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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein ausgezeichnetes auf Temperatur
reagierendes Polymer-Derivat, das für ein Wirkstoffabgabesystem
(DDS), ein Chemoventil, für
verschiedene Trennmittel, einen Katheder, einen künstlichen
Muskel, usw. verwendet werden kann.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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In
den letzten Jahren wurden auf Stimuli reagierende Polymere weit
verbreitet für
ein Wirkstoffabgabesystem (DDS), für verschiedene Trennmittel,
einen Katheder, einen künstlichen
Muskel, ein Chemoventil, usw. verwendet und waren folglich von wachsender
Bedeutung. Beispielsweise offenbart die
JP-A-8-103653 (die Bezeichnung "JP-A", wie sie hier verwendet
wird, meint eine "ungeprüfte veröffentlichte
japanische Patentanmeldung) als ein auf Stimuli reagierendes Polymer
ein Polymer, das in seine Struktur höherer Ordnung wechselt, um
in einer wässrigen
Lösung
durch den Einfluss von Hitze, Licht oder durch eine pH- oder Potentialänderung
anzuschwellen oder zu schrumpfen. Konkret sind Acrylamid- oder Methacrylamid-Derivate, wie Poly-N-isopropylacrylamid,
N,N-Diethylacrylamid und N-Isopropylmethacrylamid, und Vinylether,
wie Vinylmethylether, als ein Polymer offenbart, das bezogen auf
Wasser eine obere kritische Lösungstemperatur
(UCST) oder eine untere kritische Lösungstemperatur (LCST) aufweist,
und das als Reaktion auf eine Temperaturänderung anschwillt oder schrumpft.
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Obgleich
diese bekannten Polymere, die als Reaktion auf eine Temperaturänderung
anschwellen oder schrumpfen, so beschrieben werden, dass sie eine
obere kritische Lösungstemperatur
(UCST) oder eine untere kritische Lösungstemperatur (LCST) aufweisen,
weisen sie alle tatsächlich
eine untere kritische Lösungstemperatur
(LCST) auf. Mit anderen Worten gesagt erleiden diese Polymere reversibel
bei einer Temperatur, die nicht niedriger als die untere kritische
Lösungstemperatur
ist, eine Polymeragglomeration, die sie in Wasser unlöslich macht.
Im Gegensatz dazu können
diese Polymere bei einer Temperatur, die nicht höher als die untere kritische
Lösungstemperatur
ist, in Wasser gelöst
werden. Beispielsweise weist Poly-N-isopropylacrylamid (PNIPAM), das zurzeit
bei DDS, usw. angewendet wird, eine untere kritische Lösungstemperatur
von 32°C
in einer wässrigen
Lösung
auf. Wenn man dieses Polymer festwerden lässt, erleidet es reversibel
ein Anschwellen und ein Schrumpfen, abhängig von der Temperatur, die
durch die Hitze entwickelt wird.
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Ein
Polymer, das eine untere kritische Lösungstemperatur (LSCT) aufweist,
schrumpft bei einer vorbestimmten Temperatur oder höher und
ist folglich insofern nachteilig, als es kaum eingestellt werden
kann, um der Anforderung an ein Schrumpfen bei einer niedrigen Temperatur
(vorzugsweise nicht höher
als die Körpertemperatur)
bei der Anwendung bei DDS, bei Tennmitteln, usw. zu genügen.
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Alle
diese bekannten auf Temperatur reagierenden Polymere, wie Poly-N-isopropylacrylamid,
sind jedoch auf Stimulireagierende Polymere, die eine untere kritische
Lösungstemperatur
(LCST) aufweisen, und die nur auf thermische Stimulation reagieren.
Folglich können
diese auf Temperatur reagierenden Polymere weder von einer unteren
kritischen Lösungstemperatur
zu einer oberen kritischen Lösungstemperatur
(UCST) wechseln, noch können
sie, in einer einzigen Verbindung, beide Funktionen aufweisen, die
ihre reversible Auflösung
und Ausfällung
bewirken, abhängig
von der Wasserstoffionenkonzentration, wenn sie auf Hitze reagieren.
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Andererseits
sind als Polymer, das durch eine pH-Änderung in seine Struktur höherer Ordnung
wechselt, eine Polyacrylsäure
oder eine Polymethacrylsäure
bekannt. Diese Verbindungen enthalten jedoch eine Carbonsäure, die
eine elektrische Ladung aufweist, und sind folglich insofern nachteilig,
als ein Trennmittel, das ein derartiges Polymer umfasst, andere
Verbindungen als die gewünschten
Verbindungen adsorbiert (nichtspezifische Adsorption) und folglich
eine wirksame Trennung und Reinigung nicht bereitstellen kann.
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Wenn
ein auf Stimuli reagierendes Composit-Polymer, das zwischen einer
unteren kritischen Lösungstemperatur
(LCST) und einer oberen kritischen Lösungstemperatur (UCST) wechseln
kann, oder das, in einer einzigen Verbindung, beide Funktionen aufweist,
die seine reversible Auflösung
und Ausfällung
bewirken, abhängig
von der Wasserstoffionenkonzentration, erhalten werden kann, kann
die oben beschriebene Einstellung leicht durchgeführt werden.
Das Vorkommen eines derartigen Polymers ist besonders auf einem
Fachgebiet gewünscht
worden, das eine Feineinstellung erfordert, weil ein derartiges
auf Temperatur reagierendes Polymer noch weit verbreiteter verwendet
werden kann.
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Ferner,
wenn es als ein Trennmittel für
ein Protein, das Hitze, usw. gegenüber inert ist, verwendet wird, agglomeriert
das herkömmliche
Polymer, wenn es erhitzt wird, was eine Denaturierung des Proteins
verursacht.
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Außerdem,
wenn das Polymer als DDS (z. B. eine Kapsel, die eine Chemikalie
freisetzt) verwendet wird, indem eine Chemikalie in sein Gel eingebettet
wird, ist es notwendig, dass der betroffene Teil abgekühlt wird,
um das Gel anschwellen zu lassen und die Chemikalie nach dem Freisetzen freizugeben.
Es ist jedoch in der Praxis einfach die Temperatur des betroffenen
Teiles zu erhöhen
anstatt abzukühlen.
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Ferner,
wenn ein auf Temperatur reagierendes Polymer als DDS verwendet wird,
muss es eine obere kritische Lösungstemperatur
(UCST) in einer physiologischen Kochsalzlösung zeigen. In dieser Hinsicht
ist ein Durchdringungspolymernetzwerk (IPNa) aus Polyacrylsäure und
Polyacryloylglycinamid als ein auf Temperatur reagierendes Polymer
bekannt, das eine obere kritische Lösungstemperatur (UCST) in einer
wässrigen
Lösung
zeigt (Makromol. Chem., Rapid Commun. 13, 557–581 (1992)). Dieses Polymer
zeigt jedoch keine obere kritische Lösungstemperatur (UCST) in einer
physiologischen Kochsalzlösung.
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Folglich
war das Vorkommen eines auf Temperatur reagierenden Polymers gewünscht, das,
wenn es in einer wässrigen
Lösung
erhitzt wird, agglomeriert und selbst in einer physiologischen Kochsalzlösung eine obere
kritische Lösungstemperatur
(UCST) zeigt.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Ein
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist, eine Lösung für die oben
beschriebenen Probleme bereitzustellen.
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Deshalb
ist der Gegenstand der vorliegenden Erfindung ein auf Temperatur
reagierendes Polymer bereitzustellen, das sowohl eine untere kritische
Lösungstemperatur
(LCST) als auch eine obere kritische Lösungstemperatur (UCST) zeigt.
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Dieser
Gegenstand wurde durch die Bereitstellung eines durch Keto-enol-Tautomerisierung
auf Temperatur reagierenden Polymers erreicht, umfassend:
- (i) eine Einheit abgeleitet aus mindestens
einem Monomerbaustein mit einer oberen kritischen Lösungstemperatur,
ausgewählt
aus den Verbindungen der Formel (1): worin
R1 H
oder eine C1-10 lineare, verzweigte oder
cyclische Alkyl-, Alkoxy-, Alkylamino-, Aryl- oder heterocyclische
Gruppe ist, die halogeniert sein kann,
R2 eine
Einfachbindung oder eine wahlweise halogenierte C1-4 lineare,
verzweigte oder cyclische Alkylengruppe ist,
R3,
R4 und R5 jedes
unabhängig
H oder Methyl sind und
X und X' jedes unabhängig O, S, Se oder Te sind;
und
- (ii) eine Einheit abgeleitet aus mindestens einem Monomerbaustein
mit einer unteren kritischen Lösungstemperatur,
ausgewählt
aus den Verbindungen der Formeln (2)–(5): worin
R1 H
oder Methyl ist,
R2 und R3 jedes
unabhängig
H oder eine C1-10 lineare, verzweigte oder
cyclische Alkyl-, Alkoxy-, Alkylamino-, Aryl- oder heterocyclische
Gruppe sind, die halogeniert sein kann,
R4 eine
C1-10 lineare, verzweigte oder cyclische
Alkyl- oder Alkoxygruppe
ist, die halogeniert sein kann,
R6 eine
C1-10 lineare, verzweigte oder cyclische
Alkyl-, Alkoxy-, Alkylamino-, Aryl- oder heterocyclische Gruppe
ist, die halogeniert sein kann, und
n 4 oder 5 ist.
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Weitere
Ausführungsformen
und bevorzugte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
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Das
auf Temperatur reagierende Polymer-Derivat der vorliegenden Erfindung
kann ferner als einen dritten Baustein ein hydrophiles oder ein
hydrophobes, copolymerisierbares Monomer, das darin eingebaut ist, umfassen.
Der Übergangspunkt
des auf Temperatur reagierenden Polymer-Derivats kann durch den Einbau gesteuert
werden.
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Es
kann angenommen werden, dass der Monomerbaustein, der durch die
oben beschriebene allgemeine Formel (1) dargestellt ist, starke
Wasserstoffbindungseigenschaften, die durch eine Peptidbindung und eine
reversible Keto-enol-Tautomerisierung dargestellt sind, zeigt, und
der eine obere kritische Lösungstemperatur
(UCST) aufweist, die durch ein Umschalten zwischen Keto und Enol,
wie es in der folgenden Reaktionsformel A gezeigt ist, entwickelt
wird: Reaktionsformel
A
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Mit
anderen Worten gesagt wurde die chemische Reaktion durch die Verwendung
eines computerisierten Verfahrens für die Berechnung von Molekülorbitalen
so entworfen, dass die Enolisierung einer hohen Temperatur eintritt,
um die Hydrierung zu bewirken, und die Umwandlung in die Keto-Form
tritt bei einer niedrigen Temperatur auf, um die Agglomeration durch
Wasserstoffbindungen zu bewirken. Infolgedessen wurde gefunden,
dass der oben beschriebene Aufbau das Vorkommen einer oberen kritischen
Lösungstemperatur (UCST)
gestattet. Insbesondere ist es bevorzugt eine Verbindung zu synthetisieren,
bei der die Stelle, die eine Peptidbindung aufweist, in ihrer Keto-Form
thermodynamisch stabil ist.
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Das
auf Temperatur reagierende Copolymer-Derivat der vorliegenden Erfindung
kann wirksam bei der Trennung, Fixierung, Kalibrierung und Kontrolle
von verschiedenen Substanzen angewendet werden. Insbesondere weist
das auf Temperatur reagierende Copolymer-Derivat sowohl eine obere
kritische Lösungstemperatur
(UCST) als auch eine untere kritische Lösungstemperatur (LCST) auf.
Demgemäß kann es
für die Trennung,
Reinigung, Fixierung, Kalibrierung oder Kontrolle von Substanzen,
deren Arbeitstemperatur schwer vorherbestimmt werden kann, (Protein,
wie z. B. ein biologisches Produkt, ein Enzym und ein Antikörper) wirksam
verwendet werden. Alternativ kann es für Chemoventile wirksam verwendet
werden.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung wird im Folgenden weiter beschrieben.
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In Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung, wie oben erwähnt, kann ein auf Temperatur
reagierendes Polymer, das sowohl eine untere kritische Lösungstemperatur
(LCST) als auch eine obere kritische Lösungstemperatur (UCST) aufweist,
durch Copolymerisieren mindestens eines Monomerbausteins mit einer unteren
kritischen Lösungstemperatur
(LCST) mit mindestens einem Monomerbaustein mit einer oberen kritischen
Lösungstemperatur
(UCST) erhalten werden.
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Erfindungsgemäß ist der
Monomerbaustein mit einer oberen kritischen Lösungstemperatur ausgewählt aus
den Verbindungen der Formel (1):
worin
R
1 H
oder eine C
1-10 lineare, verzweigte oder
cyclische Alkyl-, Alkoxy-, Alkylamino-, Aryl- oder heterocyclische Gruppe
ist, die halogeniert sein kann,
R
2 eine
Einfachbindung oder eine wahlweise halogenierte C
1-4 lineare,
verzweigte oder cyclische Alkylengruppe ist,
R
3,
R
4 und R
5 jedes
unabhängig
H oder Methyl sind und
X und X' jedes unabhängig O, S, Se oder Te sind.
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In Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung hat die Anwesenheit einer Einheit,
die aus einer Verbindung der Formel (1) abgeleitet ist, ein Polymer-Derivat
zur Folge, das einen Substituentenbaustein enthält, der durch die folgende
allgemeine Formel (8) dargestellt ist:
worin R
1,
X und X' jeweils
dieselben sind wie diejenigen, die in der allgemeinen Formel (1)
definiert sind.
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In
dem Polymer-Derivat, das einen Substituentenbaustein enthält, der
durch die allgemeine Formel (8) (im Folgenden mit Bezugnahme auf
den Fall beschrieben, bei dem für
eine Vereinfachung der Beschreibung X und X' jeweils ein Sauerstoffatom darstellen)
dargestellt ist, zeigt die Amidbindungsstelle einen reversiblen Wechsel
zwischen der Keto-Form und der Enol-Form, wie es in dem folgenden
Reaktionsschema B, in Übereinstimmung
mit der Anwendung von Hitze, einer Änderung der Wasserstoffionenkonzentration
oder mit einer Zugabe eines organischen Lösungsmittels, gezeigt ist.
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Ferner
haben die Erfinder herausgefunden, dass ein Polymer-Derivat, das ein
Monomer enthält,
das durch die oben beschriebene allgemeine Formel (1) dargestellt
ist, als Polymerbaustein insbesondere für eine effiziente, reversible
Keto-enol-Umwandlung wirksam ist.
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Im
Allgemeinen agglomeriert eine Verbindung mit einer Amidbindung selbst
aufgrund von starken Wasserstoffbindungen in einer wässrigen
Lösung.
Ein Polyamid, das in einer wässrigen
Lösung
eine Keto-Form annimmt, ist in Wasser unlöslich. Es kann jedoch angenommen
werden, dass diese Keto-Form
aufgrund von Hitze oder einer Änderung
der Wasserstoffionenkonzentration in eine Enol-Form umgewandelt
wird, um seinen Selbstagglomerationseffekt zu verlieren, was eine
wasserlösliche
Verbindung ergibt.
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Das
Monomer, das durch die allgemeine Formel (1) dargestellt ist, wird
unten ausführlicher
beschrieben.
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In
der allgemeinen Formel (1) stellt R1 vorzugsweise
eine C1-8 lineare, verzweigte oder cyclische
Alkyl-, Alkoxy-, Alkylamino- oder Phenylgruppe, bevorzugter eine
Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Isopropyl-, Phenyl-, Methoxy-, Propoxyl-,
Isopropoxyl-, Methylamino- oder Ethylaminogruppe, insbesondere eine
Methyl-, Ethoxy- oder Methylaminogruppe dar. Diese Gruppen können durch
ein Halogenatom, wie Fluor, Brom, Chlor und Iod substituiert sein.
Besonders bevorzugte Substituenten sind ein Fluoratom und ein Chloratom.
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R2 stellt bevorzugt eine Einfachbindung oder
eine C1-2 lineare oder verzweigte Alkylengruppe
oder halogenierte Alkylengruppe, insbesondere eine Einfachbindung,
dar. Bevorzugte Beispiele für
Substituenten an der Alkylengruppe schließen ein Fluoratom und ein Chloratom
ein.
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X
und X' sind jeweils
bevorzugt ein Sauerstoffatom oder ein Schwefelatom.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist die Verbindung der Formel (1) eine Verbindung
der Formel (1-a), worin R
1 und R
5 wie oben definiert sind:
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Beispiele
für die
Monomere, die durch die allgemeine Formel (1) dargestellt sind,
schließen
N-Acetylacrylamid, N-Fluoracetylacrylamid,
N-Propionylacrylamid, N-Butanoylacrylamid,
N-Pentanoylacrylamid, N-Hexanoylacrylamid, N-Isobutanoylacrylamid,
N-Benzoylacrylamid, N-(3-fluorbenzoyl)acrylamid,
N-(2,3-Difluorbenzoyl)acrylamid, N-Pyridylcarbonylacrylamid, N-Pyrimidylcarbonylacrylamid,
N- Acetylmethacrylamid, N-Fluoracetylmethacrylamid,
N-Propionylmethacrylamid,
N-Butanoylmethacrylamid, N-Pentanoylmethacrylamid,
N-Hexanoylmethacrylamid, N-Isobutanoylmethacrylamid,
N-Benzoylmethacrylamid, N-(3-Fluorbenzoyl)methacrylamid,
N-(2,3-Difluorbenzoyl)methacrylamid,
N-Pyridylcarbonylmethacrylamid, N-Pyrimidylcarbonylmethacrylamid,
N-Acroyl-N'-methylharnstoff,
N-Acroyl-N'-ethylharnstoff,
N-Acroyl-N'-fluormethylharnstoff, N-Acroyl-N'-difluormethylharnstoff,
N-Acroyl-N'-trifluormethylharnstoff,
N-Methacroyl-N'-methylharnstoff, N-Methacroyl-N'-ethylharnstoff,
N-Methacroyl-N'-fluormethylharnstoff,
N-Methacroyl-N'-difluormethylharnstoff, N-Methacroyl-N'-trifluormethylharnstoff, Methyl-N-acroylcarbamat,
Ethyl-N-acroylcarbamat,
N-Propyl-N-acroylcarbamat, Isopropyl-N-acroylcarbamat, N-Butyl-N-acroylcarbamat,
Isobutyl-N-acroylcarbamat,
Fluormethyl-N-acroylcarbamat, Difluormethyl-N-acroylcarbamat, Trifluormethyl-N-acroylcarbamat,
2,2,2-Trifluorethyl-N-acroylcarbamat,
Methyl-N-methacroylcarbamat, Ethyl-N-methacroylcarbamat, N-Propyl-N-methacroylcarbamat,
Isopropyl-N-methacroylcarbamat, N-Butyl-N-methacroylcarbamat, Isobutyl-N-methacroylcarbamat, t-Butyl-N-methacroylcarbamat,
Fluormethyl-N-methacroylcarbamat, Difluormethyl-N-methacroylcarbamat, Trifluoromethyl-N-methacroylcarbamat
und 2,2,2-Trifluorethyl-N-methaoroylcarbamat ein.
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Erfindungsgemäß ist der
Monomerbaustein mit einer unteren kritischen Lösungstemperatur mindestens
einer, der aus den Verbindungen der Formeln (2)–(5) ausgewählt ist:
worin
R
1 H
oder Methyl ist,
R
2 und R
3 jedes
unabhängig
H oder eine C
1-10 lineare, verzweigte oder
cyclische Alkyl-, Alkoxy-, Alkylamino-, Aryl- oder heterocyclische
Gruppe sind, die halogeniert sein kann,
R
4 eine
C
1-10 lineare, verzweigte oder cyclische
Alkyl- oder Alkoxygruppe
ist, die halogeniert sein kann,
R
6 eine
C
1-10 lineare, verzweigte oder cyclische
Alkyl-, Alkoxy-, Alkylamino-, Aryl- oder heterocyclische Gruppe ist,
die halogeniert sein kann, und
n 4 oder 5 ist.
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Besonders
bevorzugte Ausführungsformen
der verschiedenen Substituenten in den allgemeinen Formeln (2)–(5) sind
unten beschrieben.
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R2 und R3 sind jeweils
bevorzugt ein Wasserstoffatom, eine Methylgruppe, eine Ethylgruppe,
eine Propylgruppe, eine Isopropylgruppe, eine n-Butylgruppe, eine
Isobutylgruppe oder eine tert-Butylgruppe. R4 ist
bevorzugt eine Methylgruppe. R6 ist bevorzugt
eine Methylgruppe, eine Ethylgruppe, eine Propylgruppe, eine Isopropylgruppe,
eine n-Butylgruppe, eine Isobutylgruppe oder eine tert-Butylgruppe.
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Spezielle
Beispiele für
den Monomerbaustein, der durch die allgemeine Formel (2) dargestellt
ist, schließen
N-Methylacrylamid,
N-Ethylacrylamid, N-Cyclopropylacrylamid, N-Isopropylacrylamid, N-n-Propylacrylamid,
N-tert-Butylacrylamid,
N-sek-Butylacrylamid, N-n-Butylacrylamid, N-Methylmethacrylamid, N-Ethylmethacrylamid,
N-Cyclopropylmethacrylamid,
N-Isopropylmethacrylamid, N-n-Propyl-methacrylamid, N-tert-Butylmethacrylamid,
N-sek-Butylmethacrylamid,
N-n-Butylmethacrylamid, N,N-Dimethylacrylamid, N,N-Diethylacrylamid,
N,N-Dimethylmethacrylamid,
N,N-Diethylmethacrylamid, N-Methyl-N-ethylacrylamid, N-Methyl-N-isopropylamid,
N-Methyl-N-n-propylacrylamid,
N-Methyl-N-ethylmethacrylamid, N-Methyl-N-isopropylmethacrylamid, N-Methyl-N-n-propylmethacrylamid,
N,N-Diisopropylacrylamid, N,N-Di-n-Propylacrylamid, N,N-Diisopropylmethacrylamid
und N,N-Di-n-Propylmethacrylamid ein.
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Spezielle
Beispiele für
den Monomerbaustein, der durch die allgemeine Formel (3) dargestellt
ist, schließen
Methylvinylether und Methoxyethylvinylether ein.
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Spezielle
Beispiele für
den Monomerbaustein, der durch die allgemeine Formel (4) dargestellt
ist, schließen
N-Vinylacetamid,
N-Vinylpropionamid, N-Vinylbutyrylamid und N-Vinylisobutyrylamid ein.
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Spezielle
Beispiele für
den Monomerbaustein, der durch die allgemeine Formel (5) dargestellt
ist, schließen
N-Acetylacrylamid,
N-Fluoracetylacrylamid, N-Propionylacrylamid,
N-Butanoylacrylamid, N-Pentanoylacrylamid,
N-Hexanoylacrylamid, N-Isobutanoylacrylamid,
N-Benzoylacrylamid, N-(3- Fluorbenzoyl)acrylamid,
N-(2,3-Difluorbenzoyl)acrylamid, N-Pyridylcarbonylacrylamid, N-Pyrimidylcarbonylacrylamid,
N-Acetylmethacrylamid,
N-Fluoracetylmethacrylamid, N-Propionylmethacrylamid,
N-Butanoylmethacrylamid, N-Pentanoylmethacrylamid,
N-Hexanoylmethacrylamid, N-Isobutanoylmethacrylamid,
N-Benzoylmethacrylamid, N-(3-Fluorbenzoyl)methacrylamid,
N-(2,3-Difluorbenzoyl)methacrylamid,
N-Pyridylcarbonylmethacrylamid, N-Pyrimidylcarbonylmethacrylamid,
N-Acroyl-N'-methylharnstoff,
N-Acroyl-N'-ethylharnstoff,
N-Acroyl-N'-fluormethylharnstoff,
N-Acroyl-N'-difluoromethylharnstoff,
N-Acroyl-N'-trifluormethylharnstoff,
N-Methacroyl-N'-methylharnstoff,
N-Methacroyl-N'-ethylharnstoff,
N-Methacroyl-N'-fluormethylharnstoff,
N-Methacroyl-N'-difluormethylharnstoff,
N-Methacroyl-N'-trifluormethylharnstoff,
Methyl-N-acroylcarbamat, Ethyl-N-acroylcarbamat, N-Butyl-N-acroylcarbamat,
Isopropyl-N-acroylcarbamat,
N-Butyl-N-acroylcarbamat, Isobutyl-N-acroylcarbamat, t-Butyl-N-acroylcarbamat,
Fluormethyl-N-acroylcarbamat,
Difluormethyl-N-acroylcarbamat, Trifluormethyl-N-acroylcarbamat,
2,2,2-Trifluorethyl-N-acroylcarbamat,
Methyl-N-methacroylcarbamat, Ethyl-N-methacroylcarbamat, N-Butyl-N-methacroylcarbamat,
Isopropyl-N-methacroylcarbamat,
N-Butyl-N-methacroylcarbamat, Isobutyl-N-methacroylcarbamat, t-Butyl-N-methacroylcarbamat,
Fluormethyl-N-methacroylcarbamat, Difluormethyl-N-methacroylcarbamat,
Trifluormethyl-N-methacroylcarbamat und 2,2,2-Trifluorethyl-N-methacroylcarbamat
ein.
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Bei
der vorliegenden Erfindung ist das Zusammensetzungsverhältnis des
Monomerbausteins mit einer unteren kritischen Lösungstemperatur (LCST) zu dem
Monomerbausteins mit einer oberen kritischen Lösungstemperatur (UCST) nicht
speziell beschränkt,
aber es kann geeignet vorherbestimmt werden, abhängig vom Zweck. Im Allgemeinen
beträgt
das Gewichtsverhältnis
des Monomerbausteins mit einer unteren kritischen Lösungstemperatur
zu dem Monomerbaustein mit einer oberen kritischen Lösungstemperatur
bevorzugt von 2:1 bis 1:5.
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Das
Molekulargewicht des Polymer-Derivats der vorliegenden Erfindung
ist nicht speziell beschränkt. Das
Polymer-Derivat zeigt kaum eine oder keine Abhängigkeit der Eigenschaften,
wie der Übergangstemperatur,
von dem Molekulargewicht davon. Das Molekulargewicht des Polymer-Derivats
beträgt
normalerweise von etwa 102 bis 106, bevorzugt von etwa 103 bis
105.
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Ferner
ermöglicht
die Copolymerisation eines Monomerbausteins mit einer unteren kritischen
Lösungstemperatur
(LCST) und eines Monomerbausteins mit einer oberen kritischen Lösungstemperatur (UCST)
mit ferner einem hydrophilen oder einem hydrophoben Monomer ein
auf Temperatur reagierendes Polymer zu erhalten, das eine untere
kritische Lösungstemperatur
(LCST) und eine obere kritische Lösungstemperatur (UCST) innerhalb
von verschiedenen Temperaturbereichen zeigt.
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Das
hydrophile oder das hydrophobe Monomer, das hier verwendet werden
soll, ist nicht speziell beschränkt.
Verschiedene Verbindungen können
als solche verwendet werden. Spezielle Beispiele für das hydrophile
Monomer schließen
Acrylamid, Allylamin, Hydroxylethyl(meth)acrylat und Glycerinmono(meth)acrylat ein.
Spezielle Beispiele für
das hydrophobe Monomer schließen
Ester(meth)acrylat, Vinylchlorid, Vinylidenchlorid und Styrol ein.
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Ferner
ist der Wechselbereich (Bereich der Übergangstemperatur) bevorzugt
so schmal wie möglich. In Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung kann ein auf Temperatur reagierendes
Polymer mit einem praktischen Wechselbereich von nicht höher als
10°C erhalten
werden.
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Ferner
ist das neue auf Temperatur reagierende Polymer-Derivat der vorliegenden Erfindung wirksam für die Trennung,
die Reinigung, die Kalibrierung oder die Kontrolle von Substanzen,
die wünschenswerterweise
nicht in einer Hochtemperaturatmosphäre sein sollen. Beispielsweise
kann es wirksam bei einem Wirkstoffabgabesystem (DDS), bei verschiedenen
Trennmitteln, bei einem Katheder, bei einen künstlichen Muskel oder bei einem
Chemoventil angewendet werden.
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Ein
auf Temperatur reagierendes Polymerderivat gemäß einem bevorzugten Aspekt
der vorliegenden Erfindung kann erhalten werden, wie oben beschrieben,
indem mindestens ein Monomerbaustein, der durch die allgemeine Formel
(1-a) dargestellt ist, mit mindestens einem Monomerbaustein, der
aus Acrylamid und Methacrylamid ausgewählt ist, und gegebenenfalls
dem oben beschriebenen hydrophilen oder hydrophoben Monomerbaustein
copolymerisiert wird.
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Bevorzugte
Beispiele und besonders bevorzugte Beispiele für R1 in
der allgemeinen Formel (1-a) schließen diejenigen ein, die mit
Verweis auf R1 in der allgemeinen Formel
(1) beschrieben sind.
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Spezielle
Beispiele für
das Monomer, das durch die allgemeine Formel (1-a) dargestellt ist,
schließen diejenigen,
die mit Verweis auf die allgemeine Formel (1) beschrieben sind,
und N-Formylacrylamid und N-Formylmethacrylamid ein.
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Das
hydrophile oder das hydrophobe Monomer, das zusätzlich als ein copolymerisierbarer
Baustein eingebaut werden soll, kann nicht eindeutig definiert werden,
da es in Bezug auf einen Monomerbaustein, der durch die allgemeine
Formel (1-a) dargestellt ist, hydrophil oder hydrophob ist. Außer dem
Monomer der allgemeinen Formel (1-a) können Acrylamid und Methacrylamid,
(Meth)acrylsäure,
usw. als hydrophile Monomere verwendet werden, und Ester(meth)acrylat,
Vinylchlorid, Vinylidenchlorid und Styrol können als hydrophobe Monomere
verwendet werden.
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Das
Molekulargewicht des Polymer-Derivats des vorliegenden Aspekts der
vorliegenden Erfindung ist nicht speziell beschränkt. Das Polymer-Derivat zeigt
kaum eine oder keine Abhängigkeit
der Eigenschaften, wie der Übergangstemperatur,
von dessen Molekulargewicht. In der Praxis beträgt das Molekulargewicht des Polymerderivats
jedoch normalerweise von etwa 102 bis 106, bevorzugt von etwa 103 bis
105.
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Das
auf Temperatur reagierende Polymer mit einer UCST zeigt bevorzugt
eine obere kritische Lösungstemperatur
von 0 bis 50°C,
insbesondere von 0 bis 38°C,
wenn es als Trennmittel verwendet wird.
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Bei
dem vorliegenden Aspekt der vorliegenden Erfindung ist der Wechselbereich
des auf Temperatur reagierenden Polymers (Bereich der Phasenübergangstemperatur)
bevorzugt so schmal wie möglich.
In Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung kann ein auf Temperatur reagierendes
Polymer mit einem praktischen Wechselbereich von nicht höher als
10°C erhalten
werden.
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Das
neue auf Temperatur reagierende Polymer-Derivat des vorliegenden
Aspekts der vorliegenden Erfindung ist für die Trennung, die Fixierung,
die Kalibrierung oder die Kontrolle von Substanzen wirksam, die wünschenswerterweise
nicht in einer Hochtemperaturatmosphäre sein sollen. Es kann wirksam,
z. B. bei einem Wirkstoffabgabesystem (DDS), bei verschiedenen Trennmitteln,
bei einem Katheder, bei einem künstlichen
Muskel oder bei einem Chemoventil angewendet werden.
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Insbesondere
kann das auf Temperatur reagierende Polymer-Derivat der vorliegenden Erfindung einen
Bereich enthalten, der eine Affinität für die Zielsubstanz aufweist,
und einen Bereich, der die oben beschriebene Stimulierungsreaktion zeigt,
um ein wirksames, auf Temperatur reagierendes Trennmaterial oder eine
Kapsel, die Chemikalien freisetzt, bereitzustellen. Kapseln, die
Chemikalien freisetzen, sind Formulierungen, die eine darin eingeschlossene
Chemikalie kontrollierbar durch ein reversibles Anschwellen oder Schrumpfen
aufgrund einer Temperatur- oder pH-Änderung freisetzen. Diese Formulierungen
standen im Brennpunkt des Interesses als intelligente Formulierungen,
die eine Chemikalie in einer benötigten
Menge, wie es erforderlich ist, abgeben können.
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Das
auf Temperatur reagierende Trennmittel und die Chemikalien freisetzende
Kapsel der vorliegenden Erfindung können in jeder Ausführungsform,
die normalerweise auf dem Gebiet verwendet werden, vorliegen. Die
Zielsubstanz ist nicht speziell beschränkt. In der Praxis können jedoch
ein Protein (z. B. ein Enzym, ein Antikörper, ein molekularer Begleitstoff,
ein biologisches Produkt), ein Glycoprotein, eine Nucleinsäure, eine
Zelle, eine künstliche
Zelle, ein synthetisches Polymer, verschiedene Chemikalien (z. B.
ein Karzinostatikum wie Adriamycin, Taxol), usw. verwendet werden.
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Das
Trennmaterial und die Chemikalien freisetzende Kapsel der vorliegenden
Erfindung sind Materialien mit einem Bereich, der die oben beschriebene
Stimulationsreaktion zeigt, und einem Bereich, der eine Affinität für die Zielsubstanz
aufweist. Der Bereich, der die Stimulationsreaktion zeigt, kann
einen Substituenten enthalten, der durch die allgemeine Formel (1-a)
dargestellt ist.
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Ferner
ist das auf Temperatur reagierende Polymer des obigen bevorzugten
Aspekts der vorliegenden Erfindung, wenn es in eine Chemikalien
freisetzende Kapsel eingebaut ist, bevorzugt in der Form eines auf Temperatur
reagierenden Hydrogels bereitgestellt, das mindestens einen Monomerbaustein,
der durch die allgemeine Formel (1-a) dargestellt ist, mindestens einen
Monomerbaustein, der aus Acrylamid und Methacrylamid ausgewählt ist,
und ein Vernetzungsmittel als copolymerisierbaren Baustein enthält, das
als Chemikalien freisetzende Kapsel verwendet werden kann.
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Als
das oben beschriebene Vernetzungsmittel wird bevorzugt eine Verbindung
verwendet, die durch Doppelbindungen an beiden Enden davon begrenzt
ist. Beispiele für
eine derartige Verbindung schließen N,N'-Methylenbisacrylamid, Divinylbenzol,
Divinylsulfon, Diallylcarbinol, Divinylether und 1,5-Hexadien ein.
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Die
vorliegende Erfindung wird unter Bezugnahme auf die folgenden Beispiele
und Vergleichsbeispiele ausführlicher
beschrieben, aber die vorliegende Erfindung sollte nicht so ausgelegt
werden, dass sie darauf beschränkt
ist.
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SYNTHESEBEISPIEL 1
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Synthese von N-Acetyl(meth)acrylamid (Schema
a)
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In
einer Stickstoffgasatmosphäre
wurden 30,5 g Acrylamid, 80 g N,N-Dimethylacetamiddimethylacetal und
400 ml THF in einen Kolben eingebracht und dann bei einer Temperatur
von 65°C
3 Stunden lang gerührt. Die
so erhaltene Reaktionslösung wurde
unter vermindertem Druck eingeengt. Der Rückstand wurde einer einfachen
Destillation bei einem Druck von 1 mm Hg unterzogen, um 45 g Acroylamid
zu erhalten. Das so erhaltene Acroylamid wurde in 100 ml 2 N Salzsäure gelöst und dann
in einen Kolben eingebracht. Zu der Lösung wurden dann 20 ml Essigsäure zugegeben.
Die Mischung wurde dann bei Raumtemperatur 4 Stunden lang gerührt. Die
Reaktionslösung
wurde dann mit Ethylacetat extrahiert. Die sich ergebende organische
Phase wurde dann unter vermindertem Druck eingeengt. Der Rückstand
wurde dann einer Säulenchromatographie mit
Ethylacetat als Lösungsmittel
unterzogen. Die sich ergebende Fraktion wurde dann unter vermindertem Druck
eingeengt. Der sich ergebende Rückstand
wurde dann aus Ethylacetat als Lösungsmittel
umkristallisiert, um 30 g weiße
Kristalle zu erhalten.
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Es
wurde nach dem oben beschriebenen Syntheseverfahren verfahren, außer dass
30,5 g Methacrylamid als Ausgangsmaterial verwendet wurden. Infolgedessen
wurden 32 g der gewünschten
Verbindung erhalten.
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Die
NMR-Analyse ergab einen starken Hinweis, dass das Produkt die gewünschte Verbindung
ist.
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VERGLEICHSBEISPIEL 1-1
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Synthese und physikalische Eigenschaften
von Poly-N-acetylamid:
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In
einer Stickstoffgasatmosphäre
wurden 1,0 g N-Acetylacrylamid
und 10 g AIBN in Ethanol gelöst
und dann in einen Kolben eingebracht, wo sie dann bei einer Temperatur
von 75°C
3 Stunden lang gerührt
wurden. Das so ausgefällte
Polymer wurde durch Filtration entfernt, gründlich mit Ethanol gewaschen
und dann bei Raumtemperatur unter vermindertem Druck getrocknet,
um 850 mg eines weißen
Feststoffs zu erhalten.
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50
g des so erhaltenen Polymers wurden erhitzt und in 5 ml einer 10%igen
Ethanollösung,
einer 20%igen Ethanollösung
bzw. einer 30%igen Ethanollösung
gelöst
und dann abkühlen
gelassen. Auf diese Weise wurden diese Polymerlösungen auf ihren Transparentpunkt
nach dem Erhitzen in Form einer einheitlich trüben Flüssigkeit gemessen. Diese Polymerlösungen zeigten
einen Transparentpunkt von 38,5°C,
39,4°C bzw.
41,9°C.
Nachdem der Transparentpunkt erreicht war, wurden diese Polymerlösungen auf
eine Kohäsionstemperatur
nach dem Abkühlen
gemessen. Diese Polymerlösungen
zeigten bei der Beobachtung eine USCT bei 44,7°C, bei 45,2°C bzw. bei 50,2°C. Diese
Polymerlösungen
erlitten bei diesen Temperaturen viele male reversibel eine Auflösung und
eine Ausfällung.
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Die
Messung der Übergangstemperatur
wurde bewirkt, wie es hinsichtlich der Durchlässigkeit von sichtbarem Licht
berechnet wurde.
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Der Überganstemperaturbereich
(der Temperaturbereich, der benötigt
wird, bis die Durchlässigkeit von
2% bis 100% nach dem Erhitzen oder von 98% bis 0% nach dem Abkühlen erreicht
wird) war so schmal wie von 2 bis 6°C, obgleich er von der Ethanolkonzentration
abhängig
ist.
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VERGLEICHSBEISPIEL 1-2
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Synthese und physikalische Eigenschaften
von Poly-N-acetylmethacrylamid:
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In
einer Stickstoffgasatmosphäre
wurden 1,0 g N-Acetylmethacrylamid
und 10 mg AIBN in Ethanol gelöst
und dann in einen Kolben eingetragen, wo sie dann bei einer Temperatur
von 75°C
3 Stunden lang gerührt wurden.
Das so ausgefällte
Polymer wurde durch Filtration entfernt, gründlich mit Ethanol gewaschen
und dann bei Raumtemperatur unter vermindertem Druck getrocknet,
um 810 mg eines weißen
Feststoffs zu erhalten.
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50
mg des so erhaltenen Polymers wurden dann in 5 ml einer 1 N wässerigen
Natriumhydroxid-Lösung gelöst. Zu der
so erhaltenen Lösung
wurde dann tropfenweise 0,1 N Salzsäure zugegeben. Infolgedessen
wurde bestätigt,
dass das so erhaltene Polymer ein auf pH reagierendes Polymer ist,
das bei einem pH-Wert von nicht weniger als 10,3 und einer Ausfällung bei
einem pH-Wert von nicht mehr als 10,3 wiederholt eine Auflösung erleidet.
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BEISPIEL 1
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Synthese und physikalische Eigenschaften
des Copolymers von N-Acetylacrylamid und N-Isopropylacrylamid:
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1,0
g N-Acetylacrylamid und 200 mg N-Isopropylacrylamid wurden in einem
Dreihalskolben in 5 ml Ethanol gelöst. Zu der Lösung wurden
dann 5 mg AIBN zugegeben. Die Mischung wurde dann bei einer Temperatur
von 70°C
4 Stunden lang gerührt.
Das so erhaltene Polymer wurde mit Ethanol gewaschen und dann unter
vermindertem Druck gründlich
getrocknet, um 700 mg des Copolymers (gewichtsgemitteltes Molekulargewicht:
etwa 7000) zu erhalten.
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25
mg des so erhaltenen Copolymers wurden dann in 5 ml einer 15%igen
wässrigen
Ethanollösung gelöst. Die
Copolymerlösung
wurde dann auf ihre obere kritische Lösungstemperatur (UCST) gemessen.
Sie betrug 5°C.
Die gleiche Probe wurde dann auf ihre untere kritische Lösungstemperatur
(LCST) gemessen. Sie betrug 83°C.
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Die
obere kritische Lösungstemperatur
(UCST) und die untere kritische Lösungstemperatur (LCST) wurden
bestimmt, wie sie hinsichtlich der Durchlässigkeit von sichtbarem Licht
berechnet wurden.
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VERGLEICHSBEISPIEL 1-3
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Synthese und physikalische Eigenschaften
von Poly-N-isopropylacyrlyamid
(PNIPAM):
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In
einer Stickstoffgasatmosphäre
wurden 1,0 g N-Isopropylacrylamid
und 5 mg AIBN in Etylenglycoldimethylether gelöst und dann in einen Kolben
eingebracht, wo sie bei einer Temperatur von 75°C 3 Stunden lang gerührt wurden.
Die so erhaltene Reaktionslösung
wurden dann aus einer 10/1 Mischung aus Cyclohexan und Ethylacetat
ausgefällt,
um 0,6 g eines weißen
Feststoffs zu erhalten.
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50
mg des so erhaltenen Polymers wurden dann in 5 ml destilliertem
Wasser gelöst.
Die Polymerlösung
wurde dann auf ihre untere kritische Lösungstemperatur (LCST) gemessen.
Sie betrug etwa 30°C.
Die wässrige
Lösung
wurde dann 1 Woche lang bei einer Temperatur von 1°C stehen
gelassen. Infolgedessen wurden keine ausgefällten Polymere beobachtet.
Dies demonstriert, dass das Polymer keine obere kritische Lösungstemperatur
(UCST) aufweist.
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In Übereinstimmung
mit dem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung kann ein auf Temperatur
reagierendes Polymer mit einer oberen kritischen Lösungstemperatur
(UCST) und einer unteren kritischen Lösungstemperatur (LCST) erhalten
werden. Das erfindungsgemäße auf Temperatur
reagierende Polymer ist insbesondere für die Trennung, die Reinigung,
die Fixierung, die Kalibrierung oder die Kontrolle von Substanzen
nützlich,
deren Arbeitstemperatur kaum vorherbestimmt werden kann (Protein,
wie ein biologisches Produkt, ein Enzym oder ein Antikörper) oder
sie können
wirksam bei einem Chemoventil, usw. verwendet werden.
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BEISPIEL 2-1
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Synthese und physikalische Eigenschaften
eines 1:12 Copolymers von N-Acetylacrylamid und Acrylamid:
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In
einer Stickstoffgasatmosphäre
wurden 100 mg N-Acetylacrylamid,
1,2 g Acrylamid und 5 mg AIBN in 10 ml Dimethylsulfoxid gelöst und dann
in einen Kolben eingebracht, wo sie bei einer Temperatur von 75°C 3 Stunden
lang gerührt
wurden. 200 ml Ethanol und ein Rührer
wurden dann in ein Becherglas getan. Zu dem Ethanol wurde dann nach
und nach, tropfenweise, die oben beschriebene Reaktionslösung unter
kräftigem Rühren mit
einem Magnetrührer
zugegeben. Die Mischung wurde dann 2 Stunden lang gerührt. Der
resultierende Niederschlag wurde durch Filtration entfernt, gründlich mit
Ethanol gewaschen und dann bei Raumtemperatur unter vermindertem
Druck getrocknet, um 900 mg eines weißen Feststoffs zu erhalten.
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25
mg des so erhaltenen Polymers wurden dann in 5 ml destilliertem
Wasser gelöst.
Die Polymerlösung
wurde dann auf ihre obere kritische Lösungstemperatur (UCST) hin
gemessen. Sie betrug 24°C.
Das Polymer hatte zu diesem Zeitpunkt viele Male eine reversible
Auflösung
und eine Ausfällung
erlitten.
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BEISPIEL 2-2
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Synthese und physikalische Eigenschaften
eines 1:11 Copolymers von N-Acetylacrylamid und Acrylamid:
-
Es
wurde nach der Prozedur der Polymerisationsreaktion und der Reinigung
von Beispiel 2-1 verfahren, außer
dass 100 mg N-Acetylacrylamid, 1,1 g Acrylamid und 5 mg AIBN in
10 ml Dimethylsulfoxid gelöst wurden,
welches dann in einen Kolben eingebracht wurde. Infolgedessen wurden
850 mg eines weißen
Feststoffs erhalten.
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25
mg des so erhaltenen Polymers wurden dann in 5 ml destilliertem
Wasser gelöst.
Die so erhaltene Lösung
wurde dann auf ihre obere kritische Lösungstemperatur (UCST) hin
gemessen. Sie betrug 12°C.
Das Polymer hatte zu diesem Zeitpunkt viele Male reversibel eine
Auflösung
und eine Ausfällung
erlitten.
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BEISPIEL 2-3
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Synthese und physikalische Eigenschaften
eines 1:9 Copolymers von N-Acetylacrylamid und Acrylamid:
-
Es
wurde nach der Prozedur der Polymerisationsreaktion und der Reinigung
von Beispiel 2-1 verfahren, außer
dass 100 mg N-Acetylacrylamid, 900 mg Acrylamid und 5 mg AIBN in
10 ml Dimethylsulfoxid gelöst wurden,
welches dann in einen Kolben eingebracht wurde. Infolgedessen wurden
820 mg eines weißen
Feststoffs erhalten.
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25
mg des so erhaltenen Polymers wurden dann in 5 ml destilliertem
Wasser gelöst.
Die Polymerlösung
wurde dann auf ihre obere kritische Lösungstemperatur (UCST) hin
gemessen. Sie betrug 4°C.
Das Polymer hatte zu diesem Zeitpunkt viele Male reversibel eine
Auflösung
und eine Ausfällung
erlitten.
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BEISPIEL 2-4
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Synthese und physikalische Eigenschaften
eines 1:12 Copolymers von N-Acetylacrylamid und Methacrylamid:
-
Es
wurde nach der Prozedur der Polymerisationsreaktion und der Reinigung
von Beispiel 2-1 verfahren, außer
dass 100 mg N-Acetylacrylamid, 1,2 g Methacrylamid und 5 mg AIBN
in 10 ml Dimethylsulfoxid gelöst
wurden, welches dann in einen Kolben eingebracht wurde. Infolgedessen
wurden 880 mg eines weißen Feststoffs
erhalten.
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25
mg des so erhaltenen Polymers wurden dann in 5 ml destilliertem
Wasser gelöst.
Die Polymerlösung
wurde dann auf ihre obere kritische Lösungstemperatur (UCST) hin
gemessen. Sie betrug 21°C.
Das Polymer hatte zu diesem Zeitpunkt viele Male reversibel eine
Auflösung
und eine Ausfällung
erlitten.
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BEISPIEL 2-5
-
Synthese und physikalische Eigenschaften
eines 1:11 Copolymers von N-Acetylacrylamid und Methacrylamid:
-
Es
wurde nach der Prozedur der Polymerisationsreaktion und der Reinigung
von Beispiel 2-1 verfahren, außer
dass 100 mg N-Acetylacrylamid, 1,1 g Methacrylamid und 5 mg AIBN
in 10 ml Dimethylsulfoxid gelöst
wurden, welches dann in einen Kolben eingebracht wurde. Infolgedessen
wurden 880 mg eines weißen Feststoffs
erhalten.
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25
mg des so erhaltenen Polymers wurden dann in 5 ml destilliertem
Wasser gelöst.
Die Polymerlösung
wurde dann auf ihre obere kritische Lösungstemperatur (UCST) hin
gemessen. Sie betrug 45°C.
Das Polymer hatte zu diesem Zeitpunkt viele Male reversibel eine
Auflösung
und eine Ausfällung
erlitten.
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BEISPIEL 2-6
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Synthese und physikalische Eigenschaften
eines 1:10 Copolymers von N-Acetylacrylamid und Methacrylamid:
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Es
wurde nach der Prozedur der Polymerisationsreaktion und der Reinigung
von Beispiel 2-1 verfahren, außer
dass 100 mg N-Acetylacrylamid, 1,0 g Methacrylamid und 5 mg AIBN
in 10 ml Dimethylsulfoxid gelöst
wurden, welches dann in einen Kolben eingebracht wurde. Infolgedessen
wurden 880 mg eines weißen Feststoffs
erhalten.
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25
mg des so erhaltenen Polymers wurden dann in 5 ml destilliertem
Wasser gelöst.
Die Polymerlösung
wurde dann auf ihre obere kritische Lösungstemperatur (UCST) hin
gemessen.
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Sie
betrug 55°C.
Das Polymer hatte zu diesem Zeitpunkt viele Male reversibel eine
Auflösung
und eine Ausfällung
erlitten.
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Die
Messung der Übergangstemperatur
der Proben von den Beispielen 1 bis 6 wurden alle bewirkt, wie sie
hinsichtlich der Durchlässigkeit
von sichtbarem Licht berechnet wurden. Ferner erlitten alle diese
Copolymere wiederholt eine reversible Auflösung und eine Ausfällung, selbst
in physiologischer Kochsalzlösung, obgleich
sie leicht abweichende obere kritische Lösungstemperaturen (UCST) zeigen.
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BEISPIEL 2-7
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Synthese und Trenneigenschaften eines
1:8 Copolymers von N-Acetylmethacrylamid
und Methacrylamid mit darin fixiertem Bithion:
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100
mg eines Acrylsäureesters,
der durch die folgende allgemeine Formel d dargestellt ist, 100
mg N-Acetylacrylamid,
1,2 g Methacrylamid und 5 mg AIBN wurden in 10 ml Dimethylsulfoxid
gelöst
und dann in einen Kolben eingebracht, wo sie einer Polymerisationsreaktion
und einer Reinigung unter denselben Bedingungen, wie oben erwähnt, unterzogen
wurden, um 760 mg eines weißen
Feststoffs zu erhalten.
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25
mg des so erhaltenen Polymers wurden in einer wässrigen Lösung, die 10 mg rohes Avidin
(Reinheit: 85%, wie durch Hochleistungsflüssigchromatographie (HPLC)
bestimmt) enthält,
gelöst
und dann auf 5°C gekühlt. Der
resultierende Niederschlag wurde durch Filtration entfernt, mit
5°C kalter
10%iger Kochsalzlösung gewaschen
und dann filtriert. Das resultierende Filtrat wurde durch ein Dialyserohr
dialysiert und dann lyophyllisiert, um 2 mg Avidin zu erhalten.
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Die
Reinheit des so erhaltenen Avidins wurde durch Hochleistungsflüssigchromatographie
(HPLC) analysiert. Sie betrug 99,8%.
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BEISPIEL 2-8
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Chemikalien freisetzende Kapsel
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100
mg N-Acetylacrylamid, 1,1 g Methacrylamid, 30 mg N,N'-Methylenbisacrylamid und 5 mg Ammoniumpersulfat
wurden in 10 ml destilliertem Wasser gelöst. Die Lösung wurde dann bei einer Temperatur
von 10°C
umgesetzt, um ein Gel herzustellen.
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Das
so hergestellte Gel wurde dann in 42°C warmer physiologischer Kochsalzlösung quellen
gelassen. Zu dem Gel wurde dann eine wässrige Taxol-Lösung zugegeben.
Auf diese Weise wurde dem Taxol gestattet über Nacht das Gel zu durchdringen.
Danach wurde das System auf eine Temperatur von 10°C abgekühlt. Das
Gel wurde entfernt, gründlich
mit einer Kochsalzlösung
einer geringen Temperatur gewaschen und dann 1 Stunde lang in eine
38°C warme
physiologische Kochsalzlösung
eingetaucht. Die Kochsalzlösung
wurde dann durch Hochleistungsflüssigchromatographie
analysiert. Infolgedessen wurde bestätigt, dass das Taxol freigesetzt
wurde. Ferner wurde das Gel in 10°C
kalte physiologische Kochsalzlösung
eingetaucht. Die Kochsalzlösung
wurde dann durch Hochleistungsflüssigchromatographie
analysiert. Die Freisetzung der Chemikalie wurde ausgesetzt. Folglich
wurde kein Taxol identifiziert.
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In Übereinstimmung
mit dem vorliegenden Aspekt der Erfindung kann ein auf Temperatur
reagierendes Polymer erhalten werden, das eine obere kritische Lösungstemperatur
(UCST) in einer wässrigen
Lösung, insbesondere
in einer physiologischen Kochsalzlösung, zeigt. Das erfindungsgemäße, auf
Temperatur reagierende Polymer ist insbesondere für die Trennung,
die Reinigung, die Fixierung, die Kalibrierung oder die Kontrolle
von Substanzen nützlich,
deren Arbeitstemperatur kaum vorherbestimmt werden kann (Protein,
wie ein biologisches Produkt, ein Enzym und ein Antikörper), oder
es kann wirksam bei einem Chemoventil, usw. verwendet werden.