DE3045799C2 - Fungicide Gemische auf Basis von Alkoxycarbonsäureimid-Derivaten - Google Patents
Fungicide Gemische auf Basis von Alkoxycarbonsäureimid-DerivatenInfo
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- A01N47/00—Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic compounds containing a carbon atom not being member of a ring and having no bond to a carbon or hydrogen atom, e.g. derivatives of carbonic acid
- A01N47/08—Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic compounds containing a carbon atom not being member of a ring and having no bond to a carbon or hydrogen atom, e.g. derivatives of carbonic acid the carbon atom having one or more single bonds to nitrogen atoms
- A01N47/28—Ureas or thioureas containing the groups >N—CO—N< or >N—CS—N<
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Description
ist, in der R3 eine Ci -2 Alkylgruppe bedeutet.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung 1 1 -[N-(4-Chlor-2-trifluormethylphenyl)-2-propoxyacetimidoyl]imidazolist.
3. Mittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung Il Dimethyl-4,4'-o-phenylen-bis-3-thioaIlophanat
ist.
Die Erfindung betrifft neue fungicide Mittel mit einer besseren Wirksamkeit gegenüber Pilzen.
Viele der für Landwirtschaft und Gartenbau angewandten fungiciden Mittel besitzen den Nachteil einer
begrenzten Wirksamkeit gegenüber einer oder mehreren Pilzarten und häufig tritt Resistenz von Pilzen gegenüber
diesen Fungiciden auf. Es ist oft nicht möglich, größere Mengen Fungicide aufzubringen, um diese Schwierigkeiten
zu überwinden, da größere Mengen an Fungiciden das Wachstum der Nutzpflanzen negativ beeinflussen
können und Rückstände von großen Mengen Fungiciden für Menschen und Tiere schädlich sein können.
Dies gilt beispielsweise auch für die aus OE-OS 28 14 041 bekannten Gemische von Fungiciden wie Mancozeb
mit Wirkstoffen der nachstehenden Formel I.
Demgegenüber ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, fungicide Gemische für Landwirtschaft und Gartenbau
zu entwickeln, die eine Wirksamkeit besitzen, die über die additive Wirkung der bekannten Komponenten
hinausgeht.
Die erfindungsgemäßen fungiciden Mittel enthalten als fungicid wirksame Komponente ein Gemisch aus einer
Verbindung, der allgemeinen Formel
N N-C
R1-O-R-
in der Ri eine Methylengruppe oder eine C2-4-Alkylengruppc und R2 eine Ci _4 Alkylgruppe ist und einem
weiteren fungiciden Wirkstoff im Gewichtsverhältnis 95 : 5 bis 5 :95 und sind dadurch gekennzeichnet, daß der
weitere fungicide Wirkstoff eine Verbindung der Formel
ist. in der R) eine Ci ; Alkylgruppe bedeutet.
Die Verbindung I ist zum Beispiel in der DS-PS 42 08 4!
;ils fungicid wirksame Verbindung angegeben und
die Verbindung IJ ist bekannt als systemisches Fungicid THIO-PHANAT. Als Verbindung I ist l-[N-4-Chlor-2-trifluomiethyl-phenyl)-2-propoxyacetimidoyl]imidazGl
und als Verbindung Il ist Dknethyi-M'-o-phenylen-bis-3-thioallopn-anat
für die erfindungsgemäßen gemischten Fungicide bevorzugt.
Die Gewichtsverhältnisse der Bestandteile in dem gemischten fungieiden Mittel können je nach dem Aufbringverfahren
der fungieiden Mitte! variieren und das Verhältnis von Verbindung I zu Verbindung Il liegt im ä
Bereich von 95:5 bis 5 :95. Bei fungieiden Mitteln, die auf übliche Weise aufgebracht werden, kann das
Verhältnis jedoch auf ungefähr 70 :30 bis 10 :90 festgesetzt werden.
Das gemischte fungicide Mittel kann direkt ohne weitere Zubereitung auf Pflanzen aufgebracht werden,
vorzugsweise werden die Wirkstoffe jedoch durch Vermischen mit geeigneten Trägern und anderen Hilfsstoffen
zu üblichen Formen für pesticide Mittel (wie benetzbare Pulver, Stäubemittel und fließfähige Zubereitungen)
ί verarbeitet.
Die Konzentration an Wirkstoffen in dem fungieiden Mittel variiert je nach Art der Zubereitung und beträgt
z. B. 5 bis 80Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 50 Gcw.-% bei benetzbaren Pulvern und0.5 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise
1 bis 10 Gew.-% für Stäubemittel.
Bei der Bekämpfung von Pilzwachstum wird das erfindungsgemäße fungicide Mittel in einer ausreichenden
Menge, um seine fungicide Wirkung auszuüben, auf die zu schützende Stelle aufgebracht. Üblicherweise wird
das fungicide Mute1 auf die Blätter von Pflanzen in einer Menge von ungefähr wenigstens 100 g Wirkstoff auf
10 Ar, vorzugsweise 150 g oder darüber auf 10 Ar aufgebracht.
Auf Gruiid der stärkeren fungieiden Wirksamkeit der Mittel ist es möglich, mit ihrer Hilfe eine große Vielzahl
von Pflanzenkrankheiten in Gemüse, Früchten oder anderen Nutzpflanzen zu bekämpfen, wobei geringere
Mengen aufgebracht werden können, verglichen mit den einzelnen Bestandteilen an Wirkstoffen. Darüber
hinaus zeigen diese Mittel keine Phytotoxizität wenn sie auf Pflanzen aufgebracht werden. Zu den Pflanzenkrankheiten
die durch Aufsprühen des Mittels wirksam bekämpft werden können, gehören unter anderem
Grauschimmelfäule, Fruchtfäule, Keimlingskrankheit und Mehltau bei Gemüse, Braunfäule bei Pfirsichen, Blattfleckkrankheit
bei Mais (bzw. Getreide), Schorf und Mehltau bei Birnen und Äpfeln sowie Grauschimmelkrankheit
bei Trauben. Die Mittel sind nicht nur geeignet zum Besprühen der Blätter bei Pflanzenkrankheiten, sondern
werden auch zur Behandlung von Boden und Samen angewandt.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert:
Beispiel 1: Benetzbares Pulver
Verbindung I 20 Gewichtsteile
Verbindung Il 40 Gewichtsteile
Kieselerde 5 Gewichtsteile
Diatomeenerde 25 Gewichtsteile
Natriumpolyoxyäthylenalkylsulfat 10 Gewichtsteile
Die angegebenen Substanzen werden miteinander vermischt und pulverisiert, um ein homogenes feines
Pulver zu erhalten. Bei der Anwendung wird das Pulver mit Wasser zu einer Suspension der gewünschten
Konzentration verdünnt.
Beispiel 2: Benetzbares Pulver
Verbindung I 30 Gewichtsteile
Verbindung 11 15 Gewichtsteile
Diatomeenerde 43Gewichisteile
Höheres Natriumalkoholsulfat 5 Gewichtsteile
Alkylnaphthalinsulfonsäure 3 Gewichtsteile
Beispiel 3:Stäubemittel
Verbindung I 3 Gewichtsteile
Verbindung 11 5 Gewichtsteile
Talkum 46 Gewichtsteile
Ton 46 Gewichtsteile
Diese Substanzen werden vermischt und pulverisiert, um ein feines homogenes Pulver zu erhalten. Das Mittel
wird direkt aufgebracht.
Beispiel 4: Fließfähiges Mittel
Verbindung I 3 Gewichtsteile
Verbindung II 30 Gewichtsteile
Natriumpolyoxyäthylenalkylsulfat 8 Gewichtsteile bO
Glyzerin 5 Gewichtsteile
Wasser 54 Gewichtsteile
Das Mittel wird direkt oder nach Verdünnen mit Wasser aufgebracht.
Die fungicide Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Verbindungen wird durch die folgenden Versuche gezeigt.
Bei den Versuchen bedeutet Verbindung A. l-[N-(4-Chlor-2-trifluorinethylphenyl)-2-propoxyacetimdoyl]imida- b5
zol, und Verbindung B, Dimethyl^'-o-phenylen-bis-S-thio-allophanai.
10 15
Versuch 1
Bekämpfung von Grauschimmelfäule bei Bohnen
Bekämpfung von Grauschimmelfäule bei Bohnen
Wäßrige Suspensionen der gewünschten Konzentrationen an Verbindung A und Verbindung B wurden hergestellt
durch Verdünnen benetzbarer Pulver, die unterschiedliche Mengen jeder Verbindung enthielten mit
Wasser.
Blätter von Kidneybohnen-Setzlingen (Varietät: Nagauzura). die ungefähr drei Wochen lang in einem Topf
wuchsen, wurden mit der wäßrigen Suspension besprüht (25 ml/2 Setzlinge).
Nach einer Woche wurden die behandelte η Blätter abgelöst und mit Mycel von Botrytis cinerea beimpft. Die
beimpften Blätter wurden vier Tage bei 20° C gehalten und der Grad der Erkrankung untersucht. Die Wirksamkeit
der Behandlung wurde bestimmt durch Vergleich der erkrankten Berei ehe in den behandelten Blättern mit
denjenigen von unbehandelten Bläuern.
In Tabelle 1 sind die Ergebnisse von Versuchen angegeben, die durchgeführt wurden gegen Mycel, das
empfindlich war gegenüber Verbindung B und in Tabelle 2 von Versuchen mit Mycel, das resistent war gegenüber
Verbindung B.
Im Zusammenhang mit Tabelle 1 war die vergleichbare fungicide Wirkung von Dichlofluanid bei 200 ppm
Wirkstoff 58%.
20 25 30
40 45 50
55
b0
Tabelle 1 | Konzentration an Verbindung B | 25 | 2 | 100% | 100 | 50 | 12.5 | 25 | 0 | 12,5 | 0 | |
Konzentration | (ppm) | 100 | 100 | 100 | 53 | |||||||
an Verbindung A | 50 | 99 | 97 | 100 | 100 | 100 | 100 | 24 | 100 | 80 | ||
(ppm) | 100% | 100 | Konzentration Konzentration an Verbindung B (ppm) | 8 | 100 | 100 | 96 | 100 | 12 | 97 | 65 | |
50 | 100 | 41 | an Verbindung A 200 | 100 | 95 | 36 | 92 | 0*) | 88 | 54 | ||
25 | 98 | *)Vergleich gegenüber nicht behandelten Blättern | (ppm) | 14 | 3 | 0 | 0 | 0 | ||||
12,5 | 62 | 50 | ||||||||||
0 | 25 | |||||||||||
12,5 | ||||||||||||
Tabelle | 0 | |||||||||||
Versuch 2 Bekämpfung von Apfclschorf
Blätter von Apfelsetzlingen in Topfen (Varietät: Kokko) wurden mit einer wäßrigen Suspension, enthaltend
die gewünschte Menge an jeder Verbindung in einer Menge von 10 ml pro Topf mit drei Setzlingen behandelt.
Nach dem Trocknen der Blätter an der Luft, wurden sie mit Konidien von Venturia inaequalis beimpft und
zwei Tage in einem feuchten Raum bei 20°C gehalten. Dann wurden die Setzlinge in ein Gewächshaus von 20°C
gegeben und am 14. Tag, nach dem Beimpfen, die Wirksamkeit der Behandlung bestimmt. Die Ergebnisse sind in
Tabelle 3 angegeben.
Im Zusammenhang mit Tabelle 3 betrug die prozentuale Bekämpfung mit einem Vergleichsfungicid Dodin bei
100 ppm Wirkstoff 73%.
Konzentration | Konzentration an Verbindung B (ppm) | 25 | 12.5 | 6,2 | 0 |
von Verbindung A | 50 | ||||
(ppm) | 100 | 100 | 96 | 52 | |
12,5 | 100% | 99 | 100 | 88 | 43 |
6,2 | 100 | 90 | 74 | 62 | 19 |
3.1 | 85 | 51 | 25 | 20 | 0 |
0 | 75 |
Versuch 3
Versuch zur Bekämpfung von Gurkenmehltau
Versuch zur Bekämpfung von Gurkenmehltau
Blätter von Gurkensetzlingen in Topfen (Varietät: Satsukimidori) wurden mit einer wäßrigen Suspension,
enthaltend die gewünschte Menge jeder Verbindung, besprüht (5 ml pro Setzling).
Nachdem die behandelten Setzlinge eine Woche im Gewächshaus gehalten worden waren, wurden die Blätter
mit Conidien von Sphearotheca fuliginea beimpft, die gegenüber der Verbindung B resistent waren, und die
Setzlinge wurden neun Tage im Gewächshaus bei 25°C gehalten. Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 angegeben.
Konzentration an Wirkstoff Bekämpfung
Verbindung A Verbindung B (%)
Versuch 4
Bekämpfung der »Bakanaew-Krankheit von Reis durch Behandlung der Samen
Bekämpfung der »Bakanaew-Krankheit von Reis durch Behandlung der Samen
Reissamen (Varietät: Kinki Nr. 33), die mit Giberella fujikuroi infiziert werden, wurden vier Tage in Wasser
eingeweicht und dann zehn Minuten in eine wäßrige Suspension, enthaltend die gewünschte Menge jeder
Verbindung getaucht.
Dann wurden die Reissamen zwanzig Stunden durch Einhüllen in ein feuchtes Tuch inkubiert, um gleichmäßig
keimende Samen zu erhalten. In einem Plfanzbett von 200 cm2, wurden 100 angekeimte Samen gesät und die
Wirkung des Fungicids 42 Tage nach der Aussaat beurteilt.
Die Ergebnisse von Doppelversuchen sind in Tabelle 5 angegeben.
12,5 ppm | 0 |
6,2 | υ |
3.1 | 0 |
0 | 100 |
0 | 50 |
0 | 25 |
12,5 | 100 |
62 | 50 |
6,2 | 25 |
3,1 | 50 |
3,1 | 25 |
Chinomethionat | (100 ppm) |
Konzentralion ;in Wirksioff Erkrankte Wirkung
Verbindung A Verbindung B Setzlinge (%)*)
1000 ppm | 0 |
500 | 0 |
0 | 5,000 |
0 | 2,500 |
1000 | 5,000 |
1000 | 2,500 |
500 | 5,000 |
500 | 2,500 |
nicht behandelt |
49.2
50.3
21.8
27,9
6,7
7,1
9,1
61,9
21 19 65 55 97 90 89 85 0
*) 100 x
O-
% erkrankte Setzlinge aus behandelten Samen \
% erkrankte Setzlinge aus nicht behandelten Samen /'
Claims (1)
1. Fungicide Mittel für Landwirtschaft und Gartenbau enthaltend ein Gemisch aus einer Verbindung der
Formel
N N-C
R1-O-R2
in der Ri eine Methylen- oder C2-4 Alkylengruppe und R>
eine Ci _4 Alkylgruppe bedeutet, und einem
weiteren fungiciden Wirkstoff im Gewichtsverhältnis 95 :5 bis 5 :95, dadurch gekennzeichnet, daß
der weitere fungicide Wirkstoff eine Verbindung der allgemeinen Formel
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