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Motorisch angetriebenes Gerät zum Schneiden harter Verbände, z. B.
Gipsverbände, sowie von menschlichen und tierischen Knochen Die Erfindung bezieht
sich auf ein motorisch angetriebenes Gerät zum Schneiden harter $Verbände, z. B.
Gipsverbände, sowie von menschlichen und tierischen Knochen, Für die Holzbearbeitung
sind bereits leichte Sägevorrichtungen mit einer endlosen Säge bekannt. Diese Vorrichtungen
können von Hand leicht bewegt und an den verschiedensten Stellen der zu bearbeitenden
Gegenstände angesetzt werden, da ihr Antriebsmotor mit ihnen zusammengebaut ist.
Zum Aufschneiden von Gipsverbänden o. dgl. sind die bekannten Geräte aber nicht
geeignet, da sich hierfür ihre Sägen nicht eignen. Letztere würden sich in dem Gipsverband
festfressen.
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Es sind ferner Schneidgeräte für Gipsverbände bekannt, die mit einer
Art Stichsäge verschen sind. Ihre Säge ist nur einseitig wirkend und nicht dazu
eingerichtet, sich in dem Gipsverband frei zu Schneiden, (1. 11. die losgeschuittenen
Gipsteile restlos aus der Schnittfuge abzuführen. Infolgedessen wird eine starke
Hitze erzeugt, durch die der Patient belästigt wird. Außerdem nilllmt das Aufschneiden
der Gipsverbände mit den bekannten Vorrichtungen lange Zeit in Anspruch, da nur
jder zweite Hub der Säge ein Arbeitshub ist.
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Durch die Erfindung wird ein Gerät zum Schiieiden harter Verbände,
z. 13. Gipsverbände, sowie von menschlichen und tierischen Knochen geschaffen, bei
dem Glieder einer Kettenfräse beiderseitig gleiche Schmittkanten aufweisen, so daß
die Kettenfräse vorwärts und rückwarts laufen kann. Wenn es also einmal vorkommen
sollte, daß sich die Kettenfräse in dem Gipsverband festläuft, so kann sie durch
Rückwärtslaufen schnell wieder frei gemacht werden, wobei die doppelten Schnittkanten
der Fräse für eine freie Schnittbahr sorgen. Ein erhitzen der Kettenfräse oder des
Gipsverbandes ist deshalb nicht möglich.
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Die Glieder der Kettenfräse weisen zweckmäßig dreickförmige Schneidglieder
auf, die beiderseitig geschliffen sind, während einige der Schneidglieder ungefähr
Halbkreisform haben. Die Kettenfräse besteht aus mehreren nebeinander angeordneten
Gliedern, von denen die Mittelglieder halbkreisförmig ausgebildet sind und über
die seitlichen Glieder etwas hervorragen.
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Das Gerät nach der Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise
veranschaulicht. Es stellen dar: Fig. T eine Seitenansicht des Gerätes im Gebrauch
beim Aufschneiden eines Hartverbandes, Fig. 2 eine Seitenansicht des Sägenkopfes,
Fig. 3 eine teilweise Vorderansicht dieses Kopfes, wobei die Kettenfräse der besseren
Übersicht halber nicht angeordeutet ist, Fig. 4 eine Seitenansicht einer Kettenfräse,
Fig. 5 eine Vorderansicht der Kettenfräse.
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Das Gerät besteht im wesentlichen aus einem einen Elektromotor tragenden
Handgriff 1 mit dem Kopf 5 und dem Zuleitungskabel 1a. Die Kettenfräse 4 wird von
dem Elektromotor getrieben. Am handgriff ist als Schutz gegen die Kettenfräse der
Fuß 3 befestigt. In dem Kopf 5 sind der Oberteil der Kettenfräse 4 und ein Antriebsritzel
6 mit Zahnen 24 geschützt untergebracht. Die Schiene 7 dient zur Führungs der Kettenfräse
4. Der halter 8 des Fußes 3 deckt die Kettenfräse 4 nach hinten ab und hat ungefähr
deren Breite. Die Kettenfräse 4 wird in Richtung des Pfeiles A angetrieben, so daß
der vordere Teil der Kette auf den Fuß 3 zuläuft.
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Die Führungsschiene/ und der Halter S für den Fuß 3 sind einstellbar
angeordnet, wie durch die Bolzen 9 oder 10. die sich in Schlitzen 11 des Kopfes
5 bewegen können, angedeutet ist. Auf diese Weise kann einem im Laute der Zeit eintretenden
Längen der Kette ltechllung getragen und der Fuß 3 genau in den richtigen Abstand
zum Unterende der Kette eingestellt werden.
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In den Fig. 4 und 5 ist die Bauart der Kettenfräse veranschaulicht.
Einige Glieder, beim gezeichneten Ausführungsbeispiel die Außenglieder 12, weise
Dreickszähne 13 auf, die zweckmäßig verschieden schräg geschliffen sind. Der mittelere
Zahn ist schräg nach außen geschliffen, wie dies die Schrägflächen 14 zeigen, während
die äußeren Zähne des Gliedes schräg nach innen konvergierend geschieffen sind,
wie die Schrägflächen 15 zeigen. Die anderen Glieder der Kette dagegen, hier die
mittleren Glieder 16, sind von beiden Seiten gleichmäßig nach der Mittelebene der
Kette zu geschliffen und haben kurvenflörmige, z. B. kreisförmige Schneidkanten
17.
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Die Anordnung kann noch so getroffen sein, daß die Schneidkanten
17 der mittleren Glieder 16 etwas über die Spitzen der Dreieckszähne der äußeren
Glieder hervorragen.
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NVährend die Schneidzähne 13 geeignet sind, das Gewebe eines Hartverbandes
zu zerschneiden und auch die einzelnen Gipsschichten zu durchdringen, hat die Erfahrung
gezeigt, daß die kurvenförmigen Schneidkanten der mittleren Glieder besonders geeignet
sind, nachgiebige Teile eines Hartverbandes, wie z. B. Watte o. dgl., zu durchschneiden.
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Wenn nun die halbkreisförmigen Schneidkanten der mittleren Glieder
etwas über die Spitzen der Dreieckszähne der äußeren Glieder hervorragen, so findet
durch die erstgenannten Glieder gewissermaßen ein Zerschneiden der Watte oder Gaze
statt, und die Dreieckszähne der äußeren Glieder vermögen dann leichter an der Schnittstelle
die Teile des Verbandes abzulösen.
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In dem Fuß 3 ist eine Ausfrasung 18 vorgesehen, in die entweder die
Dreickzähne oder Schneidkanten aller Glieder zu einem kleinen Teil eintreten können,
wie Fig. 2 zeigt, oder nur die über die seitlichen Spitzen vorragenden mittleren
Glieder der Kette eintreten.
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Das Antriebsritzel 6 kann in beliebiger Weise an der Kette angreifen,
z. B. durch Zähne 24, die in den Zweischenraum 20 zwischen den mittleren Gliedern
eingreifen, die für diesen Zweck abgerundet sind, wie aus Fi=. 4 bei 21 ersichtlich
ist.
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In dem Fuß 3 sind weiche Haare 22, z. B.
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Menschenhaare, befestigt, die sich beim Gebrauch nach der Linie 23
nach rückwärts umlegen mid so eine Schutzschicht zwischen der Haut des Patienten
und dem Fuß 3 der Kettenfräse bilden.
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Mit der Kettenfräse nach der Erfindung ist es möglich, Hartverbände
von etwa 2 bis Gcm Stärke ohne Kraftanstrengung zu zerscllncidell. Der Schneidvorgang
geht dabei ohne Erschütterung und Druck und delllge-Mäß schmerzlos vor sich. Es
ist möglich. sowohl ill der Schneidebene als auch (1uer dazu Kurven von sehr kleinem
Krümmungshalbmesser zu schneiden, z. B. beim Aufschneiden der Verbände über Gelenken
und beim Einschneidem von Fenstern in die verbände.
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Zweischen Antriebsmotor und Fräskette 4 ist ciiic Vorrichtung eingeschaltet,
durch welche das Antriebsritzel 6 nach kurzzeitiger Laufrichtung in der einen Richtung
umgesteuert wird, so daß die zuerst in Richtung des Pfeiles et laufende Fräskette
ein kurzes Stäck in Richtung des Pfeiles B zurückläuft, um dann wieder in Richtung
des Pfeiles A weiterzuarbeiten usw.
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Diese Hinundherbewegung kann gegel)enenfalls sehr klein gestaltet
werden, so daß die Glieder der Kette sich nur um ungefähr 5 bis 7 mm hin und her
bewegen.