-
Fachgebiet der Erfindung
-
Diese
Erfindung betrifft Medikamente für
die Behandlung von Patienten, die einen HFGAN72-Rezeptorliganden
brauchen, umfassend eine therapeutisch wirksame Menge eines der
HFGAN72-Rezeptorliganden. Ebenfalls als innerhalb des Umfangs der
Erfindung angesehen werden Medikamente für die Behandlung von Patienten,
die entweder einen Agonisten oder einen Antagonisten eines der HFGAN72-Rezeptorliganden brauchen,
umfassend eine therapeutisch wirksame Menge entweder des Agonisten
oder des Antagonisten eines der HFGAN72-Rezeptorliganden.
-
Hintergrund der Erfindung
-
Es
ist recht fest begründet,
dass viele medizinisch bedeutende biologischen Prozesse durch Proteine vermittelt
werden, die an Signaltransduktionswegen, die G-Proteine und/oder
sekundäre
Botenstoffe, z.B. cAMP, einschließen (Lefkowitz, Nature (1991),
351: 353–354)
beteiligt sind. Hier werden diese Proteine bezeichnet als Proteine,
die an Reaktionswegen mit G-Proteinen oder PPG-Proteinen beteiligt
sind. Einige Beispiele dieser Proteine schließen ein: die GPC-Rezeptoren
wie die für
adrenerge Agentien und Dopamin (Kobilka, B.K. et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA(1987), 84: 46–50;
Kobilka, B.K. et al., Science (1987), 238: 650–656; Bunzow, J.R. et al.,
Nature (1988), 336 : 783–787),
G-Proteine selbst, Effektorproteine, z.B. Phospholipase C, Adenylcyclase
und Phosphodiesterase und Antriebsproteine, z.B. Proteinkinase A
und Proteinkinase C (Simon, M.I. et al., Science (1991), 252 : 802–808). Zum
Beispiel ist bei einer Form der Signaltransduktion der Effekt der
Hormonbindung die Aktivierung des Enzyms Adenylatcyclase in der
Zelle. Die Enzymaktivierung durch Hormone ist abhängig von
der Anwesenheit des Nucleotids GTP. GTP beinflusst auch die Hormonbindung.
Ein G-Protein verbindet den Hormonrezeptor mit der Adenylatcyclase.
Es wurde gezeigt, dass ein G-Protein GTP gegen gebundenes GDP austauscht,
wenn es durch einen Hormonrezeptor aktiviert wird. Die GTP tragende
Form bindet dann an die aktivierte Adenylatcyclase. Die Hydrolyse
von GTP zu GDP, katalysiert vom G-Protein selbst, führt das
G-Protein zurück
in seine inaktive Grundform. Also spielt das G-Proteine eine doppelte
Rolle, als ein Zwischenglied, welches das Signal vom Rezeptor zum
Effektor weiterleitet und als eine Uhr, welche die Dauer des Signals
kontrolliert.
-
Die
Membranprotein-Gensuperfamilie von G-Protein gekoppelten Rezeptoren
wurde dadurch charakterisiert, dass sie sieben vermeintliche Transmembrandomänen aufweist.
Man vermutet, dass die Domänen transmembrane
alpha-Helices darstellen, die durch extrazelluläre oder cytoplasmatische Schleifen
verbunden sind. G-Protein-gekoppelte Rezeptoren schließen eine
breite Palette von biologisch aktiven Rezeptoren ein wie hormonelle,
virale Wachstumsfaktoren und Neuro-Rezeptoren.
-
G-Protein-gekoppelte
Rezeptoren wurden dadurch charakterisiert, dass sie diese sieben
konservierten hydrophoben Bereiche von etwa 20 bis 30 Aminosäuren beinhalten,
die mindestens acht divergente hydrophile Schleifen verbinden. Die
Familie der G-Proteingekoppelten Rezeptoren schließt Dopaminrezeptoren
ein, die an neuroleptische Arzneimittel binden, die zum Behandeln
von psychotischen und neurologischen Störungen verwendet werden. Andere
Beispiele für
Mitglieder dieser Familie schließen Rezeptoren für Calcitonin,
Adrenalin, Endothelin, cAMP, Adenosin, Muscarin, Acetylcholin, Serotonin,
Histamin, Thrombin, Kinin, Follikel stimulierendes Hormon, Opsine,
das endotheliale Differenzierungsgen 1, Rhodopsine, Duftstoffe und
das Cytomegalovirus ein, sind aber nicht auf diese beschränkt.
-
Die
meisten G-Protein-gekoppelten Rezeptoren weisen einzelne konservierte
Cysteinreste in jedem der ersten beiden extracellulären Schleifen
auf, die Disulfidbrücken
ausbilden, von denen angenommen wird, dass sie die funktionale Proteinstruktur
stabilisieren. Die sieben transmembranen Regionen werden bezeichnet
als TM1, TM2, TM3, TM4, TM5, TM6 und TM7. TM3 wurde mit der Signaltransduktion
in Verbindung gebracht.
-
Die
Phosphorylierung und Lipidierung (Palmitylierung oder Farnesylierung)
von Cysteinresten kann die Signaltransduktion von einigen G-Protein-gekoppelten
Rezeptoren beeinflussen. Die meisten G-Protein-gekoppelten Rezeptoren
enthalten potentielle Phosphorylierungsstellen innerhalb der dritten
cytoplasmatischen Schleife und/oder des Carboxyterminus. Bei einigen
G-Protein-gekoppelten Rezeptoren wie dem b-Adrenorezeptor vermittelt
die Phosphorylierung durch Proteinkinase A und/oder spezifische
Rezeptorkinasen die Rezeptordesensibilisierung.
-
Man
nimmt an, dass die Ligandenbindungsstellen der G-Protein-gekoppelten
Rezeptoren bei einigen Rezeptoren hydrophile Höhlen umfassen, die von mehreren
transmembranen Domänen
der G-Protein-gekoppelten Rezeptoren gebildet werden, wobei diese
Höhlen
von hydrophoben Resten der G-Protein-gekoppelten Rezeptoren umgeben
sind. Es wurde postuliert, dass der hydrophile Bereich jeder transmembranen
Helix von G-Proteingekoppelten Rezeptoren nach innen zeigt und eine
polare Ligandenbindungsstelle bildet. TM3 wurde in mehreren G-Protein-gekoppelten
Rezeptoren mit dem Vorhandensein einer Ligandenbindungsstelle wie dem
TM3 Asparaginsäurerest
in Zusammenhang gebracht. TM5-Serine,
ein TM6-Asparagin und TM6- oder TM7-Phenylananine werden ebenfalls
mit der Ligandenbindung in Verbindung gebracht.
-
G-Protein-gekoppelte
Rezeptoren können
intrazellulär
durch heterotrimere G-Proteine an verschiedene intrazelluläre Enzyme,
Ionenkanäle
und Transporter gekoppelt sein. Siehe Johnson et al., Endoc. Rev. (1989),
10, 317–331.
Unterschiedliche G-Protein a-Untereinheiten stimulieren bevorzugt
spezielle Effektoren, um verschiedene biologische Funktionen in
einer Zelle zu vermitteln. Die Phosphorylierung cytoplasmatischer Reste
von G-Proteingekoppelten Rezeptoren wurde als ein wichtiger Mechanismus
zur Regulierung der G-Protein-Koppelung
von einigen G-Protein-gekoppelten Rezeptoren identifiziert. G-Proteingekoppelte
Rezeptoren sind in einem Säugetier-Wirtsorganismus
an zahlreichen Stellen zu finden.
-
Im
Verlauf der letzten 15 Jahre wurden nahezu 350 therapeutische Mittel,
die gegen Rezeptoren mit sieben transmembranen Domänen (7 TM)
oder deren Liganden gerichtet sind, erfolgreich auf den Markt gebracht.
Dies deutet darauf hin, dass diese Rezeptoren und deren Liganden
eine begründete
und gesicherte Geschichte als therapeutische Ziele haben. Offensichtlich
besteht Bedarf für
die Identifizierung und Charakterisierung weiterer Rezeptoren und
Liganden, die bei der Prävention,
Verbesserung oder Korrektur von Dysfunktionen oder Erkrankungen
eine Rolle spielen können,
einschließlich,
aber nicht ausschließlich,
Depressionen, Angstzustände,
obsessive kompulsive Störung,
Affektneurose/-Störung, depressive
Neurose/Störung, Angstneurose,
Dysthymie, Verhaltensstörung,
Epilepsie, Anfälle,
affektive Psychose, psychosexuelle Dysfunktion, Geschlechtsstörung, sexuelle
Störung,
Essstörungen
wie Anorexie, Bulimie, Kachexie und Fettleibigkeit, Cushing-Syndrom/Krankheit,
basophiles Adenom, Prolaktinom, Hyperprolaktinämie, Hypopituitarismus, Hypophysentumor/-adenom,
Hypothalamuserkrankungen, Fröhlich-Syndrom, Adenohypophysenerkrankung,
Hypophysenerkrankung, Hypophysenwachstumshormon, Adenohypophysenhypofunktion,
Adenohypophysenhyperfunktion, Hypothalamus-Hypogonadismus, Kallman-Syndrom
(Ansomnie, Hyposmie), funktionale oder psychogene Amenorrhoe, Hypothalamus-Hypothyreose, Hypothalamus-Nierendysfunktion,
idiopathische Hyperprolaktinämie,
Hypothalamus-Störungen
durch Wachstumshormon-Defizienz, idiopathische Wachstumshormon-Defizienz,
Minderwuchs, Gigantismus, Acromegalie, gestörte biologische und zirkadiane
Rhythmen und Schlafstörungen,
die mit Erkrankungen wie neurologischen Störungen, Herz- und Lungenerkrankungen, mentalen
Erkrankungen und Abhängigkeiten
in Zusammenhang stehen, Migräne,
Hyperallergie, vermehrte oder übersteigerte
Schmerzempfindlichkeit wie Hyperalgesie, Kausalgie und Allodynie,
akuter Schmerz, Verbrennungsschmerz, atypischer Gesichtsschmerz,
neuropathischer Schmerz, Rückenschmerz,
komplexes regionales Schmerz-Syndrom I und II, Arthroseschmerz,
Schmerz nach Sportverletzungen, Schmerz verbunden mit Infektionen,
z.B. HIV, Post-Polio-Syndrom
und Post-Herpes-Neuralgie, Phantomschmerz, Arbeitsschmerz, Krebsschmerz,
Schmerz nach Chemotherapie, Schmerz nach Schlaganfall, postoperativer
Schmerz, Neuralgie und Narkosetoleranz oder Narkoseunverträglichkeit,
Schlafstörungen,
Schlafapnoe, Müdigkeit,
Narkolepsie, Schlaflosigkeit, Parasomnie, Jet-lag-Syndrom; und andere
neurodegenerative Störungen,
die unter anderem nosologische Entitäten wie Disinhibition-Demenz-Parkinson-Amyotrophie-Komplex
und "pallido-ponto-nigrale" Degeneration einschließen.
-
Polypeptide
und Polynucleotide, die den menschlichen G-Protein-gekoppelten Neuropeptidrezeptor mit
7 transmembranen Regionen HFGAN72, codieren, wurden identifiziert
und sind offenbart in U.S.S.N. 08/846.704 (6) und 08/846.705 (7), beide eingereicht am 30. April 1997,
sowie in WO 96/34877, veröffentlicht
am 7. November 1996.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt Polypeptide und Polynucleotide, welche
Polypeptide codieren, die Liganden für den HFGAN72-Rezeptor darstellen,
bereit.
-
Zusammenfassung der Erfindung
-
Es
ist ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung die Bereitstellung
von (1) der Verwendung eines Antagonisten, der die Interaktion eines
HFGAN72-Rezeptorliganden und eines HFGAN72-Rezeptors hemmt, wobei
der Rezeptorligand ein Polypeptid ist, das eine Aminosäuresequenz
umfasst, die mindestens zu 95 % mit einer Aminosäuresequenz identisch ist, die
ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NR. 2–4 und 8–12, für die Herstellung eines Medikaments
zur Behandlung von Schlafstörungen,
Schlafapnoe, Narkolepsie, Schlaflosigkeit, Parasomnie, dem Jet-lag-Syndrom,
einem gestörten
biologischen und zirkadianen Rhythmus, Schlafstörungen, die mit neurologischen
Störungen,
Lungenerkrankungen und Abhängigkeiten
in Zusammenhang stehen, und einer obsessiven kompulsiven Störung und
(2) der Verwendung eines Polypeptids, das eine Aminosäuresequenz
umfasst, die zu mindestens 95 % mit einer Aminosäuresequenz identisch ist, die
ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NR. 2–4 und 8–12, für die Herstellung eines Medikaments
zur Behandlung einer obsessiven kompulsiven Störung, einem gestörten biologischen
und zirkadianen Rhythmus, Schlafstörungen, die mit neurologischen
Störungen,
Lungenerkrankungen, Abhängigkeiten in
Zusammenhang stehen, Schlafstörungen,
Schlafapnoe, Narkolepsie, Schlaflosigkeit, Parasomnie und dem Jet-lag-Syndrom.
-
Andere
Gegenstände,
Merkmale, Vorteile und Aspekte der vorliegenden Erfindung werden
dem Fachmann aus der folgenden Beschreibung ersichtlich. Es sollte
jedoch selbstverständlich
sein, dass die folgende Beschreibung und die spezifischen Beispiele,
die bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung deutlich machen sollen, nur zu Illustrationszwecken
aufgeführt
sind. Verschiedene Änderungen
und Modifizierungen innerhalb des Geltungsbereichs der offenbarten
Erfindung werden dem Fachmann beim Lesen der folgenden Beschreibung
und beim Lesen der anderen Teile der vorliegenden Offenbarung schnell
ersichtlich werden.
-
Kurzbeschreibung der Abbildungen
-
1 zeigt eine genomische
Sequenz (SEQ ID NR. 1), die menschliche HFGAN72-Rezeptorliganden codiert. Großbuchstaben
zeigen Exons (cDNA, SEQ ID NR. 21).
-
2 zeigt eine abgeleitete
Aminosäuresequenz
(SEQ ID NR. 2), die zwei verschiedene menschliche HFGAN72-Rezeptorliganden
umfasst, Lig 72a (SEQ ID NR. 3, gezeigt durch Gedankenstriche) und
Lig 72b (SEQ ID NR. 4, gezeigt durch Sternchen).
-
3 zeigt eine cDNA Sequenz
(SEQ ID NR. 5), die Ratten HFGAN72-Rezeptorliganden codiert.
-
4 zeigt eine abgeleitete
Aminosäuresequenz
von Ratten HFGAN72-Rezeptorliganden
(SEQ ID NR. 6), welche die mit Hilfe des von Heijin-Algorithmus
vorhergesagte N-terminale Signal- und Leit ("leader")-Sequenz (SEQ ID NR. 7) einschließt.
-
4 zeigt auch sind zwei Liganden,
Lig 72a (SEQ ID NR. 8, gezeigt durch Gedankenstriche) und Lig 72b
(SEQ ID NR. 9, gezeigt durch Sternchen).
-
5 zeigt einen Prä-Pro-Bereich
einer Aminosäuresequenz
von Maus HFGAN72-Rezeptorliganden, denen
ein Teil der N-terminalen Signalsequenz fehlt (SEQ ID NR. 10). Diese
Aminosäuresequenz
umfasst zwei Liganden, Lig 72a (SEQ ID NR. 11, gezeigt durch Gedankenstriche)
und Lig 72b (SEQ ID NR. 12, gezeigt durch Sternchen).
-
6 zeigt die Proteinsequenz
des HFGAN72-Rezeptors.
-
7 zeigt die Proteinsequenz
einer Spleiß ("splice")-Variante des HFGAN72-Rezeptors.
-
Glossar
-
Die
folgenden erläuternden
Erklärungen
werden bereitgestellt, um das Verständnis bestimmter Begriffe zu
erleichtern, die hier besonders in den Beispielen häufig verwendet
werden. Die Erklärungen
werden als Annehmlichkeit bereitgestellt und sollen die Erfindung
nicht beschränken.
-
„Isoliert" bedeutet von Menschenhand
gegenüber
der natürlich
vorkommenden Form verändert,
d.h., dass es, falls es natürlich
vorkommt, verändert
wurde oder aus seiner Originalumgebung entfernt wurde, oder beides.
Zum Beispiel ist ein natürlicherweise
vorkommendes Polynucleotid oder ein Polypeptid, das natürlicherweise
in einem lebenden Tier in seinem Naturzustand vorkommt, nicht „isoliert", aber das gleiche
Polynucleotid oder Polypeptid, das von den koexistenten Materialien
seines Naturzustands getrennt wurde, ist, so wie der Begriff hier
verwendet wird, „isoliert". Zum Beispiel bedeutet
der Begriff „isoliert" im Hinblick auf
ein Polynucleotid, dass dieses vom Chromosom und der Zelle in der
es natürlicherweise
vorkommt getrennt wurde.
-
Als
Teil der Isolierung oder nach der Isolierung können derartige Polynucleotide
zum Beispiel mit anderen Polynucleotiden wie DNAs zur Mutagenese,
um Fusionsproteine zu bilden und zur Propagierung oder Expression
in einem Wirt verbunden werden. Die isolierten Polynucleotide können, allein
oder verbunden mit anderen Polynucleotiden wie Vektoren, in Wirtszellen,
in Kulturen oder in ganze Organismen, eingebracht werden. Eingebracht
in Wirtszellen in Kulturen oder in ganze Organismen, würden derartige
DNAs, so wie der Begriff hier verwendet wird, immer noch isoliert
sein, da sie nicht in ihrer natürlicherweise
vorkommenden Form oder Umgebung wären. Ähnlich können die Polynucleotide und
Polypeptide in einer Verbindung wie zum Beispiel einem Medium, Formulierungen, Lösungen zur
Einbringen von Polynucleotiden oder Polypeptiden, zum Beispiel in
Zellen, Verbindungen oder Lösungen
für chemische
oder enzymatische Reaktionen vorkommen, die keine natürlicherweise
vorkommenden Verbindungen sind und darin isolierte Polynucleotide
oder Polypeptide innerhalb der Bedeutung des Begriffs, so wie er
hier eingesetzt wird, bleiben.
-
„Oligonucleotid(e)" bezieht sich auf
relativ kurze Polynucleotide. Der Begriff bezieht sich oft auf einzelsträngige Desoxyribonucleotide,
kann sich aber auch unter anderem auf einzel- oder doppelsträngige Ribonucleotide,
RNA-DNA-Hybride und doppelsträngige
DNAs beziehen.
-
„Polynucleotid(e)" bezieht sich üblicherweise
auf jedes Polyribonucleotid oder Polydesoxyribonucleotid, welches
nicht-modifizierte RNA oder DNA oder modifizierte DNA oder RNA sein
kann. Also bezieht sich zum Beispiel Polynucleotide, wie hier verwendet,
unter anderem auf einzel- und doppelsträngige DNA, DNA, die eine Mischung
aus einzel- und
doppelsträngigen
Bereichen ist, einzel- und doppelsträngige RNA und RNA, die eine
Mischung aus einzel- und doppelsträngigen Bereichen ist, Hybridmoleküle, umfassend
DNA und RNA, die einzelsträngig
oder noch typischer doppelsträngig
oder eine Mischung aus einzelsträngigen
und doppelsträngigen
Bereichen sein kann. Außerdem
bezieht sich Polynucleotid, wie hier verwendet, auf dreisträngige Bereiche,
umfassend RNA oder DNA oder sowohl RNA als auch DNA. Die Stränge in derartigen
Bereichen können
vom gleichen Molekül
sein oder von verschiedenen Molekülen. Die Bereiche können eines
oder mehrere der Moleküle
vollständig
einschließen,
involvieren aber noch typischer nur einen Bereich von einigen der Moleküle. Eines
der Moleküle
in einem dreisträngigen
Bereich ist häufig
ein Oligonucleotid. Wie hier verwendet, schließt der Begriff Polynucleotid
auch DNAs oder RNAs, wie vorstehend beschrieben, ein, die eine oder mehrere
modifizierte Basen enthalten. Also sind DNAs oder RNAs, deren Rückgrat hinsichtlich
Stabilität
oder aus anderen Gründen
modifiziert wurde, Polynucleotide, so wie dieser Begriff hier gemeint
ist. Außerdem
sind DNAs oder RNAs, die ungewöhnliche
Basen wie Iosin oder modifizierte Basen wie tritylierte Basen umfassen, um
nur zwei Beispiele zu nennen, Polynucleotide, so wie der Begriff
hier verwendet wird. Es ist selbstverständlich, dass eine große Vielfalt
von Modifikationen an DNA oder RNA vorgenommen wurden, die vielen
nützlichen
Zwecken dienen, die dem Fachmann bekannt sind. Der Begriff Polynucleotid,
so wie er hier verwendet wird, umschließt derartige chemisch, enzymatisch
oder metabolisch modifizierte Polynucleotidformen sowie die chemischen
Formen von DNA und RNA, die charakteristisch sind für Viren
und Zellen einschließlich,
unter anderem, einfache und komplexe Zellen.
-
„Polypeptide", wie hier verwendet,
schließt
alle Polypetide, wie nachstehend beschrieben, ein. Die grundlegende
Struktur von Polypeptiden ist wohlbekannt und wurde in unzähligen Lehrbüchern und
anderen Publikationen auf dem Fachgebiet beschrieben. In diesem
Zusammenhang wird der Begriff hier verwendet, um jedes Peptid oder
Protein, umfassend zwei oder mehr Aminosäuren, die in einer linearen
Kette durch Peptidbindungen miteinander verbunden sind, zu bezeichnen.
Wie hier verwendet, bezieht sich der Begriff sowohl auf kurze Ketten,
die auf dem Fachgebiet üblicherweise
auch zum Beispiel als Peptide, Oligopeptide und Oligomere bezeichnet
werden, und auf längere
Ketten, die auf dem Fachgebiet üblicherweise
als Proteine bezeichnet werden, von denen es viele Arten gibt.
-
Es
ist selbstverständlich,
dass Polypeptide häufig
andere als die 20 Aminosäuren
enthalten, die üblicherweise
als die 20 natürlicherweise
vorkommenden Aminosäuren
bezeichnet werden, und dass viele Aminosäuren, einschließlich der
terminalen Aminosäuren,
in einem vorliegenden Polypeptid modifiziert sein können, entweder
durch natürliche
Verfahren wie Prozessierung und andere post-translationale Modifikationen oder
durch chemische Modifikationstechniken, die auf dem Fachgebiet wohlbekannt
sind. Schon die herkömmlichen
Modifikationen, die natürlicherweise
bei Polypeptiden vorkommen, sind zu zahlreich, um sie hier erschöpfend aufzulisten
aber sie sind in Grundlagentexten und in ausführlicheren Monographien sowie
in umfangreicher Forschungsliteratur gut beschrieben und sind folglich
dem Fachmann wohlbekannt. Bekannte Modifikationen, die in erfindungsgemäßen Polypeptiden
vorhanden sein können
beinhalten, sind aber nicht darauf beschränkt, Acetylierung, Acylierung,
ADP-Ribosylierung, Amidierung, kovalente Bindung von Flavin, kovalente
Bindung einer Häm-Einheit,
kovalente Bindung eines Nucleotids oder Nucleotidderivats, kovalente
Bindung eines Lipids oder Lipidderivats, kovalente Bindung von Phosphotidylinositol,
Vernetzung, Ringbildung, Bildung von Disulfidbrücken, Demethylierung, Bildung
kovalenter Vernetzungen, Bildung von Cystin, Bildung von Pyroglutamat,
Formylierung, gamma-Carboxylierung, Glycosylierung, Bildung von
GPI-Ankern, Hydroxylierung, Iodierung,
Methylierung, Myristolysierung, Oxidation, proteolytische Prozessierung,
Phosphorylierung, Prenylierung, Racemisierung, Selenylierung, Sulfatierung,
transfer-RNA vermittelte Anfügung
von Aminosäuren
an Proteine wie Arginylierung und Ubiquitinierung. Derartige Modifikationen
sind dem Fachmann wohlbekannt und wurden im Detail in der wissenschaftlichen
Literatur beschrieben. Mehrere besonders häufige Modifizierungen, einschließlich Glycosylierung,
Lipidbindung, Sulfatierung, gamma-Carboxylierung von Glutaminsäureresten,
Hydroxylierung und ADP-Ribosylierung
sind beschrieben in den meisten Grundlagentexten wie in T.E. Creighton: „PROTEINS – STRUCTURE
AND MOLECULAR PROPERTIES",
2. Ausg. (1993), W. H. Freeman and Company, New York. Zu diesem
Thema sind außerdem
detaillierte Reviews erhältlich.
Siehe Wold, F.: „Posttranslational
Protein Modifications: Perspectives and Prospects", Seite 1–12 in Johnson,
B.C.: „POSTTRANSLATIONAL
COVALENT MODIFICATION OF PROTEINS", Ausg. (1983), Academic Press, New
York; Seifter et al.: „Analysis
for protein modifications and nonprotein cofactors", Meth. Enzymol.
(1990), 182: 626–646
und Rattan et al.: „Protein
Synthesis: Posttranslational Modifications and Aging", Ann. N.Y. Acad.
Sci. (1992), 663: 48–62.
-
Es
ist selbstverständlich,
dass, wie wohlbekannt ist und vorstehend bemerkt wurde, Polypeptide
nicht immer vollständig
linear sind. Zum Beispiel können
Polypeptide als Ergebnis einer Ubiquitinierung verzweigt sein und
sie können
ringförmig
sein, mit oder ohne Verzweigung, üblicherweise als Ergebnis posttranslationaler
Ereignisse, einschließlich
natürlicher
Prozessierungsereignisse und Ereignisse, die durch menschliche Manipulation
hervorgerufen wurden und die natürlicherweise
nicht auftreten. Zirkuläre,
verzweigte und verzweigte zirkuläre
Polypeptide können
durch nicht-translationale natürliche
Verfahren synthetisiert werden und auch durch vollständig synthetische
Verfahren.
-
Modifizierungen
können
irgendwo in einem Polypeptid auftreten, einschließlich dem
Peptidrückgrat, den
Aminosäureseitenketten
und den Amino- oder Carboxyltermini. Tatsächlich ist die Blockade der
Amino- oder Carboxylgruppe oder beider Gruppen in einem Polypeptid
durch kovalente Modifkation, in natürlicherweise vorkommenden und
synthetischen Polypeptiden häufig
und derartige Modifikationen können
in erfindungsgemäßen Polypeptiden
ebenfalls vorhanden sein. Zum Beispiel wird der aminoterminale Rest
von Polypeptiden, die in E. coli hergestellt werden, vor der Prozessierung
fast unveränderbar
N-Formylmethionin sein.
-
Die
Modifizierungen, die in einem Polypeptid vorkommen, werden häufig das
Resultat davon sein wie es erzeugt wurde. Bei Polypeptiden, die
erzeugt wurden durch Expression eines geclonten Gens in einem Wirt, wird
zum Beispiel die Beschaffenheit und das Ausmaß von Modifikationen zum Großteil durch
die Fähigkeit der
Wirtszelle zur posttranslationalen Modifikation und die in der Aminosäuresequenz
des Polypeptids vorhandenen Modifikationssignale bestimmt werden.
Zum Beispiel tritt, wie wohlbekannt ist, in bakteriellen Wirten
wie E. coli keine Glykosylierung auf. Demgemäß sollte, wenn eine Glykosylierung
gewünscht
ist, ein Polypeptid in einem glykosylierenden Wirt, üblicherweise
in eukaryotischen Zellen, exprimiert werden. Insektenzellen führen häufig die
gleichen posttranslationalen Glykosylierungen durch wie Säugerzellen
und aus diesem Grund wurden Insektenzell-Expressionssysteme entwickelt,
um Säugetierproteine,
die unter anderem das native Glykosylierungsmuster aufweisen, effizient
zu exprimieren. Ähnliche
Berücksichtigungen
gelten für
andere Modifizierungen.
-
Es
ist selbstverständlich,
dass die gleiche Art von Modifikation zum gleichen oder unterschiedlichen Grad
an verschiedenen Stellen in einem vorliegenden Polypeptid vorhanden
sein kann. Ein vorliegendes Polypeptid kann auch verschiedene Arten
von Modifikationen enthalten.
-
Im
Allgemeinen umschließt
der Begriff Polypeptid, wie hier verwendet, alle derartigen Modifikationen, besonders
solche, die in Polypeptiden vorhanden sind, die durch Expression
eines Polynucleotids in einer Wirtszelle synthetisiert wurden.
-
„Subjekt" bezieht sich, so
wie der Begriff hier verwendet wird, auf ein Säugetier, insbesondere einen Menschen.
-
„Variante(n)" von Polynucleotiden
oder Polypeptiden sind, so wie der Begriff hier verwendet wird,
Polynucleotide oder Polypeptide, die sich von einem Referenzpolynucleotid
oder -polypeptid unterscheiden. Varianten in diesem Sinne sind nachstehend
und an anderer Stelle in der vorliegenden Offenbarung detaillierter beschrieben.
-
Varianten
schließen
Polynucleotide ein, die sich in der Nucleotidsequenz von einem anderen,
einem Referenzpolynucleotid, unterscheiden. Üblicherweise sind Unterschiede
beschränkt,
so dass die Nucleotidsequenz der Referenz und der Variante insgesamt
sehr ähnlich
und in vielen Bereichen identisch sind.
-
Wie
nachstehend angemerkt, können Änderungen
in der Nucleotidsequenz der Variante still sein. Das heißt, sie
können
die Aminosäuresequenz,
die von dem Polynucleotid codiert wird, nicht ändern. Wo Veränderungen
auf stille Änderungen
dieser Art beschränkt
sind, wird eine Variante ein Polypeptid mit der gleichen Aminosäuresequenz
wie die Referenz codieren. Wie nachstehend ebenfalls angemerkt,
können
Austausche in der Nucleotidsequenz der Variante die Aminosäuresequenz
eines Polypeptids, das von dem Referenzpolynucleotid codiert wird,
verändern.
Wie nachstehend diskutiert, können
aus derartigen Nucleotidaustauschen Aminosäuresubstitutionen, -additionen,
-deletionen, –fusionen
und Verkürzungen
im Polypeptid resultieren, das von der Referenzsequenz codiert wird.
-
Varianten
schließen
auch Polypeptide ein, die sich in ihrer Aminosäuresequenz von einem anderen Polypeptid,
einem Referenzpolypeptid, unterscheiden. Üblicherweise sind Unterschiede
beschränkt,
so dass die Sequenzen der Referenz und der Variante insgesamt sehr ähnlich und
in manchen Bereichen identisch sind.
-
Eine
Variante und ein Referenzpolypeptid können sich in ihrer Aminosäuresequenz
durch eine oder mehrere Substitutionen, Additionen, Deletionen,
Fusionen und Verkürzungen,
die in jeder Kombination vorhanden sein können, unterscheiden.
-
Ein „Fusionsprotein" ist, so wie der
Begriff hier verwendet wird, ein Protein, das von zwei, häufig nicht verwandten,
fusionierten Genen oder Fragmenten davon codiert wird. EP-AO464 533 (kanadisches Äquivalent 2045869)
offenbart Fusionsproteine, umfassend verschiedene Teile der konstanten
Region von Immunglobulin-Molekülen
zusammen mit einem anderen menschlichen Protein oder einen Teil
davon. In vielen Fällen
ist der Einsatz eines Immunglobulin Fc-Bereichs als ein Teil eines
Fusionsproteins vorteilhaft für
die Verwendung bei der Therapie oder Diagnose, was zum Beispiel
in verbesserten pharmakokinetischen Eigenschaften resultiert (EP-A
0232 262). Andererseits würde
es für
einige andere Verwendungen wünschenswert
sein, in der Lage sein zu können,
den Fc-Teil zu entfernen, nachdem das Fusionsprotein exprimiert,
nachgewiesen und gereinigt wurde. Entsprechend kann es wünschenswert
sein, die Bestandteile des Fusionsproteins mit einem chemisch oder
enzymatisch spaltbaren Verbindungsbereich zu verbinden. Dies ist
der Fall wenn sich der Fc-Teil als Hindernis bei der Verwendung
zur Therapie oder Diagnose erweist, zum Beispiel wenn das Fusionsprotein
als Antigen zur Immunisierung verwendet werden soll. Bei der Suche
nach neuen Arzneimitteln wurden zum Beispiel menschliche Proteine
wie shIL5-α mit
Fc-Teilen für
die Verwendung in Hochdurchsatz-Durchmusterungsverfahren ("high-throughput screening
assays) fusioniert, um Antagonisten von hIL-5 zu identifizieren.
Siehe Bennett, D. et al., J. Mol. Recog. (1995), 8: 52–58, und
Johanson, K. et al., J. Biol. Chem. (1995), 270 (16) : 9459–9471.
-
Also
betrifft die Verwendung auch genetisch veränderte lösliche Fusionsproteine, umfassend
einen HFGAN72-Rezeptorliganden oder einen Teil davon und verschiedene
Teile der konstanten Region von schweren oder leichten Ketten von
Immunglobulinen verschiedener Subklassen (IgG, IgM, IgA, IgE). Als
ein Immunglobulin ist der konstante Teil der schweren Kette von
menschlichem IgG, besonders IgG1, bevorzugt, wo die Fusion in der "Hinge"-Region stattfindet.
In einer Ausführungsform
kann der Fc-Teil einfach durch Einbau einer Spaltungssequenz entfernt
werden; die mit dem Blutgerinnungsfaktor Xa gespalten werden kann.
Diese Erfindung betrifft außerdem
Verfahren zur gentechnischen Herstellung dieser Fusionsproteine
und deren Verwendung zur Diagnose und Therapie. Noch ein weiterer
Aspekt der Erfindung betrifft Polynucleotide, die derartige Fusionsproteine
codieren.
-
„Bindungsmoleküle" (oder andernfalls „Interaktionsmoleküle" oder „Rezeptorkomponentenfaktoren" genannt) bezieht
sich auf Moleküle;
einschließlich
Rezeptoren, die spezifisch an erfindungsgemäße Polypeptide binden oder
mit diesen interagieren. Derartige Bindungsmoleküle sind ein Teil der vorliegenden
Erfindung. Bindungsmoleküle
können
auch nicht natürlicherweise
vorkommend sein wie Antikörper
und von Antikörpern abgeleitete
Reagenzien, die spezifisch an erfindungsgemäße Polypeptide binden.
-
Wie
auf dem Fachgebiet bekannt ist, wird die „Ähnlichkeit" zwischen zwei Polypeptiden durch Vergleich
der Aminosäuresequenz
eines Polypeptids und deren konservierte Aminosäureaustausche mit der Sequenz
eines zweiten Polypeptids bestimmt. Außerdem ist auf dem Fachgebiet
auch „Identität" bekannt, was das
Maß an
Sequenzverwandtschaft zwischen zwei Polypeptiden oder zwei Polynucleotidsequenzen
bedeutet, wie durch die Identität
der Übereinstimmung
zwischen zwei Teilstücken
derartiger Sequenzen bestimmt. Sowohl die Identität als auch
die Ähnlichkeit
kann ohne weiteres berechnet werden (Lesk, A.M., Hrsg.: „COMPUTATIONAL
MOLECULAR BIOLOGY" (1988),
Oxford University Press, New York; Smith, D.W., Hrsg.: "BIOCOMPUTING: INFORMATICS
AND GENOME PROJECTS" (1993),
Academic Press, New York; Griffin,A.M. und Griffin , H.G., Hrsg.: "COMPUTER ANALYSIS
OF SEQUENCE DATA, PART I (1994), Humana Press, New Jersey; von Heinje,
G.: SEQUENCE ANALYSIS IN MOLECULAR BIOLOGY" (1987), Academic Press und Gribskov,
M. und Devereux, J., Hrsg.: "SEQUENCE
AND ANALYSIS PRIMER" (1991),
M Stockton Press, New York). Es existieren eine Reihe von Verfahren,
um die Identität
und die Ähnlichkeit
von zwei Polynucleotid- oder Polypeptidsequenzen zu messen und die
Begriffe „Identität" und Ähnlichkeit" sind dem Fachmann
wohlbekannt (Carillo, H. und Lipton, D., SIAM, J. Applied. Math.
(1988), 48: 1073). Verfahren, die gewöhnlich eingesetzt werden, um
die Identität
oder Ähnlichkeit
von zwei Sequenzen zu bestimmen, schließen die ein, die offenbart
sind in Bishop, M.J., Hrsg.: „GUIDE
TO HUGE COMPUTERS" (1994),
Academic Press, San Diego, und Carillo, H. und Lipton, D., SIAM,
J. Applied Math. (1988), 48: 1073, sind aber nicht darauf beschränkt. Bevorzugte
Verfahren, um die Identität
zu bestimmen, wurden so entworfen, dass sie die größte Übereinstimmung
zwischen den zwei getesteten Sequenzen ermitteln. Verfahren, um
die Identität
und Ähnlichkeit
zu bestimmen sind auch in Computerprogrammen kodifiziert. Bevorzugte
Computerprogramm-Verfahren, um die Identität und Ähnlichkeit von zwei Sequenzen
zu bestimmen, schließen
das GCG Programmpaket ein (Devereux, J. et al., Nucl. Acids Res.
(1984), 12 (1): 387), BLATP, BLASTN und FASTA (Altschul, S.F. et
al., J. Mol. Biol. (1990), 215: 403) sind aber nicht darauf beschränkt.
-
Ausführliche Beschreibung der Erfindung
-
In
einem Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung von
Polypeptiden und Polynucleotiden von HFGAN72-Rezeptorliganden. Diese
Polypeptide schließen
die Polypeptide eines menschlichen HFGAN72-Rezeptorliganden (SEQ
ID NR. 2) und eines Maus Rezeptorliganden (SEQ ID NR. 10) ein, deren Aminosäuresequenzen
in den 2 (SEQ ID NR.
2–4),
4 (SEQ ID NR. 6–9)
und 5 (SEQ ID NR. 10–12)
dargestellt sind. Die Erfindung betrifft auch Polypeptide, umfassend
eine Aminosäuresequenz,
die über
ihre Gesamtlänge
mindestens zu 95 % mit einer Aminosäuresequenz identisch ist, die
ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NR. 2–4 und 8–12, wobei 97 % Identität mit diesen
Aminosäuresequenzen
noch stärker bevorzugt
wird.
-
Polypeptide
identischer Masse, die Liganden des HFGAN72-Rezeptors sind, wurden
aus Rattenhirn und Rinderhypothalamus isoliert. Die Aminosäuresequenz
des reifen Ratten-Polypeptids,
Lig 72a, wurde bestimmt und ist in 4 als
SEQ ID NR. 8 gezeigt. Eine exakte Masse des MH+-Ions des Peptids
wurde unter Verwendung von verzögerter
Extraktion MALDI gemessen und lag bei 1286.6125 (kalk. 1286.6237).
Der GIn-Rest an Position 9 (siehe 3)
wurde von Lys (beide Aminosäuren
haben die gleiche Restmasse) durch Acetylierung des Peptids und
erneuter Messung des Molekulargewichts unterschieden. Das Molekulargewicht veränderte sich
bei 42 Da, von 1286,6 auf 1328,6 (kalk. 1328,6), was also auf die
Anfügung
von nur einer Acetatgruppe hinweist. Da GIn-Reste nicht acetyliert
werden können
und der N-Terminus blockiert ist, spricht die Anfügung nur
einer Acetatgruppe stark dafür,
dass die C-terminale Sequenz eines verdauten Moleküls QK ist, nicht
KK. Aufgrund der Ähnlichkeit
der Molekulargewichte wird angenommen, dass das Ratten Polypeptid
die gleiche Sequenz hat.
-
Ergebnisse
von in situ-Hybridisierungen an Schnitten adulter Rattenhirne zeigen,
dass die HFGAN72-Rezeptorliganden sowohl im Hypothalamus als auch
in den Hypothalamusneuronen stark exprimiert werden. Da die HFGAN72-Rezeptorliganden
im Hyothalamus lokalisiert sind, wird angenommen, dass sie bei einer
Reihe von neurologischen Störungen
(z.B. Epilepsie, Schlaganfall), psychiatrischen Störungen (z. B.
Angstzustände,
Depressionen) und/oder Essstörungen
involviert sind.
-
Interessanterweise
sind die Aminosäuresequenzen
von Lig 72a identisch für
Mensch (SEQ ID NR. 3), Ratte (SEQ ID NR. 8) und Maus (SEQ ID NR.
11). Es wurde herausgefunden, dass der menschliche Lig 72b (SEQ
ID NR. 4), der der Ratte (SEQ ID NR. 9) und der der Maus (SEQ ID
NR. 12) mit dem HFGAN72-Rezeptor interagieren und sie daher die
gleichen Eigenschaften wie Lig 72a haben könnten.
-
Die
Aktivität
von Lig 72a und Lig 72b gegenüber
dem HFGAN72-Rezeptor wurde bestätigt.
Es wurden Experimente an Fura-beladenen 293-Zellen, die mit dem
HFGAN72-Rezeptor
transfiziert waren, durchgeführt. In
den Zellen wurden die intrazellulären Calciummengen als Antwort
auf dein Erhöhen
der Konzentrationen der Polypeptide für die HFGAN72-Rezeptorliganden,
Lig 72a und Lig 72b, gemessen. Der EC50-Wert
des Polypeptids wurde auf 50 ng/ml geschätzt. Die Aktivierung des HFGAN72-Rezeptors
durch sowohl Lig 72a als auch Lig 72b wurde als spezifisch bestimmt,
da entweder mit 293pCDN Vektor-transfizierten Zellen oder mit einem
alternativen Clon keine Stimulation beobachtet wurde. Es wird angenommen,
dass HFGAN72-Rezeptorliganden oder Fragmente, Analoge oder Derivate
dieser Ligandenpolypeptide bei der Vermittlung von HFGAN72-Rezeptor
Aktivitäten
nützlich
sein könnten.
Daher betrifft die vorliegende Erfindung auch Fragmente, Analoge
und Derivate dieser Polypeptide. Die Begriffe „Fragment", „Derivat" und „Analogon" bezeichnen, wenn
sie sich auf das Polypeptid beziehen, ein Polypeptid, das im wesentlichen über die
gleiche biologische Funktion oder Aktivität, d.h. Funktionen wie HFGAN72-Rezeptorliganden,
verfügt
oder über
die Fähigkeit
verfügt,
irgenwelche Rezeptoren oder Bindungsmoleküle zu binden, sogar wenn das
Polypeptid den Rezeptor nicht in gleicher Weise aktivieren kann.
Daher schließt
ein Analogon zum Beispiel ein Proprotein ein, das durch Abtrennen
des Proprotein-Teils aktiviert werden kann, um ein aktives reifes
Polypeptid oder einen Teil des HFGAN72-Liganden herzustellen.
-
Das
Polypeptid kann ein rekombinantes Polypeptid, ein natürliches
Polypeptid oder ein synthetisches Polypeptid sein. In bestimmten
bevorzugten Ausführungsformen
ist es ein rekombinantes Polypeptid.
-
Das
Fragment, Derivat oder Analogon des Polypeptids kann eines sein,
in dem (i) einer oder mehrere Aminosäurereste ausgetauscht wurden
gegen einen konservierten oder nicht-konservierten Aminosäurerest (vorzugsweise
einen konservierten Aminosäurerest)
und ein derartiger ausgetauschter Aminosäurerest kann vom genetischen
Code codiert sein oder nicht; (ii) einer oder mehrere Aminosäurereste
eine substituierte Gruppe aufweisen; (iii) das reife Polypeptid
fusioniert ist mit einer anderen Verbindung wie eine Verbindung, die
die Halbwertszeit des Polypeptids verlängert (zum Beispiel Polyethylenglykol);
oder (iv) die zusätzlichen Aminosäuren an
das reife Polypeptid angefügt
sind wie eine Lei ("leader")-Sequenz oder eine Sekretionssequenz
oder eine Sequenz, die zur Reinigung des reifen Polypeptids eingesetzt
wird, oder eine Proproteinsequenz. Derartige Fragmente, Derivate
und Analoge werden aus den hier enthaltenen Lehren vom Fachmann als
innerhalb des Umfangsbereichs liegend angesehen.
-
Bevorzugte
Ausführungsformen
beziehen sich auf die Verwendung von Polypeptiden, welche die Aminosäuresequenzen
der HFGAN72 Rezeptorliganden aufweisen, die in den 2 (SEQ ID NR. 2–4), 3 (SEQ ID NR. 8 und 9)
und 4 (SEQ ID NR. 10–12)
dargestellt sind, und noch spezieller das reife Polypeptid, Lig
72a, das in 2 als SEQ
ID NR. 3, in 4 als SEQ
ID NR. 8 und in 5 als
SEQ ID NR. 11 dargestellt ist, Varianten, Analoge, Derivate und
deren Fragmente und Varianten, Analoge und Derivate der Fragmente.
Weitere besonders bevorzugte Ausführungsformen sind in diesem
Zusammenhang Polypeptide, Varianten, Analoge, Derivate und deren
Fragmente und Varianten, Analoge und Derivate der Fragmente, welche
die Aktivität oder
Funktion von Lig 72a und Lig 72b beibehalten.
-
Unter
bevorzugten Varianten sind die, die sich von einer Referenz durch
konservative Aminosäuresubstitutionen
unterscheiden. Derartige Substitutionen sind die, bei denen eine
in einem Polypeptid vorhandene Aminosäure gegen eine andere Aminosäure mit ähnlichen
Eigenschaften ausgetauscht ist. Typischerweise als konservative
Substitutionen angesehen werden Austausche, von einer gegen eine
andere, der aliphatischen Aminosäuren
Ala, Val, Leu und Ile; der Austausch der Hydroxylreste Ser und Thr,
der Austausch der sauren Reste Asp und Glu, die Substitution zwischen
den Amidresten Asn und Gln, der Austausch der basischen Reste Lys
und Arg und Austausche zwischen den aromatischen Resten Phe und
Tyr.
-
Außerdem in
diesem Zusammenhang besonders bevorzugt sind Varianten, Analoge,
Derivate und Fragmente und Varianten, Analoge und Derivate der Fragmente,
welche die Aminosäuresequenz
aufweisen, die ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus den Polypeptiden in den 2 (SEQ ID NR. 2–4), 4 (SEQ ID
NR. 8 und 9) und 5 (SEQ ID NR. 10–12), in denen in jeder Kombination
mehrere, wenige, 5 bis 10, 1 bis 5, 1 bis 3, 2, 1 oder keine Aminosäurereste
substituiert, deletiert oder addiert sind,. Besonders bevorzugt
unter diesen sind stille Substitutionen, Additionen und Deletionen,
die nicht die Eigenschaften und Aktivitäten der Liganden verändern. Ebenfalls
besonders bevorzugt in diesem Zusammenhang sind konservative Substitutionen.
Am allermeisten bevorzugt sind Polypeptide, welche die Aminosäuresequenz
aufweisen, die ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus den 2 (SEQ
ID NR. 2, SEQ ID NR. 3 oder SEQ ID NR. 4), 4 (SEQ ID NR. 8 oder
SEQ ID NR. 9) und 5 (SEQ ID NR. 10, SEQ ID NR. 11 oder SEQ ID NR.
12), ohne Substitutionen.
-
Die
in der vorliegenden Erfindung verwendeten Polypeptide und Polynucleotide
werden vorzugsweise in isolierter Form bereitgestellt und sind vorzugsweise
bis zur Homogenität
gereinigt.
-
Die
Polypeptide zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung schließen die
Polypeptide mit der SEQ ID NR. 2–4 und 8–12 ein und insbesondere das
reife Polypeptid ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NR. 4, 8, und 11, sowie Polypeptide,
die mindestens zu 95 % identisch mit diesen Polypeptiden sind und
stärker
bevorzugt mindestens 97 % Ähnlichkeit
aufweisen.
-
Fragmente
oder Teile der erfindungsgemäßen Polypeptide
können
eingesetzt werden zum Herstellen der entsprechenden vollständigen Polypeptide
durch Peptidsynthese, dazu können
die Fragmente als Zwischenprodukte zum Herstellen der vollständigen Polypeptide
eingesetzt werden. Fragmente können „selbständig" sein, d.h. nicht
Teil oder nicht mit anderen Aminosäuren oder Polypeptiden fusioniert,
oder sie können
von einem größeren Polypeptid,
von dem sie einen Teil oder Bereich bilden, umfasst sein. Wenn sie
von einem größeren Polypeptid
umfasst sind, bilden die gerade diskutierten Fragmente am stärksten bevorzugt
einen einzelnen zusammenhängenden
Bereich. Allerdings können
mehrere Fragmente von einem einzigen größeren Polypeptid umfasst sein.
Zum Beispiel beziehen sich bestimmte bevorzugte Ausführungsformen
auf Fragmente von Polypeptiden der erfindungsgemäßen HFGAN72-Rezeptorliganden,
die von einem Vorläufer-Polypeptid umfasst
wird, das entwickelt wurde zur Expression in einem Wirt und in dem
heterologe Prä- und Propolypeptidregionen
an den Aminoterminus der Polypeptidfragmente von HFGAN72-Rezeptorliganden
angefügt
sind und ein zusätzlicher
Bereich an den Carboxyterminus der Fragmente angefügt ist.
Daher bezieht sich „Fragmente" in einem Aspekt
der hier beabsichtigten Bedeutung auf den Teil oder die Teile eines
Fusionspolypeptids oder Fusionsproteins, die von HFGAN72-Rezeptorliganden
stammen. Unter besonders bevorzugten Fragmenten zur Verwendung in
der Erfindung sind Verkürzungsmutanten
von HFGAN72-Rezeptorliganden. Verkürzungsmutanten schließen Polypeptide
der HFGAN72-Rezeptorliganden
ein, die eine Aminosäuresequenz aufweisen,
die ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus den 2 (SEQ
ID NR. 2–4),
4 (SEQ ID NR. 6, 8 und 9) und 5 (SEQ ID NR. 10–12) oder deren Varianten oder
Derivate, außer
der Deletion einer zusammenhängenden
Serie von Resten (das heißt,
eine zusammenhängende
Region, ein zusammenhängender
Teil oder Bereich), die den Aminoterminus einschließt oder
einer zusammenhängenden
Serie von Resten, die den Carboxyterminus einschließt, oder,
wie in doppelten Verkürzungsmutanten,
die Deletion von zwei zusammenhängenden
Serien von Resten, von denen eine den Aminoterminus einschließt und eine
den Carboxyterminus einschließt.
-
Es
ist selbstverständlich,
dass die Verwendung in der Erfindung unter anderem auch Polynucleotide betrifft,
welche die vorstehend erwähnten
Fragmente codieren, Polynucleotide, die an Polynucleotide hybridisieren,
welche die Fragmente codieren, insbesondere solche, die unter stringenten
Bedingungen hybridisieren, und Polynucleotide wie PCR-Primer zum
Amplifizieren von Polynucleotiden, welche die Fragmente codieren.
In diesem Zusammenhang sind solche Polynucleotide bevorzugt, die,
wie vorstehend diskutiert, den bevorzugten Fragmenten entsprechen
und am stärksten
bevorzugt SEQ ID NR. 21, wie in 1 dargestellt,
oder SEQ ID NR. 5, wie in 3 dargestellt.
-
Polypeptide
von HFGAN72-Rezeptorliganden und Polynucleotide, die diese Polypeptide
codieren, können
in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung für
eine Vielzahl von Anwendungen verwendet werden, besonders für solche,
die von den chemischen und biologischen Eigenschaften dieser Liganden
Gebrauch machen. Zusätzliche
Anwendungen betreffen die Behandlung von Erkrankungen von Zellen,
Geweben und Organismen. Diese Aspekte der Erfindung werden durch
die folgende Diskussion weiter illustriert.
-
Außerdem können Antikörper gegen
einen HFGAN72-Rezeptorliganden eingesetzt werden, um die Interaktion
eines derartigen Liganden mit dem HFGAN72-Rezeptor zu hemmen und
sie können
verwendbar sein bei der Behandlung von einer obsessiven kompulsiven
Störung,
einem gestörten
biologischen und zirkadianen Rhythmus, Schlafstörungen, die mit neurologischen
Störungen,
Lungenerkrankungen und Abhängigkeiten
in Zusammenhang stehen, Schlaftstörungen, Schlafapnoe, Narkolepsie,
Schlaflosigkeit, Parasomnie und dem Jet-lag-Syndrom.
-
Verfahren
zum Herstellen von Antikörpern,
die in diesen Untersuchungen verwendbar sind, sind dem Fachmann
wohlbekannt. Polypeptide, deren Fragmente oder andere Derivate oder
deren Analoge oder Zellen, die diese exprimieren, können als
Immunogen verwendet werden, um Antikörper dagegen herzustellen.
Diese Antikörper
können
zum Beispiel polyclonale oder monoclonale Antikörper sein. Die vorliegende
Erfindung schließt
auch die Verwendung von chimären,
einzelkettigen oder humanisierten Antikörpern ein sowie von Fab-Fragmenten
oder das Produkt einer Fab-Expressionsbibliothek. Verschiedene auf
dem Fachgebiet bekannte Verfahren können zur Herstellung derartiger
Antikörper
und Fragmente verwendet werden.
-
Antikörper, die
erzeugt wurden gegen die Polypeptide, die einer in der vorliegenden
Erfindung verwendeten Sequenz entsprechen, können erhalten werden durch
direkte Injektion der Polypeptide in ein Tier, vorzugsweise ein
nicht-menschliches Tier. Der so erhaltene Antikörper wird dann die Polypeptide
selbst binden. Auf diese Weise kann sogar eine Sequenz, die nur
ein Fragment der Polypeptide codiert, verwendet werden, um Antikörper zu
erzeugen, die das vollständige
native Protein binden. Derartige Antikörper können dann verwendet werden,
um das Polypeptid aus Gewebe, welches das Polypeptid exprimiert,
zu isolieren.
-
Zur
Herstellung monoclonaler Antikörper,
kann jede Technik verwendet werden, die Antikörper, die von kontinuierlichen
Zellkulturen produziert werden, bereitstellt. Beispiele schließen die
Hybridomtechnik (Kohler, G. und Milstein, C., Nature (1975)., 256:
495–497),
die Triom-Technik, die menschliche B-Zell-Hybridomtechnik (Kozbor
et al., Immunol. Today (1983), 4: 72) und die EBV-Hybridomtechnik
zum Herstellen von menschlichen monoclonalen Antikörpern (Cole
et al. in „MONOCLONAL
ANTIBODIES AND CANCER THERAPY" (1985), Alan
R. Liss, Inc., Seite 77–96)
ein.
-
Techniken,
die zur Herstellung von einzelkettigen Antikörpern (US Patent Nr. 4.946.778)
beschrieben wurden, können
verändert
werden, um einzelkettige Antikörper
gegen immunogene Polypeptidprodukte dieser Erfindung herzustellen.
Ebenso können
transgene Mäuse
oder andere Organismen wie andere Säugetiere verwendet werden,
um humanisierte Antikörper
gegen immunogene erfindungsgemäße Polypeptidprodukte zu
exprimieren.
-
HFGAN72-Rezeptorliganden
könnten
verwendet werden, um Proteine zu isolieren, die mit diesen interagieren
und diese Interaktion könnte
ein Ziel für
die Interferenz sein.
-
Inhibitoren
von Protein-Protein Interaktionen zwischen HFGAN72-Rezeptorliganden
und anderen Faktoren könnten
zur Entwicklung von Arzneimitteln zur Modulation der Aktivität von HFGAN72-Rezeptorliganden
führen.
Wie hier verwendet bezieht sich der Begriff modulieren auf das Beeinträchtigen
der Funktion von HFGAN72-Rezeptorliganden.
-
Gene,
die Proteine für
Moleküle
codieren, die HFGAN72-Rezeptoren binden, können anhand von zahlreichen
Verfahren, die dem Fachmann bekannt sind, identifiziert werden,
zum Beispiel durch Liganden-"panning" und FACS-Sortierung.
Derartige Methoden sind in vielen Labor-Handbüchern beschrieben wie zum Beispiel
in Coligan et al., Current Protocols in Immunology I (Rivett, A.J.,
Biochem. J. (1993), 291: 1–10): Kapitel
5 (1991).
-
Zum
Beispiel stellt das "yeast
two hybrid system",
Verfahren zum in vivo Nachweis der Interaktion zwischen einem ersten
Testprotein und einem zweiten Testprotein bereit, wobei die Wiederherstellung
der Aktivität eines
transkriptionalen Aktivators verwendet wird. Das Verfahren ist offenbart
im US-Patent Nr. 5,283,173, die Reagentien sind erhältlich von
Clontech und Stratagene. Kurz gesagt wird die cDNA eines HFGAN72-Rezeptorliganden
wird mit einer DNA-Bindungsdomäne
des Transkriptionsfaktors Gal4 fusioniert und in Hefezellen exprimiert.
Anhänge
von cDNA aus Bibliotheken, die aus interessierenden Zellen erhalten
werden, werden mit einer Transaktivierungsdomäne von Gal4 fusioniert. cDNA-Clone, die Proteine
exprimieren, die mit einem HFGAN72-Rezeptorliganden interagieren
können,
werden zur Wiederherstellung der Aktivität von Gal4 und zur Transaktivierung
der Expression eines Reportergens wie Gal1-lacZ führen. Die
cDNA des HFGAN72-Rezeptorliganden,
die mit der DNA-Bindungsdomäne
des Transkriptionsfaktors Gal4 fusioniert ist, kann in einer oder
mehreren Aminosäuren
mutiert sein, das entsprechende Verfahren ist vorstehend beschrieben,
um die Interaktion der Kinase mit dem Substrat zu verstärken.
-
Ein
alternatives Verfahren ist die Durchmusterung von λgt11, λZAP (Stratagene)
oder äquivalenten
cDNA-Expressionsbibliotheken mit rekombinanten HFGAN72-Rezeptorliganden.
Rekombinante Proteine für HFGAN72-Rezeptorliganden
oder deren Fragmente werden mit kurzen Peptid-Markierungen ("tags") wie FLAG, HSV oder
GST fusioniert. Die Peptid-Markierungen ("tags")
können
geeignete Phosphorylierungsstellen für eine Kinase wie die Herzmuskel-Kreatinkinase
besitzen oder sie können
biotinyliert werden. Rekombinante HFGAN72-Rezeptorliganden können mit 32P phosphoryliert sein oder unmarkiert verwendet
werden und mit Streptavidin oder Antikörpern gegen die Markierungen
("tags") nachgewiesen werden. λgt11-Expressionsbibliotheken
werden aus interessierenden Zellen hergestellt und mit den rekombinanten
HFGAN72-Rezeptorliganden inkubiert, gewaschen und es werden cDNA-Clone
isoliert, die mit den HFGAN72-Rezeptorliganden interagieren. Siehe
z.B. T. Maniatis, et al., supra.
-
Ein
anderes Verfahren ist die Durchmusterung einer Säugetier-Expressionsbibliothek
in der die cDNAs in einem Vektor zwischen eine Säugetier-Promotor und eine -Polyadenylierungsstelle
cloniert werden und transient in COS- oder 293-Zellen transfiziert
werden, gefolgt vom Nachweis des bindenden Proteins 48 Stunden später durch
Inkubation fixierter und gewaschener Zellen mit einem markierten,
vorzugsweise jodierten, HFGAN72-Rezeptorliganden
und dem Nachweis gebundener HFGAN72-Rezeptorliganden durch Autoradiographie.
Siehe Sims et al., Science (1988), 241: 585–589 und McMahan et al., EMBO
J. (1991), 10: 2821–2832.
Auf diese Weise können
Pools von cDNAs, welche die cDNA enthalten, die das bindende interessierende
Protein codiert, ausgewählt
werden und die interessierende cDNA kann durch weitere Subdivision jedes
Pools isoliert werden, gefolgt von Zyklen transienter Transfektion,
Bindung und Autoradiographie. Alternativ kann die interessierende
DNA isoliert werden durch Transfektion der gesamten cDNA-Bibliothek
in Säugetierzellen
und "panning" der Zellen auf einer
Schale, die einen HFGAN72-Rezeptorliganden
an die Platte gebunden enthält.
Zellen, die nach dem Waschen anhaften, werden lysiert und die Plasmid-DNA
wird isoliert, in Bakterien amplifiziert und der Zyklus aus Transfektion
und "panning" wird wiederholt
bis ein einzelner cDNA-Clon erhalten wird. Siehe Seed et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA (1987), 84: 3365 und Aruffo et al., EMBO J.
(1987), 6: 3313. Falls das bindende Protein sezerniert wird, kann
dessen cDNA mit einer ähnlichen Pool-Strategie
erhalten werden, wenn erst ein Bindungs- oder Neutralisierungstest
für die
Untersuchung der Überstände transient
transfizierter Zellen etabliert wurde. Allgemeine Verfahren zum
Durchmustern von Überständen sind
offenbart in Wong et al., Science (1985), 228: 810–815.
-
Ein
anderes alternatives Verfahren ist die Isolierung von Proteinen,
die mit einem HFGAN72-Rezeptorliganden interagieren, direkt aus
Zellen. Fusionsproteine aus einem HFGAN72-Rezeptorliganden und GST- oder
kleinen Peptid-Markierungen ("tags") werden hergestellt
und an Kügelchen
immobilisiert. Es werden biosynthetisch markierte oder unmarkierte
Proteinextrakte aus den interessierten Zellen hergestellt, mit den
Kügelchen
inkubiert und mit Puffer gewaschen. Proteine, die mit einem HFGAN72-Rezeptorliganden
interagieren, werden spezifisch von den Kügelchen eluiert und mittels
SDS-PAGE analysiert. Durch Microsequenzierung werden die primären Aminosäure-Sequenzdaten
der Bindungspartner erhalten. Wenn gewünscht, können die Zellen mit Mitteln
behandelt werden, die eine funktionelle Antwort wie die Tyrosinphosphorylierung
zellulärer
Proteine induzieren. Ein Beispiel für ein derartiges Mittel wäre ein Wachstumsfaktor
oder Cytokin wie Interleukin-2.
-
Ein
anderes alternatives Verfahren ist die Immunaffinitätsreinigung.
Ein rekombinanter HFGAN72-Rezeptorligand wird mit markierten oder
unmarkierten Zellextrakten inkubiert und mit anti-HFGAN72-Rezeptorligand
Antikörpern
immunpräzipitiert.
Das Immunpräzipität wird mit
Protein-A-Sepharose gewonnen und mittels SDS-PAGE analysiert. Unmarkierte
Proteine werden durch Biotinylierung markiert und in SDS-Gelen mit Streptavidin
nachgewiesen. Bindungspartnerproteine werden durch Microsequenzierung
analysiert. Außerdem
können
vor der Microsequenzierung dem Fachmann bekannte biochemische Standard-Reinigungsschritte
verwendet werden.
-
Noch
ein anderes alternatives Verfahren ist das Durchmustern von Peptidbibliotheken
auf Bindungspartner. Ein rekombinanter markierter ("tagged") oder markierter
("label") HFGAN72-Rezeptorligand
wird verwendet, um Peptide aus einer Peptid- oder Phosphopeptidbibliothek
auszuwählen,
die mit einem HFGAN72-Rezeptorliganden interagieren. Die Sequenzierung
der Peptide führt
zur Identifizierung von Consensus-Peptidsequenzen, die in interagierenden
Proteinen gefunden werden könnten.
-
Zusammengefasst
können
Bindungspartner von HFGAN72-Rezeptorliganden, die durch diese Verfahren
oder durch andere Verfahren die dem Fachmann bekannt wären, identifiziert
werden, sowie die vorstehend diskutierten vermeintlichen Bindungspartner
in dem Testverfahren verwendet werden. Die Untersuchung des Vorhandenseins
eines HFGAN72-Rezeptorligand/Bindungspartner-Komplexes wird zum
Beispiel im Hefe Two-Hybrid-System
("yeast-two-hybrid-system"), im ELISA oder
in Immunassays unter Verwendung von Antikörpern, die für den Komplex
spezifisch sind, erreicht. In der Gegenwart von Testsubstanzen (z.B.
Inhibitoren oder Antagonisten), welche die Bildung der HFGAN72-Rezeptorligand/Bindungspartner-
Interaktion unterbrechen oder hemmen, wird eine verringerte Menge
des Komplexes relativ zu einer Kontrolle, in der die Testsubstanz
fehlt, bestimmt.
-
HFGAN72-Rezeptorligand
Polypeptide können
auch verwendet werden, um die HFGAN72-Rezeptorligand-Bindungskapazität von HFGAN72-Rezeptorligand
bindenden Molekülen
in Zellen oder zellfreien Präparaten
zu untersuchen.
-
Die
HFGAN72-Rezeptorliganden können
auch in einem Verfahren zur Suche nach Verbindungen, welche die
Aktivierung des HFGAN72-Rezeptors durch den Liganden hemmen (Antagonisten),
eingesetzt werden.
-
Im
Allgemeinen beinhalten derartige Suchverfahren das Bereitstellen
geeigneter Zellen, die den HFGAN72-Rezeptor auf ihrer Oberfläche exprimieren.
Derartige Zellen schließen
Zellen von Säugetieren,
Hefe, Drosophila oder E. coli ein. Im Besonderen wird ein Polynucleotid,
das den HFGAN72-Rezeptor codiert, eingesetzt, um Zellen damit zu
transfizieren, um dadurch den Rezeptor zu exprimieren. Der exprimierte
Rezeptor wird dann mit einer Testverbindung und einem erfindungsgemäßen HFGAN72-Rezeptorliganden
in Kontakt gebracht, um die Bindung sowie die Stimulation oder die
Hemmung einer funktionellen Antwort zu untersuchen.
-
Ein
derartiges Durchmusterungsverfahren schließt die Verwendung von Melanophoren
ein, die transfiziert werden, um den HFGAN72-Rezeptor zu exprimieren.
Ein derartige Durchmusterungstechnik ist beschrieben in WO 92/01810,
veröffentlicht
am 6. Februar 1992.
-
Also
kann ein derartiger Test zum Beispiel eingesetzt werden zur Suche
nach einer Verbindung, welche die Interaktion des Liganden mit dem
HFGAN72-Rezeptor inhibiert, durch Inkontaktbringen von Melanophor-Zellen,
die den Rezeptor codieren, mit sowohl einem erfindungsgemäßen HFGAN72-Rezeptorliganden und
einer zu untersuchenden Verbindung. Die Hemmung des Signals, das
durch den Liganden erzeugt wird, deutet darauf hin, dass eine Verbindung
ein potentieller Rezeptorantagonist ist, d.h. sie inhibiert die
Aktivierung des Rezeptors durch HFGAN72.
-
Die Überprüfung kann
eingesetzt werden zum Auffinden einer Verbindung, die den Rezeptor
aktiviert, durch Inkontaktbringen derartiger Zellen mit zu untersuchenden
Verbindungen und Bestimmen, ob eine derartige Verbindung ein Signal
erzeugt, d.h. den Rezeptor aktiviert, was zu einer Second-Messenger-Antwort
wie unter anderem cAMP-Hemmung
oder -Stimulierung, Calcium-Mobilisierung und GTPγS-Bindung
führt.
-
Eine
andere derartige Durchmusterungstechnik beinhaltet das Einbringen
von RNA, die den HFGAN72-Rezeptor codiert, in Xenopus Oocyten, um
den Rezeptor transient zu exprimieren. Im Fall der Suche nach Verbindungen,
von denen angenommen wird, dass sie die Aktivierung des Rezeptors
durch den Liganden hemmen, können
die Rezeptor-Oocyten dann mit einem erfindungsgemäßen Rezeptorliganden
und einer zu untersuchenden Verbindung in Kontakt gebracht werden,
gefolgt vom Nachweis der Hemmung oder Aktivierung eines Signals.
-
Ein
anderes Verfahren beinhaltet die Suche nach Verbindungen, welche
die Aktivierung des Rezeptors hemmen, durch Bestimmung der Hemmung
der Bindung eines markiertem erfindungsgemäßen HFGAN72-Rezeptorliganden
an Zellen, die den Rezeptor auf ihrer Oberfläche tragen. Ein derartiges
Verfahren beinhaltet die Transfektion einer eukaryotischen Zelle
mit DNA, die den HFGAN72-Rezeptor codiert, so dass die Zelle den
Rezeptor auf ihrer Oberfläche
exprimiert, und Inkontaktbringen der Zelle oder des Zellmembranpräparats mit
einer Verbindung in Gegenwart einer markierten Form eines HFGAN72-Rezeptorliganden.
Die Menge des markierten Liganden, die an den Rezeptor gebunden
ist, wird gemessen, z.B. durch Messung der Radioaktivität des Rezeptors.
Falls die Verbindung an den Rezeptor bindet, was durch eine Reduzierung
des markierten Liganden, der an den Rezeptor bindet, bestimmt wird,
wird die Bindung des markierten Liganden an den Rezeptor gehemmt.
-
Noch
eine andere Durchmusterungstechnik beinhaltet die Verwendung von
einer FLIPR-Ausrüstung zur
Schnellsuche von Testverbindungen, welche die Mobilisierung intrazellulärer Calciumionen
oder anderer Ionen durch Beeinflussung der Interaktion eines HFGAN72-Rezeptorliganden
mit dem HFGAN72-Rezeptor hemmen.
-
HFGAN72-Rezeptoren
sind in Säugetieren
zu finden und könnten
daher für
viele biologische Funktionen, einschließlich vieler pathologischer
Situationen, verantwortlich sein. Demgemäß ist es wünschenswert, Verbindungen zu
finden, die den HFGAN72-Rezeptor oder die Interaktion von HFGAN72-Rezeptorliganden und
des HFGAN72-Rezeptors einerseits stimulieren und andererseits die
Funktion den HFGAN72-Rezeptor hemmen können.
-
Zum
Beispiel wurde vorläufig
gezeigt, dass der HFGAN72-Rezeptor in vaskulären glatten Muskelzellen, die
mit Serum behandelt wurden, hochreguliert ist, in Makrophagen, die
mit oxidiertem LDL behandelt wurden, herunterreguliert ist und dass
er auch in gedehnten Arterien zu finden ist. Demgemäss könnte die
Modulierung der Aktivität
dieses Rezeptors mit erfindungsgemäßen Polypeptiden oder Fragmenten,
Derivaten oder Varianten der erfindungsgemäßen Polypeptide verwendbar
sein bei der Behandlung kardiovaskulärer Erkrankungen. Die Isolierung
dieses Liganden aus dem Gehirn und dem Hypothalamus deutet zudem
auf eine ZNS-Relevanz hin. Also betrifft die vorliegende Erfindung
die Verwendung des HFGAN72-Rezeptorliganden oder von Verbindungen,
welche die Interaktion eines derartigen Liganden mit dem HFGAN72-Rezeptor
modulieren, zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung von
einer obsessiven kompulsiven Störung,
einem gestörten
biologischen oder zirkadianen Rhythmus, Schlafstörungen, die mit neurologischen
Störungen,
Lungenerkrankungen, Abhängigkeiten
in Zusammenhang stehen, Schlafstörungen,
Schlafapnoe, Narkolepsie, Schlaflosigkeit, Parasomnie und dem Jet-lag-Syndrom.
-
Also
können
die in der vorliegenden Erfindung verwendeten Polypeptide oder Agonisten
oder dagegen gerichtete Antagonisten in Verbindung mit einem nicht
sterilen oder sterilen Träger
oder von Trägern
zur Verwendung mit Zellen, Geweben oder Organismen, so wie ein pharmazeutischer
Träger,
der für
die Verabreichung an ein Subjekt geeignet, ist eingesetzt werden.
Derartige Verbindungen umfassen zum Beispiel einen Mediumszusatz
oder eine therapeutisch wirksame Menge eines erfindungsgemäßen Polypeptids
und einen pharmazeutisch verträglichen
Träger
oder Excipienten. Derartige Träger
können
Kochsalzlösung,
gepufferte Kochsalzlösung,
Dextrose, Wasser, Glycerol, Ethanol und Kombinationen daraus einschließen, sind
aber nicht darauf beschränkt.
Die Formulierung sollte für
den Verabreichungsmodus geeignet sein.
-
Polypeptide
und andere Verbindungen, die in der vorliegenden Erfindung verwendet
werden, können allein
oder zusammen mit anderen Verbindungen wie therapeutische Verbindungen
eingesetzt werden.
-
Die
Arzneimittel können
auf jede wirksame, geeignete Weise verabreicht werden, einschließlich, zum Beispiel,
topikale, orale, anale, vaginale, intravenöse, intraperitoneale, intramuskuläre, subcutane,
intranasale oder intradermale Verabreichung und andere.
-
Die
Arzneimittel werden gewöhnlich
in einer Menge verabreicht, die bei der Behandlung oder Prophylaxe
einer spezifischen Indikation oder spezifischen Indikationen wirksam
ist. Im Allgemeinen werden die Verbindungen in einer Menge von mindestens
10 μg/kg
Körpergewicht
verabreicht. In den meisten Fällen
werden sie in einer Menge nicht über
etwa 8 mg/kg Körpergewicht
pro Tag verabreicht werden. Vorzugsweise liegt die Dosis in den
meisten Fällen
bei etwa 10 μg/kg
Körpergewicht
bis etwa 1 mg/kg Körpergewicht
täglich.
Es ist selbstverständlich,
dass die optimale Dosierung durch Standardverfahren für jede Behandlungsmodalität und Indikation
bestimmt wird, wobei die Indikation, deren Schwere, die Verabreichungsform,
komplizierende Bedingungen und dergleichen berücksichtigt werden.
-
BEISPIELE: BIOLOGISCHE VERFAHREN
-
Bestimmte
hier verwendete Begriffe sind im vorangegangenen Glossar erklärt.
-
Alle
Beispiele wurden, wenn nicht andernfalls detaillierter ausgeführt, unter
Verwendung von Standardtechniken durchgeführt, die dem Fachmann wohlbekannt
sind und für
ihn zur Routine gehören.
Die molekularbiologischen Routinetechniken in den folgenden Beispielen
können
wie in Standard Laborhandbüchern wie
Sambrook et al.: „MOLECULAR
CLONING: A LABORATORY MANUAL",
2. Ausg. (1989), Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring
Harbor, N.Y., hier zitiert als „Sambrook", durchgeführt werden.
-
Beispiel 1: Verfahren zur
Clonierung der HFGAN72-Rezeptorliganden
-
a. Verfahren zur Clonierung
der Ratten-HFGAN72-Rezeptorliganden
-
Um
die vollständige
Sequenz des HFGAN72-Rezeptorliganden der Ratte zu erhalten, wurde
ein Intrapeptid degeneriertes RT-PCR-Verfahren verwendet.
-
Die
Peptidsequenz QPLPDCCRQKTCSCRLYELLHGAGNHAGI (Aminosäure 1–29 der
SEQ ID NR. 6) wurde ausgewählt,
um hochdegenerierte Oligonucleotid-Primer zu entwerfen, die für die Enden
der Sequenz codieren. Die Sequenzen der Primer lauteten: CAACCNCTNCCNGACTGCTG
(SEQ ID NR. 13) und ATNCCNGCNGCATGATT (SEQ ID NR. 14). An Position
3 des Primers mit der SEQ ID NR. 13 kann A gegen G ausgetauscht
sein. An Position 7 des Primers mit der SEQ ID NR. 13 kann C gegen
T ausgetauscht sein. An Position 15 des Primers mit der SEQ ID NR.
13 kann C gegen T ausgetauscht sein. An Position 18 von SEQ ID NR.
13 kann C gegen T ausgetauscht sein. An Position 12 des Primers
mit der SEQ ID NR. 14 kann A gegen G ausgetauscht sein. An Position
15 des Primers mit der SEQ ID NR. 14 kann A gegen G ausgetauscht
sein. Jeder dieser Austausche kann in den Primern mit der SEQ ID
NR. 13 und 14 vorhanden sein. In den Nucleotidsequenzen der vorstehenden
Primer steht das Symbol „N" für A,C,G
oder T. Das cDNA-Fragment, welches das Peptid codiert, wurde durch
RT-PCR aus RNA aus Rattenhirn erhalten und durch Nucleotidsequenzierung bestätigt.
-
5'-RACE
-
Basierend
auf der Sequenz des vorstehenden RT-PCR-Produkts wurde ein nichtdegenerierter
Oligonucleotid-Primer (#1, GTT GCC AGC TCC GTG CAA CAG TTC GTA GAG-ACGG,
SEQ ID NR. 15) entworfen und in einer 5'-RACE-Reaktion verwendet. Aus Rattenhirn
PolyA+-RNA wurde doppelsträngige
cDNA synthetisiert, an den Marathon Adaptor (Clontech) ligiert und
als Matrize für
die initiale 5'-RACE-Reaktion
mit den Primern Adaptor-Primer 1 (Clontech) und #1 verwendet. Eine
ineinandergesetzte ("nested") PCR Reaktion wurde durchgeführt mit
einem Oligonucleotid CGG CAG GAA CAC GTC TTC TGG CG (#2, SEQ ID
NR. 16) und dem Adaptor-Primer 2. Es wurde ein ungefähr 250-bp
umfassendes 5'-cDNA-Produkt,
welches das Peptid korrekt codiert, erhalten.
-
3'-RACE
-
Es
wurden zwei zusätzliche
Oligonucleotide entworfen, TCC TTG GGT ATTT-GGA CCA CTG CAC CGA
AG (#3, SEQ ID NR. 17) und ATA CCA TCT CTC C-GG ATT GCC TCT CCC
TGA (#4, SEQ ID NR. 18), die einem Teil des vermeintlichen 5'-nichtcodierenden
Bereichs der cDNA-Sequenz, die durch die vorstehende 5'-RACE-Reaktion erhalten
wurde, entsprechen. Einzelsträngige
Rattenhirn cDNA wurde unter Verwendung eines Oligonucleotids CCT
CTG AAG GTT CCA GAA TCG ATA GTAN (SEQ ID NR. 19) als ein spezifischer Primer
für die
Reverse Transkription synthetisiert und als Matrize für eine 3'-RACE unter Verwendung
von #3 und einem Anker-Primer (CCT CTG AAG GTT CCA GAA TCG ATAG,
SEQ ID NR. 20) verwendet. An Position 27 des Oligonucleotids mit
der SEQ ID NR. 19 kann A gegen entweder C oder G ausgetauscht sein.
In der Nucleotid-Sequenz
des Oligonucleotids mit der SEQ ID NR. 19 steht „N" für
ein A, C, G oder T. Das Produkt wurde unter Verwendung von #4 und
dem gleichen Anker-Primer einer ineinandergesetzten ("nested") PCR-Reaktion unterworfen.
Ein einzelnes 0,6 kb-Produkt, das die korrekte 5'-cDNA-Sequenz enthielt, wurde erhalten.
Die vollständige
Sequenz wurde bestätigt
mit cDNA-Produkten, die aus drei unabhängigen initialen 3'-RACE-Reaktionen
erhalten wurden.
-
b. Clonierungsverfahren
der HFGAN72-Rezeptorliganden des Menschen und der Maus
-
Schätzungsweise
jeweils 1,2 Millionen Plaques aus menschlichen (Clontech) und Maus
(Stratagene) Genombibliotheken wurden anhand von Standard-Plaque-Hybridisierung
durchmustert. Ein vollständiges
(ca. 0,5 kb) Ratten cDNA-Insert, das beide HFGAN72-Rezeptorliganden,
Lig 72 a und Lig 72b codierte, wurde durch das „Random-Priming"-Verfahren 32P-markiert und als Sonde
verwendet. In der Hybridisierung positive Phagen wurden Plaque-gereinigt
und genomische DNA-Fragmente, die Exons von HFGAN72-Rezeptorliganden
enthielten, wurden durch Southern-Blot identifiziert und für weitere
Analysen in Plasmidvektoren subcloniert. Die vollständige Nucleotid-Sequenz
des genomischen Fragments wurde zusammengesetzt aus Sequenzen der überlappenden
Subclone und die Sequenzen wurden durch „Primer-Walking" erhalten.
-
Beispiel 2: Reinigung von
HFGAN72-Rezeptorliganden
-
Etwa
220 g gefrorenes Hypothalamusgewebe vom Rind oder gefrorenes Rattenhirngewebe,
gekauft von Pel-Freez (Rogers, AR), wurden bei Zimmertemperatur
im 10-fachen Volumen 70 % (Volume/Volume) Aceton/1M Essigsäure/20 mM
HCl durch ein Polytron (15 mm Durchmesser) homogenisiert. Die Homogenisate
wurden über
Nacht bei 4°C
aufbewahrt, um große
Proteine zu präzipitieren.
-
Am
folgenden Tag wurden die Homogenisate bei 20.000 × g für 30 Minuten
bei 4°C
zentrifugiert. Die Zentrifugation wurde solange wiederholt, bis
alle sichtbaren nichtlöslichen
Materialien aus dem Überstand
entfernt waren. Dann wurde der Überstand
in mehrere große
Glasflaschen aliquotiert und es wurde ein gleiches Volumen Diethyläther in
jede Flasche zugegeben. Die Mischung wurde für 1–2 Minuten kräftig geschüttelt und die
zwei Phasen konnten sich für
30 Minuten bei Zimmertemperatur trennen. Die untere wässrige Phase
(die trüb
erscheint) wurde in frische Flaschen überführt und die Ätherextraktion
wurde noch zwei weitere Male wiederholt, um jegliches Aceton zu
entfernen. Nach den Extraktionen wurde die wässrige Phase 30 Minuten mit 20.000 × g bei
4°C zentrifugiert.
Der Überstand
wurde erneut zentrifugiert, um alle nicht-löslichen Materialien zu entfernen.
Der finale Überstand
(schätzungsweise
500–600
ml) wurde dann durch einen Netzfilter (Falcon Cell Strainer, Becton
Dickinson, Co., Oxnard, CA) in eine Glasflasche gefiltert. Das Filtrat
wurde dann mit einem gleichen Volumen H2O
bei Zimmertemperatur verdünnt
und direkt auf zwei 10-Gramm-Kartuschen
mit SepPaqk C18 (insgesamt 20 Gramm Kartuschenmaterial), die mit
0,1 % (Volumen/Volumen) Trifluoressigsäure (TFA) voräquilibriert
waren, geladen. Durch Anlegen eines leichten Vakuums an die Kartuschen,
wurde die Durchflussrate so aufrechterhalten, dass die einzelnen
Tropfen am Kartuschenausgang noch sichtbar waren. Jede Kartusche
wurde mit 100 m15 % CH3CN/0,1 % TFA gewaschen
und dann mit 30 ml 50 % CH3CN/0,1 % TFA
eluliert. Die ersten sechs Milliliter des Eluats wurden verworfen.
Das restliche Eluat wurde in einem silikonisierten Glaskolben über Nacht
lyophilisiert.
-
Das
lyophilisierte Material wurde in 24 ml 1 M Essigsäure durch
Ultraschalleinwirkung für
10–20
Minuten oder bis kein unlösliches
Material mehr sichtbar war, gelöst.
Der Extrakt wurde dann durch einen 20-Mikrometer Mirex GV Spritzenfilter
(Millipore, Bedford, MA) gefiltert. Die Hälfte (12 ml) des gefilterten
Extrakts wurde direkt auf eine C18 Umkehrphasen-HPLC-Säule (Vydac
218TP510; 5 Mikrometer; 10 mm × 250
semiprep; Hesperia, CA) geladen, die mit 3 % CH3CN/0,1
% TFA bei einer Durchflussrate von 3 ml/Minute bei Zimmertemperatur
voräquilibriert
worden war. Die Probe wurde in vier 3 ml-Einzelgaben über eine
große
Probenschleife (5 ml oder größer) geladen.
Dann wurde für
100 Minuten ein 10–40%-Gradient
von CH3CN in 0,1 % TFA angelegt. Fraktionen
von 3 ml (oder 1 Minute) wurden in silikonisierte 5 ml Glasröhrchen gesammelt.
Die gleiche HPLC wurde für
die verbleibende Hälfte
des Extrakts noch einmal wiederholt. 60 ml (1/50) von jeder Faktion wurden
aufbewahrt und mit 293/HFGAN72-Zellen wie in Beispiel 2 auf Ca-Transienten untersucht.
-
Die
aktiven Fraktionen wurden gepoolt und direkt auf eine Kationenaustauscher-HPLC-Säule (TosoHaas
SP-5PW; 7,5 mm × 75
mm, Montgomeryville, PA), die mit 20 mM Na-Phosphat (pH 3,0)/30
% CH3CN bei Zimmertemperatur voräquilibriert
wurde. Ein 0–0,5
M Gradient von NaCl in 20 mM Na-Phosphat (pH 3,0)/30 % CH3CN wurde für 60 Minuten bei einer Durchflussrate
von 1 ml/Minute angelegt. 1 ml-Fraktionen wurden gesammelt und 30 μl jeder Fraktion
wurden für
den Ca-Test verwendet.
-
Die
aktiven Fraktionen (2–3
Fraktionen; 2–3
ml) wurden gepoolt und mit 0,1 % TFA vierfach verdünnt. Die
verdünnte
Probe wurde direkt auf eine analytische C18 Umkehrphasen-Säule (Vydac
218TP54; 4,6 mm × 250
mm), die mit 3 % CH3CN/0,1 % TFA bei einer
Durchflussrate von 1 ml/Minute voräquilibriert worden war, geladen.
Die Säule
wurde mit einem Säulenheizer
auf 40°C
gehalten. Für
75 Minuten wurde ein 21–36
%-Gradient von CH3CN in 0,1 % TFA angelegt. Einzelne Peaks
(kontrolliert bei einer Absorption von 210 nm) wurden manuell in
silikonisierte 5 ml-Glasröhrchen
gesammelt und 30 μl
jeder Fraktion wurden getestet. An dieser Stelle war der aktive
Peak schon >70–80 % rein.
-
Der
aktive Peak (etwa 1 ml) wurde mit 0,1 % TFA vierfach verdünnt und
direkt auf die gleiche C18 Säule
geladen, aber diesmal wurde diese mit 3 % CH3CN/20
mM Tris-HCL (pH 7,0 bei 40°C)
voräquilibriert.
Für 74
Minuten wurde bei 40°C
ein 3–40
%-Gradient von CH3CN in 20 mM Tris-HCl (pH
7,0) angelegt. Der Hauptpeak bei 210 nm wurde manuell gesammelt.
-
An
dieser Stelle sollte die Probe schon rein sein. Um die Reinheit
zu überprüfen sowie
das Material zu entsalzen wurde der aktive Peak (etwa 800 μl) mit 0,1
% TFA vierfach verdünnt
und direkt auf eine C8 Umkehrphasen-Säule (Vydac 228TP104; pH-konstant
beschichtet; 4,6 mm × 250
mm), die mit 3 % CH3CN/0,1 % TFA bei einer
Durchflussrate von 1 ml/Minute voräquilibriert worden war. Für 66 Minuten
wurde bei 40°C
ein 3–36 %-Gradient
von CH3CN in 0,1 % TFA angelegt. Der einzelne
210 nm-Peak wurde manuell gesammelt. Die biologische Aktivität wurde
bestätigt.
Das vorstehende Verfahren wurde verwendet, um Lig 72a zu reinigen.
-
Lig
72b wurde gefunden und gereinigt durch Synthetisieren des Peptids
ausgehend von der cDNA-Sequenz und Testen des synthetisierten Produkts.
-
Beispiel 3: Ca-Test für Lig 72a
und Lig 72b
-
Der
Ca-Test wurde durchgeführt
in Übereinstimmung
mit Verfahren, die beschrieben wurden von Sakuri et al., Nature
(1990), 348: 732–735.
Für den
Test wurde ein kleiner Teil jeder HPLC-Fraktion in ein silikonisiertes
1,5 ml Eppendorf-Gefäß überführt und
unter Vakuum vollständig
getrocknet. Das getrocknete Material wurde in 20 ml Ca-Test-Puffer
(140 mM NaCl, 4 mM KCl, 1 mM Na2HPO4/1 mM MgCl2, 1,25
mM CaCl2, 11 mM Glucose, 5 mM HEPES (pH
7,4) und 0,2 % Rinderserumalbumin) durch dreiminütiges Vortexen aufgenommen. Für jeden
Testpunkt wurden 10 μl
der rekonstituierten Lösung
verwendet. In Übereinstimmung
mit Standardverfahren wurden die Zellen mit Fura-2/AM beladen. Es
wurde ein Jasco CAF-110 Analysegerät für intrazelluläre Ionen
(Easton, MD) mit 0,5 ml-Testküvetten verwendet.
293/HFGAN72-Zellen und nicht-transfizierte 293-Zellen wurden parallel
analysiert, um die Spezifität
der Antwort sicherzustellen. Endothelin-1 (Endkonzentration 1–100 nM)
wurde als Liganden Positivkontrolle verwendet.
-
Beispiel 4: Bestimmung der
Aminosäure-Sequenzen
von Lig 72a und Lig 72b
-
Ein
Lys-C-Verdau des reduzierten und alkylierten Lig 72a in 50 mM Tris-Puffer,
pH 9,0 wurde für
die Sequenzanalyse verwendet. Eine Hälfte der Probe (schätzungsweise
25 μl) wurde
gereinigt und auf einer mit Poros RII-Harz gepackten Microsäule konzentriert.
Die Peptide wurden eluiert mit 2 l 70 % Methanol, 5 % Ameisensäure und
in eine Nanoelektrosprühnadel überführt. Die
Probe wurde unter Verwendung der Nanoelektrosprühionisierung in einem PE-Sciex
dreifach Quadrupol-Massenspektrometer analysiert. Ein einziges Peptid
mit einem Molekulargewicht von 1286,6 wurde beobachtet. Dieses Peptid
wurde unter Verwendung der kollisionsinduzierten Dissoziations (CID)-Tandemmassenspektrometrie
(MS/MS) sequenziert. Um die Interpretation der Daten zu erleichtern,
wurden in der Elektrosprühquelle
auch Fragmente des Peptids erzeugt, die anschließend durch CID-Tandem-MS (eine
als MS bezeichnete Technik) sequenziert wurden.
-
Die
Fragmente, die erzeugt wurden, unterschieden sich voneinander durch
den Verlust sukzessiver N-terminaler Aminosäuren, angefangen mit dem des
3-Peptidfragment und weiter bis zum des 5-Fragment.
-
Lig
72b wurde durch direkte Edman-Sequenzierung unter Verwendung eines
Hewlett Packard G1000A Proteinsequencers, ausgestattet mit angeschlossener
Pth (Phenylthiohydantoin)-Aminosäureanalyse,
identifiziert. Das Molekulargewicht des Peptids wurde durch Matrix-gestützte Laserdesorption-Ionsierungsmassenspektrometrie
(MALDI-MS) auf 2935,9
Da bestimmt, was darauf hindeutet, dass das prozessierte Peptid
vollständig
und am C-terminalen Rest amidiert vorlag.
-
Beispiel 5: Gewebelokalisationsdaten
für Lig
72a
-
a. Immunhistochemieverfahren
-
Die
Lokalisation des Lig 72a-Peptids wurde durchgeführt unter Verwendung von Standardtechniken zur
indirekten Immunfloureszenz. Kurz gesagt wurden Ratten transcardial
mit 500 ml 4 % Paraformaldehyd (Sigma) in 0,1 M Natriumphosphatpuffer
(pH 7,4) perfusionsfixiert. Die Rattenhirne wurden entnommen und
im gleichen Fixativ über
Nacht gelagert. In Intervallen von 1 mm wurden coronale Schnitte
(50 μm)
aus den Vor-, Mittel- und
Hinterhirnregionen angefertigt und in Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung (PBS,
pH 7,4) gesammelt. Die Schnitte wurden für fünf Stunden bei Zimmertemperatur
mit polyclonalen Kaninchen-Antikörpern
gegen das 33 Aminosäuren
umfassende Lig 72a Peptid (1:100 Verdünnung in PBS mit 0,1 % Triton
X-100 (Sigma)) inkubiert. Kontrollen für die Spezifität der Lokalisation
wurden erzeugt durch Inkubieren serieller Schnitte entweder mit
Puffer oder normalem Kaninchenserum (1:100 Verdünnung) oder mit Antiserum,
das mit einem Überschuss
an Lig 72a Peptid oder Lig 72b Peptid voradsorbiert worden war.
Die Schnitte wurden dreimal in PBS gewaschen und dann mit Texas-Rot-konjugiertem
Ziegeanti-Kaninchen Zweitantikörper
(Vector Labs., 30 μg/ml
in PBS mit 0,1 % Triton X-100) inkubiert. Die Schnitte wurden dreimal
in PBS gewaschen, auf Gelatine-beschichtete Objektträger aufgebracht,
unter Verwendung von Vectashield Eindeckelmedium (Vector Labs.)
eingedeckelt und unter einem Fluoreszenzmikroskop (Leica DMRB, Anregung
bei 596 nm, 615 nm Emission), das an ein Ultrapix 400 CCD Kamerasystem
(Astrocam) angeschlossen war, unter Verwendung der DataCell Bildauflösungsmöglichkeiten
und der Optimas Software untersucht.
-
b. Lig 72a Gewebelokalisationsdaten
und mögliche
therapeutische Folgerungen
-
Die
Verwendung des vorstehenden immunhistochemischen Verfahrens ergab
Informationen über
die Lokalisation von Lig 72a im Gehirn. Lig 72a wird im Hypothalamus
(Zellkörper
und Nervenendigungen) exprimiert, der in Zusammenhang steht mit
hormoneller Kontrolle, Ernährung,
Sexualverhalten und Temperaturkontrolle. Es wird angenommen, dass
der Hypothalamus mit den folgenden Neurotransmittersystemen interagiert: 5-HT,
DA und Neuropeptide. Aufgrund der Lokalisation von Lig 72a im Hypothalamus
(Zellkörper
und Nervenendigungen) wird angenommen, dass Lig 72a eine Rolle spielen
könnte
bei der Vorbeugung, Verbesserung oder Korrektur von Dysfunktionen
und Erkrankungen, einschließlich,
aber nicht ausschließlich,
Depressionen, Angstzustände,
obsessive kompulsive Störung,
Affektneurose/-Störung,
depressive Neurose/Störung,
Angstneurose, Dysthymie, Verhaltensstörung, affektive Psychose, psychosexuelle
Dysfunktion, Geschlechtsstörung,
sexuelle Störung,
einem gestörten
biologischen und zirkadianen Rhythmus, Essstörungen wie Anorexie, Bulimie,
Kachexie und Obesität,
Cushing-Syndrom/-Krankheit, basophiles Adenom, Prolaktinom, Hyperprolaktinämie, Hypopituitarismus,
Hypophysentumor/-adenom, Hypothalamuserkrankungen, Fröhlich-Syndrom, Adenohypophysenerkrankung,
Hypophysenerkrankung, Hypophysenwachstumshormon, Adenohypophysenhypofunktion,
Adenohypophysenhyperfunktion, Hypothalamus-Hypogonadismus, Kallman-Syndrom
(Ansomnie, Hyposmie), funktionale oder psychogene Amenorrhoe, Hypothalamus-Hypothyreose, Hypothalamus-Nierenstörung, idiopathische
Hyperprolaktinämie,
Hypothalamus-Störungen
durch Wachstumshormon-Defizienz, idiopathische Wachstumshormon-Defizienz,
Minderwuchs, Gigantismus, Acromegalie und andere.
-
Lig
72a wird auch in der Raphe (Nervenendigungen) exprimiert, die mit
dem Geruchsinn und Nozizeption in Zusammenhang steht. Es wird angenommen,
dass die Raphe (Nervenendigungen) mit dem 5-HT Neurotransmittersystem
interagiert. Aufgrund der Lokalisation von Lig 72a in der Raphe
(Nervenendigungen) wird angenommen, dass Lig 72a eine Rolle spielen
könnte
bei der Vorbeugung, Verbesserung oder Korrektur von Dysfunktionen
oder Erkrankungen einschließlich,
aber nicht ausschließlich,
Depression, Angstzustände,
Affektneurose/-Störung,
depressive Neurose/Störung,
Angstneurose, Dysthymie, Verhaltensstörung, affektive Psychose, obsessive
kompulsive Störung,
gestörte
biologische und zirkadiane Rhythmen und Schlafstörungen, die mit Erkrankungen
wie neurologischen Erkrankungen, Herz- und Lungenerkrankungen, mentalen
Erkrankungen und Abhängigkeiten
einhergehen, und andere.
-
Lig
72a wird auch in der zentralen Grauen Substanz (Nervenendigungen)
exprimiert, die mit Nozizeption und Schlaflosigkeit in Zusammenhang
steht. Es wird angenommen, dass die zentrale Graue Substanz mit den
folgenden Neurotransmittersystemen interagiert: 5-HT, NA, Adr und
Ach. Aufgrund der Lokalisation von Lig 72a in der zentralen Grauen
Substanz (Nervenendigungen) wird angenommen, dass Lig 72a eine Rolle spielen
könnte
bei der Vorbeugung, Verbesserung und Korrektur von Dysfunktionen
und Erkrankungen, einschließlich,
aber nicht ausschließlich,
Migräne,
vermehrte oder übersteigerte
Schmerzempfindlichkeit wie Hyperalgesie, Kausalgie und Allodynie,
akuter Schmerz, Verbrennungsschmerz, atypischer Gesichtsschmerz, neuropathischer
Schmerz, Rückenschmerz,
komplexes regionales Schmerz-Syndrom I und II, Arthroseschmerz,
Schmerz nach Sportverletzungen, Schmerz verbunden mit Infektionen,
z.B. HIV, Post-Polio-Syndrom
und Post-Herpes-Neuralgie, Phantomschmerz, Arbeitsschmerz, Krebsschmerz,
Schmerz nach Chemotherapie, Schmerz nach Schlaganfall, postoperativer
Schmerz, Neuralgie und Narkosetoleranz oder Narkoseunverträglichkeit
und andere.
-
Lig
72a wird auch im Locus coeruleus (Nervenendigungen) exprimiert,
der mit Schlaf/Wach-Mustern in Zusammenhang steht. Es wird angenommen,
dass der Locus coeruleus (Nervenendigungen) mit den Neurotransmittersystemen
NA und GABA interagiert. Aufgrund der Lokalisation von Lig 72a im
Locus coeruleus (Nervenendigungen) wird angenommen, dass Lig 72a
eine Rolle spielen könnte
bei der Vorbeugung, Verbesserung oder Korrektur von Dysfunktionen
oder Erkrankungen einschließlich,
aber nicht ausschließlich,
Schlafstörungen,
Schlafapnoe, Narkolepsie, Schlaflosigkeit, Parasomnie, Jet-lag-Syndrom,
Müdigkeit,
einem gestörten
biologischen und zirkadianen Rhythmus und Schlafstörungen,
die mit Erkrankungen wie neurologischen Störungen, Herz- und Lungenerkrankungen,
Geisteskrankheit und Abhängigkeiten
in Zusammenhang stehen, und andere.
-
Lig
72a wird auch im mesencephalen trigeminalen Nucleus (Nervenendigungen)
exprimiert, der mit Nozizeption in Zusammenhang steht. Es wird angenommen,
dass der mesencephale trigeminale Nucleus (Nervenendigungen) mit
den Neurotransmittersystemen NA und GABA interagiert. Aufgrund der
Lokalisation von Lig 72a im mesencephalen trigeminalen Nucleus (Nervenendigungen)
wird angenommen, dass Lig 72a eine Rolle spielen könnten bei
der Vorbeugung, Verbesserung oder Korrektur von Dysfunktionen oder
Erkrankungen einschließlich,
aber nicht ausschließlich,
Migräne,
vermehrte oder übersteigerte
Schmerzempfindlichkeit wie Hyperalgesie, Kausalgie und Allodynie,
akuter Schmerz, Verbrennungsschmerz, atypischer Gesichtsschmerz,
trigeminale Neuralgie, neuropathischer Schmerz, Rückenschmerz,
komplexes regionales Schmerz-Syndrom I und II, Arthroseschmerz,
Schmerz nach Sportverletzungen, Schmerz verbunden mit Infektionen,
z.B. HIV, Post-Polio-Syndrom und Post-Herpes-Neuralgie, Phantomschmerz,
Arbeitsschmerz, Krebsschmerz, Schmerz nach Chemotherapie, Schmerz
nach Schlaganfall, postoperativer Schmerz, Neuralgie, Narkosetoleranz
oder Narkoseunverträglichkeit
und andere.
-
Lig
72a wird auch in der Amygdala (Zellkörper) exprimiert, die mit Aggression
und Angstzuständen
in Zusammenhang steht. Es wird angenommen, dass die Amygdala (Zellkörper) mit
den folgenden Neurotransmittersystemen interagiert: 5-HT und Neuropeptide.
Aufgrund der Lokalisation von Lig 72a in der Amygdala (Zellkörper) wird
angenommen, dass Lig 72a ein Rolle spielen könnten bei der Vorbeugung, Verbesserung oder
Korrektur von Dysfunktionen oder Erkrankungen einschließlich, aber
nicht ausschließlich,
Depressionen, Angstzustände,
Affektneurose/-Störung,
depressive Neurose/Störung,
Angstneurose, Dysthymie, Verhaltensstörung, affektive Psychose, Epilepsie,
Wachstumsstörungen
und andere.
-
Außerdem wird
Lig 72a im retrosplenialen Cortex (Zellkörper) exprimiert, der mit sensorischen/thalamischen
Funktionen in Zusammenhang steht. Es wird angenommen, dass der retrospleniale
Cortex (Zellkörper)
mit den Neurotransmittersystemen Glu, Gly, Ach und GABA interagiert.
-
Lig
72 a wird auch im occipitalen Cortex (Zellkörper) exprimiert, der mit sensorischen/IC/geniculaten Funktionen
in Zusammenhang steht. Es wird angenommen, dass der occipitale Cortex
(Zellkörper)
mit den Neurotransmittersystemen Glu, Gly, Ach und GABA interagiert.
-
Außerdem wird
Lig 72a im temporalen Cortex (Zellkörper) exprimiert, der mit dem
primären
visuellen Cortex in Zusammenhang steht. Es wird angenommen, dass
der temporale Cortex (Zellkörper)
mit den Neurotransmittersystemen Glu, Gly, Ach und GABA interagiert.
-
Beispiel 6: Lig 72a Fütterungsstudien
-
a. Akute Effekte der icv
Verabreichung von Lig 72a auf das Essverhalten von übersättigten
Ratten
-
1. Tiere
-
Männliche
Spraque-Dawley Ratten (260–290
g bei Ankunft) wurden von den Charles River Aufzuchtlaboren bezogen.
Sie wurden für
mindestens fünf
Tage zu fünft
in Gruppen bei kontrollierten Licht- (12 h Licht/Dunkel-Zyklus)
und Temperaturbedingungen (21°C ± 2) gehalten.
Futter (Futterpellets) und Wasser war ad libitum verfügbar.
-
2. Chirurgische Präparation
-
Alle
Ratten (300g) wurden ungefähr
eine Stunde vor der Narkose mit Domitor (0,04 ml/100 g i.m. oder s.c.)
und Sublimase (0,9 ml/100g i.p.), mit Synulox (0,1 ml/100 g s.c.)
vorbehandelt. Die Ratten wurden in eine stereotaxische Vorrichtung
eingesetzt und ihnen wurde unter sterilen Bedingungen eine Führungskanüle in den
lateralen Hirnventrikel implantiert. Die Koordinaten, die verwendet
wurden, um die korrekte Positionierung des Implantats zu planen,
waren: 0,8 mm posterior zum Bregma, 1,6 mm lateral der Mittellinie
und 4,5 mm ventral zur Schädeloberfläche, die
Schnittlinie wurde 3,2 mm unter der intraauriculären Linie gesetzt. Nach der Operation
wurde Zenecarp als Analgetikum gegeben (0,03 ml/100 g s.c.) und
die Betäubung
wurde unter Verwendung von Antisedan und Nubain (50:50 % v/v 0,02
ml/100 g i.p.) aufgelöst.
Die Ratten wurden dann einzeln für
eine Erholungsdauer von mindestens fünf Tagen unter den gleichen
Bedingungen wie vorstehend gehalten und die Körpergewichte wurden für die Fortdauer
der Studie täglich überprüft. Nach
der Erholung von der Operation wurden die Ratten in Gitterbodenkäfige überführt, so
dass Messungen der Nahrungsmittelaufnahme durchgeführt werden
konnten. Die Position der Kanüle
wurde dann durch zentrale Verabreichung von Schweine-NPY (2,3 nmol)
bestätigt.
Für einen
positiven Test wurden über
eine Dauer von vier Stunden mindestens 5,8 g Nahrung gegessen.
-
3. Verabreichung von Verbindungen
-
In
diesen Experimenten wurden nur positiv getestete Tiere (n = 9–10) verwendet.
Die Studien wurden nach einem Multidosis-Überkreuzschema durchgeführt, wobei
die Folge der Dosierung unter Verwendung des "Latin-square"-Prinzips bestimmt wurde und mindestens
ein Erholungstag zwischen den Verabreichungen gelassen wurde. Alle
Mengen wurden in einem Volumen von 5 ml über 10 Sekunden gegeben und
der Injektor blieb für
weitere 60 Sekunden an Ort und Stelle, um die vollständige Verteilung
des Peptids sicherzustellen. Alle icv Verabreichungen begannen um
9 Uhr und die Nahrungsaufnahme wurde initial in Intervallen von
ein, zwei und vier Stunden in der ersten Studie gemessen, mit zusätzlichen
Messungen nach sechs und 24 Stunden in der zweiten Studie.
-
4. Herstellung der Verbindung
-
Lig
72a wurde in sterilem Wasser gelöst,
um die höchste
Dosierung herzustellen und aus dieser Stocklösung wurden die individuellen
Dosierungen hergestellt. Sowohl Schweineals auch Ratten-NPY wurde
bis zu einer Konzentration von 2,3 nmol in sterilem Wasser gelöst; ersteres
wurde als Positivkontrolle verwendet während letzteres verwendet wurde,
um die Position der Kanüle
zu verifizieren. Wasser allein wurde als Lösemittelkontrolle verwendet.
-
b. Chronische Effekte der
icv Infusion von Lig 72a und Lig 72b auf Essverhalten, Wasseraufnahme
und BAT-Temperatur von übersättigten
Ratten
-
1. Tiere
-
Männliche
Spraque-Dawley-Ratten (270–280
g bei Ankunft) wurden von den Charles River Aufzuchtlabors bezogen.
Sie wurden für
mindestens fünf
Tage zu fünft
in Gruppen bei kontrollierten Licht- (12 h Licht/Dunkel-Zyklus)
und Temperaturbedingungen (21°C ± 2) gehalten.
Futter (Futterpellets) und Wasser war ad libitum verfügbar.
-
2. Chirurgische Präparation
-
Alle
Ratten (300 g) wurden vor der Positionierung in einer stereotaxischen
Vorrichtung mit Domitor (0,04 ml/100 g i.m. oder s.c.) und Sublimase
(0,9 ml/100 g i.p.) betäubt.
Eine L-förmige
Führungskanüle wurde unter
sterilen Bedingungen in den lateralen Gehirnventrikel implantiert.
Die Koordinaten, die verwendet wurden, um die korrekte Positionierung
des Implantats zu planen, waren: 0,8 mm posterior zum Bregma, 1,6
mm lateral der Mittellinie und 4,5 mm ventral zur Schädeloberfläche, die
Schnittlinie wurde 3,2 mm unter der intraauriculären Linie gesetzt. Jeder Ratte
wurde dann eine osmotische Minipumpe (Alzet, Model 2001, Durchflussrate
1 μl/h),
die steriles Wasser enthielt, subcutan implantiert. Diese wurde über einen
Katheter, der ebenfalls steriles Wasser enthielt mit der icv Kanüle verbunden.
In das braune Fettgewebe (BAT) zwischen den Schulterblättern wurde
dann eine Temperatursonde implantiert. Nach der Operation wurde
die Betäubung
unter Verwendung von Antisedan und Nubain ( 50:50 % v/v 0,02 ml/100
g i.p.) aufgehoben. Die Ratten wurden dann unter den gleichen Bedingungen
wie vorstehend beschrieben für
eine Erholungsdauer von drei Tagen einzeln gehalten.
-
Sieben
Tage nach der Operation wurden die Pumpen unter Isoflurangas entfernt
und durch eine frische Pumpe ersetzt, die entweder Lig 72a (18 nmol/Tag),
Lig 72b (18 nmol/Tag) oder Wasser enthielt. Die Position der Kanüle wurde
am Ende des Experiments verifiziert, durch icv Verabreichung von
Evans Blue Farbstoff gefolgt von der Dissektion des Gehirns, um
die Färbung
der Ventrikel zu kontrollieren.
-
3. Herstellung der Verbindung
-
Sowohl
Lig 72a als auch Lig 72b wurde bis zu einer Konzentration von 18
nmol/24 μl
in sterilem Wasser gelöst.
Wasser allein wurde verwendet, um die ersten Pumpen zu füllen und
als Lösemittelkontrolle
in den zweiten Pumpen. Mindestens vier Stunden vor Implantation
wurden alle Pumpen an Katheter angeschlossen und bei 37°C volllaufen
gelassen, um kontinuierliches Pumpen sicherzustellen und die Möglichkeit
des Klumpens innerhalb der Röhre
oder den Verschluß durch
umliegendes Gewebe zu minimieren.
-
4. Futter- und Wasseraufnahmen
und Messungen der BAT-Temperatur
-
Nach
Erholung von der Operation wurden die Ratten in Gitterbodenkäfige überführt, so
dass Messungen der Futteraufnahme durchgeführt werden konnten. An drei
Tagen während
der Studie wurde zu verschiedenen Intervallen sowohl der Futter-
als auch der Wasserverbrauch gemessen, z.B. 8–13 Uhr, 13–18 Uhr und 18–8 Uhr.
Die BAT-Temperatur wurde an diesen Tagen um 13 Uhr gemessen und
die Körpergewichte
wurden für
die Dauer der Studie täglich überprüft. Die
drei Tage waren wie folgt: Tag 6 der Lösemittelinfusion (erste Pumpe),
Tag 3 der Behandlung/Lösemittelinfusion
(zweite Pumpe), Tag 7 der Behandlung/Lösemittelinfusion (zweite Pumpe).
-
Beispiel 7: Fortbewegungsaktivität und Putzstudien
-
a. Operation (vollständig dargestellt
in SOP PSY026A)
-
Die
Ratten wurden über
Nacht im Operationsraum gehalten. Die Betäubung bestand aus Domitor (im)/Sublimase
(ip) mit, wenn geeignet, lokaler Verabreichung von Intra-Epicaine.
Die Augen wurden mit Lacrilube behandelt, um übermäßiges Austrocknen zu vermeiden.
Die Operation wurde unter Verwendung von stereotaxischen Standardtechniken
und unter sterilen Bedingungen durchgeführt. Nach der Betäubung und
der Schädelpräparation
wurden an den passenden Stellen auf der Oberfläche Löcher gebohrt, um die Implantation einer
unilateralen Kanüle
zu ermöglichen
sowie die Plazierung von Ankerschrauben (eine auf jeder Schädelplatte)
für eine
dentale Kopfkappe aus Acryl, welche die Führungskanüle in Position hält.
-
Die
stereotaxischen Koordinaten waren (vom Schnittpunkt von Bregma und
Mittellinie):
-
- Schnittlinie gesetzt bei –3,2 mm,
- anterior-posterior: –0,8
mm
- lateral: +/– 1,5
mm (d.h. Kanüle
links oder rechts der Mittellinie),
- dorsal-ventral: –4,1
mm (von der Schädeloberfläche).
-
Ein
Obturator (Kanülenattrappe)
wurde in die Kanüle
gesetzt, um dem Auftreten von Blockaden und dem Verlust von Ventrikelflüssigkeit
vorzubeugen. Die Betäubung
wurde aufgehoben und eine Analgesie wurde durch Antisedan/Nubain
erreicht. Die Tiere wurde während
der gesamten post-operativen Erholung in einem warmen Käfig beobachtet
bis der Aufrichtungsreflex wieder einsetzte, wobei sie einzeln gehalten
wurden. Die Tiere erhielten 5 Tage post-operative Pflege durch die
LAS Veterinärabteilung.
Die gesamten operativen Arbeiten entsprachen LAS SOP 25 (Veterinärmedizinische
Verfahren).
-
b. Injektionsverfahren
-
Das
nachstehend beschriebene Injektionsverfahren wurde für alle nachfolgenden
Studien befolgt:
-
Die
Injektionseinheit (vorher in Ethanol absolut aufbewahrt) wurde in
steriler Kochsalzlösung
gespült und
an ein steriles Stück
Portex-Verbindung angeschlossen. Die Einheit wurde dann mit einem
Vetwipe abgewischt, um sie nach der Handhabung wieder zu sterilisieren.
Das Verbindungsstück
wurde mit steriler Kochsalzlösung
ausgespült,
gefüllt
und an eine Hamilton-Mikrospritze aus Glas angeschlossen. 1 μl Luft wurde
aufgezogen, um eine Luftblase bereitzustellen, um die Arzneimittellösung von
der Kochsalzlösung
zu trennen. Ein geeignetes Volumen der Arzneimittellösung wurde
in das Verbindungsstück
aufgezogen und die Spritze wurde in einer Mikroinfusionspumpe fixiert,
die auf ein Pumpvolumen von 5 μl/min
programmiert war. Die Ratte wurde sanft gehalten und die Kanülenattrappe
wurde entfernt. Die Injektionseinheit wurde vollständig in
die Führungskanüle bis zu
deren Spitze eingeführt.
5 μl Arzneimittel
wurden über
eine Dauer von 60 sec injiziert und die Injektionseinheit wurde
für bis
zu 90 sec an Ort und Stelle gelassen, um die vollständige Diffusion
des Arzneimittels zu ermöglichen.
Die Injektionseinheit wurde entfernt und die Kanülenattrappe wieder eingesetzt.
-
Jegliche
Reste der Arzneimittellösung
wurden verworfen, das Verbindungsstück wurde mit steriler Kochsalzlösung ausgespült und die
Injektionseinheit wurde mit einem Vetwipe gereinigt. Typischerweise
ist das Arzneimittellösemittel
sterile Kochsalzlösung
obwohl, wenn nötig,
destilliertes Wasser verwendet werden kann. Maximal 10 Injektionen
können
pro Ratte durchgeführt
werden, nicht mehr als zwei pro Woche.
-
c. Bestätigung der Lage der Kanüle
-
Dieser
Teil des Experiments wurde sieben Tage nach der Operation durchgeführt. Eine
geeignete Lage der Kanüle
wird angezeigt durch eine intensive dipsogene Antwort auf 100 ng
Angiotensin II (AII) i.c.v. Um einen dipsogenen Effekt zu induzieren,
wird ein Zugang zu den AII-Rezeptoren, die sich auf circumventriculären Organen
um den dritten Ventrikel befinden, benötigt. Die Zeit, die über eine
Dauer von fünf
Minuten nach AII Gabe mit Trinken verbracht wird, wird notiert.
Dies neigt dazu, ein Alles oder Nichts-Effekt zu sein aber Ratten
verbringen im Durchschnitt 150s mit Trinken. Die Unfähigkeit
zu Trinken (< 50
s) bei mindestens zwei separaten Gelegenheiten läßt auf eine inkorrekt placierte
Kanüle
schließen.
Dies kann verifiziert werden durch Injektion von Cresylviolett und
eine Hirnsektion.
-
d. Putz-Verfahren
-
Es
wurden 17 Tiere von JH/icv/Gp01 verwendet. Die Tiere wurden zufällig einer
von drei Behandlungsgruppen zugeteilt.
-
- A – Lösemittel
destilliertes Wasser 5μl
icv,
- B – Lig
72a 30μg
in 5 μl
icv,
- C – Lig
72a 10 μg
in 5 μl
icv.
-
Tag
1: 6,15 mg Lig 72a wurden in 1,025 ml sterilem Wasser (Fresenius
Lot Nr. 23174) gelöst,
um eine 6 mg/ml Lösung
(c.f. 30 μg
in 5 μl)
zu erhalten. Aus dieser Lösung
wurden nach Bedarf serielle Verdünnungen hergestellt.
Die Stocklösung
wurde zur weiteren Verwendung eingefroren.
-
Tag
2: 6,26 mg Lig 72a wurden in 1,04 ml sterilem Wasser (Fresenius
Lot Nr. 23174) gelöst,
um eine 6 mg/ml (c.f. 30 μg
in 5 μl)
zu erhalten. Aus dieser Lösung
wurden nach Bedarf serielle Verdünnungen
hergestellt.
-
Die
Tiere wurden für,
eine Dauer von 15 Minuten an die Käfige gewöhnt. Nach dieser Zeit wurden
die Tiere unter Verwendung des Verfahrens, das auf Seite 2 dieser
LNB (LNB 96978) dargestellt ist, gespritzt und im Abstand von zwei
Minuten für
insgesamt eine Stunde beobachtet. Sämtliche zu beobachtenden Verhaltensweisen
wurden notiert. Bei jedem Tier wurde sofort vor Verabreichung und
eine Stunde danach die Rektaltemperatur gemessen.
-
e. LMA-Verfahren
-
Es
wurden 12 Tiere von JH/icv/Gp01 (siehe Seite 1 dieser LNB (LNB 96978)
verwendet. Die Tiere wurden zufällig
einer von drei Behandlungsgruppen zugeteilt:
-
- A – Lösemittel
destilliertes Wasser 5μl
icv,
- B – Lig
72a 10 μg
in 5 μl
icv,
- C – Lig
72a 30 μg
in 5 μl
icv.
-
3,97
mg Lig 72a wurden in 0,66 ml sterilem Wasser (Arnolds Lot Nr. 022 –Verfallsdatum
09/98), um eine 6 mg/ml Lösung
(c.f. 30 μg
in 5 μl)
zu erhalten. Aus dieser Lösung
wurden nach Bedarf serielle Verdünnungen
hergestellt.
-
Die
Tiere wurden unter Verwendung des Verfahrens, das auf Seite 2 dieser
LNB (LNB 96978) dargestellt ist, gespritzt und sofort in die Kammer
zur Bestimmung der Fortbewegungsaktivität eingesetzt. Die Aktivität wurde
für eine
Stunde in 5-Minuten-Intervallen
gemessen. Die Aktivität
wurde in AM1052 Aktivitätskammern
(Lipton Instruments) überwacht.
-
f. Datenanalyse
-
Die
Daten wurden aufgezeichnet und die Ergebnisse wurden ausgedrückt als
log10 Gesamtmittelwert von Zählungen
für jede
Behandlungsgruppe +/– Standardabweichung.
Veränderungen
wurden beurteilt unter Verwendung einer einseitigen Variantenanalyse
mit post-hoc-Analyse, die unter Verwendung des Dunnett-T-Tests durchgeführt wurde.
-
Eine
getrennte Analyse wurde durchgeführt
für jedes
der nachstehenden Datensegmente:
-
- 1. Gesamtaktivität über eine Stunde (Perioden 1–12)
- 2. Gesamtaktivität
von 0 bis 30 Minuten (Perioden 1–6)
- 3. Gesamtaktivität
von 30 bis 60 Minuten (Perioden 6–12)
- 4. Gesamtanzahl der Durchquerungen während einer Stunde (Perioden
1–12)
-
Beispiel 8: Hypothermie-Verfahren
-
Es
wurden 24 JH/icv/Gp02-Ratten verwendet. Die Tiere wurden in eine
von vier Behandlungsgruppen eingeteilt:
-
- A – Lösemittel
destilliertes Wasser 5 μl
icv
- B – Lig
72a 1,0 μg
in 5 μl
icv
- C – Lig
72a 3,0 μg
in 5 μl
icv
- D – Lig
72a 10,0 μg
in 5 μl
icv
-
2,80
mg Lig 72a wurden in 1,40 ml sterilem Wasser (Arnolds lot nr. 022 – Verfallsdastum
09/98) gelöst, um
eine 2 mg/ml Lösung
(c.f. 10 μg
in 5 μl)
zu erhalten. Aus dieser Lösung
wurden nach Bedarf serielle Verdünnungen
hergestellt. Die Stocklösung
wurde zur weiteren Verwendung eingefroren.
-
Die
Rektaltemperatur wurde überwacht
unter Verwendung eines elektrischen Thermometers (COMARK, Modell
9001), das an eine Rektalsonde (COMARK, Modell BS4937K) angeschlossen
war, die ungefähr 5
cm ins Rektum eingeführt
wurde und dort gelassen wurde bis ein konstanter Wert abgelesen
werden konnte. Die Temperaturmessungen erfolgten 30 Minuten (–30) und
direkt vor der Verabreichung von Lig 72a. Weitere Messungen erfolgten
15, 30, 45 und 60 Minuten nach Injektion.
-
a. Datenanalyse
-
Die
durch das vorstehende Verfahren erhaltenen Daten wurden aufgezeichnet.
Die Temperatur zu jedem Zeitpunkt wurde dargestellt gegen die Temperatur
zum Zeitpunkt 0. Für
jedes Tier wurde die Abnahme des Wertes "Peak" berechnet
(unabhängig
von der Zeit) und graphisch dargestellt. Temperaturveränderungen wurden
unter Verwendung einer einseitigen Variantenanalyse mit post-hoc-Analyse
beurteilt, die unter Verwendung des Dunnett-t-Tests durchgeführt wurde.
-
Beispiel 9: X-LABYRINTH
("MAZE")-Verfahren
-
a. Apparatur
-
Das
X-Labyrinth ist aus schwarzem Perspex gebaut und besteht aus zwei
geschlossenen Armen, die 42 cm lang, 15 cm breit und 11 cm hoch
sind, und zwei offenen Armen mit der gleichen Länge und Breite aber mit einer
Wand, die nur 1 cm hoch ist. Die Arme sind in x-Form angeordnet,
so dass sie einander direkt gegenüber liegen.
-
b. Verfahren
-
Es
wurde herausgefunden, dass die Leistung der Ratten sehr stark von
einer Reihe externer Faktoren abhängig ist, z.B. Lichtmengen
und räumliche
Position der Arme des Labyrinths. Ein Lichtüberschuss im Arm kann in der
Ratte Angst auslösen
und daher die Ratte veranlassen, den gegenüberliegenden Arm zu betreten. Also
muss die Lichtmenge so ausgewogen wie möglich sein. Deshalb wurde vor
der Untersuchung von Lig 72a ein Versuch durchgeführt, um
zu überprüfen, ob
die Versuchsparameter, z.B. Lichtmengen und räumliche Positionen akzeptabel
waren.
-
c. Experiment 1
-
Es
wurden 10 männliche
SD-Ratten (Charles River, UK, Ankunftsdatum 4. September 1997) verwendet.
Die Lichtmengen wurden unter Verwendung eines IsoTech IS350 Lichtmeßintruments
gemessen. Die Messungen waren wie folgt: Mitte: 315
offener
Arm, Ende 1 – 296 | geschlossener
Arm, Ende 1 – 250 |
offener
Arm, Ende 2 – 314 | geschlossener
Arm, Ende 2 – 261 |
-
Die
Aktivität
wurde automatisch unter Verwendung eines Videotrack Datenaufnahmesystems
(CPL systems, UK) gemessen.
-
d. Experiment 2
-
Es
wurden 40 JH/icv/Gp03-Ratten verwendet. Die Tiere wurden in eine
von drei Behandlungsgruppen eingeteilt:
-
- A – Lösemittel
destilliertes Wasser 5 μl
icv (N = 10)
- B – Lig
72a 1,0 μg
in 5 μl
icv (N = 10)
- C – Lig
72a 10,0 μg
in 5 μl
icv (N = 10)
-
2,72
mg Lig 72a wurden in 1,36 ml sterilem Wasser (Arnolds Lot Nr. 022 – Verfallsdatum
09/98) gelöst, um
eine 2 mg/ml Lösung
(c.f. 10 μg
in 5 μl)
zu erhalten. Aus dieser Stocklösung
wurden nach Bedarf serielle Verdünnungen
hergestellt. Die Stocklösung
wurde zur weiteren Verwendung eingefroren.
-
Den
Tieren wurde die Testverbindung verabreicht und fünf Minuten
später
wurden sie in den mittleren Teil des X-Labyrinths gesetzt. Die Aktivität der Tiere
wurde für
eine Dauer von fünf
Minuten unter Verwendung eines Videotrack Datenregistriersystems
(CPL systems, UK) verfolgt. Die Daten wurden auch auf Videokassetten
aufgezeichnet, um wenn nötig
eine nachträgliche
Versuchsanalyse zu ermöglichen.
-
Die
folgenden Parameter wurden vom System automatisch gemessen:
-
- Gesamtzeit in offenen Armen (sec)
- Gesamtzahl der Eintritte in offene Arme
- Gesamtzeit in geschlossenen Armen (sec)
- Gesamtzahl der Eintritte in geschlossene Arme
- Gesamte zurückgelegte
Distanz (Meter)
- Durchschnittliche Geschwindigkeit (m/sec)
-
Folgendes
wurde ebenfalls durch das Videotrack System berechnet:
-
- % Zeit in offenen Armen
- % Eintritte in offene Arme
- % "open end
time"
- % Eintritte am offenen Ende
-
Zusätzliche
Verhaltensweisen wurden registriert. Diese Verhaltensweisen sind
nachstehend gezeigt:
-
- Gesamt-Putzzeit (sec)
- Zahl der Aufrichtungen
- Zahl der Streckversuche
- Zahl der Kopfsenkungen
-
e. Datenanalyse
-
Die
Daten wurden automatisch vom Videotrack-System registriert und für jeden
vorstehenden Parameter wurden die Mittelwerte (+/– Standardabweichung)
errechnet. Die Daten wurden unter Verwendung der einseitigen Variantenanalyse
ausgewertet.
-
Die
resultierenden Daten, die mit den vorstehenden Verfahren erhalten
wurden, zeigen, dass Lig 72a durch icv Injektion in adulte Ratten
nach den vorstehenden Verfahren übermäßiges Putzen
induziert und zwar in einem Ausmaß, das gegenüber den
Kontrollratten statistisch signifikant ist. Übermäßiges Putzen bei Nagetieren
wurde als Tiermodell einer obsessiven kompulsiven Störung verwendet.
Siehe z.B. Altemus et al.: „Chronic
fluoxetine treatment reduces hypothalamic vasopressin secretion
in vitro", Brain
Research (1992), 593: 311–313.
Daher stützen
diese Ergebnisse die Behauptung des Anmelders, dass entweder Lig
72a oder ein Agonist oder ein Antagonist der Interaktion von Lig
72a und HFGAN72 bei der Behandlung von Personen, die an einer obsessiven
kompulsiven Störung
leiden, eine Rolle spielen könnte.
Außerdem
unterstützen
die Ergebnisse dieser Putzdaten die Ergebnisse der vorstehenden
Gewebelokalisationsdaten (siehe Beispiel 5), die zeigen, dass Lig
72a eine Rolle spielen könnte
bei der Vorbeugung, Verbesserung oder Korrektur von Störungen oder
Erkrankungen, einschließlich
aber nicht ausschließlich
einer obsessiven kompulsiven Störung,
da Lig 72a im Hypothalamus (Zellkörper und Nervenendigungen)
exprimiert wird. Wie vorstehend in Beispiel 5 in Hinsicht auf die
Gewebelokalisationsdaten erklärt,
steht die obsessive kompulsive Störung in Zusammenhang mit dem
Hypothalamus (Zellkörper
und Nervenendigungen).
-
Außerdem offenbaren
die resultierenden Daten, die anhand der vorstehenden Verfahren
gewonnen wurden, dass Lig 72a die Fortbewegungsaktivität in einem
statistisch signifikanten Maß ansteigen
läßt, wenn es
in Dosierungen von 3 und 10 μg/Ratte
icv in adulte Ratten injiziert wird. Diese Ergebnisse stützen die
Behauptung des Anmelders, dass entweder Lig 72a, Lig 72b oder ein
Antagonist oder ein Agonist der Interaktion von Lig 72a und HFGAN72
oder von Lig 72b und HFGAN72 eine Rolle spielen könnte bei
der Vorbeugung, Verbesserung oder Korrektur von Dysfunktionen oder
Erkrankungen, einschließlich,
aber nicht ausschließlich, Schlafstörungen,
Schlafapnoe, Narkolepsie, Schlaflosigkeit, Parasomnie, dem Jet-lag-Syndrom,
einem gestörten
biologischen und zirkadianen Rhythmus und Schlafstörungen,
die unter anderem mit Erkrankungen wie neurologischen Erkrankungen,
Herz- und Lungenerkrankungen, Geisteskrankheit und Abhängigkeiten
in Zusammenhang stehen. Außerdem
stützen
die Ergebnisse dieser Fortbewegungsdaten die vorstehenden Gewebelokalisationsdaten
(siehe Beispiel 5), die zeigen, dass Lig 72a eine Rolle spielen
könnte
bei der Vorbeugung, Verbesserung oder Korrektur von Dysfunktionen
oder Erkrankungen, einschließlich,
aber nicht ausschließlich, einer
obsessiven kompulsiven Störung,
da Lig 72a im Hypothalamus (Zellkörper und Nervenendigungen)
exprimiert wird. Wie vorstehend in Beispiel 5 in Hinblick auf die
Gewebelokalisationsdaten erklärt,
steht der Lokus coeruleus (Nervenendigungen) in Zusammenhang mit
Schlaf/Wach-Mustern.
-
Beispiel 10: Chromosomenlokalisationsdaten
für Lig
72
-
Das
Radiation Hybrid-Mapping zeigte, dass das menschliche Lig 72 prä-pro-Gen
am stärksten
mit dem MIT STS Marker WI-6595 und UTR9641 verknüpft ist. Die abgeleitete cytogenetische
Lokation zwischen diesen Markern ist 17q21. Interessanterweise deutet
die Lokalisation auf Chromosom 17q21 darauf hin, dass das Lig 72
prä-pro-Gen
ein mögliches
Gen für
eine Gruppe von neurodegenerativen Störungen die zusammen „Chromosom
17-verknüpfte Demenz" genannt werden,
was nosologische Entitäten
wie Disinhibition-Demenz-Parkinson-Amyotrophie-Komplex
(DDPAC: MIM Nr. *600274) und die "pallido-pontonigrale" Degeneration (PPND: MIM Nr. * 168610)
einschließt,
die allelisch sein können.
Sowohl DDPAC als auch PPND wurden auf Chromosom 17q21–22 festgelegt
(Wijker et al., Hum. Mol. Genet. (1996), 5: 151–154; Wilhelmsen et al., MAPtau.
Ann. Neurol. (1997), 41: 139–140.
-
Beispiel 11: Lig 72a-Schlafstudien
-
a. Tiere
-
Männliche "hooded lister" Ratten (Charles
River, 150–200
g bei Ankunft) wurden für
mindestens 21 Tage vor Studienbeginn zu viert in Gruppen bei einem
umgekehrten 12 Stunden Licht-Dunkel-Zyklus (6 Uhr – 18 Uhr
dunkel, 18 Uhr – 6
Uhr hell) gehalten. Zugang zu Futter und Wasser war ad libidum möglich.
-
b. Chirurgische Präparation
-
Die
Betäubung
erfolgte mit Domitor (0,4 mg/kg i.m.) und Sublimase (0,45 mg/kg
i.p.). Nach der Betäubung
wurden die Ratten in eine stereotaxische Vorrichtung eingeschlossen
und die Schnittlinie wurde 3,2 mm unter der intraauriculären Linie
gesetzt. Unter sterilen Bedingungen wurde eine Führungskanüle mit Halterungs ("keeper")-Kanüle unter
Verwendung der folgenden Koordinaten: 0,8 mm posterior des Bregma, –1,6 mm
lateral der Mittellinie und 4,5 mm ventral der Schädeloberfläche, in
den lateralen Hirnventrikel implantiert. Silberchlorid-Ballelektroden
zur EEG-Aufzeichnung wurden durch Bohrlöcher im Schädel über dem linken/rechten frontalen
Cortex und dem linken rechten occipitalen Cortex implantiert. Silberelektroden
für EMG-Aufzeichnungen
wurden auch in der rechten/linken Nackenmuskulatur placiert. Alle
Elektroden wurden an einen sechspoligen Verbindungsblock gelötet und
mit Dentalzement und drei cortikalen Schrauben an Ort und Stelle
gesichert. Nach dem Vernähen
des Schnittes wurde die Betäubung
mit Antisedan (1 mg/kg s.c.) und Nubain (2 mg/kg s.c.) aufgelöst. Die
Tiere durften sich in einem geheizten Inkubator erholen bis der
Aufrichtungsreflex wieder einsetzte und die Nahrungsaufnahme einsetzte.
-
Nach
der Erholung wurden die Tiere in Paaren gehalten. In den nächsten sieben
Tagen oder bis sich das Körpergewicht
auf Werte vor der Operation einstellte wurden keine Verfahren durchgeführt.
-
Die
Position der Kanüle
wurde verifiziert durch eine intensive dipsogene Antwort auf 100
ng Angiotensin II, die in den lateralen Ventrikel infundiert wurden.
-
c. Schlafstudien-Verfahren
-
Während den
Schlafstudien wurden die Ratten einzeln gehalten und sie durften
sich mindestens sechs Stunden an die neue Umgebung gewöhnen. Die
Studie wurde auf der Basis randomisierter Überkreuzung entworfen, wobei
jedes Tier im Abstand von sieben Tagen sowohl das Lösemittel
als auch eine Einzeldosis Lig 72a erhielt. Lösemittel (steriles Wasser)
oder 1 (n = 6), 10 (n = 9) oder 30 μg (n = 6) Lig 72a wurde in einem Volumen
von 2,5 μl
icv am Beginn des normalen Schlafzyklus (18 Uhr) der Ratten verabreicht.
Die Zahlen der Ratten in den Lösemittelgruppen
waren gleich denen in den entsprechenden Behandlungsgruppen. Lig
72a löst
sich bei einem sehr niedrigen pH-Wert (2–3) in Wasser. Dieser pH-Wert
wurde durch Zugabe von Natriumhydroxid auf pH 5–6 rückgepuffert. Die EEG- und EMG-Signale
wurden über
Leitungen, die an den sechspoligen Verbindungsblock angefügt waren,
auf den PC übertragen.
Ein Drehmechanismus ermöglichte
die Bewegungsfreiheit der Tiere. Am Ende des Aufzeichnungszeitraumes
kamen die Ratten wieder in ihre Käfige zurück.
-
d. Datenanalyse
-
Während der
12 stündigen
Schlafdauer wurden kontinuierlich 10-Sekunden Zeitabschnitte von
EEG- und EMG-Signalen aufgenommen ("Sleep-Stage-Capture" v3,03, geschrieben im Haus). Die prozentuale
Zeit in jedem der vier Schlafstadien (Erwachen, Kurzwellenschlaf
(SWS) 1 und 2 und REM-Schlaf (PS)) wurde über einstündige Zeiträume errechnet (("Sleep-Stage-Capture" v3,03, geschrieben
im Haus). Die Daten sind für
alle vier Schlafstadien als Bereich unter der Kurve (AUC) über den
Zeitraum 2–3
Stunden nach Verabreichung dargestellt.
-
e. Ergebnisse
-
In
Tabelle 1 sind die Daten dargestellt, die zeigen, dass Lig 72a einen
Dosisabhängigen
Anstieg des Erwachens für
bis zu drei Stunden nach Verabreichung auslöst. Es scheint, dass bei der
höchsten
Dosierung (30 μg)
dieser Anstieg des Erwachens hauptsächlich einer Verringerung des
REM-Schlaf und auch des SWS 2 zuzuschreiben ist. Der Anteil des
SWS 1 blieb in allen Behandlungsgruppen unverändert. Es konnte keine signifikante
Veränderung
der Anteile der Schlafstadien durch das Lösemittel über einen Zeitraum von 4-12 Stunden nach Verabreichung
beobachtet werden.
-
Tabelle
1: AUC (Mittelwert +/– Standardabweichung)
für jedes
Schlafstadium während
der zweiten und dritten Stunde nach Verabreichung. Die statistische
Signifikanz (* = p < 0,05,
** = p < 0,01,
*** = p < 0,001
wurde bestimmt durch einseitige ANOVA, wobei mit Lig 72a behandelte
Gruppen mit den entsprechenden Lösemittel-Gruppen
verglichen wurden.
-
Werte
in Klammern repräsentieren
% Veränderung
gegenüber
der entsprechenden Lösemittel-Gruppe („+" repräsentiert
einen Anstieg und „-" einen Abfall).
-
-
Die
vorstehende Beschreibung offenbart die Erfindung vollständig, einschließlich deren
bevorzugte Ausführungsformen.
Modifikationen und Verbesserungen der Ausführungsformen, die hier spezifisch
offenbart wurden, liegen innerhalb des Geltungsbereichs der folgenden
Patentansprüche.
Ohne eine weitere genaue Darlegung wird angenommen, dass ein Fachmann
unter Verwendung der vorangegangenen Beschreibung die vorliegende
Erfindung in ihrem weitesten Ausmaß gebrauchen kann. Daher sollen
die hier bereitgestellten Beispiele hauptsächlich verdeutlichend aufgefasst
werden und sind nicht in irgendeiner Weise eine Beschränkung des
Geltungsbereichs der vorliegenden Erfindung.
-
SEQUENZPROTOKOLL
-
(1) ALLGEMEINE INFORMATIONEN
-
(i)
ANMELDER
-
- Jim Hagan
- Guy Kennett
- Saraswati Patel
- Jonathan Terrett
- David Piper
- Martin Smith
- Neil Upton
-
(ii)
TITEL DER ERFINDUNG: NEUARTIGE LIGANDEN DES NEUROPEPTID-REZEPTORS HFGAN72
UND AGONISTEN ODER DEREN ANTAGONISTEN
-
(iii)
ANZAHL DER SEQUENZEN: 21
-
(iv)
KORRESPONDENZ ADRESSE:
-
- (A) ADRESSAT: SmithKline Beecham Corporation
- (B) STRASSE: 709 Swedeland Road
- (C) STADT: King of Prussia
- (D) STAAT: PA
- (E) LAND:
- (F) ZIP: 19406
-
(v)
COMPUTERLESBARE FORM:
-
- (A) ART DES MEDIUMS: Diskette
- (B) COMPUTER: IBM kompatibel
- (C) BETRIEBSSYSTEM: DOS
- (D) SOFTWARE: FastSEQ für
Windows, Version 2.0
-
(vi)
DERZEITIGE ANTRAGSDATEN:
-
- (A) ANTRAGSNUMMER: Unbekannt
- (B) DATUM DER EINREICHUNG: 11. Dezember 98
- (C) KLASSIFIKATION:
-
(vi)
DERZEITIGE ANTRAGSDATEN:
-
- (A) ANTRAGSNUMMER: 60/069.459
- (B) DATUM DER EINREICHUNG: 15. Dezember 97
- (C) KLASSIFIKATION:
-
(vi)
DERZEITIGE ANTRAGSDATEN:
-
- (A) ANTRAGSNUMMER: 60/069.785
- (B) DATUM DER EINREICHUNG: 16. Dezember 97
- (C) KLASSIGFIKATION:
-
(viii)
ANWALT/AGENT INFORMATIONEN:
-
- (A) NAME: Hecht, Elizabeth J.
- (B) REGISTRIERUNGSNUMMER: 41.824
- (C) REFERENZ-/LISTENNUMMER: P50745
-
(ix)
TELEKOMUNIKATIONSINFORMATIONEN
-
- (A) TELEFON: 610–270–5009
- (B) TELEFAX: 610–270–5090
- (C) TELEX:
-
(2) INFORMATION ZU SEQ ID
NR. 1
-
(i)
SEQUENZEIGENSCHAFTEN:
-
- (A) LÄNGE:
1970 Basenpaare
- (B) TYP: Nucleinsäure
- (C) STRANGFORM: einzel
- (D) Topologie: linear
-
(ii)
MQLEKÜTLTYP:
genomische DNA
-
(xi)
SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NR 1
-
(2) INFORMATIONEN ZU SEQ
ID NR. 2
-
(i)
SEQUENZEIGENSCHAFTEN:
-
- (A) LÄNGE:
131 Aminosäuren
- (B) TYP: Aminosäure
- (C) STRANGFORM: einzel
- (D) TOPOLOGIE: linear
-
(ii)
MOLEKÜLTYP:
Protein
-
(xi)
SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NR. 2
-
(2) INFORMATIONEN ZU SEQ
ID NR. 3
-
(i)
SEQUENZEIGENSCHAFTEN:
-
- (A) LÄNGE:
31 Aminosäuren
- (B) TYP: Aminosäure
- (C) STRANGFORM: einzel
- (D) TOPOLOGIE: linear
-
(ii)
MOLEKÜLTYP:
Protein
-
(xi)
SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NR. 3
-
(2) INFORMATIONEN ZU SEQ
ID NR. 4
-
(i)
SEQUENZEIGENSCHAFTEN:
-
- (A) LÄNGE:
28 Aminosäuren
- (B) TYP: Aminosäure
- (C) STRANGFORM: einzel
- (D) TOPOLOGIE: linear
-
(ii)
MOLEKÜLTYP:
Protein
-
(xi)
SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NR. 4
-
(2) INFORMATIONEN ZU SEQ
ID NR. 5
-
(i)
SEQUENZEIGENSCHAFTEN:
-
- (A) LÄNGE:
585 Basenpaare
- (B) TYP: Nucleinsäure
- (C) STRANGFORM: einzel
- (D) TOPOLOGIE: linear
-
(ii)
MOLEKÜLTYP:
cDNA
-
(xi)
SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NR. 5:
-
(2) INFORMATIONEN ZU SEQ
ID NR. 6
-
(i)
SEQUENZEIGENSCHAFTEN:
-
- (A) LÄNGE:
130 Aminosäuren
- (B) TYP: Aminosäure
- (C) STRANGFORM: einzel
- (D) TOPOLOGIE: linear
-
(ii)
MOLEKÜLTYP:
Protein
-
(xi)
SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NR. 6
-
-
(2) INFORMATIONEN ZU SEQ
ID NR. 7
-
(i)
SEQUENZEIGENSCHAFTEN:
-
- (A) LÄNGE:
32 Aminosäuren
- (B) TYP: Aminosäure
- (C) STRANGFORM: einzel
- (D) TOPOLOGIE: linear
-
(ii)
MOLEKÜLTYP:
Protein
-
(xi)
SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NR. 7:
-
(2) INFORMATIONEN ZU SEQ
ID NR. 8
-
(i)
SEQUENZEIGENSCHAFTEN:
-
- (A) LÄNGE:
33 Aminosäuren
- (B) TYP: Aminosäure
- (C) STRANGFORM: einzel
- (D) TOPOLOGIE: linear
-
(ii)
MOLEKÜLTYP:
Protein
-
(xi)
SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NR. 8
-
(2) INFORMATIONEN ZU SEQ
ID NR. 9
-
(i)
SEQUENZEIGENSCHAFTEN:
-
- (A) LÄNGE:
27 Aminosäuren
- (B) TYP: Aminosäure
- (C) STRANGFORM: einzel
- (D) TOPOLOGIE: linear
-
(ii)
MOLEKÜLTYP:
Protein
-
(xi)
SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NR. 9
-
(2) INFORMATIONEN ZU SEQ
ID NR. 10
-
(i)
SEQUENZEIGENSCHAFTEN:
-
- (A) LÄNGE:
123 Aminosäuren
- (B) TYP: Aminosäure
- (C) STRANGFORM: einzel
- (D) TOPOLOGIE: linear
-
(ii)
MOLEKÜLTYP:
Protein
-
(xi)
SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NR. 10
-
(2) INFORMATIONEN ZU SEQ
ID NR. 11
-
(i)
SEQUENZEIGENSCHAFTEN:
-
- (A) LÄNGE:
33 Aminosäuren
- (B) TYP: Aminosäure
- (C) STRANGFORM: einzel
- (D) TOPOLOGIE: linear
-
(ii)
MOLEKÜLTYP:
Protein
-
(xi)
SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NR. 11
-
(2) INFORMATIONEN ZU SEQ
ID NR. 12
-
(i)
SEQUENZEIGENSCHAFTEN:
-
- (A) LÄNGE:
28 Aminosäuren
- (B) TYP: Aminosäure
- (C) STRANGFORM: einzel
- (D) TOPOLOGIE: linear
-
(ii)
MOLEKÜLTYP:
Protein
-
(xi)
SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NR. 12
-
(2) INFORMATIONEN ZU SEQ
ID NR. 13
-
(i)
SEQUENZEIGENSCHAFTEN:
-
- (A) LÄNGE:
20 Basenpaare
- (B) TYP: Nucleinsäure
- (C) STRANGFORM: einzel
- (D) TOPOLOGIE: linear
-
(ii)
MOLEKÜLTYP:
cDNA
-
(xi)
SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NR. 13
-
(2) INFORMATIONEN ZU SEQ
ID NR. 14
-
(i)
SEQUENZEIGENSCHAFTEN:
-
- (A) LÄNGE:
17 Basenpaare
- (B) TYP: Nucleinsäure
- (C) STRANGFORM: einzel
- (D) TOPOLOGIE: linear
-
(ii)
MOLEKÜLTYP:
cDNA
-
(xi)
SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NR. 14
-
(2) INFORMATIONEN ZU SEQ
ID NR. 15
-
(i)
SEQUENZEIGENSCHAFTEN:
-
- (A) LÄNGE:
34 Basenpaare
- (B) TYP: Nucleinsäure
- (C) STRANGFORM: einzel
- (D) TOPOLOGIE: linear
-
(ii)
MOLEKÜLTYP:
cDNA
-
(xi)
SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NR. 15
-
(2) INFORMATIONEN ZU SEQ
ID NR. 16
-
(i)
SEQUENZEIGENSCHAFTEN:
-
- (A) LÄNGE:
23 Basenpaare
- (B) TYP: Nucleinsäure
- (C) STRANGFORM: einzel
- (D) TOPOLOGIE: linear
-
(ii)
MOLEKÜLTYP:
cDNA
-
(xi)
SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NR. 16
-
(2) INFORMATIONEN ZU SEQ
ID NR. 17
-
(i)
SEQUENZEIGENSCHAFTEN:
-
- (A) LÄNGE:
30 Basenpaare
- (B) TYP: Nucleinsäure
- (C) STRANDEDNESS: einzel
- (D) TOPOLOGIE: linear
-
(ii)
MOLEKÜLTYP:
cDNA
-
(xi)
SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NR. 17
-
(2) INFORMATIONEN ZU SEQ
ID NR. 18
-
(i)
SEQUENZEIGENSCHAFTEN:
-
- (A) LÄNGE:
30 Basenpaare
- (B) TYP: Nucleinsäure
- (C) STRANGFORM: einzel
- (D) TOPOLOGIE: linear
-
(ii)
MOLEKÜLTYP:
cDNA
-
(xi)
SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NR. 18
-
(2)
INFORMATIONEN ZU SEQ ID NR. 19
-
(i)
SEQUENZEIGENSCHAFTEN:
-
- (A) LÄNGE:
28 Basenpaare
- (B) TYP: Nucleinsäure
- (C) STRANGFORM: einzel
- (D) TOPOLOGIE: linear
-
(ii)
MOLEKÜLTYP:
cDNA
-
(xi)
SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NR. 19
-
(2) INFORMATIONEN ZU SEQ
ID NR. 20
-
(i)
SEQUENZEIGENSCHAFTEN:
-
- (A) LÄNGE:
25 Basenpaare
- (B) TYP: Nucleinsäure
- (C) STRANGFORM: einzel
- (D) TOPOLOGIE: linear
-
(ii)
MOLEKÜLTYP:
cDNA
-
(xi)
SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NR. 20
-
(2) INFORMATIONEN ZU SEQ
ID NR. 21
-
(i)
SEQUENZEIGENSCHAFTEN:
-
- (A) LÄNGE:
577 Basenpaare
- (B) TYP: Nucleinsäure
- (C) STRANGFORM: einzel
- (D) TOPOLOGIE: linear
-
(ii)
MOLEKÜLTYP:
cDNA
-
(xi)
SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NR. 21