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Phytasen
(myo-Inosithexakisphosphatphosphohydrolasen; EC 3.1.3.8) sind Enzyme,
die Phytat (myo-Inosithexakisphosphat)
zu myo-Inosit und anorganischem Phosphat hydrolysieren und sind
als wertvolle Nahrungszusätze
bekannt.
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Eine
Phytase wurde zuerst 1907 in Reisschalen beschrieben [Suzuki et
al., Bull. Coll. Agr. Tokio Imp. Univ. 7, 495 (1907)] und Phytasen
aus Aspergillusarten wurden 1911 beschrieben [Dox und Golden, J.
Biol. Chem. 10, 183–186
(1911)]. Phytasen wurden in auch in Weizenkleie, Pflanzensamen,
Tierinnereien und Mikroorganismen gefunden [Howsen und Davis, Enzyme
Mibrob. Technol. 5, 377–382
(1983), Lambrechts et al., Biotech. Lett. 14, 61–66 (1992), Shieh und Ware,
Appl. Microbiol. 16, 1348–1351
(1968)].
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Die
Klonierung und Expression der Phytase aus Aspergillus niger (ficuum)
wurde von Van Hartingsveldt et al. in Gene, 127, 87–94 (1993)
und in der Europäischen
Patentanmeldung Veröffentlichungsnummer (EP)
420 358 und von Aspergillus niger var. awamori von Piddington et
al. in Gene 133, 55–62
(1993) beschrieben.
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Die
Klonierung, Expression und Reinigung von Phytasen mit verbesserten
Eigenschaften wurde in
EP 684
313 offenbart. Da es jedoch einen ständigen Bedarf nach weiter verbesserten
Phytasen gibt, insbesondere im Hinblick auf ihre Thermostabilität, ist eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Consensusphytase mit dem
folgenden Verfahren bereitzustellen.
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Ein
Verfahren zur Herstellung eines Consensusproteins ist durch die
folgenden Stufen gekennzeichnet:
- a) mindestens
3, bevorzugt 4 Aminosäuresequenzen
einer definierten Proteinfamilie werden mit einem Standard-Alignmentprogramm,
das im Stand der Technik bekannt ist, ausgerichtet;
- b) Aminosäuren,
die nach diesem Alignment an gleicher Position sind, werden im Hinblick
auf ihre evolutionäre Ähnlichkeit
mit einem im Stand der Technik bekannten Standardprogramm verglichen,
wobei der Grad der Ähnlichkeit,
der durch ein solches Programm geliefert wird, der die geringste Ähnlichkeit
der Aminosäuren
definiert, der für
die Bestimmung einer Aminosäure
an entsprechenden Positionen verwendet wird, auf eine weniger stringente
Zahl gesetzt wird und die Parameter auf solche Weise eingestellt
werden, dass es für
das Programm möglich
ist, aus nur zwei identischen Aminosäuren an entsprechender Position eine
Aminosäure
für das
Consensusprotein zu bestimmen; wenn jedoch zu den verglichenen Aminosäuresequeuzen
Sequenzen gehören,
die einen viel höheren Ähnlichkeitsgrad
miteinander zeigen als die restlichen Sequenzen, werden diese Sequenzen
durch ihre Consensussequenz dargestellt, die bestimmt wird wie definiert,
auf gleiche Weise wie bei dem vorliegenden Verfahren für die Consensussequenz
des Consensusproteins oder es wird ein Gewichtung von 1 dividiert
durch die Zahl solcher Sequenzen jeder dieser Sequenzen zugeordnet;
- c) wenn keine gemeinsame Aminosäure an einer definierten Position
von dem Programm identifiziert werden kann, wird irgendeine der
Aminosäuren
aller für
den Vergleich verwendeter Sequenzen, bevorzugt die häufigste
Aminosäure
all dieser Sequenzen, ausgewählt
oder es wird eine Aminosäure
auf Basis der in Beispiel 2 angegebenen Überlegungen ausgewählt;
- d) sobald die Consensussequenz definiert ist, wird diese Sequenz
in eine DNA-Sequenz rückübersetzt,
bevorzugt unter Verwendung einer Codonhäufigkeitstabelle des Organismus,
in dem die Expression stattfinden sollte;
- e) die DNA-Sequenz wird mit im Stand der Technik bekannten Methoden
synthetisiert und entweder in einen geeigneten Expressionsvektor
integriert oder selbst verwendet, um eine geeignete Wirtszelle zu
transformieren;
- f) die transformierte Wirtszelle wird unter geeigneten Kulturbedingungen
gezüchtet
und das Consensusprotein aus der Wirtszelle oder dem Kulturmedium
mit im Stand der Technik bekannten Methoden isoliert.
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Verfahrensstufe
b) kann auch wie folgt definiert werden:
- b)
Aminosäuren
an gleicher Position gemäß dem Alignment
werden verglichen in Bezug auf ihre evolutionäre Ähnlichkeit mit irgendeinem
im Stand der Technik bekannten Standardprogramm, wobei der Ähnlichkeitsgrad,
den ein solches Programm liefert, auf den niedrigstmöglichen
Wert eingestellt wird und die Aminosäure, die bei mindestens der
Hälfte
der Sequenzen, die für
den Vergleich verwendet werden, am ähnlichsten ist, für die entsprechende
Position der Aminosäuresequenz
des Consensusproteins ausgewählt wird.
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Dieses
gesamte Verfahren kann in einem Prozess gezeigt werden, bei dem
eine Sequenz aus einer Anzahl von äußerst homologen Sequenzen ausgewählt wird
und nur solche Aminosäurereste
ersetzt werden, die sich eindeutig von einer Consensussequenz dieser
Proteinfamilie unterscheiden, die unter mäßig stringenten Bedingungen
berechnet wurde, während
an allen Positionen des Alignments, an denen das Verfahren keine
Aminosäure
unter mäßig stringenten
Bedingungen bestimmen kann, die Aminosäuren der bevorzugten Sequenz
genommen werden.
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Das
zum Vergleich von Aminosäuren
an einer definierten Position verwendete Programm im Hinblick auf
ihre evolutionäre Ähnlichkeit
ist das Programm "PRETTY". Die definierte
Proteinfamilie ist die Familie der Phytasen, wobei insbesondere
die Phytasen aus Pilzen stammen.
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Die
Wirtszelle ist eukaryotisch, insbesondere eine Pilzzelle, bevorzugt
Aspergillus oder Hefe, bevorzugt Saccharomyces oder Hansenula.
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Consensusprotein
bereitzustellen, das mit solchen Verfahren erhältlich ist und bevorzugt erhalten
wurde und spezifisch das Consensusprotein, das die in 2 gezeigte Aminosäuresequenz
hat oder eine Variante davon. Eine "Variante" bezieht sich im Zusammenhang mit der
vorliegenden Erfindung auf ein Consensusprotein mit einer Aminosäuresequenz,
wie in 2 gezeigt, wobei
an einer oder mehreren Positionen Aminosäuren deletiert, zugefügt oder
durch eine oder mehrere andere Aminosäuren ersetzt wurden, mit dem
Vorbehalt, dass die entstehende Sequenz ein Protein schafft, dessen
Grundeigenschatten, wie enzymatische Aktivität (Art der Aktivität und spezifische
Aktivität),
Thermostabilität,
Aktivität
in einem bestimmten pH-Bereich (pH-Stabilität) nicht signifikant verändert worden
sind. "Signifikant" bedeutet in diesem
Zusammenhang, dass ein Fachmann auf diesem Gebiet angeben würde, dass
die Eigenschaften der Variante noch verschieden sind, aber gegenüber denen
des Consensusproteins mit der Aminosäuresequenz von 2 selbst nahe liegend wären.
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Ein
Mutein bezieht sich im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung
auf den Austausch von Aminosäuren
in den Aminosäuresequeuzen
der Consensusproteine, die in 2 gezeigt
sind, das zu Consensusproteinen führt, die weiter verbesserte
Eigenschaften, z. B. Aktivität,
haben. Solche Muteine können
definiert und her gestellt werden auf Basis der in der Europäischen Patentanmeldung
Nr. 97810175.6 angegebenen Lehren, z. B. Q50L, Q50T, Q50G, Q50L-Y51N
oder Q50T-Y51N. "Q50L" bedeutet in diesem
Zusammenhang, dass an Position 50 der Aminosäuresequenz die Aminosäure Q durch
die Aminosäure
L ersetzt wurde.
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Außerdem ist
ein Lebensmittel, Futtermittel oder eine pharmazeutische Zusammensetzung,
die ein Consensusprotein, wie oben definiert, enthält, auch
ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
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In
diesem Zusammenhang bedeutet "mindestens
drei bevorzugt drei Aminosäuresequenzen
einer solchen definierten Proteinfamilie", dass 3, 4, 5, 6 bis 12, 20, 50 oder
sogar mehr Sequenzen für
die Ausrichtung bzw. das Allgemein und den Vergleich verwendet werden
können,
um die Aminosäuresequenz
des Consensusproteins zu erzeugen. "Sequenzen einer definierten Proteinfamilie" bedeutet, dass solche
Sequenzen sich in eine dreidimensionale Struktur falten, wobei die α-Helices,
die β-Faltblattstrukturen
und β-Schleifen
an der gleichen Position sind, so dass solche Strukturen überlagert
oder "superimposable" sind, wie es der
Fachmann auf diesem Gebiet nennt. Weiterhin kennzeichnen diese Sequenzen
Proteine, die die gleiche Art von biologischer Aktivität zeigen,
z. B. eine definierte Enzymklasse, z. B. die Phytasen. Wie im Stand
der Technik bekannt, ist die dreidimensionale Struktur einer solchen
Sequenz ausreichend, um die Struktur anderer Sequenzen einer solchen
Familie modellieren zu können.
Ein Beispiel, wie dies bewirkt werden kann, ist im Referenzbeispiel des
vorliegenden Falls angegeben. "Evolutionäre Ähnlichkeit" im Zusammenhang
mit der vorliegenden Erfindung bezieht sich auf ein Schema, das
Aminosäuren
im Hinblick auf ihre strukturelle Ähnlichkeit klassifiziert, was
es zulässt,
eine Aminosäure
durch eine andere Aminosäure
zu ersetzen mit minimalem Einfluss auf die Gesamtstruktur, wie dies
durch Programme, wie "PRETTY", die im Stand der
Technik bekannt sind, erfolgt. Der Ausdruck "der Ähnlichkeitsgrad,
der durch ein solches Programm geschaffen wird, wird auf eine weniger stringente
Zahl gesetzt" bedeutet
im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung, dass Werte für die Parameter,
die den Ähnlichkeitsgrad
in dem verwendeten Programm bei Durchführung der Erfindung bestimmen, so
ausgewählt
werden, dass das Programm eine gemeinsame Aminosäure für ein Maximum an Positionen
für die
gesamte Aminosäuresequenz
definieren kann, z. B. kann im Fall des Programms PRETTY ein Wert
von 2 oder 3 für
THRESHOLD und ein Wert von 2 für
PLURALITY ausgewählt
werden.
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Weiterhin
bedeutet "eine Gewichtung
von 1 dividiert durch die Anzahl solche Sequenzen" im Zusammenhang
mit der vorliegenden Erfindung, dass die Sequenzen, die eine Gruppe
von Sequenzen mit einem höheren Ähnlichkeitsgrad,
als andere Sequenzen, die für
die Bestimmung der Consensussequenz verwendet werden, definieren,
zu einer solchen Bestimmung nur mit einem Faktor beitragen, der
gleich 1 ist dividiert durch eine Zahl aller Sequenzen dieser Gruppe.
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Wie
vorher erwähnt,
sollte das Programm nicht zulassen, dass die ähnlichste Aminosäure ausgewählt wird,
die häufigste
Aminosäure
wird ausgewählt,
sollte letzteres unmöglich
sein, wird der Fachmann auf diesem Gebiet eine Aminosäure aus
all den für
den Vergleich verwendeten Sequenzen auswählen, die im Stand der Technik
für ihre
Eigenschaft, die Thermostabilität
von Proteinen zu verbessern, bekannt ist, wie z. B. von
S.
Janacek (1993), Process Biochem. 28, 435–445 oder
A. R. Fersht & L. Serrano (1993),
Curr. Opin. Struct. Biol. 3, 75–83.
T.
Alber (1989), Annu. Rev. Biochem. 58, 765–798 oder
B. W. Matthews
(1987), Biochemistry 26, 6885-G888.
B. W. Matthews (1991),
Curr. Opin. Struct. Biol. 1, 17–21
diskutiert.
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Die
Stabilität
eines Enzyms ist ein kritischer Faktor für viele industrielle Anwendungen.
Daher wurden viele Versuche, mehr oder weniger erfolgreich, unternommen,
um die Stabilität,
bevorzugt die Thermostabilität von
Enzymen, durch rationale (van den Burg et al., 1998) oder irrationale
Ansätze
(Akanuma et al., 1998) zu verbessern. Die Kräfte, die die Thermostabilität eines
Proteins beeinflussen, sind die gleichen, die für die richtige Faltung eines
Peptidstrangs verantwortlich sind (hydrophobe Wechselwirkungen,
van-der-Waals-Wechselwirkungen, H-Bindungen, Salzbrücken, Konformationsspannungen
(Matthews, 1993). Wie weiterhin von Matthews et al. (1987) gezeigt
wurde, hat die freie Energie des ungefalteten Zustands auch einen
Einfluss auf die Stabilität
eines Proteins. Eine Verbesserung oder Verstärkung der Proteinstabilität bedeutet,
die Anzahl und Stärke
vorteilhafter Wechselwirkungen zu erhöhen und die Anzahl und Stärke ungünstiger
Wechselwirkungen zu vermindern. Es war möglich, Disulfidbindungen einzuführen (Sauer
et al., 1986), Glycin durch Alaninreste zu ersetzen oder den Prolingehalt
zu erhöhen,
um die freie Energie des ungefalteten Zustands zu vermindern (Margarit
et al., 1992; Matthews, 1987a). Andere Gruppen konzentrierten sich
auf die Bedeutung zusätzlicher
H-Bindungen oder Salzbrücken
für die
Stabilität
eines Proteins (Blaber et al., 1993) oder versuchten, Hohlräume im Proteininneren
zu füllen,
um die verborgene hydrophobe Oberfläche zu erhöhen und die van-der-Waals-Wechselwirkungen
(Karpusas et al., 1989). Weiterhin wurde die Stabilisierung von
sekundären Strukturelementen,
insbesondere α-Helices, z. B. durch
verbessertes Helix-Capping, untersucht (Munos & Serrano, 1995).
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Es
gibt jedoch keine schnelle und Erfolg versprechende Strategie, um
Aminosäureaustausche
zu identifizieren, die die Stabilität erhöhen, bevorzugt die thermische
Stabilität
eines Proteins. Üblicherweise
ist die 3D-Struktur
eines Proteins notwendig, um Orte in dem Molekül zu finden, wo ein Aminosäureaustausch
möglicherweise
den gefalteten Zustand des Proteins stabilisiert. Alternative Wege,
um dieses Problem zu umgehen, sind entweder die Suche nach einem
homologen Protein in einem thermo- oder hyperthermophilen Organismus
oder die Stabilität
erhöhende
Aminosäureaustausche
durch einen Ansatz mit Zufallsmutagenese nachzuweisen. Letztere
Möglichkeit
führt nur
zu 103 bis 104 Mutationen
und ist auf Enzyme beschränkt,
für die
ein Schnellscreeningverfahren verfügbar ist (Arase et al., 1993;
Risse et al., 1992). Für
all diese Ansätze
ist der Erfolg variabel und unvorhersagbar und, falls erfolgreich,
war die Verbesserung der Thermostabilität fast immer ziemlich klein.
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Hier
wird ein alternativer Weg präsentiert,
um die Thermostabilität
eines Proteins zu verbessern. Imanaka et al. (1986) gehörten zu
den ersten, die Vergleiche von homologen Proteinen verwendeten,
um die Stabilität
eines Proteins zu verbessern. Sie verwendeten einen Vergleich von
Proteasen aus thermophilen Organismen mit Homologen aus mesophilen
Organismen, um die Stabilität
einer mesophilen Protease zu verbessern. Serrano et al. (1993) verwendeten
den Vergleich der Aminosäuresequenzen
von zwei homologen mesophilen RNasen, um eine thermostabilere RNase
zu konstruieren. Sie mutierten individuell alle Reste, die zwischen
den beiden unterschiedlich waren und kombinierten die Mutationen,
die die Stabilität
erhöhten,
in einer Mehrfachmutante. Pantoliano et al. (1989) und insbesondere
Steipe et al. (1994) schlugen vor, dass die häufigste Aminosäure an jeder
Position eines Alignments von homologen Proteinen den größten Beitrag
zur Stabilität
eines Proteins liefert. Steipe et al. (1994) bewiesen dies für eine variable
Domäne
eines Immunoglobulins, wohingegen Pantoliano et al. (1989) nach
Positionen in der primären
Sequenz von Subtilisin suchten, bei denen die Sequenz des Enzyms, das
ausgewählt
wurde, um im Hinblick auf höhere
Stabilität
verbessert zu werden, nur im Einzelfall abweichend war. Ihr Ansatz
führte
zum Ersatz M50F, was die Tm von Subtilisin
um 1,8°C
erhöhte.
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Steipe
et al. (1994) bewiesen an einer variablen Domäne von Immunoglobulin, dass
es möglich
ist, eine stabilisierende Mutation mit einer Erfolgsrate von mehr
als 60% vorherzusagen durch Verwendung einer statistischen Methode,
bei der der häufigste
Aminosäurerest
an einer bestimmten Position dieser Domäne bestimmt wird. Es wurde
auch vorgeschlagen, dass diese Methode nützliche Ergebnisse nicht nur
für die
Stabilisierung von variablen Domänen
von Antikörpern,
sondern auch für
Domänen
anderer Proteine liefern würde. Es
wurde jedoch nie erwähnt,
dass diese Methode auf das gesamte Protein ausgedehnt werden könnte. Weiterhin
ist nichts über
das Programm gesagt, das verwendet wurde, um die Häufigkeit
von Aminosäureresten an
einer distinkten Position zu berechnen oder ob Bewertungsmatrizes
im vorliegenden Fall verwendet wurden.
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DNA-Sequenzen
können
konstruiert werden ausgehend von genomischen oder cDNA-Sequenzen, die
Proteine codieren, z. B. Phytasen, die im Stand der Technik bekannt
sind [bezüglich
Sequenzinformation siehe die oben erwähnten Literaturstellen, z.
B.
EP 684 313 oder Sequenzdatenbanken,
z. B. Genbank (Intelligenetics, Kalifornien, USA), European Bioinformatics
Institute (Hinston Hall, Cambridge, GB), NBRF (Georgetown University,
Medical Centre, Washington DC, USA) und Vecbase (University of Wisconsin,
Biotechnology Centre, Madison, Wisconsin, USA) oder in den Figuren
offenbart mit Methoden der in-vitro-Mutagenese [siehe z. B. Sambrook
et al., Molecular Cloning, Cold Spring Harbor Laboratory Press,
New York]. Eine häufig verwendete
Strategie für
eine solche "ortsgerichtete
Mutagenese", wie
sie ursprünglich
von Hurchinson und Edgell ausgeführt
wurde [J. Virol. 8, 181 (1971)] beinhaltet das Annealing eines synthetischen
Oligonucleotids, das den gewünschten
Nucleotidersatz trägt,
mit einer Zielregion einer einzelsträngigen DNA-Sequenz, in die die
Mutation eingeführt
werden soll [für
einen Überblick
siehe Smith, Annu. Rev. Genet. 19, 423 (1985) und bezüglich verbesserter
Methoden siehe Literaturstellen 2 bis 6 bei Stanssen et al., Nucl.
Acid Res., 17, 4441–4454
(1989)]. Eine weitere Möglichkeit,
eine gegebene DNA-Sequenz zu mutieren, die auch zur Durchführung der
vorliegenden Erfindung bevorzugt ist, ist die Mutagenese durch Verwendung
der Polymerasekettenreaktion (PCR). DNA als Ausgangsmaterial kann
mit im Stand der Technik bekannten und z. B. bei Sambrook et al.
(Molecular Cloning) beschriebenen Methoden aus den jeweiligen Stämmen isoliert
werden. Bezüglich
der Stamminformation siehe z. B.
EP
684 313 oder jede unten angegebene Hinterlegungsstelle.
Aspergillus niger [ATCC 9142], Myceliophthora thermophila [ATCC
48102], Talaromyces thermophilus [ATCC 20186] und Aspergillus fumigatus
[ATCC 34625] wurden nach den Bedingungen des Budapester Vertrags
erneut bei der American Type Culture Cell Collection hinterlegt
unter den folgenden Hinterlegungsnummern: ATCC 74337, ATCC 74340,
ATCC 74338 bzw. ATCC 74339. Es versteht sich jedoch, dass DNA, die
ein Consensusprotein gemäß der vorliegenden
Erfindung codiert, auch synthetisch mit im Stand der Technik bekannten
Methoden hergestellt werden kann, wie z. B. in
EP 747 483 oder den Beispielen beschrieben.
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Sobald
die vollständige
DNA-Sequenz erhalten wurde, kann sie mit Methoden, die im Stand
der Technik bekannt sind und z. B. bei Sambrook et al. (s. o.) beschrieben
wurden, in Vektoren integriert werden, um das codierte Polypeptid
in geeigneten Wirtssystemen zu überexprimieren.
Ein Fachmann auf diesem Gebiet weiß jedoch, dass auch die DNA-Sequeuzen
selbst verwendet werden können,
um die geeigneten Wirtssysteme der Erfindung zu transformieren,
um eine Überexpression
des codierten Polypeptids zu erzielen. Geeignete Wirtssyste me sind
z. B. Pilze, wie Aspergilli, z. B. Aspergillus niger [ATCC 9142]
oder Aspergillus ficuum [NRRL 3135], oder wie Trichoderma, z. B.
Trichoderma reesei, oder Hefen, wie Saccharomyces, z. B. Saccharomyces
cerevisiae, oder Pichia, wie Pichia pastoris, oder Hansenula polymorpha,
z. B. H. polymorpha (DSM5215) oder Pflanzen, wie z. B. bei Pen et
al., Bio/Technology 11, 811–814
(1994) beschrieben. Ein Fachmann auf diesem Gebiet weiß, dass
solche Mikroorganismen von Hinterlegungsstellen erhältlich sind,
z. B. der American Type Culture Collection (ATTC), dem Centraalbureau
voor Schimmelcultures (CBS) oder der Deutschen Sammlung für Mikroorganismen
und Zellkulturen GmbH (DSM) oder jeder anderen Hinterlegungsstelle, die
im Journal "Industrial
Property" [(1991)
1, Seiten 29–40]
aufgeführt
ist. Bakterien, die verwendet können, sind
z. B. E. coli, Bacilli, wie z. B. Bacillus subtilis oder Streptomyces,
z. B. Streptomyces lividans (siehe z. B. Anne und Mallaert in FEMS
Microbiol. Letters 114, 121 (1993). E. coli, die verwendet werden
können,
sind E.-coli-K12-Stämme,
z. B. M15 [beschrieben als DZ 291 von Villarejo et al. in J. Bacteriol.
120, 466–474 (1974)],
HB 101 [ATCC Nr. 33694] oder E. coli SG13009 [Gottesman et al.,
J. Bacteriol. 148, 265–273
(1981)].
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Vektoren,
die zur Expression in Pilzen verwendet werden können, sind im Stand der Technik
bekannt und werden z. B.
EP 420
358 oder von Cullen et al. [Bio/Technology 5, 369–376 (1987)]
oder Ward in Molecular Industrial Mycology, Systems in Applications
for Filamentous Fungi, Marcel Dekker, New York (1991), Usphall et
al. [Bio/Technology 5, 1301–1304
(1987)], Gwynne et al. [Bio/Technology 5, 71–79 (1987)], Punt et al. [J. Biotechnol.
17, 19–34
(1991)] und für
Hefen von Sreekrishna et al. [J. Basic Microbiol. 28, 265–278 (1988), Biochemistry
28, 4117–4125
(1989)], Hitzemann et al. [Nature 293, 717–722 (1981)] oder in
EP 183 070 ,
EP 183 071 ,
EP 248 227 ,
EP 263 311 beschrieben. Geeignete Vektoren,
die zur Expression in E. coli verwendet werden können, werden z. B. bei Sambrook
et al. [s. o.] oder bei Fiers et al. in Procd., 8
th Int.
Biotechnology Symposium" [Soc.
Franc. de Microbiol., Paris (Durand et al., Herausgeber), Seiten
680–697
(1988)] oder von Bujard et al. in Methods in Enzymology, Herausgeber
Wu und Grossmann, Academic Press, Inc., Bd. 155, 416–433 (1987)
und Stüber
et al. in Immunological Methods, Herausgeber Lefkovits und Pernis,
Academic Press, Inc., Bd. IV, 121–152 (1990) beschrieben. Vektoren,
die zur Expression in Bacilli verwendet werden können, sind im Stand der Technik
bekannt und werden z. B. in
EP
405 370 , Procd. Natl. Acad. Sci. USA 81, 439 (1984) von
Yansura und Henner, Meth. Enzymol. 185, 199-228 (1990) oder
EP 207 459 beschrieben. Vektoren, die
zur Expression in H. Polymorpha verwendet werden können, sind
im Stand der Technik bekannt und werden z. B. bei Gellissen et al.,
Biotechnology 9, 291–295
(1991) beschrieben.
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Alle
diese Vektoren tragen bereits regulatorische Elemente, z. B. Promotoren
oder die DNA-Sequenzen können
gentechnologisch so verändert
werden, dass sie solche Elemente enthalten. Geeignete Promotorelemente,
die verwendet werden können,
sind im Stand der Technik bekannt und sind z. B. für Trichoderma reesei
der cbh1- [Haarki et al., Biotechnology 7, 596–600 (1989)] oder der pki1-Promotor
[Schindler et al., Gene 130, 271–275 (1993)], für Aspergillus
oryzae der amy-Promotor [Christensen et al., Abstr. 19th Lunteren Lectures
on Molecular Genetics F23 (1987), Christensen et al., Biotechnology
6, 1419-1422 (1988), Tada et al., Mol. Gen. Genet. 229, 301 (1991)],
für Aspergillus
niger der glaA- [Cullen et al., Bio/Technology 5, 369–376 (1987),
Gwynne et al., Bio/Technology 5, 713–719 (1987), Ward in Molecular
Industrial Mycology, Systems in Applications for Filamentous Fungi,
Marcel Dekker, New York, 83–106
(1991)], alcA- [Gwynne et al., Bio/Technology 5, 718–719 (1987)],
suc1- [Boddy et al., Curr. Genet. 24, 60–66 (1993)], aphA- [MacRae
et al., Gene 71, 339–348
(1988), MacRae et al., Gene 132, 193–198 (1993)], tpiA- [McKnight
et al., Cell 46, 143–147 (1986),
Upshall et al., Bio/Technology 5, 1301–1304 (1987)], gpdA- [Punt
et al., Gene 69, 49–57
(1988), Punt et al., J. Biotechnol. 17 19–37 (1991)] und der pkiA-Promotor
[de Graaff et al., Curr. Genet. 22, 21–27 (1992)]. Geeignete Promotorelemente,
die zur Expression in Hefen verwendet werden können, sind im Stand der Technik
bekannt und sind z. B. der pho5-Promotor [Vogel et al., Mol. Cell.
Biol., 2050–2057
(1989); Rudolf und Hinnen, Proc. Natl. Acad. Sci. 84, 1340–1344 (1987)]
oder der gap-Promotor für
die Expression in Saccharomyces cerevisiae und für Pichia pastoris, z. B. der
aox1-Promotor [Koutz et al., Yeast 5, 167–177 (1989), Sreekrishna et
al., J. Basic Microbiol. 28, 265–278 (1988)] oder der FMD-Promotor
[Hollenberg et al., EPA Nr. 0299108] oder der MOX-Promotor [Ledeboer
et al., Nucleic Acids Res. 13, 3063–3082 (1985)] für H. polymorpha.
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Sobald
die Consensus-DNA-Sequenz, die die Aminosäuresequenz von
2 codiert, in einer geeigneten Wirtszelle
in einem geeigneten Medium exprimiert wurde, kann das codierte Protein
entweder aus dem Medium in dem Fall, in dem das Protein in das Medium
ausgeschieden wird, oder aus dem Wirtsorganismus, in dem Fall, in
dem das Protein intrazellulär
vorhanden ist, mit im Stand der Technik zur Proteinreinigung bekannten
Methode oder für
den Fall einer Phytase beschriebenen Methoden, z. B. in
EP 420 358 , isoliert werden.
-
Sobald
das Polypeptid von 2 der
vorliegenden Erfindung erhalten wurde, kann es bezüglich seiner Eigenschaften
gekennzeichnet werden, die es in der Landwirtschaft nützlich machen,
wobei jeder im Stand der Technik bekannte und beschriebene Test
verwendet kann, z. B. der von Simons et al. [Br. J. Nutr. 64, 525–540 (1990)],
Schöner
et al. [J. Anim. Physiol. a. Anim. Nutr. 66, 248–255 (1991)], Vogt [Arch. Geflügelk. 56,
93–98 (1992)],
Jongbloed et al. [J. Anim. Sci., 70, 1159–1168 (1992)], Perney et al.
[Poultry Sci. 72, 2106–2114 (1993)],
Farrell et al. [J. Anim. Physiol. a. Anim. Nutr. 69, 278–283 (1993),
Broz et al. [Br. Poultry Sci. 35, 273–280 (1994)] und Düngelhoef
et al. [Animal Feed Sci. Technol. 49, 1–10 (1994)].
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Im
Allgemeinen kann das erfindungsgemäße Polypeptid verwendet werden
ohne auf ein bestimmtes Anwendungsgebiet beschränkt zu sein, z. B. im Fall
der Phytasen zur Umwandlung von Inositpolyphosphaten, wie Phytat
zu Inosit und anorganischem Phosphat.
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Weiterhin
kann das erfindungsgemäße Polypeptid
für ein
Verfahren zur Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung
oder eines zusammengesetzten Lebensmittels oder Futtermittels verwendet
werden, wobei die Komponenten einer solchen Zusammensetzung mit
einem oder mehreren Polypeptiden der vorliegenden Erfindung gemischt
werden. Somit sind zusammengesetzte Lebensmittel oder Futtermittel
oder pharmazeutische Zusammensetzungen, die ein oder mehrere Polypeptide
der vorliegenden Erfindung enthalten, auch Gegenstand der vorliegenden
Erfindung. Ein Fachmann auf diesem Gebiet ist mit dem Verfahren
zu ihrer Herstellung vertraut. Solche pharmazeutischen Zusammensetzungen
oder zusammengesetzten Lebensmittel oder Futtermittel können weiterhin
Additive oder Komponenten enthalten, die allgemein für diesen
Zweck verwendet werden und im Stand der Technik bekannt sind.
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Bevor
die vorliegende Erfindung genauer beschrieben wird, ist eine kurze
Erläuterung
der Tabellen und enthaltenen Figuren unten angegeben.
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Tabelle
1: Gewichtung der Aminosäuresequenzen
der verwendeten Pilzphytasen. Die Tabelle zeigt die Gewichtungen,
die verwendet werden, um die Consensussequenz der Pilzphytasen zu
berechnen.
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Tabelle
2: Homologie der Pilzphytasen. Die Aminosäuresequenzen der zum Alignment
verwendeten Phytasen wurden mit dem Programm GAP (GCG Program Package,
9; Devereux et al., 1984) unter Verwendung von Standardparametern
verglichen. Der Vergleich war auf den Teil der Sequenz beschränkt, der
auch für
das Alignment verwendet wurde (siehe Legende zu 1), dem das Signalpeptid fehlte, das
ziemlich divergent war. Die Zahlen über und unter der Diagonale
repräsentieren
die Aminosäureidentitäten bzw. Ähnlichkeiten.
-
Tabelle
3: Homologie der Aminosäuresequenz
der Pilzconsensusphytase mit Phytasen, die für ihre Berechnung verwendet
wurden. Die Aminosäuresequenzen
aller Phytasen wurden mit der Pilzconsensusphytasesequenz verglichen
unter Verwendung des Programms GAP (GCG Program Package, 9.0). Wiederum war
der Vergleich auf den Teil der Sequenz beschränkt, der für das Alignment verwendet wurde.
-
Tabelle
4: Primer, die zur Einführung
von einzelnen Mutationen in Pilzconsensusphytase verwendet wurden.
Zur Einführung
jeder Mutation waren zwei Primer, die die gewünschte Mutation enthielten,
erforderlich (siehe Beispiel 8). Die veränderten Tripletts sind in Fettdruck
hervorgehoben.
-
Tabelle
5: Temperaturoptimum und Tm-Wert für die Pilzconsensusphytase
und die Phytasen aus A. fumigatus, A. niger, A. nidulans und M.
thermophila. Die Temperaturoptima wurden 3 entnommen. aDie Tm-Werte wurden mit
Differenzialscanningkalorimetrie bestimmt, wie in Beispiel 10 beschrieben
und in 7 gezeigt.
-
1: Berechnung der Consensusphytasesequenz
aus dem Alignment nahezu aller bekannten Pilzphytaseaminosäuresequenzen.
Die Buchstaben repräsentieren
die Aminosäurereste
im Ein-Buchstaben-Code. Die folgenden Sequenzen wurden für das Alignment
verwendet: phyA aus Aspergillus terreus 9A-1 (Mitchell et al., 1997;
ab Aminosäure
(aa) 27), phA aus Aspergillus terreus cbs 116.46 (van Loon et al.,
1997; ab aa 27), phyA aus Aspergillus niger var. awamori (Piddington
et al., 1993; ab aa 27), phyA aus Aspergillus niger T213; (ab aa
27), phyA aus Aspergillus niger Stanzen NRRL3135 (van Hartingsveldt
et al., 1993; ab aa 27), phyA aus Aspergillus fumigatus ATCC 13073
(Pasamontes et al., 1997b; ab aa 25), phyA aus Aspergillus fumigatus
ATCC 32722 (van Loon et al., 1997; ab aa 27), phyA aus Aspergillus
fumigatus ATCC 58128 (van Loon et al., 1997; ab aa 27), phyA aus
Aspergillus fumigatus ATCC 26906 (van Loon et al., 1997; ab aa 27),
phyA aus Aspergillus fumigatus ATCC 32239 (van Loon et al., 1997;
ab aa 30), phyA aus Aspergillus nidulans (Pasamontes et al., 1997a,
ab aa 25), phyA von Talaromyes thermophilus (Pasamontes et al.,
1997a; ab aa 24) und phyA aus Myceliophthora thermophila (Mitchell
et al., 1997; ab aa 19). Das Alignment wurde berechnet unter Verwendung
des Programms PILEUP. Die Anordnung der Gaps wurde durch Hand verfeinert.
Aminosäurereste
mit großen
Buchstaben in dem Alignment an gegebener Position gehören zu der
Aminosäurekoalition, die
den Consensusrest etabliert. In Fettdruck ist neben der berechneten
Consensussequenz die Aminosäuresequenz
der schließlich
konstruierten Pilzconsensusphytase (Fcp) gezeigt. Die Zwischenräume (Gaps)
in der berechneten Consensussequenz wurden mit Hand aufgefüllt nach
den in Beispiel 2 angegebenen Prinzipien.
-
2: DNA-Sequenz des Pilzconsensusphytasegens
(fcp) und die zur Genkonstruktion synthetisierten Primer. Die berechnete
Aminosäuresequenz
(1) wurde in eine DNA-Sequenz
umgewandelt unter Verwendung des Programms BACKTRANSLATE (Devereux
et al., 1984) und der Codonhäufigkeitstabelle
für stark
exprimierte Hefegene (GCG Programmversion 9.0). Das Signalpeptid
der Phytase von A. terreus cbs wurde an den N-Terminus fusioniert.
Die fettgedruckten Basen zeigen die Sequenzen der zur Erzeugung
des Gens verwen deten Oligonucleotide. Die Namen der jeweiligen Oligonucleotide
sind über
oder unter der Sequenz angegeben. Die unterstrichenen Basen zeigen
Start- und Stoppcodon des Gens. Die kursiv geschriebenen Basen zeigen
die zwei eingeführen
EcoRI-Stellen.
-
3: Temperaturoptimum der
Pilzconsensusphytase und anderer Phytasen, die verwendet wurden, um
die Consensussequenz zu berechnen. Für die Bestimmung des Temperaturoptimums
wurde der Phytasestandardassay bei einer Reihe von Temperaturen
zwischen 37 und 85°C
durchgeführt.
Die verwendeten Phytasen wurden gemäß Beispiel 5 gereinigt. ∇ Pilzconsensusphytase;
A.
fumigatus 13073-Phytase; ☐ A. niger NRRL3135-Phytase; O A. nidulans-Phytase; ∎ A.
terreus 9A-1-Phytase;
A.
terreus-cbs-Phytase.
-
4: Das pH-abhängige Aktivitätsprofil
der Pilzconsensusphytase und der Mutanten Q50L, Q50T und Q50G. Die
Phytaseaktivität
wurde bestimmt unter Verwendung des Standardassays in geeigneten
Puffern (siehe Beispiel 9) bei verschiedenen pH-Werten. Diagramm
a) zeigt einen Vergleich der Pilzconsensusphytase (
)
mit den Mutanten Q50L (∇),
Q50T (
)
und Q50G (O) in Prozent Aktivität.
Diagramm b) zeigt einen Vergleich der Pilzconsensusphytase (O) mit
den Mutanten Q50L (
)
und Q50T (∇)
unter Verwendung der spezifischen Aktivität der gereinigten Enzyme, die
in N. polymorpha exprimiert wurden.
-
5: Das pH-abhängige Aktivitätsprofil
der Mutanten Q50L, Y51N und Q50T; Y51N im Vergleich mit den Mutanteil
Q50T und Q50L der Pilzconsensusphytase. Die Phytaseaktivität wurde
bestimmt unter Verwendung des Standardassays in geeigneten Puffern
(siehe Beispiel 9) bei verschiedenen pH-Werten. Kurve a) zeigt den
Einfluss der Mutation Y51N (
)
auf die Mutante Q50L (O). Kurve b) zeigt den Einfluss der gleichen Mutation
(
)
auf die Mutante Q50T (O).
-
6: Substratspezifität der Pilzconsensusphytase
und ihrer Mutanten Q50L, Q50T und Q50G. Die Balken zeigen die relative
Aktivität
im Vergleich zur Aktivität
bei Phytinsäure
(100%) mit einer Mehrzahl bekannter natürlicher und synthetischer phosphorylierter
Verbindungen.
-
7: Differenzialscanningkalorimetrie
(DSC) der Pilzconsensusphytase und der Mutante Q50T. Die Proteinproben
wurden auf ca. 50 bis 60 mg/ml eingeengt und intensiv gegen 10 mM
Natriumacetat, pH 5,0, dialysiert. Eine konstante Erwärmungsrate
von 10°C/min
wurde angewendet bis 90°C.
Die DSC der Consensusphytase Q50T (obere Kurve) lieferte eine Schmelztemperatur
von 78,9°C,
die nahezu identisch ist zum Schmelzpunkt der Pilzconsensusphytase
(78,1°C
untere Kurve).
-
Beispiele
-
Referenzbeispiel
-
Homologiemodellierung
einer A. fumigatus- und A. terreus cbs 116.46-Phytase
-
Die
Aminosäuresequenzen
von A. fumigatus und A. terreus cbs116.46-Phytase wurden mit der
Sequenz von A. niger NRRL 3135-Phytase verglichen (siehe 1), für die die dreidimensionale
Struktur mit Röntgenkristallografie
bestimmt worden war.
-
Ein
mehrfaches Aminosäuresequenz-Alignment
von A. niger NRRL 3135-Phytase, A. fumigatus-Phytase und A. terreus
cbs116.46-Phytase wurde mit dem Programm "PILEUP" (Prog. Menü für Wisconsin Packung, Version
8, September 1994, Genetics Computer Group, 575 Science Drive, Madison
Wisconsin, USA 53711) berechnet. Die dreidimensionalen Modelle von
A. fumigatus-Phytase und A. terreus cbs116.46-Phytase wurden gebildet
unter Verwendung der Struktur von A. niger NRRL 3135-Phytase als
Matrize und durch Austausch der Aminosäuren von A. niger NRRL 3135-Phytase
gemäß dem Sequenz-Alignment
mit den Aminosäuren
von A. fumigatus bzw. A. terreus cbs116.46-Phytase. Die Modellkonstruktion
und Energieoptimierung wurden durchgeführt unter Verwendung des Programms
Moloc (Gerber und Müller,
1995). C-alpha-Positionen wurden fixiert gehalten außer bei
neuen Insertionen/Deletionen und in Loop-Bereichen, die von der
aktiven Stelle entfernt sind.
-
Nur
geringe Unterschiede zwischen den modellierten Strukturen und der
ursprünglichen
Kristallstruktur konnten in den äußeren Loops
beobachtet werden. Weiterhin wurden die verschiedenen Substratmoleküle, die
hauptsächlich
auf dem Abbauweg der Phytinsäure
(myo-Inositolhexakisphosphat) von Pseudomonas sp. bacterium-Phytase
auftreten und, soweit bestimmt, von A. niger NRRL 3135-Phytase (Cosgrove,
1980) konstruiert und nach der Vertiefung der aktiven Stelle jeder
Phytasestruktur geformt. Jedes dieser Substrate war in einer hypothetischen
Bindungsform, die für
Histidinsäurephosphatasen
vorgeschlagen wird (Van Etten, 1982) orientiert. Die abspaltbare
Phosphatgruppe wurde zu dem katalytisch wesentlichen His 59 orientiert,
um das kovalente Phosphoenzymzwischenprodukt zu bilden. Der Sauerstoff
der Substratphosphoesterbindung, der durch Asp 339 protoniert wird
nach Spaltung wurde hin zum Protonendonator orientiert. Konformationsentspannung
des verbleibenden strukturellen Teils der Substrate ebenso wie der
die aktive Stellung umgebenden Reste wurde durchgeführt durch
Energieoptimierung mit dem Programm Moloc.
-
Basierend
auf den Strukturmodellen wurden die Reste, die in die Vertiefung
mit der aktiven Stelle zeigen, identifiziert. Mehr als die Hälfte (60%)
dieser Positionen waren identisch zwischen den drei Phytasen, wohingegen
nur wenige Positionen nicht konserviert waren (siehe 1). Diese Beobachtuug konnte
auf vier weitere Phytasesequenzen ausgedehnt werden (A. nidulans,
A. terreus 9A1, Talaromyces thermophilus, Myceliophthora thermophila).
-
Beispiel 1
-
Ausrichtung der Aminosäuresequenz
der Pilzphytasen
-
Das
Alignment wurde berechnet unter Verwendung des Programms PILEUP
von der Sequenzanalysepackung Version 9.0 (Devereux et al., 1984)
mit Standardparameter (gap creation penalty 12, gap extension penalty
4). Die Anorduung der Zwischenräume
wurde verfeinert unter Verwendung eines Texteditors. Die folgenden
Sequenzen (siehe 1)
ohne die Signalsequenz wurden für
die Durchführung
des Alignments verwendet beginnend mit der unten erwähnten Aminosäure (aa):
phyA-Gen
von Aspergillus terreus 9A-1, aa 27 (Mitchell et al., 1997)
phyA-Gen
von Aspergillus terreus cbs116.46, aa 27 (van Loon et al., 1997)
phyA-Gen
von Aspergillus niger var. awamori, aa 27 (Piddington et al., 1993)
phyA-Gen
von Aspergillus niger T213, aa 27
phyA-Gen von Aspergillus
niger Stamm NRRL3135, aa 27 (van Hartingsveldt et al., 1993)
phyA-Gen
von Aspergillus fumigatus ATCC 13073, aa 26 (Pasamontes et al.,
1997)
phyA-Gen von Aspergillus fumigatus ATCC 32722, aa 26
(van Loon et al., 1997)
phyA-Gen von Aspergillus fumigatus
ATCC 58128, aa 26 (van Loon et al., 1997)
phyA-Gen von Aspergillus
fumigatus ATCC 26906, aa 26 (van Loon et al., 1997)
phyA-Gen
von Aspergillus fumigatus ATCC 32239, aa 30 (van Loon et al., 1997)
phyA-Gen
von Aspergillus nidulans, aa 25 (Roche Nr. R1288, Pasamontes et
al., 1997a)
phyA-Gen von Talaromyces thermophilus, ATCC 20186,
aa 24 (Pasamontes et al., 1997a)
phyA-Gen von Myceliophthora
thermophila, aa 19 (Mitchell et al., 1997).
-
Tabelle
2 zeigt die Homologie der unten erwähnten Phytasesequenzen.
-
Beispiel 2
-
Berechnung der Aminosäuresequenz
der Pilzconsensusphytasen
-
Unter
Verwendung des verfeinerten Alignments von Beispiel 1 als Input
wurde die Consensussequenz berechnet mit dem Programm PRETTY von
Sequence Analysis Package Version 9.0 (Devereux et al., 1984). PRETTY
druckt Sequenzen, bei denen die Spalten ausgerichtet sind und kann
eine Consensussequenz für die
Ausrichtung anzeigen. Eine Gewichtung, die die Ähnlichkeit zwischen Aminosäuresequenzen
der ausgerichteten Phytasen beachtet, wurde allen Sequenzen zugeordnet.
Die Gewichtung wurde so eingestellt wie der vereinigte Wert für alle Phytasen
aus einer Sequenzuntergruppe (gleiche Ursprungsart, aber verschiedene Stämme), z.
B. die Aminosäuresequenzen
aller Phytasen aus A. fumigatus wurde bei der Auswahl auf 1 gesetzt,
das bedeutet, dass jede Sequenz einen Wert von 1 dividiert durch
die Anzahl der Stammsequenzen beiträgt (siehe Tabelle 1). Damit
war es möglich,
zu verhindern, dass sehr ähnliche
Aminosäuresequenzen,
z. B. die Phytasen aus verschiedenen A. fumigatus-Stämmen die
berechnete Consensussequenz dominieren.
-
Das
Programm PRETTY wurde mit den folgenden Parametern gestartet: Die
Zahl, die die Anzahl der Angaben definiert, bei denen kein Consensus
besteht, wurde auf 2.0 gesetzt. Die Schwelle, die den Bewertungsmatrixwert
bestimmt, unter dem ein Aminosäurerest
für eine
Koalition von Resten nicht gewichtet werden kann, wurde auf 2 gesetzt.
PRETTY verwendete die PrettyPep.Cmp.-Consensusbewertungsmatrix für Peptide.
-
Zehn
Positionen für
das Alignment (Position 46, 66, 82, 138, 162, 236, 276, 279, 280,
308; 1), für die das
Programm keinen Consensusrest bestimmen konnte, wurden mit Hand
aufgefüllt
gemäß den folgenden
Regeln: Wenn ein häufigster
Rest existierte, wurde dieser Rest ausgewählt (138, 236, 280); wenn eine vorherrschende
Gruppe von chemisch ähnlichen
oder äquivalenten
Resten auftrat, wurde der häufigste
oder, falls nicht verfügbar,
ein Rest dieser Gruppe ausgewählt
(46, 66, 82, 162, 276, 308). Wenn es entweder einen vorherrschenden
Rest noch eine vorherrschende Gruppe gab, wurde einer der auftretenden
Reste ausgewählt nach
der allgemeinen Annahme ihres Einflusses auf die Proteinstabilität (279).
Acht andere Positionen (132, 170, 204, 211, 275, 317, 384, 447; 1) wurden nicht mit dem
von dem Programm ausgewählten
Aminosäurerest
aufgefüllt,
sondern normalerweise mit Aminosäuren,
die mit der gleichen Häufigkeit
auftreten, wie die Reste, die von dem Programm ausgewählt wurden.
In den meisten Fällen
wurden die geringe Unterbewertung der drei A. niger-Sequenzen (Summe
der Gewichtungen: 0,99) ausgeräumt
durch diese Korrekturen.
-
Tabelle
3 zeigt die Homologie der berechneten Pilzconsensusphytaseaminosäuresequenz
mit den Phytasesequenzen, die für
die Berechnung verwendet wurden.
-
Beispiel 3
-
Umwandlung der Pilzconsensusphytaseaminosäuresequenz
in eine DNA-Sequenz
-
Die
ersten 26 Aminosäurereste
von A. terreus cbs116.46-Phytase wurden als Signalpeptid verwendet und
daher an den N-Terminus aller Consensusphytasen fusioniert. Für diesen
Stretch wurde eine spezielle Methode verwendet, um die entsprechende
DNA-Sequenz zu berechnen. Purvis et al. (1987) schlugen vor, dass der
Einbau seltener Codons in ein Gen einen Einfluss auf die Falteffizienz
des Proteins hat. Daher wurde zumindest die Verteilung seltener
Codons in der Signalsequenz von A. terreus cbs116.46, die für die Pilzconsensusphytase
verwendet wurde und die sehr wichtig ist für die Ausscheidung des Proteins,
aber umgewandelt in die S. cerevisiae-Codonverwertung, überführt in die
neue Signalsequenz, die zur Expression in S. cerevisiae erzeugt
wurde. Für
die verbleibenden Teile des Proteins wurde die Codonhäufigkeitstabelle
von stark exprimierten S. cerevisiae-Genen verwendet, die von dem GCG-Programm
erhalten wurden, um die berechnete Aminosäuresequenz in eine DNA-Sequenz
zu übersetzen.
-
Die
entstehende Sequenz des fcp-Gens ist in 2 gezeigt.
-
Beispiel 4
-
Konstruktion und Klonierung
der Pilzconsensusphytasegene
-
Die
berechnete DNA-Seguenz der Pilzconsensusphytase wurde in Oligonucleotide
mit 85 bp aufgeteilt, wobei alternierend die Sequenz des Sense-
und Antisense-Strangs verwendet wurde. Jedes Oligonucleotid überlappt
um 20 bp mit dem vorherigen und dem folgenden Oligonucleotid des
entgegengesetzten Strangs. Die Anordnung aller Primer, die von Microsynth,
Balgach (Schweiz) erworben wurden und in einer PAGE-gereinigten
Form erhalten wurden, ist in 2 gezeigt.
-
Bei
drei PCR-Reaktionen wurden die synthetisierten Oligonucleotide zu
dem Gesamtgen zusammengesetzt. Für
die PCR wurde der High Fidelity-Kit von Boehringer Mannheim (Boehringer
Mannheim, Mannheim, Deutschland) und der Thermocycler The ProtokolTM von AMS Biotechnology (Europa) Ltd. (Lugano, Schweiz)
verwendet.
-
Oligonucleotid
CP-1 bis CP-10 (Mischung 1, 2)
wurden auf eine Konzentration von 0,2 pmol/μl für jedes Oligonucleotid vermischt.
Eine zweite Oligonucleotidmischung (Mischung 2) wurde hergestellt
mit CP-9 bis CP-22 (0,2 pmol/μl/Oligonucleotid).
Zusätzlich
wurden vier kurze Primer für
die PCR-Reaktionen verwendet:
-
-
PCR-Reaktion a
-
- 10 μl
Mischung 1 (2,0 pmol von jedem Oligonucleotid)
- 2 μl
Nucleotide (jeweils 10 mM Nucleotid)
- 2 μl
Primer CP-a (10 pmol/μl)
- 2 μl
Primer CP-c (10 pmo1/μl)
- 10,0 μl
PCR-Puffer
- 0,75 μl
Polymerasemischung
- 73,25 μl
H2O
-
PCR-Reaktion b
-
- 10 μl
Mischung 2 (2,0 pmol von jedem Oligonucleotid)
- 2 μl
Nucleotide (jeweils 10 mM Nucleotid)
- 2 μl
Primer CP-b (10 pmol/μl)
- 2 μl
Primer CP-e (10 pmol/μl)
- 10,0 μl
PCR-Puffer
- 0,75 μl
Polymerasemischung (2,6 U)
- 73,25 μl
H2O
-
Reaktionsbedingungen für die PCR-Reaktion
a und b
-
- Stufe 1 2 min – 45°C
- Stufe 2 30 s – 72°C
- Stufe 3 30 s – 94°C
- Stufe 4 30 s – 52°C
- Stufe 5 1 min – 72°C
- Stufe 3 und 5 wurden 40 Mal wiederholt.
-
Die
PCR-Produkte (670 und 905 bp) wurden mit Agarosegelelektrophorese
(0,9% Agarose) und anschließender
Gelextraktion (QIAEX II Gel Extraction Kit, Qiagen, Hilden, Deutschland)
gereinigt. Die gereinigten DNA-Fragmente wurden für die PCR-Reaktion
c verwendet.
-
PCR-Reaktion c
-
- 6 μl
PCR-Produkt von Reaktion a (= 50 ng)
- 6 μl
PCR-Produkt von Reaktion b (= 50 ng)
- 2 μl
Primer CP-a (10 pmol/μl)
- 2 μl
Primer CP-e (10 pmol/μl)
- 10,0 μl
PCR-Puffer
- 0,75 μl
Polymerasemischung (2,6 U)
- 73,25 μl
H2O
-
Reaktionsbedingungen für PCR-Reaktion
c
-
- Stufe 1 2 min – 94°C
- Stufe 2 30 s – 94°C
- Stufe 3 30 s – 55°C
- Stufe 4 1 min – 72°C
- Stufen 2 bis 4 wurden 31 Mal wiederholt.
-
Das
entstehende PCR-Produkt (1,4 kb) wurde wie oben erwähnt gereinigt,
mit EcoRI verdaut und in einen mit EcoRI verdauten und dephosphorylierten
pBsk(–)-Vektor
(Stratagene, La Jolla, CA, USA) ligiert. 1 μl der Ligierungsmischung wurde
verwendet, um XL-1-kompetente E. coli-Zellen zu transformieren (Stratagene, La
Jolla, CA, USA). Alle Standardverfahren wurden durchgeführt, wie
von Sambrook et al. (1987) beschrieben. Das konstruierte Pilzconsensusphytasegen
(fcp) wurde durch Sequenzierung (Plasmid pBsk–-fcp)
verifiziert.
-
Beispiel 5
-
Expression des Pilzconsensusphytasegens
fcp und seiner Varianten in Saccharomyces cerevisiae und deren Reinigung
aus dem Kulturüberstand
-
Ein
Pilzconsensusphytasegen wurde aus dem Plasmid pBsk–fcp
isoliert und in die EcoRI-Stellen der Expressionskassette des Saccharomyces
cerevisiae-Expressionsvektors pYES2 (Invitrogen, San Diego, CA, USA)
ligiert oder zwischen den verkürzten
GAPFL-(Glyceraldehyd-3-phosphatdehydrogenase)-Promotor und den pho5-Terminator,
wie von Janes et al. (1990) beschrieben, subkloniert. Die genaue
Orientierung des Gens wurde mit PCR geprüft. Die Transformation von
S. cerevisiae-Stämmen,
z. B. INVSc1 (Invitrogen, San Diego, CA, USA) erfolgte gemäß Hinnen
et al. (1978). Einzelne Kolonien, die das Phytasegen unter der Kontrolle
des GAPFL-Promotors beherbergen, wurden herausgepickt und in 5 ml
Selektionsmedium (SD-Uracil, Sherman et al., 1986) bei 30°C unter heftigem
Schütteln
(250 U/min) 1 Tag lang kultiviert. Die Vorkultur wurde dann zu 500 ml
YPD-Medium (Sherman er al., 1986) zugegeben und unter den gleichen
Bedingungen gezüchtet.
Die Induktion des gall-Promotors erfolgte nach den Anleitungen des
Herstellers. Nach 4 Tagen Inkubation wurde die Zellbrühe zentrifugiert
(7000 U/min, GS3-Rotor, 15 min, 5°C),
um die Zellen zu entfernen und der Überstand wurde mit Hilfe von
Ultrafiltration in Amicon-8400-Zellen (PM30-Membranen) und ultrafree-15-Zentrifugalfiltervorrichtungen
(Biomax-30K, Millipore, Bedford, MA, USA) konzentriert. Das Konzentrat
(10 ml) wurde auf einer 40 ml Sephadex G25 Superfine-Säule (Pharmacia
Biotech, Freiburg, Deutschland) mit 10 mM Natriumacetat, pH 5,0,
als Elutionspuffer entsalzt. Die entsalzte Probe wurde auf 2 M (NH4)2SO4 gebracht
und direkt auf eine 1 ml Butyl Sepharose 4 Fast Flow-Clu-omatographiesäule mit
hydrophoben Wechselwirkungen (Pharmacia Biotech, Freiburg, Deutschland)
geladen, die mit einem linearen Gradienten von 2 M bis 0 M (NH4)2SO4 in
10 mM Natriumacetat, pH 5,0, eluiert wurde. Die Phytase wurde mit
dem Durchbruch eluiert, eingeengt, auf eine 120 ml Sephacryl S-300-Gelpermeationschromatographiesäule geladen
(Pharmacia Biotech, Freiburg, Deutschland). Pilzconsensusphytase
und PilzConsensusphytase 7 eluierten als homogener symmetrischer
Peak und mit SDS-PAGE
wurde gezeigt, dass sie zu etwa 95% rein waren.
-
Beispiel 6
-
Expression der Pilzconsensusphytasegene
fcp und ihrer Varianten in Hansenula polymorpha
-
Die
Phytaseexpressionsvektoren, die verwendet wurden, um H. polymorpha
zu transformieren, wurden konstruiert, indem das EcoRI-Fragment
von pBsk
–fcp,
das die Consensusphytase oder eine Variante codiert, in die Mehrfachklonierungsstelle
des H. polymorpha-Expressionsvektors pFPMT121, der auf einem ura3-Selektionsmarker
und dem FMD-Promotor basiert, insertiert wurde. Das 5'-Ende des fcp-Gens
wird an den FMD-Promotor,
das 3'-Ende an den
MOX-Terminator fusioniert (Gellisen et al., 1996;
EP 0299108 B ). Der entstehende
Expressionsvektor wird mit pFPMTfcp und pBsk
–fcp7
bezeichnet.
-
Die
konstruierten Plasmide wurden in E. coli propagiert. Die Plasmid-DNA
wurde gereinigt unter Verwendung von im Stand der Technik bekannten
Standardverfahren. Die Expressionsplasmide wurden in den N. polymorpha-Stamm
RP11, dem Orotidin-5'-phosphatdecarboxylase
(ura3) fehlt, transformiert unter Verwendung des Verfahrens zur
Herstellung von kompetenten Zellen und zur Transformation von Hefe,
wie bei Gelissen et al. (1996) beschrieben. Jede Transformationsmischung
wurde auf YNB (0,14% G/V Difco YNB und 0,5% Ammoniumsulfat), das
2% Glucose und 1,8% Agar enthielt, plattiert und bei 37°C inkubiert.
Nach 4 bis 5 Tagen wurden einzelne transformierte Kolonien herausgepickt
und in dem oben beschriebenen flüssigen
Medium 2 Tage bei 37°C
gezüchtet.
Anschließend
wurde ein Aliquot dieser Kultur verwendet, um frische Gläschen mit
YNB-Medium, das
2% Glucose enthielt, zu impfen. Nach sieben weiteren Passagen in
selektivem Medium integriert der Expressionsvektor in das Hefegenom
in multimerer Form. Anschließend
wurden mitotisch stabile Transformanten durch zwei zusätzliche
Kultivierungsstufen in 3 ml nicht selektivem flüssigen Medium (YPD, 2% Glucose,
10 g Hefeextrakt und 20 g Pepton) erhalten. Um genetisch homogene
rekombinante Stämme
zu erhalten, wurde ein Aliquot der letzten Stabilisierungskultur
auf einer selektiven Platte plattiert. Einzelne Kolonien wurden
isoliert zur Analyse der Phytaseexpression in YNB, das 2% Glycerol
statt Glucose enthielt, um den fmd-Promotor zu dereprimieren. Die
Reinigung der Pilzconsensusphytasen erfolgte wie in Beispiel 5 beschrieben.
-
Beispiel 7
-
Expression der Pilzconsensusgene
fcp und ihrer Varianten in Aspergillus niger
-
Das
Plasmid pBsk–fcp
oder das entsprechende Plasmid einer Variante des fcp-Gens wurden
als Matrize zur Einführung
einer BspHI-Stelle stromaufwärts
des Startcodons der Gene und eine EcoRV-Stelle stromabwärts des
Stoppcodons verwendet. Der ExpandTM High
Fidelity PCR Kit (Boehringer Mannheim, Mannheim, Deutschland) wurde
nur den folgenden Primern verwendet:
-
-
Die
Reaktion wurde durchgeführt,
wie vom Hersteller beschrieben. Das durch PCR amplifizierte fcp-Gen
hatte eine neue BspHI-Stelle am Startcodon, die mit dem Primer Asp-1
eingeführt
wurde, was zu einem Ersatz des zweiten Aminosäurerestes Glycin durch Serin
führte.
Anschließend
wurde das DNA-Fragment mit BspHI und EcoRV verdaut und in die NcoI-Stelle
stromabwärts
des Glucoamylasepromotors von Aspergillus niger (glaA) und der EcoRV-Stelle
stromaufwärts
des Aspergillus nidulans Tryptophan C-Terminators (trpC) ligiert
(Mullaney et al., 1985). Nach dieser Klonierungsstufe wurden die
Gene sequenziert, um mögliche
Fehler, die durch die PCR eingeführt
wurden, nachzuweisen. Die entstehenden Expressionsplasmide, die
im Wesentlichen dem in Beispiel 9 von
EP
684 313 beschriebenen 'pGLAC-Vektor
entsprachen, enthielten das Orotidin-5'-phosphatdecarboxylasegen
(pyr4) von Neurospora crassa als Selektionsmarker. Die Transformation von
Aspergillus niger und die Expression der Consensusphytasegene erfolgte,
wie in
EP 684 313 beschrieben. Die
Pilzconsensusphytasen wurden, wie in Beispiel 5 beschrieben, gereinigt.
-
Beispiel 8
-
Konstruktion von Muteinen
der Pilzconsensusphytase
-
Um
Muteine zur Expression in A. niger, S. cerevisiae oder H. polymorpha
zu konstruieren, wurde das entsprechende Expressionsplasmid, das
das Pilzconsensusphytasegen enthielt, als Matrize für die ortsgerichtete
Mutagenese verwendet. Mutationen wurden eingeführt unter Verwendung des "quick exchangeTM site-directed mutagenesis kit" von Stratagene (La
Jolla, CA, USA) gemäß dem Protokoll
des Herstellers und unter Verwendung der entsprechenden Primer.
Alle Mutationen, die gemacht wurden, und die entsprechenden Primer
sind in Tabelle 4 zusammengefasst. Klone, die die gewünschte Mutation
beinhalten, wurden mit DNA-Sequenzanalyse identifiziert, wie es
im Stand der Technik bekannt ist. Die mutierte Phytase wurde verifiziert,
indem das vollständige
Gen sequenziert wurde.
-
Beispiel 9
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Bestimmung der Phytaseaktivität und des
Temperaturoptimums der Consensusphytase und ihrer Varianten
-
Die
Phytaseaktivität
wurde hauptsächlich,
wie von Mitchell et al. (1997) beschrieben, bestimmt. Die Aktivität wurde
in einer Testmischung gemessen, die 0,5% Phytinsäure (~5 mM), 200 mM Natriumacetat,
pH 5,0, enthielt. Nach 15 Minuten Inkubation bei 37°C wurde die
Reaktion gestoppt durch Zugabe eines gleichen Volumens an 15% Trichloressigsäure. Das
freigesetzte Phosphat wurde quantitativ ausgewertet durch Vermischen
von 100 μl
Testmischung mit 900 μl
H2O und 1 ml 0,6 M H2SO4, 2% Ascorbinsäure und 0,5% Ammoniummolybdat.
Standardlösungen
von Kaliumphosphat wurden als Referenz verwendet. Eine Einheit Enzymaktivität wurde
definiert als die Menge an Enzym, die 1 μmol Phosphat pro Minute bei
37°C freisetzt.
Die Proteinkonzentration wurde bestimmt unter Verwendung des Enzymextinktionskoeffizienten
bei 280 nm, der gemäß Pace et
al. (1995) berechnet wurde: Pilzconsensusphytase, 1, 101; Pilzconsensusphytase
7, 1,068.
-
Im
Fall der Kurven des pH-Optimums wurden gereinigte Enzyme in 10 mM
Natriumacetat, pH 5,0, verdünnt.
Die Inkubationen wurden gestartet, indem Aliquots des verdünnten Proteins
mit einem gleichen Volumen 1% Phytinsäure (~10 mM) in einer Reihe
verschiedener Puffer gemischt wurden: 0,4 M Glycin/HCl, pH 2,5;
0,4 M Acetat/NaOH, pH 3,0, 3,5, 4,0, 4,5, 5,0, 5,5; 0,4 M Imidazol/HCl,
pH 6,0, 6,5; 0,4 M Tris/HCl, pH 7,0, 7,5, 8,0, 8,5, 9,0. Kontrollversuche
zeigten, dass der pH nur gering durch die Mischstufe beeinflusst
wurde. Die Inkubationen wurden 15 Minuten lang bei 37°C durchgeführt, wie
oben beschrieben.
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Zur
Bestimmung der Substratspezifitäten
der Phytasen wurde Phytinsäure
in der Testmischung durch 5 mM Konzentrationen der jeweiligen Phosphatverbindungen
ersetzt. Die Aktivitätstests
wurden wie oben beschrieben durchgeführt.
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Zur
Bestimmung des Temperaturoptimums wurden Enzym (100 μl) und Substratlösung (100 μl) 5 Minuten
lang bei der angegebenen Temperatur vorinkubiert. Die Reaktion wurde
gestartet durch Zugabe der Substratlösung zu dem Enzym. Nach 15
Minuten Inkubation wurde die Reaktion mit Trichloressigsäure gestoppt
und die Menge an freigesetztem Phosphat bestimmt.
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Das
pH-Optimum der ursprünglichen
Pilzconsensusphytase war etwa bei pH 6,0 bis 6,5 (70 U/mg). Durch
Einführunng
der Q50T-Mutation verschob sich das pH-Optimum auf pH 6,0 (130 U/mg),
während
der Ersatz durch ein Leucin an gleicher Position zu einer maximalen
Aktivität
bei etwa pH 5,5 führte
(212 U/mg). Der Austausch Q50G führte
zu einem pH-Optimum der Aktivität
oberhalb pH 6,0 (siehe 4).
Der Austausch von Tyrosin an Position 51 gegen Asparagin führte zu
einem relativen Anstieg der Aktivität unterhalb pH 5,0 (siehe 5). Insbesondere durch die
Q50L-Mutation wurde die Spezifität
der Pilzconsensusphytase für
Phytat drastisch erhöht
(siehe 6).
-
Das
Temperaturoptimum der Pilzconsensusphytase (70°C) war 15 bis 25°C höher als
das Temperaturoptimum der Wildtypphytasen (45 bis 55°C), die verwendet
wurden, um die Consensussequenz zu berechnen (siehe Tabelle 5 und 3).
-
Beispiel 10
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Bestimmung des Schmelzpunkts
durch Differenzialscanningkalorimetrie (DSC)
-
Um
die Entfaltungstemperatur der Pilzconsensusphytasen zu bestimmen,
wurde Differenzialscanningkalorimetrie angewendet, wie früher von
Brugger et al. (1997) veröffentlicht.
Lösungen
von 50 bis 60 mg/ml homogener Phytase wurden für die Tests verwendet. Eine
konstante Erwärmungsrate
von 10°C/min
wurde bis auf 90°C
angewendet.
-
Die
bestimmten Schmelzpunkte zeigen klar die stark verbesserte Thermostabilität der Pilzconsensusphytase
im Vergleich zu den Wildtypphytasen (siehe Tabelle 5 und 7). 7 zeigt das Schmelzprofil der Pilzconsensusphytase
und ihrer Mutante Q50T. Der gemeinsame Schmelzpunkt wurde bestimmt
mit 78 bis 79°C.
-
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-
Tabelle 1
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- Aspergillus terreus 9A-1 phytase: 0,50
- Aspergillus terreus cbs116.46 phytase: 0,50
- Aspergillus niger var. awamori phytase: 0,3333
- Aspergillus niger T213 phytase: 0,3333
- Aspergillus niger NRRL3135 phytase: 0,3333
- Aspergillus fumigatus ATCC 13073 phytase: 0,20
- Aspergillus fumigatus ATCC 32722 phytase: 0,20
- Aspergillus fumigatus ATCC 58128 phytase: 0,20
- Aspergillus fumigatus ATCC 26906 phytase: 0,20
- Aspergillus fumigatus ATCC 32239 phytase: 0,20
- Aspergillus nidulans phytase: 1,00
- Talaromyces thermophilus ATCC 20156 phytase: 1,00
- Myceliophora thermophila phytase: 1,00
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