DE1177407B - Mittel zur Bekaempfung von Pflanzenrosterregern - Google Patents
Mittel zur Bekaempfung von PflanzenrosterregernInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. KL: A Ol η
Deutsche KL: 451-13/00
Nummer: 1177 407
Aktenzeichen: R 24829IV a / 451
Anmeldetag: "■■ 24. Januar 1959
Auslegetag: 3. September 1964
Gegenstand der Erfindung ist ein Mittel zur Bekämpfung von Pflanzenrosterregern, insbesondere
von Erregern des Weizenbrands. Die wirtschaftlichen "Verluste infolge Rostinfektionen sind sehr erheblich,
wobei der Weizenbrand den größten finanziellen Verlust verursacht. Die Rostinfektion von Weizenpflanzen
ruft mehrere unerwünschte Wirkungen hervor, die alle die Ausbeute und Qualität des Getreideertrags
nachteilig beeinflussen. In erster Linie zerstört der Rost viele Zellen der Gastpflanze und
benutzt ihren Nahrungsinhalt für sein eigenes Wachstum, außerdem entnimmt der Rost der Gastpflanze
Nahrung, die sonst für das Wachstum von anderen Teilen als denen, in welchen der Brand sich eingenistet
hat, verwendet werden würde, und ferner wird die photosynthetische Aktivität der Gastpflanze
durch die Zerstörung gewisser Zellen des Gastes wesentlich herabgesetzt. Die mit Rost infizierte
Pflanze verkümmert deshalb und wird blaßgrün, reift vorzeitig, und die kleinen, eingeschrumpften
Körner, die sie trägt, sind häufig nicht wert, geerntet zu werden. Ferner sind die mit Rost infizierten
Pflanzen wegen ihrer geschwächten Halmstruktur anfälliger gegenüber Windschäden mit den dabei
auftretenden Schwierigkeiten und Ausbeuteverlusten bei der maschinellen Ernte.
Die Branderreger sind Angehörige der Basidiomycetes-Klasse
und umfassen viele Gattungen und Arten, von denen eine oder mehrere auf fast jeder
Samenpflanzenart sowie auf einigen Farnarten leben. Jeder Rost bringt Sporen von wenigstens zwei verschiedenen
Arten hervor, bei einigen sind es drei, vier oder sogar fünf verschiedene Sporenarten.
Bekannte Krankheiten von Nutzpflanzen werden durch verschiedene Rostarten auf Weizen, Hafer,
Gerste, Roggen, Spargel, Äpfeln, Himbeeren, Johannisbeeren, Bohnen und verschiedenen Arten des
Libocedrus und anderen Nadelhölzern hervorgerufen. Die Ausbreitung des Rostes hängt von den atmosphärischen
Verhältnissen ab. Sie wird durch warmes, feuchtes, wolkiges Wetter begünstigt. Heißes, trockenes
klares Wetter andererseits begrenzt seine Ausbreitung, weil die Sporen eine erhebliche Feuchtigkeitsmenge
zum Keimen benötigen und die aus den Sporen wachsenden Hyphae nicht lange der Wärme der
Sonnenstrahlen wiederstehen.
Wenn man Weizenbrand als typisches Beispiel nimmt, so tragen die von dem Rost infizierten Halme
und Blätter der Weizenpflanzen oft pulvrige Beläge, deren rötliche Farbe zu dem Namen »Brand« geführt
hat. Ein solcher Belag besteht aus unzähligen kleinen, organefarbigen, zweikernigen Uredosporen. Diese
Mittel zur Bekämpfung von Pflanzenrosterregern
Anmelder:
Rohm & Haas Company, Philadelphia, Pa.
(V. St. A.)
Vertreter:
Dr. W. Beil und A. Hoeppener, Rechtsanwälte,
Frankfurt/M.-Höchst, Antoniterstr. 36
Als Erfinder benannt:
Harry Louis Keil, Philadelphia, Pa.,
Hans Peter Fröhlich, Newtown, Pa. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 30. Januar 1958 (712 088)
Sporen erscheinen zuerst im späten Frühjahr, und ihre Bildung dauert an, bis die Pflanze reift. Die Sporen
werden auf verschiedene Weise, insbesondere durch Wind, auf andere Weizenpflanzen übertragen. Wenn
eine Uredospore auf eine wachsende Weizenpflanze fällt, keimt sie, sendet einen Keimfaden aus, der, falls
er auf eine Öffnung in dem Weizenblatt oder -halm trifft, in die interzellularen Zwischenräume des
subcuticularen Gewebes hineinwächst. Hier entwickelt sich der Keimfaden zu einem vielfach verzweigten
Mycelium. Wenn das Mycelium sich weiter entwickelt, wird durch das Wachstum und die sich
wiederholenden Verzweigungen an bestimmten Stellen unmittelbar unter der Epidermis der Gastpflanze eine
kompakte Masse von pathogenen Zellen gebildet. Die Sporen entwickeln sich auf den Keimteilen des
Myceliums, und schließlich springt die Epidermis und legt die Sporenmassen frei. Da diese Sporen die
Gastpflanze erneut infizieren oder andere Weizenpflanzen infizieren und in großer Anzahl sehr schnell
wachsen können, kann ein einmal infiziertes Weizenfeld, wenn optimale Umweltsbedingungen gegeben
sind, in kurzer Zeit in ernsthaftem Ausmaß infiziert sein.
Ein naheliegendes Verfahren zur Bekämpfung der Rostinfektion besteht im Überziehen der infizierbaren
Teile der zu schützenden Pflanze mit einem Stoff, der alle Sporen abtötet, welche sich danach auf dem
Überzug niederlassen würden, um so eine Infektion der Pflanze zu verhindern. Es gibt verschiedene
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Handelsprodukte, die, falls sie im richtigen Wachstumsstadium angewendet und wenn sie hinterher nicht
durch Regen abgespült werden, die Infektion der Pflanzen durch Rost verhindern. Solche Produkte
sind, wenn sie als Staub oder als Sprühmittel vor der Infektion angewendet werden, als »Schutzmittel«
bekannt.
Jedoch ist die Anwendung jeder landwirtschaftlichen Chemikalie in großem Maßstab sehr teuer, und der
Umfang und das Ausmaß einer Rostinfektion sind von Jahr zu Jahr unterschiedlich. Es gibt Jahre, in
denen die Brandinfektion unbedeutend ist, und Jahre, in denen das Ausmaß der Infektion nicht ausreichend
ist, um die Kosten für die Behandlung mit der schützenden Chemikalie zu rechtfertigen.
Das ideale Bekämpfungsmittel würde eine Verbindung sein, welche bei ihrer Anwendung bei über
der Erde befindlichen Teilen von Pflanzen, die der Rostinfektion gegenüber anfällig sind, jede bestehende
Infektion zerstören, die Sporenentwicklung bei bestehenden Infektionen und weitere Infektionen durch
andere Sporen, die mit der Pflanze an einem späteren Zeitpunkt in Berührung kommen, verhindern würden.
Da eine Infektion geringeren Ausmaßes ohne ernsthafte Ernteverluste hingenommen werden kann, ist
es nicht notwendig, daß die Infektion völlig beseitigt wird, sondern daß nur eine Ausrottung unter Kontrolle
erreicht wird. Mit einem solchen Mittel könnte ein Landwirt durch Bestimmung des Ausmaßes der in
einer gegebenen Ernte herrschenden Infektion berechnen, ob es wirtschaftlich vertretbar ist, die Felder
zu besprühen und auf diese Weise die weitere Ausbreitung der Infektion mit dem sich daraus ergebenden
Ernteverlust infolge des Brandes zu verhindern oder nicht. Wenn es möglich wäre, die Rostinfektion in
dem Zustand auszurotten, wo der Brand zuerst sichtbar wird, würde keine wesentliche Beeinträchtigung
der Qualität oder des Ertrags des Getreides stattfinden. Mit den bekannten Schutzmitteln müssen
die Pflanzen jedoch in Berührung gebracht werden, bevor die erste Rostinfektion stattfindet, und falls
anschließend die Umweltsbedingungen nicht zu einer Entwicklung der Infektion führen, bedeutet die Behandlung
eine nutzlose finanzielle Ausgabe für den Pflanzer.
Es wurde nun gefunden, daß Metallsalze von Alkylenbisdithiocarbaminsäure
in Mischung mit anorganischen Nickelverbindungen ausgezeichnete Mittel zur Bekämpfung
des Pflanzenrostes sowohl prophylaktisch als auch vernichtend sind. Das Verhältnis des Metallsalzes
der Alkylenbisdithiocarbaminsäure zu der anorganischen Nickelverbindung kann verschieden
gewählt werden. Es liegt zweckmäßig in einem Verhältnis von etwa 1 : 1 bis 4: 1.
Als anorganische Nickelsalze haben sich insbesondere die folgenden Verbindungen bewährt:
Nickelfluorid,
Nickelchlorid,
Nickelbromid,
Nickeliodid,
Nickelchloridammoniak,
Nickelbromidammoniak,
Nickeliodidammoniak,
Nickelsulfat,
Nickelammoni umsulfat,
Nickelnitrat,
Nickelammoniumnitrat,
Nickelammoniumchlorid,
Nickelselenat,
Nickelchlorat,
Nickeliodat,
Nickelselenat,
Nickelchlorat,
Nickeliodat,
Nickelsulfamat,
Nickelfluorborat.
Verhältnismäßig unlösliche anorganische Nickelsalze, d. h. solche Salze, deren Löslichkeit weniger
ίο als 1,0 g je 100 ecm Wasser beträgt, sind gleichfalls
zur Vernichtung von Rost geeignet. Wegen ihrer geringeren Löslichkeit haben sie eine bessere Haftfähigkeit
und sind daher besonders zur Verwendung in Wachstumszonen geeignet, in denen der Regenfall
verhältnismäßig groß ist. Diese Verbindungen können in Bestäubungspulvern in Verbindung mit inerten
Trägern verwendet werden. In feingemahlenem Zustand können sie als wäßrige Lösungen entweder mit
oberflächenvergrößernden Mitteln oder Dispergierungsmitteln verwendet werden. In Zonen, wo häufig
starker oder anhaltender Wind herrscht, werden zur Erhöhung des Haftvermögens an den Pflanzen häufig
Haft- oder Klebemittel in Verbindung mit den Lösungen verwendet. Typische Vertreter dieser Klasse
sind die folgenden Verbindungen:
Nickelcarbonat,
Nickelsulfid,
Nickelcyanid,
Nickelsulfid,
Nickelcyanid,
Nickelhydroxyd,
Nickelphosphat,
Nickelselenid.
Nickelsulfit.
Nickelselenid.
Nickelsulfit.
Beispiele für Metallsalze der Alkylenbisdithiocarbaminsäuren sind solche des Zinks, Mangans,
Eisens, Kupfers und Ammoniums, wobei, je nachdem, welche besonderen Bedingungen erfüllt werden müssen,
mit Gemischen dieser Salze verbesserte Wirkungen erzielt werden können.
Besonders geeignet sind Zink- und Mangan-Äthylenbisdithiocarbamat sowie Zink- und Mangan-Propylenbisdithiocarbamat.
Die Metallalkylenbisdithiocarbamate ergaben ausgezeichnete Wirkungen, besonders hinsichtlich einer Erhöhung der Haftfestigkeit
und der Zurückhaltung der Nickelverbindung auf der Pflanze, und sie wirken als Bindemittel. Kombinationen
dieser Metallsalze mit Nickelverbindungen, d. h. anderen Nickelverbindungen als Nickelalkylenbisdithiocarbamat,
können in Pulverform, in Form von Dispersionen in Lösungsmitteln oder in wäßrigen
Medien verwendet werden. Bei Verwendung derartiger Kombinationen sollte der Gehalt an Nickelverbindungen
(ausgedrückt als Nickel-Metall-Äquivalent) mindestens 0,5 Gewichtsprozent und höchstens 95 Gewichtsprozent
betragen.
Ein bevorzugtes Verfahren zur Herstellung eines Gemisches einer Nickelverbindung mit einem Metallsalz
der Alkylenbisdithiocarbaminsäure, wenn einer der Stoffe wasserunlöslich ist, besteht in der Lösung
des löslichen Materials in einer wäßrigen Aufschlämmung des unlöslichen Produktes, Sprühtrocknen der
Schlämmung und Mikropulverisierung des erhaltenen Trockenpulvers. Dadurch wird eine ausgezeichnete
Homogenität erzielt, wodurch beide Stoffe zu einer wirksameren Anwendung kommen. Versuche haben
gezeigt, daß diese Verbindungen, beispielsweise das Zinkäthylenbisdithiocarbamat, ausgezeichnete Schutz
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5 6
mittel gegen Rostinfektionen sind, was ein weiterer Wirkung der Verbindungen den Grad der phyto-
Vorteil dieser Kombinationen ist. toxischen Schaden merklich beeinflussen können.
Im allgemeinen wird eine wirksame Rostvernichtung Daher hängt die größte nicht phytotoxische Konzen-
und ein sich anschließender Schutz erzielt, wenn man tration einer Verbindung, die angewendet werden kann,
eine Menge der Nickelverbindung verwendet, die aus- 5 von Faktoren ab, wie beispielsweise der Species der
reicht, um 9 bis 1814 g je 40,46 a Nickel in Form von Gastpflanze, den Umgebungsbedingungen zum Zeit-Nickelmetall
in Kombination mit etwa 454 bis 9072 g punkt der Aufbringung und unmittelbar danach, der
je 40,46 a des Metallsalzes der Alkylenbisdithio- Wachstumsstufe der Gastpflanze, dem Ernährungscarbaminsäure
zu liefern. Eine bevorzugte Dosis für zustand der Gastpflanze, dem Wasserhaushalt der
den optimalen Schutz unter normalen Bedingungen io Pflanze usw. Es wurde beispielsweise gefunden,
besteht in der Verwendung einer solchen Menge der daß die Widerstandsfähigkeit von jungen grünen
Nickelverbindung, die ausreicht, um etwa 45 bis Pflanzen gegenüber phytotoxischen Schäden wesent-
227 g je 40,46 a Nickel in Form von Nickelmetall in lieh geringer ist als die Widerstandsfähigkeit von
Kombination mit etwa 454 bis 2268 g je 40,46 a des älteren Pflanzen der gleichen Species, die meistens
Metallsalzes der Äthylencarbaminsäure zu liefern. 15 einen niedrigeren Feuchtigkeitsgehalt haben. Ferner
Es ist an sich nicht notwendig, ein oberflächen- haben das Aufbringungsverfahren der Verbindungen
vergrößerndes Mittel zu verwenden, um das Benetzen und die Art des Präparates, als welches sie angewendet
der Pflanzenoberflächen und das Aufsprühen der werden, eine ausgesprochene Wirkung auf die Phyto-
Nickelverbindungen auf diesen Oberflächen zu ver- toxizität.
bessern, jedoch verwendet man bei bevorzugten Zu- 20 Es ist bereits bekannt, pilzliche Krankheitserreger
sammensetzungen oft ein geeignetes, oberflächen- auf lebenden Pflanzen mittels Nickelverbindungen zu
vergrößerndes Mittel. Es muß jedoch Sorge dafür bekämpfen, und zwar sowohl mit anorganischen als
getragen werden, daß man ein oberflächen vergrößerndes auch mit organischen Nickelverbindungen. Auch hat
Mittel wählt, welches sich mit der Nickelverbindung man schon äthylenbisdithiocarbaminsaures Nickel für
nicht umsetzt, und im allgemeinen haben sich nicht- 25 diese Zwecke beschrieben. Die hier vorgeschlagenen
ionische, oberflächenvergrößernde Mittel als besonders Mischungen zeigen demgegenüber erhebliche synergi-
geeignete Mittel erwiesen. Typisch für solche nicht- stische Vorteile.
ionischen Mittel sind Alkylphenoxypolyäthoxyäthanöle Es wurde eine Reihe von Versuchen durchgeführt,
mit 6 bis lOÄthoxyeinheiten pro Molekül. Gleichfalls um die unerwarteten Vorteile der neuen Mischungen
brauchbar sind polymere, nichtionische, oberflächen- 3° zu zeigen. Diese Vorteile ergeben sich aus einem
vergrößernde Mittel, wie sie z. B. durch Umsetzung Synergismus, d. h., die Anzahl der Sori ist bei VervonAlkylphenolformaldehydkondensaten
mit Äthylen- Wendung eines Gemisches einer Dithiocarbamatoxyd nach dem USA.-Patent 2 454 541 hergestellt Nickel-Verbindung bei gegebener Konzentration gewerden.
Oberflächenvergrößernde Mittel auf Grund- ringer als bei Einzelverwendung des besseren der
lage von wasserlöslichen Phthalsäureanhydridglycerin- 35 beiden Bestandteile des Gemisches bei gleicher Konalkydharzkondensaten
sind gleichfalls geeignet. Bei- zentration.
spiele anderer geeigneter, oberflächenvergrößernder Für die obenerwähnten Versuche wurden in Töpfe
Mittel sind die Salze der Alkyl- und Alkarylsulfonate, gepflanzte 10 Tage alte Balbo-Roggenpflanzen als
Alkylamidsulfonate, die Fettsäureester von mehr- Gastpflanzen ausgewählt. Jeder Topf enthielt etwa
wertigenAlkoholen, dieÄthylenoxydadditionsprodukte 40 fünfzig Pflanzen, die 10,16 bis 11,43 cm hoch waren,
solcher Ester und die Additionsprodukte von lang- Als Pilz verwendete man Puccinia rubigo-vera
keftigen Mercaptanen und Äthylenoxyd. Es können secalis. Die Pflanzen wurden mit diesem Pilz in Form
auch noch andere oberflächenaktive Mittel verwendet einer wäßrigen, Uredosporen enthaltenden Nährlösung
werden; die vorstehend genannten Mittel stellen nur behandelt, wobei an Hand einer Sporenzählung die
eine repräsentative Aufzählung der üblicheren Produkte 45 Anzahl der Sporen auf 25 000 Sporen/cm3 eingestellt
dar. wurde. Für diese Einstellung der Sporenzahl ver-
Häufig ist es praktisch, neben oberflächenver- wendete man eine Zählkammer nach Levy. Die
größernden oder emulgierenden Mitteln, insbesondere Nährlösung bestand aus 0,1 % Saccharose plus
bei solchen Produkten, die als im wesentlichen un- 0,001 % Kaliumeitrat plus 5°/0 TRITON NE (ein
lösliche, pulverisierbare Feststoffe vorliegen, Disper- 50 Alkylphenoxypolyäthoxyäthanol) in einer Verdünnung
gierungsmittel anzuwenden. Da viele Dispergierungs- von 1: 2000.
mittel die Oberflächenspannung des Wassers nicht Die in Töpfe gepflanzten 10 Tage alten Roggenmerklich beeinträchtigen, sind Kombinationen von pflanzen wurden mit den unten aufgeführten Ver-Dispergierungsmitteln
und oberflächenvergrößernden bindungen besprüht, bis die Feuchtigkeit ablief, wobei
Mitteln zur Erleichterung der Dispersion der festen 55 TRITON X-114 (ein Oktylphenoxypolyäthoxyäthanol)
Nickelverbindung und zur Erleichterung der Benetzung im Verhältnis von 1: 4000 in der endgültigen Ver-
und des Aufsprühens auf den Gastpflanzen brauchbar. dünnung als Netzmittel enthalten war. Nachdem die
Beispiele von Dispergierungsmitteln sind kondensierte Pflanzen sorgfältig getrocknet worden waren, wurden
Formaldehyd-naphthalinsulfonate und Natriumligno- sie mit der Sporensuspension geimpft und 24 Stunden
sulfonat. Es können jedoch auch noch andere Dis- 60 lang inkubiert. 9 bis 10 Tage später wurden die Erpersionsmittel
verwendet werden. gebnisse abgelesen, wobei die Sori je Topf mit fünfzig
Die phytotoxische Wirkung von als Vernichtungs- Pflanzen tatsächlich gezählt wurden,
und/oder Schutzmittel zu verwendenden Verbindungen Die Ergebnisse der obigen Versuche sind unten in
muß sorgfältig abgeschätzt werden, da die Rost- Tabellen angegeben, wobei die Anzahl der Sori je
Vernichtung, ungeachtet ihrer Vollständigkeit, wertlos 65 fünfzig Pflanzen in den Versuchen A bis einschließlich D
wäre, falls wesentliche Pflanzenschäden eintreten den Durchschnitt von vier Wiederholungen und in
würden. Dies ist nicht leicht abzuschätzen, da viele den Versuchen E bis I den Durchschnitt von drei
Faktoren außerhalb des Bereiches der spezifischen Wiederholungen darstellt.
Dithiocarbamat g/l |
Nickelverbindun g/l |
g Verhältni | 1:4 | 1:4 | 1 | :4 | Sori je fünfzig Dithiocarbamat s Pflanzen g/i |
91 | 20 | >iickelverbindung g/l |
Verhältnis | 1: | 4 | Sori je fünfzig Pflanzen |
55 Mangan- | Nickelverbindun g/l |
8 Verhältn | 1: 1 | 1: 1 | 1 : 1 | 1 : 1 | Sori je fünfzig s Pflanzen |
A. Versuch Nr. 188 | 1:3 | 1:3 | 1 | :3 | 121 0,15 | 1- | 3 | Äthylenbis- | E. Versuch Nr. 192 | 2:1 | 2: 1 | 2: 1 | 2: 1 | |||||||||
Zink-Äthylenbis | 1:2 | 1 :2 | 1 | :2 | 5 _Mangan- |
108 10 — | . „p. Zink-Äthylenbis- | D. Versuch Nr. 191 | 1 : | 2 | dithiocarbamat | 3: 1 | 3: 1 | 3: 1 4: 1 |
3: 1 | |||||||
dithiocarbamat | NiSO4 · 6 H2O | 1: 1 | 1 : 1 | 1 | : 1 | Äthylenbis- | 230 — | 1 ^ dithiocarbamat | 1: | 1 | 80 0,15 | Hexamin-Ni(II)- | 4: 1 | 4: 1 | 4: 1 | |||||||
dithiocarbamat | 748 — | 96 25 0,15 | Ni(NO:>)„ ■ 6 H2O | 16 60 — | bromid | |||||||||||||||||
0,3 | — | C. Versuch Nr. 190 | 11 — | 199 | 15 — | η. versucn ινγ. iy_> | ||||||||||||||||
1,2 | B. Versuch Nr. 189 | 24 0,15 | 424 | 1,2 | 122 — | — | 79 | |||||||||||||||
— | 0,9 | 29 15 0,15 | 6 | 0,9 | 425 — | 0,15 | F. Versuch Nr. 193 | G. Versuch Nr. 194 | 588 | |||||||||||||
— | 0,6 | Nickelsulf amat | NiCl2 ■ 6 H2O | 39 0,15 | 10 _ | 0,6 | 2,5 0,15 | 0,075 | NiCl2 · 6 H2O | > 1000 | ||||||||||||
— | 0,3 | > 1000 0,15 | \l 3° 0,15 | 0,3 | 9,5 65 0,15 | 0,05 | NiSO4 · 6 H2O | Nickelsulfamat | _ | > 1000 | ||||||||||||
0,3 | 1,2 | 1 7 | — | Unbehandelt | 28 0,15 | 1,2 | 25 0,15 | 0,038 | 0.15 | > 1000 | ||||||||||||
0,3 | 0,9 | I,Δ 0,9 |
1,2 | > 1000 0;15 | 0,9 | 39 0,15 | 0,15 | 0,15 | 0,075 | 48 | ||||||||||||
0,3 | 0,6 | 0,6 | 0,9 | 0,15 | 0,6 | > 1000 Unbehandelt | 0,075 | 0,075 | 0.05 | 51 | ||||||||||||
0,3 | 0,3 | 0,3 | 0,6 | Unbehandelt 0 c |
0,3 | 0.05 | 0,05 | 0,15 | 0,038 | 56 | ||||||||||||
Unbehandelt | 1,2 | 0,3 | OO | 0,038 | 0,338 | 0,075 | 0,15 | 67 | ||||||||||||||
0,9 | 1,2 | 0,15 | 0,05 | 0,075 | > 1000 | |||||||||||||||||
0,6 | 0,9 | 0,075 | 0.038 | 0,05 | ||||||||||||||||||
Zink-Äthylenbis- | 0,3 | 0,6 | 2 Zink-Äthylenbis- | 0,05 | 0,15 | 0,038 | ||||||||||||||||
dithiocarbamat | 0,3 | 6 dithiocarbamat | 0,038 | 0,075 | ||||||||||||||||||
~n 40 | 0,05 0,038 |
|||||||||||||||||||||
0,3 | 28 | |||||||||||||||||||||
— | 51 0,15 | 717 | ||||||||||||||||||||
— | 876 _ | 633 | ||||||||||||||||||||
— | 0 _ | > 1000 | ||||||||||||||||||||
0,3 | 0,75 __ | > 1000 | ||||||||||||||||||||
0,3 | 0,75 45 _ | > 1000 | ||||||||||||||||||||
0,3 | 1,5 0,15 | 324 | ||||||||||||||||||||
0,3 | > 1000 o,15 | 404 | ||||||||||||||||||||
Unbehandelt | Wird an Stelle von NiCl2 · 6 H2O Nickelsulfat · 6 H2O q' ] 5 | 594 | ||||||||||||||||||||
verwendet, so erhält man ähnlich günstige Ergebnisse. 5° Unbehandelt | 626 | |||||||||||||||||||||
Mangan- | Dithiocarbamat g/l |
> 1000 | ||||||||||||||||||||
Äthylenbis- | ||||||||||||||||||||||
dithiocarbamat | ||||||||||||||||||||||
Kupfer-Äthylen- | ||||||||||||||||||||||
0,3 | bisdithiocarbamat | |||||||||||||||||||||
— | 0,3 | |||||||||||||||||||||
— | ||||||||||||||||||||||
— | — | 768 | ||||||||||||||||||||
—. | — | 693 | ||||||||||||||||||||
0,3 | 0.3 | > 1000 | ||||||||||||||||||||
0,3 | 0,3 | > 1000 | ||||||||||||||||||||
0,3 | 0,3 | > 1000 | ||||||||||||||||||||
0,3 | 0,3 | 484 | ||||||||||||||||||||
Unbehandelt | Unbehandelt | 481 | ||||||||||||||||||||
492 630 |
||||||||||||||||||||||
> 1000 | ||||||||||||||||||||||
75 | ||||||||||||||||||||||
418 | ||||||||||||||||||||||
> 1000 | ||||||||||||||||||||||
> 1000 | ||||||||||||||||||||||
> 1000 | ||||||||||||||||||||||
41 | ||||||||||||||||||||||
45 | ||||||||||||||||||||||
48 | ||||||||||||||||||||||
50 | ||||||||||||||||||||||
> 1000 |
Wird Mangan-Äthylenbisdithiocarbamat Mangan-Propylenbisdithiocarbamat ersetzt,
geben sich ähnlich günstige Ergebnisse.
Dithiocarbamat
g/l
g/l
Nickelverbindung 8/1
Verhältnis durch Aufschlämmung des Nickelsulfids in 3781 Wasser
so er- gegeben und bis zur Herstellung einer homogenen Masse gemischt. Das Gemisch wird dann sprühgetrocknet
und zu Mikroteilchen zermahlen.
Sori je fünfzig
Pflanzen
I. Versuch Nr. 196
Kupfer-Athylen- | Ni(NO3)2 · 6 H2O |
bisdithiocarbamat | |
0,15 | 0,15 |
0,075 | |
— | 0,05 |
— | 0,038 |
— | 0,15 |
0,15 | 0,075 |
0,15 | 0,05 |
0,15 | 0,038 |
0,15 | |
Unbehandelt | |
1 : 1 2: 1 3:1 4: 1
635
503
1000
1000
1000
242
291
328
449
1000
Die folgenden Beispiele geben typische Mischzusammensetzungen wieder:
Tankmischung — Nickelchlorid und Zink-Äthylenbisdithiocarbamat
Im nachfolgenden wird eine typische Mischung aufgeführt, bei der alle Gewichte auf 378 1 Wasser
bezogen sind:
Zink-Äthylenbisdithiocarbamat 908 g
Nickelchloridhexahydrat 227 g
Alkylphenoxypolyäthoxyäthanol 141,5 g
Netzbares Pulver — Nickelchlorid und Zink-Äthylenbisdithiocarbamat
Dieses netzbare Pulver wurde wie folgt hergestellt:
Zink-Äthylenbisdithiocarbamat 29510 g
Mikropulverisiertes Nickelchloridhexahydrat 14982 g
Triton X-120 (Alkylphenoxypolyäthoxyäthanol) 908 g
Das Zink-Äthylenbisdithiocarbamat und das mikropulverisierte
Nickelchloridhexahydrat wurden gründlich vermischt, dann wurde Triton X-120 zugegeben.
Das Mischen wurde fortgesetzt, bis eine homogene Masse erhalten wurde, dann wurde die auf diese
Weise erhaltene Masse mikropulverisiert.
Netzbares Pulver — Nickelsulfid und Diammoniumäthylendithiocarbamat
Dieses Pulver enthielt:
Diammoniumäthylenbisdithiocarbamat 22680 g
Mikropulverisiertes Nickelsulfid 22019 g
Triton X-120 (Alkylphenoxypolyäthoxyäthanol) 681 g
Diammoniumäthylenbisdithiocarbamat und Triton X-120 werden unter gründlichem Rühren zu einer
Netzbares Pulver — Nickelchlorid und Zink-Äthylenbisdithiocarbamat
In einen Bandmischer wurden
127,006 kg Zinkäthylenbisdithiocarbamat und 45,359 kg Nickelchloridtetrahydrat
gebracht.
Das Gemisch wurde 1 Stunde gemischt, worauf es ganz fein gemahlen und dann zum Mischer zurückgebracht
und eine weitere Stunde gemischt wurde. Das so erhaltene Pulver enthielt nach Analyse 7,7 % Ni.
B e i s ρ i e 1 5
Netzbares Pulver — Nickelsulfat und Zink-Äthylenbisdithiocarbamat
In einen Bandmischer wurden
45,359 kg Zink-Äthylenbisdithiocarbamat und
45,359 kg Zink-Äthylenbisdithiocarbamat und
18,416 kg feingemahlenes Nickelsulfathexahydrat gebracht.
Das Gemisch wurde 1 Stunde lang durchgemengt und dann abgepackt. Das erhaltene Produkt enthielt
6,45% Nickel.
Unter Anwendung des gleichen Verfahrens, wobei jedoch jeweils verschiedene Mengen des feingemahlenen
Nickelsulfathexahydrats eingesetzt wurden, erhielt man folgende Produkte:
a) bei Verwendung von 24,948 kg NiSO4 · 6 H2O
ein Produkt mit 7,9 % Nickel,
b) bei Verwendung von 37,422 kg NiSO4 · 6 H2O
ein Produkt mit 10,1 % Nickel,
c) bei Verwendung von 49,895 kg NiSO4 · 6 H2O
ein Produkt mit 11,7% Nickel.
45
Netzbares Pulver — Nickelsulfat und Mangan-Äthylenbisdithiocarbamat
In einen Bandmischer wurden jeweils verschiedene Mengen Nickelsulfathexahydrat mit jeweils 45,359 kg
handelsüblichem Mangan-Äthylenbisdithiocarbamat in Form eines netzbaren Pulvers von 80% Reinheit
gemischt. Das Gemisch wurde 1 Stunde lang durchgemengt, darauf fein gemahlen und eine weitere Stunde
durchgemengt. Folgende benetzbare Pulver wurden so hergestellt:
60
(C)
(d)
NiSO4 · 6 H2O-Menge
je 45,359 kg Maneb
je 45,359 kg Maneb
kg
22,68
24,948
33,293
49,895
24,948
33,293
49,895
Nickelgehalt des Endgemisches
Vo
7,4
7,9
9,4
11,7
Claims (4)
1. Mittel zur Bekämpfung von Pflanzenrosterregern, gekennzeichnet durch einen
Gehalt an einem Metallsalz einer Alkylenbis-
409 659/416
dithiocarbaminsäure und einer anorganischen Nickelverbindung als Wirkstoff.
2. Mittel nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Gehalt an einem Metallsalz der Alkylenbisdithiocarbaminsäure
und einer anderen Nickelverbindung als Nickelalkylenbisdithiocarbamat,
welche Nickel in Form von Nickelmetall in einer Menge von etwa 0,5 bis etwa 95 Gewichtsprozent
der Mischung als Wirkstoff enthält.
3. Mittel nach Anspruch 1 und 2, dadurch ge- ίο
kennzeichnet, daß die anorganische Nickelverbindung Nickelchlorid oder Nickelsulfat ist.
4. Mittel nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Metallsalz ein Zink-Äthylenbisdithiocarbamat
oder Mangan-Äthylenbisdithiocarbamat ist.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Belgische Patentschrift Nr. 523 686;
französische Patentschriften Nr. 961 968, 1 130 117; schweizerische Patentschrift Nr. 317 356;
USA.-Patentschrift Nr. 2 659 688;
Chemisches Zentralblatt, 1942,1, S. 2571; II, S. 1170; 1940, II, S. 787.
Belgische Patentschrift Nr. 523 686;
französische Patentschriften Nr. 961 968, 1 130 117; schweizerische Patentschrift Nr. 317 356;
USA.-Patentschrift Nr. 2 659 688;
Chemisches Zentralblatt, 1942,1, S. 2571; II, S. 1170; 1940, II, S. 787.
409 659/416 8.64 ® Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
US712088A US2971880A (en) | 1958-01-30 | 1958-01-30 | Rust eradication |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE1177407B true DE1177407B (de) | 1964-09-03 |
Family
ID=24860716
Family Applications (1)
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Country Status (10)
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DE (1) | DE1177407B (de) |
ES (1) | ES246632A1 (de) |
FR (1) | FR1222849A (de) |
GB (1) | GB907842A (de) |
NL (2) | NL235562A (de) |
OA (1) | OA00138A (de) |
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US6103768A (en) * | 1991-05-01 | 2000-08-15 | Mycogen Corporation | Fatty acid based compositions and methods for the control of plant infections and pests |
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- 1958-01-30 US US712088A patent/US2971880A/en not_active Expired - Lifetime
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- 1959-01-22 GB GB2430/59A patent/GB907842A/en not_active Expired
- 1959-01-24 DE DER24829A patent/DE1177407B/de active Pending
- 1959-01-30 CH CH6893959A patent/CH387376A/fr unknown
- 1959-01-30 SE SE863/59A patent/SE302060B/xx unknown
- 1959-01-30 FR FR785450A patent/FR1222849A/fr not_active Expired
-
1964
- 1964-05-28 OA OA50129A patent/OA00138A/xx unknown
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
CH387376A (fr) | 1965-01-31 |
SE302060B (de) | 1968-07-01 |
BE575264A (de) | |
OA00138A (fr) | 1966-03-15 |
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US2971880A (en) | 1961-02-14 |
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