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Die vorliegende Erfindung betrifft
neue Peptidverbindungen, die dem Glucagon-Like-Peptid-1 (7-37) analog
sind, Verfahren zu ihrer Herstellung und sie enthaltende pharmazeutische
Zubereitungen.
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Die Glucagon-Like-Peptide-1 (7-37)
und (7-36) NH2 (tGLP-1)
sind Peptide intestinalen Ursprungs, die bei der Steuerung der Zucker-Homöostase stark
beteiligt sind. Diese Peptide sind die wesentlichen Mediatoren der
entero-insularen Achse und wirken dadurch, daß sie sich an spezifische Rezeptoren
binden.
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tGLP-1 wirkt
in überwiegender
Weise im Pankreasbereich und übt
in Glucose-abhängiger
Weise eine starke Stimulierung der Insulinsekretion durch die β-Zellen aus
(S. Mojsov et al., J. Clin. Invest., 79 (1987), 619 und J. J. Holst,
FEBS Letters, 211 (1987), 169). Diese Stimulierung wird von einer
Stimulierung der Somatostatin-Freisetzung und einer Inhibierung
der Freisetzung von Glucagon begleitet.
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Parallel zu diesen Pankreaswirkungen
bewirkt tGLP-1 eine Verlangsamung der Magenentleerung, eine
Verringerung der Säuresekretion
und eine Stimulierung der peripheren Nutzung der Glucose im Bereich der
Muskeln, der Leber und der Fettzellen (M. L. Villanueva et al.,
Diabetologia, 37 (1994), 1163, D. J. Drucker, Diabetes, 47 (1998),
159).
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Jüngere
Untersuchungen haben weiterhin gezeigt, daß tGLP-1
auch durch Inhibierung der Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme durch Wirkung
auf die Sättigungszentren
einen Einfluß auf
das Ernährungsverhalten
ausüben
kann (M. D. Turton et al., Nature, 379 (1996), 69).
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tGLP-1 besitzt
daher eine Vielzahl von potentiellen therapeutischen Anwendungen,
insbesondere bei der Behandlung des nicht Insulin-abhängigen Diabetes
Typ II, der Fettsucht und des Diabetes Typ I.
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Wie jedes hormonelle Peptid besitzt
es jedoch eine sehr kurze Plasma-Halbwertszeit
von weniger als 2 Minuten (T. J. Kieffer et al., Endocrinology,
136 (1995), 3585), was seine Anwendung begrenzt.
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Die Verwendung des natürlichen
Peptids GLP
1 (7-37) bezüglich seiner insulinotropen
Wirkungen wurde vielfältig
beschrieben sowohl bezüglich
des natürlichen
Peptids GLP
1 (7-37) oder GLP
1 (7-36)
NH
2 allein, in Form seiner Salze, Ester
oder Amide (
US 5616492 ,
WO 8706941, WO 9011296), in Kombination mit Phospholipiden (WO 9318785)
oder in Kombination mit anderen hypoglykämischen Substanzen (WO 9318786).
Es wurden auch analoge Verbindungen untersucht, die an einigen Positionen
der natürlichen
Sequenz modifiziert worden sind (
EP
733644 ,
EP 708179 ,
EP 658568 , WO 9111457) mit
dem Ziel, Derivate zu entwickeln, die ebenso wirksam sind wie GLP
1 (7-37) und besser absorbiert werden.
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Die Verbindungen der vorliegenden
Erfindung besitzen eine originelle Struktur, die von jener von tGLP-1 abgeleitet ist durch Modifizierung
verschiedener Reste und durch Beseitigung des Arginins in der Position
36. Neben der Tatsache, daß sie
neu sind, besitzen diese Verbindungen interessante pharmakologische Eigenschaften
als Folge ihres agonistischen Charakters bezüglich der tGLP-1-Rezeptoren. Die
eingeführten Veränderungen
besitzen den Vorteil, die Stoffwechselstabilität der erfindungsgemäßen Verbindungen
beträchtlich
zu steigern und ihnen eine längere
Wirkungsdauer gegenüber
dem natürlichen
Peptid zu verleihen. Diese Eigenschaften machen diese Derivate besonders
interessant für
die Behandlung von pathologischen Zuständen, bei denen tGLP-1 eine
Rolle spielt, insbesondere bei der Behandlung des nicht Insulin-abhängigen Diabetes
Typ II, der Fettsucht und des Diabetes Typ I.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
die folgenden Peptidverbindungen:
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Die Erfindung erstreckt sich weiterhin
auf das Verfahren zur Herstellung dieser Peptidverbindungen, welche
mit Hilfe verschiedener Verfahrensweisen erhalten werden können, wie
der sequentiellen Synthese auf fester Phase, der Synthese und der
Kupplung der Fragmente in Lösung,
der enzymatischen Synthese oder unter Anwendung molekularbiologischer
Techniken.
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Die allgemeinen Syntheseverfahren
von Peptiden auf fester Phase wurden von B. W. Erickson und R. B.
Merrifield ("The
Proteins", Solid
Phase Peptide Synthesis, 3. Aufl., (1976), 257) beschrieben.
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Die Synthese auf fester Phase wird
mit Hilfe eines Automaten durchgeführt, der in sich wiederholender und
programmierbarer Weise Zyklen der Schutzgruppenabspaltung, der Kupplung
und der Waschung durchführt,
die zur sequentiellen Einführung
der Aminosäuren
in die Peptidkette notwendig sind.
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Die C-terminale Aminosäure ist
an ein Harz gebunden, welches üblicherweise
bei der Herstellung von Polypeptiden verwendet wird, vorzugsweise
ein mit 0,5 bis 3,0% Divinylbenzol vernetztes Polystyrol, welches aktivierte
Reste aufweist, welche eine covalente Bindung der ersten Aminosäure an das
Harz ermöglichen.
Die geeignete Auswahl des Harzes ermöglicht die Bildung nach der
Synthese einer C-terminalen Carbonsäure-, Amid-, Alkohol- oder
Esterfunktion.
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Die Aminosäuren werden dann nacheinander
in der von dem Operator bestimmten Reihenfolge zugeführt. Jeder
Synthesezyklus entspricht der Einführung einer Aminosäure und
umfaßt
eine Abspaltung der N-terminalen Schutzgruppe der Peptidkette, aufeinanderfolgende
Waschungen, die dazu dienen, die Reaktionsteilnehmer zu entfernen
oder das Harz zu quellen, eine Kupplung mit einer Aktivierung der
Aminosäure
und erneute Waschvorgänge.
Jede dieser Maßnahmen
wird von einer Filtration gefolgt, die mit Hilfe einer Glasfritte durchgeführt wird,
die in dem Reaktor vorliegt, in dem die Synthese durchgeführt wird.
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Die verwendeten Kupplungsreagenzien
sind klassische Reagenzien der Peptidsynthese, wie Dicyclohexylcarbodümid (DCC)
und Hydroxybenzotriazol (HOBT) oder Benzotriazol-1-yl-oxytris(dimethylamino)-phosphoniumhexafluorphosphat
(BOP) oder aber auch Diphenylphosphorylazid (DPPA).
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Es sind auch Aktivierungen durch
Bildung gemischter oder symmetrischer Anhydride möglich.
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Jede Aminosäure wird in etwa 6-fachem Überschuß, bezogen
auf den Substitutionsgrad des Harzes, und in einer Menge in den
Reaktor eingeführt,
die etwa dem Verhältnis
zu den Kupplungsreagenzien äquivalent
ist. Die Kupplungsreaktion kann in jeder Stufe der Synthese durch
den Ninhydrin-Reaktionstest überwacht werden,
wie er von E. KAISER et Coll. (Anal. Biochem., 34 (1970), 595) beschrieben
worden ist.
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Nach dem Aufbau der Peptidkette auf
dem Harz dient eine geeignete Behandlung, beispielsweise mit Hilfe
einer starken Säure,
wie Trifluoressigsäure
oder Fluorwasserstoffsäure
in Gegenwart von Anisol, Ethandithiol oder 2-Methylindol, dazu,
das Peptid von dem Harz zu trennen und in dieser Weise das Peptid
von seinen Schutzgruppen zu befreien. Die Verbindung wird dann mit
Hilfe klassischer Reinigungsmethoden, insbesondere chromatographischer
Methoden, gereinigt.
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Die erfindungsgemäßen Peptide können auch
durch Kupplung in Lösung
von selektiv geschützten Peptidfragmenten
hergestellt werden, die ihrerseits entweder auf fester Phase oder
in Lösung
hergestellt werden können.
Die Anwendung von Schutzgruppen und das Ausnützen ihrer unterschiedlichen
Stabilität
ist analog zu den Methoden, die auf fester Phase ablaufen, mit Ausnahme
der Bindung der Peptidkette an dem Harz. Die C-terminale Carboxylgruppe
wird beispielsweise als Methylester oder über eine Amidfunktion geschützt. Die
Aktivierungsmethoden bei den Kupplungen sind ebenfalls analog zu
jenen, die bei der Synthese auf fester Phase angewandt werden.
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Die erfindungsgemäßen Peptide können auch
erhalten werden unter Anwendung von molekularbiologischen Techniken
unter Anwendung von Nucleinsäuresequenzen,
die für
diese Peptide codieren. Diese Sequenzen können RNA- oder DNA-Sequenzen sein und können mit
Kontrollsequenzen kombiniert werden und/oder in Vektoren eingefügt sein.
Diese letzteren werden anschließend
in Wirtszellen transfektiert, beispielsweise Bakterien. Die Herstellung
dieser Vektoren sowie ihre Herstellung oder Expression in einem
Wirt werden mit Hilfe klassi scher Methoden der Molekularbiologie
und der Gentechnik durchgeführt.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
weiterhin pharmazeutische Zubereitungen, die als Wirkstoff mindestens
eine erfindungsgemäße Peptidverbindung
oder eines ihrer Additionssalze mit einer pharmazeutisch annehmbaren
Base allein oder zusammen mit einem oder mehreren inerten, nichttoxischen
Trägermaterialien oder
Bindemitteln enthalten.
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Als erfindungsgemäße pharmazeutische Zubereitungen
kann man insbesondere jene nennen, die für die Verabreichung auf oralem,
parenteralem oder nasalem Wege geeignet sind, einfache oder dragierte
Tabletten, Sublingualtabletten, Sachets, Päckchen, Gelkapseln, Suppositorien,
Cremes, Salben, Hautgele, transdermale Pflaster, Aerosole und Ampullen
mit trinkbarem oder injizierbarem Inhalt.
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Die nützliche Dosierung variiert
in Abhängigkeit
von dem Alter und dem Gewicht des Patienten, der Art und der Schwere
der Erkrankung sowie dem Verabreichungsweg.
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Dieser kann oral (einschließlich inhalatorisch,
gingival und sublingual), nasal, rektal, parenteral oder transdermal
sein. Ganz allgemein erstreckt sich die Dosis zwischen 10 μg und 500
mg pro Behandlung bei einer oder mehreren Gaben im Verlaufe von
24 Stunden in Abhängigkeit
von dem Verabreichungsweg und der verwendeten galenischen Form.
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Gemäß üblicher Konvention liegen die
Aminosäuren,
deren Abkürzungen
mit einem Großbuchstaben beginnen,
wenn nichts anderes angegeben ist, in der Konfiguration L vor. Die
Aminosäuren
in der Konfiguration D werden durch das vorausgehende Symbol (D)
gekennzeichnet.
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Man synthetisiert die Verbindung
des Beispiels 1 im Maßstab
0,1 mMol ausgehend von einem Harz Fmoc-PAL-PEG-PS unter Anwendung
einer Vorrichtung mit kontinuierlichem Durchfluß gemäß dem folgenden sich wiederholenden
Protokoll:
-
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Jede Behandlung, die bei Raumtemperatur
durchgeführt
wird, wird von einer Filtration durch eine Glasfritte gefolgt, die
in der Glaszelle (Reaktor) angeordnet ist, in der die Synthese abläuft. Der
Filter hält
das Harz zurück,
an dem die wachsende Peptidkette gebunden ist.
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Jede Aminosäure (6 Äquivalente) wird unter Verwendung
von Diisopropylcarbodiimid (DIPCDI) in Gegenwart von Hydroxy-1-benzotriazol
(HOBt) als Kupplungsmittel eingebaut.
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Nach dem Einbau der ersten Aminosäure erhält man ein
Peptid, das an den Seitenketten geschützt und an das Harz gebunden
ist. Anschließend
wird der Träger
im Hochvakuum während
3 Stunden getrocknet und anschließend mit 50 ml des Reagens
K (82,5% Trifluoressigsäure,
5% Phenol, 5% Wasser, 5% Thioanisol, 2,5% Ethandithiol) behandelt.
Anschließend
beläßt man die
Mischung unter gelegentlichem Rühren
während 12
Stunden bei Raumtemperatur, filtriert dann in einen Erlenmeyerkolben,
der etwa 200 ml Ethylether enthält. Das
ausgefällte
Peptid wird durch Filtration oder Zentrifugation isoliert. Es wird
anschließend
im Hochvakuum in Gegenwart von Calciumhydroxidplätzchen während 12 Stunden getrocknet,
dann durch präparative
HPLC über
einer Säule
mit inverser Phase (C18) und unter Anwendung
eines Wasser/Acetonitril-Gradienten gereinigt. Die das Peptid enthaltenden
Fraktionen werden vereinigt und dann gefriergetrocknet.
Massenspektrum:
ESI – MS
m/z = 3356
-
Die Verbindungen der folgenden Beispiele
wurden mit Hilfe der in Beispiel 1 beschriebenen Verfahrensweise
unter Verwendung der erforderlichen Aminosäuren hergestellt.
BEISPIEL
2:
Massenspektrum: ESI – MS: m/z = 3404 BEISPIEL
3:
Massenspektrum: ESI – MS: m/z = 3404 BEISPIEL
4:
Massenspektrum: ESI – MS: m/z = 3290 BEISPIEL
5:
Massenspektrum: ESI – MS: m/z = 3299 BEISPIEL
6:
Massenspektrum: ESI – MS: m/z = 3184 BEISPIEL
7:
Massenspektrum: ESI – MS: m/z = 3188 BEISPIEL
8:
Massenspektrum: ESI – MS: m/z = 3186 BEISPIEL
9:
Massenspektrum: ESI – MS: m/z = 3241 BEISPIEL
10:
Massenspektrum: ESI – MS: m/z = 3227 BEISPIEL
11:
worin Afp den Rest
bedeutet entsprechend der
3-Amino-3-(2-furyl)-propansäure
Massenspektrum:
ESI – MS:
m/z = 3196 BEISPIEL
12:
Massenspektrum: ESI – MS: m/z = 3180 BEISPIEL
13:
Massenspektrum: ESI – MS: m/z = 3152 BEISPIEL
14:
Massenspektrum: ESI – MS: m/z = 3194 BEISPIEL
15:
Massenspektrum: ESI – MS: m/z = 3274 BEISPIEL
16:
Massenspektrum: ESI – MS: m/z = 3138
BEISPIEL
17:
Massenspektrum: ESI – MS: m/z = 3178 BEISPIEL
18:
Massenspektrum: ESI – MS: m/z = 3201 BEISPIEL
19:
Massenspektrum: ESI – MS: m/z = 3234 BEISPIEL
20:
Massenspektrum: ESI – MS: m/z = 3162 BEISPIEL
21:
Massenspektrum: ESI – MS: m/z = 3146
BEISPIEL
22:
Massenspektrum: ESI – MS: m/z = 3184 BEISPIEL
23:
Massenspektrum: ESI – MS: m/z = 3162 BEISPIEL
24:
Massenspektrum: ESI – MS: m/z = 3194 BEISPIEL
25:
Massenspektrum: ESI – MS: m/z = 3180 BEISPIEL
26:
Massenspektrum: ESI – MS: m/z = 3245
BEISPIEL
27:
Massenspektrum: ESI – MS: m/z = 3238 BEISPIEL
28:
Massenspektrum: ESI – MS: m/z = 3210 BEISPIEL
29:
Massenspektrum: ESI – MS: m/z = 3206 BEISPIEL
30:
Massenspektrum: ESI – MS: m/z = 3255 BEISPIEL
31:
Massenspektrum: ESI – MS: m/z = 3354
BEISPIEL
32:
Massenspektrum: ESI – MS: m/z = 3334 BEISPIEL
33:
Massenspektrum: ESI – MS: m/z = 3312 BEISPIEL
34:
Massenspektrum: ESI – MS: m/z = 3351 BEISPIEL
35:
Massenspektrum: ESI – MS: m/z = 3316 BEISPIEL
36:
Massenspektrum: ESI – MS: m/z = 3165 BEISPIEL
37:
Massenspektrum: ESI – MS: m/z = 3180 BEISPIEL
38:
Massenspektrum: ESI – MS: m/z = 3152 BEISPIEL
39:
Massenspektrum: ESI – MS: m/z = 3230 BEISPIEL
40:
Massenspektrum: ESI – MS: m/z = 3231 BEISPIEL
41:
Massenspektrum: ESI – MS: m/z = 3183
BEISPIEL
42:
Massenspektrum: ESI – MS: m/z = 3180 BEISPIEL
43:
Massenspektrum: ESI – MS: m/z = 3115 BEISPIEL
44:
Massenspektrum: ESI – MS: m/z = 3158
-
Unter Anwendung der in Beispiel 1
beschriebenen Verfahrensweise und unter Ersatz des Harzes Fmoc-PAL-PEG-PS
durch ein Harz Moc-Gly-PAL-PEG-PS erhält man die Verbindungen der
Beispiele 45 bis 49. BEISPIEL
45:
Massenspektrum: ESI – MS: m/z = 3192 BEISPIEL
46:
Massenspektrum: ESI – MS: m/z = 3194
BEISPIEL
47:
Massenspektrum: ESI – MS: m/z = 3180 BEISPIEL
48:
Massenspektrum: ESI – MS: m/z = 3206 BEISPIEL
49:
Massenspektrum: ESI – MS: m/z = 3198
-
Unter Anwendung der in Beispiel 1
beschriebenen Verfahrensweise und unter Ersatz des Harzes Fmoc-PAL-PEG-PS
durch ein Harz Fmoc-Gly-PAL-PEG-PS
und unter Ersatz des Reagens K durch eine Triethylamin/Methanol-Mischung
erhält
man die Verbindungen der Beispiele 50 bis 54. BEISPIEL
50:
Massenspektrum: ESI – MS: m/z = 3210 BEISPIEL
51:
Massenspektrum: ESI – MS: m/z = 3212 BEISPIEL
52:
Massenspektrum: ESI – MS: m/z = 3209 BEISPIEL
53:
Massenspektrum: ESI – MS: m/z = 3197 BEISPIEL
54:
Massenspektrum: ESI – MS: m/z = 3220
-
Unter Anwendung des in Beispiel 1
beschriebenen Verfahrens und unter Ersatz des Harzes Fmoc-PAL-PEG-PS
durch ein Harz Fmoc-Gly-PAL-PEG-PS und unter Ersatz des Reagens
K durch eine Triethylamin/Isopropanol-Mischung erhält man die
Verbindungen der Beispiele 55 bis 57. BEISPIEL
55:
Massenspektrum: ESI – MS: m/z = 3240
BEISPIEL
56:
Massenspektrum: ESI – MS: m/z = 3238 BEISPIEL
57:
Massenspektrum: ESI – MS: m/z = 3237
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PHARMAKOLOGISCHE UNTERSUCHUNG
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BEISPIEL A: Untersuchung
der Bindung an die Rezeptoren des GLP-1
-
Es wurden Untersuchungen der Bindung
an die Rezeptoren von GLP-1 durchgeführt unter Verwendung der RIN
T3-Membranen in einem 60 mM Tris-HCl-Puffer,
pH 7,5, der 4% BSA und 750 μg/ml
Bacitracin enthält.
Man inkubiert die Membranen (20 bis 30 μg) mit einem Endvolumen von
500 μl mit
etwa 15 fMol [125I]-GLP-1 (50 000 cpm) in
einem Kompetitivreaktor in der Kälte
während
45 Minuten bei 37°C.
Die Reaktion wird durch Zugabe von 750 μl des kalten KRP-Puffers, pH
7,5, der 3% BSA enthält,
angehalten. Das Reaktionsmedium wird bei 12.000 g (4°C, 5 min)
zentrifugiert. Der Zentrifugenrückstand
wird erneut in dem kalten KRP-Puffer suspendiert, durch eine weitere
Zentrifugation sedimentiert und seine Radioaktivität gemessen. Die
Ergebnisse sind als IC50 angegeben.
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Ergebnisse:
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Die erhaltenen Ergebnisse zeigen,
daß die
erfindungsgemäßen Verbindungen
eine sehr starke Affinität
für die
Rezeptoren von GLP-1 aufweist.
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Dies ist insbesondere der Fall für die Verbindung
des Beispiels 7, welche eine Affinität von 3,3·10–1 M zeigt.
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BEISPIEL B: Bestimmung
des agonistischen oder antagonistischen Charakters
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Der agonistische Charakter der erfindungsgemäßen Verbindungen
wurde durch Messen der Bildung von cyclischem AMP nach der Aktivierung
des Rezeptors durch die verschiedenen zu untersuchenden Produkte
bestimmt.
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Man züchtet RIN T3-Zellen während 6
Tagen und tauscht das Kultur medium einen Tag vor der Untersuchung
aus. Man wäscht
die Zellen (3·105 pro Näpfchen)
zweimal mit DMEM vor der Zugabe von 0,5 ml DMEM, welches 1% BSA,
0,2 ml IBMX und das zu untersuchende Peptid enthält. Nach einer Inkubationsdauer von
20 Minuten bei 25°C
extrahiert man das intrazellulare cyclische AMP, succinyliert es
und bestimmt es quantitativ durch Radioimmunoassay.
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Der Referenzwert von 100% entspricht
der durch eine Konzentration von 10–8 M
GLP-1 induzierten Konzentration von cyclischem AMP, während der
Wert von 0% der Grundproduktion in Abwesenheit von GLP-1 entspricht.
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Die Ergebnisse sind als EC50 angegeben, das heißt die Konzentration, die 50%
der Produktion von cyclischem AMP induziert, die man durch eine
Konzentration von 10–8 M GLP-1 erhält.
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Ergebnisse:
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Die erfindungsgemäßen Verbindungen besitzen einen
agonistischen Charakter. Sie steigern die Bildung von cyclischem
AMP und zeigen EC50-Werte im nanomolaren
und subnanomolaren Bereich. Beispielsweise besitzt die Verbindung
des Beispiels 7 einen EC50-Wert von 1,02·10–9 M.
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BEISPIEL C: Untersuchung
der Stimulierung der Bildung von Insulin auf Kulturzellen
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Die Stimulierung der Produktion von
Insulin, die durch die erfindungsgemäßen Verbindungen induziert wird,
wird an Min6-Zellen (5 × 105 Zellen pro Platte in 0,5 ml des Kulturmediums)
untersucht. 18 Stunden vor der Untersuchung pipettiert man das Kulturmedium
und wäscht
die Zellen zweimal mit DRB, pH 7,5, der 0,1% BSA enthält. Anschließend werden
die Zellen während
1 Stunde in DRB-BSA, der 1 mM Glucose enthält, vorinkubiert und anschließend in
DRB-BSA, der unterschiedliche Konzentrationen an Glucose und der
zu untersuchenden Verbindung enthält, inkubiert. Nach der Inkubation
wird das Medium gewonnen, während
5 Minuten zentrifugiert und bei –20°C aufbewahrt. Die Insulinsekretion
wird durch Radioimmunoassay bestimmt unter Verwendung von mit Iod
125 markiertem Schweineinsulin und Antiinsulin-Antikörpern nach
Kervran vom indischen Schwein.
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Ergebnisse:
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Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind dazu
in der Lage, die Sekretion von Insulin in deutlich stärkerem Maße als tGLP-1 zu stimulieren.
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BEISPIEL D: Untersuchung
der Stoffwechselstabilität
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Jede Verbindung wird in 50 mg/ml
BSA in einer wäßrigen 1%-igen
Trifluoressigsäurelösung in
der Weise gelöst,
daß sich
eine Konzentration von 1 mg/ml ergibt.
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Man inkubiert einen aliquoten Anteil
von 50 μg/ml
einer Lösung,
die das zu untersuchende Peptid enthält, in menschlichem Plasma
bei 37°C.
Eine kontinuierliche Analysemethode durch HPLC ermöglicht die quantitative
Bestimmung des Peptids zum Zeitpunkt T0 und dann nach 5, 10, 15,
30 und 60 Minuten Inkubationszeit.
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Man gibt 50 μl-Proben der in der obigen Weise
hergestellten Lösung,
die das Peptid in einer Konzentration von 1 mg/ml enthält, zu 940 μl 0,1 M TRIS
mit einem pH-Wert von 8,0 Nach der Analyse der Lösung durch HPLC zur Bestimmung
der Menge des Peptids gibt man 10 μl einer wäßrigen Lösung, die 48 Millieinheiten
Dipeptidylpeptidase IV (DPP IV) enthält, zu und analysiert die Proben
durch HPLC zum Zeitpunkt T0 und nach einer Inkubationsdauer von
10 Minuten bei 37°C.
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Die Ergebnisse der Messung ermöglichen
eine Bewertung der Menge des verbliebenen Peptids und sind als Prozentsatz,
bezogen auf T0, angegeben.
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Ergebnisse:
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Es zeigt sich, daß die erfindungsgemßen Verbindungen
eine bessere Stabilität
als das natürliche
Peptid aufweisen.
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Beispielsweise sind die mit tGLP-1 und der Verbindung des Beispiels 7
erhaltenen Ergebnisse in der nachfolgenden Tabelle angegeben.
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BEISPIEL E: Antihyperglykämische Wirkung
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Die antihyperglykämische Wirkung der erfindungsgemäßen Derivate
wurde an normalen männlichen Wistar-Ratten
mit einem Gewicht von etwa 250 g und einem Alter von drei Monaten
untersucht. Die Homöostase
wurde mit Hilfe eines Glucoseverträglichkeitstests bewertet.
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Test der Glucoseverträglichkeit
bei intravenöser
Verabreichung (IVGTT)
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Man löst die Glucose in einer 0,9%-igen
NaCl-Lösung
und verabreicht sie über
die Vena saphena an Ratten, die man mit Pentobarbital (60 mg/kg,
i. p.) betäubt
hat. Man nimmt sequentiell Blutproben über die Schwanzgefäße vor der
Injektion der Glucose und 2, 5, 10, 15, 20 und 30 Minuten nach der
Injektion. Anschließend
zentrifugiert man das Blut und trennt das Plasma ab. Man bestimmt
die Glucosekonzentration im Plasma unmittelbar in einem aliquoten
Anteil von 10 μl
und bewahrt das verbliebene Plasma bei –20°C bis zur Bestimmung der Insulinkonzentration
durch Radioimmunoassay auf.
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Man bewirkt eine einzige intravenöse Injektion
des zu untersuchenden Produkts an nüchterne, mit Pentobarbital
betäubte
Ratten unmittelbar nach der Belastung mit Glucose nach der von Hendrick
et al. beschriebenen Methode (Metabolism, 42 (1993), 1).
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Analytische Methoden
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Die Glucosekonzentration im Plasma
wird durch Verwendung eines Glucose-Analysators (Beckman Inc., Fullerton,
CA) bestimmt. Die Glucoseverträglichkeit
wird, bezogen auf zwei Parameter, ΔG und K, gemessen.
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ΔG
steht für
die Erhöhung
der Glykämie über die
Grundlinie, integriert über
eine Zeitdauer von 30 Minuten vor der Überlastung mit Glucose in einer
Dosis von 1 g/kg.
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K steht für die Geschwindigkeit des Verschwindens
der Glucose zwischen 5 und 30 Minuten nach der Verabreichung der
Glucose.
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Es zeigt sich, daß die erfindungsgemäßen Verbindungen
eine insulinosekretorische und antihyperglykämische Wirkung aufweisen, die äquivalent
oder stärker
ist als die von
tGLP-1 und sie zeigen in
vivo eine längere
Wirkungsdauer und eine größere Stoffwechselstabilität. BEISPIEL
F: Pharmazeutische Zubereitung: injizierbare Lösung
Verbindung
von Beispiel 7 | 10
mg |
Destilliertes
Wasser für
Injektionszwecke | 25
ml |