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Vorrichtung für Papierverarbeitungsmaschinen zum Auffangen des aus
einer Auftragvorrichtung verspritzten Klebstoffs Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
für Papierverarbeitungsmaschinen, insbesondere Briefumschlagmaschinen, zum Auffangen
und Abführen des aus einer Auftragvorrichtung verspritzten Klebstoffs.
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In Briefumschlag- und anderen Papierverarbeitungsmaschinen mit Klebstoffauftragvorrichtungen
ist es immer ein Problem gewesen, das Verschmutzen der Maschine durch verspritzten
Klebstoff zu verhüten. Das Verspritzen ist dadurch verursacht, daß die Auftragvorrichtungen
für den Klebstoff mit hoher Drehzahl rotieren. Wenn daher ihr Kontakt mit dem Papier
abreißt, so zieht sich ein Teil des Klebstoffs zu Fäden aus, und es werden kleine
Teile davon oder Tröpfchen in der Rotationsrichtung weggeschleudert. Dies macht
häufiges Stillsetzen der Maschine notwendig, um die Klebstoffansammlungen von den
Mechanismen, auf die er gespritzt worden ist, wieder zu entfernen; das beeinträchtigt
die Produktion und verursacht hohe Verluste.
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Versuche, die man unternommen hat, um diese Schwierigkeit mit Hilfe
von Klebstoffen spezieller Zusammensetzung zu beheben, sind niemals sehr erfolgreich
gewesen.
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Andere Versuche zur Lösung dieses Problems bestanden im Anbringen
feststehender Schilde, die- in die Flugbahn der abgeschleuderten Tröpfchen gestellt
wurden. Aber da das nur bedeutete, daß man nun die Schilde selbst häufig reinigen
mußte, so war es immer noch notwendig, den normalen Maschinenbetrieb zu unterbrechen.
Solche Schilde waren daher sehr unwirksam zum Lösen des schwierigen Problems.
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Offensichtlich ist es sehr unwirtschaftlich, eine große Papierverarbeitungsmaschine
z. B. eine Briefumschlagmaschine, lange stillzusetzen, um sie von verspritztem Klebstoff
zu säubern. DieHauptaufgabe der Erfindung besteht daher in der Überwindung dieser
bedeutenden Schwierigkeit.
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Die Lösung dieser Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin, eine mechanisch
bewegbare Bahn, vorzugsweise aus Papier vorzusehen, die eine sich ständig ändernde
Fläche zum Ansammeln und Wegführen des durch die Fliehkraft von der Klebstoffauftragvorrichtung
abgespritzten Klebstoffs darbietet.
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Sonstige Aufgaben und Vorteile der Erfindung werden sich aus der nachfolgenden
Beschreibung ergeben. Die Zeichnungen sollen einige Ausführungsmöglichkeiten der
Erfindung veranschaulichen.
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Fig. 1 ist eine Teilseitenansicht, die die Merkmale der Erfindung
in Anwendung an dem Gummiermechanismus einer Briefumschlagmaschine veranschaulicht;
Fig. 2 zeigt eine Abänderung gegenüber Fig. 1; Fig.3 bis 5 sind drei schematische
Seitenansichten ähnlich Fig. 1, aus denen verschiedene Antriebsmöglichkeiten für
die Aufnahmewalze zu ersehen sind; Fig.6 ist ein senkrechter Teilschnitt nach der
Linie 6-6 von Fig. 5, in Pfeilrichtung gesehen.
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In der folgenden Beschreibung werden gleiche Teile durch gleiche Bezugnummern
bezeichnet, die bei den verschiedenen Abwandlungen gegebenenfalls durch Indexstriche
unterschieden werden.
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Es werden nur die Teile der Briefumschlagmaschine beschrieben, an
denen die Erfindung zur Wirkung kommt; selbstverständlich sind insbesondere Zuführungsvorrichtungen
für die Umschlagzuschnitte erforderlich, die die Zuschnitte in genau abgestimmten
Zeiten von einem Vorratsstapel abnehmen und den Zuführwalzen zuführen.
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Nach Fig. 1 bestimmen zwei Reihen von Zuführwalzen 5 und 5 a die Bahn
auf der die Umschlagzuschnitte 19 der Vorrichtung zum Auftragen von Klebstoff 6
a zugeleietet werden. Unmittelbar gegenüber der Auftrageinrichtung für den Klebstoff
sitzt
sine weitere Zuführwalze 6, die den Zuschnitt beim Auftragen
abstützt.
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Nach dem Klebstoffauftrag wird der gummierte Zuschnitt von weiteren
Walzen 15 und 15a aufgenommen und der weiteren Verarbeitung zugeführt.
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Da die Klebstoffauftragsegmente 14 mit höchster Umfangsgeschwindigkeit
rotieren, so hat der an ihnen sitzende Klebstoff die Tendenz, durch die Fliehkraft
nach außen gegen die Walzen 15 und 15d geschleudert zu werden. Dies hat sich in
besonderem Maße hinsichtlich des Klebstoffs als richtig erwiesen, der nach dem Gummieren
des Zuschnitts an den Flügeln 14 haftenbleibt, wenn diese den Zuschnitt verlassen
und durch die Drehung der `Felle 16 wieder an die Walze 12 herangebracht werden,
um eine frische Menge Klebstoff aufzunehmen. Der nach dem Gummieren des Zuschnitts
noch an den Segmenten 14 haftende Klebstoff hat die Tendenz, beim Ablösen der Flügel
von dem Zuschnitt Fäden zu ziehen; die Beseitigung des von diesen Fäden herrührenden
Spritzens ist eine Hauptaufgabe der Erfindung.
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Um zu vermeiden, daß dieser abgeschleuderte Klebstoff auf Teile der
Maschine und ganz besonders auf die Abnahmewalzen 15 und 15a gespritzt wird, ist
eine Auffang- und Abführeinrichtung für den abgeschleuderten Klebstoff vorgesehen,
die nachstehend beschrieben wird.
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Eine Papierbahn 30 läuft- von einer Vorratsrolle31 ab, die von einer
Achse 32. getragen wird. Sie läuft unter einer gefederten GuMmidruckwalze 36 hindurch
über eine Antriebswalze 34, die auf einer durch später zu beschreibende Einrichtungen
angetriebenen Welle 37 sitzt.
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Die Bewegung der Papierbahn 30 bei ihrem Durchgang durch den Spalt
zwischen der Antriebswalze 34 und der Druckwalze 36 wird durch eine Bremse 31 a
verzögert.
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Die Verzögerungswirkung , der Bremse 31 a verhindert ein zufälliges
Abspulen des Papiers 30 von der Vorratswalze 31, wenn es von dieser nicht zwangläufig
abgezogen wird, und sie hält auch die Papierbahn 30 zwischen der Antriebswalze 34
und der Vorratsrolle 31 straff gespannt. Natürlich sind auch andere Vorkehrungen
denkbar, die man benutzen kann, um diese Verzögerungswirkung auf die Papierbahn
auszuüben. Die Antriebswalze 34 regelt die Geschwindigkeit, mit der- die Papierbahn
30 von der Rolle 31 aus zugeführt wird.
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Von den Walzen 34 und 36 aus wird die Papierbahn 30 um eine frei drehbare
Walze 38 herum und in ihrem weiteren Verlauf, 30a, nach oben geführt, wo sie auf
einer Papierrolle 40, die auf einer angetriebenen Welle 42 sitzt, aufgespult wird.
Die frei drehbare Walze 38 sitzt dicht über dem Tisch, über den die Umschlagzuschnitte
laufen. Der Teil 30a der Papierbahn hat daher eine solche Lage, daß er den verspritzten
Klebstoff auffängt. Unter der Zugwirkung der Antriebswelle 42 wird die Papierbahn
30, 30a auf ihrem Wege von der Antriebswalze 34 zur Aufspulrolle 40 straff gespannt
gehalten. Die Welle 42 wird mit Schlupfmöglichkeit etwas schneller als notwendig
angetrieben, und selbstverständlich greifen sie und die Rolle 40 an der Papierbahn
30 nur an, wenn die Bahn 30 von der Walze 34 zwangläufig gefördert wird.
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Der Antrieb für die Walze 34 und die Welle 42 wird durch eine Anzahl
Kettentriebe hergestellt, die durch Ketten 43, 44, kleine Kettenräder
43 a, 44a und große Kettenräder 45, -46 die Antriebswelle 16 für die Auftragsegmente
mit der Welle 37 für die Walze 34 verbinden. Die sehr hohe Drehzahl der Welle 16
wird dadurch auf die gewünschte niedrige Drehzahl der Walze 34 und der Welle 42
herabgesetzt.
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Eine auf der Welle 37 sitzende Riemenscheibe 47 ist durch einen federnden
Riemen 49 mit einer Scheibe 48 verbunden, die auf der Welle 42 festsitzt; hierdurch
wird der Schlupfantrieb der Welle 42 hergestellt. Da die Scheibe 47 etwas größer
ist als die Scheibe 48, so erhält man eine etwas höhere Drehzahl der Welle 42. Auf
diese Weise wird die zwischen den Walzen 34 und 36 hindurch über die frei drehbare
Walze 38 hinweg der Welle 42 zugeführte Papierbahn 30, 30a ständig straff gespannt
gehalten.
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Es ist zweckmäßig, die Antriebswalze 34 mit ihrer Welle 37 ganz langsam,
mit fast unmerklicher Drehzahl anzutreiben, damit sich eine beständig wechselnde,
immer frische Oberfläche bildet, um den überschüssigen Klebstoff aufzufangen und
abzuführen, der durch die Fliehkraft von den Auftragflügeln 14 abgeschleudert wird.
Die Welle 37 und die Walze 34 kann man aber auch intermittierend antreiben, um immer
eine frische Abspritzfläche zu erhalten.
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Fig. 2 zeigt eine andere Ausführungsform der Vorrichtung zum Auffangen
und Abführen des verspritzten Klebstoffs. Eine endlose Papierbahn 50 läuft über
eine frei drehbare Walze 54 und eine Antriebswalze 56. Die Lage der frei drehbaren
Walze 54 entspricht ungefähr der Lage der ebenso frei drehbaren Walze 38 in Fig.
1. Die Antriebswalze 56 ist auf einer Welle 58 befestigt, die entweder stetig oder
intermittierend angetrieben werden kann, wie dies soeben für die Antriebswalze 34
in Fig. 1 gesagt wurde.
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Eine Walze 60 ist auf einer Achse 62 frei drehbar gelagert, um die
Bahn 50 in eine etwas günstigere Stellung zu bringen, in der ihre Klebstoffauffangfläche
näher an den Gummiermechanismus herangerückt ist. Die Funktion der Walzen 56 und
60 kann gegebenenfalls vertauscht werden, so daß statt der Welle 58 die Welle 62
den Antrieb für die Bahn 50 liefert.
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Die Walze 60 steht unter der Wirkung zweier Federn 64, von denen nur
eine sichtbar ist; diese drükken die Walze 60 gegen die Papierbahn 50, um sie ständig
straff gespannt zu halten.
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Da sich bei dieser Ausführungsform die Papierbahn 50 auch nur langsam
bewegt, so wird Klebstoff, der auf eine Zone der Auffangfläche aufgespritzt worden
ist, vollständig getrocknet sein, wenn diese Zone wieder in die Stellung kommt,
wo sie neuen verspritzten Klebstoff aufnehmen muß. Auf diese Weise steht immer eine
trockene Fläche zur Verfügung, um den durch die Fliehkraft von den Segmenten abgespritzten
Klebstoff aufzufangen und abzuführen. Das Papierband 50 läßt sich bei Bedarf leicht
gegen ein frisches auswechseln.
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Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung. Hier wird
die Welle 70 von der Antriebswelle 16' der Klebstoffauftragsegmente 14' über Riemen-
oder Kettentriebe mit den Riemen oder Ketten 72, 74 und den Riemenscheiben oder
Kettenrädern 76, 76d, 78 langsam stetig angetrieben. Die We11e70 zieht die Papierbahn
80 von der Vorratsrolle 82 über eine Führungswalze 80a und um die frei drehbare
Walze 38' ab, -,vie dies bei Fig. 1 beschrieben worden ist. Die Bremse 31 d dient
in derselben Weise dazu, ein unbeabsichtigtes Abspulen der Papierbahn von der Vorratsrolle
zu verhindern, indem sie ihren Lauf verzögert, und die Bahn auf ihrem Wege zur Welle
70 immer straff zu halten.
Die Ausführungsform nach Fig.4 unterscheidet
sich von der nach Fig. 3 dadurch, daß hier die Papierbahn durch ein Schaltwerk intermittierend
angetrieben wird. Von der Antriebswelle 16" für die Auftragsegmente 14" führt hier
ein Riemen- oder Kettentrieb mit Zugorgan 72' und Riemenscheibe oder Kettenrad 76'
zu dem Schaltwerksantrieb der Welle 70'.
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Die Papierbahn 80' wird wieder von der Vorratsrolle 82' über eine
Führungswalze 80 ri und eine frei drehbare Walze 38" der Welle 70' zugeleitet, wobei
die Bremse 31 ä' wieder dieselbe Rolle wie in Fig. 3 spielt.
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Für den intermittierenden Antrieb der Papierbahn 80" trägt die Welle
70' ein Schaltrad 106 mit Sperrzähnen 112, in die das Ende 114 einer Schaltklinke
110 eingreift. Die Klinke 110 ist bei 110a auf einem Schieber 100 gelenkig gelagert,
der mit seinem unteren Ende auf einem Kurbelzapfen 102 gelagert ist und mit seinem
gabelförmig ausgebildeten oberen Ende 117 die Welle 70' umfaßt. Eine Feder 110 b
drückt die Klinke 110 mit ihrem Ende 114 ständig in die Zahnlücken des Schaltrades
106. Der Kurbelzapfen 102 ist mit der Riemenscheibe oder dem Kettenrad 76' fest
verbunden. Wenn sich also das Rad 76' langsam dreht, so hebt und senkt sich der
Schieber 100, und bei seinem Aufwärtsgang wird das Schaltrad 106 um einen Schaltschritt
gedreht, während beim Abwärtsgang des Schiebers 100 die Klinkenspitze 114 in die
nächste Zahnlücke einfällt. Zum Festhalten des Schaltrades 106 beim Rückgang des
Schaltschiebers 100 dient eine Rolle 116, die sich unter Federdruck in die Zahnlücken
des Schaltrades einlegt und seine Mitnahme durch die Klinkenspitze 114 beim Rückgang
des Schiebers 100 verhindert.
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Bei stetigem Antrieb der Scheibe oder des Kettenrades 76' wird somit
die Welle 70' intermittierend in dem durch Pfeil 115 angedeuteten Drehsinn
angetrieben und so die Papierbahn 80' zwangläufig von ihrer Vorratsrolle 82' abgezogen,
Bei den Ausführungsformen nach Fig.3 und 4 nimmt die Abzuggeschwindigkeit der Papierbahn
von der Vorratsrolle ständig zu, weil die Stärke der Papierschicht auf der Welle
70 und 70' ständig wächst.
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Bei den Ausführungsformen nach Fig.3 und 4 nimmt die Abzuggeschwindigkeit
der Papierbahn von der Vorratsrolle ständig zu, weil die Stärke der Papierschicht
auf der Welle 70 und 70' ständig wächst.
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Die Ausführungsform nach Fig.5 und 6 ist der von Fig. 1 ähnlich, indem
die Papierbahn 30' in den Spalt zwischen Walzen 34' und 36' eingeführt und um die
frei drehbare Walze 38"' herum zu der Welle 42' geleitet wird, auf der sie sich
zu der Rolle 40' aufspult. Der Antrieb der Walze 34' von der Welle 16"' aus erfolgt
mit denselben Mitteln, wie sie bei Fig. 1 beschrieben wurden; zur Weiterleitung
des Antriebs auf die Welle 42' dient die im folgenden beschriebene Einrichtung.
Die Bremse 31ä " hat dieselbe Wirkungsweise wie in der Anordnung nach Fig. 1.
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Ein Kettenrad (oder eine Riemenscheibe) 130 auf der Welle 42', die
die Papierrolle 40' trägt, wird von einem auf der Welle 37' sitzenden Kettenrad
(oder einer Scheibe) 132 angetrieben. Wegen des Durchmesserunterschiedes der durch
eine Kette oder einen Riemen 134 verbundenen Räder 130 und 132 ist die Abtriebsdrehzahl
höher als die Antriebsdrehzahl.
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Der Schlupfantrieb zwischen dem Kettenrad 132 und der Welle 42' zum
Straffhalten der Papierbahn 30' ist am besten aus Fig. 9 zu erkennen. Auf der Welle
42' sitzt, mittels eines Querstiftes 138 befestigt, ein Bund 136, so daß er sich
mit der Welle drehen kann. Ein zweiter Bund 140 ist bei 142 durch gebräuchliche
Mittel mit der Welle 42' drehfest, aber axialverschieblich verbunden. Dieser bewegliche
Bund 140 wird durch eine Feder 144, die zwischen ihm und dem festen Bund 136 liegt,
gegen das Kettenrad 130 gepreßt, wobei eine Reibscheibe 146 aus Leder oder einem
anderen geeigneten Stoff zwischen dem Bund 140 und einer Stirnfläche des Kettenrades
130 liegt. Auf der gegenüberliegenden Seite des Kettenrades 130 liegt eine zweite
Reibscheibe 146a, die durch einen weiteren, durch einen Querstift 150 fest mit der
Welle 42' verbundenen Bund 148 mit dem Kettenrad 130 in Kontakt gehalten wird.
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Im Betrieb ist das auf der Welle 42' frei drehbare Kettenrad 130 gegen
die Welle 42' längsverschieblich, und vermittels der Reibscheiben 146 und 146a überträgt
es seine Drehung auf die fest auf der Welle sitzenden Bunde 140 und 148. Hierdurch
ergibt sich der gewünschte Schlupfantrieb der Welle 42', durch den die Papierbahn
30' bei ihrem Lauf aus dem Spalt zwischen den Walzen 34' und 36' und über die frei
drehbare Walze 38"' zu der Welle 42' straff gehalten wird.