DE1492060C3 - Verfahren zur Stabilisierung wäßriger Pepsinlösungen - Google Patents
Verfahren zur Stabilisierung wäßriger PepsinlösungenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C12N—MICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
- C12N9/00—Enzymes; Proenzymes; Compositions thereof; Processes for preparing, activating, inhibiting, separating or purifying enzymes
- C12N9/96—Stabilising an enzyme by forming an adduct or a composition; Forming enzyme conjugates
Description
Die Instabilität der Enzyme führt bei Enzymzubereitungen zu zum Teil großen Aktivitätsverlusten,
besonders bei wäßrigen Enzymlösungen. Diese Qualitätsminderung gab Anlaß, bei der Herstellung therapeutisch
anwendbarer Enzymzubereitungen Enzymüberdosierungen vorzunehmen, um Mindestaktivitäten
deklarieren und garantieren zu'können. Es ist daher ein allgemeines und betontes Anliegen, Enzymzubereitungen
durch Zusatz von entsprechend wirksamen Substanzen zu stabilisieren.
In der deutschen Auslegeschrift 1 185 768 und der deutschen Patentschrift 1 121 769 werden Verfahren
zur Stabilisierung wäßriger Trypsin- und Chymotrypsinlösungen beschrieben. Schwefelfreie Aminosäuren
finden als Stabilisatoren unter Zusatz von wasserlöslichen Calciumsalzen in beiden Verfahren
Verwendung. Auch die österreichische Patentschrift 234 279 beschreibt ein Verfahren zur Stabilisierung
therapeutisch anwendbarer Plasminlösungen unter Verwendung von Aminosäuren als Stabilisatoren.
Auch für wäßrige Pepsinzubereitungen wurden stabilisierende Effekte der Aminosäuren und Peptide bzw.
Peptone, peptische Hydrolyseprodukte von Edestin. Casein und Gelatine, beschrieben: A. Ss. Zypero
wit sch, Ukrain. biochem. J. 29, S. 79 bis 89
(1957), zitiert n. Chem. Zentralblatt 1957, S. 10519;
A. L. Lossewa, Ukrain. biochem. J. 29, S. 173
ίο bis 185 (1957), zitiert n. Chem. Zentralblatt 1958,
S. 3924. Schließlich ist in der britischen Patentschrift 817 329 die Verwendung verschiedenster Zusatzstoffe
wie Carboxymethylcellulose, Mucin, Pektin, Gelatine und verschiedene Kohlehydrate in trockenen Zubereitungen
von Proteasen wie Pepsin beschrieben.
Die Instabilität von Pepsin in wäßriger Lösung,
d. h. das hier bedeutende Problem stellt sich bei trockenen Zubereitungen von Pepsin jedoch nicht.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Stabilisierung wäßriger Pepsinlösungen ist dadurch gekennzeichnet,
daß man der wäßrigen Pepsinlösung 5 bis 10 Gewichtsprozent eines Polyäthylenglykols mit einem mittleren
Molekulargewicht von etwa 400 bis etwa 2000, eines Polyvinylpyrrolidons mit einem mittleren Molekulargewicht
im Bereich von etwa 20000 oder eines Gemisches aus einem Polyäthylenglykol mit einem
mittleren Molekulargewicht von etwa 1000 und einem Polyvinylpyrrolidon mit einem mittleren Molekulargewicht
von etwa 20000 zumischt. Beim Einsatz eines Gemisches aus einem Polyäthylenglykol und
einem Polyvinylpyrrolidon werden die beiden Verbindungen vorzugsweise im Verhältnis 1:1 eingesetzt
und der wäßrigen Pepsinlösung in einer Menge von 5 bis 10 Gewichtsprozent zugesetzt.
Die Untersuchungen über die Stabilität der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Lösungen
wurden an Schweinepepsinlösungen (pH 2.2 bis 2,5) durchgeführt. Die Ausgangsaktivitäten lagen
zwischen 7 und 8 Pepsineinheiten pro Gramm Lösung.
Tabelle 1 Ergebnisse der Stabilitätsprüfung bei r-20"C, nach einem Jahr
Zubereitung
Aktivitatsverlust in
Anzahl der
Meß reihen
Meß reihen
Anzahl der
Eiinzelmessungen
Eiinzelmessungen
Gelatine 1 Gewichtsprozent
Dextrin 10. Gewichtsprozent
Carboxymethylcellulose 1 Gewichtsprozent
Sorbit 20 Gewichtsprozent
Standard-Pepsinlösung
Glycerin 28 Gewichtsprozent
Polyäthylenglykol (Molgewicht etwa 400)
10 Gewichtsprozent
Polyäthylenglykol (Molgewicht etwa 1000)
10 Gewichtsprozent
Polyäthylenglykol (Molgewicht etwa 2000)
10 Gewichtsprozent
Polyvinylpyrrolidon (PVP) (mittleres Molgewicht
etwa 20 000) 10 Gewichtsprozent
PVP (mittleres Molgewicht 20 000 — Polyäthylenglykol (Molgewicht etwa 1000) (1:1) 5 Gewichtsprozent
PVP (mittleres Molgewicht etwa 20 000 — Polyäthylenglykol (Molgewicht etwa 1000) (1:1)
10 Gewichtsprozent
10 Gewichtsprozent
38
37
35
31
38
16
37
35
31
38
16
Ergebnisse der Stabilitätsprüfung bei +370C nach 60 Tagen
Zubereitung
Aktivitätsverlust in | Anzahl der Meßreihen |
Anzahl der Einzelmessungen |
78 48 |
3 3 |
9 9 |
66 60 |
2 2 |
Os Os |
58 48 |
4 4 |
12 12 |
52 | 2 | 6 |
48 | 2 | 6 |
43 37 |
4
4 |
12
12 |
38 | 2 | 6 |
38 | 2 | 6 |
Standard-Pepsinlösung
Glycerin 28 Gewichtsprozent
Mucin — NNR
5 Gewichtsprozent
10 Gewichtsprozent
Polyäthylenglykol (Molgewicht etwa 400)
5 Gewichtsprozent
10 Gewichtsprozent ,
Polyäthylenglykol (Molgewicht etwa 1000)
5 Gewichtsprozent
Polyäthylenglykol (Molgewicht etwa 2000)
5 Gewichtsprozent
Polyvinylpyrrolidon (PVP) (mittleres Molgewicht etwa 20 000)
5 Gewichtsprozent
10 Gewichtsprozent
Polyäthylenglykol (Molgewicht etwa 1000)
10 Gewichtsprozent
Polyäthylenglykol (Molgewicht etwa 2000) 10 Gewichtsprozent
Tabelle 3
Ergebnisse der Stabilitätsprüfung bei +530C nach 15 Tagen
Ergebnisse der Stabilitätsprüfung bei +530C nach 15 Tagen
Zubereitung
Aktivitätsverlust in | Anzahl der | Anzahl der |
°/o | Meßreihen | Einzelmessungen |
84 | 6 | 18 |
74 | 2 | 6 |
67 | 2 | 6 |
64 | 8 | 24 |
68 | 2 | 6 |
68 | 3 | 9 |
82 | 2 | 6 |
71 | 4 | 12 |
68 | 3 | 9 |
66 | 2 | 6 |
67 | 3 | 9 |
81 | 2 | 6 |
72 | 2 | 6 |
77 | 2 | 6 |
54 | 3 | 9 |
43 | 6 | 18 |
80 | 3 | 9 |
86 | 3 | 9 |
90 | 3 | 9 |
86 | 3 | 9 |
85 | 3 | 9 |
88 | 2 | 6 |
Standard-Pepsinlösung
Mucin (NNR)
5 Gewichtsprozent
10 Gewichtsprozent
Glycerin 28 Gewichtsprozent
Polyäthylenglykol (Molgewicht etwa 400)
5 Gewichtsprozent
10 Gewichtsprozent
Polyäthylenglykol (Molgewicht etwa 1000)
1 Gewichtsprozent
5 Gewichtsprozent
10 Gewichtsprozent
Polyäthylenglykol (Molgewicht etwa 2000)
5 Gewichtsprozent
10 Gewichtsprozent
Polyäthylenglykol (Molgewicht etwa 5000 bis 6000)
1 Gewichtsprozent
5 Gewichtsprozent
Polyvinylpyrrolidin (PVP) mittleres Molgewicht 20 000)
1 Gewichtsprozent
5 Gewichtsprozent
10 Gewichtsprozent
Sorbit 20 Gewichtsprozent
Dextrin 10 Gewichtsprozent
Dextran 10 Gewichtsprozent
Carboxymethylcellulose 1 Gewichtsprozent
Gelatine 1 Gewichtsprozent
Pektin 1 Gewichtsprozent
Die proteolytische Wirksamkeit des Pepsins wird mit der Hämoglobin-Substrat-Methode bestimmt;
hierbei handelt es sich um eine Modifikation der Methode nach A η s ο η, ausführlich beschrieben im
»Wissenschaftlichen Beiblatt zur Materia Medica Nordmark«, Nr. 25, S. 18 (1963). Die zu prüfenden
Substanzen wurden in Konzentrationen von 1 bis 20 Gewichtsprozent, vorzugsweise 5 bis 10 Gewichtsprozent,
angewandt. Die Untersuchungen wurden bei verschiedenen Temperaturen durchgeführt: +20,
+37 und +530C.
Zur Prüfung gelangten folgende Substanzen: Pektin, Dextrin, Dextran, Carboxymethylcellulose, Gelatine,
Mucin, Sorbit, Glycerin, Polyäthylenglykole und Polyvinylpyrrolidon. Die Verwendung von PoIyäthylenglykolen,
Polyvinylpyrrolidonen und Gemischen hieraus als Enzymstabilisatoren für wäßrige Pepsinlösungen ist in der Literatur noch nicht beschrieben.
Die Ergebnisse der Untersuchungen sind in den Tabellen 1 bis 3 für die verschiedenen Temperaturen
aufgeführt. Die Ausgangsaktivitäten werden hierbei gleich 100 °/0 gesetzt und die Aktivitätsabnahme pro
angegebene Zeiträume in Prozent der Ausgangsaktivitäten angegeben.
Die nachstehenden Beispiele erläutern das erfindungsgemäße Verfahren.
22,6 g roher salzsaurer Schweinemagenextrakt mit 35 Pepsineinheiten pro Gramm Extrakt werden mit
den üblichen Konservierungsmitteln und Geschmackskorrigentien versetzt. 10 g Polyvinylpyrrolidon mit
einem mittleren Molekulargewicht von etwa 20000 werden in 20 ml Wasser gelöst und zur obigen Pepsinlösung
gegeben. Mit verdünnter Salzsäure wird der pH-Wert auf 2,2 bis 2,5 eingestellt, dann mit Wasser
ad 100 ml Endvolumen aufgefüllt.
B e i s ρ i e 1 2
Analog Beispiel 1 wird die Pepsinzubereitung mit 5 Gewichtsprozent des im Beispiel 1 verwendeten
Polyvinylpyrrolidone hergestellt.
Analog Beispiel 1 wird die Pepsinzubereitung mit 10 Gewichtsprozent eines Polyäthylenglykols mit
einem Molgewicht von etwa 400 bzw. etwa 1000 bzw. etwa 2000 hergestellt.
Analog Beispiel 1 wird die Pepsinzubereitung mit 5 Gewichtsprozent eines Polyäthylenglykols mit einem
Molekulargewicht von etwa 400 bzw. etwa 1000 bzw. etwa 2000 hergestellt.
!5 B e i s ρ i e 1 5
20 g dialysierter salzsaurer Schweinemagenextrakt (mit 38 PE/g) werden analog Beispiel 1 mit 5 bzw.
10 Gewichtsprozent des im Beispiel 1 verwendeten Polyvinylpyrrolidons zubereitet.
20 g dialysierter salzsaurer Schweinemagenextrakt (mit 38 PE/g) werden analog Beispiel 1 mit 5 bzw.
10 Gewichtsprozent eines Polyäthylenglykols mit einem Molekulargewicht von etwa 400 bzw. etwa
1000 bzw. etwa 2000 zubereitet.
Analog Beispiel 1 wird die Pepsinzubereitung mit 10 Gewichtsprozent eines 1:1-Gemisches aus dem
im Beispiel 1 verwendeten Polyvinylpyrrolidon und einem Polyäthylenglykol mit einem Molekulargewicht
von etwa 1000 zubereitet.
Analog Beispiel 1 bis 7 werden Pepsinzubereitungen mit kristallisiertem Pepsin 1:10 000 bzw. 1:6000
bzw. 1:3000 bzw. getrockneter Schweinemagenextrakt mit etwa 300 PE/g zubereitet.
Claims (1)
- I 492 060Patentanspruch:Verfahren zur Stabilisierung wäßriger Pepsinlösungen, dadurch gekennzeichnet, daß man der wäßrigen Pepsinlösung 5 bis 10 Gewichtsprozent eines Polyäthylenglykols mit einem mittleren Molekulargewicht im Bereich von etwa 400 bis etwa 2000, eines Polyvinylpyrrolidons mit einem mittleren Molekulargewicht von etwa 20000 oder eines Gemisches aus einem Polyäthylenglykol mit einem mittleren Molekulargewicht von etwa 1000 und einem Polyvinylpyrrolidon mit einem mittleren Molekulargewicht von etwa 20000 zumischt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEN0027313 | 1965-09-08 |
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Publication Number | Publication Date |
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DE1492060B2 DE1492060B2 (de) | 1973-07-19 |
DE1492060C3 true DE1492060C3 (de) | 1974-02-21 |
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ID=7344208
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19651492060 Expired DE1492060C3 (de) | 1965-09-08 | 1965-09-08 | Verfahren zur Stabilisierung wäßriger Pepsinlösungen |
Country Status (1)
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN105408476A (zh) * | 2013-07-18 | 2016-03-16 | 科.汉森有限公司 | 凝乳性天冬氨酸蛋白酶组合物 |
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US4562151A (en) * | 1983-09-06 | 1985-12-31 | Monsanto Company | Stabilization of L-phenylalanine ammonia-lyase enzyme |
DE3726634A1 (de) * | 1987-08-11 | 1989-02-23 | Biotest Ag | Stabilisiertes peroxidasepraeparat |
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US6699704B1 (en) | 1994-04-25 | 2004-03-02 | Roche Vitamins Inc. | Heat tolerant phytases |
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EP0969089A1 (de) * | 1998-06-29 | 2000-01-05 | F. Hoffmann-La Roche Ag | Phytase-zusammensetzung |
-
1965
- 1965-09-08 DE DE19651492060 patent/DE1492060C3/de not_active Expired
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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