwelle, während
die Aufnahmekraft kleiner als die Abziehschwelle ist.
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Wenn
die Oberfläche 16 des
Produkts 18 in Berührung
mit der angetriebenen Walze bzw der Antriebswalze 28 gebracht
wird, dann wird die Walze 28 entlang des länglichen
Schlitzes 36 gegen die Vorspannung der Feder nach oben
gedrückt.
In dieser Position wird der überschüssige Abschnitt 14A der Bahn 14 zwischen
der Antriebswalze 28 und dem gegenüberliegenden Walzensegment 30 in
Eingriff genommen.
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Im
ersten Betriebsmodus rotiert die Bewegung des Produkts 18 nach
rechts (wie in 1 gezeigt)
die Antriebswalze 28 im entgegengesetzten Uhrzeigersinn
und das gegenüberliegende
Walzensegment 30, wie gezeigt, im Uhrzeigersinn. Die Bahn 14 wird
daher mit einer Kraft, die die Abziehschwelle übersteigt, um die Kante 22 der
Abziehplatte 20 gezogen, um somit die Abgabe des Etiketts 12A auf
die Oberfläche 16 und
die Abreibwalze 24 einzuleiten.
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Dieser
Vorgang muss zumindest solange fortfahren; bis die führende Kante
des Etiketts 12A den Druckpunkt 26 zwischen der
Abreibwalze 24 und der Oberfläche 16 erreicht, wo
diese auf die Oberfläche 16 gedrückt wird,
an die diese befestigt werden soll. Das Walzensegment 30 muss
daher den Abfallabschnitt 14A der Trägerbahn 14 eine ausreichende Strecke
weit ziehen, um der führenden
Kante des Etiketts 12A zu ermöglichen, den Druckpunkt 26 zu
erreichen. Den Kontaktkurvenbogen 32 des Walzensegments 30 sollte
daher zumindest gleichlang wie oder länger als der vorbestimmte Abstand
sein zwischen der Kante 22 und dem Druckpunkt 26,
um von einem ersten Abschnitt des Etiketts 12A überspannt zu
werden.
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Sobald
die führende
Kante des Etiketts 12A an der Oberfläche 16 anhaftet, hilft
diese bei der Abgabe des Etiketts, indem eine zusätzliche
Kraft entlang der Bahn 14 bereitgestellt wird. Von diesem Punkt
im Zyklus an wird die Antriebskraft, die von der Antriebswalze 28 und
dem gegenüberliegenden
Walzensegment 30 bereitgestellt wird, nicht länger benötigt. Dies
kommt daher, dass die zusätzliche
Kraft, die aufgrund der Anhaftung des Etiketts 12A an der Oberfläche 16 entsteht,
dahin wirkt, die Abziehkraft auf die Bahn 14 oberhalb der
Abziehschwelle aufrecht zu erhalten. Das Etikett 12A fährt daher
fort, abgegeben zu werden, indem dieses durch die Bewegung der Etikettiervorrichtung 10 entlang
der Oberfläche 16 von
der Trägerbahn 14 gezogen
wird.
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Wenn
das Walzensegment 30 das Ende seines Kontaktkurvenbogens 32 erreicht,
dann tritt der Antriebsmechanismus, wie in 2 dargestellt, in den zweiten Betriebsmodus
ein. In diesem Modus drückt
die nachlaufende Kante des Walzensegments 30 die Trägerbahn 14A gegen
die Antriebswalze 28 mit einer Kraft, die durch dessen
Federvorspannung bestimmt ist. Die Reibung zwischen der Antriebswalze 28 und
der Bahn 14 erzeugt eine Aufnahmekraft oder Aufnahmespannung
auf die Bahn 14, die hinreichend ist, die Trägerbahn 14 zu
spannen. Diese Aufnahmekraft bleibt für den verbleibenden Abgabezyklus
vorhanden.
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Sobald
das Etikett 12A vollständig
von der Trägerbahn 14 abgelöst worden
ist, kann damit fortgefahren werden, die Bahn 14 um die
Kante 22 zu ziehen, während
der letzte Abschnitt des Etiketts 12A durch die Abreibrolle 24 gegen
die Oberfläche 16 gedrückt wird.
Wenn jedoch das nächste
Etikett 12B (siehe 2)
die Kante 22 erreicht, dann wird die Aufnahmekraft, die
kleiner als die Abziehschwelle ist, nunmehr nicht mehr dazu ausreichen,
die Abgabe dieses Etiketts 12B einzuleiten. Von diesem
Punkt an wird die Antriebswalze 28 entlang der Bahn 14A gleiten.
Die Aufnahmekraft wird somit hauptsächlich durch die Reibungseigenschaften
der Schnittfläche zwischen
der Antriebswalze 28 und der Bahn 14A und durch
die Radialkraft bestimmt, die gegen die Rücksite der Bahn 14A durch
die nachlaufende Kante des Walzensegments 30 aufgrund der
Wirkung dessen Federvorspannung erzeugt wird.
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Nachdem
das Etikett 12A vollständig
an der Oberfläche 16 anhaftet,
wird die Etikettiervorrichtung 10 entweder über das
linksseitige Ende des Produkts 18 (wie es in 2 ersichtlich ist) geführt oder
von dem Produkt 18 abgehoben. Dies erlaubt der Federvorspannung
auf die Antriebswalze 28 diese Walze in die untere Startposition
zurückzuführen, um
somit das gegenüberliegende
Walzensegment 30 freizugeben und dessen Rotationsfedervorspannung
zu erlauben, dieses in die in 1 gezeigte
Startposition zurückzuführen. Die
Etikettiervorrichtung 10 wird somit auf den Anfangszustand
zurückgestellt
und ist nunmehr dazu bereit, das nächste Etikett 12B aufzubringen.
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Je
nach dem Zweck, für
den die Etikettiervorrichtung 10 eingesetzt werden soll,
kann es der Abfallträgerbahn 14A ermöglicht sein,
lediglich auf den Boden zu fallen (beispielsweise bei einem manuell betätigten Modell)
oder auf einer Aufnahmerolle (nicht gezeigt) gesammelt zu werden.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der in den 1 und 2 gezeigten
Ausführungsform,
kann eine Aufnahmerolle über einen
Gurt von der Abreibwalze 24 betrieben werden. Die Aufnahmerolle
kann mit einer einstellbaren Kupplung bereitgestellt sein, was es
ermöglicht,
deren Spannung zu variieren, so dass die gesamte Aufnahmekraft,
die auf die Abfallbahn 14A wirkt, unterhalb der Abziehschwelle
verbleibt.
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Weitere
Ausgestaltungen können
vorgesehen werden, um einen raschen Betrieb bei industriellen Anwendungen
zu gewährleisten,
wobei derartige Ausgestaltungen in den Schutzbereich der Erfindung fallen.
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In
den 3 bis 5 ist eine zweite bevorzugte Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Etikettiervorrichtung 40 dargestellt.
Gleiche Bezugszeichen werden in den 3 bis 5 verwendet, um gleiche,
in den 1 und 2 gezeigte Komponenten zu kennzeichnen. 3 zeigt die Etikettiervorrichtung 40 vor
dem Beginn eines Etikettaufbringzyklus, 4 zeigt die Etikettiervorrichtung 40 in
Berührung mit
einem zu etikettierenden Produkt 18 und 5 zeigt die Etikettiervorrichtung 40 während des
Aufbringzyklus.
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Auf ähnliche
Art und Weise wie in der in den 1 und 2 gezeigten Ausführungsform
wird die Etikettiervorrichtung 40 verwendet, um selbstklebende Etiketten 12 aufzubringen,
die auf einer länglichen Trägerbahn 14 bereitgestellt
sind. Ein Etikett 12A soll auf die Oberfläche 16 eines
Produkts 18 aufgebracht werden, das entlang eines Fördergurts
(nicht gezeigt) unterhalb der stationären Etikettiervorrichtung 40 von
links nach rechts befördert
wird, wie es in den 3 bis 5 dargestellt ist. Alternativ
kann das Produkt 18 stationär sein und die Etikettiervorrichtung 40 sich
bewegen.
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Die
Etikettiervorrichtung 40 umfasst eine Abziehplatte 20 mit
einer unteren Kante 22, um die die Bahn 14 gezogen
wird, wobei die Abziehkraft eine Abziehschwelle übersteigt, um das Etikett 12A abzugeben.
Druckmittel sind in Form eines Walzensegments 42 bereitgestellt,
das mit der Oberfläche 16 einen
Druckpunkt 26 (siehe 4 und 5) ausbildet, um das Etikett 12A gegen
die Oberfläche 16 zu
drücken. Der
Druckpunkt 26 befindet sich in einem eingestellten Abstand
von der Kante 22, ähnlich
wie in der vorstehend beschriebenen Ausführungsform.
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Aufnahmemittel
sind bereitgestellt, um die abgezogene oder die überschüssige Trägerbahn 14A aufzunehmen.
Die Aufnahmemittel umfassen eine Aufnahmewalze 44 und eine
gegenüberliegende
Druckwalze 46, wobei beide um eine Achse rotieren, die
relativ zu der Abziehplatte 20 in einer feststehenden Position
gehalten werden. Die Walzen 44 und 46 bringen
gemeinsam auf die Abfallbahn 14A eine Aufnahmekraft auf,
die unterhalb der Abziehschwelle liegt. Im Gebrauch berührt die
Aufnahmewalze 44 die Oberfläche 16 und diese wird
von der Bewegung der Oberfläche 16 relativ
zu der Etikettiervorrichtung 40 angetrieben. Da die Aufnahmekraft unterhalb
der Abziehschwelle liegt, ist diese allein nicht ausreichend, um
eine Abgabe des Etiketts 12A einzuleiten.
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Das
Walzensegment 42 wird rotationsfähig von Achsenelementen 48 getragen,
die an deren Enden befestigt sind und von diesen abstehen. Die Achsenelemente 48 werden
in länglichen
Schlitzen 50 getragen, die innerhalb eines Rahmes oder
einer Struktur der Etikettiervorrichtung 40 bereitgestellt sind,
und können
daher innerhalb der Schlitze 50 gleiten, um es dem Walzensegment 42 zu
ermöglichen,
sich zu dem Etikett 12A hin und von diesem weg zu bewegen,
das an die Bahn 14 angebracht ist, die auf der Abziehplatte 20 angeordnet
ist. Das Walzensegment 42 ist mittels einer Feder in Richtung
der in 3 gezeigten unteren
Position vorgespannt, so dass dieses von dem Etikett 12A weggedrückt wird. Das
Walzensegment 42 ist außerdem im Uhrzeigersinn zu
einer Startposition mittels einer Feder vorgespannt, wie es in 3 dargestellt ist. Stopmittel (nicht
gezeigt) können
bereitgestellt werden, um die Rotation in dieser Richtung zu der
Startposition zu begrenzen.
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Im
Gebrauch nimmt die Etikettiervorrichtung 40 die Oberfläche 16,
wie in 4 gezeigt, in
Eingriff. Das Walzensegment 42 bewegt sich entlang des Schlitzes 50 aufwärts, um
somit die Vorderseite des Etiketts 12A zu berühren. Eine
relative Bewegung zwischen der Etikettiervorrichtung 40 und
der Oberfläche 16 treibt
die Aufnahmewalze 44 und das Walzensegment 42,
wie in 4 dargestellt,
entgegen dem Uhrzeigersinn. Die Reibung zwischen dem Walzensegment 42 und
der Vorderseite des Etiketts 12A erzeugt eine zusätzliche
Kraft entlang der Bahn 14. Die Aufnahmekraft und die zusätzliche
Kraft sind zusammen größer als
die Abziehschwelle, um eine Abgabe des Etiketts 12A einzuleiten.
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Die
zusätzliche
Kraft wirkt zumindest so lange weiter, bis die führende Kante des Etiketts 12A den
Druckpunkt 26 erreicht, wo diese an die Oberfläche 16 geklebt
ist. Das Walzensegment 42 sollte die zusätzliche
Kraft während
eines hinreichend großen Abschnitts
des Zyklus aufbringen, um einem ersten Abschnitt des Etiketts 12A zu
ermöglichen,
den vorbestimmten Abstand zwischen der Kante 22 und dem Druckpunkt 26 zu überspannen.
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Sobald
die führende
Kante des Etiketts 12A an der Oberfläche anhaftet, hilft diese dabei
das Etikett abzugeben, indem eine zusätzliche Kraft entlang der Bahn 14 erzeugt
wird. Von diesem Punkt im Zyklus an wird die zusätzliche Kraft nicht mehr benötigt, da
die zusätzliche
Kraft dazu dient, die gesamte, auf die Bahn 14 wirkende
Kraft oberhalb der Abziehschwelle zu halten.
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Wenn
mit dem Etikettaufbringzyklus fortgefahren wird, fährt gleichfalls
das Walzensegment 42 fort, zu rotieren, bis dieses eine
Position, wie in 5 gezeigt,
erreicht. Stopmittel (nicht gezeigt) können bereitgestellt werden,
um die Rotation zu dieser Position zu begrenzen. Die nachlaufende
Kante des Walzensegments 42 definiert sodann den Druckpunkt 26,
so dass das Etikett 12A sodann gegen die Oberfläche 16 gedrückt wird.
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Sobald
das Etikett 12A vollständig
von der Trägerbahn 14 abgelöst worden
ist, wie es in 5 gezeigt
ist, kann damit fortgefahren werden, dass die Bahn 14 durch
die Aufnahmerolle 44 um die Kante 22 gezogen wird,
während
der letzte Abschnitt des Etiketts 12A durch Walzensegment 42 gegen
die Oberfläche 16 gedrückt wird.
Wenn das nächste
Etikett 12B die Kante 22 erreicht, wird die Aufnahmekraft, die
unterhalb der Abziehschwelle liegt, nicht ausreichen, um die Abgabe
des nächsten
Etiketts 12B einzuleiten. Jenseits dieses Punktes wird
die Aufnahmerolle 44 auf der Bahn 14A gleiten.
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Nachdem
ein Etikettaufbringzyklus abgeschlossen worden ist, entfernt sich
das Produkt 18 von der Etikettiervorrichtung 40.
Die Translations- und Rotationsfedervorspannungen des Walzensegments 42 führen sodann
das Walzensegment 42 in seine Startposition zurück, wie
diese in 3 dargestellt
ist. Die Etikettiervorrichtung 40 wird somit in ihren anfänglichen
Zustand zurückgesetzt
und ist dazu bereit, das nächste
Etikett 12B aufzubringen.
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Schließlich sollte
es erkannt werden, dass zahlreiche Änderungen, Modifikationen und/oder Hinzufügungen hinsichtlich
der Ausgestaltungen und des Aufbaus der vorstehend beschriebenen
Teile vorgenommen werden können,
ohne den Schutzbereich der Erfindung zu verlassen.