DE2007523C3 - Verfahren zur Herstellung von Präkallikreinen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von PräkallikreinenInfo
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- C12—BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
- C12N—MICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
- C12N9/00—Enzymes; Proenzymes; Compositions thereof; Processes for preparing, activating, inhibiting, separating or purifying enzymes
- C12N9/14—Hydrolases (3)
- C12N9/48—Hydrolases (3) acting on peptide bonds (3.4)
- C12N9/50—Proteinases, e.g. Endopeptidases (3.4.21-3.4.25)
- C12N9/64—Proteinases, e.g. Endopeptidases (3.4.21-3.4.25) derived from animal tissue
- C12N9/6421—Proteinases, e.g. Endopeptidases (3.4.21-3.4.25) derived from animal tissue from mammals
- C12N9/6424—Serine endopeptidases (3.4.21)
- C12N9/6445—Kallikreins (3.4.21.34; 3.4.21.35)
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Description
15
Die Kallikreine des Pankreas treten in ihrem Ursprungsorgan fast ausschließlich in inaktiver Form
auf, die als Kallikreinogene oder besser noch als Präkallikreine
bezeichnet wird. Bei der Autolyse von Pankrcashornogcnatcn oder bei der Behandlung mit
Trypsin werden aus Präkallikreinen aktive Kallikreine gebildet Wegen dieser leichten Umwandelbarkeit der
Präkallikreine in Kallikreine war es bisher äußerst schwierig, diese Präkallikreine zu gewinnen bzw. anzureichern.
Es wurde nun gefunden, daß man Präkallikreine aus Pankreas dadurch anreichern kann, daß man während jo
ihrer Anreicherung natürliche Proteaseinhibitoren zusetzt
und sich im übrigen der an sich bekannten Anrejeherungsmethoden
bedient
Besonders eignet sich als AusgangKprodukt für das erfindungsgemäße Verfahren Schweinepankreas, aber
auch Pankreas anderer Spezies ist geeignet
Für das erfindungsgemäße Verfahren geeignete Proteaseinhibitoren
sind vor allem die bekannten Trypsin-Inhibitoren, wiez, B. derSojabohnen-Trypsin-Inhibitor
und der spezifische Trypsin-Inhibitor aus Pankreas. Ferner geeignet sind Trypsin-Inhibitoren pflanzlichen
Ursprungs, z. B. aus Kartoffeln, Leguminosen und Getreide.
Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt es, Präkallikreine weitgehend anzureichern und zu reinigen.
Es ermöglicht es z. B., aus Schweinepankreas ein 2000mal reineres Präkallikrein zu erhalten, als im Ausgangsmaterial
vorhanden war.
Die erfindungsgemäß hergestellten Prätel'jkreine
sollen als Arzneimittel für die gleichen Indikationen wie die entsprechenden Kallikreine verwendet werden,
z. B. als Kreislaufenzym mit vasoaktiver Wirkung. Bei der Anwendung gehen sie im Körper unter Einwirkung
körpereigener Proteasen in die entsprechenden Kallikreine über und wirken daher wie diese, jedoch über
einen längeren Zeitraum hinweg. Sie besitzen also gegenüber den Kallikreinen einen ausgesprochenen
»long activew-Effekt
Das erfindungsgemäße Verfahren wird durch die nachstehende Tabelle erläutert:
Pankreasdrüsen | 2,75 kg | Protein | Präkalli | Spez. Aktivität des | Ausbeute**) | 7 | |
Überstand des Essigsäure- | 5,21 | krein | Präkallikrein B | ||||
homogenates | (g) | (KE) | (KE/mg Protein) | (%) | |||
Ammoniumsulfatfällung | 600 ml | 400 | 250000*) | 0,29 | 100 | ||
1. | Eluat A | 1100 ml | 108 | 120000*) | 0,55 | 48 | |
Eluat B | |||||||
2. | davon weiterverarbeitetes | 350 ml | 29 | 80 000*) | 1,4 | 32 | |
3. | Präkallikrein B | 5 | - | (ca. 10) | - | ||
4. | Eluat C | 250 ml | 106 000 | ||||
Eluat D | 22 ml | 0,32 | 40000 | 125 | 32 | ||
Eluat E | 25 ml | ||||||
5. | 0,13 | 31000 | 240 | 25 | |||
6. | 0,022 | 8 400 | 380 | - | |||
7. | 0.017 | 9 200 | 540 | ||||
*) Aktivitätsbestimmung am Hundeblutdruck (wegen der Störung anderer Kallikrein-Bestimmungsmethoden in Rohpräparaten), sonst am Autoanalyser.
**) Für die Berechnung der spezifischen Aktivität und der Ausbeute wurde das Vorliegen gleicher Menge von Präkallikrein A
und R in den Schritten bis zur (ersten) Chromatographie an DEAE-Cellulose angenommen.
Erklärungen zur Tabelle:
Eluat A
Eluat aus sulfoäthylgruppenhaltigen quervernetzten Polydextrangel.
Eluat B
Eluat aus DEAE-Cellulose.
Eluat C
Eluat C
Eluat aus einen Amingruppen-haltigen Cellulosereaktionsorodukt.
Dieses Cellulosenrodukt wird her-
60 gestellt durch Reaktion von Cellulose mit Epichlorhydrin
und Triäthanolamin.
Eluat D
Eluat aus einem quervernetzten Polydextrangel mit einem Quell vermögen von 12-15 ml/g Trockengewicht
und einem Fraktionierbereich für Proteine von 3000 bis 70000Dalton.
Eluat E
Eluat aus Carboxymethylgruppen-haltiger Cellulose.
Alle Ooerationen wurden bei 0 bis 5°C und in An-
Wesenheit von Sojabohnen-Trypsin-lnhibitor durchgeführt
1. 2,75 kg Schweinepankreas wurden mit 7,5 Liter 0,1 N-Essigsäure unter Zusatz von 1,1 g Sojabohnen-Trypsin-Inhibitor
homogenisiert und zentrifugiert.
2. Der klare Überstand wurde mit V)o Volumen
1 M-Natriumphosphatlösung versetzt und bei pH
7,0 mit 176g/Liter Ammoniumsulfat gefällt und zentrifugiert Dem Überstand wurden weitere 235
g/Liter Ammoniumsulfat zugesetzt und der Niederschlag nach Zusatz von 0,6 g Sojabohnen-Trypsin-lnhibitor
dialysiert
3. Die dialysierte Lösung wurde mit V20 Volumen
2 M-Ammoniumacetat versetzt und bei pH 5,4 mit 0,1 M-Ammoniumacetat an einer Säule, bestehend
aus Sulfoäthylgruppen-haltigen quervernetzten Polydextrangel chromatographiert, wobei
die Auffanggefäße Sojabohnen-Trypsin-lnhibitor enthielten.
4. Die präkallikrenüaltigen Fraktionen von Schritt 3
wurden bei pH 6,7 an einer DEAE-Ceüulosesäule
mit einem Vrnmoniumacetat-PufTergradienten (von 0,1 M ansteigender Konzentration) chromatographiei
t Dabei wurden zunächst Präkallikrein B und dann Präkallikrein A eluiert und in
Gefäßen, die Sojabohnen-Trypsin -Inhibitor enthielten,
aufgefangen.
Die vereinigten präkallikrein-B-haltigen Fraktio- jo
nen wurden nach Zusatz von weiteren 16 mg Sojabohnen-Trypsin-lnhibitor dialysiert.
Die dialysierte PrSkallikrein-B-Lösung wurde mit V20 Volumen 1 M-Natriumphosphatlösung versetzt auf pH 7,\) gebracht und auf eine Amino- j5 gruppen-haltige Säule aufgetragen, welche aus einem durch Umsetzung von Cellulose mit Epichlorhydrin und Triethanolamin hergestellten Reaktionsprodukt besteht Die Elution erfolgte mit 0,05 M-Natriumphosphat und einem Natriumchlorid-Gradienten, Die in Anwesenheit vorf Sojabohnen Trypsin-Inhibttor aufgefangenen Präkallikrein-B-haltigen Fraktionen wurden dialysiert und lyophilisiert
Die dialysierte PrSkallikrein-B-Lösung wurde mit V20 Volumen 1 M-Natriumphosphatlösung versetzt auf pH 7,\) gebracht und auf eine Amino- j5 gruppen-haltige Säule aufgetragen, welche aus einem durch Umsetzung von Cellulose mit Epichlorhydrin und Triethanolamin hergestellten Reaktionsprodukt besteht Die Elution erfolgte mit 0,05 M-Natriumphosphat und einem Natriumchlorid-Gradienten, Die in Anwesenheit vorf Sojabohnen Trypsin-Inhibttor aufgefangenen Präkallikrein-B-haltigen Fraktionen wurden dialysiert und lyophilisiert
5. Der trockene Rückstand wurde mit 0,05 M-Phosphatpuffer pH 7,0 aufgenommen und einer Gerfiltration
an einer Säule, bestehend aus quervernetztem Polydextrangel mit einem Quellvermögen
von 12-15 ml/g Trockengewicht und einem Fraktionierbereich für Proteine von 3000
bis 70 000 Dalton unterworfen.
6. Die vereinigten präkallikreinhaltigen Fraktionen wurden in Gegenwart von Sojabohnen-Trypsinlnhibitor
an CM-Cellulose mit 0,05 M-Natriumphosphat pH 7 als Elutionsmittel chromatographiert
Die präkallikreinhaltigen Fraktionen wurden vereinigt dialysiert und lyophilisiert
Das Molekulargewicht des so gewonnenen Präkallikreins
B weicht nur geringfügig von dem des Kallikreins ab (bestimmt durch Gelfiltration an
einer Säule bestehend aus quervernetztem Polydextrangel mit einem Quervermögen von 12-15
ml/g Trockengewicht und einem Frakiionierbereich
für Proteine von 3000 bis 70 000 Dalton). Der isoelektrische Punkt liegt bei 4,55 (bestimmt durch
Elektrofokussierung in einem Ampholine-pH-Gradienten).
Die Aktivierung des Präkallikreins B mit Trypsin zum biologisch wirksamen Kallikrein
erfolgt sehr rasch (1 Minute).
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Präkallikreinen
aus Pankreas, dadurch gekennzeichnet, daß man die Anreicherung in Gegenwart von natürlichen
Proteaseinhibitoren durchführt und im übrigen an sich bekannte Methoden der Präkallikrein-Anreicherung
verwendet
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Ausgangsmaterial Schweinepankreas
verwendet
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Protease-Inhibitor Sojabohnen-Trypsin-Inhibitor
verwendet
10
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702007523 DE2007523C3 (de) | 1970-02-19 | 1970-02-19 | Verfahren zur Herstellung von Präkallikreinen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702007523 DE2007523C3 (de) | 1970-02-19 | 1970-02-19 | Verfahren zur Herstellung von Präkallikreinen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2007523A1 DE2007523A1 (en) | 1971-08-26 |
DE2007523B2 DE2007523B2 (de) | 1977-12-01 |
DE2007523C3 true DE2007523C3 (de) | 1978-08-03 |
Family
ID=5762655
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19702007523 Expired DE2007523C3 (de) | 1970-02-19 | 1970-02-19 | Verfahren zur Herstellung von Präkallikreinen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2007523C3 (de) |
-
1970
- 1970-02-19 DE DE19702007523 patent/DE2007523C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2007523A1 (en) | 1971-08-26 |
DE2007523B2 (de) | 1977-12-01 |
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Date | Code | Title | Description |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
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