DE69827893T2 - Verfahren zur Beseitigung von mehrfach alkylierten Phenolen bei der katalytischen Alkylierung von Phenol - Google Patents

Verfahren zur Beseitigung von mehrfach alkylierten Phenolen bei der katalytischen Alkylierung von Phenol Download PDF

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Description

  • Diese Erfindung betrifft ein Verfahren zur Zurückdrängung der Bildung bestimmter alkylierter Phenole mit einer oder mehreren Alkylgruppen durch Transalkylierung der Alkylphenole. Insbesondere ist die Erfindung auf ein Verfahren zur Transalkylierung von ortho- und paraalkylierten Phenolen mit anderen Phenolen in Gegenwart eines Metalloxid-Katalysators durch Rückführung dieser Phenole in den Einspeisestrom gerichtet.
  • Es ist oft erwünscht, die aus Steinkohlenteer oder Kohleverflüssigungsverfahren erhaltenen alkylierten Phenole zu dealkylieren oder zu transalkylieren, um wertvollere Produkte wie z.B. Phenol zu gewinnen. Zusätzlich ist es oft erwünscht, 2,4,6-Trimethylphenol (TMP), ein Nebenprodukt bei der Synthese von 2,6-Xylenol, zu nützlicheren alkylierten Phenolen und Phenol zu dealkylieren oder zu transalkylieren. Nützliche alkylierte Phenole sind p-Kresol, o-Kresol, 2,6-Xylenol, 2,4-Dimethylphenol, 2,4,6-Trimethylphenol und dergl.
  • Im Stand der Technik sind eine Anzahl von Verfahren zur Dealkylierung von alkylierten Phenolen bekannt. Diese Verfahren umfassen die thermische Dealkylierung, die thermische Hydrodealkylierung und die katalytische Hydrodealkylierung. Bei der thermischen Dealkylierung werden alkylierte Phenole hohen Temperaturen (ca. 800°C) ausgesetzt, um das alkylierte Phenol zu kracken und Phenol zu erhalten. Dieses Verfahren ist jedoch nicht selektiv und es tritt in wesentlichem Ausmaß eine Dehydroxylierung auf, wodurch weniger wertvolles Benzol und alkylsubstituierte Benzole entstehen. Dieses Verfahren wird genauer von Daly im Journal of Catalysis 61, 528 (1980) beschrieben.
  • Bei der thermischen Dehydroalkylierung alkylierter Phenole werden die alkylierten Phenole hohen Temperaturen in Gegenwart von Dampf oder Wasserstoff oder beidem ausgesetzt, wie dies von Daly im US-Patent 4,230,895 beschrieben wird. In diesem Verfahren tritt auch in bedeutendem Ausmaß eine Dehydroxylierung auf, was unerwünscht ist, da bei einer Dehydroxylierung weniger wertvolle Produkte entstehen.
  • Die katalytische Hydrodealkylierung ist typischerweise selektiver als die obigen Verfahren und bedingt ein geringeres Ausmaß an Dehydroxylierung. Im US-Patent 4, 230,895 beschreibt Daly ein Verfahren, in dem alkylierte Phenole mit Dampf in Gegenwart eines einen wasserhaltigen Träger, einen Deaktivierungs-Suppressor und mindestens einen Promotor enthaltenden Katalysators reagieren gelassen werden. Unter den von Daly beschriebenen Katalysatoren sind solche, die Platin und Palladium auf Aluminium und Mischungen von Palladium und Chromoxid auf Aluminium enthalten. Ein katalytisches Hydrodealkylierungsverfahren, in dem alkylierte Phenole mit Wasserstoff reagieren, wird von Bjornson im US-Patent 4,191,844 beschrieben. Diese Reaktion erfolgt in Gegenwart eines Katalysators, der im Wesentlichen aus Magnesiumoxid und einem Metalloxid der Gruppe IIA, wie z.B. Magnesiumoxid, besteht. Obwohl diese katalytischen Hydrodealkylierungsverfahren selektiver sind und ein geringeres Ausmaß an Dehydroxylierung bedingen als die thermische Hydrodealkylierung, ist immer noch eine Verbesserung notwendig. Beispielsweise ist der Prozentsatz von alkyliertem Phenol, das zu einem neuen Stoff umgewandelt wird, in dem im US-Patent 4, 230,896 beschriebenen Verfahren sehr niedrig (etwa 40%) und die Dehydroxylierung, die 5-30 Gew.-% dehydroxylierte Produkte liefert, ist noch signifikant. Werden in dem von Bjornson beschriebenen Verfahren die alkylierten Phenole mit Wasserstoff reagieren gelassen, ist das Ausmaß der Dehydroxylierung ebenfalls groß, indem es bei hohen Dealkylierungsraten große Mengen an dehyroxylierten Produkten liefert (bis zu 50 Gew.-%). Diese Verfahren, bei welchen zur Dealkylierung alkylierter Phenole ein Katalysator eingesetzt wird, werden zusätzlich durch die kurze Standzeit des Katalysators in Folge Verkokens beeinträchtigt. Der Katalysator muss in regelmäßigen Abständen reaktiviert oder regeneriert werden und oft ist ein Deaktivierungssuppressor notwendig.
  • Leach beschreibt im US-Patent 4,125,736 die Disproportionierung von hoch alkylierten Phenolen mit Phenol über einem mit Wolframoxid aktivierten Magnesiumoxid-Katalysator. Der Katalysator enthielt 0,5 bis 15% Wolframoxid und die Reaktion erfolgte mit 1 bis 15% Wasser, was zu o-Kresol und p-Kresol als Hauptprodukte führte.
  • Ein 75-100% Aluminiumoxid und 0-25% Siliciumoxid enthaltender saurer Katalysator zur Transmethylierung alkylierter Phenole in Gegenwart von Phenol oder Kresol wird von Talley im US-Patent 3,417,149 beschrieben. Talley beschreibt im US-Patent 4,533,767 die Dampf-Dealkylierung von ortho- und para-alkylierten Phenolen ohne den Verlust eines Hydroxylrests und ohne im Einspeisestrom vorkommendem Phenol. Im US-Patent 4,533,768 beschreibt Talley eine ähnliche Dampf-Dealkylierung wie im US-Patent 4,533,767, jedoch, im Gegensatz zu Magnesiumoxid, unter Verwendung von Zinkoxid als Hauptkomponente für den Katalysator. Im US-Patent 4,560,810 beschreibt Talley die ortho-Dealkylierung von alkylierten hydroxyaromatischen Verbindungen unter Verwendung einer Kombination aus Chromoxid und einem der Oxide aus der Gruppe Zink, Eisen, Magnesium oder Mangan.
  • Die Zurückdrängung der Bildung hoch alkylierter Phenole durch ein die Erfindung umfassendes katalytisches Transalkylierungsverfahren sorgt für hohe Umsatzraten, im allgemeinen in der Größenordnung von 25 Gew.-% oder höher. Zusätzlich wird in besonderen erfindungsgemäßen Ausführungsformen die Katalysator-Standzeit verlängert, was für eine Verminderung der Regenerationshäufigkeit führt.
  • In der US-A-3998892 wird die Herstellung von 2,3,4,5-Tetramethylphenol beschrieben, indem Pentamethylphenol mit Phenol in flüssiger Phase unter Verwendung eines Katalysators, der ausgewählt ist der Gruppe Aktivkohle, Magnesiumoxid und Calciumoxid, reagieren gelassen wird.
  • In der US-A-4071566 wird die Herstellung von Kresolen und Xylenolen beschrieben, indem eine Mischung von Tetramethylphenolen und Pentamethylphenol mit Phenol in flüssiger Phase in Gegenwart eines Katalysators, der ausgewählt ist aus der Gruppe Aktivkohle, Magnesiumoxid, Magnesiumcarbonat und Magnesiumhydroxid, reagieren gelassen wird.
  • ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
  • Es wird ein Verfahren zur Zurückdrängung von hoch alkylierten Phenolen zur Verfügung gestellt, in welchem ein alkyliertes Phenol mit einem anderen Phenol in Gegenwart eines Metalloxid-Katalysators reagieren gelassen wird, wobei das alkylierte Phenol mindestens einen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen entweder in ortho- oder para-Stellung zur Hydroxylgruppe aufweist und beim Phenol mindestens eine Position in ortho- oder para-Stellung zur Hydroxylgruppe zur Verfügung steht.
  • Eine Aufgabe der Erfindung besteht darin, die Bildung unerwünschter alkylierter Phenole zurückzudrängen, indem die alkylierten Phenole durch Rückführung in einen normalen alkylierenden Einspeisestrom zu nützlichen Produkten transalkyliert werden.
  • Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, alkylierte Phenole mit hohen Umsatzraten ohne Selektivitätsverlust zu transalkylieren.
  • Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, die Häufigkeit herab zu setzten, mit welcher der Katalysator regeneriert werden muss, wenn alkylierte Phenole in einem katalytischen Dampftransalkylierungsverfahren transalkyliert werden.
  • Die vorliegende Erfindung befasst sich damit, die Bildung bestimmter alkylierter Phenole durch ein katalytisches Transalkylierungsverfahren zurückzudrängen, welches selektiv die Alkylgruppen ins ortho- und para-Stellung zur Hydroxylgruppe eines alkylierten Phenols transalkyliert. Der in dieser Beschreibung verwendete Ausdruck „Dealkylierung" bezieht sich auf die Entfernung von Alkylgruppen, gewöhnlich Alkylgruppen mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, aus dem aromatischen Ring des Phenols. Der in dieser Beschreibung verwendete Ausdruck „Transalkylierung" bezieht sich auf die Verschiebung von Alkylgruppen zu einer anderen Position auf dem aromatischen Ring innerhalb desselben Moleküls oder zu einer Position auf dem aromatischen Ring eines anderen Phenols. Der in dieser Beschreibung verwendete Ausdruck „Dehydroxylierung" bezieht sich auf den Verlust des Hydroxylrests auf dem aromatischen Ring des Phenols.
  • Geeignete alkylierte Phenole, die sich mit diesem Verfahren dealkylieren oder transalkylieren lassen, sind solche mit einer Hydroxylgruppe und mindestens einer Alkylgruppe in ortho- und/oder para-Stellung zur Hydroxylgruppe. Diese alkylierten Phenole können mehrere Alkylgruppen an verschiedenen Positionen des aromatischen Rings enthalten und diese Alkylgruppen können gerad- oder verzweigtkettig sein. Beispiele für geeignete alkylierte Phenole sind Isomere des Kresols, Isomere des Xylenols, Ethylphenol, n-Propylphenol und Isomere von Trimethylphenol usw., welche mindestens einen Alkylsubstituenten in para-, meta- oder ortho-Stellung zur Hydroxylgruppe aufweisen. Dies sind insbesondere ortho-Kresol, para-Kresol, 2,4-Xylenol, 2,3 Xylenol, 2,5-Xylenol, 2,6-Xylenol, 2,3,4-Trimethylphenol, 2,3,5-Trimethylphenol, 2,3,6-Trimethylphenol, 2,4,6-Trimethylphenol, 2,4,5-Trimethylphenol, 3,4,5-Trimethylphenol, 2-Ethylphenol, 4-Ethylphenol, 2,4- Diethylphenol, usw. Die Einspeisung aus alkylierten Phenolen kann ein einzelnes alkyliertes Phenol oder eine Mischung alkylierter Phenole enthalten. Mischungen stammen typischer von Säuren des Steinkohleteers, die aus Kohleverflüssigungsverfahren kommen oder sie stammen aus dem Alkylierungsverfahren selbst.
  • Typische Reaktor-Einspeisungen für Transalkylierungsreaktionen enthalten einen Alkylrest-Akzeptor, hier als Phenol mit mindestens einer freien ortho- oder para-Stellung (z.B. Phenol) definiert, sowie einen Alkylrest-Donator, hier als Phenol mit mindestens einem Alkylrest in ortho- oder para-Stellung (z.B. 2,4,6-Trimethylphenol) definiert. Das Verhältnis von Phenol mit mindestens einer verfügbaren Position in ortho- oder para-Stellung zur Hydroxylgruppe zu den alkylierten Phenolen liegt im allgemeinen im Bereich von 1:100 bis 100:1. In einer bevorzugten Ausführungsform liegt das Verhältnis von Phenol mit mindestens einer verfügbaren Position in ortho- oder para-Stellung zur Hydroxylgruppe zu den alkylierten Phenolen im Bereich von 5:1 bis 25:1. Eine Reaktor-Einspeisung kann einen Typ enthalten, der beiden Beschreibungen gerecht wird, z.B. o-Kresol. Diese Reaktionen unterscheiden sich von den Dealkylierungsreaktionen dadurch, dass der bevorzugte Temperaturbereich niedriger liegt, typischerweise zwischen 425°C und 550°C.
  • Die Reaktor-Einspeisung kann im Wesentlichen frei von zusätzlichem Lösungsmittel sein oder die Reaktor-Einspeisung kann alternativ in einem organischen Lösungsmittel gelöst sein, um die Zuführung in den Reaktor zu erleichtern. Geeignet ist jedes organische Lösungsmittel das unter den Dealkylierungsbedingungen inert ist, vorausgesetzt es ist ein gutes Lösungsmedium für die alkylierten Phenole und den Akzeptor für den Alkylrest. In einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt die Reaktion unter normalen Alkylierungsbedingungen, wobei in der Einspeisung Methanol und Wasser enthalten sind, die als Lösungsmittel dienen können. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform dient der Alkylrest-Akzeptor als Lösungsmittel. In einer alternativen bevorzugten Ausführungsform wird das Lösungsmittel ausgewählt aus der Gruppe Benzol, Toluol, Hexan und Heptan. Andere geeignete Lösungsmittel sind Tetrahydrofuran, Chlorbenzol, Hexan usw.
  • Die Verwendung eines Katalysators mit 60 bis 100 Gew.-% Magnesiumoxid, 0 bis 40 Gew.-% Manganoxid und 0 bis 20 Gew.-% eines organischen Bindemittels, vorzugsweise Polyphenylenoxid, mit oder ohne einem geringen Gehalt eines Promotors bis zu 5 Gew. %, wobei alle Gewichtsangaben auf das Katalysatorgewicht bezogen sind, sorgt für einen hohen Überführungsgrad von Alkylrest-Donatoren, insbesondere 2,4,6-Trimethylphenol in überschüssigem Phenol. In einer bevorzugten Ausführungsform enthält der Katalysator 90 bis 99 Gew.-% Magnesiumoxid, und 1 bis 5 Gew.-% eines organischen Bindemittels sowie eine geringe Menge, typischerweise 0,1 Gew. %, Kupfernitrat, das als Promotor wirkt, wobei alle Gewichtsangaben auf das Katalysatorgewicht bezogen sind. Der Einsatz normaler Alkylierungsbedingungen und Ausgangsmaterialien verlängert die Standzeit des Katalysators und sorgt für einen einfachen und wirkungsvollen Weg, um z.B. aus 2,4,6-Trimethylphenol o-Kresol, p-Kresol, 2,4-Dimethylphenol und 2,6-Dimethylphenol herzustellen.
  • Die Reaktion zwischen den nicht reagierten und alkylierten Phenolen und Dampf erfolgt in Gegenwart eines Katalysators, der ein Metalloxid enthält, das ausgesucht ist aus der Gruppe Mg, Zn, Fe, V, Ce, Mn oder verschiedenen Kombinationen derselben. Jede katalytische Form von Metalloxid ist für den Einsatz in diesem Verfahren geeignet. Vorzugsweise liegt der Gehalt an Magnesiumoxid im Katalysator im Bereich von 60 bis 100 Gew.-%, mehr bevorzugt im Bereich von 90 bis 99 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Katalysators.
  • Diesen Katalysatoren kann ein inertes organisches oder anorganisches Bindemittel zugemischt sein, damit sie pelletisiert werden können und im Verfahren leicht zu handhaben sind. Solche Bindemittel können vorzugsweise bis zu 20 Gew. %, mehr bevorzugt bis zu 5 Gew.-% des Katalysators umfassen. Geeignete organische Bindemittel sind; Polyphenylenoxid, Graphit usw. Siliciumdioxid ist ein Beispiel für ein geeignetes anorganisches Bindemittel. In einer erfindungsgemäßen Ausführungsform sind Bindemittel aus Polyphenylenoxid am meisten bevorzugt. Der Katalysator kann auch einen Promotor enthalten, z.B. Kupfernitrat im Bereich von 0,1 bis 5 Gew.-%.
  • Metalloxid-Katalysatoren behalten ihre Aktivität mehrere Tage lang mit geringem Verlust ihrer spezifischen Aktivität. Über längere Betriebszeiträume jedoch verringert sich diese Aktivität allmählich in Folge der Ablagerung von Kohlenstoff (Verkoken). Wenn dies eintritt, lassen sich die Katalysatoren durch Oxidation des Kohlenstoffs regenerieren, indem man Sauerstoff oder Luft bei Temperaturen im Bereich von 400°C bis 500°C über den Katalysator streichen lässt.
  • Ein eingesetztes alternatives Verfahren, um das Verkoken der Katalysatoroberfläche zu verzögern, besteht in der Einführung einer oxidierenden Atmosphäre (Sauerstoff, Luft oder ein andere Sauerstoff-Stickstoff-Gemisch) in den Reaktor über die Reaktoreinspeisung, so dass die Reaktion in Gegenwart dieser oxidierenden Atmosphäre, vorzugsweise Luft, stattfindet.
  • Die Geschwindigkeit, mit der alkylierte Phenole in den Reaktor eingespeist werden, um mit nicht reagierten Phenolen in Gegenwart eines Katalysator zu reagieren, ist nicht kritisch, damit die gewünschten Objekte der Erfindung erhalten werden. Die Fließgeschwindigkeit der Reaktanten beeinflusst die Produktausbeute, indem sie die Kontaktzeit zwischen dem alkylierten Phenol und dem Katalysator bestimmt. In Folge des Unterschieds in den spezifischen Aktivitäten der Metalloxid-Katalysatoren, hat jeder Katalysator eine von einem anderen Katalysator verschiedene maximale Fließgeschwindigkeit. Je aktiver der Katalysator ist, umso kürzer ist die benötigte Kontaktzeit, um eine gleiche Menge an transalkylierten Phenolen zu liefern. Für eine bestimmte Überführungsgeschwindigkeit können bei aktiveren Katalysatoren höhere WHSV's (weight hourly space velocity) eingesetzt werden, während für weniger aktive Katalysatoren niedrigere WHSV's nötig sind. Eine zu hohe Fließgeschwindigkeit überflutet den Katalysator und lässt die Reaktion nicht voran schreiten. Wenn der verwendete Katalysator einen Promotor im Bereich von 0,05 bis 5 Gew.-% und ein organisches Bindemittel im Bereich von 0 bis 20 Gew.-% enthält, ist eine Fließgeschwindigkeit mit einer WHSV im Bereich von 0,1 bis 3 Gramm alkyliertes Phenol/Stunde/Gramm Katalysator bevorzugt. Die am meisten bevorzugte Fließgeschwindigkeit ist eine WHSV von 0,3 bis 1,0 Gramm alkyliertes Phenol/Stunde/Gramm Katalysator. Mit solchen Katalysatoren lassen sich sowohl höhere als auch niedrigere Fließgeschwindigkeiten benutzen.
  • Bei Betriebstemperaturen im Bereich von 400°C bis 675°C in Gegenwart des Metalloxid-Katalysators befinden sich die Ausgangsstoffe vorzugsweise in der Dampfphase. Um ein Abkühlen des Katalysators unter die ausgewählte Reaktionstemperatur zu vermeiden, werden die Ausgangsstoffe vorzugsweise vorgeheizt und verdampft bevor sie mit dem Metalloxid-Katalysator in Kontakt kommen. Um die Zersetzung der Ausgangsstoffe möglichst klein zu halten, ist besonders bevorzugt, die Ausgangsstoffe auf der zum Verdampfen kleinst möglichen Temperatur zu halten und sodann, unmittelbar bevor sie mit dem Metalloxid-Katalysator in Kontakt kommen, die Ausgangsstoffe auf die Reaktionstemperatur zu erhitzen. Dies kann erfolgen, indem man die verdampften Ausgangsstoffe durch ein erhitztes Rohr aus Metall oder Quarz leitet, oder die Ausgangsstoffe kurz vor Eintritt in das Katalysatorbett über erhitzte Quarzkügelchen leitet. Vorzugsweise wird zum Vorheizen des Dampfs das gleich Heitzmedium verwendet, das auch zum Erhitzen des Katalysatorbetts verwendet wird, um im Reaktor eine stabile Reaktionstemperatur aufrechtzuerhalten.
  • Sowohl die Produkte als auch die nicht reagierten Ausgangsstoffe verlassen das Metalloxid-Katalysatorbett in Dampfform und werden zur Weiterverwendung typischerweise zu einer Flüssigkeit kondensiert. Dies kann mit jedem herkömmlichen Mittel, wie z.B. einem gebräuchlichen Luft- oder Wasserkondensator, geschehen. Die Produkte werden sodann von dem Ausfluss des Kondensators abgetrennt, vorzugsweise mittels Destillation in einer herkömmlichen Destillationsapparatur.
  • Das Verfahren kann in einem konventionellen für Dampfphasenreaktion über einem festen Katalysator verwendeten Reaktor erfolgen. Beispielsweise ist ein mit einem Festbett aus dem Metalloxidkatalysator gefüllter Röhrenreaktor aus Quarz oder Metall geeignet. Der Reaktor wird mit jedem herkömmlichen Mittel auf die gewünschte Temperatur erhitzt; beispielsweise lässt sich der Reaktor aufheizen, indem er mit einer elektrischen Heizvorrichtung umgeben wird oder indem der Reaktor von einem erhitzen Gas, Flüssigkeit oder verflüssigtem festen Medium umgeben wird.
  • Die folgenden Versuche dienen dem besseren Verständnis der Erfindung durch den Fachmann.
  • EXPERIMENTELLER TEIL
  • In jedem der Beispiele 1 bis 4 wurde folgende Verfahren verwendet:
    Ein erhitztes Fließbad aus Sand, das einen U-förmigen Röhrenreaktor von 15 cm Länge und einem Durchmesser von 1,2 cm enthielt, wurde mit einem innen liegenden Thermoelement eingesetzt, um die Temperatur des Katalysatorbetts aufzuzeichnen.
  • Das Sandbad (enlarged Techne SBL-2) konnte die Temperatur innerhalb
    Figure 00080001
    5°C regulieren.
  • Der Reaktor wurde an seinem unterstem Teil mit dem Katalysatorgranulat aus Magnesiumcarbonat gefüllt (Größe 700-1000 μm, obwohl verschieden Siebfraktionen verwendet werden können). Der Katalysator wurde bei etwa 400°C 21 Stunden lang kalziniert, während ein Stickstoffstrom durch den Reaktor aufrecht erhalten wurde. Der Reaktor wurde sodann auf die gewünschte Temperatur gebracht.
  • Das Reaktionsmittel wurde unter Verwendung einer Gipson-HPLC-Pumpe mit einer Geschwindigkeit eingespeist, die, wenn nicht anders angegeben, für eine WHSV von 0,55 sorgte.
  • Die Produkte im Ausfluss (in den Tabellen als „Ausfl." abgekürzt), die den Reaktor zu den angegebenen Zeiten verließen, wurden kondensiert und mittels GLC mit einem HP5890A-Chromatographen analysiert, der mit einer HP1-Säule ausgestattet war. Die Proben wurden zu den in den Tabellen angegebenen Zeiten gesammelt und analysiert.
  • Der in den Versuchen verwendete Katalysator bestand aus 97,6 Gew.-% Magnesiumcarbonat, 2 Gew.-% Polyphenylenoxid, 0,5 Gew.-% Graphit und 0,1 Gew.-% Kupfernitrat, wobei alle Gewichtsangaben auf das Gewicht des Katalysators bezogen sind. Falls nicht anders angegeben wurde dieser Katalysator eingesetzt.
  • Beispiel 1
  • Die Einspeisung besteht aus 29,9 Gew.-% Methanol und 27,0 Gew.-% Wasser, wobei die restlichen Prozent als Phenole (d.h. Phenol und 2,4,6-TMP) im angegebenen Verhältnis vorliegen. In der Tabelle sind nur die Phenolprodukte im Ausfluss zu den angegebenen Zeitpunkten angegeben.
  • Tabelle 1
    Figure 00090001
  • Die Summen addieren sich nicht immer zu 100%, weil nicht alle Produkte angegeben sind, z.B. Anisol, 2-Methylanisol, 2-Ethylphenol, 2,4,6-Trimethylanisol usw. Beispiel 1 veranschaulicht die Möglichkeit, Mesitol (2,4,6-Trimethylphenol) zusammen mit einem normalen Einspeisestrom von Phenol, Methanol und Wasser zurückzuführen.
  • Beispiel 2
  • Die Einspeisung besteht aus 48,0 Gew.-% Methanol und 16,7 Gew.-% Wasser mit den restlichen Prozenten als Phenole (d.h. Phenol und 2,4,6-TMP) im angegebenen Verhältnis. In der Tabelle sind nur die Phenolprodukte im Ausfluss zur angegebenen Zeit aufgeführt.
  • Tabelle 2
    Figure 00100001
  • Zur gleichen Zeit wurde im gleichen Sandbad eine Bezugsreaktion durchgeführt, um einen guten Vergleich mit dem gleichen Temperaturprofil zu gewährleisten.
  • Die Reaktion mit 5% Mesitol in der Einspeisung zu Beginn zeigte eine etwas zurückgedrängte 2,6-Xylenol-Bildung während der ersten 50 Stunden, andererseits produzierte sie auch beachtlich weniger Mesitol. Nach dieser Zeit wurde die Bildung von 2,6-Xylenol normal und lag selbst etwas höher als in der Bezugsreaktion. Dies führte am Ende zu einer Bildung von 505 Gramm 2,6-Xylenol gegenüber 372 Gramm 2,6-Xylenol in der Bezugsreaktion.
  • Der Mesitol-Gehalt im Ausfluss nach 362 Stunden war 76 Gramm und in der Bezugsreaktion 78 Gramm, was dasselbe war. Während dieser Zeit hatte aber die Reaktion mit 5% Mesitol in der Einspeisung den Reaktor mit 35 g Mesitol versorgt, was bedeutet, dass davon alles zu anderen Substanzen umgewandelt wurde. Dies führt zu dem Schluss, dass nahezu 50% der Mesitol-Bildung unterdrückt wird, da die Nettobildung von Mesitol nun 41 Gramm betrug und die Nettobildung von Mesitol in der Bezugsreaktion während der gleichen Zeit 78 Gramm.
  • Beispiel 3 (Katalysator: Manganoxid und Magnesiumoxid im Verhältnis 1:3 + Bindemittel-Additive)
  • Die Einspeisung besteht aus 48 Gew.-% Methanol und 16,7 Gew.-% Wasser mit den restlichen Prozenten als Phenole (d.h. Phenol und 2,4,6-TMP) im angegebenen Verhältnis. In der Tabelle sind nur die Phenolprodukte im Ausfluss zur angegebenen Zeit aufgeführt.
  • Tabelle 3
    Figure 00110001
  • Die Zusammensetzung des Ausflusses enthielt fast über den gesamten Reaktionsablauf weniger als 5 Gew.-% Mesitol, was weniger ist als in der Einspeisung vorhanden war, selbst wenn der Gehalt um die Molekulargewichts-Zunahme korrigiert wird.
  • Beispiel 4
  • Die Einspeisung besteht aus 48 Gew.-% Methanol und 16,7 Gew.-% Wasser mit den restlichen Prozenten als Phenole (d.h. Phenol und 2,4,6-TMP) im angegebenen Verhältnis. In der Tabelle sind nur die Phenolprodukte im Ausfluss zur angegebenen Zeit aufgeführt.
  • Tabelle 4
    Figure 00110002
  • Figure 00120001
  • Diese Reaktion zeigt, dass diese Technik nicht auf 2,4,6-Trimethylphenol beschränkt ist, sondern auch auf andere alkylierte Phenole angewandt werden kann. In diesem Beispiel kommt das gleiche Verfahren für 2,4-Dimethylphenol zum Einsatz und zeigt erneut eine gute Zurückdrängung. Darüber hinaus erfolgte keine Bildung von 2,4-Xylenol, was bei einigen Alkylierungsrektionen als unerwünschtes Nebenprodukt angesehen wird.

Claims (8)

  1. Verfahren zur Herstellung von 2,6-Dimethylphenol unter Zurückdrängung der Bildung von 2,4-Dimethylphenol und/oder 2,4,6-Trimethylphenol, bei welchem man: a) einem Metalloxidkatalysator bei einer Temperatur zwischen 400 °C und 675 °C einen Einspeisestrom zuführt, wobei der Einspeisestrom Ausgangsphenol, Methanol und Wasser umfasst; b) 2,4-Dimethylphenol und/oder 2,4,6-Trimethylphenol in den Einspeisestrom einleitet; und c) einen abfließenden Strom erzeugt.
  2. Verfahren wie in Anspruch 1, weiterhin umfassend, dass man 2,4-Dimethylphenol und/oder 2,4,6-Trimethylphenol in den Einspeisestrom zurückführt.
  3. Verfahren wie in Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass man das in den Einspeisestrom zurückgeführte 2,4-Dimethylphenol und/oder 2,4,6-Trimethylphenol als diejenigen einsetzt, die im Schritt b) eingeleitet werden.
  4. Verfahren wie in Anspruch 1, weiterhin umfassend, dass man das Ausgangsphenol vor der Einleitung in den Katalysator in einem Lösungsmittel löst, wobei das Lösungsmittel Benzol, Toluol, Hexan oder Heptan ist.
  5. Verfahren wie in Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Katalysator aus 60 bis 100 Gew.-% Magnesiumoxid, 0 bis 40 % Manganoxid und 0 bis 20 Gew.-% eines organischen Bindemittels und 0 bis 5 Gew.-% Promotor zusammengesetzt ist, wobei alle Gewichte auf das Gewicht des Katalysators bezogen sind.
  6. Verfahren wie in Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur bei 425 °C bis 550 °C gehalten wird.
  7. Verfahren wie in Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das 2,4-Dimethylphenol und/oder 2,4,6-Trimethylphenol eine Durchflussgeschwindigkeit von 0,1 bis 3,0 Gramm/Stunde/Gramm an Katalysator hat.
  8. Verfahren wie in Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Metall des Metalloxidkatalysators ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Mg, Zn, Fe, V, Ce, Cs, Mn und Kombinationen daraus.
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