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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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1. Gebiet der
Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
Stahlprodukte mit hervorragender Witterungsbeständigkeit, d. h. Korrosionsbeständigkeit
gegenüber
der Atmosphäre,
ein Verfahren zum Ausbilden von witterungsbeständigem schützendem Rost auf Oberflächen von
Stahlprodukten innerhalb eines kurzen Zeitraums sowie ein Verfahren
zur Herstellung der Stahlprodukte mit hervorragender Witterungsbeständigkeit
auf der Grundlage des Verfahrens zum Ausbilden von witterungsbeständigem schützendem
Rost.
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2. Beschreibung des Stands
der Technik
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Verwitterungsstähle, die ein oder mehrere Legierungselemente,
wie P, Cu, Cr und Ni, die Stahl zur Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit
in der Atmosphäre
zugesetzt werden, enthalten, werden in weitem Umfang bei Stahlstrukturen,
wie Schiffen und Tanks, und Stahlgebäuden, wie Brücken, verwendet.
Bei Verwitterungsstahl ist sogenannter schützender Rost, d. h. Rost, der
für Sauerstoff
und Wasser, die für
eine Korrosion verantwortlich sind, kaum durchlässig ist, auf Stahloberflächen nach
mehreren Jahren im Freien gebildet, so dass ein späteres Rosten
gehemmt wird. Daher ist Verwitterungsstahl von der Notwendigkeit
einer Beschichtung mit einem korrosions beständigen Anstrich frei, und es
bildet daher ein kostengünstiges
und hochkorrosionsbeständiges
Material, das, so wie es ist, ohne Anstrich verwendet werden kann.
Auch ist der auf dem Verwitterungsstahl gebildete schützende Rost
von dunkelbrauner Farbe im Vergleich zu auf blankem Stahl erzeugtem
rötlichem
Rost, und er ist daher zur Umgebung harmonischer. Aus diesen Gründen wurde
Verwitterungsstahl in den vergangenen Jahren häufiger verwendet.
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Verwitterungsstahl erfordert jedoch
eine lange Zeitspanne zur Herstellung, d. h. mehrere Jahre, um den
schützenden
Rost zu bilden und fließenden
Rost, der als Rostliquor bezeichnet wird, während dieses Zeitraumes zu
erzeugen. Dies ergibt vom Standpunkt der Harmonisierung des Verwitterungsstahls
mit der Umgebung sowie des Verursachens einer Umweltverschmutzung
Probleme. Ein weiteres Problem entsteht in Küstenbereichen, da der schützende Rost
aufgrund der Wirkung von vom Meer herbeifliegenden Salzteilchen
auf Verwitterungsstahl schwierig zu bilden ist und daher keine Hemmung
der Rostbildung erfolgt.
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Zur Lösung der im Vorhergehenden
beschriebenen Probleme wurden mehrere Vorschläge gemacht. Beispielsweise
schlägt
die ungeprüfte
japanische Patentveröffentlichung
Nr. 49-11739 Stahlprodukte vor, die hergestellt werden, indem Rost
auf Stahlmaterialien unter der Wirkung von Wasser und/oder einer
korrodierenden Flüssigkeit
gebildet und dann ein für
Wasser semipermeabler Film auf den Roststahlmaterialien gebildet
wird.
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Die ungeprüfte japanische Patentveröffentlichung
Nr. 1-142088 offenbart ein Oberflächenbehandlungsverfahren für Verwitterungsstahl,
durch das die Oberfläche
eines Stahlblechs durch eine Eisenionen enthaltende saure Lösung behandelt
und dann auf der behandelten Oberfläche ein Phosphatüberzug gebildet wird.
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Die geprüfte japanische Patentveröffentlichung
Nr. 7-37672 offenbart ein Rostverwitterungsstahlblech, das mit einer
Rostflüssigkeit
mit einer speziellen Zusammensetzung behandelt wurde.
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Die ungeprüfte japanische Patentveröffentlichung
Nr. 6-136557 offenbart ein Oberflächenbehandlungsverfahren für Stahlmaterialien,
bei dem eine wässrige
Lösung
von Chromsulfat oder Kupfersulfat auf Stahlmaterialien aufgetragen
wird und nach dem Trocknen von Feuchtigkeit ein organischer Harzüberzug auf den
Stahlmaterialien gebildet wird. Ferner beschreibt die ungeprüfte japanische
Patentveröffentlichung
Nr. 8-13158 ein Oberflächenbehandlungsverfahren
für Stahlmaterialien,
bei dem eine Aluminiumionen enthaltende wässrige Lösung auf Stahlmaterialien aufgetragen
wird und nach dem Trocknen von Feuchtigkeit ein organischer Harzüberzug auf
den Stahlmaterialien gebildet wird.
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Das japanische Patent Nr. 257244
offenbart Stahlprodukte mit hoher Witterungsbeständigkeit in Küstenbereichen,
die sehr kleine Mengen von Si und S enthalten, mit Ni, Al und Nb
kombiniert sind und ein Verbundoxid von Al und Ca enthalten.
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Ferner offenbart die ungeprüfte japanische
Patentveröffentlichung
Nr. 6-264256 Stahlprodukte mit hoher Witterungsbeständigkeit,
wobei die Oberflächen
des Stahlprodukts durch eine Rostschicht mit einer Kristallkorngröße von nicht
größer als
200 nm in Form des mittleren Kristallkorndurchmessers bedeckt sind.
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Die im Vorhergehenden beschriebenen
verwandten Verfahren weisen jedoch die im Folgenden beschriebenen
mehreren Probleme auf: Bei den in der ungeprüften japanischen Patentveröffentlichung
Nr. 49-11739 und der geprüften
japanischen Patentveröffentlichung
Nr. 7-37672 offenbarten Verfahren wird, wenn die Stahlprodukte der
Atmosphäre
ausgesetzt werden, eine Korrosion im Anfangsstadium gehemmt, wobei das
Rosten jedoch nach dem Anfangsstadium fortschreitet. Es ist daher
unmöglich,
die Bildung von fließendem
Rost und das Austreten von Eisenionen zu verhindern. Außerdem haben
beide Stahlprodukte Probleme in Verbindung mit der Handhabung der
Materialien, da bei dem Herstellungsverfahren mit Chemikalien gemischte
Behandlungsflüssigkeiten
verwendet werden.
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Bei den in der ungeprüften japanischen
Patentveröffentlichung
Nr. 1-142088 offenbarten Verfahren wird Verwitterungsrost in einem
gegenüber
den Vorläuferverfahren
kürzeren
Zeitraum gebildet, doch ist die Überzugsfarbe
im Anfangsstadium schwarz. Daher schreitet das Rosten mit unterschiedlichen
Geschwindigkeiten aufgrund des Unterschieds der Beleuchtungsumgebung
zwischen Stellen, die direkt dem Sonnenlicht ausgesetzt sind, und
solchen im Schatten fort. Dies macht die Oberflächenfarbe ungleichförmig und
ergibt ein Problem beim Aussehen des Materials.
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Bei den in der ungeprüften japanischen
Patentveröffentlichung
Nr. 6-136557 und Nr. 8-13158 offenbarten Verfahren wird die Rostverwitterung
in einem kurzen Zeitraum entwickelt, doch treten Probleme aufgrund
des komplexen Behandlungsverfahrens und der hohen Kosten der Oberflächenbehandlungslösung auf. Ferner
haben die gemäß dem im
japanischen Patent Nr. 257244 offenbarten Verfahren hergestellten
Stahlprodukte das Problem, dass die Oberflächenfarbe in Abhängigkeit
von den Umgebungsbedingungen ungleichförmig wird, und daher ist die
Witterungsbeständigkeit
der Stahlprodukte unzureichend.
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Die US-A-5 407 492 offenbart ein
Verfahren für
einen Passivierungsfilm, bei dem die Menge der Gasaufnahme stark
vermindert ist und der ein adsorbiertes Gas leichter desorbieren
kann, wobei das Verfahren das Erhitzen eines rostfreien Elements
mit einer Oberflächenrauheit
Rmax von 1,0 μm oder weniger in einer Atmosphäre aus einem
Gemisch, das Sauerstoffgas und ein Inertgas umfasst, mit einem Taupunkt
von -95°C oder
darunter, einer Fremdatomkonzentration von 10 ppb oder weniger und
einem Sauerstoffgehalt von 5 ppm bis 25 Vol.-% bei 300–420°C umfasst.
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Die
DE
39 91 748 T1 offenbart ein Material aus rostfreiem Stahl,
das als Bauelement von Geräten
in der Halbleiterherstellung und Hochvakuumgeräten verwendbar ist. Dieses
Material besitzt eine gute Oberflächenglätte und -reinheit, bewirkt
nicht das Austreten von Metallionen, besitzt eine hervorragende
Gasfreigabebeständigkeit
und Oberflächenfleckenbeständigkeit,
und es wird aufgrund der Abscheidung von Feuchtigkeit oder Verunreinigungen
kaum verfärbt.
Dieses Material wird aus einem Material aus rostfreiem Stahl mit
einer Oberflächenrauheit
(Rmax), die wurde, indem es in einer oxidativen Gasatmosphäre bei hoher
Temperatur oxidiert wurde, wodurch ein amorpher Oxidfilm von einer
Dicke von 75 Å oder
mehr gebildet wurde, wobei das Verhältnis der Zahl der O-H-gebundenen
Sauerstoffatome zu der der gesamten Sauerstoffatome in dem Oxidfilm
unter 30% geregelt wurde, hergestellt.
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Die
DE 44 24 638 Al offenbart ein Verfahren zur
Herstellung oxidischer korrosionsbeständiger Schichten auf Legierungsstählen mit
hohem Chromgehalt durch die Wirkung von sauerstoffhaltigem heißem Wasser, das
dadurch gekennzeichnet ist, dass die Sauerstoffkonzentration in
dem heißen
Wasser auf einen Wert von 5–150
mg/kg eingestellt ist und der pH-Wert dieser Lösung vom neutralen Punkt von
Wasser bis zu 3,5 Punkten in den sauren Bereich reicht.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist die wirksame Lösung
der im Vorhergehenden beschriebenen Probleme des Standes der Technik
und die Bereitstellung eines Stahlprodukts mit hervorragenden Witterungsbeständigkeitseigenschaften,
bei dem das Auftreten von fließendem
Rost verhindert und eine verbesserte Witterungsbeständigkeit
auch bei Verwendung im Küstenbereich
beibehalten werden kann, eines Verfahrens zum Ausbilden von witterungsbeständigem schützendem
Rost auf einer Oberfläche
eines Stahlprodukts, bei dem der witterungsbeständige schützende Rost innerhalb eines
kurzen Zeitraums auf ökonomisch
effiziente Weise gebildet werden kann, und eines Verfahrens zur
Herstellung des Stahlprodukts mit hervorragender Witterungsbeständigkeit
auf der Grundlage des Verfahrens zum Ausbilden von witterungsbeständigem schützendem Rost.
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Insbesondere erfolgt gemäß einem
Aspekt der Erfindung durch die Erfindung die Bereitstellung von blankem
Stahl oder Verwitterungsstahl mit ausgezeichneter Witterungsbeständigkeit,
wobei der blanke Stahl oder Verwitterungsstahl eine auf der Oberfläche desselben
ausgebildete Rostschicht aufweist, wobei die Rostschicht 50 oder
mehr Gew.-% nichtkristallinen Rost enthält.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der
Erfindung erfolgt durch die Erfindung die Bereitstellung eines Verfahrens
zum Ausbilden von witterungsbeständigem
schützendem
Rost auf der Oberfläche
eines blanken Stahls oder Verwitterungsstahls, wobei das Verfahren
die Stufen Platzieren des blanken Stahls oder Verwitterungsstahls
in einer Atmosphäre,
in der der Taupunkt konstant gehalten wird, und das wiederholte
Wechseln der Temperatur des Stahlprodukts in der Atmosphäre zwischen
einem Temperaturbereich, der 5°C
oder mehr über
dem Taupunkt liegt, und einem Temperaturbereich, der 5°C oder mehr
unter dem Taupunkt liegt, umfasst.
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Gemäß dieser Ausführungsform
enthält
die Atmosphäre
vorzugsweise 15–50
Vol.-% gasförmigen Sauerstoff.
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Gemäss dieser Ausführungsform
wird die Temperatur des blanken Stahls oder Verwitterungsstahls vorzugsweise
mit einer Erhöhungsrate
von 0,1–2°C/min und
einer Verringerungsrate von 0,01–2°C/min gewechselt.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der
Erfindung erfolgt durch die Erfindung die Bereitstellung eines Verfahrens
zum Ausbilden von witterungsbeständigem
schützendem
Rost auf einer Oberfläche
eines blanken Stahls oder Verwitterungsstahls, wobei das Verfahren
die Stufen Platzieren des blanken Stahls oder Verwitterungsstahls
in einer Atmosphäre, die
15–50
Vol.-% gasförmigen
Sauerstoff enthält,
Konstanthalten des Taupunkts in der Atmosphäre und Halten der Temperatur
des blanken Stahl oder Verwitterungsstahls in der Atmosphäre bei einem
bestimmten Wert in einem Temperaturbereich zwischen einer Temperatur,
die 5°C
unter dem Taupunkt liegt, und einer Temperatur, die 20°C unter dem
Taupunkt liegt, umfasst.
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Vorzugsweise wird während eines
Zeitraums, in dem die Temperatur des blanken Stahls oder Verwitterungsstahls
bei dem bestimmten Wert im Temperaturbereich gehalten wird, die
Temperatur des blanken Stahls oder Verwitterungsstahls vorübergehend
bei einer Temperatur, die nicht unter dem Taupunkt liegt, während fünf oder
mehr Minuten gehalten.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der
Erfindung erfolgt durch die Erfindung die Bereitstellung eines Verfahrens
zum Ausbilden von witterungsbeständigem
schützendem
Rost auf einer Oberfläche
eines blanken Stahls oder Verwitterungsstahls, wobei das Verfahren
die Stufen Platzieren des blanken Stahls oder Verwitterungsstahls
in einer Atmosphäre,
die 15–50
Vol.-% gasförmigen
Sauerstoff enthält,
und Ausbilden und Halten einer dünnen
Wasserschicht mit einer Dicke von nicht mehr als 500 μm auf einer
Oberfläche
des blanken Stahls oder Verwitterungsstahls umfasst.
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Mit der vorliegenden Erfindung kann
schützender
Rost in einem kurzen Zeitraum in ökonomisch effizienter Weise
ausgebildet und das Auftreten von fließendem Rost verhindert werden.
Außerdem
kann blanker Stahl oder Verwitterungsstahl mit einer so ausreichenden
Witterungsbeständigkeit,
dass er in Küstenbereichen verwendet
werden kann, hergestellt werden, und es können nutzbare Vorteile aus
großtechnischer
Sicht erhalten werden.
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Die Merkmale der vorliegenden Erfindung
werden aus der folgenden Beschreibung und der beigefügten Zeichnung
deutlicher.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die Ausführungsbeispiele der Erfindung
werden unter Bezug auf die folgende Abbildung detailliert beschrieben,
wobei:
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1 ein
Schemadiagramm ist, das eine Modellanlage zum Ausbilden von schützendem
Rost, die zur Durchführung
der vorliegenden Erfindung geeignet ist, zeigt.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
Grundkonzept der Erfindung
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Im Hinblick auf das Lösen der
im Vorhergehenden beschriebenen Aufgaben analysierten die Erfinder zunächst die
Eigenschaften von schützendem
Rost.
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Unter Verwendung eines Polarisationsmikroskops
beobachteten die Erfinder einen Schnitt von auf Oberflächen von
Stahlblechen, die 25 Jahre oder mehr sowohl an Land als auch in
Küstenbereichen
der Atmosphäre
ausgesetzt waren, erzeugtem Rost. Als Ergebnis dieser Beobachtungen
wurde ermittelt, dass der an Land erzeugte Rost in hohem Maße Polarisation
und Extinktion zeigte, während
der in Küstenbereichen erzeugte
Rost kaum Polarisation und Extinktion zeigte. Auch war die Korrosionsrate
des an Land exponierten Stahlblechs im wesentlichen 0. Andererseits
rostete das im Küstenbereich
exponierte Stahlblech mit einer Korrosionsrate, die nicht so schnell
wie die im Anfangsstadium des Einwirkens beobachtete war, jedoch
etwa 1/3 der Anfangskorrosionsrate betrug, weiter. Aus den obigen
Erkenntnissen schlossen die Erfinder, dass der eine Extinktion entwickelnde
Teil des Rosts die Funktion einer Hemmung des Eindringens von Sauerstoff
und Wasser, die für
eine Korrosion verantwortlich sind, zur Oberfläche der Eisengrundlage besaß.
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Danach führten die Erfinder ein Experiment
durch, indem sie ein Stahlblech, das 15 Jahre an Land den Elementen
ausgesetzt war und bei Betrachtung mit einem Polarisationsmikroskop
in einem großen
Teil Extinktion aufwies, in einem Küstenbereich zum Einwirken dieser
Atmosphäre über einen
Zeitraum von drei oder mehr weiteren Jahren beließen. Als
Ergebnis des Experiments wurden ein Auftreten von fließendem Rost
und eine Zunahme der Korrosionsrate nicht beobachtet. Dieses Ergebnis
legt nahe, dass, sobald schützender
Rost ausgebildet ist, der schützende
Rost selbst bei Gegenwart von Meersalzteilchen stabil ist. Auf der
Grundlage dieser Annahme entwickelten die Erfinder das Konzept,
dass durch das Ausbilden von schützendem
Rost auf Oberflächen
von Stahlprodukten vor deren praktischer Verwendung in der Atmosphäre Stahlprodukte
erhalten werden können,
die keinen fließenden
Rost bilden, hinsichtlich der Oberflächenfarbe nicht ungleichförmig werden
und zur Verwendung in Küstenbereichen
genügend
dauerhaft sind.
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Auf der Grundlage der im Vorhergehenden
beschriebenen Untersuchungen führten
die Erfinder intensive Untersuchungen durch, um ein Verfahren des
Ausbildens von schützendem
Rost auf Oberflächen
von Stahlprodukten innerhalb eines kurzen Zeitraums während des
Herstellungsverfahrens zu entwickeln. Infolgedessen ermittelten
die Erfinder, dass Rost, der bei Betrachtung mit einem Polarisationsmikroskop
eine Extinktion aufweist, erzeugt werden kann durch: 1.) wiederholtes
Erhöhen
und Verringern der Temperatur des Stahlprodukts zwischen einem Temperaturbereich
von 5°C
oder mehr unter dem Taupunkt, der in Abhängigkeit von der relativen
Luftfeuchtigkeit bestimmt ist, und einem Temperaturbereich von 5°C oder mehr über dem
Taupunkt; 2.) Halten der Temperatur des Stahlprodukts bei einem
konstanten Wert zwischen einer Temperatur von 5°C unter dem Taupunkt, der in
Abhängigkeit
von der relativen Luftfeuchtigkeit bestimmt ist, und einer Temperatur
von 20°C
unter dem Taupunkt; oder 3.) Ausbilden einer dünnen Wasserschicht mit einer
Dicke, die nicht mehr als 500 μm,
jedoch nicht weniger als 50 μm
beträgt,
auf den Oberflächen
des Stahlprodukts und Halten der dünnen Wasserschicht unter diesen
Bedingungen.
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Ferner analysierten die Erfinder
unter Verwendung von Röntgenbeugung
die Eigenschaften von witterungsbeständigem schützendem Rost einschließlich von
Rost, der bei Betrachtung mit einem Polarisationsmikroskop eine
Extinktion aufwies. Infolgedessen wurde ermittelt, dass der witterungsbeständige schützende Rost
ein Rost war, der 50 Gew.-% oder mehr nicht-kristallinen Rost enthielt.
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Die vorliegende Erfindung wurde durch
Durchführen
weiterer Untersuchungen auf der Grundlage der im Vorhergehenden
beschriebenen Erkenntnisse entwickelt.
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BEVORZUGTE AUSFÜHRUNGSFORM
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Ein Verfahren zur Herstellung von
Stahlprodukten mit hervorragender Witterungsbeständigkeit gemäß der Erfindung
und ein Verfahren zum Ausbilden von witterungsbeständigem schützendem
Rost auf Oberflächen
von Stahlprodukten wird im Folgenden zunächst beschrieben.
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Gemäß einem Verfahren der vorliegenden
Erfindung werden Stahlprodukte in einer Atmosphäre, in der der Taupunkt bei
einer konstanten Temperatur gehalten wird, gehalten. Es ist nicht
erforderlich, dass die Temperatur, bei der der Taupunkt gehalten
wird, besonders beschränkt
ist, sofern Tau auf den Stahlprodukten kondensiert. Der Taupunkt
wird durch Sprühen
von Wasser in die gasförmige
Atmosphäre
in geeigneter Weise eingestellt. Um eine vorgegebene schützende Rostschicht
zu erhalten, wird reines Wasser vorzugsweise als das zu versprühende Wasser
verwendet.
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Ferner ist es günstig, in der Atmosphäre, in der
die Stahlprodukte gehalten werden, nicht nur den Taupunkt konstant
zu halten, sondern auch den Partialdruck von gasförmigem Sauerstoff
im Bereich von 15–50 Vol.-%
zu halten. Wenn der Partialdruck des gasförmigen Sauerstoffs geringer
als 15 Vol.-% ist, ist die Korrosionsrate so klein, dass ein langer
Zeitraum erforderlich ist, um schützenden Rost zu bilden, und
die Produktionseffizienz ist signifikant vermindert. Umgekehrt schreitet,
wenn der Partialdruck des gasförmigen
Sauerstoffs mehr als 50 Vol.-% beträgt, die Korrosion unter Passivierung
nicht fort. Aus diesen Gründen
wird der Partialdruck des gasförmigen Sauerstoffs
vorzugsweise im Bereich von 15–50
Vol.-% gehalten. Auch wird der Partialdruck des gasförmigen Sauerstoffs
vorzugsweise durch Mischen von gasförmigem Sauerstoff in gasförmigen Stickstoff
eingestellt, und das Misch-Sauerstoffgas besitzt eine möglichst
hohe Reinheit, so dass ein vorgegebenes schützendes Gas erhalten wird.
Unter den Bedingungen, bei denen die Stahlprodukte in der im Vorhergehenden
angegebenen Atmosphäre
gehalten werden, wird die Temperatur der Stahlprodukte wiederholt
zwischen einem Temperaturbereich nicht unter dem Taupunkt +5°C und einem
Temperaturbereich nicht höher
als der Taupunkt –5°C gewechselt.
Durch das Durchführen
des Wechsels der Temperatur der Stahlprodukte zwischen den Temperaturbereichen
nicht unter dem Taupunkt +5°C
und dem Temperaturbereich nicht höher als der Taupunkt –5°C erfolgt
auf den Oberflächen
der Stahlprodukte wiederholt eine Taukondensation und ein Trocknen,
so dass das Fortschreiten der Korrosion gefährdet und ein schützender
Rost innerhalb eines kurzen Zeitraumes ausgebildet wird. Das Halten
der Temperatur der Stahlprodukte in jedem der obigen Temperaturbereiche
während
eines bestimmten Zeitraums ist nicht speziell erforderlich. Durch
Halten der Temperatur der Stahlprodukte in jedem der obigen Temperaturbereiche
während
1–60 min
kann jedoch die Zahl der durchzuführenden Wiederholungen des
Zyklus Erhöhen
und Verringern der Temperatur innerhalb eines bestimmten Zeitraumes
verringert werden.
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Wenn die Temperatur der Stahlprodukte
niedriger als der Taupunkt +5°C
oder höher
als der Taupunkt –5°C ist, erfolgt
an den Oberflächen
der Stahlprodukte in instabiler Weise eine Taukondensation und Trocknen, wodurch
kein Fortschreiten der Korrosion und eine Schwierigkeit beim Ausbilden
einer schützenden
Rostschicht erhalten werden.
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Vorzugsweise wird die Temperatur
der Stahlprodukte zwischen einem Temperaturbereich nicht unter dem
Taupunkt +5°C
und einem Temperaturbereich nicht höher als der Taupunkt –5°C mit einer
Erhöhungsrate von
0,1–2°C/min und
einer Verringerungsrate von 0,01–2°C/min erhöht und verringert. Wenn die
Temperaturerhöhungsrate
geringer als 0,1°C/min
ist, ist die zum Erhöhen
der Temperatur des Stahlprodukts erforderliche Zeit zu lang. Umgekehrt
ist, wenn die Temperaturerhöhungsrate
höher als
2°C/min
ist, das Wachsen einer Extinktion entwickelnden Schicht auf den
Oberflächen
der Stahlprodukte schwierig. Auch ist, wenn die Temperaturverringerungsrate
geringer als 0,01°C/min
ist, die zum Erhöhen
der Temperatur der Stahlprodukte erforderliche Zeit zu lang, was
zu einer geringeren Effizienz führt.
Umgekehrt erfolgt, wenn die Temperaturerhöhungsrate höher als 2°C/min ist, eine Taukondensation
nicht ohne weiteres und das Wachsen einer Extinktion entwickelnden
Schicht auf den Oberflächen
der Stahlprodukte ist schwierig.
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Unter den Bedingungen, bei denen
die Stahlprodukte in der angegebenen Atmosphäre gehalten werden, wird die
Temperatur der Stahlprodukte bei einer konstanten Temperatur im
Bereich von nicht höher
als der Taupunkt –5°C, jedoch
nicht niedriger als der Taupunkt –20°C gehalten. Durch Halten der
Temperatur der Stahlprodukte in dem obigen Bereich werden die Oberflächen der
Stahlprodukte in einem günstigen
Feuchtezustand gehalten und der schützende Rost kann innerhalb
eines kurzen Zeitraumes gebildet werden. Wenn die Temperatur der
Stahlprodukte höher
als der Taupunkt –5°C ist, erfolgt
an den Oberflächen
der Stahlprodukte in instabiler Weise eine Taukondensation und Trocknen,
was zu keinem Fortschreiten der Korrosion und Schwierigkeiten beim
Ausbilden einer schützenden
Rostschicht führt.
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Umgekehrt wird, wenn die Temperatur
der Stahlprodukte niedriger als der Taupunkt –20°C ist, das Fortschreiten der
Korrosion in einem derartigen Maße gefördert, dass eine (später beschriebene)
schädliche Rostschicht,
d. h. Fe3O4, erzeugt
wird. Aus diesen Gründen
wird die Temperatur der Stahlprodukte im Bereich nicht höher als
der Taupunkt –5°C, jedoch
nicht niedriger als der Taupunkt –20°C gehalten. Während der
Behandlungsdauer wird die Temperatur der Stahlprodukte vorzugsweise
auf eine Temperatur nicht unter dem Taupunkt erhöht und während eines bestimmten Zeitraums
in diesem Zustand gehalten. Dies erhöht das Verhältnis des eine Extinktion entwickelnden
Rosts zum Gesamtrost. Die Wirkung des Haltens der Temperatur der Stahlprodukte
im obigen Zustand wird offensichtlich bestätigt, wenn die Haltedauer nicht
kürzer
als 5 min ist.
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Außerdem wird durch Ausbilden
einer dünnen
Wasserschicht mit einer Dicke von nicht mehr als 500 μm, jedoch
nicht weniger als 50 μm
auf den Oberflächen
von Stahlprodukten und Halten der dünnen Wasserschicht in diesem
Zustand, während
die Stahlprodukte in der genannten Atmosphäre gehalten werden, ein günstiger
Feuchtezustand beibehalten und der schützende Rost kann innerhalb
eines kurzen Zeitraums gebildet werden. Wenn die Dicke der dünnen Wasserschicht
mehr als 500 μm
beträgt,
wird das Fortschreiten der Korrosion in einem derartigen Ausmaß gefördert, dass
(später
beschriebener) schädlicher
Rost, d. h. Fe3O4, erzeugt
wird. Das Verhältnis
des eine Extinktion entwickelnden Rosts zum Gesamtrost wird durch
vorübergehendes
Halten der Stahlprodukte in einem Zustand, bei dem die Dicke der
dünnen
Wasserschicht bei weniger als 50 μm
gehalten wird, während
eines bestimmten Zeitraums während
des Behandlungsverfahrens erhöht. Die
Wirkung des Haltens der dünnen
Wasserschicht, die die Stahlprodukte bedeckt, im obigen Zustand
wird offensichtlich bestätigt,
wenn die Haltezeit nicht kürzer
als 5 min ist.
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Jede Art von Stahlprodukten, einschließlich von
Stahlplatten, Stahlblechen und geformtem Stahl ist zur Verwendung
in der vorherigen Erfindung geeignet. Gemäß der vorliegenden Erfindung
wird als Stahlprodukt blanker Stahl oder Verwitterungsstahl verwendet.
Vorzugsweise wird Verwitterungsstahl mit zugesetztem P, Cu, Cr,
Ni und dergleichen im Hinblick auf das Erhöhen der Korrosionsbeständigkeit
verwendet.
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Der hier verwendete Ausdruck 'witterungsbeständiger schützender
Rost' impliziert
Rost, der als ein Teil, der bei Betrachtung unter Verwendung eines
Polarisationsmikroskops eine Extinktion aufweist, ermittelt wird.
Um das Fortschreiten von Korrosion zu hemmen, beträgt die Dicke
des eine Extinktion entwickelnden Rosts, d. h. die Dicke von Rost,
der als ein eine Extinktion aufweisender Teil beobachtet wird, vorzugsweise das
mindestens 0,5– oder
Mehrfache der Gesamtrostdicke. Ferner impliziert der hier verwendete
Ausdruck 'witterungsbeständiger schützender
Rost' Rost, der
nicht-kristallinen Rost in relativ großer Menge bei Analyse durch
Röntgenbeugung
enthält.
Daher besitzen die Stahlprodukte mit hervorragender Witterungsbeständigkeit der
vorliegenden Erfindung die Merkmale, dass eine Rostschicht auf einer
Oberfläche
des Stahlprodukts ausgebildet ist und die Rostschicht 50 Gew.-%
oder mehr nicht-kristallinen Rost enthält.
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Der hier verwendete Ausdruck 'nicht-kristalliner
Rost' impliziert
einen Teil von gebildetem Rost, der durch Ermitteln des Gehalts
von kristallinem Rost in einer auf der Stahlproduktoberfläche gebildeten
Rostschicht mit Röntgenbeugung
und Subtrahieren des Gehalts von kristallinem Rost von der Gesamtmenge
der Rostschicht bestimmt wird.
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Bei nicht-kristallinem Rost können Kristallkörner nicht
definiert werden, und es existieren keine Korngrenzen. Daher besitzt
nicht-kristalliner Rost eine höhere
Korrosionsbeständigkeit
als kristalliner Rost, der potentielles Eindringen von korrodierenden
Faktoren über
die Korngrenzen ermöglicht.
Da er eine gute Haftung an der Stahlproduktoberfläche besitzt,
kann nicht-kristalliner Rost auch eine festere Rostschicht als Ergebnis von
wiederholtem Trocknen und Befeuchten während des Einwirkungszeitraums
bilden. Es wird daher angenommen, dass nichtkristalliner Rost eine
große
Menge Wasser enthält,
und das Wasser besitzt die Funktion, dass es mikroskopische Hohlräume in einer
Rostschicht füllt,
wodurch schließlich
die Rostschicht dicht wird, das Eindringen von korrodierenden Faktoren
verhindert wird und die Witterungsbeständigkeit der Stahlprodukte
verbessert wird. Im Falle der Verwendung von witterungsbeständigem Stahl,
werden Komponenten, wie Cr und Cu, die aufgrund der Exposition aus
der Eisengrundlage ausgetreten sind, in eine Rostschicht gemischt und
daher ist der gebildete Rost im Hinblick auf die Witterungsbeständigkeit
sogar noch schützender.
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In den Stahlprodukten mit hervorragender
Witterungsbeständigkeit
gemäß der vorliegenden
Erfindung umfaßt
eine auf eine Oberfläche
des Stahlprodukts gebildete Rostschicht Rost, der 50 Gew.-% oder
mehr nicht-kristallinen Rost enthält. Eine derartige Rostschicht
wird günstigerweise
durch die Verwendung von einem der drei vorher beschriebenen Behandlungsverfahren
gebildet. Der Gehalt an nicht-kristallinem Rost kann durch Einstellen
der Behandlungsdauer von jedem der im Vohergehenden beschriebenen
drei Behandlungsverfahren eingestellt werden.
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Durch das Ausbilden einer Rostschicht,
die 50 Gew.-% oder mehr nicht-kristallinen Rost enthält, wird das
Auftreten von fließendem
Rost gehemmt. Andererseits ist, wenn nicht-kristalliner Rost weniger
als 50 Gew.-% oder mehr der Rostschicht ausmacht, die gebildete
Rostschicht grob und eine Korrosion der Eisengrundlage schreitet
fort, bis ein witterungsbeständiger
schützender
Rost ausgebildet ist, der das kontinuierliche Erzeugen von fließendem Rost
bewirkt. Wenn die Rostschicht 50 Gew.-% oder mehr nicht-kristallinen
Rost enthält,
wird das Auftreten von fließendem
Rost gehemmt, die Korrosion der Eisengrundlage jedoch nicht vollständig verhindert.
Während
Eisen aus der Eisengrundlage, wenn auch in kleiner Menge, austritt,
wird eine Rostschicht langsam dicker und schließlich zu schützendem
Rost.
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Beispiele für kristallinen Rost umfassen α-FeOOH, γ-FeOOH, Fe3O4 usw. Jedes dieser
Beispiele von kristallinem Rost besitzt jedoch eine geringe Fähigkeit,
das Auftreten von fließendem
Rost zu hemmen. Aus diesem Grund ist in den Stahlprodukten mit hervorragender
Witterungsbeständigkeit
gemäß der vorliegenden Erfindung
der Gehalt an kristallinem Rost in der Rostschicht auf weniger als
50 Gew.-% festgelegt. Insbesondere ist es, obwohl α-FeOOH thermodynamisch
stabil ist, schwierig, eine Rostschicht mit guter Haftung derselben
an der Stahlproduktoberfläche
auszubilden. γ-FeOOH
ist ebenfalls Rost, der anfänglich
auf der der Atmosphäre
ausgesetzten Stahlproduktoberfläche gebildet
wird. In einer feuchten Umgebung wird γ-FeOOH reduziert und in andere
Rostformen umgewandelt. Die Wirkung der Hemmung des Auftretens von
fließendem Rost,
die durch diese Rostart entwickelt wird, ist jedoch gering. Ferner
kann Fe3O4, nicht
schließlich
zu schützendem
Rost werden, und wenn es auf der Stahlproduktoberfläche gebildet
ist, erzeugt es bei Einwirken der Atmosphäre roten Rost.
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Das Durchführen der vorliegenden Erfindung
erfordert lediglich einen Behälter
mit der Fähigkeit
zum Halten der Stahlprodukte, eine Möglichkeit, die Temperatur der
Stahlprodukte zyklisch zu ändern,
eine Vorrichtung, durch die die Feuchtigkeit in der Atmosphäre eingestellt
werden kann, und eine Vorrichtung, durch die der Partialdruck von
gasförmigem
Sauerstoff in der Atmosphäre
geändert
werden kann. Mit diesen Behältern und
Vorrichtungen können
Stahlprodukte mit hervorragender Witterungsbeständigkeit, auf denen der schützende Rost
ausgebildet ist, auf einfache und kostengünstige Weise innerhalb eines
sehr kurzen Zeitraums, d. h. innerhalb von etwa einem Monat, hergestellt
werden.
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Beispiele
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Unter Verwendung einer Modellanlage
zum Ausbilden von schützendem
Rost, die in 1 angegeben ist,
wurde Rost auf Prüflingen
von 5 mm Höhe × 50 mm
Breite × 100
mm Länge,
die aus Stahlblechen mit den in Tabelle 1 aufgelisteten Zusammensetzungen
geschnitten wurden, unter den in Tabelle 2 bis 3 aufgelisteten Bedingungen
ausgebildet. Stahl A war ein blanker Stahl, und Stahl B war ein
Verwitterungsstahl. Drei Prüflinge wurden
für jede
der Bedingungen hergestellt. Die Prüflinge 1 wurden in
einem Rostbildungsbehälter 2 gehalten,
während
ein Gasgemisch, das hinsichtlich des Tau punkts und des Partialdrucks
des gasförmigen
Sauerstoffs passend eingestellt war, dem Rostbildungsbehälter 2 kontinuierlich
zugeführt
wurde. Die Prüflinge 1 wurden
dann einer Behandlung zur Bildung von Rost durch wiederholtes Wechseln
der Temperatur der Prüflinge 1 zwischen
zwei vorgegebenen Temperaturbereichen, die in Tabelle 1 angegeben
sind, durch eine mit dem Rostbildungsbehälter 2 verbundene
Temperatursteuerheizvorrichtung 9 oder Halten der Prüflinge 1 bei
einer konstanten Temperatur, wie in Tabelle 3 angegeben, oder Einstellen
der Dicke einer auf den Prüflingen 1 ausgebildeten
dünnen
Wasserschicht, wie in Tabelle 4 angegeben, unterzogen. Die Prüflinge 1 wurden
der Behandlung während
eines Zeitraumes von 20 Tagen unterzogen.
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Außerdem wurde der Taupunkt in
einer Feuchtigkeitseinstellkammer 3 durch Versprühen von
von einer Befeuchtungsvorrichtung 4 geliefertem Wasser
derart eingestellt, dass die Prüflinge 1 den
vorgegebenen Taupunkt besaßen.
Auch wurde der Partialdruck von gasförmigem Sauerstoff in der Atmosphäre durch
Einmischen von gasförmigem
Sauerstoff 8 in gasförmigen
Stickstoff 7 derart eingestellt, dass der vorgegebene Partialdruck
von Sauerstoffgas erhalten wurde.
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Nach der Behandlung wurde bei jedem
der 3 Prüflinge,
die über
ihre gesamten Oberflächen
mit Rost bedeckt waren, der Prüfling
an 5 Punkten zerschnitten, und die gebildeten Schnitte wurden unter
Verwendung eines Polarisationsmikroskops betrachtet, um das Verhältnis der
Dicke von eine Extinktion entwickelndem Rost zur gesamten Rostdicke
zu ermitteln. Danach wurde der gebildete Rost durch eine Schabevorrichtung abgeschabt
und etwa 300 mg Rost wurden für
jeden der Prüflinge
als Probe genommen. Die Identifizierung und quantitative Analyse
der Rostkomponenten erfolgte mit Röntgenbeugung unter Verwendung
des Verfahrens mit innerem Standard. ZnO wurde als Standardsubstanz
verwendet. Als Ergebnis der Analyse wurden α-FeOOH, γ-FeOOH und Fe3O4 als kristalliner Rost festgestellt. Die
Menge, d. h. das Gewicht des Rosts, die durch Subtraktion der Menge
(des Gewichts) des kristallinen Rosts von der ermittelten Gesamtmenge
(des Gesamtgewichts) des Rosts erhalten wurde, wurde als die Menge
(das Gewicht) des nicht-kristallinen Rosts bestimmt. Die erhaltenen
Ergebnisse sind in Tabelle 2–4
aufgelistet.
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Die zwei verbliebenen Prüflinge mit
darauf ausgebildetem Rost wurden drei Monate an Land bzw. im Küstenbereich
der Atmosphäre
ausgesetzt und das Auftreten von fließendem Rost wurde geprüft. Die
erhaltenen Ergebnisse sind in den Tabellen 2–4 aufgelistet. Das Auftreten
von fließendem
Rost wurde durch visuelles Betrachten, wie unter dem Prüfling liegender
Beton durch den fließenden
Rost kontaminiert war, geprüft. Hierbei
bedeutet in den Tabellen das Zeichen X, dass das Auftreten von fließendem Rost
festgestellt wurde, und das Zeichen 0, dass das Auftreten von fließendem Rost
nicht festgestellt wurde.
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Aus den Tabellen 2–4 ist ersichtlich,
dass für
die unter Bedingungen innerhalb des Bereichs gemäß der vorliegenden Erfindung
behandelten Prüflinge
das Verhältnis
der Dicke von Extinktion entwickelndem Rost zur Gesamtrostdicke
0,53–0,75
für blanken
Stahl und 0,58–0,86
für Verwitterungsstahl
betrug und der Gehalt an nicht-kristallinem Rost 51–70 Gew.-%
für blanken
Stahl und 53–82
Gew.-% für
Verwitterungsstahl, d. h. mehr als 50 Gew.% für beide Stahlarten, betrug.
Daher wurde der schützende
Rost in ausreichenden Mengen auf diesen Prüflingen ausgebildet. Ferner
wurde selbst nach der anschließenden
Exposition im Landbereich und Küstenbereich
das Auftreten von fließendem
Rost für
die Prüflinge,
die unter den Bedingungen und innerhalb der Bereiche gemäß der vorliegenden
Erfindung behandelt wurden, nicht festgestellt.
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Andererseits betrug für jeden
der Prüflinge,
die unter von den Bereichen gemäß der vorliegenden
Erfindung abweichenden Bedingungen behandelt wurden, das Verhältnis der
Dicke von Extinktion entwickelndem Rost zur Gesamtrostdicke nicht
mehr als 0,05 und der Gehalt an nicht-kristallinem Rost weniger
als 50 Gew.-%. Ferner war die Menge des gebildeten Rosts zu gering,
um die gesamte Oberfläche
von einigen der Prüflinge
zu bedecken, und das Auftreten von fließendem Rost wurde nach der
anschließenden
Exposition im Landbereich und Küstenbereich
festgestellt.
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Zwar wurde die Erfindung in Verbindung
mit den im Vorhergehenden beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen
beschrieben, doch ist klar, dass viele Alternativen, Modifikationen
und Variationen einem Fachmann klar sind. Daher sollen die oben
angegebenen bevorzugten Ausführungsformen
der Erläuterung und
nicht der Beschränkung
dienen. Verschiedene Änderungen
können
ohne Abweichen von der erfinderischen Idee und vom Umfang der Erfindung
gemacht werden.