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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbessern des
Pflanzenwuchses, umfassend Applizieren auf die Pflanzen oder deren
Standort mindestens einer Verbindung, ausgewählt aus der Klasse von Neonicotinoiden.
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Bestimmte
Verfahren zum Verbessern des Pflanzenwuchses werden in der Literatur
beschrieben. Diese Verfahren basieren gewöhnlich auf herkömmlichen
Düngemitteln.
Die biologischen Wirkungen von jenen bekannten Verfahren sind auf
dem landwirtschaftlichen Gebiet jedoch nicht vollständig befriedigend.
Es gibt deshalb noch einen Bedarf, um grundsätzlich den Pflanzenwuchs zu
verbessern, damit höhere
Erträge
erhalten werden sowie die Anwendung von notwendigen Düngemitteln
vermindert wird.
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Der
mögliche
Einfluss von Imidacloprid, einer Neonicotinoidverbindung, auf den
Pflanzenwuchs wird in HortScience, 1995, 30 (5), 997–999, wo
Imidacloprid auf Moschusmelonen angewendet wurde; in J Econ Entomol.,
1998, 91 (4), 940–949,
wo Warzenmelonen mit der Verbindung behandelt wurden; in J Econ
Entomol., 1996, 89 (3), 735–742,
wo es auf Salat angewendet wurde; und in Proc 5th Russian Wheat
aphid Conf., 1992, Nr. 142, 70–73,
wo es auf Weizen und Gerste appliziert wurde, erörtert.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein neues Verfahren zum Verbessern
des Pflanzenwuchses bereit, dadurch gekennzeichnet, dass eine den
Pflanzenwuchs verbessernde Menge von mindestens einer den Pflanzenwuchs
verbessernden Verbindung, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Thiamethoxam, Clothianidin, Nitenpyram,
Thiacloprid, Acetamiprid und MTI-446, auf die Pflanze oder deren
Standort appliziert wird.
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Die
Verbindungen Thiamethoxam, Clothianidin, Nitenpyram, Thiacloprid,
Acetamiprid und MTI-446, anschließend als Verbindungen (I) bezeichnet,
können
in Form von Tautomeren vorliegen. Folglich sind, was die Verbindung
angeht, hierin vorstehend und hierin nachstehend, Verbindungen (I)
so zu verstehen, dass sie die jeweiligen Tautomeren einschließen, selbst
wenn die Letzteren nicht in jedem Fall besonders erwähnt werden.
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Die
Verbindungen (I) können
Säureadditionssalze
bilden. Jene Salze werden beispielsweise mit starken anorganischen
Säuren,
wie Mineralsäuren,
beispielsweise Perchlorsäure,
Schwefelsäure,
Salpetersäure, salpetrige
Säure,
einer Phosphorsäure
oder einer Halogenwasserstoffsäure,
mit starken organischen Carbonsäuren,
wie unsubstituierten oder substituierten, beispielsweise Halogen-substituierten,
C1-C4-Alkancarbonsäuren, beispielsweise
Essigsäure,
gesättigten
oder ungesättigten
Dicarbonsäuren,
beispielsweise Oxal-, Malon-, Bernstein-, Malein-, Fumar- oder Phthalsäure, Hydroxycarbonsäuren, beispielsweise
Ascorbin-, Milch-, Äpfel-,
Wein- oder Zitronensäure,
oder Benzoesäure,
oder mit organischen Sulfonsäuren,
wie unsubstituierten oder substituierten, beispielsweise Halogen-substituierten,
C1-C4-Alkan- oder
Aryl-sulfonsäuren,
beispielsweise Methan- oder p-Toluol-sulfonsäure, gebildet. Weiterhin können Verbindungen
der Formel (I) mit mindestens einer sauren Gruppe Salze mit Basen
bilden. Geeignete Salze mit Basen sind beispielsweise Metallsalze,
wie Alkalimetall- oder Erdalkalimetallsalze, beispielsweise Natrium-,
Kalium- oder Magnesiumsalze, oder Salze mit Ammoniak oder einem
organischen Amin, wie Morpholin, Piperidin, Pyrrolidin, einem Mono-,
Di- oder Tri-niederalkylamin,
beispielsweise Ethyl-, Diethyl-, Triethyl- oder Dimethyl-propyl-amin,
oder einem Mono-, Di- oder Tri-hydroxy-niederalkylamin,
beispielsweise Mono-, Di- oder
Tri-ethanolamin. Außerdem
können
auch die entsprechenden inneren Salze gebildet werden. Innerhalb
des Umfangs der Erfindung sind agrochemisch vorteilhafte Salze bevorzugt.
Im Hinblick auf die nahe Verwandtschaft zwischen den Verbindungen
(I) in freier Form und in Form ihrer Salze, ist jeder Hinweis hierin
vorstehend oder hierin nachstehend auf die freien Verbindungen (I)
oder auf deren entsprechende Salze auch als die entsprechenden Salze
oder die freien Verbindungen (I) einzuschließend zu verstehen, falls geeignet
und zweckdienlich. Dasselbe gilt für den Fall von Tautomeren von
Verbindungen (I) und den Salzen davon. Die freie Form ist im Allgemeinen
in jedem Fall bevorzugt.
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Thiamethoxam
ist beispielsweise aus EP-A-580 553;
Nitenpyram aus The Pesticide
Manual, 11. Ausgabe (1997), The British Crop Protection Council,
London, Seite 880;
Clothianidin aus EP-A-376 279;
MTI-446
aus EP-A-649 845; und
Thiacloprid aus EP-A-235 725 bekannt.
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Überraschenderweise
wurde gefunden, dass die Applikation der Verbindungen (I) auf die
Pflanzen oder deren Standort einen sehr unerwartet verstärkten Pflanzenwuchs
ergibt. Es wurde nun gefunden, dass die Wirkung der Verbindungen
(I) weit über
deren gut bekannte pestizide Wirkung hinausgeht. Es wurde gezeigt,
dass die Verbindungen der Formel (I) eine Wirkung zeigen, die im
Rahmen der vorliegenden Erfindung Pflanzenwuchs genannt wird. Unter
dem Begriff Pflanzenwuchs sind verschiedene Arten der Verbesserungen von
Pflanzen zu verstehen, die nicht mit der Bekämpfung von Schädlingen
mit der Verbindung (I) verbunden sind. Beispielsweise sind solche
erwähnenswerten
vorteilhaften Eigenschaften verbesserte Kultureigenschaften, einschließlich: Auflauf,
Ertrag, Proteingehalt, besser entwickeltes Wurzelsystem, Schösslingszunahme, Zunahme
der Pflanzenhöhe,
größeres Laubwerk,
weniger tote Basalblätter,
stärkere
Schösslinge,
grünere Blattfarbe,
weniger benötigte
Düngemittel,
weniger benötigte
Sämlinge,
produktivere Schösslinge,
früheres Blühen, frühere Kornreife,
weniger Knicken (Lagern), erhöhter
Triebwuchs, verbesserte Pflanzenvitalität und frühe Keimung; oder beliebige
andere Vorteile, die dem Fachmann bekannt sind.
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Besonders
bevorzugt ist die Verwendung der Neonicotinoidverbindungen in einem
Verfahren für
die Verbesserung des Pflanzenwuchses, welches im Wesentlichen frei
von Insekten und Vertretern der Gattung Acarina ist.
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Es
wurde gezeigt, dass Verbindungen (I) eine gute Wirkung auf den Pflanzenwuchs
aufweisen. In der Regel bedeutet eine gute Wirkung mindestens 10%
früheres
Auflaufen, Erträge,
verbessertes Wurzelsystem, Zunahme der Pflanzenhöhe, größeres Laubwerk, weniger benötigte Düngemittel,
weniger benötigtes
Saatgut, erhöhtes
Triebwachstum, verbesserte Pflanzenvitalität, usw..
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zum Anwenden einer
Verbindung (I) in einem Verfahren zum Verbessern des Pflanzenwuchses.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung ist die Anwendung einer Verbindung
(I) in einem Verfahren zum Verbessern des Pflanzenwuchses.
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Ein
noch weiterer Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zum Anwenden
einer Zusammensetzung, umfassend eine Verbindung (I) in einem Verfahren
zum Verbessern des Pflanzenwuchses.
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Kulturen,
die gemäß dem vorliegenden
Verfahren verbessert werden können,
schließen
Getreide, wie Weizen, Gerste, Roggen, Hafer, Reis, Mais und Sorghum;
Rüben,
wie Zuckerrübe
und Futterrübe;
Obst, beispielsweise Kernobst, Steinobst und Weichobst, wie Äpfel, Birnen,
Pflaumen, Pfirsiche, Mandeln, Kirschen und Beeren, beispielsweise
Erdbeeren, Brombeeren und Blaubeeren; Leguminosenfrüchte, wie
Bohnen, Salat, Erbsen und Sojabohnen; Ölpflanzen, wie Raps, Senf,
Mohn, Oliven, Sonnenblumen, Kokosnuss, Rizinusölpflanzen, Kakaobohnen und
Erdnüsse;
gurkenartige, wie Eierkürbis,
Gurken und Melonen; Faserpflanzen, wie Baumwolle, Flachs, Hanf und
Jute; Zitrusobst, wie Orangen, Zitronen, Pampelmuse und Mandarinen;
Gemüse,
wie Spinat, Salat, Spargel, Kohl, Karotten, Zwiebeln, Tomaten, Kartoffeln
und Paprika; Lorbeergewächse, wie
Avocados, Zimt und Kampfer; und auch Tabak, Nüsse, Kaffee, Auberginen, Zuckerrohr,
Tee, Pfeffer, Weinreben, Hopfen, Bananen, natürliche Kautschukpflanzen und
Zierpflanzen; insbesondere Reis, Bohnen, Sojabohnen, Raps und Kartoffeln,
ein.
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Die
Erfindung betrifft folglich auch die Zusammensetzungen, umfassend
die Verbindungen (I) und die Verwendung der Zusammensetzungen, wie
emulgierbare Konzentrate, Suspensionskonzentrate, direkt versprühbare oder
verdünnbare
Lösungen,
beschichtbare Pasten, verdünnbare
Emulsionen, Spritzpulver, lösliche
Pulver, dispergierbare Pulver, Spritzpulver, Stäube, Granulate, oder Einkapselungen
in polymere Substanzen, die mindestens eine der erfindungsgemäßen Verbindungen
umfassen, die Art der gemäß den beabsichtigten
Zielen und den vorherrschenden Umständen ausgewählten Formulierung.
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Die
Verbindungen (I) werden in den Zusammensetzungen in reiner Form
verwendet, wobei ein Feststoff der Verbindungen (I) beispielsweise
in einer speziellen Teilchengröße oder
vorzugsweise zusammen mit mindestens einem der Hilfsstoffe, die üblicherweise
in der Formulierungstechnologie verwendet werden, wie Extender,
beispielsweise Lösungsmittel
oder feste Träger,
oder oberflächenaktive
Verbindungen (Tenside) eingesetzt wird.
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Geeignete
Formulierungshilfsmittel sind zum Beispiel feste Träger, Lösungsmittel,
Stabilisatoren, langsam freisetzende Hilfsstoffe, Farbstoffe und
gegebenenfalls oberflächenaktive
Substanzen (Tenside).
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Geeignete
Träger
und Hilfsmittel schließen
in diesem Fall alle Substanzen ein, die üblicherweise in Pflanzenschutzprodukten,
insbesondere in Produkten zum Bekämpfen von Schnecken und Wegschnecken, verwendet
werden, ein. Geeignete Hilfsmittel, wie Lösungsmittel, feste Träger, oberflächenaktive
Verbindungen, nichtionische Tenside, kationische Tenside, anionische
Tenside und weitere Hilfsmittel, in den gemäß der Er findung verwendeten
Zusammensetzungen sind beispielsweise die gleichen wie jene, beschrieben
in EP-A-736 252; die vollständig
durch diesen Hinweis hinsichtlich ihrer Offenbarung bezüglich der
verwendbaren Formulierungshilfsstoffe hierin aufgenommen werden.
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Die
Zusammensetzungen enthalten gewöhnlich
0,1 bis 99%, insbesondere 0,1 bis 95%, einer Verbindung (I) und
1 bis 99,9%, insbesondere 5 bis 99,9%, von mindestens einem festen
oder flüssigen
Hilfsstoff, wobei es im Allgemeinen möglich ist, dass 0 bis 25%,
insbesondere 0,1 bis 20%, der Zusammensetzung Tenside sind (in jedem
Fall sind die Prozentsätze
auf das Gewicht bezogen). Während
Handelsprodukte vorzugsweise aus Konzentraten formuliert werden,
wird der Endverbraucher normalerweise verdünnte Formulierungen anwenden,
die sehr viel niedrigere Konzentrationen von einer oder mehreren
Verbindungen (I) aufweisen. Bevorzugte Formulierungen haben insbesondere
die nachstehende Zusammensetzung (% = Gewichtsprozent): Emulgierbare
Konzentrate:
Wirkbestandteil: | 1
bis 90%, vorzugsweise 5 bis 20% |
Oberflächenaktives
Mittel: | 1
bis 30%, vorzugsweise 10 bis 20% |
Flüssiger Träger: | 5
bis 94%, vorzugsweise 70 bis 85% |
Stäube:
Wirkbestandteil: | 0,1
bis 10%, vorzugsweise 0,1 bis 1% |
Fester
Träger: | 99,9
bis 90%, vorzugsweise 99,9 bis 99% |
Suspensionskonzentrate:
Wirkbestandteil: | 5
bis 75%, vorzugsweise 10 bis 50% |
Wasser: | 94
bis 24%, vorzugsweise 88 bis 30% |
Oberflächenaktives
Mittel: | 1
bis 40%, vorzugsweise 2 bis 30% |
Spritzpulver:
Wirkbestandteil: | 0,5
bis 90%, vorzugsweise 1 bis 80% |
Oberflächenaktives
Mittel: | 0,5
bis 20%, vorzugsweise 1 bis 15% |
Fester
Träger: | 5
bis 95%, vorzugsweise 15 bis 90% |
Granulate:
Wirkbestandteil: | 0,5
bis 30%, vorzugsweise 3 bis 15% |
Fester
Träger: | 99,5
bis 70%, vorzugsweise 97 bis 85% |
Injektionslösung:
Wirkbestandteil: | 0,1
bis 10%, vorzugsweise 0,5 bis 5% |
nicht-ionisches
Tensid: | 0,1
bis 30%, vorzugsweise 0,5 bis 10% |
Gemisch
von Ethanol und Propylenglycol: | 60
bis 99%, vorzugsweise 85 bis 90% |
Injektionssuspension
(wässrig
oder ölig):
Wirkbestandteil: | 0,1
bis 20%, vorzugsweise 1 bis 10% |
nicht-ionisches
Tensid: | 0,1
bis 20%, vorzugsweise 1 bis 10% |
Wasser
oder Pflanzenöl: | 60
bis 99%, vorzugsweise 85 bis 90% |
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
werden in bekannter Weise hergestellt: in Abwesenheit von Hilfsmitteln,
beispielsweise durch Vermahlen, Sieben und/oder Verdichten einer
festen Verbindung (I), beispielsweise auf eine spezielle Teilchengröße, und
in Gegenwart von mindestens einem Hilfsstoff, beispielsweise durch
inniges Vermischen und/oder Vermahlen der Verbindung (I) mit dem/den
Hilfsstoff(en). Die Erfindung betrifft auch jene Verfahren zum Herstellen
der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
und die Verwendung der Verbindungen I bei der Herstellung solcher
Zusammensetzungen.
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Die
Erfindung betrifft auch Verfahren zum Applizieren der Zusammensetzungen
des erwähnten
Typs, wie Sprühen,
Zerstäuben,
Stäuben,
Beschichten, Dressing bzw. Beizen, Verteilen oder Gießen, welche
gemäß den beabsichtigten
Zielen und den vorherrschenden Umständen ausgewählt werden, unter Verwendung
der Zusammensetzungen für
die Verbesserung der Pflanzen des erwähnten Typs. Typische Konzentrationsraten sind
0,1 bis 1000 ppm, vorzugsweise 0,1 bis 500 ppm, von Verbindung (I).
Die Applikationsraten pro Hektar sind im Allgemeinen 1 bis 2000
g von Verbindung (I) pro Hektar, insbesondere 1 bis 1000 g/ha, vorzugsweise 5
bis 600 g/ha.
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Ein
bevorzugtes Applikationsverfahren ist die Applikation auf die Blätter der
Pflanzen (Blattapplikation), wobei die Häufigkeit und Rate der Applikation
von der gewünschten
Verbesserung der in Frage kommenden Kulturpflanze abhängen. Die
Verbindung (I) kann jedoch auch die Pflanzen durch das Wurzelsystem
(systemische Wirkung) durchdringen, im Ergebnis der Imprägnierung
des Pflanzenstandorts mit einer flüssigen Formulierung oder durch
Einarbeitung der Verbindung (I) in fester Form, beispielsweise in
Form von Granulaten, in den Pflanzenstandort, beispielsweise in
den Boden (Bodenapplikation). Im Fall von Reisfeldkulturen können solche
Granulate in abgemessenen Mengen auf das geflutete Reisfeld appliziert
werden.
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In
einer Ausführungsform
werden kommerzielle Produkte vorzugsweise als Konzentrate formuliert; wohingegen
der Endverbraucher normalerweise verdünnte Formulierungen verwenden
wird. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
sind auch für
die Behandlung von Pflanzenvermehrungsgut geeignet, einschließlich genetisch
modifiziertes Wuchsmaterial, beispielsweise Saatgut, wie Frucht,
Knollen oder Körner, oder
Pflanzenstecklinge. Das Wuchsmaterial kann mit der Zusammensetzung
vor dem Pflanzen behandelt werden, beispielsweise kann Saatgut vor
dem Säen
umhüllt
werden. Die erfindungsgemäßen Verbindungen können auch
auf Saatgutkörner
(coating), entweder durch Imprägnieren
der Körner
mit einer flüssigen
Formulierung oder durch Beschichten derselben mit einer festen Formulierung,
angewendet werden. Die Zusammensetzung kann auch auf den Pflanz-ort
appliziert werden, wenn das Wachstumsmaterial gepflanzt wird, beispielsweise
kann sie in die Saatfurche während
des Säens
appliziert werden. Die Erfindung betrifft auch das Verfahren zum
Behandeln von Pflanzenvermehrungsgut und das so behandelte Pflanzenvermehrungsgut.
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Die
Verbindungen (I) werden normalerweise auf das Pflanzenvermehrungsgut
in Form von Zusammensetzungen appliziert, können jedoch auch auf das Saatgut
oder auf den Vermehrungsstandort davon (wie eine Furche), gleichzeitig
oder aufeinander folgend, mit weiteren Verbindungen appliziert werden.
Diese weiteren Verbindungen können
Düngemittel
oder Mikronährmittel,
Donoren oder andere Zubereitungen sein, die den Pflanzenwuchs beeinflussen.
Sie können
auch selektive Pestizide oder Gemische von verschiedenen von diesen
Zubereitungen sein, falls erwünscht,
zusammen mit weiteren Trägern,
Tensiden oder die Applikation fördernden
Hilfsstoffen, die üblicherweise
auf dem Formulierungsfachgebiet angewendet werden.
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In
Verbindung mit der Behandlung von Pflanzenvermehrungsgut sind bevorzugte
Applikationsraten im Allgemeinen 0,0005 bis nicht mehr als 1 kg,
insbesondere 0,01–0,8
kg, bevorzugter 0,1–0,5
kg, von einer oder mehreren Verbindungen (I) pro 100 kg des zu schützenden
Materials. Jedoch hängen
die Applikationsbedingungen im Wesentlichen von der Beschaffenheit
(Oberfläche,
Konsistenz, Feuchtigkeitsgehalt) des Materials und von seinen Umweltfaktoren
ab. Folglich wird innerhalb dieser Bereiche der Fachmann auf der
Grundlage seines allgemeinen Grundwissens und, falls geeignet, einigen
Versuchen, Dosen auswählen,
die nicht phytotoxisch, sondern beim Verbessern des Pflanzenwuchses
wirksam sind.
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Die
Techniken der Saatgutbehandlungsapplikation sind dem Fachmann gut
bekannt und sie können leicht
im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung angewendet werden.
Die Verbindungen (I) können als
eine Aufschlämmung,
eine feste Saatgutbeschichtung, eine Vollsaugung oder als ein Staub
auf die Oberfläche
des Saatguts formuliert und appliziert werden. Es können auch
beispielsweise Filmbeschichten oder Einkapselung erwähnt werden.
Die Beschichtungsverfahren sind auf dem Fachgebiet gut bekannt und
wenden für
Saatgut die Techniken von Filmbeschichtung oder Einkapselung oder
für die
anderen Mehrfachprodukte die Techniken des Eintauchens an. Das Applikationsverfahren
der Verbindungen auf das Saatgut kann natürlich variiert werden, und
die Erfindung sieht den Einschluss beliebiger anwendbarer Technik
vor.
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Ein
bevorzugtes Applikationsverfahren des Gemisches auf das Pflanzenvermehrungsgut
gemäß der Erfindung
besteht im Sprühen
oder Benetzen des Pflanzenvermehrungsguts mit einer flüssigen Zubereitung, oder
Vermischen des Pflanzenmaterials mit einer festen Zubereitung der
Verbindungen (I).
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
in dem Saatgutbehandlungsbehälter
oder kombiniert mit dem Saatgut durch Überschichten mit anderen Saatgutbehandlungsmitteln
formuliert oder gemischt werden. Die mit den erfindungsgemäßen Verbindungen
zu mischenden Mittel können
für die
Bekämpfung
von Schädlingen
oder weiterer Modifizierung von Wachstum, Ernährung oder zur Bekämpfung von
Pflanzenkrankheiten sein.
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Formulierungsbeispiele
(% = Gewichtsprozent)
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Die
nachstehenden Beispiele sind zur Erläuterung und nicht zur Begrenzung
der Erfindung vorgesehen; "Verbindung
(I)" ist in der
Bedeutung von einer oder verschiedenen Verbindungen (I) zu verstehen.
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Emulsionen
von beliebiger erwünschter
Konzentration können
aus diesem Konzentrat durch Verdünnung
mit Wasser hergestellt werden und können in Kulturschutz- und bei
Saatgutbehandlungsapplikationen angewendet werden.
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Gebrauchsfertige
Stäube
werden durch Vermischen der Verbindungen (I) mit Träger und
Vermahlen des Gemisches in einer geeigneten Mühle erhalten. Solche Pulver
können
zum Trockendressing (Beize) von Saatgut verwendet werden.
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Die
Verbindung (I) wird sorgfältig
mit den Zusätzen
vermischt und das Gemisch wird sorgfältig in einer geeigneten Mühle vermahlen,
unter Bereitstellen von Spritzpulvern, die mit Wasser verdünnt werden
können, unter
Gewinnung von Suspensionen von beliebiger erwünschter Konzentration. Solche
Aufschlämmungen können zum
Ausführen
von Furchenbehandlungen im Vorfeld des Pflanzens von Kulturpflanzen
und auch für Nass- oder Feucht-Dressingmaterial
(Nass- oder Beizgut) verwendet werden, das vermehrt werden kann,
beispielsweise Ölsaatgut
oder Knollen von Pflanzen.
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Diese
Formulierung ist für
Gemische von festen und flüssigen
Verbindungen der Formel (I) geeignet. Die festen Verbindungen (I)
werden sorgfältig
mit einem Teil der Emulgatoren und Wasser vermischt und das Gemisch
wird sorgfältig
in einer geeigneten Mühle
vermahlen. Ein weiterer Teil der Emulgatoren und Wasser wird mit
den flüssigen
Verbindungen (I) vermischt. Die zwei Gemische werden zusammen mit
beliebigen anderen inerten Bestandteilen (wie Pigmenten, Verdickungsmittel,
usw.) vereinigt, die in der Formulierung anzuwenden sind. Solche
Suspoemulsionen können
zum Ausführen
von Furchenbehandlungen vor dem Pflanzen der Kulturpflanzen verwendet
werden und auch für
Nass- oder Feucht-Dressingmaterial, das vermehrt werden kann, beispielsweise Ölsaatgut
oder Pflanzenknollen.
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Biologische Beispiele
(% = Gewichtsprozent, sofern nicht anders ausgewiesen)
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Die
nachstehenden Beispiele sind zur Erläuterung und nicht zur Begrenzung
der Erfindung vorgesehen.
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Beispiel B1: Auflauf
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Sommerraps-Saatgut
wird mit der erfindungsgemäßen Zusammensetzung,
die Thiamethoxam enthält,
mit einer Rate von 300 g Thiamethoxam pro 100 kg Saatgut behandelt,
und wird gemäß Verfahren
gesät, die
den in der Praxis gefundenen Bedingungen entsprechen. Unbehandeltes
Saatgut des gleichen Ursprungs wird für Vergleichszwecke angewendet.
Der Auflauf (Pflanzen pro Meter) wird bewertet. Im Fall von behandeltem
Saatgut laufen etwa 20% mehr Pflanzen pro Meter auf als im Fall
von unbehandelten Pflanzen.
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Beispiel B2/B3: Vitalität von Reis
(Oryza sativa L. Sorte Nihonbare) und Eierpflanze (Solanum melongena
L. Sorte Marfa)
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Die
Pflanzen werden in einem kommerziell erhältlichen, pathogen-freien Bodengemisch
wachsen lassen. 2 Wochen (Eierpflanzen 3 Wochen) nach dem Pflanzen
werden die Sämlinge
in 600 ml-Töpfe überführt und
mit 10 mg Thiamethoxam in 20 ml Wasser pro Topf nassbehandelt. Sie
wurden ein- oder zweimal in der Woche gedüngt. Bis zu 10 Wochen nach
Behandlung werden Frisch- und Trockengewicht von Schösslingen und
Wurzeln und Anzahl von Blättern
bestimmt. Der Proteingehalt wird durch das Verfahren von Bradford (1976,
Anal. Biochem., 72, 248–254)
mit BSA (Rinder-Serum-Albumin) als Standard gemessen: Homogenisierung
von Blattmaterial in flüssigem
N2 in einem Mörser. Extraktion in Phosphatpuffer
(pH 7,5, 0,1 M, 2/1 Volumen/Gewicht). Anschließend wird der Zentrifugenüberstand
von dem Pellet getrennt und zur Proteinbestimmung bei –20°C gelagert.
Zum Vergleich von Behandeltem und Untersuchtem wird mg Protein/g
Frischgewicht berechnet.
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Tabellen
B2 und B3: Unterschiede zwischen behandelten Pflanzen und der Untersuchung
wird als Faktoren (beispielsweise Frischgewicht von Behandeltem/Frischgewicht
von Untersuchtem) angegeben. Faktor > 1 weist eine Verstärkung der Vitalität von be handelten
Pflanzen aus. FW: Frischgewicht; DW: Trockengewicht; Protein ((mg/g
behandelte Pflanze)/(mg/g Untersuchte))
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Da
der angewendete Boden keine Pathogene enthält und die biologische Aktivität als niedrig
angenommen werden kann, werden die Wirkungen durch direkte Wachstumsstimulierung
und nicht durch Nebenwirkungen von Thiamethoxam gegen Bodenorganismen
verursacht.
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Beispiel B4: Ausbeute
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Kartoffelknollen
werden mit der erfindungsgemäßen Zusammensetzung,
enthaltend Imidacloprid, mit einer Rate von 500 g Imidacloprid pro
100 kg Saatgut behandelt und werden gemäß Verfahren gepflanzt, die den
in der Praxis gefundenen Bedin gungen entsprechen. Die Kultur wird
auf dem Feld bei der Reife geerntet. Unbehandelte Knollen des gleichen
Ursprungs werden für
Vergleichszwecke verwendet. Der Ertrag wird bewertet und im Fall
von behandelten Kartoffelknollen als signifikant höher gefunden
als mit unbehandelten Knollen.
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Insgesamt
wird ersichtlich, dass diese Erfindung ein neues Verfahren zum Verbessern
des Pflanzenwuchses bereitstellt. Variationen können in Verhältnissen,
Verfahren und Materialien, ohne vom Umfang der Erfindung, wie durch
die nachstehenden Ansprüche
definiert, abzuweichen, erfolgen.