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[Technisches Gebiet]
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine benetzbare oder wasserlösliche granuläre agrochemische
Zusammensetzung mit ausgezeichneter Zerrieselungsfähigkeit
in Wasser und hoher Dispersionsstabilität.
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[Stand der Technik]
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Benetzbare
granuläre
agrochemische Formulierungen sind agrochemische Granulate, die in
Wasser vollständig
oder leicht dispergiert oder gelöst
werden können
und als solche früheren
Spritzpulvern in der leichten Handhabung, leichten Abwiegen, Staubverhütung und
bequemen Anwendung überlegen
sind. Die Herstellung derartiger Granulatzubereitungen gemäß herkömmlichen
Herstellungsvorschriften für
Spritzpulver verursacht jedoch verschiedene Schwierigkeiten wie
etwa schlechte Zerrieselungsfähigkeit
in Wasser und ergeben somit keine stabile Dispersion.
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Als
ausgezeichnete Pestizide offenbart die JP-A-157 308/1991 eine große Zahl
Guanidinderivate, typischerweise die Verbindung der folgenden Formel
(II) und ihre Zusammensetzungen.
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Weiterhin
werden gewisse Guanidinderivate und sie enthaltende agrochemische
Formulierungen (Stäube,
Spritzpulver, Granulate usw.) in der JP-A-2 288 860, JP-A-109 374/1991
und JP-A-200 768/1991 beschrieben.
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Die
vorstehend angeführte
Verbindung (II) ist bei einer Löslichkeit
von höchstens
0,0003 g/ml in Wasser bei 20°C
schwerlöslich
und die herkömmlichen
Spritzpulver weisen den Nachteil auf, daß sie in Wasser nicht gut zerrieseln
und somit keine stabile Dispersion ergeben.
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Chemical
Patents, Index, Basic Abstracts Journal, Derwent Publications Ltd.,
Woche 8612 (1986), Zugangsnr. 86-078760/12 offenbart, daß granuläre agrochemische
Formulierungen mit guter Zerrieselungsfähigkeit durch Verwenden von
C8-C18-alpha-Olefinsulfonaten
in Kombination mit Trägern
erhalten werden können.
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Die
EP-A1-0 447 056 offenbart ein wasserdispergierbares Granulat, das
(a) einen pestizid aktiven Bestandteil, der bei Raumtemperatur fest
ist, (b) ein anionisches Tensid und (c) einen Ton aus der Kaolinreihe
mit einem Volumenmittel des Durchmessers von 2 μm oder mehr enthält.
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Die
EP-A1-0 413 267 offenbart wasserdispergierbare Granulate mit 10
bis 90 Gew.-% eines oder mehrerer Pflanzenschutzmittel und 10 bis
90 Gew.-% eines oder mehrerer geeigneter Feuchtemittel, die ein
Alkansulfonat, Alkylsulfate, Alkylnaphthalinsulfonate, Alkylbenzolsulfonate,
langkettige Olefinsulfonate usw. und übliche Formulierungsmittel
enthalten.
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Die
DE-A-23 34 345 und Chemical Patents, Index, Basic Abstracts Journal,
Derwent Publications Ltd., Woche 8533 (1985), Zugangsnummer 85-200295/33
offenbaren, daß alpha-Olefinsulfonate
die Dispergierbarkeit Pestizide umfassender Spritzpulver verbessern.
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Damit
die Verbindung (II) wirkungsvoller eine pestizide Wirkung zeigt,
wurde daher die Entwicklung einer benetzbaren oder löslichen
granulären
agrochemischen Zusammensetzung mit ausgezeichnetem Zerfallsvermögen und
Dispergierbarkeit in Wasser sehr erwartet.
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[Offenbarung der Erfindung]
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Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung unternahmen beträchtliche
Forschungen und fanden überraschenderweise,
daß bei
einer benetzbaren oder löslichen
granulären
agrochemischen Formulierung, die ein Guanidinderivat wie etwa die
Verbindung (II) enthält,
der Einbau eines Alkenylsulfonats und Lactose, Ammoniumsulfat, Natriumhydrogencarbonat
oder Diatomeenerde als Träger
zu merklichen Verbesserungen bei der Zerrieselungsfähigkeit
und Dispergierbarkeit in Wasser führt. Die Erfinder unternahmen
weitere Forschungen auf der Grundlage der vor stehenden Befunde und
schlossen die vorstehende Erfindung ab.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf:
- (1)
eine benetzbare oder wasserlösliche
granuläre
agrochemische Zusammensetzung, umfassend ein Guanidinderivat der
Formel wobei R1 für eine homocyclische
oder heterocyclische Gruppe steht, die gegebenenfalls substituiert
sein kann, n = 0 oder 1 ist, R2 für Wasserstoff
oder eine Kohlenwasserstoffgruppe, die gegebenenfalls substituiert
sein kann, steht, R3 für eine primäre, sekundär oder tertiäre Aminogruppe
steht, X für
eine elektronenziehende Gruppe steht, oder ein Salz davon, ein Alkenylsulfonat
und einen oder mehrere Träger,
die aus der Gruppe ausgewählt
sind, die aus Lactose, Ammoniumsulfat, Natriumhydrogencarbonat und
Diatomeenerde besteht,
- (2) die in vorstehend (1) beschriebene agrochemische Zusammensetzung,
wobei es sich bei dem Guanidinderivat der Formel (I) um die Verbindung
der Formel handelt,
- (3) eine benetzbare granuläre
agrochemische Zusammensetzung, die 30 bis 85 Gew.-% des Guanidinderivats
der in vorstehend (1) beschriebenen Formel (I) oder eines Salzes
davon, 0,1 bis 15 Gew.-% eines Alkenylsulfonats und 10 bis 70 Gew.-%
dieser Träger,
bezogen auf die Gesamtzusammensetzung, umfaßt,
- (4) eine wasserlösliche
granuläre
agrochemische Zusammensetzung, die 5 bis 60 Gew.-% des Guanidinderivats
der in vorstehend (1) beschriebenen Formel (I) oder eines Salzes
davon, 0,1 bis 15 Gew.-% eines Alkenylsulfonats und 25 bis 95 Gew.-%
dieser Träger,
bezogen auf die Gesamtzusammensetzung, umfaßt,
- (5) ein Verfahren zum Herstellen der in vorstehend (1) beschriebenen
agrochemischen Zusammensetzung, umfassend das Mischen des Guanidinderivats
der in vorstehend (1) beschriebenen Formel (I) oder eines Salzes
davon und eines Alkenylsulfonats mit einem oder mehr besagten Trägern und
ihr Granulieren und
- (6) ein Verfahren zur Bekämpfung
eines Schädlings,
umfassend das Verdünnen
der in vorstehend (1) beschriebenen agrochemischen Zusammensetzung
mit Wasser und das Verstreuen der so verdünnten Zusammensetzung auf einem
Feld.
- (7) Verwendung eines Alkenylsulfonats und eines oder mehrerer
Träger,
die aus der Gruppe ausgewählt sind,
die aus Lactose, Ammoniumsulfat, Natriumhydrogencarbonat und Diatomeenerde
besteht, zur Herstellung einer benetzbaren oder wasserlöslichen
granulären
agrochemischen Formulierung mit verbesserter Zerrieselungsfähigkeit
und Dispergierbarkeit in Wasser sowie verbesserter Granulierungsfähigkeit,
die ein Guanidinderivat der Formel worin
R1 für eine homocyclische
oder heterocyclische Gruppe steht, die gegebenenfalls substituiert
sein kann;
n = 0 oder 1 ist;
R2 für Wasserstoff
oder eine Kohlenwasserstoffgruppe, die gegebenenfalls substituiert
sein kann, steht;
R3 für eine primäre, sekundär oder tertiäre Aminogruppe
steht;
X für
eine elektronenziehende Gruppe steht;
oder ein Salz davon umfaßt.
- (8) Verwendung gemäß (7), wobei
es sich bei der Verbindung der Formel I um die Verbindung der Formel
II handelt.
- (9) Verfahren zur Verbesserung der Zerrieselungsfähigkeit
und Dispergierbarkeit in Wasser sowie zur Verbesserung der Granulierungsfähigkeit
einer benetzbaren oder wasserlöslichen
granulären
agrochemischen Formulierung, die ein Guanidinderivat der Formel
I worin
R1 für eine homocyclische
oder heterocyclische Gruppe steht, die gegebenenfalls substituiert
sein kann;
n = 0 oder 1 ist;
R2 für Wasserstoff
oder eine Kohlenwasserstoffgruppe, die gegebenenfalls substituiert
sein kann, steht;
R3 für eine primäre, sekundär oder tertiäre Aminogruppe
steht;
X für
eine elektronenziehende Gruppe steht;
oder ein Salz davon umfaßt, dadurch
gekennzeichnet, daß ein
Alkenylsulfonat und ein oder mehr Träger, die aus der Gruppe ausgewählt sind,
die aus Lactose, Ammoniumsulfat, Natriumhydrogencarbonat und Diatomeenerde
besteht, eingearbeitet werden.
- (10) Das Verfahren gemäß (9), wobei
es sich bei der Verbindung der Formel I um die Verbindung der der Formel
II handelt.
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[Beste Ausführungsweise
der Erfindung]
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Das
Guanidinderivat (I) zur Verwendung bei der benetzbaren oder wasserlöslichen
granulären
agrochemischen Zusammensetzung (hierin nachstehend manchmal kurz
als „agrochemische
Zusammensetzung" bezeichnet)
der vorliegenden Erfindung tritt als geometrische Isomeren und zwar
dem cis-[Z (zusammen)] und trans-Isomer [E (entgegen)] bezüglich der
geometrischen Orientierung von X auf und wenn R2 Wasserstoff
ist und R3 eine primäre oder sekundäre Aminogruppe
ist, dann werden theoretisch Tautomere gebildet. Alle derartigen
Isomeren sind ebenfalls in der Gruppe der Guanidinverbindung (I)
oder ihres Salzes enthalten.
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Die
homocyclische oder heterocyclische Gruppe R1 ist
eine cyclische Gruppe, die nur dieselben Atome enthält, oder
eine cyclische Gruppe, die zwei oder mehr unterschiedliche Atome
enthält,
d. h. eine cyclische Kohlenwasserstoffgruppe beziehungsweise eine
heterocyclische Gruppe.
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Die
cyclische Kohlenwasserstoffgruppe R1 schließt eine
cyclische C3-14-Kohlenwasserstoffgruppe
ein und schließt
genauer eine nicht-aromatische cyclische Kohlenwasserstoffgruppe
wie etwa C3-8-Cycloalkylgruppe, z. B. Cyclopropyl,
Cyclobutyl, Cyclopentyl oder Cyclohexyl und eine C3-8-Cycloalkenylgruppe,
z. B. Cyclopropenyl, 1-Cyclopentenyl, 1-Cyclohexenyl, 2-Cyclohexenyl,
1,4-Cyclohexadienyl und eine aromatische cyclische Kohlenwasserstoffgruppe
wie etwa eine C6-14-Arylgruppe, z. B. Phenyl,
Naphthyl wie etwa 1- oder 2-Naphthyl, Anthryl wie etwa 1-, 2- oder
9-Anthryl, Phenanthryl wie etwa 1-, 2-, 3-, 4- oder 9-Phenanthryl
oder Azulenyl wie etwa 1-, 2-, 4-, 5- oder 6-Azulenyl ein. Die bevorzugten
cyclischen Kohlenwasserstoffgruppen sind aromatische, z. B. C6-14-Arylgruppen wie etwa Phenyl usw.
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Die
heterocyclische Gruppe R1 schließt eine
5- bis 8gliedrige Ringgruppe, die ein bis fünf aus einem Sauerstoffatom,
Schwefelatom und Stickstoffatom ausgewählte Heteroatome enthält und ihre
kondensierte Ringgruppe mit einem 5- bis 8gliedrigen Kohlenstoffring
oder einem 5- bis 8gliedrigen heterocyclischen Ring ein. Beispiele
der heterocyclischen Gruppe sind Thienyl (z. B. 2- oder 3-Thienyl),
Furyl (z. B. 2- oder 3-Furyl), Pyrrolyl (z. B. 2- oder 3-Pyrrolyl),
Pyridyl (z. B. 2-, 3- oder 4-Pyridyl), Oxazolyl (z. B. 2-, 4- oder
5-Oxazolyl), Thiazolyl (z. B. 2-, 4- oder 5-Thiazolyl), Pyrazolyl (z. B.
3-, 4- oder 5-Pyrazolyl), Imidazolyl (z. B. 2-, 4- oder 5-Imidazolyl),
Isoxazolyl (z. B. 3-, 4- oder 5-Isoxazolyl), Isothiazolyl (z. B.
3-, 4- oder 5-Isothiazolyl), Oxadiazolyl (z. B. 3- oder 5-(1,2,4-Oxadiazolyl),
1,3,4-Oxadiazolyl), Thiadiazolyl (z. B. 3- oder 5-(1,2,4-Thiadiazolyl), 1,3,4-Thiadiazolyl, 4-
oder 5-(1,2,3-Thiadiazolyl), 1,2,5-Thiadiazolyl), Triazolyl (z.
B. 1,2,3-Triazolyl, 1,2,4-Triazolyl), Tetrazolyl (z. B. 1H- oder
2H-Tetrazolyl), Pyridyl, wobei das Stickstoffatom oxidiert ist (z.
B. N-Oxido-2-, 3- oder 4-pyridyl), Pyrimidinyl (z. B. 2-, 4- oder
5-Pyrimidinyl), Pyrimidinyl, worin ein oder beide Stickstoffatome oxidiert
sind (z. B. N-Oxido-2-, 4- oder 5-pyrimidinyl), Pyridazinyl (z.
B. 3- oder 4-Pyridazinyl), Pyrazinyl, Pyridazinyl, worin ein oder
beide Stickstoffatome oxidiert sind (z. B. N-Oxido-3- oder 4-pyridazinyl),
Benzofuryl, Benzothiazolyl, Benzoxazolyl, Triazinyl, Oxotriazinyl,
Tetrazolo[1,5-b]pyridazinyl, Triazolo[4,5-b]pyridazinyl, Oxoimidazinyl,
Dioxotriazinyl, Pyrrolidinyl, Piperidinyl, Pyranyl, Thiopyranyl,
Oxazinyl (z. B. 1,4-Oxazinyl), Morpholinyl, Thiazinyl (z. B. 1,4-Thiazinyl,
1,3-Thiazinyl), Piperazinyl, Benzimidazolyl, Chinolinyl, Isochinolinyl, Cinnolinyl,
Phthalazinyl, Chinazolinyl, Chinoxalinyl, Indolizinyl, Chinolizinyl,
Naphthyridinyl (z. B. 1,8-Naphthyridinyl), Purinyl, Pteridinyl,
Dibenzofuranyl, Carbazolyl, Acridinyl, Phenanthridinyl, Phenazinyl,
Phenothiazinyl oder Phenoxazinyl. Bevorzugte heterocyclische Gruppen
sind 5- oder 6gliedrige stickstoffhaltige heterocyclische Gruppen
wie etwa Pyridyl (z. B. 2-, 3- oder 4-Pyridyl) oder Thiazolyl (z.
B. 2-, 4- oder 5-Thiazolyl). Die homocyclischen oder heterocyclischen
Gruppen R1 können einen bis fünf (vorzugsweise
einen) Substituenten besitzen, die gleich oder verschieden sind.
Beispiele der Substituenten sind eine C1-15-Alkylgruppe wie etwa Methyl,
Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, sec- Butyl, t-Butyl, Pentyl, Hexyl, Heptyl,
Octyl, Nonyl, Decyl, Undecyl, Dodecyl, Tridecyl, Tetradecyl oder
Pentadecyl; eine C3-10-Cycloalkylgruppe
wie etwa Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl oder Cyclohexyl; eine
C2-10-Alkenylgruppe wie etwa Vinyl, Allyl,
2-Methallyl, 2-Butenyl, 3-Butenyl oder 3-Octenyl; eine C2-10-Alkinylgruppe
wie etwa Ethinyl, 2-Propinyl oder 3-Hexinyl; eine C3-10-Cycloalkenylgruppe
wie etwa Cyclopropenyl, Cyclopentenyl oder Cyclohexenyl; eine C6-14-Arylgruppe
wie etwa Phenyl oder Naphthyl; eine C7-19-Aralkylgruppe
wie etwa Phenyl-C1-4-alkyl (z. B. Benzyl
oder Phenylethenyl); Nitrogruppe; Hydroxygruppe; Mercaptogruppe;
Oxogruppe; Thioxogruppe; Cyangruppe; Carbamoylgruppe; Carboxygruppe;
eine C1-4-Alkoxycarbonylgruppe wie etwa
Methoxycarbonyl oder Ethoxycarbonyl; Sulfogruppe; ein Halogenatom
wie etwa Fluor, Chlor, Brom oder Iod; eine C1-4-Alkoxygruppe
wie etwa Methoxy, Ethoxy, Propoxy, Isopropoxy, Butoxy, Isobutoxy,
sec-Butoxy oder t-Butoxy; eine C6-14-Aryloxygruppe
wie etwa Phenoxy; eine C1-4-Alkylthiogruppe
wie etwa Methylthio, Ethylthio, n-Propylthio, Isopropylthio, n-Butylthio
oder t-Butylthio; eine C6-14-Arylthiogruppe
wie etwa Phenylthio; eine C1-4-Alkylsulfinylgruppe
wie etwa Methylsulfinyl oder Ethylsulfinyl; eine C6-14-Arylsulfinylgruppe
wie etwa Phenylsulfinyl; eine C1-4-Alkylsulfinylgruppe
wie etwa Methylsulfonyl oder Ethylsulfonyl; eine C6-14-Arylsulfonylgruppe
wie etwa Phenylsulfonyl; Aminogruppe; eine C2-6-Acylaminogruppe
wie etwa C2-6-Alkanoylaminogruppe (z. B. Acetylamino
oder Propionylamino); eine Mono- oder Di-C1-4-alkylaminogruppe
wie etwa Methylamino, Ethylamino, n-Propylamino, Isopropylamino,
n-Butylamino, Dimethylamino oder Diethylamino; eine C3-6-Cycloalkylaminogruppe
wie etwa Cyclohexylamino; eine C6-14-Arylaminogruppe
wie etwa Anilino; C2-4-Acyl wie etwa eine
C2-4-Alkanoylgruppe (z. B. Acetyl); eine C6-14-Arylcarbonylgruppe wie etwa Benzoyl
und eine 5- oder 6gliedrige heterocyclische Gruppe, die ein bis
vier aus Sauerstoff, Schwefel und Stickstoff ausgewählte Heteroatome
enthält,
oder eine kondensierte Ringgruppe davon mit einem Benzolring wie
etwa Thienyl (z. B. 2- oder 3-Thienyl), Furyl (z. B. 2- oder 3-Furyl),
Pyrazolyl (z. B. 3-, 4- oder 5-Pyrazolyl), Thiazolyl (z. B. 2-,
4- oder 5-Thiazolyl), Isothiazolyl (z. B. 3-, 4- oder 5-Isothiazolyl),
Oxazolyl (z. B. 2-, 4- oder 5-Oxazolyl),
Isoxazolyl (z. B. 3-, 4- oder 5-Isoxazolyl), Imidazolyl (z. B. 2-,
4- oder 5-Imidazolyl), Triazolyl (z. B. 1,2,3- oder 1,2,4-Triazolyl),
Tetrazolyl (z. B. 1H- oder
2H-Tetrazolyl), Pyridyl (z. B. 2-, 3- oder 4-Pyridyl), Pyrimidinyl
(z. B. 2-, 4- oder
5-Pyrimidinyl), Pyridazinyl (z. B. 3- oder 4-Pyridazinyl), Chinolyl,
Isochinolyl oder Indolyl. Wenn der Substituent z. B. eine C6-14-Aryl-, C7-19-Aralkyl-,
C3-10-Cyc loalkyl-, C3-10-Cycloalkenyl-,
C6-14-Aryloxy-, C6-14-Arylthio-,
C6-14-Arylsulfinyl-, C6-14-Arylsulfonyl-,
C6-14-Arylamino- oder heterocyclische Gruppe
ist, kann er weiter mit ein bis fünf aus einem Halogenatom; Hydroxygruppe;
C1-4-Alkylgruppe wie etwa Methyl, Ethyl,
Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, sec-Butyl oder t-Butyl; C2-4-Alkenylgruppe wie etwa Vinyl, Allyl oder
2-Methylallyl; C2-4-Alkinylgruppe wie etwa
Ethinyl oder 2-Propinyl; C6-14-Arylgruppe
wie etwa Phenyl oder Naphthyl; C1-4-Alkoxygruppe;
Phenoxygruppe; C1-4-Alkylthiogruppe oder
Phenylthiogruppe substituiert sein. Wenn der Substituent eine C1-15-Alkyl-, C2-10-Alkenyl-,
C2-10-Alkinyl-,
C1-4-Alkoxy-, C1-4-Alkylthio-,
C1-4-Alkylsulfinyl-, C1-4-Alkylsulfonyl-,
Amino-, Mono- oder Di-C1-4-alkylamino- oder
C3-6-Cycloalkylaminogruppe ist, kann er
weiter mit ein bis fünf
aus einem Halogenatom, Hydroxygruppe, C1-4-Alkoxygruppe
oder C1-4-Alkylthiogruppe substituiert sein.
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Bevorzugte
Beispiele von R1 sind 5- oder 6gliedrige
stickstoffhaltige heterocyclische Gruppen wie etwa Pyridyl oder
Thiazolyl, das mit einem oder zwei Halogene substituiert sein kann.
Insbesondere Thiazolyl, das mit einem Chloratom substituiert ist
(z. B. 2-Chlor-5-thiazolyl usw.) ist bevorzugt.
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Das
Symbol "n" bezeichnet 0 oder
1, vorzugsweise 1.
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Die
Kohlenwasserstoffgruppe in der „gegebenenfalls substituierten
Kohlenwasserstoffgruppe" R2 schließt
C1-19-Kohlenwasserstoffgruppen wie etwa
C1-15-Alkyl-, C3-10-Cycloalkyl-,
C2-10-Alkenyl-, C2-10-Alkinyl-, C3-10-Cycloalkenyl-, C6-14-Aryl-
und C7-19-Aralkylgruppen ein, die bezüglich R1 angeführt
wurden. Die als Substituenten an der homocyclischen oder heterocyclischen
Gruppe von R1 angeführten Substituenten werden
als Substituenten an der „gegebenenfalls
substituierten Kohlenwasserstoffgruppe" verwendet.
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Bevorzugte
Beispiele von R2 sind ein Wasserstoffatom
und eine C1-4-Alkylgruppe wie etwa Methyl, Ethyl
oder Propyl. Insbesondere ist ein Wasserstoffatom bevorzugt.
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R
3 bezeichnet eine primäre, sekundäre oder tertiäre Aminogruppe,
die durch die Formel
dargestellt werden kann,
worin R
4 und R
5,
die gleich oder verschieden sind, ein Wasserstoffatom oder eine
gegebenenfalls substituierte Kohlenwasserstoffgruppe sind oder R
4 und R
5 beide zusammen
mit dem benachbarten Stickstoffatom unter Bilden einer cyclischen
Aminogruppe vereinigt sind. Hier ist die primäre Aminogruppe in dem Fall
eine unsubstituierte Aminogruppe, wenn R
4 und
R
5 in der vorstehenden Formel ein Wasserstoffatom
sind; ist die sekundäre
Aminogruppe in dem Fall eine monosubstituierte Aminogruppe, wenn
entweder das eine oder andere von R
4 und
R
5 ein Wasserstoffatom ist und ist die tertiäre Aminogruppe
in dem Fall eine disubstituierte Aminogruppe, wenn keines von R
4 und R
5 ein Wasserstoffatom
ist. Die bezüglich
R
2 angeführten,
gegebenenfalls substituierten Kohlenwasserstoffgruppen werden als
die gegebenenfalls substituierten Kohlenwasserstoffgruppen für R
4 und R
5 verwendet.
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R4 und R5 sind vorzugsweise
eine C1-15-Alkylgruppe, insbesondere eine
C1- 6-Alkylgruppe.
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Beispiele
der cyclischen Aminogruppe, die durch R4 und
R5 zusammen mit dem benachbarten Stickstoffatom
gebildet wird, sind 3- bis 8gliedrige cyclische Aminogruppen wie
etwa Aziridino-, Azetidino-, Pyrrolidino-, Piperidino-, Morpholino- und Thiomorpholinogruppen.
Bevorzugte Beispiele von R3 sind eine unsubstituierte
Aminogruppe; eine Mono-C1- 4-alkylaminogruppe
wie etwa Methylamino, Ethylamino oder Propylamino; eine Di-C1- 4-alkylaminogruppe
wie etwa Dimethylamino oder Ethylmethylamino und eine C1- 4-Acylaminogruppe wie etwa eine C1- 4-Alkanoylaminogruppe
(z. B. Formamido, N-Methylformamido oder Acetamido). Insbesondere
ist eine Mono-C1- 4-alkylaminogruppe
wie etwa Methylamino bevorzugt.
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Beispiele
der elektronenziehenden Gruppe X sind Cyan, Nitro, eine Alkoxycarbonylgruppe
(z. B. C1- 4-Alkoxycarbonyl
wie etwa Methoxycarbonyl oder Ethoxycarbonyl), Hydroxycarbonyl (Carboxy),
eine C6-10-Aryloxycarbonylgruppe (z. B.
Phenoxycarbonyl), eine Heterocyclyloxycarbonylgruppe (als heterocyclische
Gruppe ist die vorstehend angeführte
heterocyclische Gruppe für
R1 auf diese Gruppe anwendbar, somit genauer
Pyridyloxycarbonyl oder Thienyloxycarbonyl), eine C1- 4-Alkylsulfonylgruppe, die mit 1 bis 3 Halogenatomen
wie etwa Fluor, Chlor oder Brom substituiert sein kann (z. B. Methylsulfonyl,
Trifluormethylsulfonyl, Ethylsulfonyl), Sulfamoyl, eine Di-C1- 4-alkoxyphosphorylgruppe
(z. B. Diethoxyphosphoryl), eine C1- 4-Acylgruppe wie etwa eine C1- 4-Alkanoylgruppe, die mit 1 bis 3 Halogenatomen
wie etwa Chlor, Brom oder Fluor substituiert sein kann (z. B. Acetyl,
Trichloracetyl oder Trifluoracetyl), eine C6-10-Arylcarbonylgruppe
(z. B. Benzoyl), Carbamoyl oder eine C1- 4-Alkylsulfonylthiocarbamoylgruppe (z. B.
Methylsulfonylthiocarbamoyl). Bevorzugte Beispiele der elektronenziehenden
Gruppe sind eine Nitrogruppe, eine Trifluoracetylgruppe und eine
Cyangruppe. Besonders bevorzugt ist eine Nitrogruppe.
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Ein
bevorzugtes Beispiel des Guanidinderivats (I) oder seines Salzes
ist eine Verbindung der Formel (I
b)
worin R
1b eine
Pyridylgruppe, eine Halogenpyridylgruppe oder eine Halogenthiazolylgruppe
ist, R
2c, R
4a und R
5a, die gleich oder verschieden sind, ein
Wasserstoffatom oder eine Methyl-, Ethyl-, Formyl- oder Acetylgruppe
sind, oder ihr Salz. Genauer schließt R
1b der
Formel (I
b) 3-Pyridyl, eine Halogenpyridylgruppe
wie etwa 6-Chlor-3-pyridyl, 6-Brom-3-pyridyl oder 5-Brom-3-pyridyl
oder eine Halogenthiazolylgruppe wie etwa 2-Chlor-5-thiazolyl oder
2-Brom-5-thiazolyl ein.
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Darunter
ist R1b vorzugsweise 2-Chlor-5-thiazolyl.
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Ein
besonders bevorzugtes Beispiel des Guanidinderivats (I) ist die
Verbindung der Formel (II):
und insbesondere ist (E)-1-(2-Chlorthiazolyl-5-ylmethyl)-3-methyl-2-nitroguanidin,
das das E-Isomer ist [hierin nachstehend manchmal kurz als Verbindung
(IIa) bezeichnet], bevorzugt.
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Beispiele
des Salzes des Guanidinderivats (I) sind agrochemisch annehmbare
Salze mit einer anorganischen Säure
wie etwa Salzsäure,
Bromwasserstoffsäure,
Iodwasserstoffsäure,
Phosphorsäure,
Schwefelsäure
oder Perchlorsäure
oder einer organischen Säure
wie etwa Ameisensäure,
Essigsäure,
Weinsäure, Äpfelsäure, Citronensäure, Oxalsäure, Bernsteinsäure, Benzoesäure, Pikrinsäure oder
p-Toluolsulfonsäure.
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Das
vorstehend angeführte
Guanidinderivat (I) oder ein Salz davon kann gemäß einem an sich bekannten Verfahren
oder irgendeinem dazu analogen Verfahren, zum Beispiel durch die
in der JP-A-28860/1990 und JP-A-157308/1991 offenbarten Verfahren
hergestellt werden. Insbesondere ist die Verbindung (II) die in
der JP-A-157308/1991 „Verbindung
Nr. 19" bezeichnete
Verbindung und kann gemäß dem in
Beispiel 3 in der JP-A-157308/1991 beschriebenen Verfahren hergestellt
werden.
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In
die agrochemische Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung kann
eine oder mehr (vorzugsweise eine bis drei) Arten des Guanidinderivats
(I) oder eines Salzes davon eingearbeitet werden.
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Außer dem
Guanidinderivat (I) oder einem Salz davon kann die agrochemische
Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung eine oder mehr (vorzugsweise
eine bis drei) andere agrochemisch aktive Bestandteile enthalten.
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Derartige
agrochemisch aktive Bestandteile können Insektizide, Germizide
usw. sein, solange sie bei Atmosphärentemperatur fest sind und
insbesondere können
die folgenden Substanzen zur Veranschaulichung angeführt werden.
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[Insektizide]
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- Pyridafenthion, Dimethoat, PMP, CVMP, Dimethylvinphos, Acephat,
Salithion, DEP, NAC, MTMC, MIPC, PHC, MPMC, XMC, Bendiocarb, Pirimicarb,
Mesomil, Oxamyl, Thiodicarb, Cypermethrin, Caltap-hydrochlorid,
Thiocyclam, Bensultap, Diflubenzuron, Teflubenzuron, Chlorfluazron,
Buprofezin, Hexythiazox, Phenbutatinoxid, Pyridaben, Clofentezin,
Nitenpyram usw.
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[Germizide]
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- Thiuram, Captan, TPN, Phthalid, Trichlorphosmethyl, Phosethyl,
Methylthiophanat, Benomyl, Carbendazol, Thiabendazol, Diethofencarb,
Iprodion, Vinclozolin, Procymidon, Fluorimid, Oxycarboxin, Mepronil,
Flutolanil, Bencyclan, Metalaxyl, Oxadixyl, Triadimefon, Hexaconazol,
Trifolin, Blasticidin S, Kasugamycin, Polyoxin, Validamycin A, Mildéomycin,
PCNB, Hydroxyisoxazol, Dazomet, Dimethirimol, Diclomezin, Triazin,
Ferimzon, Probenazol, Isoprothiolan, Tricyclazol, Pyroquilon, Oxolinsäure usw.
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Die
vorstehenden Substanzen sind nicht auf die vorstehenden Substanzen
eingeschränkt,
sondern andere Agrochemikalien, die bei Atmosphärentemperatur fest sind, können gleichermaßen verwendet
werden.
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Die
Alkenylgruppe des Alkenylsulfonats zur Verwendung in der agrochemischen
Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung schließt C12-20-Alkenyl, vorzugsweise geradkettiges
C12-20-Alkenyl wie etwa Palmitoleyl [CH3-(CH2)5CH=CH(CH2)7-], Oleyl [CH3-(CH2)7CH=CH(CH2)7-], Vaccenyl [CH3-(CH2)5CH=CH(CH2)9-], Linoleyl [CH3-(CH2)3(CH2CH=CH)2(CH2)7-], (9,12,15)-Linolenyl
[CH3-(CH2CH=CH)3(CH2)7-],
(6,9,12-Linolenyl [CH3-(CH2)3(CH2CH=CH)3(CH2)4-]
oder Eleostearyl [CH3-(CH2)3(CH=CH)3(CH2)7-] ein. Darunter
ist eine C14-18-Alkenylgruppe, insbesondere
eine C16-18-Alkenylgruppe bevorzugt. Insbesondere
können
verschiedene Handelsprodukte wie etwa Sorpol 5115 (TOHO Chemical
Industry Co., LTD.) eingesetzt werden.
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Das
Salz des Alkenylsulfonats schließt Alkalimetallsalze wie etwa
Kalium und Natrium ein.
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Die
Träger
zur Verwendung in der agrochemischen Zusammensetzung der vorliegenden
Erfindung sind entweder wasserunlösliche oder wasserlösliche Träger.
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Der
wasserunlösliche
Träger
ist Diatomeenerde.
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Diatomeenerde
steht als fossile Ablagerungen einer einzelligen, Diatomee genannten
Pflanze, einer sowohl in wäßrigem Milieu
aus Süßwasser
als auch Meerwasser wachsenden Algenart, zur Verfügung und setzt
sich vorwiegend aus Sili ziumoxid zusammen. Ihre Oberfläche weist
mikroskopische Poren auf, die durch geometrisch gemusterte Zellen
in Verbindung stehen und die bevorzugte Qualität von Diatomeenerde ist eine hochporöse mit Durchmessern
von etwa 0,1–1 μm. Bei der
agrochemischen Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung kann eine
derartige Diatomeenerde entweder so wie sie ist oder nach routinemäßiger Vorbehandlung
zur Formulierung verwendet werden. So können Pulver mit einer spezifischen
Oberfläche
von etwa 1–40
m2/g, aus (1) einem Pulver, das durch Zerkleinern
roher Diatomeenerde, trocknen des sich ergebenden Pulvers und Unterziehen
des trockenen Pulvers einer Größenauswahl
hergestellt wurde, (2) gebranntem Pulver, das beim Brennen des vorstehenden
Pulvers bei etwa 800–1300°C erhalten
wurde und (3) gebranntem Pulver ausgewählt wurden, das durch dessen
Brennen zusammen mit einem Fließmittel
wie etwa Natriumcarbonat erhalten wurde [Funtai Bussei Zusetsu (Illustrierte
Pulvereigenschaften), Japan Powder Technology Association], eingesetzt
werden.
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Genauer
schließt
das trockene Pulver verschiedene Handelsprodukte wie etwa Radiolite
SPF (Warenzeichen von Showa Chemical Industry Co., LTD.) ein; das
gebrannte Pulver schließt
Radiolite #100, Radiolite #200, Radiolite #500, Radiolite #800 und
Radiolite Fine Flow B (alle Warenzeichen von Showa Chemical Industry
Co., LTD.) ein und das mit Fließmittel
gebrannte Pulver schließt
Radiolite Microfine, Radiolite F, Radiolite Clear Flow und Radiolite
#2000 (alle Warenzeichen von Showa Chemical Industry Co., LTD.)
ein. Besonders bevorzugt ist Diatomeenerde mit einer spezifischen
Oberfläche
von 1–10
m2/g (zum Beispiel die vorstehend angeführten gebrannten
und mit einem Fließmittel
gebrannten Pulver).
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Die
wasserlöslichen
Träger
sind wasserlösliche
neutrale Substanzen und zwar Lactose und Ammoniumsulfat und wasserlösliche,
schwach basische Substanzen und zwar Natriumhydrogencarbonat, die
eine Löslichkeit
von mindestens 0,05 g/ml in Wasser bei 20°C aufweisen, wobei der pH wäßriger Lösungen daraus ungeachtet
der Anwesenheit oder Abwesenheit gebundenen Hydratwassers etwa 7–9 bei 25°C ist. Besonders bevorzugt
ist Lactose.
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Als
Lactose, Ammoniumsulfat, Natriumhydrogencarbonat usw., können alle
J.P.-Produkte (Pharmakopöe von Japan),
Produkte in Industriequalität
und Produkte in Nahrungsmittelzusatzstoffqualität verwendet werden. Weiterhin
liegen diese Substanzen vorzugsweise in dem Bereich von etwa 0,1–50 μm als mittlerem Teilchendurchmesser,
wobei der Größenbereich
etwa 1–20 μm besonders
vorteilhaft ist. Falls der Teilchendurchmesser größer als
der vorstehende Bereich ist, neigt die Granulierungsbelastung dazu,
das Extrusionsverfahren durch das Enthalten feiner Teilchen zu erschweren
und erfordert somit ein weiteres Verfahren wie etwa Sieben. Falls
der Teilchendurchmesser kleiner als der vorstehende Bereich ist,
kann das Mischverfahren schwierig werden.
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Beim
Herstellen der agrochemischen Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung
können
eine oder mehr (vorzugsweise eine bis drei) Arten derartiger Träger verwendet
werden.
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Außer den
vorstehend angeführten
Bestandteilen kann die agrochemische Zusammensetzung der vorliegenden
Erfindung Additive enthalten, die bei benetzbaren oder wasserlöslichen
granulären
agrochemischen Formulierungen routinemäßig verwendet werden. Zum Beispiel
können
Tenside außer
dem vorstehend angeführten
Alkenylsulfonat, Bindemittel, Farbmittel und Antiseptika frei, aber
selektiv in Abhängigkeit
von der Art des verwendeten, agrochemisch aktiven Bestandteils verwendet
werden.
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Das
Tensid schließt
nichtionische, kationische und anionische Tenside ein und diese
Tenside können in
Kombination mit dem vorstehend angeführten Alkenylsulfonat verwendet
werden.
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Ferner
kann ein derartiges Tensid außer
dem Alkenylsulfonat in Kombination mit einem oder mehr (vorzugsweise
einem bis drei) Tensiden verwendet werden.
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Das
nichtionische Tensid schließt
Polyoxyethylenalkylether, Polyoxyethylenalkylphenylether, Polyoxyethylennonylphenylether,
Polyoxyethylenpolyoxypropylenether, Polyoxyethylenalkylester, Sorbitanfettsäureester,
Polyoxyethylensorbitanfettsäureester,
Ethylenoxid-Propylenoxid-Blockcopolymer und Alkanolamide einer höheren Fettsäure ein.
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Das
kationische Tensid schließt
Alkylaminsalze und quaternäre
Ammoniumsalze ein.
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Das
anionische Tensid schließt
polymere Verbindungen wie etwa Naphthalinsulfonsäurepolykondensat-Metallsalze,
Naphthalinsulfonat-Formaldehyd-Kondensate, Alkylnaphthalinsulfonate,
Ligninsulfonsäure-Metallsalze,
Alkylallylsulfonate, Alkylallylsulfonatsulfate usw., Poly(natriumstyrolsulfonat),
Polycarbonsäure-Metallsalze, Polyoxyethylen-distyroliertes
Phenylethersulfatammonium, höhere
Alkoholsulfonate, höhere Alkoholethersulfonate,
Dialkylsulfosuccinate und Alkalimetallsalze einer höheren Fettsäure ein.
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Unter
den vorstehend angeführten
Tensiden für
die agrochemische Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung sind
nichtionische Tenside und anionische Tenside bevorzugt. Was nichtionische
Tenside betrifft, sind die mit HLB-Zahlen von 9 bis 18 hinsichtlich
der Wasserlöslichkeit
und Benetzbarkeit bevorzugt.
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So
kann als ein derartiges nichtionisches Tensid NP-85 (Daiichi Kogyo
Seiyaku, Polyoxyethylennonylphenylether) typischerweise angeführt werden.
Das bevorzugte anionische Tensid schließt Naphthalinsulfonsäurepolykondensat-Metallsalze,
Ligninsulfonsäure-Metallsalze
und Polycarbonsäure-Metallsalze
ein.
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Als
Handelsprodukte sind New Kalgen (Handelsname) WG-1 (Takemoto oil & fat co., Itd.,
Naphthalinsulfonsäurepolykondensat-Metallsalz),
New Kalgen (Handelsname) WG-4 (Takemoto oil & fat co., Itd., Ligninsulfonsäure-Metallsalz)
und New Kalgen (Handelsname) WG-5 (Takemoto oil & fat co., Itd., Polycarbonsulfonsäure-Metallsalz)
bevorzugt.
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Als
Bindemittel kann mit Vorteil ein wasserlösliches Bindemittel verwendet
werden. Das wasserlösliche
Bindemittel schließt
Dextrin, Polyvinylalkohol, Gummiarabicum, Natriumalginat, Polyvinylpyrrolidon,
Glucose, Sucrose, Mannit und Sorbit ein, besonders bevorzugt sind
Dextrin und Sucrose. Durch Einarbeiten eines derartigen wasserlöslichen
Bindemittels kann die Festigkeit des Granulats, das die agrochemische
Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung darstellt, weiter erhöht werden,
ohne ihre Zerrieselungsfähigkeit
und Dispergierbarkeit in Wasser zu opfern.
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Das
Farbmittel, das verwendet werden kann, schließt Cyanine Green G, Eyio Green
B400 usw. ein. Ein derartiges Farbmittel kann allgemein in einer
wasserlöslichen
granulären
Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
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Das
Antiseptikum, das verwendet werden kann, schließt n-Butyl-p-hydroxybenzoat
und Kaliumsorbat ein.
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Die
Konzentration des Guanidinderivats (I) oder seines Salzes in der
agrochemischen Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung ist im
Allgemeinen etwa 5–95
Gew.-%, vorzugsweise etwa 10–85
Gew.-% und zu noch besseren Ergebnissen etwa 15–80 Gew.-%. Eine bevorzugtere
Vermarktungskonzentration ist zum Beispiel etwa 16 Gew.-%, etwa
50 Gew.-% oder etwa 80 Gew.-%.
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Insbesondere
wenn die agrochemische Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung
ein benetzbare granuläre
Zusammensetzung ist, ist die Konzentration des Guanidinderivats
(I) oder eines Salzes davon in der Zusammensetzung etwa 30–85 Gew.-%,
vorzugsweise etwa 40–60
Gew.-% und bevorzugter etwa 50 Gew.-%.
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Wenn
zum anderen die agrochemische Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung
eine wasserlösliche
granuläre
Zusammensetzung ist, ist die Konzentration des Guanidinderivats
(I) oder eines Salzes davon in der Zusammensetzung etwa 5–60 Gew.-%,
vorzugsweise etwa 10–30
Gew.-% und bevorzugter etwa 16 Gew.-%.
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Wenn
die agrochemische Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung irgendwelche
anderen agrochemisch aktiven Bestandteile außer dem Guanidinderivat (I)
oder einem Salz davon enthält,
ist die Konzentration derartiger anderer agrochemisch aktiver Bestandteile
im Allgemeinen etwa 5–95
Gew.-%, vorzugsweise etwa 5–80
Gew.-% und bevorzugter etwa 10–50
Gew.-%.
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Der
Anteil des Alkenylsulfonats an der agrochemischen Zusammensetzung
der vorliegenden Erfindung ist im Allgemeinen etwa 0,1–15 Gew.-%
und vorzugsweise 1–12
Gew.-%. Insbesondere wenn die agrochemische Zusammensetzung der vorliegenden
Erfindung eine benetzbare granuläre
Zusammensetzung ist, ist der Anteil des Alkenylsulfonats an der
Zusammensetzung etwa 5–15
Gew.-%, vorzugsweise etwa 7–12 Gew.-%
und bevorzugter etwa 10 Gew.-%.
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Wenn
zum anderen die agrochemische Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung
eine wasserlösliche
granuläre
Zusammensetzung ist, ist der Anteil des Alkenylsulfonats an der
Zusammensetzung etwa 0,1–7
Gew.-%, vorzugsweise etwa 1–5
Gew.-% und bevorzugter etwa 3 Gew.-%.
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Der
Anteil des Trägers,
d. h. Lactose, Ammoniumsulfat, Natriumhydrogencarbonat und/oder
Diatomeenerde an der agrochemischen Zusammensetzung der vorliegenden
Erfindung beträgt
im Allgemeinen etwa 10–95
Gew.-% oder vorzugsweise etwa 15–85 Gew.-%. Der Anteil kann
jedoch in Abhängigkeit
von den Konzentrationen des agrochemisch aktiven Bestandteils und
Tensids schwanken.
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Insbesondere
wenn die agrochemische Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung
eine benetzbare granuläre
Zusammensetzung ist, ist der Anteil des Trägers wie etwa eines wasserunlöslichen
Trägers
(z. B. Diatomeenerde) etwa 10–70
Gew.-%, vorzugsweise etwa 30–50
Gew.-%.
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Wenn
zum anderen die agrochemische Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung
eine wasserlösliche
granuläre
Zusammensetzung ist, ist der Anteil des Trägers wie etwa eines wasserlöslichen
Trägers
(z. B. Lactose, Ammoniumsulfat, Natriumhydrogencarbonat) etwa 25–95 Gew.-%,
vorzugsweise etwa 70–90 Gew.-%.
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Wenn
ein Tensid außer
dem Alkenylsulfonat verwendet wird, ist der Anteil eines derartigen
Tensids im Allgemeinen etwa 0,1–15
Gew.-% oder vorzugsweise etwa 0,1–10 Gew.-% der gesamten Zusammensetzung.
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Das
Bindemittel wird in einem Anteil von im Allgemeinen 0–20 Gew.-%
oder vorzugsweise 0–10 Gew.-%
der gesamten Zusammensetzung verwendet.
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Das
Farbmittel wird in einem Anteil von im Allgemeinen 0–0,5 Gew.-%
oder vorzugsweise 0–0,3 Gew.-%
der gesamten Zusammensetzung verwendet.
-
Das
Antiseptikum wird in einem Anteil von im Allgemeinen 0–7 Gew.-%,
vorzugsweise 0,1–5
Gew.-% oder mehr, vorzugsweise 0,1–3 Gew.-% der gesamten Zusammensetzung
verwendet.
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Die
agrochemische Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung kann entsprechend
der Löslichkeit des
Guanidinderivats (I) oder eines Salzes davon und des Trägers in
Wasser in eine benetzbare granuläre agrochemische
Zusammensetzung und eine wasserlösliche
granuläre
agrochemische Zusammensetzung eingeteilt werden.
- (1)
Wenn der Träger
ein wasserunlöslicher
Träger
ist:
Wenn die agrochemische Zusammensetzung der vorliegenden
Erfindung mit Wasser verdünnt
wird, wird der Träger
nicht gelöst,
sondern in dem Verdünnungsmittel
Wasser suspendiert. Daher wird die Zusammensetzung eine benetzbare
granuläre
agrochemische Zusammensetzung genannt.
- (2) Wenn der Träger
ein wasserlöslicher
Träger
ist:
- (i) Der Fall, bei dem das Guanidinderivat (I) oder ein Salz
davon und alle darin enthaltenden Bestandteile, die kein Träger sind,
in Wasser gelöst
werden, wenn die agrochemische Zusammensetzung der vorliegenden
Erfindung mit Wasser verdünnt
wird:
wenn eine derartige agrochemische Zusammensetzung mit
Wasser verdünnt
wird, werden alle Bestandteile in Wasser unter Ergeben einer wäßrigen Lösung gelöst. Daher
wird die Zusammensetzung eine wasserlösliche granuläre agrochemische
Zusammensetzung genannt.
Eine derartige wäßrige Lösung der granulären agrochemischen
Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung wird zum Beispiel erhalten,
wenn Verbindung (IIa) oder ein Salz davon mit Wasser auf eine Konzentration
von im Allgemeinen höchstens
300 ppm, vorzugsweise höchstens
etwa 250 ppm oder bevorzugter höchstens
etwa 200 ppm verdünnt
wird.
- (ii) Der Fall, bei dem ein Teil des Guanidinderivats (I) oder
eines Salzes davon und andere Bestandteile, die kein Träger sind,
teilweise ungelöst
zurückbleiben, wenn
die agrochemische Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung mit
Wasser verdünnt
wird:
wenn eine derartige agrochemische Zusammensetzung mit
Wasser verdünnt
wird, wird entweder ein Teil oder die ganze Formulierung außer dem
Träger
in Wasser nicht gelöst,
so daß eine
Suspension gebildet wird. Daher wird die Zusammensetzung eine benetzbare
granuläre
agrochemische Zusammensetzung genannt.
-
Wenn
zum Beispiel Verbindung (IIa) oder ein Salz davon mit Wasser auf
eine Konzentration von im Allgemeinen über etwa 300 ppm verdünnt wird,
ergibt die agrochemische Zusammensetzung eine Suspension.
-
Die
granuläre
agrochemische Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung kann durch
Mischen des vorstehend angeführten
Guanidinderivats der Formel (I) oder eines Salzes davon und des
Alkenylsulfonats mit einem Träger
und Granulieren des Gemisches gemäß einem an sich bekannten Verfahren
hergestellt werden.
-
Insbesondere
kann die granuläre
agrochemische Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung durch ein
Naßextrusionsgranulationsverfahren
hergestellt werden, das allgemein zur Herstellung benetzbarer oder
wasserlöslicher
granulärer
agrochemischer Produkte verwendet wird.
-
Gemäß dem Naßgranulierungsverfahren
werden jeweils 100 Gewichtsteile Formulierung auf nichtflüchtiger
Grundlage unter Verwenden von etwa 1–30 Gewichtsteilen Wasser extrusionsgranuliert.
Zuerst werden der agrochemisch aktive Bestandteil, das Tensid, das
Verdünnungsmittel
(Volumenaufbaumittel), Bindemittel usw. mittels eines Mischers oder
dergleichen gleichförmig
vermischt. Zum Beispiel werden die festen Bestandteile zu einem
gewissen Ausmaß vermischt
und anschließend
werden die flüssigen
Bestandteile, gefolgt vom weiteren Mischen, tropfenweise zugefügt. Wenn
die festen Bestandteile Blöcke
oder Massen sind, werden sie vorzugsweise zum Erleichtern des Mischens
auf eine geeignete Teilchengröße pulverisiert
oder zerkleinert. Der bevorzugte Teilchendurchmesser ist etwa 1–100 μm. Diesem
Gemisch wird eine geeignete Menge Wasser zuge setzt und das gesamte
Gemisch wird mit einem Kneter weitergemischt. Dieser Knetvorgang
wird durchgeführt,
bis die Charge eine ausreichend glatte, viskose Konsistenz für die nachfolgende
Extrusion angenommen hat. Die so erhaltene geknetete Masse wird
mit einem herkömmlichen
Naßextrusionsgranulator
granuliert und das sich ergebende Granulat wird unter Liefern der
angestrebten granulären
Zusammensetzung getrocknet und gesiebt. Der Siebvorgang wird im
Allgemeinen in dem Ausmaß durchgeführt, daß das Granulat
nicht durch ein Sieb mit der Maschenweite 300 μm hindurchgeht, aber durch ein
Sieb mit der Maschenweite 1700 μm
hindurchgeht. Der bevorzugte Durchmesserbereich der einzelnen Körner ist
etwa 0,5–5
mm.
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Im
Allgemeinen ist die Schüttdichte
der so erhaltenen benetzbaren oder wasserlöslichen granulären agrochemischen
Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung vorzugsweise etwa 0,1–1,2 g/ml
und bevorzugter etwa 0,3–0,8
g/ml.
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Die
agrochemische Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung umfaßt sichere
Bestandteile und ist deshalb im Wesentlichen nicht phytotoxisch
und für
Mensch und Tier während
und nach der Anwendung harmlos. Daher kann die Zusammensetzung als
sichere Agrochemikalie verwendet werden.
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Die
agrochemische Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung zeigt eine
gutes Zerrieselungsfähigkeit
in Wasser und weist eine ausgezeichneter Dispergierbarkeit auf.
Weiterhin zeichnet sich diese agrochemische Zusammensetzung durch
eine verbesserte Lagerstabilität
des agrochemisch aktiven Bestandteils ohne Verringerung ihrer Wasserlöslichkeit
aus.
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Die
Feldfrüchte,
auf die die agrochemische Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung
angewendet werden kann, schließen
Reis, Weizen, Gerste, Zuckerrüben,
Mais (indischer Mais), Baumwolle, Gemüse (z. B. Kohl, Chinakohl,
Rettich, Gurke, Aubergine, Kartoffel usw.), Früchte tragende Bäume (z.
B. Mandarine, Orange, Pfirsich, Birne usw.), Tee und Tabak ein.
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Die
Schädlinge,
die mit der agrochemischen Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung
bekämpft werden
können,
schließen
Insekten der Ordnung Hemiptera {z. B. Kohlwanze [Eurydema rugosum
Motschulsky]}, schwarze Reiswanze [Sco tinophara lurida Burmeister],
Bohnenwanze [Riptortus clavatus Thunberg], Birnennetzwanze [Stephanitis
nashi Esaki et Takeya], kleine Reiszikade [Delphacodes striatella
Fallén],
Reiszikade [Nilaparvata lugens Stal], grüne Singzikade [Nephotettix
bipunctatus cincticeps Uhler], orientalische Zitrusschildlaus [Prontaspis
yanonensis Kuwana], Sojabohnenblattlaus [Aphis glycines Matsumura],
Rübenblattlaus
[Rhopalosiphum pseudobrassicae Davis], mehlige Kohlblattlaus [Brevicorne
brassicae Linné],
grüne Gurkenlaus
[Aphis gossypii Glover] usw.}, der Ordnung Lepidoptera {z. B. ägyptischer
Baumwollblattwurm [Prodenia litura Fabricius], Kohlschabe [Plutella
maculipennis Curtis], Kohlweißling
[Pieris rapae Linné],
Reisstengelbohrer [Chilo suppressalis Walker], Gammaeule [Plusia
nigrisigna Walker]}, orientalischer Baumwollkapselwurm [Helicoverpa
assulta assulta Guenée],
Heerwurm [Leucania separata Walker], Kohleule [Mamestra brassicae
Linné],
Fruchtschalenwickler [Adoxophyes orana Fischer vom Röslerstamm]
(Apfel), Baumwollblattroller [Sylepta derogata Fabricius], Grasblattroller
[Cnaphalocrocic medinalis Guénée], Kartoffelmotte
[Phthorimaea operculella Zeller], Teeblattroller [Caloptilia theivora
Walsingham], Fruchtschalenwickler [Adoxophyes orana Fischer vom
Röslerstamm]
(Tee) usw.}, der Ordnung Coleoptera {z. B. Kartoffelkäfer [Epilachna
sparsa orientalis Dieke], Kürbisblattkäfer [Raphidopalpa
femoralis Motschulsky], Kohlerdfloh [Phyllotreta vittata Fabricius], Reisblattkäfer [Oulema
oryzae Kuwayama], Reisrüssler
[Echinocnemus squameus Billberg] usw.}, der Ordnung Diptera {z.
B. orientalische Stubenfliege [Musca domestica vicina Macquart],
gemeine Stechmücke
[Culex pipiens pallens Coquillet], gemeine Pferdebremse [Tabanus
trigonus Coquillet], Zwiebelfliege [Hylemya antiqua Meigen], Saatenfliege
[Hylemya platura Meigen] usw.}, der Ordnung Orthoptera {z. B. Wanderheuschrecke
[Locusta migratoria Linné],
afrikanische Maulwurfsgrille [Gryllotalpa africana Palisot de Beauvois]
usw.}, netzflügelige
Insekten {deutsche Schabe [Blatella germanica Linné], rauchbraune
Großschabe
[Periplaneta fuliginosa Serville] usw.}, Spinnmilben {z. B. gemeine
Spinnmilbe [Tetranychus urticae Koch], Zitrusmilbe [Panonychus citri
McGregor], Kanzawa-Spinnmilbe [Tetranychus kanzawai Kishida], Lindenspinnmilbe
[Tetranychus telarius Linné],
rote Baumspinne [Panonychus ulmi Koch], japanische Zitrusrostmilbe
[Aculus pelekassi Keifer] usw.}, Nematoden {z. B. Reisblattälchen [Aphelenchoides
besseyi Christie] usw.} und so weiter ein.
-
Das
empfohlene Anwendungsverfahren hängt
von der Art des agrochemisch akti ven Bestandteils, dem Zweck (z.
B. Insektizid, Bakterizid) und der Feldfrucht ab, auf die es angewendet
wird, ist aber im Allgemeinen ein Verstreuen mittels Sprühen oder
Tropfen oder Tauchen auf ein Feld, d. h. Reisfeld, Ackerland, Obstplantage,
Grünland
oder Land ohne Feldfrüchte
gemäß einem
an sich bekannten Verfahren. Genauer kann das Sprühen auf
dieselbe Weise wie bei den herkömmlichen
benetzbaren oder wasserlöslichen
granulären
agrochemischen Formulierungen durchgeführt werden. So können zum
Beispiel Ausstreuen in der Luft, Bodenbehandlung, Blattbehandlung,
Anzuchtkistenbehandlung, Handausbringen entlang Reihen, Samenbearbeitung
und Mischen mit Beeterde angeführt
werden. Besonders bevorzugt ist die Blattanwendung.
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Obschon
die anzuwendende Menge der agrochemischen Zusammensetzung der vorliegenden
Erfindung von der Art und Konzentration des agrochemisch aktiven
Bestandteils, der Anwendungsstelle und dem zu bekämpfenden
Schädling
oder Schädlingen
abhängt,
ist die übliche
Dosis für
die Reisfeld- und Kulturflächenschädlinge (bei
Tee, Weizen, Zuckerrüben,
Mais, Kartoffeln, Baumwolle usw.) und Obstplantagenschädlinge etwa
10–400
g, vorzugsweise etwa 20–300
g auf 10 Ar. Als Dosis des Guanidinderivats (I) oder eines Salzes
davon als agrochemisch aktiver Bestandteil ist die empfohlene Dosis
auf 10 Ar Reisfeld, Kulturfläche oder
Obstplantage etwa 1–70
g, vorzugsweise etwa 3–50
g. Zum Aufbringen dieser agrochemischen Zusammensetzung kann sie
durch Abwiegen oder mit einem Meßbecher portioniert werden,
da sich ihr Gewicht und Volumen gut entsprechen.
-
Die
agrochemische Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung kann durch
verschiedene herkömmliche
Verfahren zur Anwendung von Agrochemikalien im Allgemeinen angewendet
werden. Zum Beispiel wird die agrochemische Zusammensetzung bei
Gebrauch in Wasser verdünnt.
Der bevorzugte Verdünnungsgrad
ist etwa 100–20000fach
(etwa 1 g/100 ml–1
g/20000 ml).
-
Die
Anwendungszeit kann die Jahreszeit der Schädlingsbedrohung sein, aber
durch Anwenden der agrochemischen Zusammensetzung vor der Jahreszeit
kann eine Langzeitbekämpfungswirkung
erwartet werden.
-
Zum
Vermeiden des Eindringens von Feuchtigkeit wird die agrochemische
Zu sammensetzung der vorliegenden Erfindung vorzugsweise in einem
feuchtigkeitsdichten Behälter
aufbewahrt. Der feuchtigkeitsdichte Behälter schließt Kunststoffflaschen, aus
Polyethylen gefertigte Flaschen, Flaschen aus Polyethylen-Aluminium-Laminat,
Polyethylenbeutel usw. ein.
-
BEISPIELE
-
Die
folgenden Beispiele, Bezugsbeispiele und Versuchsbeispiele sind
dazu bestimmt, die vorliegende Erfindung genauer zu veranschaulichen.
Es sollte sich verstehen, daß alle
Teile beziehungsweise Prozente solange nicht anders angegeben in
Gewicht sind. Beispiel
1
Verbindung
(IIa) | 16
Teile |
Alkenylsulfonat
(Sorpol® 5115) | 5
Teile |
Cyanine
Green G | 0,15
Teile |
Lactose | zum
Auffüllen
auf 100 Teile |
-
Die
vorstehenden Materialbestandteile wurden in einem Mörser gründlich gemischt
und mit 5 Teilen Leitungswasser verknetet. Diese verknetete Masse
wurde mit einer Extrusionsgranulierungsmaschine (Kikusui Seisakusho,
LTD., RG-5M) mittels eines Siebs mit 0,8 mm (Durchm.) unter Liefern
eines zylinderförmigen Granulats
granuliert. Dieses Granulat wurde 1 Stunde bei 60°C unter Liefern
einer wasserlöslichen
granulären, 16%
Verbindung (IIa) enthaltenden agrochemischen Zusammensetzung getrocknet. Beispiel
2
Verbindung
(IIa) | 50
Teile |
Alkenylsulfonat
(Sorpol® 5115) | 10
Teile |
Radiolite
#200 | zum
Auffüllen
auf 100 Teile |
-
Die
vorstehenden Materialbestandteile wurden in einem Mörser gründlich gemischt
und mit 25 Teilen Leitungswasser verknetet. Die verknetete Masse
wurde auf dieselbe Weise wie in Beispiel 1 unter Liefern einer benetzbaren
granulären,
50% Verbindung (IIa) enthaltenden agrochemischen Zusammensetzung
behandelt. Beispiel
3
Verbindung
(IIa) | 16
Teile |
Alkenylsulfonat
(Sorpol® 5115) | 3
Teile |
Cyanine
Green G | 0,15
Teile |
Lactose | zum
Auffüllen
auf 100 Teile |
-
Die
vorstehenden Materialbestandteile wurden in einem Mörser gründlich gemischt
und mit 5 Teilen Leitungswasser verknetet. Die verknetete Masse
wurde auf dieselbe Weise wie in Beispiel 1 unter Liefern einer wasserlöslichen
granulären,
16% Verbindung (IIa) enthaltenden agrochemischen Zusammensetzung
behandelt.
-
Bezugsbeispiel 1
-
Unter
Verwenden von New Kalgen (Handelsname) WG-1 anstelle von Alkenylsulfonat
wurde das Verfahren des Beispiels 1 unter Liefern einer 16% Verbindung
(IIa) enthaltenden, wasserlöslichen
granulären agrochemischen
Zusammensetzung wiederholt.
-
Versuchsbeispiel 1
-
Unter
Verwenden der in Beispiel 1–3
und Bezugsbeispiel 1 hergestellten benetzbaren oder wasserlöslichen
granulären
agrochemischen Zusammensetzungen wurden die Zerrieselungsfähigkeit
und Dispergierbarkeit in Wasser durch die folgenden Verfahren bestimmt.
-
(1) Zerrieselungsfähigkeit
in Wasser
-
Ein
Hohlzylinder mit 500 ml Fassungsvermögen wurde mit 500 ml Wasser
gefüllt
und anschließend wurde
die Probe in einer Endkonzentration von 100 ppm aktivem Bestandteil
zugesetzt. Die Zerrieselungsfähigkeit
der Probe wurde nach der folgenden 3-Stufenskala bewertet:
- A:
- mindestens ½ der Zusammensetzung
war zerrieselt, bevor sie den Boden erreichte,
- B:
- mindestens ½ der Zusammensetzung
blieb unzerrieselt, als sie den Boden erreichte,
- C:
- überhaupt nicht zerrieselt
-
(2) Dispergierbarkeit
in Wasser
-
Ein
Hohlzylinder mit 500 ml Fassungsvermögen wurde mit 500 ml Wasser
gefüllt
und anschließend wurde
die Probe auf eine Endkonzentration von 100 ppm aktivem Bestandteil
zugesetzt. Der Zylinder wurde wiederholt umgedreht (2 × 180°) und der
Dispersionszustand der Probe wurde nach jedem Umdrehen überprüft. Die
zum vollständigen
Dispergieren oder Lösen
erforderliche Anzahl Drehungen wurde gezählt.
-
Die
Ergebnisse sind in Tabelle 1 dargestellt. Tabelle
1
-
Aus
Tabelle 1 wird deutlich, daß die
benetzbare oder wasserlösliche
granuläre
agrochemische Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung der benetzbaren
oder wasserlöslichen
granulären
Zusammensetzung, die keine Kombination eines Alkenylsulfonats und
irgendeines aus Lactose, Ammoniumsulfat, Natriumhydrogencarbonat
und Diatomeenerde enthält,
sowohl im Zerrieselungsvermögen
als auch der Dispergierbarkeit in Wasser überlegen ist.
-
[Industrielle Anwendbarkeit]
-
Die
benetzbare oder wasserlösliche
granuläre
agrochemische Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung, die wie
vorstehend beschrieben ein ausgezeichnetes Zerrieselungsvermögen in Wasser
und eine ausgezeichnete Dispergierbarkeit in Wasser aufweist, kann
mit Vorteil als agrochemische Zusammensetzung verwendet werden.
-
Weiter
weist die benetzbare oder wasserlösliche granuläre agrochemische
Zusammensetzung ein ausgezeichnetes Granulierungsvermögen auf.
Zum Beispiel kann die Laufzeit für
die Extrusionsgranulierung merklich verkürzt werden.