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Die vorliegende Erfindung betrifft
relativ kurze Peptide und insbesondere Peptide mit einer Länge zwischen
etwa 16 und etwa 46 Resten, die in der Natur im Gift der Kegelschnecken
in winzigen Mengen vorliegen und die eine oder mehrere cyclisierende
Disulfidbindungen enthalten können.
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Stand der Technik
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Mollusken der Gattung Conus produzieren
ein stark toxisches Gift, aufgrund dessen sie in der Lage sind,
eine einzigartige räuberische
Lebensweise zu haben. Die Beute wird durch das Gift bewegungsunfähig gemacht,
indem dieses mit Hilfe eines hochspezialisierten Giftapparates injiziert
wird, wobei es sich um einen einmal verwendbaren hohlen Zahn handelt,
der sowohl als Harpune als auch als subkutane Nadel dient.
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Wenige Wechselwirkungen zwischen
Organismen sind radikaler als die zwischen einem giftigen Tier und
seinem vergifteten Opfer. Das Gift kann als direkte Waffe eingesetzt
werden, um eine Beute zu fangen, oder es kann als Verteidigungsmechanismus
dienen. Diese Gifte unterbrechen in dem vergifteten Tier die Funktionen
essentieller Organsysteme, wobei viele dieser Gifte Moleküle enthalten,
die gegen die Rezeptoren und lonenkanäle von neuromuskulären Systemen
gerichtet sind.
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Die räuberischen Kegelschnecken (Conus)
haben eine einzigartige biologische Strategie entwickelt. Ihr Gift
enthält
relativ kleine Peptide, die gegen verschiedene neuromuskuläre Rezeptoren
gerichtet sind und in ihrer pharmakologischen Vielseitigkeit möglicherweise
den Alkaloiden von Pflanzen oder sekundären Metaboliten von Mikroorganismen
ebenbürtig
sind. Viele dieser Peptide zählen
zu den kleinsten, durch Nukleinsäuren
codierten Translationsprodukten, die definierte Konformationen aufweisen,
und sind als solche in gewisser Weise ungewöhnlich, da bei Peptiden in
diesem Größenbereich
normalerweise ein Gleichgewicht zwischen vielen Konformationen vorliegt,
denn Proteine mit einer festgelegten Konformation sind im Allgemeinen
viel größer.
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Die Kegelschnecken, die diese toxischen
Peptide produzieren, welche im Allgemeinen als Conotoxine oder Conotoxinpeptide
bezeichnet werden, sind eine große Gattung von giftigen Gastropoden,
die etwa 500 Arten umfasst. Alle Kegelschneckenarten sind Raubtiere,
die Gift in eine Beute injizieren, um sie zu fangen, wobei das Spektrum
der Tiere sehr groß ist,
die durch die gesamte Gattung vergiftet werden können. Eine große Vielfalt
von Jagdstrategien wird eingesetzt; wobei jedoch jede Kegelschneckenart
im Wesentlichen das gleiche Grundmuster der Vergiftung nutzt.
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Als erstes wurden die wichtigsten
paralytischen Peptide in diesen Giften der Fische jagenden Kegelschnecken
identifiziert und charakterisiert. Im Gift von C. geographus wurden
drei Klassen von disulfidreichen Peptiden gefunden: die α-Conotoxine
(die die nicotinischen Acetylcholin-Rezeptoren ansteuern und blockieren);
die μ-Conotoxine
(die die Na+-Kanäle der Skelettmuskeln ansteuern
und blockieren); und die ω-Conotoxine (die die
präsynaptischen
neuronalen Ca2+-Kanäle ansteuern und blockieren).
Jedoch gibt es in jeder Toxinklasse mehrere homologe Substanzen;
z. B. liegen im Gift von C. geographus alleine mindestens fünf verschiedene ω-Conotoxine vor. In der
Sequenz fallen deutliche Unterschiede auf, und als verschiedene ω-Conotoxinsequenzen erstmals
miteinander verglichen wurden, zeigte sich, dass nur die Cysteinreste,
die an der Disulfidbindung beteiligt sind, und ein Glycinrest unveränderlich
sind. Eine weitere, im Gift von C. geographus gefundene Klasse von
Conotoxinen ist die Gruppe, die als Conantokine bezeichnet wird,
die bei jungen Mäusen
Schlaf und bei älteren
Mäusen
eine Hyperaktivität
auslösen,
wobei sie gegen den NMDA-Rezeptor gerichtet sind. Jedes Conus-Gift
scheint seine eigene charakteristische Gruppe oder Unterschrift
aus verschiedenen Conotoxinsequenzen zu besitzen.
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Viele dieser Peptide haben sich inzwischen
in der neurowissenschaftlichen Forschung praktisch zu Standardmitteln
entwickelt. Die μ-Conotoxine
sind aufgrund ihrer Fähigkeit,
vorzugsweise die muskulären
und nicht die axonalen Na+-Kanäle zu blockieren,
herkömmliche
Mittel, um Skelettmuskeln zu immobilisieren, ohne axonale oder synaptische
Ereignisse zu beeinflussen. Die ω-Conotoxine
haben sich zu herkömmlichen
pharmakologischen Mitteln entwickelt, mit denen spannungsempfindliche
Ca2+-Kanäle erforscht
werden können, und
sie werden eingesetzt, um präsynaptische
Termini und die Freisetzung von Neurotransmittern zu blockieren.
Ein Beispiel hierfür
ist das ω-Conotoxin GVIA aus dem
Gift von C. geographus, das an neuronale spannungsempfindliche Ca2+-Kanäle
bindet. Die Affinität
(Kd) des ω-Conotoxins
GVIA für
seine hochaffinen Ziele liegt im sub-pikomolaren Bereich; es dauert
mehr als sieben Stunden, bis 50% des Peptids dissoziiert sind. Somit
kann das Peptid eingesetzt werden, um die synaptische Übertragung
praktisch irreversibel zu blockieren, denn es hemmt präsynaptische
Ca2+-Kanäle.
Jedoch ist das ω-Conotoxin
extrem gewebespezifisch. Im Gegensatz zu den herkömmlichen
Ca2+-Kanal-blockierenden Arzneistoffen (z.
B. den Dihydropyridinen, wie Nifedipen und Nitrendipen, die verbreitet
bei Angina und Herzproblemen eingesetzt werden), die an Ca2+-Kanäle in
glatten, Skelett- und Herzmuskeln und außerdem in neuronalem Gewebe
binden können,
binden die ω-Conotoxine im Allgemeinen
nur an eine Untergruppe von neuronalen Ca2+-Kanälen, hauptsächlich des
Subtyps N. Beim ω-Conotoxin
liegt das Verhältnis,
mit dem die Unterscheidung zwischen einer Bindung an spannungsempfindliche
Ca2+-Kanäle
in neuronalem Gewebe im Vergleich zu nicht-neuronalem Gewebe (z.
B. Skelett- oder Herzmuskel) erfolgt, in vielen Fällen bei über 108.
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Es gibt weitere Conotoxinpeptide
mit diesen allgemeinen Eigenschaften, die in Zukunft noch zu untersuchen
sind.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung stellt
eine Gruppe von bioaktiven Conotoxinpeptiden bereit, die extrem
wirksame Inhibitoren der synaptischen Übertragung an der motorischen
Endplatte sind und/oder die gegen spezifische lonenkanäle gerichtet
sind. Sie können
als Pestizide eingesetzt werden, und viele von ihnen oder nah verwandte
Analoga davon sind gegen spezifische Insekten oder andere Schädlinge gerichtet.
Deshalb kann es vorteilhaft sein, die DNA, die solche Conotoxinpeptide
codiert, in Pflanzen als ein Pflanzenverteidigungs-Gen einzubauen,
wodurch die Pflanzen gegen bestimmte Schädlinge resistent gemacht werden.
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Diese Conotoxinpeptide haben die
nachstehend angegebenen Formeln. Außerdem wird beim Analysieren
der Formeln deutlich, dass zusätzlich
zu den vorstehend beschriebenen Klassen noch zwei neue Klassen von
Conotoxinpeptiden dargestellt sind. Klasse A umfasst die Peptide
SEQ ID NO: 1 bis NO: 6; jedes Peptid weist sechs Cys-Reste auf,
die durch drei Disulfidbindungen miteinander verbunden sind, wobei
die zwei Cys-Reste, die dem N-Terminus am nächsten liegen, Teil der Sequenz
-Cys-Cys-Gly- sind.
Alle sechs Mitglieder weisen mindestens einen 4Hyp-Rest und einen
C-Terminus auf,
der amidiert vorliegt. Es liegen zwei Aminosäure(AA)-Reste vor, die den
dritten und den vierten Cys-Rest, wie numeriert (vom N-Terminus
aus), voneinander trennen, und ein einzelner AA-Rest hält den Abstand
zwischen dem vierten und dem fünften Cys-Rest
aufrecht. Außerdem
ist in dieser Klasse der zweite Cys-Rest normalerweise vom dritten
Cys-Rest durch entweder sechs oder sieben AA-Reste getrennt, wohingegen
etwa drei bis etwa sechs AA-Reste vorliegen können, die den fünften und
den sechsten Cys-Rest voneinander trennen. Ein Beispiel von Klasse
B ist SEQ ID NO: 7, in der eine zentrale Sequenz von fünf AA-Resten
mit zwei Paaren von Cys-Resten vorliegt, die einen zentralen Rest
flankieren, der vorzugsweise Asn ist, und in der zwei weitere Paare
von Cys-Resten mit einem bestimmten Abstand N-terminal bzw. C-teminal zu dieser
zentralen Sequenz liegen. SEQ ID NO: 8 scheint ein Mitglied der
bekannten Klasse von α-Conotoxinen
zu sein. SEQ ID NO: 9 scheint ein Mitglied der bekannten Klasse
der μ-Conotoxine
zu sein. SEQ ID NO: 10 und NO: 11 sind möglicherweise Mitglieder der Klasse
der
ω-Conotoxine. SEQ ID NO:
12 scheint ein Mitglied der Klasse der Conantokine zu sein, die
durch die N-terminale Sequenz Gly-Glu-Gla-Gla gekennzeichnet sind,
und SEQ ID NO: 13 ist möglicherweise
ein Mitglied einer bisher noch nicht charakterisierten Klasse, die
ein träges
Verhalten auslöst.
Die einzelnen Formel dieser Conotoxine sind wie folgt:
wobei Xaa 4Hyp (4-Hydroxyprolin)
ist und der C-Terminus amidiert ist;
wobei Glu in der Position
1 pGlu ist, Xaa 4Hyp ist und der C-Terminus amidiert ist; Ser in
der Position 7 kann glykosyliert sein;
wobei Xaa 4Hyp ist und der
C-Terminus amidiert ist;
wobei Xaa 4Hyp ist und der
C-Terminus amidiert ist;
wobei Xaa 4Hyp ist und der
C-Terminus amidiert ist;
wobei Xaa 4Hyp ist und der
C-Terminus amidiert ist;
wobei Xaa 4Hyp ist; der
C-Terminus kann gegebenenfalls amidiert sein;
wobei Xaa Gla ist und der
C-Terminus amidiert ist;
wobei Xaa 4Hyp ist;
wobei Xaa Gla ist und der
C-Terminus amidiert ist;
wobei Xaa Gla (γ-Carboxyglutamat)
ist; und
wobei Glu in der Position
1 pGlu (Pyroglutaminsäure)
ist und der C-Terminus amidiert sein kann; Thr kann glykosyliert
sein.
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Gemäß einem Aspekt stellt die Erfindung
Conotoxinpeptide bereit, die die allgemeine Formel aufweisen: Xaa1-Cys-Cys-Gly-Xaa2-Cys-Xaa3-Xaa4-Cys-Xaa5-Cys-Xaa6-Cys-Xaa7-NH2 (SEQ ID NO: 14), wobei Xaa1 des-Xaa1 oder Gly oder pGlu-Lys-Ser-Leu-Val-Pro-Ser-Val-Ile-Thr-Thr
ist; Xaa2 Ser-Tyr-Pro-Asn-Ala-Ala oder Tyr-Asp-4Hyp-Gly-Thr-Met oder Val-4Hyp-Asn-Ala-Ala
oder Ser-Tyr-4Hyp-Asn-Ala-Ala ist; Xaa3 His,
4Hyp oder Pro ist; Xaa4 Pro oder 4Hyp ist;
Xaa5 Ser, Arg oder Val ist; Xaa6 Lys-Asp-Arg-4Hyp-Ser-Tyr oder Thr-Asn-Ser
oder Asn-Lys-Thr oder Lys-Asn-Thr ist; und Xaa7 des-Xaa7 oder
Gly oder Gly-Gln ist.
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In einem anderen Aspekt stellt die
Erfindung Conotoxinpeptide bereit, die sechs Cys-Reste aufweisen, die
durch drei Disulfidbindungen miteinander verbunden sind, wobei die
zwei Cys-Reste, die dem N-Terminus am nächsten liegen, Teil der Sequenz
Cys-Cys-Gly sind und wobei der Abstand zwischen dem dritten, dem vierten
und dem fünften
Rest aus zwei Resten bzw. einem Rest besteht, wobei die zwei Reste
aus His, Pro und 4Hyp ausgewählt
sind, der einzelne Rest Ser, Arg oder Val darstellt, und der C-Terminus amidiert
ist, wobei dieses Conotoxin an den Acetylcholin-Rezeptor bindet.
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In einem anderen Aspekt stellt die
Erfindung Conotoxinpeptide bereit, die acht Cys-Reste aufweisen, die
durch vier Disulfidbindungen miteinander verbunden sind, wobei die
zentralen vier Cys-Reste Teil der Sequenz Cys-Cys-Asn-Cys-Cys (SEQ
ID NO: 15) sind, wobei das Conotoxin eine sofortige Lähmung bewirkt, wenn
es an Labormäuse
interkranial verabreicht wird.
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Diese Peptide, die allgemein Conotoxine
genannt werden, sind klein genug, um chemisch synthetisiert werden
zu können.
Nachstehend. werden allgemeine chemische Synthesen zum Herstellen
der vorstehenden Conotoxine zusammen mit den spezifischen chemischen
Synthesen mehrerer Conotoxine und den Indikationen von biologischen
Aktivitäten
dieser synthetischen Produkte beschrieben. Verschiedene dieser Conotoxine können auch
erhalten werden, indem sie aus spezifischen Conus-Arten isoliert
und gereinigt werden, wobei das im US-Patent Nr. 4 447 356 (8. Mai
1984) beschriebene Verfahren eingesetzt wird.
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Viele dieser Conotoxinpeptide sind
extrem wirksame Inhibitoren der synaptischen Übertragung an der motorischen
Endplatte, während
gleichzeitig weder eine Hemmung der Nerven-Aktionspotentialausbreitung noch
der Muskel-Aktionspotentialausbreitung nachweisbar ist. Man kann
davon ausgehen, dass sie eingesetzt werden können, um bestimmte Muskeln
während
einer Operation zu entspannen.
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Die Wirkung von jedem dieser Conotoxinpeptide
ist frei reversibel, wenn das Toxin verdünnt oder aus dem betroffenen
Muskel entfernt wird. Außerdem
wird die Toxizität
der cyclischen Peptide im Allgemeinen durch Mittel zerstört, die
in den cyclischen Conotoxinen Disulfidbindungen spalten, dies legt
nahe, dass ein korrektes Ausbilden von Disulfidbindungen für die biologische
Wirkung essentiell ist; jedoch kann möglicherweise eine korrekte
Faltung und/oder Umlagerung eines Conotoxins in vivo erfolgen, so
dass für
bestimmte Zwecke in einigen Fällen
das lineare Peptid verabreicht werden kann. Im Allgemeinen falten
sich die synthetischen linearen Peptide jedoch spontan, wenn sie
einer Luftoxidation bei kalten Raumtemperaturen ausgesetzt werden,
wodurch die korrekten Disulfidbindungen entstehen, die die biologische
Aktivität
vermitteln, demgemäß werden
die Substanzen vorzugsweise auf diese Weise bearbeitet. Die Conotoxine
zeigen bei einem großen
Spektrum von Wirbeltieren, einschließlich Menschen, sowie bei Insekten
eine Wirkung, und viele können eingesetzt
werden, um einen Muskel oder eine Gruppe von Muskeln bei Menschen
oder anderen Wirbeltierarten reversibel zu immobilisieren. Viele
dieser Conotoxine und Derivate davon können weiterhin zum Nachweisen
und Messen von Acetylcholin-Rezeptoren und anderen spezifischen
Rezeptoren verwendet werden, die nachstehend im Zusammenhang mit
verschiedenen bestimmten Peptide angegeben sind.
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Viele dieser Conotoxinpeptide sind
auch in der medizinischen Diagnose einsetz bar. Z. B. kann ein Immunfällungstest
mit einem radiomarkierten ω-Conotoxin
verwendet werden, um das myasthenische Lambert-Eaton-Syndrom zu
diagnostizieren, das eine Erkrankung ist, bei der fälschlicherweise
Autoimmunantikörper,
die gegen endogene Ca2+-Kanäle gerichtet
sind, hervorgerufen werden, wodurch Muskelschwäche und autonome Dysfunktion
ausgelöst
werden.
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Verschiedene Conotoxinpeptide können ferner
zum Behandeln von neuromuskulären
Störungen
und zum raschen reversiblen Immobilisieren von Muskeln in Wirbeltierarten,
einschließlich
Menschen, eingesetzt werden, wodurch das Einrichten von Brüchen und
Verrenkungen erleichtert wird. Diese Conotoxine hemmen im Allgemeinen
die synpatische Übertragung
an der motorischen Endplatte und binden stark an den Acetylcholin-Rezeptor
der Muskelendplatte, und deshalb sind viele Conotoxine besonders
gut dazu geeignet, Acetylcholin-Rezeptoren nachzuweisen und zu testen.
Solche Messungen sind für
die klinische Diagnose der Myasthenia gravis besonders wichtig,
folglich eignen sich verschiedene dieser Conotoxine dazu, wenn sie
zusammen mit . einer radioaktiven Markierung oder als ein fluoreszierendes
Derivat synthetisiert werden, Acetylcholin-Rezeptoren genauer quantitativ
zu bestimmen und Tests auf Acetylcholin-Rezeptoren mit einer größeren Empfindlichkeit
durchzuführen.
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Genaue Beschreibung der
bevorzugten Ausführungsformen
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Zwar können die Conotoxine aus den
angegebenen Kegelschnecken gereinigt werden, da jedoch die Mengen
der Conotoxine, die aus den einzelnen Schnecken isoliert werden
können,
nur sehr klein sind, werden die gewünschten, im Wesentlichen reinen
Conotoxine in kommerziell nutzbaren Mengen in der Praxis am besten
durch eine chemische Synthese hergestellt. Z. B. kann es sein, dass
die Ausbeute aus einer einzelnen Kegelschnecke etwa 10 μg Conotoxin
oder weniger beträgt.
Mit im Wesentlichen rein ist gemeint, dass das Peptid vorliegt und
andere biologische Moleküle
des gleichen Typs im Wesentlichen fehlen; es liegt vorzugsweise
in einer Menge vor, die mindestens etwa 85 Gew.-% und stärker bevorzugt
mindestens etwa 95% von solchen vorliegenden biologischen Molekülen des
gleichen Typs ausmacht, d. h. Wasser, Puffer und harmlose kleine Moleküle können vorhanden
sein. Die chemische Synthese eines biologisch aktiven Conotoxinpeptids
hängt natürlich von
der korrekten Bestimmung der Aminosäuresequenz ab, wobei diese
Sequenzen nun bestimmt wurden und in der vorstehenden Zusammenfassung
angegeben sind.
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Viele der Conotoxine weisen etwa
das gleiche Aktvitätsniveau
auf, und ein Vergleich von ihnen legt nahe, dass es bei diesen Peptiden
eine angemessene Toleranz für
eine Substitution in der Nähe
ihres Carboxyterminus gibt. Demgemäß können gleichwertige Moleküle durch
die Substitution von gleichwertigen Resten in diesem Bereich erzeugt
werden, wobei anhand solcher geeigneter Substitutionen bestimmte,
für wirbellose Tiere
spezifische Conotoxine hergestellt werden können.
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In einem Großteil dieser Conotoxine liegen
Cysteinreste vor, und verschiedene der hier beschriebenen Conotoxine
zeigen ähnliche
Disulfid-Vernetzungsmuster wie Erabutoxin, ein bekanntes Proteintoxin
aus dem Gift der Seeschlange. Die Tatsache, dass die biologische
Aktivität
dieser bestimmten Verbindungen durch Mittel zerstört wird,
die Disulfidbindungen aufbrechen, wie Natriumborhydrid oder β-Mercaptoethanol,
zeigt, dass eine spezifische gefaltete Konfiguration, die durch
Disulfidvernetzungen induziert wird, für die biologische Aktivität dieser
bestimmten Conotoxine essentiell ist. Es wurde gefunden, dass eine
Luftoxidation der linearen Peptide für längere Zeit unter kalten Raumtemperaturen
zur Folge hat, dass eine wesentliche Menge der bioaktiven Disulfid-vernetzten
Moleküle
gebildet wird. Deshalb besteht das bevorzugte Verfahren zum Herstellen dieser
Peptide darin, das lineare Peptid zu oxidieren und dann das resultierende
Produkt unter Verwendung einer Umkehrphasen-Hochleistungs-Flüssigchromatographie
(HPLC) oder dergleichen zu fraktionieren, wodurch Peptide abgetrennt
werden, die andere gebundene Konfigurationen aufweisen. Danach kann
die bestimmte Fraktion, die die korrekte Bindung für eine maximale
biologische Wirksamkeit aufweist, einfach bestimmt werden, indem
entweder diese Fraktionen mit der Elution des nativen Materials
verglichen werden oder indem ein einfacher Test eingesetzt wird.
Außerdem
zeigt sich, dass das lineare Peptid oder das oxidierte Produkt,
das mehr als eine Fraktion ausmacht, manchmal auch zur in vivo-Verabreichung
genutzt werden kann, da gefunden wurde, dass das biologisch wirksame
Conotoxinmolekül
durch die in vivo ablaufende Vernetzung und/oder Umlagerung erzeugt
wird; jedoch kann es sein, dass aufgrund der Verdünnung, die
durch das Vorliegen anderer Fraktionen mit einer geringeren biologischen
Wirksamkeit zustande kommt, eine etwas höhere Dosis erforderlich ist.
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Diese hier beschriebenen Conotoxine
hemmen im Allgemeinen die synaptische Übertragung an der motorischen
Endplatte, indem sie an den Acetylcholin-Rezeptor einer Endplatte
im Muskel binden. Eine besonders geeignete Eigenschaft einer Reihe
dieser Conotoxine besteht in ihrer hohen Affinität für bestimmte makromolekulare
Rezeptoren, begleitet von einer engen Rezeptor-Ziel-Spezifität. Ein Hauptproblem
in der Medizin stellen Nebenwirkungen dar, die Arzneistoffe sehr
häufig
zeigen, von denen einige dadurch ausgelöst werden, dass der betreffende
Arzneistoff nicht nur an den bestimmten Rezeptor-Subtyp bindet,
der den therapeutischen Wert vermittelt, sondern auch an nah verwandte,
therapeutisch irrelevante Rezeptor-Subtypen, die häufig unerwünschte physiologische
Effekte auslösen
können.
Im Gegensatz zu den meisten Arzneistoffen können diese Conotoxine im Allgemeinen
zwischen nah verwandten Rezeptor-Subtypen unterscheiden.
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Die Peptide werden durch ein geeignetes
Verfahren synthetisiert, z. B. durch ausschließlich Festphasenverfahren,
durch teilweise Festphasenverfahren, durch Fragment-Kondensation
oder durch klassische Kopplungen in Lösung. Die kürzlich entwickelten DNA-Rekombinationstechniken
können
eingesetzt werden, um diese Peptide herzustellen, insbesondere die
längeren,
die nur natürliche
Aminosäurereste
enthalten, für die
keine posttranslationalen Prozessierungsschritte erforderlich sind.
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In der herkömmlichen Peptidsynthese in
Lösungsphase
kann die Peptidkette durch eine Reihe von Kopplungsreaktionen hergestellt
werden, in denen die Aminosäurebestandteile
zu der wachsenden Peptidkette in der gewünschten Sequenz angefügt werden.
Bekannte klassische Peptidverfahren bestehen aus der Verwendung
verschiedener N-Schutzgruppen, verschiedener Kopplungsreagenzien,
z. B. Dicyclohexylcarbodiimid oder Carbonyldiimidazol, verschiedener
aktiver Ester, z. B. Ester von N-Hydroxyphthalimid
oder N-Hydroxysuccinimid, und der verschiedenen Spaltungsreagenzien,
um die Umsetzung in Lösung
durchführen
zu können,
und dem anschließenden
Isolieren und Reinigen von Zwischenprodukten. Die klassische Synthese
in Lösung
wird ausführlich
in der Abhandlung „Methoden
der organischen Chemie" (Houben-Weyl): „Synthese
von Peptiden", E. Wunsch (Hrsg.), (1974), Georg Thieme Verlag, Stuttgart,
BRD, beschrieben. Verfahren für
eine ausschließliche
Festphasen-Synthese finden sich in dem Handbuch „Solid-Phase Peptide Synthesis",
Stewart & Young,
Freeman & Co.,
San Francisco, 1969, und werden beispielhaft beschrieben durch die
Offenbarung des US-Patents Nr. 4 105 603 von Vale et al., veröffentlicht
am 8. August 1978. Das Fragmentkondensations-Verfahren der Synthese
wird im US-Patent Nr. 3 972 859 (3. August 1976) beschrieben. Andere
verfügbare
Synthesen sind als Beispiele im US-Patent Nr. 3 842 067 (15. Oktober
1974) und im US-Patent Nr. 3 862 925 (28. Januar 1975) dargestellt.
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Solchen chemischen Synthesen ist
gemeinsam, dass die labilen Seitenkettengruppen der verschiedenen
Aminosäurereste
mit geeigneten Schutzgruppen geschützt werden, die so lange verhindern,
dass an dieser Stelle eine chemische Reaktion abläuft, bis
die Gruppe schließlich
entfernt wird. Üblicherweise
ist ihnen auch gemeinsam, dass eine α-Aminogruppe auf einer Aminosäure oder
einem Fragment geschützt
wird, während
die Einheit an der Carboxygruppe reagiert, hierauf folgt das selektive
Entfernen der α-Amino-Schutzgruppe,
so dass die anschließende
Umsetzung an dieser Stelle erfolgen kann. Demgemäß ist es üblich, dass als ein Schritt
in einer solchen Synthese ein Zwischenprodukt hergestellt wird,
das jeden der Aminosäurereste
umfasst, die in der Peptidkette in der gewünschten Sequenz vorliegen,
wobei geeignete Seitenketten-Schutzgruppen
mit verschiedenen Resten gekoppelt sind, die labile Seitenketten
besitzen.
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Bezüglich der Seitenketten-Amino-Schutzgruppen
wird so verfahren, dass im Allgemeinen eine solche Schutzgruppe
gewählt
wird, die bei der Entfernung der α-Amino-Schutzgruppen
während
der Synthese nicht entfernt wird. Jedoch ist bei einigen Aminosäure, z.
B. His, im Allgemeinen kein Schutz erforderlich. Beim Auswählen einer
bestimmten Seitenketten-Schutzgruppe, die in der Synthese der Peptide
eingesetzt werden soll, werden die folgenden allgemeinen Regeln
befolgt: (a) Die Schutzgruppe behält vorzugsweise ihre Schutzeigenschaften
bei und wird unter den Kopplungsbedingungen nicht abgespalten, (b)
die Schutzgruppe sollte unter den Reaktionsbedingungen stabil sein,
die zum Entfernen der α-Amino-Schutzgruppe
in jedem Schritt der Synthese gewählt wurden, und (c) die Seitenketten-Schutzgruppe
muss entfernt werden können,
wenn die Synthese vollständig
abgelaufen und die gewünschte
Aminosäuresequenz
erreicht ist, dies muss unter solchen Reaktionsbedingungen erfolgen,
die die Peptidkette nicht unerwünscht
verändern.
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Es sollte möglich sein, viele dieser Peptide
oder sogar alle Peptide unter Verwendung der DNA-Rekombinationstechnik
herzustellen; wenn Peptide jedoch nicht auf diese Weise hergestellt
werden, werden sie vorzugsweise anhand der Merrifield-Festphasensynthese
erzeugt, obwohl auch andere gleichwertige chemische Synthesen, die
dem Fachmann bekannt sind, wie früher erwähnt eingesetzt werden können. Die
Festphasensynthese wird vom C-Terminus des Peptids aus begonnen,
indem eine geschützte α-Aminosäure an ein
geeignetes Harz gekoppelt wird. Ein solches Ausgangsmaterial kann
hergestellt werden, indem eine α-Amino-geschützte Aminosäure durch
eine Esterbindung an ein chlormethyliertes Harz oder ein Hydroxymethyl-Harz,
oder durch eine Amidbindung an ein Benzhydrylamin-Harz (BHA-Harz)
oder Paramethylbenzhydrylamin-Harz (MBHA-Harz) angehängt wird.
Das Zubereiten des Hydroxymethyl-Harzes wird von Bodansky et al.,
Chem. Ind. (London) 38, 1597–1598
(1966), beschrieben. Chlormethylierte Harze sind im Handel von Bio Rad
Laboratories, Richmond, Kalifornien, und von Lab. Systems, Inc.,
verfügbar.
Das Zubereiten eines solchen Harzes wird von Stewart et al., „Solid
Phase Peptide Synthesis", vorstehend, beschrieben. BHA- und MBHA-Harzträger sind
im Handel verfügbar
und werden allgemein eingesetzt, wenn das gewünschte Polypeptid, das synthetisiert
wird, am C-Terminus ein unsubstituiertes Amid aufweist. Hierbei
können
die festen Harzträger
solche sein, die dem Fachmann bekannt sind, z. B. Träger der
folgenden Formeln: -O-CH2-Harzträger, -NH-BHA-Harzträger oder
-NH-MBHA-Harzträger.
Wenn das unsubstituierte Amid gewünscht ist, ist die Verwendung
eines BHA- oder MBHA-Harzes bevorzugt, da das Amid durch eine Spaltung
direkt erhalten wird. In dem Fall, dass das N-Methylamid gewünscht ist,
kann es aus einem n-Methyl-BHA-Harz erzeugt werden. Sollten andere
substituierte Amide gewünscht
sein, können
die Anleitungen des US-Patent Nr. 4 569 967 befolgt werden, oder
sollten noch andere Gruppen als die freie Säure am C- Terminus gewünscht sein, kann es bevorzugt
sein, das Peptid unter Verwendung klassischer Verfahren herzustellen,
die in der Anleitung von Houben-Weyl beschrieben sind.
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Wenn ein Peptid synthetisiert werden
soll, das am C-Terminus eine freie Säure aufweist, kann zuerst die
C-terminale Aminosäure,
die durch Boc und durch eine Seitenketten-Schutzgruppe geschützt ist,
sofern geeignet, an ein chlormethyliertes Harz gemäß dem Verfahren,
das in Chemistry Letters, K. Horiki et al., 165–168 (1978), beschrieben ist,
unter Verwendung von KF in DMF bei etwa 60°C unter Rühren in 24 Stunden gekoppelt
werden. Nach der Verknüpfung
der BOC-geschützten
Aminosäure
mit dem Harzträger
wird die α-Amino-Schutzgruppe
entfernt, z. B. durch Verwendung von Trifluoressigsäure (TFA)
in Methylenchlorid oder von TFA alleine. Die Entfernung der Schutzgruppe
erfolgt bei einer Temperatur zwischen etwa 0°C und Raumtemperatur. Ferner
können
auch andere herkömmliche
Spaltungsreagenzien, wie HCl in Dioxan, und Bedingungen zum Entfernen
spezifischer α-Amino-Schutzgruppen
eingesetzt werden, wie in Schroder und Lubke, „The Peptides", 1, S. 72–75, Academic
Press (1965), beschrieben.
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Nach Entfernen der α-Aminoschutzgruppe
werden die restlichen α-Amino-
und Seitenketten-geschützten
Aminosäuren
schrittweise in der gewünschten
Reihenfolgen gebunden, so dass das wie vorstehend definierte Zwischenprodukt
erhalten wird, oder als Alternative, anstatt bei der Synthese jede
Aminosäure
getrennt anzufügen,
können
einige der Aminosäuren
miteinander gekoppelt werden, bevor sie in den Festphasen-Reaktor zugegeben
werden. Der Fachmann kann ein geeignetes Kopplungsreagens auswählen. Besonders
geeignet als Kopplungsreagens ist N,N'-Dicyclohexylcarbodiimid (DCC).
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Die Aktivierungsreagenzien, die in
der Festphasen-Synthese der Peptide eingesetzt werden, sind dem Fachmann
der Peptidchemie bekannt. Beispiele von geeigneten Aktivierungsreagenzien
sind Carbodiimide, wie N,N'-Diisopropylcarbodiimid und N-Ethyl-N'-(3-dimethylaminopropyl)carbodiimid.
Andere Aktivierungsreagenzien und ihre Verwendung in der Peptidkopplung
werden von Schroder und Lubke, vorstehend, in Kapitel III, und von
Kapoor, J. Phar. Sci. 59, S. 1–27
(1970), beschrieben.
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Jede geschützte Aminosäure oder Aminosäuresequenz
wird in den Festphasenreaktor in einem etwa zweifachen oder größeren Überschuss
eingeführt,
sodann kann die Kopplung in einem Medium wie Dimethylformamid (DMF)
: CH2Cl2 (1 : 1)
oder in DMF oder CH2Cl2 alleine
durchgeführt
werden. In den Fällen,
wenn die Kopplung unvollständig
abläuft,
wird die Kopplungsprozedur wiederholt, bevor die α-Amino-Schutzgruppe entfernt
und die nächste
Aminosäure
gebunden wird. Der Erfolg der Kopplungsreaktion wird in jedem Stadium
der Synthese, sofern sie per Hand durchgeführt wird, vorzugsweise durch
die Ninhydrin-Reaktion überwacht,
wie von E. Kaiser et al., Anal. Biochem. 34, 595 (1970), beschrieben.
Die Kopplungsreaktionen können
au tomatisch durchgeführt
werden, z. B. auf einem automatischen Synthesizer Beckman 990, wobei
ein Programm verwendet wird, wie in Rivier et al., Biopolymers 17,
S. 1927– 1938
(1978), beschrieben.
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Nachdem die gewünschte Aminosäuresequenz
vollständig
synthetisiert wurde, kann das Peptidzwischenprodukt vom Harzträger durch
Behandeln mit einem Reagens, wie flüssigem Fluorwasserstoff, entfernt werden,
wodurch nicht nur das Peptid vom Harz abgespalten wird, sondern
auch alle restlichen Seitenketten-Schutzgruppen und außerdem die α-Amino-Schutzgruppe
am N-Terminus entfernt werden, sofern sie nicht früher schon
entfernt wurde, so dass das Peptid in Form der freien Säure erhalten
wird. Wenn in der Sequenz Met vorliegt, wird die Boc-Schutzgruppe
vorzugsweise zuerst unter Verwendung von Trifluoressigsäure (TFA)/Ethandithiol
entfernt, bevor das Peptid durch HF vom Harz abgespalten wird, um
einem mögliche
S-Alkylierung zu verhindern. Wenn Fluorwasserstoff zum Spalten eingesetzt
wird, werden in das Reaktionsgefäß ein oder
mehrere Scavenger zugegeben, wie Anisol, Cresol, Dimethylsulfid
und Methylethylsulfid.
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Vorzugsweise erfolgt die Cyclisierung
des linearen Peptids, im Gegensatz zum Cyclisieren des Peptids,
das ein Teil des Peptidharzes ist, so dass Bindungen zwischen Cys-Resten
erzeugt werden. Eine solche cyclisierende Disulfidbindung kann hergestellt
werden, indem das vollständig
geschützte
Peptid von einem hydroxymethylierten oder chlormethylierten Harzträger durch
Ammonolyse abgespalten wird, wie dem Fachmann bekannt ist, wodurch
das vollständig
geschützte
Amidzwischenprodukt erhalten wird, das danach geeignet cyclisiert
und von den Schutzgruppen befreit wird; andererseits kann das Entfernen
der Schutzgruppen und das Abspalten des Peptids von den vorstehenden
Harzen oder einem Benzhydrylamin-Harz (BHA-Harz) oder einem Methylbenzhydrylamin-Harz
(MBHA-Harz) bei 0°C
mit Fluorwasserstoff (HF) erfolgen, worauf eine Luftoxidation unter
den Bedingungen einer starken Verdünnung folgt.
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Somit stellt ein Aspekt der Erfindung
auch ein Verfahren zum Herstellen eines synthetischen Conotoxinpeptids
von Interesse bereit, indem die folgenden Schritte durchgeführt werden:
(a) Herstellen eines Peptidzwischenprodukts, das die gewünschte Aminosäuresequenz
und mindestens eine Schutzgruppe aufweist, die an eine labile Seitenkette
eines Restes, wie Ser, Thr, Tyr, Asp, Glu, His, Cys, Arg oder Lys,
gebunden ist, und dessen C-Terminus gegebenenfalls durch eine verankernde
Bindung am Harzträger
befestigt ist; (b) Abspalten der Schutzgruppe oder -gruppen und
der verankernden Bindung aus dem Peptidzwischenprodukt, so dass
ein lineares Peptid gebildet wird; (c) Erzeugen einer cyclisierenden
Bindung zwischen den im linearen Peptid vorliegenden Cys-Resten,
so dass ein cyclisches Peptid entsteht; und (d), sofern gewünscht, Umwandeln
des resultierenden cyclischen Peptids zu einem nicht-toxischen Salz
da von. Bestimmte Seitenketten-Schutzgruppen und Harzträger sind
dem Fachmann bekannt und in den früher erwähnten Patenten beschrieben.
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Die folgenden Beispiele sind dargestellt,
um spezifisch bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung genauer zu erläutern.
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Beispiel 1
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Das Conotoxin SEQ ID NO: 1 (auch
als J-020 bezeichnet), das die folgende chemische Formel aufweist:
H-Gly-Cys-Cys-Gly-Ser-Tyr-Pro-Asn-Ala-Ala-Cys-His-Pro-Cys-Ser-Cys-Lys-Asp-Arg-4Hyp-Ser-Tyr-Cys-Gly-Gln-NH2, wird durch eine schrittweise Verlängerung
vom Carboxyterminus aus unter Verwendung des Merrifield-Festphasen-Peptidsyntheseverfahrens
synthetisiert. Fakultative Einzelheiten dieses allgemeinen Verfahrens,
die nachstehend nicht angegeben sind, finden sich in Stewart, J.
M., und Young, J., „Solid
Phase Peptide Synthesis", 2. Aufl., Pierce Chemical Co., Rockford,
III., (1984), und in Rivier et al., US-Patent Nr. 5 064 939 (12.
Nov. 1991).
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Als Festphasenträger wird ein Methylbenzhydrylamin-Harz
eingesetzt, das die Produktion des amidierten Peptids erleichtert.
Die Aminosäurereste
werden in Form ihrer Boc-Derivate (tert.-Butyloxycarbonyl-Derivate)
nacheinander an das Harz gekoppelt, wobei Dicyclohexylcarbodiimid
(DCC) als Kopplungs- oder Kondensierungsmittel verwendet wird. In
jedem Zyklus der schrittweisen Anfügens von Aminosäuren wird
die Boc-Gruppe durch Säurelyse
mit 50% (Vol./Vol.) Trifluoressigsäure (TFA) in Methylenchlorid
unter Einsatz eines geeigneten Scavengers, wie 1,2-Ethandithiol,
entfernt, wodurch eine neue α-Aminogruppe
für den
anschließenden
Kopplungsschritt freigelegt wird. Insbesondere werden, wenn eine
automatisierte Vorrichtung und etwa 5 g Harz verwendet werden, nach
dem Koppeln jedes Aminosäurerestes,
das Waschen, Entfernen der Schutzgruppe und Koppeln des nächsten Restes
vorzugsweise gemäß dem folgenden
Schema durchgeführt:
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Die Seitenketten-Schutzgruppen werden
im Allgemeinen aus einem Standardsatz von mäßig säurestabilen Derivaten ausgewählt. Solche
Schutzgruppen sind vorzugsweise Gruppen, die während des Entblockierens durch
Trifluoressigsäure
in Methylenchlorid nicht entfernt werden; jedoch werden alle diese
Gruppen durch wasserfreien Fluorwasserstoff (HF) wirksam abgespalten,
so dass die funktionellen Seitenketten freigelegt werden. Cysteinreste
in den Positionen 2, 3, 11, 14, 16 und 23 des Peptids werden durch
p-Methoxybenzylgruppen (Mob-Gruppen) geschützt, so dass beim Entfernen
der Schutzgruppen Sulfhydryle freigelegt werden. Die phenolische
Hydroxylgruppe von Tyr wird durch 2-Brombenzyloxycarbonyl (Brz)
geschützt.
Die Seitenkette von 4-Hydroxyprolin (4Hyp) wird durch Benzylether
(OBzl) geschützt
und ist in dieser geschützten Form
im Handel erhältlich.
Die Seitenkette von Arg wird mit Tos (p-Toluolsulfonyl) geschützt. Die
Seitenkette von Asp wird als Cyclohexylester (OChx) geschützt. und
die primäre
Aminoseitenkette von Lys wird mit 2-Chlorbenzyloxycarbonyl (Clz)
geschützt.
Das Imidazol-Stickstoffatom von His wird durch Tos geschützt. Serin
wird durch Benzylether (OBzl) geschützt. Asn wird ohne Seitenkettenschutz
in Gegenwart von Hydroxybenzotriazol (HOBt) gekoppelt.
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Am Ende der Synthese wird das folgende
Peptidzwischenprodukt erhalten:
Bos-Gly-Cys(Mob)-Cys(Mob)-Gly-Ser(OBzl)-Tyr(Brz)-Pro-Asn-Ala-Ala-Cys(Mob)-Nis(Tos)-Pro-Cys(Mob)-Ser(OBzl)-Cys(Mob)-Lys(Clz)-Asp(OChx)-Arg(Tos)-4Hyp(Bzl)-Ser(OBzl)-Tyr(Brz)-Cys(Mob)-Gly-Gln-MBHA-Harzträger. Alle
Seitenketten-blockierenden Gruppen können durch HF abgespalten werden.
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Nach Entfernen der N-terminalen Boc-Gruppe
mit TFA wird das lineare Peptid vom Harz abgespalten und die Schutzgruppen
mit HF entfernt, indem 150 ml HF, 16 ml Anisol und etwa 4 ml Dimethylsulfid
etwa 1,5 Stunden bei 0°C
eingesetzt werden, wodurch alle restlichen Schutzgruppen entfernt
werden. Alle flüchtigen Substanzen
werden durch Anlegen eines Vakuums entfernt, sodann wird das Peptid
mit Ethylether gewaschen und danach in 5% Essigsäure gelöst. Anschließend wird
die Lösung
auf etwa 15 Liter verdünnt
und der pH-Wert mit Diisopropylethylamin auf etwa 8,0 eingestellt.
Das Ganze wird vier Tage einer Luftoxidation in einem kalten Raum
bei etwa 4°C
ausgesetzt, wodurch die Disulfid-Vernetzungen oder Brücken gebildet
werden. Um den Fortschritt der Oxidationsreaktion zu verfolgen,
wird etwa alle zwölf
Stunden ein Tropfen des Gemisches entnommen und zu einem Tropfen
einer Lösung
zugegeben, die Dithiobis(2-nitrobenzoe)säure in einem molaren Puffer
von K2HPO4 (pH 8)
enthält
(Ellman-Test). Der
pH-Wert wurde während
der ganzen Umsetzung durch Zugabe von Diisopropylethylamin bei 8
gehalten. Nach 50 Stunden wird in dem Test mit Dithio-bis(2-nitrobenzoe)säure festgestellt,
dass keine gelbe Färbung
vorliegt.
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Nach Ausbilden der Disulfidbrücken wird
der cyclisierte Peptidpool auf eine Bio- Rex-70-Säule (5 × 15 cm) aufgetragen, in destilliertem
Wasser gewaschen (100 ml) und mit 50% Essigsäure eluiert. Die Fraktionen mit
dem cyclisierten Peptid werden gewonnen und gefriergetrocknet.
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Anschließend werden die gefriergetrockneten
Peptidfraktionen durch präparative
oder semipräparative
HPLC gereinigt, wie von Rivier et al., J. Chromatography 288, 303–328 (1984);
und Hoeger et al., BioChromatography 2, 3, 134–142 (1987), beschrieben. Die
chromatographischen Fraktionen werden durch HPLC sorgfältig überwacht,
und nur diejenigen Fraktionen werden vereinigt, die eine wesentliche
Reinheit zeigen.
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Das Peptid wird als homogen bewertet,
dies erfolgt anhand einer Umkehrphasen-Hochleistungs-Flüssigchromatographie
unter Verwendung eines Waters HPLC-Systems mit einer Säule von 0,46 × 25 cm,
gepackt mit 5 μm
C18-Kielselgel, Porengröße von 300 Å. Die Bestimmung erfolgt bei
Raumtemperatur unter Verwendung von Gradienten-Bedingungen mit zwei
Puffern. Puffer A ist eine wässrige
Lösung
von Trifluoressigsäure
(TFA), die aus 1,0 ml TFA pro 1000 ml Lösung besteht. Puffer B ist
1 ml TFA, verdünnt
mit H2O auf 400 ml, zugegeben zu 600 ml
Acetonitril. Die analytische HPLC wird unter Gradienten-Bedingungen
laufen gelassen, diese werden gleichmäßig innerhalb von zehn Minuten
von 20 Vol.-% (v./o.) Puffer B zu 35 v./o. Puffer B verändert, wobei
eine konstante Fließrate
von 2 ml pro Minuten verwendet wird; die Retentionszeit für das biologisch
wirksame cyclische Conotoxin beträgt 10,6 Minuten.
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Das Produkt wird außerdem durch
Aminosäureanalyse
charakterisiert. Ein μg
des synthetischen Toxins, das in eine Maus intrazerebral (i.c.)
injiziert wird, ist in weniger als zehn Minuten letal, dies zeigt,
dass das synthetische Produkt hochtoxisch ist, somit ergibt die
Synthese durch das beschriebene Verfahren, sofern hierauf eine Luftoxidation
folgt, die korrekte Anordnung von Disulfidpaarungen, wodurch die
biologische Aktivität sichergestellt
wird. Das synthetische Peptid ist mit dem nativen Conotoxin im Wesentlichen
identisch, dies wird anhand der gleichzeitigen Elution auf HPLC,
der Ami nosäureanalyse
und der biologischen Aktivität
gezeigt. Dieses Peptid bindet an den Acetylcholin-Rezeptor und hemmt
dessen Funktion, wodurch eine Paralyse ausgelöst wird, anschließend verendet
das Tier. Es kann in Tests auf den Acetylcholin-Rezeptor eingesetzt
werden.
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Beispiel 2
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Das Conotoxin SEQ ID NO: 2 (auch
als J-005 bezeichnet), das die folgende chemische Formel aufweist:
H-pGlu-Lys-Ser-Leu-Val-Pro-Ser-Val-Ile-Thr-Thr-Cys-Cys-Gly-Tyr-Asp-4Hyp-Gly-Thr-Met-Cys-4Nyp-4Nyp-Cys-Arg-Cys-Thr-Asn-Ser-Cys-NH2, wird durch schrittweises Verlängern vom
Carboxyterminus aus synthetisiert, wobei das in Beispiel 1 beschriebene
Festphasensynthese-Verfahren und das gleiche Methylbenzhydrylamin-Harz
eingesetzt werden.
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Die Seitenketten von Hydroxyprolin,
Threonin und Serin werden durch Benzylether (Bzl) geschützt.
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Am Ende der Synthese wird das folgende
Peptidzwischenprodukt erhalten:
Boc-pGlu-Lys(Clz)-Ser(Bzl)-Leu-Val-Pro-Ser(Bzl)-Val-Ile-Thr(Bzl)-Thr(Bzl)-Cys(Mob)-Cys(Mob)-Gly-Tyr(Brz)-Asp(OChx)-4Hyp(Bzl)-Gly-Thr(Bzl)-Met-Cys(Mob)-4Hyp(Bzl)-4Hyp(Bzl)-Cys(Mob)-Arg(Tos)-Cys(Mob)-Thr(Bzl)-Asn-Ser(Bzl)-Cys(Mob)-MBHA-Harzträger. Alle
Seitenketten-blockierenden Gruppen können durch HF abgespalten werden.
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Nach Entfernen der N-terminalen Boc-Gruppe
mit TFA wird das lineare Peptid von 3 g Harz abgespalten und die
Schutzgruppen entfernt, wobei 100 ml HF, 1 ml Anisol und etwa 4
ml Dimethylsulfid etwa 1,5 Stunden bei 0°C eingesetzt werden, wodurch
alle restlichen Schutzgruppen entfernt werden. Alle flüchtigen
Substanzen werden durch Anlegen eines Vakuums entfernt, sodann wird
das Peptid mit Ethylether gewaschen und danach mit 10% Essigsäure, enthaltend
10% Cyanomethan, extrahiert. Anschließend wird die Lösung auf
etwa 4 Liter und einen pH-Wert von etwa 6,95 verdünnt. Die
Lösung
wird in einem kalten Raum bei etwa 4°C einer Luftoxidation ausgesetzt,
dies erfolgt ausreichend lange, so dass sie vollständig oxidiert
wird, indem die Disulfid-Vernetzungen
oder Brücken
gebildet werden, d. h. einen Zeitraum von etwa ein bis zwei Wochen.
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Nach Ausbilden der Disulfidbrücken wird
der cyclisierte Peptidpool auf eine Bio-Rex-70-Säule (5 × 15 cm) aufgetragen und mit
50% Essigsäure
eluiert. Die Fraktionen mit dem cyclisierten Peptid werden gewonnen und
gefriergetrocknet. Das synthetische Peptid ist mit dem nativen Conotoxin
im Wesentlichen identisch, dies wird anhand der gleichzeitigen Elution
auf HPLC, der Aminosäureanalyse
und der biologischen Aktivität
gezeigt, wobei der Vergleich mit dem nativen Conotoxin nach der
Deglykosylierung durchgeführt
wird, wodurch das an Ser in der Position 7 gebundene Kohlenhydrat
entfernt wird, welches die biologische Aktivität erhöht.
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Wenn das Peptid in Mäuse i.c.
injiziert wird, hat dies zur Folge, dass die Mäuse spastisch werden und eine
Paralyse erleiden. Somit weiß man,
dass es eine hohe Affinität
und Spezifität
für einen
bestimmten Rezeptor aufweist und eingesetzt werden kann, um diesen
Rezeptor anzusteuern, und dass es in Tests auf diesen Rezeptor genutzt
werden kann.
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Beispiel 3
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Das Peptid OB-34 (SEQ ID NO: 3) wird
anhand der in Beispiel 1 allgemein beschriebenen Synthese hergestellt.
Das betreffende Peptid weist die folgende Formel auf:
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Die Synthese wird auf einem MBHA-Harz
durchgeführt,
und zum Schützen
der α-Aminogruppen
wird Boc eingesetzt. Die gleichen Seitenketten-Schutzgruppen wie
vorstehend beschrieben werden verwendet.
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Etwa 4 ½ g des Peptidharzes werden
mit 5 ml Anisol, 1 ml Methylethylsulfid und 60 ml HF ½ Stunde bei –20°C und eine
Stunde bei 0°C
behandelt. Danach wird das Peptid extrahiert und in 4,5 Liter Ammoniumacetatpuffer
gelöst,
einer Lösung,
die etwa 10 g Ammoniumacetat bei einem pH-Wert von etwa 4,3 enthält. Der pH-Wert
wird mit Ammoniumhydroxid auf etwa 7,75 eingestellt und die Lösung ausreichend
lange in einem kalten Raum bei etwa 4°C gehalten, so dass die Luftoxidation
vollständig
ablaufen kann. Anschließend
wird eine Reinigung wie vorstehend beim Beispiel 2 beschrieben durchgeführt und
das gereinigte Peptid einer analytischen HPLC unterworfen. Das Produkt
zeigt einen einzelnen Peak, und zwar sowohl bei einem Gradientenlauf als
auch bei einem isokratischen Lauf mit geeigneten Puffern. Die Reinheit
der Verbindung wurde bestimmt und war größer als etwa 99%. Das synthetische
Peptid wird auf einer HPLC gemeinsam mit dem nativen Peptid eluiert.
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Die intrazerebrale Injektion von
1 μg des
synthetischen Peptids OB-34 in eine Maus hat zur Folge, dass die
Maus eine reproduzierbare physische Wirkung zeigt, die für die Bindung
an einen spezifischen Rezeptor spricht und bestätigt, dass durch die Luftoxidation
eine geeignete Vernetzung entsteht, so dass das synthetische Conotoxin
biologisch wirksam ist. Somit weiß man, dass es eine hohe Affinität und Spezifität für einen bestimmten
Rezeptor aufweist und eingesetzt werden kann, um diesen Rezeptor
anzusteuern, und dass es in Tests auf diesen Rezeptor genutzt werden
kann.
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Beispiel 4
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Das Peptid J-019 (SEQ ID NO: 4) wird
anhand der in Beispiel 1 beschriebenen Verfahrens synthetisiert.
Das synthetische Peptid weist die folgende Formel auf:
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Ein MBHA-Harz wird verwendet, und
die α-Aminogruppen
von jeder der Aminosäuren,
die in der Synthese eingesetzt werden, werden durch Boc geschützt. Seitenketten-Schutzgruppen
werden wie in Beispiel 1 beschrieben verwendet.
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Das Abspalten vom Harz und die Luftoxidation
zum Durchführen
der Cyclisierung werden wie in Beispiel 1 angegeben durchgeführt.
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Das cyclische Peptid wird anhand
des in Beispiel 1 dargestellten Verfahrens gereinigt und durch eine analytische
HPLC auf Reinheit getestet, die zeigt, dass ein im Wesentlichen
reines synthetisches Material vorliegt. Das synthetische Peptid
ist mit dem nativen Conotoxin im Wesentlichen identisch, dies wird
anhand der gleichzeitigen Elution auf HPLC, der Aminosäureanalyse
und der biologischen Aktivität
gezeigt. Die intrazerebrale Injektion des Peptids in eine Maus bewirkt
einen anfänglichen
heftigen Kratzanfall, worauf eine Paralyse folgt, und schließlich verendet
die Maus, wodurch bestätigt
wird, dass die Luftoxidation eine geeignete Vernetzung erzeugen
kann, so dass das synthetische Conotoxin biologisch wirksam ist.
Somit weiß man,
dass es eine hohe Affinität
und Spezifität
für einen
bestimmten Rezeptor aufweist und eingesetzt werden kann, um diesen
Rezeptor anzusteuern, und dass es in Tests auf diesen Rezeptor genutzt
werden kann.
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Beispiel 5
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Das Verfahren von Beispiel 4 wird
mit einer einzigen Änderung
der Aminosäure
an Position 13 wiederholt, wobei Prolin für 4-Hydroxyprolin subsitutiert
wird und dadurch das Peptid J-026 (SEQ ID NO: 5) synthetisiert wird.
Das synthetische Peptid weist die folgende Formel auf:
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Das Abspalten vom Harz und die Luftoxidation
zum Durchführen
der Cyclisierung erfolgen wie in Beispiel 1 beschrieben.
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Durch analytische HPLC wird gezeigt,
dass eine im Wesentlichen reine Verbindung vorliegt. Das synthetische
Peptid ist mit dem nativen Conotoxin im Wesentlichen identisch,
dies wird anhand der gleichzeitigen Elution auf HPLC, der Aminosäureanalyse
und der biologischen Aktivität
gezeigt. Das Testen durch eine i.c.-Injektion in eine Maus hat heftige
Bewegungen zur Folge, anschließend
kommt es zur Paralyse, worauf die Maus schließlich verendet. Somit weiß man, dass
es eine hohe Affinität
und Spezifität
für einen
bestimmten Rezeptor aufweist und eingesetzt werden kann, um diesen
Rezeptor anzusteuern, und dass es in Tests auf diesen Rezeptor genutzt
werden kann.
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Beispiel 6
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Die Synthese von Peptid OB-26 (SEQ
ID NO: 6) wird anhand eines Verfahrens durchgeführt, das im Allgemeinen das
gleiche ist wie das in den Beispielen 1 und 3 beschriebene Verfahren.
Das synthetische Peptid hat die folgende Formel:
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Das Abspalten vom MBHA-Harz und die
Luftoxidation erfolgen wie in Beispiel 1 beschrieben. In ähnlicher
Weise erfolgt die Reinigung über
HPLC des vernetzten Peptids. Das resultierende synthetische Peptid wird
durch analytische HPLC untersucht, wobei gezeigt wird, dass eine
im Wesentlichen reine Verbindung vorliegt. Das synthetische Peptid
ist mit dem nativen Conotoxin im Wesentlichen identisch, dies wird
anhand der gleichzeitigen Elution auf HPLC, der Aminosäureanalyse
und der biologischen Aktivität
gezeigt. Die i.c.-Injektion von 1 μg des synthetischen Peptids
in eine Maus hat eine reproduzierbare physische Wirkung zur Folge, wodurch
bestätigt
wird, dass die geeigneten Disulfidbindungen während des Luftoxidationsschrittes
gebildet werden. Somit weiß man,
dass das Peptid eine hohe Affinität und Spezifität für einen
bestimmten Rezeptor aufweist und eingesetzt werden kann, um diesen
Rezeptor anzusteuern, und dass es in Tests auf diesen Rezeptor genutzt
werden kann.
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Beispiel 7
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Die Synthese des Peptids J-029 (SEQ
ID NO: 7) wird auf einem chlormethylierten Harz im gleichen allgemeinen
Verfahren wie in Beispiel 6 beschrieben durchgeführt. Das synthetische Peptid
hat die folgende Formel:
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Das Peptid wird mit Anisol, Methylethylsulfid
und HF vom Harz abgespalten, und anschließend wird eine Luftoxidation
unter den Bedingungen durchgeführt,
die in Beispiel 1 allgemein beschrieben sind, wodurch die cyclische
Verbindung erhalten wird. Danach erfolgt die Reinigung unter Verwendung
einer HPLC wie vorstehend angegeben. Das endgültige Auftragen des gereinigten
Peptids auf eine analytische HPLC zeigt, dass eine im Wesentlichen
reine Verbindung vorliegt. Das synthetische Peptid ist mit dem nativen
Conotoxin im Wesentlichen identisch, dies wird anhand der gleichzeitigen
Elution auf HPLC, der Aminosäureanalyse
und der biologischen Aktivität
gezeigt.
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Die i.c.-Injektion einer Dosis von
etwa 1 μg
des synthetischen Conotoxins in eine Maus zeigt eine Paralyse, die
im Wesentlichen unmittelbar auftritt. Somit weiß man, dass es eine hohe Affinität und Spezifität für einen
bestimmten Rezeptor aufweist und eingesetzt werden kann, um diesen
Rezeptor anzusteuern, und dass es in Tests auf diesen Rezeptor genutzt
werden kann.
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Beispiel 8
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Die Synthese des Peptids OB-20 (SEQ
ID NO: 8) mit der folgenden Formel:
wird im Allgemeinen wie
in Beispiel 3 beschrieben unter Verwendung einer Fmoc-Strategie auf einem
2,4-Dimethoxyalkoxybenzylamin-Harz durchgeführt.
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Das Peptid wird vom Harz abgespalten,
indem ein Gemisch aus TFA, Thioanisol, Wasser und DCM in den folgenden
Volumenverhältnissen
eingesetzt wird: 40 : 10 : 1 : 44. Das Abspalten erfolgt etwa acht
Stunden bei 37°C.
Nach dem Spalten wird eine Luftoxidation wie in Beispiel 1 beschrieben
durchgeführt,
um das Peptid zu cyclisieren.
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Das cyclisierte Peptid wird wie vorstehend
beschrieben gereinigt. Wenn das gereinigte Peptid einer HPLC und
einer Aminosäureanalyse
unterworfen wird, zeigt sich, dass ein Peptid mit einer Reinheit
von mehr als 95% vorliegt, das bei der Aminosäureanalyse das erwartete Verhältnis von
Resten aufweist. Das synthetische Peptid wird auf einer HPLC gemeinsam
mit dem nativen Peptid eluiert.
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Die intrazerebrale Injektion von
1 μg des
synthetischen Peptids OB-20 in eine Maus hat zur Folge, dass die
Maus eine reproduzierbare physische Wirkung zeigt, dies bestätigt, dass
die Luftoxidation eine geeignete Vernetzung erzeugt, so dass das
synthetische Conotoxin biologisch wirksam ist. Somit weiß man, dass es
eine hohe Affinität
und Spezifität
für einen
bestimmten Rezeptor aufweist und eingesetzt werden kann, um diesen
Rezeptor anzusteuern, und dass es in Tests auf diesen Rezeptor genutzt
werden kann.
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Beispiel 9
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Die Synthese, die in Beispiel 1 allgemein
beschrieben ist, wird unter Verwendung von etwa 25 g eines chlormethylierten
Polystyrol-Harzes des Typs, der allgemein im Handel verfügbar ist,
durchgeführt,
um das Peptid J-021 (SEQ ID NO: 9) herzustellen, das die folgende
Formel aufweist:
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Die gleichen Seitenketten-Schutzgruppen
wie in Beispiel 1 beschrieben werden verwendet, und die Hydroxylseitenkette
von 4-Hydroxyprolin wird als Benzylether geschützt. Das Koppeln des N-terminalen His-Restes
wird unter Verwendung von Boc-His(Tos)
durchgeführt,
das in DMF gelöst
ist und wobei etwa 2 mMol Benzotriazol-1-yl-oxy-tris(dimethylamino)phosphoniumhexafluorphosphat
(BOP) als Kopplungsreagens eingesetzt werden.
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Nachdem der letzte His-Rest mit dem
Peptidharz verbunden wurde, wird die Boc-Gruppe durch 45% TFA in
Methylenchlorid entfernt. Danach wird das Peptidharz mit Anisol
und Methylethylsulfid und HF behandelt. 5 g Harz werden mit 10 ml
Anisol, 1 ml Methylethylsulfid und 125 ml HF ½ Stunde bei –20°C und eine Stunde
bei 0°C
be handelt. Danach wird das abgespaltene Peptid unter Verwendung
von 200 ml 50% Essigsäure
bei einer Temperatur unter 0°C
extrahiert. Anschließend
wird das extrahierte Peptid in 8 Liter 1% Ammoniumacetat bei einem
pH-Wert von etwa 4,35 gelöst.
Der pH-Wert wird mit Ammoniumhydroxid auf etwa 7,74 erhöht und die
Luftoxidation wie in Beispiel 1 beschrieben durchgeführt.
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Die Reinigung erfolgt wie in Beispiel
1 beschrieben, anschließend
wird die Reinheit unter Verwendung einer analytischen HPLC getestet.
Das Peptid wird auf eine Umkehrphasen-C18-Säule aufgetragen
und danach eluiert, indem die Säule
einem Gradienten der Puffer A und B bei einer Fließrate von
etwa 0,21 ml pro Minute unterworfen wird, wobei sich der Gradient
innerhalb eines Zeitraums von 20 Minuten gleichmäßig von 0% Puffer B zu 20%
Puffer B ändert.
Puffer A ist eine 1% wässrige
Lösung
von TFA, und Puffer B besteht aus 0,1% TFA und 70% Acetonitril.
Diese HPLC zeigt, dass das Peptid bei etwa 18,6 Minuten eluiert
wird und eine Reinheit von mehr als 99% aufweist. Das synthetische
Peptid wird auf der HPLC gemeinsam mit dem nativen Peptid eluiert.
Die Aminosäureanalyse
des reinen Peptids zeigt, dass die erwarteten Reste vorliegen.
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Man geht davon aus, dass sich beim
Testen zeigen wird, dass dieses Peptid eine hohe Affinität und Spezifität für einen
bestimmten Rezeptor aufweist, so dass es eingesetzt werden kann,
um diesen Rezeptor anzusteuern oder um Tests auf diesen Rezeptor
durchzuführen.
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Beispiel 10
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Das Peptid J-010 (SEQ ID NO: 10)
wird anhand der Fmoc-Schutz-Strategie synthetisiert, wobei das im
Beispiel 8 allgemein beschriebene Verfahren verwendet wird. Das
synthetische Peptid hat die folgende Formel:
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Das Peptid wird vom Harz abgespalten,
indem ein Gemisch aus TFA, Thioanisol, Wasser und DCM in den folgenden
Volumenverhältnissen
eingesetzt wird: 40 : 10 : 1 : 44. Das Abspalten erfolgt etwa acht
Stunden bei 37°C.
Nach dem Abspalten wird eine Luftoxidation wie vorstehend beschrieben
durchgeführt,
um das Peptid zu cyclisieren.
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Das cyclisierte Peptid wird wie vorstehend
beschrieben gereinigt, und das gereinigte Peptid wird einer HPLC
unterworfen, die zeigt, dass ein im Wesentlichen reines Peptid vorliegt.
Das synthetische Peptid ist mit dem nativen Conotoxin im Wesentlichen
identisch, dies wird anhand der gleichzeitigen Elution auf HPLC,
der Aminosäureanalyse
und der biologischen Aktivität
gezeigt. Die intrazerebrale Injektion von etwa 1 μg des synthetischen
Peptids in eine Maus hat zur Folge, dass die Maus mit einem schnellen
Laufen und Strecken beginnt und schließlich verendet. Somit weiß man, dass
es eine hohe Affinität
und Spezifität
für einen
bestimmten Rezeptor aufweist und eingesetzt werden kann, um diesen
Rezeptor anzusteuern, und dass es in Tests auf diesen Rezeptor genutzt
werden kann.
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Beispiel 11
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Die Synthese wird im Allgemeinen
wie in Beispiel 1 beschrieben durchgeführt, wodurch das Peptid J-008
(SEQ ID NO: 11) mit der folgenden Formel hergestellt wird:
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Der C-terminate Rest in dem Peptid
ist Asn in seiner freien Säureform.
Ein MBHA-Harz wird verwendet, und der Einbau eines Bos-geschützten Asp
erfolgt über
seine β-Carboxygruppe.
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Das Abspalten vom Harz und das Cyclisieren
werden wie in Beispiel 1 beschrieben durchgeführt. Das Endprodukt wird genauso
durch HPLC zur Homogenität
gereinigt, und die Aminosäureanalyse
des gereinigten Peptids ergibt die erwarteten Ergebnisse. Das synthetische
Peptid wird auf der HPLC gemeinsam mit dem nativen Peptid eluiert.
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Das synthetische Toxin wird in einem
Maus i.c. injiziert und erweist sich innerhalb von weniger als zehn Minuten
als letal, dies bestätigt,
dass das synthetische Produkt hochtoxisch ist und dass durch die
angegebene Synthese eine Verbindung mit einer biologischen Aktivität produziert
wird. Somit weiß man,
dass es eine hohe Affinität
und Spezifität
für einen
bestimmten Rezeptor aufweist und eingesetzt werden kann, um diesen
Rezeptor anzusteuern, und dass es in Tests auf diesen Rezeptor genutzt
werden kann.
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Beispiel 12
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Die Synthese des Conotoxins SEQ ID
NO: 12 (auch als J-017 bezeichnet), das die folgende Formel aufweist:
H-Gly-Glu-Gla-Gla-Val-Ala-Lys-Met-Ala-Ala-Gla-Leu-Ala-Arg-Gla-Asn-Ile-Ala-Lys-Gly-Cys-Lys-Val-Asn-Cys-Tyr-Pro-OH,
erfolgt im Allgemeinen wie in Beispiel 1 beschrieben, wobei jedoch
die nachstehend angegebenen Modifikationen verwendet werden.
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Ein im Handel verfügbares p-Alkoxybenzylalkohol-Harz
wird für
die Synthese eingesetzt, das ein Standardharz darstellt, das normalerweise
für die
Festphasensynthese unter Verwendung der Fmoc-Aminosäure-Strategie
verwendet wird. Fluorenylmethyloxycarbonyl (Fmoc) wird eingesetzt,
um die α-Aminogruppen
von jeder der Aminosäuren
zu schützen,
und die Seitenketten-Aminogruppen von Lys werden mit Boc geschützt. Die
Tyr-Seitenkette wird durch O-tBu geschützt, und die Cys-Seitenkette
wird durch Diphenylmethyl (Trityl) geschützt. Die Carboxyseitenkette
von Glu und die Seitenketten von Gla werden wie nachstehend beschrieben durch
O-t-Bu geschützt.
Arg wird durch 4-Methoxy-2,3,6-trimethylbenzolsulfonyl (Mtr) geschützt.
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Fmoc-L-Gla(O-t-Bu)2-OH
wird wie nachstehend beschrieben hergestellt. Die Kondensation von Z-L-Ser(Tos)-OCH3 mit Di-tert.-butylmalonat zum Erhalt von
Z-DL-Gla(O-t-Bu)2-OCH3 erfolgt durch
eine Modifikation des Verfahrens von Rivier et al., Biochemistry
26, 8508–8512
(1987). Natriumhydrid wird zweimal mit Pentan gespült, in absolutem
Benzol suspendiert und danach zu der Benzollösung von Di-tert.-butylmalonat zugegeben.
Die Umsetzung lässt
man zehn Minuten unter Reflux vollständig ablaufen. Die resultierende
Suspension wird in einem Eisbad gekühlt und das in Benzol/Tetrahydrofuran
gelöste
Z-L-Ser(Tos)-OCH3 unter einer Argon-Atmosphäre unter
kräftigem
Rühren
zugefügt,
wobei das Ganze weitere zwei Stunden auf 0°C gekühlt wird. Anschließend wird
das Rühren
weitere 48 Stunden bei Raumtemperatur fortgesetzt. Währenddessen
wird die Suspension gekühlt
und sodann nacheinander mit Eiswasser, 1 N HCl und Wasser gewaschen. Nach
einem Rotationsverdampfen bei Raumtemperatur wird das Öl in Benzol
gelöst,
sodann wird Pentan zugefügt,
um die Kristallisation in Gang zu setzen. Beim Herstellen von 0,5
Mol beträgt
die Ausbeute 40 bis 60%. Der Methylester wird hydrolysiert, indem
er in Alkohol gelöst
und 1,2 Äquiv.
KOH, gelöst
in Wasser/Ethanol, zugefügt
werden. Die Lösung
wird mehrere Tage bei Raumtemperatur stehen gelassen; die Umsetzung
wird durch HPLC unter Verwendung einer C18-5-μm-Säule mit 0,1% TFA-Acetonitril
als Lösungsmittel überwacht. Wenn
die Umsetzung vollständig
abgelaufen ist, wird die Lösung
bei Raumtemperatur eingedampft und das Produkt nach Zugabe von NaHSO4 mit Essigsäureethylester extrahiert. Der
Essigsäureethylester-Extrakt
wird über
Na2SO4 getrocknet
und unter vermindertem Druck eingeengt; die Ausbeute beträgt 80 bis
90%.
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Die D- und L-Isomere werden durch
Kristallisation des Chininsalzes des D-Isomers aufgetrennt. Z-DL-di-t-Bu-Gla-OH
in Essigsäureethylester
wird mit einer äquivalenten
Menge von Chinin umgesetzt. Die Kristalle werden von der Mutterflüssigkeit
abgetrennt und das Z-D-di-t-Bu-Gla-OH in Essigsäureethylester umkristallisiert.
Das Chininsalz wird in Ether suspendiert und das Chinin durch Zugeben
einer 20% Zitronensäurelösung bei
0°C entfernt.
Das gleiche Verfahren wird eingesetzt, um das Chinin aus der flüssigen Phase
zu entfernen. Das L-Isomer wird in Form seines Ephedrinsalzes aus
Essigsäureethylester-Pentan
ausgefällt
und umkristallisiert (Marki et al., Helv. Chim. Acta. 60, 798–800, 1977).
Das Entfernen des Ephedrins durch Säureextraktion, Hydrieren der
Z-Gruppe und Einführen
des Fmoc sind alle herkömmliche
Laborverfahren. Die optische Reinheit der L- und D-Isomere von Fmoc-Gla(O-t-Bu)2-OH wird nach der Hydrolyse zu Glu (6 N
HCl, 110°C,
20 Stunden) festgestellt, wobei jedes Isomer zu etwa 99% rein ist.
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Das Koppeln der Fmoc-geschützten Aminosäuren an
das Harz erfolgt nach einem Schema, das im Allgemeinen ähnlich ist
wie das in Beispiel 1 beschriebene Schema, wobei jedoch die Fmoc-Gruppe
durch die zehnminütige
Anwendung einer 20% Lösung
(Vol./Vol.) von frisch destilliertem Piperidin in Dimethylformamid (DMF)
entfernt wird. Das Harz wird gründlich
gewaschen, indem DMF, Methanol oder Dichlormethan (DCM) wiederholt
angewendet werden. Die Kopplungen erfolgen durch DCC in entweder
DCM, DMF oder Gemischen daraus, abhängig von der Löslichkeit
des jeweiligen Aminosäurederivats.
Fmoc-Asn wird in das Peptid mit einer ungeschützten Seitenkette in Gegenwart
von 2 Äquiv.
HOBT eingebaut und in DMSO/DMF oder DMSO/DCM gekoppelt.
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Das Peptid wird aus 4 g des Peptidharzes
als die C-terminale freie Säure
durch Behandlung mit einem frisch hergestellten Gemisch aus TFA,
Thioanisol, H2O, EDT und DCM (40/18/1/2/49)
(40 ml) bei etwa 37°C
in sechs bis acht Stunden freigesetzt. Experimentelle Spaltungen
von kleinen Mengen zeigen, dass das Peptid frei vorliegt und dass
alle Seitenketten-Schutzgruppen, einschließlich der schwierigen Mtr-Gruppe,
entfernt sind, während
Gla intakt bleibt.
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Das Peptid wird aus der Spaltungslösung nach
Extraktion mit Methyl-tert.-butylether
ausgefällt.
Danach wird das Peptid in destilliertem Wasser gelöst und der
pH-Wert der resultierenden
Lösung
mit verdünntem Ammoniumhydroxid
auf etwa 7 bis 8 eingestellt, nachdem das Harz abfiltriert wurde.
Das Ausbilden der Disulfid-Vernetzung erfolgt am rohen Peptidprodukt
anhand eines Luftoxidationsschritts in flüssiger Phase in einem kalten
Raum wie in Beispiel 1 beschrieben. Das rohe Peptid wird durch präparative
HPLC gereinigt, wobei eine präparative
Kartusche (15 bis 20 μm,
300 Å Vydac
C18) und ein TEAP-Puffer, pH 2,25, sowie
ein 0,1% TFA-Puffer und geeignete Gradienten von Acetonitril verwendet
werden. Hochgereinigte Fraktionen werden vereinigt und gefriergetrocknet,
so dass das Peptid als sein TFA-Salz erhalten wird. Die optische
Drehung in 1% Essigsäure
beträgt
[α]D = –64° (c = 1)
bei 20°C.
Die Aminosäureanalyse
ergibt die erwarteten Werte. Eine FAB-Massenspektrometrie wird mit
dem Peptid durchgeführt,
wobei das Spektrum ein protoniertes Molekülion (MH+)
bei m/z = 3097,4 zeigt, dies entspricht dem berechneten monoisotopen
Peptid von 3097,36. Ein Chromatogramm des Rohpräparats nach Spalten mit TFA
und Entfernen der Schutzgruppen macht deutlich, dass das Hauptprodukt
besonders rein ist und nur eine relativ kleine Menge von hydrophoben
Verunreinigungen vorliegen. Die Sequenzanalyse ergibt bei jedem
Zyklus den erwarteten Rest, mit Ausnahme von Lücken mit Gla-Resten, hierdurch
wird bestätigt,
dass das reine Zielpeptid erhalten wurde. Das synthetische Peptid
wird auf einer HPLC gemeinsam mit dem nativen Peptid eluiert.
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Wenn es in junge Mäuse i.c.
injiziert wird, induziert es Schlaf; wenn es jedoch in ältere Mäuse injiziert wird,
ruft es eine Hyperaktivität
hervor. Somit weiß man,
dass es eine hohe Affinität
und Spezifität
für einen bestimmten
Rezeptor aufweist und eingesetzt werden kann, um diesen Rezeptor
anzusteuern, und dass es in Tests auf diesen Rezeptor genutzt werden
kann, der vorläufig
als der NMDA-Rezeptor identifiziert wurde. Es kann eingesetzt werden,
um eine Neuroprotektion bereitzustellen.
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Beispiel 13
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Die Synthese des linearen Peptids
J-004 (SEQ ID NO: 13) wird auf einem MBHA-Harz unter Verwendung
des in Beispiel 1 allgemein beschriebenen Verfahrens durchgeführt. Das
lineare Peptid J-004 hat die folgende Formel:
H-Glu-Ser-Glu-Glu-Gly-Gly-Ser-Asn-Ala-Thr-Lys-Lys-Pro-Tyr-Ile-Leu-NH2.
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Das endgültige lineare Peptid wird gereinigt
und einer Aminosäureanalyse
unterworfen; diese zeigt, dass die erwarteten Reste in der Peptidsequenz
vorliegen. Das synthetische Peptid wird auf einer HPLC zusammen
mit dem nativen Peptid eluiert, nachdem das native Conotoxin deglykosyliert
wurde, wobei das Kohlenhydrat entfernt wurde, das am Thr in der
Position 10 gebunden ist und das die biologische Aktivität zu steigern
scheint. Wenn man das synthetische Peptid durch i.c.-Injektion in
eine Maus testet, zeigt sich, dass die Maus schnell träge wird
und nicht mehr in der Lage ist, zu stehen oder normal zu funktionieren,
dies macht deutlich, dass das synthetische Peptid die erwartete
biologische Wirksamkeit besitzt. Somit weiß man, dass es eine hohe Affinität und Spezifität für einen
bestimmten Rezeptor aufweist und eingesetzt werden kann, um diesen
Rezeptor anzusteuern, und dass es in Tests auf diesen Rezeptor genutzt
werden kann.
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Diese synthetischen Peptide sollten
zum Verabreichen an Menschen eine Reinheit von mindestens etwa 95%
(nachstehend als im Wesentlichen rein bezeichnet) und vorzugsweise
eine Reinheit von mindestens etwa 98% aufweisen. Die Reinheit für diese
Anwendungszwecke bezieht sich auf das Gewicht des betreffenden Peptids
im Vergleich zum Gewicht aller vorliegender Peptidfragmente. Diese
synthetischen Peptide, entweder in der freien Form oder in Form
eines nicht-toxischen Salzes, werden üblicherweise mit einem pharmazeutisch
oder tiermedizinisch verträglichen
Träger
kombiniert, so dass ein Mittel zum Verabreichen an Lebewesen, einschließlich Menschen,
oder zum Verwenden in in vitro-Tests hergestellt wird. Die in vivo-Gabe
sollte durch einen Arzt erfolgen, wobei die erforderliche Dosis
mit dem jeweils verfolgten Ziel variiert. In dieser Hinsicht wurden
Richtlinien zum Verwenden anderer Conotoxine, wie Conotoxin GI,
entwickelt, und solche, die dem Fachmann bekannt sind, werden für den jeweiligen
Verwendungszweck befolgt.
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Wie vorstehend angegeben kann die
DNA, die die Aminosäurestruktur
eines dieser Conotoxine codiert, eingesetzt werden, um die Proteine
rekombinant herzustellen und um außerdem verschiedene Varietäten von
Pflanzen mit pestiziden Eigenschaften zu versehen.
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Wenn ein Protein mit einer gewünschten
Conotoxin-Aminosäuresequenz
anhand rekombinanter DNA synthetisiert werden soll, kann eine doppelsträngige DNA-Kette synthetisch
konstruiert werden, welche die Sequenz Codiert. Obwohl heutzutage
die PCR-Verfahren als Verfahren der Wahl gelten, um DNA-Ketten herzustellen,
kann eine DNA-Kette, die die gewünschte
Sequenz codiert, auch entworfen werden, indem bestimmte charakteristische
Codons verwendet werden, die für
die Expression des Polypeptids in einem bestimmten Organismustyp
wirksamer sind, d. h. zum Selektieren können diese Codons verwendet
werden, die für
die Expression in dem Organismustyp am wirksamsten sind, der als
Wirt für
den rekombinanten Vektor dienen soll. Jedoch kann jeder beliebige
korrekte Satz von Codons ein gewünschtes
Produkt codieren, vielleicht aber mit einer etwas geringeren Wirksamkeit.
Die Auswahl von Codons kann auch von Überlegungen zur Vektorkonstruktion
abhängen;
z. B. kann es erforderlich sein, zu vermeiden, dass eine bestimmte
Restriktionsstelle in der DNA-Kette plaziert wird, wenn der Vektor
nach dem Einfügen
der synthetischen DNA-Kette unter Verwendung des Restriktionsenzyms
manipuliert werden soll, das an einer solchen Stelle spaltet. Außerdem sollte
man natürlich
vermeiden, Restriktionsstellen in der DNA-Kette zu plazieren, wenn
der Wirtsorganismus, der mit dem rekombinanten Vektor, der die DNA-Kette
enthält,
transformiert werden soll, dafür
bekannt ist, dass er ein Restriktionsenzym produziert, welches an
einer solchen Stelle innerhalb der DNA-Kette spalten würde.
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Um eine solche synthetische, nicht-chromosomale,
Conotoxin-codierende DNA-Kette
zusammenzubauen, werden Oligonucleotide durch herkömmliche
Verfahren konstruiert, wie z. B. in J. Sambrook et al., „Molecular
Cloning, A Laboratory Manual", Cold Spring Harbor Laboratory Press,
New York (1989) (nachstehend: Sambrook et al.), beschrieben. Sense-
und Antisense-Oligonucleotidketten mit einer Länge von bis zu etwa 70 Nucleotidresten
werden synthetisiert, vorzugsweise auf automatischen Synthesizern,
wie dem DNA-Synthesizer, Modell 380A, von Applied Biosystem Inc..
Die Oligonucleotidketten werden so konstruiert, dass sich Teile der
Sense- und Antisense-Oligonucleotide überlappen,
wobei sie sich durch Wasserstoffbindungen zwischen komplementären Basenpaaren
aneinander lagern und dadurch doppelsträngige Ketten bilden, in den
meisten Fällen
mit Lücken
in den Strängen.
Anschließend
werden die Lücken
in den Strängen
aufgefüllt
und Oligonucleotide jedes Strangs mit Nucleotidtriphosphaten in
Gegenwart geeigneter DNA-Polymerasen und/oder mit Ligasen Ende-zu-Ende verbunden.
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Als Alternative zu einer solchen
schrittweisen Konstruktion einer synthetischen DNA-Kette kann die cDNA
cloniert werden, die dem gewünschten
Conotoxin entspricht. Wie bekannt ist, wird eine cDNA-Bank oder eine
Expressionsbank in herkömmlicher
Weise durch reverse Transkription aus der messenger-RNA (mRNA) aus
einem geeigneten Gewebe der Kegelschnecke von Interesse hergestellt.
Clone, die gewünschte
Sequenzen enthalten, können
selektiert werden, indem eine Hybridisierungssonde oder ein gemischter
Satz von Sonden, die der Degeneration des genetischen Codes Rech nung
tragen und einem ausgewählten
Teil des Proteins von Interesse entsprechen, hergestellt und eingesetzt
wird, um Clone zu identifizieren, die solche Sequenzen enthalten.
Außerdem
kann ein Screening einer solchen Expressionsbank mit Antikörpern, die
gegen das Protein hervorgebracht wurden, erfolgen, und zwar entweder
alleine oder in Verbindung mit Hybridisierungssonden, um das Vorliegen
von DNA-Sequenzen in Clonen der cDNA-Bank zu identifizieren oder
zu bestätigen, die
das Protein von Interesse exprimieren. Solche Verfahren sind z.
B. in Sambrook et al., vorstehend, beschrieben.
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Eine DNA-Kette sollte zusätzlich zu
den Protein-codierenden Sequenzen noch weitere Sequenzen enthalten,
diese hängen
von Überlegungen
zur Konstruktion des Vektors ab. Typischerweise weist eine synthetisierte
DNA-Kette an ihren Enden Linker auf, wodurch die Insertion in Restriktionsstellen
innerhalb eines Clonierungsvektors erleichtert wird. Eine DNA-Kette
kann so konstruiert werden, dass sie die Protein-Aminosäuresequenzen als ein Teil eines
Fusionspolypeptids enthält;
und wenn dies der Fall ist, enthält
sie im Allgemeinen terminale Sequenzen, die Aminosäuresequenzen
codieren, die als proteolytische Prozessierungsstellen dienen, so
dass das gewünschte
Polypeptid vom Rest des Fusionspolypeptids proteolytisch abgespalten werden
kann. Die terminalen Teile der synthetischen DNA-Kette können auch
geeignete Start- und Stopp-Signale enthalten.
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Demgemäß wird eine doppelsträngige Conotoxin-codierende
DNA-Kette mit geeigneten Linkern konstruiert oder modifiziert, so
dass sie in einen bestimmten geeigneten Clonierungsvektor eingefügt werden kann.
Der Clonierungsvektor, der rekombiniert werden soll, dass er die
DNA-Kette einbaut, wird entsprechend seiner Lebensfähigkeit
und der Expression in einem Wirtsorganismus oder in einer Zelllinie
als geeignet ausgewählt,
und die Art der Insertion der DNA-Kette hängt von Faktoren ab, die für den jeweiligen
Wirt spezifisch sind. Wenn z. B. die DNA-Kette in einen Vektor eingefügt werden
soll, der sodann in eine prokaryotische Zelle, wie E. coli, insertiert
werden soll, wird die DNA-Kette 3' von einer Promotorsequenz, einer
Shine-Delgarno-Sequenz (oder Ribosomenbindungsstelle), d. h. innerhalb
eines 5'-nicht-translatierten Teils, und einem ATG-Start-Codon eingefügt. Das
ATG-Start-Codon weist einen geeigneten Abstand zur Shine-Delgarno-Sequenz
auf, und die codierende Sequenz liegt im korrekten Leseraster mit
dem ATG-Start-Codon vor. Der Clonierungsvektor stellt außerdem eine
3'-nicht-translatierte
Region und eine Translations-Terminationsstelle bereit. Für die Insertion
in eine eukaryotische Zelle, wie eine Hefezelle oder eine aus einem
höheren
Lebewesen erhaltene Zelllinie, wird die Conotoxin-codierende Oligonucleotidsequenz
in geeignetem Abstand von einer Capping-Stelle und im korrekten
Leseraster mit einem ATG-Start-Signal
plaziert. Der Clonierungsvektor stellt außerdem eine 3'-nicht-translatierte
Region und eine Translations-Terminationsstelle bereit.
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Prokaryotische Transformationsvektoren,
wie pBR322, pMB9, Col E1, pCR1, RP4 und Lambda-Phage, sind zum Einfügen einer
DNA-Kette der Länge,
die das Conotoxin codiert, verfügbar,
bei denen im Wesentlichen die Sicherheit besteht, dass zumindest
eine gewisse Expression des codierten Polypeptids erfolgt. Typischerweise
werden solche Vektoren so konstruiert oder modifiziert, dass sie
eine oder mehrere einmalige Restriktionsstellen aufweisen, die im
Bezug auf einen Promotor, z. B. den lac-Promotor, geeignet positioniert sind.
Die DNA-Kette kann mit geeigneten Linkern in eine solche Restriktionsstelle
eingefügt
werden, wobei im Wesentlichen die Sicherheit besteht, dass das gewünschte Protein
in einer prokaryotischen Zelllinie produziert wird, die mit dem
rekombinanten Vektor transformiert ist. Um das richtige Leseraster
sicherzustellen, können Linker
von verschiedener Länge
an den Enden der Protein-codierenden Sequenzen bereitgestellt werden.
Andererseits sind Kassetten verfügbar,
die Sequenzen umfassen, wie die 5'-Region des lac-Z-Gens (umfassend Operator,
Promotor, Transkriptions-Startstelle, Shine-Delgarno-Sequenz und
Translations-Initiationssignal), die regulatorische Region aus dem
Tryptophan-Gen (trp-Operator, Promotor, Ribosomen-Bindungsstelle
und Translations-Initiator) und ein Fusionsgen, das diese zwei Promotoren
enthält,
das als trp-lac- oder üblicherweise
als Tac-Promotor bezeichnet wird, in welche die synthetische DNA-Kette
einfach eingefügt
werden kann, und anschließend
kann die Kassette in einen Clonierungsvektor der Wahl insertiert
werden.
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Genauso sind eukaryotische Transformationsvektoren,
wie das clonierte Genom des Rinder-Papillomavirus, die clonierten
Genome der murinen Retroviren, und eukaryotische Kassetten, wie
das pSV-2-gpt-System (beschrieben von Mulligan und Berg, Nature
277, 108–114,
1979), das Okayama-Berg-Clonierungssystem (Mol. Cell Biol. 2, 161–170, 1982),
und der Expressions-Clonierungsvektor, der kürzlich vom Genetics Institute beschrieben
wurde (Science 228, 810–815,
1985), verfügbar,
bei denen im Wesentlichen die Sicherheit besteht, dass in der transformierten
eukaryotischen Zelllinie zumindest eine gewisse Expression des Conotoxins erfolgt.
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Wenn die Produktion eines Proteins
mit der Länge
der Conotoxine von Interesse sichergestellt werden soll, ist es
wie vorstehend erwähnt
günstig,
das Protein anfangs als ein Segment eines gencodierten Fusionsproteins
zu produzieren. In einem solchen Fall wird die DNA-Kette so konstruiert,
dass das exprimierte Protein enzymatische Prozessierungsstellen
aufweist, die die Aminosäuresequenzen
des Conotoxins flankieren. Eine Conotoxin-codierende DNA-Kette kann
z. B. in das β-Galactosidase-Gen
zur Insertion in E. coli eingefügt
werden, in diesem Fall wird das exprimierte Fusionsprotein anschließend mit
proteolytischen Enzymen gespalten, so dass das Conotoxin aus den β-Galactosidase-Peptidsequenzen
freigesetzt wird.
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Ein Vorteil der Vorgehensweise, die
Protein-codierende Sequenz so einzufügen, dass die gewünschte Sequenz
als ein spaltbares Segment eines Fusionsproteins ex primiert wird,
z. B. als die Conotoxin-Sequenz, die innerhalb der β-Galactosidase-Peptidsequenz fusioniert
ist, besteht darin, dass das endogene Protein, in das die gewünschte Conotoxin-Sequenz
eingefügt
wird, im Allgemeinen dadurch nicht-funktionell gemacht wird, so
dass die Vektoren selektiert werden können, die das Fusionsprotein
codieren.
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Die Conotoxin-Proteine können auch
in Hefe reproduziert werden, wobei bekannte DNA-Rekombinations-Techniken
eingesetzt werden können.
Z. B. wird ein geeignetes Plasmid, das in einem E. coli-Clon amplifiziert
wurde, isoliert und mit Eco RI und Sal I gespalten. Dieses gespaltene
Plasmid wird einer Elektrophorese auf einem Agarose-Gel unterworfen,
wodurch der amplifizierte Einschub von Interesse abgetrennt und
gewonnen werden kann. Das Insert wird in das Plasmid pYEp eingefügt, einen
Pendelvektor, der sowohl zum Transformieren von E. coli als auch
der Hefe Saccharomyces cerevisiae eingesetzt werden kann. Die Insertion
der synthetischen DNA-Kette an dieser Stelle stellt sicher, dass
die DNA-Sequenz unter der Kontrolle eines Promotors, im richtigen
Leseraster von einem ATG-Signal aus und mit dem richtigen Abstand
im Bezug auf eine Cap-Stelle liegt. Mit dem Pendelvektor wird URA3
transformiert, ein Stamm der Hefe S. cerevisiae, aus dem das Oratat-Monophosphat-Decarboxylase-Gen
deletiert ist.
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Die transformierte Hefe wird in einem
Medium bis zum Erreichen der log-Phase gezüchtet. Die Hefe wird aus ihrem
Kulturmedium abgetrennt, und sodann werden Zelllysate davon hergestellt.
Die vereinigten Zelllysaten werden durch RIA getestet, und dabei
wird bestimmt, dass sie mit einem gegen das Conotoxin gerichteten
Antikörper
reagieren, dies macht deutlich, dass innerhalb der Hefezellen ein
Protein exprimiert wird, das ein Proteinsegment enthält.
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Die Produktion von Conotoxinen kann
sowohl in prokaryotischen als auch in eukaryotischen Zelllinien erfolgen,
wodurch ein Protein bereitgestellt wird, das für biologische und therapeutische
Zwecke eingesetzt werden kann. Während
die Synthese von Conotoxinen unter Verwendung von Bakterien oder
Hefezellen einfach gezeigt werden kann, sollte es auch möglich sein,
die synthetischen Gene für
die Expression in die Zellen höherer
Tiere, wie Säuger-Tumorzellen,
sowie in Pflanzenzellen einzufügen.
Solche Säugerzellen
können
z. B. als peritoneale Tumoren in Wirtstieren gezüchtet werden, sodann können bestimmte
Conotoxine aus der Peritonealflüssigkeit
geerntet werden. Die clonierte DNA kann in Pflanzenvarietäten von
Interesse eingefügt werden,
wobei die Pflanze sie als ein Pflanzen-Verteidigungsgen nutzt, d.
h. sie produziert ausreichende Mengen des Pestizids von Interesse,
um Insekten oder dergleichen abzuwehren, die natürliche Feinde solcher Pflanzenarten
sind.
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Obwohl die vorstehenden Beispiele
zeigen, dass Conotoxine durch DNA-Rekombinations-Techniken synthetisiert
werden können,
erheben die Beispiele nicht den Anspruch, eine maximierte Conotoxin-Produktion darzustellen.
Man kann davon ausgehen, dass die Ausbeute durch eine anschließende Selektion
von wirksameren Clonierungsvektoren und Wirtszelllinien gesteigert
werden kann und dass bekannte Verfahren zum Amplifizieren von Genen
sowohl für
eukaryotische und als auch für
prokaryotische Zellen eingesetzt werden können, um die Produktion zu
steigern. Einen wichtigen Faktor bei der Aufgabe, bestimmte synthetische
Proteine in großen
Mengen zu erhalten, stellt außerdem
die Sekretion des gencodierten Proteins aus der Wirtszelllinie ins
Kulturmedium dar.
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Die Erfindung wurde zwar hinsichtlich
bestimmter bevorzugter Ausführungsformen
beschrieben, sie sollte jedoch so verstanden werden, dass verschiedene Änderungen
und Modifikationen durchgeführt
werden können,
die für
den Fachmann offensichtlich sind, ohne dass vom Umfang der Erfindung
abgewichen wird, der in den beiliegenden Patentansprüchen dargestellt
ist. Z. B. kann eine Substitution von verschiedenen der Aminosäurereste,
die in den Aminosäuresequenzen
angegeben sind, durch Reste erfolgen, von denen bekannt ist, dass
sie zu den Resten äquivalent
sind, wodurch äquivalente
Peptide hergestellt werden, die ähnliche
biologische Aktivitäten
besitzen. Außerdem
ist bekannt, dass weitere Substitutionen der Aminosäuresequenz
im Allgemeinen im ganzen C-terminalen Teil des Peptids, d. h. innerhalb
des Teils von etwa 1/3 der Länge
des Conotoxins, der seinem C-Terminus am nächsten liegt, durchgeführt werden
können,
um Conotoxine herzustellen, die eine phylogenetische Spezifität aufweisen;
somit können
solche Substitutionen in dieser Region durchgeführt werden, um wertvolle gleichwertige
Strukturen herzustellen. Der C-Terminus von vielen der erläuterten
Peptide ist amidiert, und man geht davon aus, dass durch Einbau
eines substituierten Amids am C-Terminus solcher Peptide, wie vorstehend
beschrieben, ein äquivalentes
Conotoxin hergestellt wird.
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